[0001] Die Erfindung betrifft ein thermisches Auslöseelement für ein thermisch gesteuertes
Schaltelement mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 .
[0002] Entsprechende thermische Auslöseelemente in Form von Glasfässchen, Glaskolben oder
Glasfläschchen sind seit langem bekannt und werden vielfach auf unterschiedlichen
Anwendungsgebieten eingesetzt. Sie dienen dem Auslösen temperaturgesteuerter Ventile
(als eine Form eines thermisch gesteuerten Schaltelementes) und sind hierzu in der
Regel zwischen einem Ventilverschlusskörper und einem Widerlager in ihrem Längsverlauf
eingespannt und in der Längsrichtung mit einer bestimmten Schließkraft beaufschlagt.
Erwärmt sich nun die Umgebungsluft über eine Auslösetemperatur hinaus, so führt dies
zu einer Ausdehnung der Auslöseflüssigkeit im Innenraum des Glasfässchens und - bei
einer die Widerstandsfähigkeit des Glasmaterials übersteigenden Kraft aufgrund des
Druckes der sich ausdehnenden Auslöseflüssigkeit - zerbricht das Glasfässchen, so
dass der Ventilverschlusskörper freigegeben wird und das Ventil öffnet. Ein entsprechendes
Ventil kann beispielsweise ein Verschlussventil in einer Sprinkleranlage sein, wie
sie zu Brandschutzgründen in Gebäuden verwendet wird. Ebenso gut kann das Ventil aber
auch ein Sicherheitsventil eines Gasbehälters sein, welches im Brandfalle öffnen soll,
um das in dem Gasbehälter enthaltende Gas kontrolliert abzublasen und somit ein Bersten
des Behälters und damit eine Explosion zu verhindern. Alternativ kann das thermisch
gesteuerte Schaltelement z.B. aber auch ein elektrischer Schalter sein, der durch
das thermische Auslöselement und gegen eine Schaltkraft in einer Offen- oder Geschlossenstellung
gehalten und nach Auslösen des thermischen Auslöseelementes durch die Schaltkraft
(z.B. ausgeübt von einer Feder) in die jeweils andere Stellung umgelegt wird.
[0003] Entsprechende thermische Auslöseelemente in Form von langgestreckten Glasfässchen
sind in unterschiedlichen Ausgestaltungsvarianten beispielsweise in der
EP 0 215 331 B1 gezeigt und beschrieben. Dargestellt ist dort auch, wie dieses Glasfässchen zwischen
zwei Widerlagern eingespannt ist.
[0004] Ein thermisches Auslöseelement mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1
ist auch aus der
DE 2118790 bekannt. Bei dem dort offenbarten Auslöseelement ist an dem ersten Ende mit der Spitze
eine dünne Dichtschicht aufgetragen, die aus einem Kunststoff, z.B. Teflon, bestehen
soll.
[0005] Weitere Beispiele für ähnliche thermische Auslöseelemente sind in den Schriften
GB 409,569 und
US 4,217,961 angegeben. In der
EP 0 244 746 werden ein Verfahren zum Behandeln eines Glasgefäßes, insbesondere einer Glasampulle,
sowie ein solches Gefäß selbst beschrieben, wobei es sich bei dem dort offenbarten
Glasgefäß nicht um ein solches handelt, welches zur Verwendung als thermisches Auslöseelement
vorgesehen ist.
[0006] In der Praxis werden die Schaltelemente vormontiert, wobei das Glasfässchen in einer
Position zwischen einem beweglichen Schaltmittel, z.B. einem Verschlusskörper eines
Ventils, und dem Widerlager eingespannt wird, indem ein auf das Schaltmittel des Schaltelementes
zustellbarer, typischerweise einschraubbarer Widerlagerabschnitt gegen eines der Längsenden
des Glasfässchens geschraubt wird bis zum Erreichen einer vorgegebenen Belastung bzw.
Einspannkraft. Das gegen das Ende des Glasfässchens schraubbare Element des Widerlagers
ist dabei in der Regel aus Metall, häufig aus Messing. Beim Einschrauben des Widerlagerabschnittes
rotiert dieser also relativ zu dem Ende des Glasfässchens und bringt hier eine Torsionskraft
auf, die unerwünscht ist, da sie das Auslöseverhalten des Glasfässchens in ungewünschter
und in der Regel unvorhersagbarer Weise verändern kann. Die hierbei aufgebrachte Torsion
ist umso größer, je größer der Reibwert zwischen dem Material des eingeschraubten
Widerlagerelementes und dem Material des Glasfässchens ist. Dieser Reibwert ist zwischen
den typischerweise verwendeten Materialien Glas und Metall, üblicherweise Messing,
vergleichsweise hoch.
[0007] Heute bedient man sich bei der Montage der Glasfässchen deshalb eines Kunstgriffes,
indem im Zuge der Montage auf das mit dem einschraubbaren Abschnitt des Widerlagers
in Verbindung kommende Längsende des Glasfässchens ein Tropfen Öl oder eine Dosis
Fett aufgebracht wird, um den Reibwert entsprechend zu vermindern. Das Dosieren von
Fetten oder Ölen in automatischen Montageprozessen ist jedoch in den meisten Fällen
mit Problemen behaftet, da es hier zur Tropfenbildung kommen kann sowie zum Verkleben
oder Verdrecken der Dosiereinheit. Im schlimmsten Falle können in einem solchen Fett
Staub- oder Schmutzpartikel eingebunden werden, die dann beim Montieren des Widerlagers
an dem Glas des Glasfässchens kratzen und Verletzungen der Oberfläche hervorrufen,
die wiederum zu einer Veränderung der Auslösecharakteristik führen. Im Übrigen sind
solche Dosiereinrichtungen, die Öl oder Fett in einen automatisierten Montageprozess
einbringen, häufiger Wartung unterworfen, was diesen Montageprozess zusätzlich verteuert.
Auch erfolgt eine Dosierung häufig mit einem deutlichen Übermaß, was zu einem erhöhten
Verbrauch des Öls oder Fettes führt, mit den nicht zuletzt auch für die Umwelt negativen
Auswirkungen.
[0008] Hier soll mit der Erfindung Abhilfe geschaffen werden, indem eine Möglichkeit gegeben
wird, ohne die Zudosierung von Fett oder Öl im Montageprozess verbesserte Glasfässchen
als thermische Auslöseelemente im Aufbau des thermischen Schaltelementes einzusetzen,
bei denen beim Einschrauben des Widerlagers dennoch ein gegenüber einem herkömmlichen
ohne Öl oder Fett ablaufenden Prozess deutlich verringertes Torsionsmoment in das
Glasfässchen eingebracht wird.
[0009] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein thermisches Auslöseelement für ein thermisches
Schaltelement mit den Merkmalen des Anspruchs 1 . Vorteilhafte Weiterbildungen sind
in den abhängigen Ansprüchen 2 bis 6 angegeben.
[0010] Die wesentliche erfindungsgemäße Idee besteht nun darin, ein an sich bekanntes thermisches
Auslöseelement gemäß den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruches 1 an zumindest
dem zweiten, dem Ende mit der Spitze gegenüberliegenden Längsende oder aber an beiden
der Längsenden einer reibungsvermindernden Behandlung zu unterziehen, die z.B. durch
Aufbringen einer an dem Glasfässchen anhaftenden Beschichtung bestehen kann, aber
auch in einer bloßen Oberflächenbehandlung wie z.B. Feuerpolieren. Das thermische
Auslöseelement ist also in Form eines Glasfässchens gebildet, welches an einem zweiten
seiner beiden Längsenden einen gerundeten Abschluss aufweist, an dem die reibungsvermindernde
Behandlung vorgenommen ist. Diese reibungsvermindernde Behandlung, z.B. das Aufbringen
der Beschichtung, erfolgt entsprechend nicht mehr im Zusammenhang mit dem Montagevorgang,
sondern findet insbesondere bereits unmittelbar im Anschluss an den Herstellungsvorgang
der thermischen Auslöseelemente (Glasfässchen) statt, bevor diese verpackt und für
eine Weiterverarbeitung, insbesondere zur Vormontage des Ventils verschifft werden.
Entsprechend sind an die reibungsvermindernde Behandlung bestimmte Anforderungen zu
stellen: Das Ergebnis dieser Behandlung muss jedenfalls so haltbar sein, insbesondere
muss eine aufgebrachte Beschichtung jedenfalls so gut an dem Glasfässchen anhaften,
dass sie im Nachgang zu einem Auftragen der Beschichtung dem weiteren Handling der
Glasfässchen widersteht, insbesondere einem Packvorgang, dem Auspacken sowie dem Transport
bis zum Einsetzen in das Ventil zwischen dem Verschlusskörper und das Widerlager.
Mit anderen Worten wird hier das thermische Auslöseelement typischerweise in einer
ersten Produktionsstätte hergestellt, dort mit der reibungsvermindernden Behandlung
versehen und anschließend verpackt und dann ausgeliefert. Aufgrund der dem Glasfässchen
anhaftenden, reibungsvermindernden Beschichtung bzw. einer durch andere reibungsvermindernde
Behandlung erzielten Absenkung des Reibwertes kann ein solches thermisches Auslöseelement
nun unmittelbar und ohne das bisher erforderliche Einbringen von Fett oder Öl in das
thermische Schaltelement integriert, also zwischen dem Schaltmittel, z.B. dem Verschlusskörper
eines Ventils, und dem Widerlager eingespannt werden durch Verschrauben eines Widerlagerelementes
und damit Aufbringen einer Spannkraft auf das thermische Auslöseelement. Aufgrund
der erfindungsgemäß vorgesehenen Behandlung, z.B. durch die aufgebrachte Beschichtung,
wird hier das Torsionselement wenigstens um einen dem bekannten Vorgehen des Fettens
im Montageprozess entsprechenden Wert (hier werden typischerweise Reduzierungen um
ca. 30% erreicht) verringert, vorzugsweise sogar noch stärker. Mit erfindungsgemäß
aufgebauten und behandelten, insbesondere beschichteten, thermischen Auslöseelementen
konnten Reduzierungen des Torsionselementes durch Reibungsminderung nachgewiesen werden
in einem Bereich zwischen 30% bis hin zu 90%, abhängig von der gewählten Behandlungsmethode,
beim Beschichten auch dem verwendeten Beschichtungsmaterial. Als Beschichtungsmaterial
mit den besten reibungsmindernden Eigenschaften, das zu der höchsten Reduzierung des
Torsionsmomentes führen, haben sich Beschichtungen aus z.B. Wachs, Lacken, und Folien
herausgestellt.
[0011] Generell empfiehlt es sich bei Wahl einer Beschichtung, wegen des oben geschilderten
Erfordernisses einer gewissen Widerstandsfähigkeit der Beschichtung beim Verpacken
und weiterem Handling des thermischen Auslöseelementes, die Beschichtung in Form einer
festen Phase auszubringen, wie dies bei den bereits erwähnten Beschichtungsmaterialien
der Fall ist.
[0012] Um einen Einfluss möglicherweise noch nach dem Zusammenfügen des thermischen Schaltelementes
und Einspannens des thermischen Auslöseelementes an letzterem verbleibenden Beschichtungsmaterials
auf die Auslöseeigenschaften des thermischen Auslöseelementes so gering wie möglich
zu halten, empfiehlt es sich, die reibungsvermindernde Beschichtung nur an dem zweiten
Längsende des Glasfässchens aufzubringen und den Bereich der Beschichtung soweit als
möglich auf den Bereich zu reduzieren, mit dem das Glasfässchen mit dem Element des
Widerlagers in Kontakt gerät, welches zum Einspannen auf dieses zu bewegt, insbesondere
eingeschraubt wird und in dem also ein möglicher Torsionseintrag stattfindet. Auf
diese Weise wird verhindert, dass möglicherweise noch anderswo anhaftendes Beschichtungsmaterial
einen Wärmetransport durch das Glasfässchen in dessen Inneres herein verhindert und
damit eine Reaktionszeit für das Auslösen des thermischen Auslöseelementes verzögert.
[0013] In einer derzeit bevorzugt gewählten Variante weist das Glasfässchen ein einem ersten
Längsende eine umlaufende Verdickung und die daraus hervorgehende Spitze auf und hat
an seinem zweiten Längsende den gerundeten, bauchigen Abschluss, wobei die reibungsvermindernde
Behandlung vorzugsweise begrenzt auf den gerundeten, bauchigen Abschluss nur dort
vorgenommen worden ist, z.B. eine Beschichtung nur dort aufgebracht ist. Typischerweise
wird ein solches thermisches Auslöseelement nämlich mit dem spitzen Ende, welches
beim Verschließen des mit der Auslöseflüssigkeit gefüllten Innenraumes erzeugt wird,
voran gegen das Schaltmittel des thermischen Schaltelementes, z.B. gegen den Verschlusskörper
eines Ventils, angesetzt (häufig unter Zwischenlegung eines Federelementes zum Aufnehmen
der Verschlusskraft), und es wird das Widerlager gegen das bauchige Ende des thermischen
Auslöseelementes geschraubt. Allerdings ist die Erfindung nicht auf eine Umsetzung
im Zusammenhang mit Glasfässchen der hier beschriebenen besonderen Geometrie beschränkt,
sondern kann auch bei durchgehend mit gleichem Durchmesser (ohne Verdickungen) ausgebildeten
Glasfässchen zur Anwendung kommen. Dort wird bevorzugt das zweite Längsende ausschließlich
reibungsvermindernd behandelt, z.B. beschichtet oder oberflächenbehandelt, wie etwa
feuerpoliert, welches dasjenige Längsende ist, welches in Einbaulage in einem thermischen
Schaltelement, z.B. einem Auslöseventil, an einem Widerlagerabschnitt anliegt.
[0014] Ein thermisches Auslöseelement gemäß der vorliegenden Erfindung kann erhalten werden,
indem nach der Herstellung des thermischen Auslöseelementes in Form eines eine langgestreckte
Form aufweisenden Glasfässchens mit einem vollständig umschlossenen, mit einer Auslöseflüssigkeit
unter Einschluss einer Gasblase gefüllten Innenraum dieses Glasfässchen mit einem
seiner Längsenden in ein verflüssigtes Beschichtungsmaterial getaucht und so an diesem
Längsende beschichtet wird. So können z.B. fertige Glasfässchen in eine Vorrichtung
eingespannt und chargenweise mit den zur Beschichtung ausgewählten Bereich in ein
entsprechendes Tauchbad eingetaucht, mit anhaftendem Beschichtungsmaterial aus dem
Tauchbad herausgezogen und zum Erstarrenlassen der Beschichtung, die vorzugsweise
in einer festen Phase vorliegt, abgekühlt werden. Anschließend können die so beschichteten
thermischen Auslöseelemente in der üblichen Weise weiterverarbeitet, insbesondere
zum Versand verpackt und zum Zusammenbau von thermischen Schaltelementen verschifft
und ausgepackt sowie eingesetzt werden. Alternativ kann ein Glasfässchen entweder
vor dem Befüllen mit der Auslöseflüssigkeit und Verschließen für das Befüllen noch
offenen Endes, also als Halbzeug, an dem bereits verschlossenen Ende oberflächenbehandelt,
z.B. feuerpoliert werden, um den Reibwert zu senken. Eine solche Behandlung kann aber
auch an einem vollständig fertig befüllten und verschlossenen Glasfässchen erfolgen,
wenn dabei nicht die Auslösetemperatur desselben überschritten wird.
[0015] Sofern dies erwünscht ist, können nach dem Zusammenbau des thermischen Schaltelementes
anhaftende Reste einer Beschichtung von dem thermischen Auslöseelement entfernt werden,
z.B. durch Erhitzen unterhalb der Auslösetemperatur, um Material mit einem entsprechend
niedrigen Schmelzpunkt aufzuschmelzen und abtropfen zu lassen. Ein solches Vorgehen
ist jedoch in der Regel nicht erforderlich, da die Beschichtung in erfindungsgemäßer
Weise vorzugsweise lokal stark begrenzt und nur in dem Bereich des thermischen Auslöseelementes
erfolgt, an dem das einzuschraubende Element des Widerlagers tatsächlich anstößt und
auf den eine Torsionskraft bzw. ein Torsionsmoment übertragen wird.
[0016] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels anhand der beigefügten Figuren. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- in einer schematischen Darstellung von der Seite ein erfindungsgemäßes thermisches
Auslöseelement zwischen dem Verschlusskörper eines thermischen Schaltelementes und
einem Element des Widerlagers, die jeweils geschnitten dargestellt sind; und
- Fig. 2
- in einer ähnlichen Darstellung wie in Fig. 1 ein erfindungsgemäßes thermisches Auslöseelement,
angeordnet in einem thermischen Ventil, hier einem Brandschutzsprinkler.
[0017] In den Figuren ist schematisch ein erfindungsgemäßes thermisches Auslöseelement in
Form eines Glasfässchens 1 gezeigt, wobei dieses Glasfässchen 1 in der Fig. 1 in einer
Anordnungsposition zwischen einem Verschlusskörper V eines Ventils und einem Widerlager
W dargestellt ist. In Fig. 2 ist das Glasfässchen 1 vollständig in einer Anordnung
in einem Ventil, hier in einem Sprinklerventil S dargestellt.
[0018] Das Glasfässchen 1 weist eine längliche Form auf und umschließt in seinem Inneren
(hier nicht dargestellt) einen sich im Wesentlichen über die gesamte Länge des Glasfässchens
1 erstreckenden, langgestreckten Hohlraum, der mit einer Auslöseflüssigkeit gefüllt
ist und in dem neben der Auslöseflüssigkeit ein Gasbläschen enthalten ist. Die Zusammensetzung
der Auslöseflüssigkeit, deren Menge, die Größe des Glasbläschens sowie die Wandstärke
des Glasfässchens 1 bestimmen die für das thermische Auslöseelement wichtigen Faktoren
wie Auslösetemperatur und Auslösegeschwindigkeit (Verzögerung), also die Geschwindigkeit
der Reaktion auf einen Temperaturanstieg in der Umgebung.
[0019] Das Glasfässchen 1 weist an einem ersten Längsende 2 eine umlaufende, schulterartige
Verdickung 3 auf, aus der sich ein spitzes Ende 4 heraus erstreckt. Dieses spitze
Ende 4 entsteht beim Verschließen des Glasfässchens 1 nach dem Befüllen mit der Auslöseflüssigkeit
durch Verschmelzen.
[0020] An seinem dem ersten Längsende 2 gegenüberliegenden zweiten Längsende 5 weist das
Glasfässchen 1 einen ebenfalls verdickten, bauchigen Abschluss 6 auf. An diesem Längsende
5, genauer im Bereich des bauchigen Abschlusses 6 ist das Glasfässchen 1 in erfindungsgemäßer
Weise mit einer hier durch Schraffur angedeuteten Beschichtung 7 versehen, welche
in fester Phase aus einem reibungsvermindernden Material besteht. Je nach gewähltem
Beschichtungsmaterial wird eine passende Aufbringungsmethode verwendet, z.B. Tauchen,
Kleben, Sprühen. Vorzugsweise besteht diese Beschichtung aus einem Wachs, einem Lack,
einer Folie. Anstelle einer Beschichtung kann in dem Bereich 7 auch eine Oberflächenbehandlung
zur Reibungsverminderung durchgeführt werden, z.B. Feuerpolieren.
[0021] Bereits in Fig. 1 ist schematisch dargestellt, wie in einem Einbauzustand das Glasfässchen
1 in einem Ventil zwischen einem Verschlusskörper V und einem Widerlager W in seiner
Längsrichtung eingespannt ist, wobei in diesem Beispiel das Glasfässchen mit seinem
ersten Längsende 2 an dem Verschlusskörper V festgelegt ist, indem das spitze Ende
in eine Sacklochbohrung B hineinragt und das Glasfässchen mit der Verdickung 3 an
dem Rand der Sacklochbohrung B aufliegt, und mit seinem zweiten Längsende 5, genauer
mit dem bauchigen Abschluss 6 an einer weiteren Sacklochbohrung BS in dem Widerlager
anliegt.
[0022] Zu erkennen ist hier, dass die Beschichtung 7 an dem Glasfässchen 1 so ausgeführt
ist, dass sie den Bereich abdeckt, in dem das Glasfässchen 1 mit seinem bauchigen
Abschluss 6 an dem die Mündung der Sacklochbohrung BS in dem Widerlager W umgebenden
Abschnitt anliegt. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass beim Festlegen des Glasfässchens
1, bei dem das Widerlager W, welches im Wesentlichen zylindrisch geformt ist und auf
seiner Mantelfläche ein Gewinde G aufweist, in ein entsprechendes Gegengewinde eingeschraubt
und in Längsrichtung des Glasfässchens 1 zum Einspannen desselben zugeschraubt wird,
das Widerlager W über den bauchigen Abschluss 6 des Glasfässchens 1 hinweg gleitet
aufgrund der dort aufgebrachten reibungsvermindernden Beschichtung 7. Somit wird beim
Einschrauben des Widerlagers und Verspannen des Glasfässchens 1 mit der erforderlichen
Haltekraft ein auf das Glasfässchen 1 aufgebrachtes Torsionsmoment deutlich reduziert,
je nach verwendetem Beschichtungsmaterial um 30% bis zu 90%.
[0023] In Fig. 2 ist zur besseren Verdeutlichung noch einmal dargestellt, wie das Glasfässchen
1 in ein Sprinklerventil S eingesetzt ist.
[0024] Zu erkennen ist wieder der oben beschriebene Sitz des Glasfässchens 1 zwischen dem
Verschlusskörper V und dem Widerlager W. Der Verschlusskörper V dient hier zum Verschließen
eines Wasserkanals K, in welchem im Einsatz des Sprinklerventils S Wasser steht, auf
welchem ein Austrittsdruck lastet. Der Verschlusskörper V ist dichtend mit einer Feder
F verbunden, die wiederum dichtend auf einem Absatz an der Austrittsseite des Wasserkanals
K aufliegt. Diese Feder F dient zum Aufnehmen der Verschlusskraft, mit der das Glasfässchen
1 in den wie in Fig. 2 gezeigten Sitz eingespannt wird, sie erlaubt zudem den Ausgleich
von durch Temperaturschwankungen bedingten Längenveränderungen des Glasfässchens 1
bzw. des Verschlusskörpers V bzw. des Widerlagers W vorzunehmen.
[0025] Das Sprinklerventil S ist mit Haltestreben H versehen, die zwischen sich eine kuppelartige
Öffnung ausbilden, in der das Glasfässchen 1 eingesetzt ist. Die Haltestreben H münden
in einer Gewindeöffnung O, in der das Widerlager W mit seinem Außengewinde eingeschraubt
und damit in Längsrichtung des Glasfässchens 1 auf dieses zugestellt werden kann.
Um die Gewindeöffnung O herum ist ein Verteilerstern St angeordnet, der im Auslösefall
in bekannter Weise das aus dem Wasserkanal K austretende Wasser auffächert, um so
eine breite Flächenwirkung für den Brandlöschvorgang zu erzielen.
[0026] Auch in dieser Darstellung ist noch einmal deutlich zu erkennen, wie die Beschichtung
7 auf dem bauchigen Abschluss 6 des Glasfässchens 1 mit dem Widerlager W zusammenwirkt,
um die Reibung und damit die Übertragung eines Torsionsmomentes beim Einschrauben
des Widerlagers W und Verspannen des Glasfässchens 1 zu verringern.
[0027] Es wird für den Fachmann deutlich, dass die in Fig. 2 gezeigte Anwendung eines erfindungsgemäßen
Glasfässchens 1 für ein Sprinklerventil S nicht die einzig mögliche Anwendung ist.
Ebenso gut kann das Glasfässchen 1 z.B. auch in thermisch auslösenden Entlastungsventilen
an Druckgasbehältern verwendet werden oder in vergleichbaren Anwendungen, in denen
es auf eine thermisch gesteuerte Auslösung eines Ventils ankommt.
Bezugszeichenliste
[0028]
- 1
- Glasfässchen
- 2
- Längsende
- 3
- Verdickung
- 4
- spitzes Ende
- 5
- Längsende
- 6
- bauchiger Abschluss
- 7
- Beschichtung
- B
- Sacklochbohrung
- BS
- Sacklochbohrung
- F
- Feder
- G
- Gewinde
- H
- Haltestrebe
- K
- Wasserkanal
- O
- Gewindeöffnung
- S
- Sprinklerventil
- St
- Verteilerstern
- V
- Verschlusskörper
- W
- Widerlager
1. Thermisches Auslöseelement für ein thermisches Schaltelement in Form eines eine langgestreckte
Form aufweisenden Glasfässchens (1) mit einem vollständig umschlossenen, mit einer
Auslöseflüssigkeit unter Einschluss einer Gasblase gefüllten Innenraum, wobei das
Glasfässchen (1) entlang seiner Längsrichtung einander gegenüberliegend ein erstes
Langsende (2) mit einer aus einem umlaufenden Rand, insbesondere einer umlaufenden
Verdickung, hervorgehenden Spitze (4) und ein zweites Längsende (5) mit einem gerundeten
bauchigen Abschluss (6) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Glasfässchen (1) an wenigstens an dem zweiten Längsende (5) reibungsvermindernd
behandelt worden ist.
2. Thermisches Auslöseelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die reibungsvermindernde Behandlung nur im Bereich des zweiten Längsendes (5) des
Glasfässchens (1) erfolgt ist.
3. Thermisches Auslöseelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die reibungsvermindernde Behandlung eine Oberflächenbehandlung, insbesondere eine
Feuerpolitur, ist.
4. Thermisches Auslöseelement nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die reibungsvermindernde Behandlung die Aufbringung einer reibungsvermindernden,
an dem Glasfässchen (1) anhaftenden Beschichtung (7) ist.
5. Thermisches Auslöseelement nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die reibungsvermindernde Beschichtung (7) eine feste Phase aufweist.
6. Thermisches Auslöselement nach einem der Ansprüche 4 oder 5, gekennzeichnet durch eine reibungsvermindernde Beschichtung (7) aus Wachs, Lack oder einer Folie.