[0001] Die Erfindung betrifft eine Vierwalzenbiegemaschine und ein Verfahren zum An- und
Rundbiegen bzw. -walzen von Blechen, mit einer Oberwalze, einer Unterwalze und zwei
Seitenwalzen, wobei die Enden der Oberwalze ortsfest und die Enden der Unterwalze
sowie der Seitenwalzen verstellbar an Seitenständern eines Maschinengestells gelagert
sind, und mit einem an dem Maschinengestell schwenkbar gelagerten Stützbügel, der
an seinem oberen freien Ende ein beim Anbiegen an der Oberwalze angreifendes oberes
Druckstück und an seinem unteren freien Ende ein beim Anbiegen an der Unterwalze angreifendes
unteres Druckstück aufweist, wobei das untere Druckstück in dem Stützbügel vertikal
verstellbar ist.
[0002] Eine Vierwalzenbiegemaschine ist bereits aus der
DE 28 45 965 B1 bekannt, die obere und untere Stützrollen zum Abstützen der Oberwalze und der Unterwalze
aufweist, wobei die obere und unteren Stützrollen über entgegengesetzt arbeitende
Verstellvorrichtungen an die Enden des bogenförmigen Stützbügels angeschlossen sind.
[0003] Bei der vorgenannten Vierwalzenbiegemaschine tritt jedoch das Problem auf, dass bei
Undichtigkeiten aufgrund auftretender Querkräfte und verschlissenen Dichtungssystemen
der Andrückzylinder das Hydrauliköl der oberen Verstellvorrichtung bzw. Zylinders
zwangsläufig auf das zu biegende bzw. zu walzende Blech gelangt. Dies wiederum erfordert
in einigen bestimmten Industriezweigen erhöhte Reinigungsmaßnahmen bevor die Längsnaht
des beim Biegen bzw. Walzen entstandenen Rohres geschweißt werden darf, was wiederum
zwangläufig zu erhöhten Herstellkosten führt.
[0004] Ein weiteres Problem ist darin zu sehen, dass insbesondere beim Anbiegen der Enden
des jeweiligen Bleches sehr hohe Kräfte in allen Richtungen auftreten. Dies führt
jedoch dazu, dass aufgrund der relativ starren Verbindung des Stützbügels mit dem
Fundament die in demselben eingesetzten Fundamentschrauben für die Befestigung des
Stützbügel bzw. der Maschine mit dem Fundament von den auftretenden Kräften und Bewegungen
so sehr belastet werden, das diese aus demselben herausgerissen werden.
[0005] Ferner ist mit der vorgenannten Vierwalzenbiegemaschine die Größe bzw. der Durchmesser
der herzustellenden Rohre stark begrenzt, da der Stützbügel nicht weit genug unterhalb
des Arbeitbereiches der Walzen weggeschwenkt werden kann, wobei zudem zum Anbiegen
des zweiten Blechendes das jeweilige Blech mittels eines Hallenkrans um 180° gedreht
werden muss.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vierwalzenbiegemaschine sowie
ein Verfahren der angegebenen Gattung zu schaffen, bei der bzw. bei dem kein Hydrauliköl
auf das herzustellende Bauteil gelangen kann, bei der bzw. bei dem ein Herausreißen
der Fundamentschrauben für die Befestigung des Stützbügel bzw. der Maschine mit dem
Fundament während des Fertigungsprozesses ausgeschlossen ist, mit der bzw. mit dem
der Bereich der Größen bzw. Durchmesser der zu biegenden bzw. Rohren nicht eingeschränkt
ist, und mit der bzw. dem beim Anbiegen ohne Verwendung des Stützbügel das Anbiegen
beider Seiten des Bleches möglich ist, ohne dass das Blech aus der Maschine entnommen
werden muss.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vierwalzenbiegemaschine mit den Kennzeichnungsmerkmalen
des Patentanspruchs 1 und durch ein Verfahren mit den Kennzeichnungsmerkmalen des
Patentanspruchs 10 gelöst.
[0008] Zweckmäßige Weiterbildungen der Vierwalzenbiegemaschine sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
[0009] Bei der erfindungsgemäßen Vierwalzenbiegemaschine ist das obere Druckstück ortsfest
an dem Stützbügel befestigt, wobei der Stützbügel vertikal verstellbar ausgebildet
ist. Sämtliche Freiheitsgrade des Stützbügels sind während des Anbiegens bzw. -walzens
vom Fundament für das Maschinengestell entkoppelbar.
[0010] Der Stützbügel ist mit seiner Schwenkachse zwischen den seitlichen Schenkeln einer
am Grundrahmen des Maschinengestells angeordneten Hubgabel gelagert, wobei an den
vorderen freien Enden der seitlichen Schenkel der Hubgabel sich am Maschinengestell
abstützende, schwenkbare Hubzylinder für die vertikale Verstellung des Stützbügels
angreifen. Im Bereich der freien Enden des die seitlichen Schenkel an den hinteren
Enden derselben verbindenden Steges sind sich auf dem Grundrahmen abstützende Laufräder
für die Schwenkbewegung bzw. horizontale Bewegung der Hubgabel angeordnet, wobei zwischen
dem Hubzylinder und den Laufrädern die Schwenkachse des Stützbügels vorgesehen ist.
[0011] An den freien Enden des Steges sind in Verlängerung der seitlichen Schenkel der Hubgabel
Schub- bzw. Zuglaschen mit den einen ihrer Enden um eine horizontale Achse schwenkbar
gelagert. Die anderen Enden der Schub- bzw. Zuglaschen sind schwenkbar um eine weitere
horizontale Achse an Lagerböcken zweier über eine Torsionswelle miteinander verbundener
und an dem Grundrahmen des Maschinengestells befestigter Exzentereinrichtungen gelagert.
[0012] Die Mittelachse der Torsionswelle verläuft mit Abstand parallel zu der horizontalen
Achse der schwenkbaren Lagerung an den anderen Enden der Schub- bzw. Zuglaschen unterhalb
derselben.
[0013] Die Exzentereinrichtungen weisen jeweils unterhalb der Lagerböcke zwei an den Enden
der Lagerböcke angreifende, sich an dem Grundrahmen des Maschinengestells abstützende
und in Längsrichtung der Schub- bzw. Zuglaschen hintereinander angeordnete Feststellzylinder
auf.
[0014] Der Stützbügel ist mittels eines einerseits am Stützbügel und andererseits im Fundament
angelenkten Schwenkzylinders bewegbar. Dabei ist der Stützbügel mittels des Schwenkzylinders
bis unterhalb der Oberseiten der Unterwalze und der Seitenwalzen wegschwenkbar.
[0015] Auf der dem Stützbügel gegenüberliegenden Seite kann eine Zuführeinrichtung für die
Bleche vorgesehen sein. Vorzugsweise ist die Zuführeinrichtung schwenkbar mit dem
Maschinengestell verbunden und über mindestens einen Zustellzylinder bewegbar.
[0016] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum An- und Rundbiegen bzw. — walzen von Blechen
wird der Stützbügel nach den Einschwenken desselben aus einer Parkposition soweit
abgesenkt, bis dass das obere Druckstück auf der Oberwalze anliegt, wobei gleichzeitig
oder anschließend das untere Druckstück vertikal soweit angehoben wird, bis dass das
untere Druckstück an der Unterwalze unterhalb derselben anliegt. Dabei ist die Oberwalze
und die Unterwalze druckgeregelt mit dem zwischen denselben hindurchlaufenden Blech
zwischen den Druckstücken eingespannt. Zumindest beim Anbiegen der Enden des jeweiligen
Bleches sind der Schwenkzylinder für das Ein- und Ausschwenken des Stützbügels, die
Hubzylinder für die vertikale Verstellung des Stützbügels sowie die Feststellzylinder
der Exzentereinrichtungen drucklos, wobei der Stützbügel an der Oberwalze und an der
Unterwalze auftretende Bewegungen beim Biegen bzw. Walzen über die Hubgabel und die
über die Schubund Zuglaschen mit derselben verbundenen Exzentereinrichtungen in Verbindung
mit der Torsionswelle in sämtlichen Richtungen folgt.
[0017] Durch die ortsfeste Befestigung des oberen Druckstückes weist die erfindungsgemäße
Vierwalzenbiegemaschine oberhalb des zu biegenden bzw. walzenden Bleches kein Hydrauliköl
auf, so dass eine Verschmutzung des Bleches bzw. der später zuzuschweißenden Längsnut
zwischen den gebogenen Enden des Bleches durch austretendes Hydrauliköl ausgeschlossen
ist. Das vertikale Zustellen des oberen Druckstückes zur Oberwalze hin wird durch
den vertikal verstellbaren Stützbügel erreicht, wobei die den Stützbügel vertikal
verstellenden Hubzylinder unterhalb des Stützbügels vorgesehen ist.
[0018] Der Stützbügel dient lediglich zum Anbiegen von Blechen mit größeren Blechdicken,
bei denen die vorhandene Balligkeit der Walzen nicht mehr ausreicht. Da bei herkömmlichen
Vierwalzenbiegemaschinen ohne Stützbügel anhand der vorgegebenen Balligkeit der Walzen
keine optimalen Anbiegeergebnisse von der geringsten Blechdicke bis zur maximalen
Blechdicke möglich sind, wird bei der erfindungsgemäßen Vierwalzenbiegemaschine bei
den Blechdicken, bei denen die vorhandene Balligkeit der Walzen nicht ausreicht und
der Stützbügel eingesetzt wird, der Druck der Andrückzylinder entsprechend eingestellt.
Dadurch wird die Walzendurchbiegung reduziert und an die vorhandene Balligkeit angepasst.
[0019] Die Entkoppelbarkeit sämtlicher Freiheitsgrade des Stützbügel bzw. dadurch, dass
der Schwenkzylinder für das Ein- und Ausschwenken des Stützbügels, die Hubzylinder
für die vertikale Verstellung des Stützbügels sowie die Feststellzylinder der Exzentereinrichtungen
beim Anbiegen drucklos sind, ermöglicht dem die Walzen und das jeweilige Blech zwischen
den Druckstücken einspannenden Stützbügel den Bewegungen der Walzen beim Biegen in
sämtlichen Richtungen zu folgen, wobei die auf die Fundamentschrauben wirkenden Kräfte
gegenüber herkömmlichen Vierwalzenbiegemaschinen wesentlich reduziert sind.
[0020] Nachfolgend wird anhand der Zeichnung eine bevorzugte Ausführungsform der Vierwalzenbiegemaschine
näher erläutert.
[0021] Es zeigen
- Fig. 1
- eine Seitenansicht der Vierwalzenbiegemaschine ohne den vorderen Seitenständer, in
der der Stützbügel bis unterhalb der Walzen weggeschwenkbar ist,
- Fig. 2
- perspektivisch eine Ansicht auf die Hubgabel und die daran über die Schub- bzw. Zuglaschen
angreifenden Exzentereinrichtungen mit Torsionswelle,
- Fig. 3
- eine Seitenansicht der Vierwalzenbiegemaschine ohne den vorderen Seitenständer, in
der der Stützbügel lediglich bis oberhalb der Walzen wegschwenkbar ist,
- Fig. 4
- eine Seitenansicht wie Fig. 3 mit eingeschwenktem Stützbügel,
- Fig. 5
- eine Seitenansicht wie Fig. 3 mit eingeschwenktem und abgesenktem Stützbügel bzw. oberem Druckstück und
- Fig. 6
- eine Seitenansicht wie Fig. 3 mit eingeschwenktem und abgesenktem Stützbügel bzw. oberem Druckstück sowie angehobenem
unteren Druckstück.
[0022] Die in den
Figuren dargestellte Vierwalzenbiegemaschine 1, die zum An- und Rundbiegen bzw. ―walzen von
Blechen dient, besteht aus einem Maschinengestell 2 und zwei mit dem Maschinengestell
2 verbundenen Seitenständern 3 (in den
Figuren 1 und
2 bis
6 wurde zum besseren Erkennen der sich im Vordergrund befindliche Seitenständer 3 weggelassen),
in denen eine Oberwalze 4, eine Unterwalze 5 und zwei Seitenwalzen 6, 7 gelagert sind.
Dabei sind die Enden der Oberwalze 4 ortsfest und die Enden der Unterwalze 5 sowie
die Enden der beiden Seitenwalzen 6, 7 verstellbar an den Seitenständern 3 angeordnet.
[0023] Zur Abstützung der Oberwalze 4 und der Unterwalze 5 ist ein an dem Maschinengestell
2 schwenkbar gelagerter Stützbügel 8 vorgesehen, der an seinem oberen freien Ende
9 ein beim Anbiegen an der Oberwalze 4 angreifendes oberes Druckstück 10 aufweist,
das vorzugsweise ortsfest an dem Stützbügel 8 befestigt ist. Am freien unteren Ende
11 des Stützbügels 8 ist ein beim Anbiegen an der Unterwalze 5 angreifendes unteres
Druckstück 12 vorgesehen, das in dem Stützbügel 8 vertikal verstellbar angeordnet
ist.
[0024] Zum Schwenken des Stützbügels 8 ist ein einerseits am Stützbügel 8 und andererseits
im Fundament 13 angelenkter Schwenkzylinder 14 vorgesehen, wobei der Schwenkzylinder
14 vorzugsweise so im Fundament 13 angeordnet ist, dass der Stützbügel 8 mit seiner
oberen Kante unterhalb der Oberseiten der Unterwalze 5 und der Seitenwalzen 6, 7 wegschwenkbar
ist (siehe
Fig. 1). Dies ermöglicht unbegrenzte Rohrdurchmesser.
[0025] Der Schwenkzylinder 14 kann aber auch bei einer weniger bevorzugten Ausführungsform
so im Fundament 13 angeordnet sein, dass der Stützbügel 8 mit seiner oberen Kante
lediglich bis oberhalb der Oberseiten der Unterwalze 5 und der Seitenwalzen 6, 7 wegschwenkbar
ist (siehe
Fign.
3 bis
6)
[0026] Um den Stützbügel 8 mit den Druckstücken 10, 12 zur Anlage an der Oberwalze 4 bzw.
an der Unterwalze 5 zu bringen, wird der gesamte Stützbügel 8 mit dem oberen Druckstück
10 nach dem Einschwenken bis an die Oberwalze 4 vertikal abgesenkt (siehe
Fig. 5) und gleichzeitig oder anschließend das vertikal verstellbare untere Druckstück 12
bis an die Unterwalze 5 angehoben (siehe
Fig. 6). Für die vertikale Verstellung des unteren Druckstückes 12 ist in dem Stützbügel 8
ein Andrückzylinder 15 integriert, an dessen Kolbenstange 16 das untere Druckstück
12 befestigt ist.
[0027] Die vertikale Verstellung des Stützbügels 8 verrichten sich einerseits am Maschinengestell
2 abstützende, schwenkbare Hubzylinder 17. Andererseits greifen die Hubzylinder 17
an den vorderen freien Enden 18 von seitlichen Schenkeln 19 einer Hubgabel 20 an,
in der der Stützbügel 8 mit seiner Schwenkachse 21 zwischen den seitlichen Schenkeln
19 der am Grundrahmen 22 des Maschinengestells 2 gelagert ist (siehe
Fig. 2). Dabei sind im Bereich der freien Enden 23 des die seitlichen Schenkel 19 an den
hinteren Enden 24 derselben verbindenden Steges 25 sich auf dem Grundrahmen 22 abstützende
Laufräder 26 für die Schwenkbewegung der Hubgabel 20 beim Anheben und Absenken des
Stützbügels 8 bzw. für die horizontale Bewegung der Hubgabel 20 beim Anbiegen angeordnet.
Die Schwenkachse 21 des Stützbügels 8 ist zwischen den Hubzylindern 17 und den Laufrädern
26 vorgesehen.
[0028] Damit sich der Stützbügel 8 beim Anbiegen des jeweiligen Bleches entsprechend der
Bewegung der Walzen 4, 5 in sämtlichen Freiheitsgraden bewegen kann, sind an den freien
Enden 23 des Steges 25 in Verlängerung der seitlichen Schenkel 19 der Hubgabel 20
Schub- bzw. Zuglaschen 27 mit den einen ihrer Enden 28 um eine horizontale Achse 29
schwenkbar gelagert. Die anderen Enden 30 der Schub- bzw. Zuglaschen 27 sind wiederum
schwenkbar um eine weitere horizontale Achse 31 an Lagerböcken 32 zweier über eine
Torsionswelle 33 miteinander verbundener und an dem Grundrahmen 22 des Maschinengestells
2 befestigter Exzentereinrichtungen 34 gelagert. Dabei verläuft die Mittelachse 35
der Torsionswelle 33 mit Abstand a parallel zu der horizontalen Achse 31 der schwenkbaren
Lagerung an den anderen Enden 30 der Schub- bzw. Zuglaschen 27 unterhalb derselben.
[0029] Die Exzentereinrichtungen 34 weist jeweils unterhalb der Lagerböcke 32 zwei an den
Enden der Lagerböcke 32 angreifende, sich an dem Grundrahmen 22 des Maschinengestells
2 abstützende und in Längsrichtung der Schub- bzw. Zuglaschen 27 hintereinander angeordnete
Feststellzylinder 36 auf, die dafür sorgen, dass die Exzentereinrichtungen 34 während
des Einschwenkens des Stützbügel 8 bis zum Einspannen der Walzen 4, 5 mittels der
Druckstücke 10, 12 blockiert sind. Während des Anbiegevorgangs sind die Feststellzylinder
36, die Hubzylinder 17 sowie der Schwenkzylinder 14 drucklos, so dass sich der Stützbügel
8 mit den Walzen 4, 5 über die Hubgabel 20, den Schub- bzw. Zuglaschen 27, der Exzentereinrichtungen
34 und der Torsionswelle 33 in allen Richtungen bewegen kann, wobei die Walzen 4,
5 mit dauerhaftem Druck zwischen den Druckstücken 10, 14 eingespannt sind.
[0030] Auf der dem Stützbügel 8 gegenüberliegenden Seite kann eine Zuführeinrichtung für
die Bleche vorgesehen sein (nicht dargestellt), die vorzugsweise schwenkbar mit dem
Maschinengestell 2 verbunden ist und über mindestens einen Zustellzylinder bewegbar
ist, mit dem die Schräge der Zuführeinrichtung einstellbar ist.
[0031] Nachfolgend wird noch kurz ein Verfahren zum An- und Rundbiegen bzw. ―walzen näher
erläutert.
[0032] Nach dem Einführen des zu biegenden Bleches und dem druckgeregelten Einspannen desselben
zwischen der Oberwalze 4 und der Unterwalze 5 durch vertikales Verfahren der Unterwalze
5 wird zunächst der Stützbügel 8 aus einer Parkpostion soweit eingeschwenkt, bis das
sich das obere Druckstück 10 oberhalb der Oberwalze 4 befindet, wobei anschließend
der Stützbügel 8 über die Hubzylinder 17 soweit abgesenkt wird, bis dass das obere
Druckstück 10 auf der Oberwalze 4 aufliegt, und gleichzeitig oder anschließend das
untere Druckstück 12 mittels des Andrückzylinders 15 vertikal soweit angehoben wird,
bis dass das untere Druckstück 12 an der Unterwalze 5 anliegt. Nach dem Erreichen
des erforderlichen Stützdruckes werden die Feststellzylinder, 36, die Hubzylinder
17 sowie der Schwenkzylinder 14 drucklos geschaltet, woraufhin der Anbiegevorgang
der ersten Seite des Bleches mittels der Seitenwalzen 6, 7 beginnt. Nach Abschluss
des Anbiegevorgangs wird das Blech aus der Vierwalzenbiegemaschine 1 entnommen, um
180° gewendet und der Vierwalzenbiegemaschine wieder zugeführt, woraufhin der Anbiegevorgang
der zweiten Seite des Bleches beginnt. Nachdem auch dieser Anbiegevorgang abgeschlossen
ist, werden die Feststellzylinder, 36, die Hubzylinder 17 sowie der Schwenkzylinder
14 wieder mit Druck beaufschlagt, wobei das untere Druckstück 12 mittels des Andrückzylinders
15 in seine untere Position und der Stützbügel 8 mittels der Hubzylinder 16 in seine
obere Position bewegt wird. Danach erfolgt das Wegschwenken des Stützbügels 8 mittels
des Schwenkzylinders 14, woraufhin der eigentliche Rundbiegevorgang beginnen kann.
1. Vierwalzenbiegemaschine (1) zum An- und Rundbiegen- bzw. - walzen von Blechen, mit
einer Oberwalze (4), einer Unterwalze (5) und zwei Seitenwalzen (6, 7), wobei die
Enden der Oberwalze (4) ortsfest und die Enden der Unterwalze (5) sowie der Seitenwalzen
(6, 7) verstellbar an Seitenständern (3) eines Maschinengestells (2) gelagert sind,
und mit einem an dem Maschinengestell (2) schwenkbar gelagerten Stützbügel (8), der
an seinem oberen freien Ende (9) ein beim Anbiegen an der Oberwalze (4) angreifendes
oberes Druckstück (10) und an seinem unteren freien Ende (11) ein beim Anbiegen an
der Unterwalze (5) angreifendes unteres Druckstück (12) aufweist, wobei das untere
Druckstück (12) in dem Stützbügel (8) vertikal verstellbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das obere Druckstück (10) ortsfest an dem Stützbügel (8) befestigt ist, dass der
Stützbügel (8) vertikal verstellbar ausgebildet ist, und dass sämtliche Freiheitsgrade
des Stützbügels (8) während des Anbiegens bzw. -walzens vom Fundament (13) für das
Maschinengestell (2) entkoppelbar sind.
2. Vierwalzenbiegemaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Stützbügel (8) mit seiner Schwenkachse (21) zwischen den seitlichen Schenkeln
(19) einer am Grundrahmen (22) des Maschinengestells (2) angeordneten Hubgabel (20)
gelagert ist, wobei an den vorderen freien Enden (18) der seitlichen Schenkel (19)
der Hubgabel (20) sich am Maschinengestell (2) abstützende, schwenkbare Hubzylinder
(17) für die vertikale Verstellung des Stützbügels (8) angreifen, im Bereich der freien
Enden (23) des die seitlichen Schenkel (19) an den hinteren Enden (24) derselben verbindenden
Steges (25) sich auf dem Grundrahmen (22) abstützende Laufräder (26) für die Schwenkbewegung
bzw. horizontale Bewegung der Hubgabel (20) angeordnet sind und zwischen den Hubzylindern
(17) und den Laufrädern (26) die Schwenkachse (21) des Stützbügels (8) vorgesehen
ist.
3. Vierwalzenbiegemaschine nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass an den freien Enden (23) des Steges (25) in Verlängerung der seitlichen Schenkel
(19) der Hubgabel (20) Schub- bzw. Zuglaschen (27) mit den einen ihrer Enden (28)
um eine horizontale Achse (29) schwenkbar gelagert sind, wobei die anderen Enden (30)
der Schub- bzw. Zuglaschen (27) schwenkbar um eine weitere horizontale Achse (31)
an Lagerböcken (32) zweier über eine Torsionswelle (33) miteinander verbundener und
an dem Grundrahmen (22) des Maschinengestells (2) befestigter Exzentereinrichtungen
(34) gelagert sind.
4. Vierwalzenbiegemaschine nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mittelachse (35) der Torsionswelle (33) mit Abstand (a) parallel zu der horizontalen
Achse (31) der schwenkbaren Lagerung an den anderen Enden (30) der Schub- bzw. Zuglaschen
(27) unterhalb derselben verläuft.
5. Vierwalzenbiegemaschine nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Exzentereinrichtungen (34) jeweils unterhalb der Lagerböcke (34) zwei an den
Enden der Lagerböcke (34) angreifende, sich an dem Grundrahmen (22) des Maschinengestells
(2) abstützende und in Längsrichtung der Schub- bzw. Zuglaschen (27) hintereinander
angeordnete Feststellzylinder (36) aufweist.
6. Vierwalzenbiegemaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Stützbügel (8) mittels eines einerseits am Stützbügel (8) und andererseits im
Fundament (13) angelenkten Schwenkzylinders (14) bewegbar ist.
7. Vierwalzenbiegemaschine nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Stützbügel (8) mittels des Schwenkzylinders (14) bis unterhalb der Oberseiten
der Unterwalze (5) und der Seitenwalzen (6, 7) wegschwenkbar ist.
8. Vierwalzenbiegemaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf der dem Stützbügel (8) gegenüberliegenden Seite eine Zuführeinrichtung für die
Bleche vorgesehen ist.
9. Vierwalzenbiegemaschine nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zuführeinrichtung schwenkbar mit dem Maschinengestell (2) verbunden ist und über
mindestens einen Zustellzylinder bewegbar ist.
10. Verfahren zum An- und Rundbiegen bzw. ―walzen von Blechen unter Verwendung der Vierwalzenbiegemaschine
nach den Ansprüchen 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Stützbügel (8) nach den Einschwenken desselben aus einer Parkposition soweit
abgesenkt wird, bis dass das obere Druckstück (10) auf der Oberwalze (4) anliegt,
wobei gleichzeitig oder anschlie-βend das untere Druckstück (12) vertikal soweit angehoben
wird, bis dass das untere Druckstück (12) an der Unterwalze (5) unterhalb derselben
anliegt, wobei die Oberwalze (4) und die Unterwalze (5) druckgeregelt mit dem zwischen
denselben hindurchlaufenden Blech zwischen den Druckstücken (10, 12) eingespannt ist,
und dass zumindest beim Anbiegen der Enden des jeweiligen Bleches der Schwenkzylinder
(14) für das Ein- und Ausschwenken des Stützbügels (8), die Hubzylinder (17) für die
vertikale Verstellung des Stützbügels (8) sowie die Feststellzylinder (36) der Exzentereinrichtungen
(34) drucklos sind, wobei der Stützbügel (8) an der Oberwalze (4) und an der Unterwalze
(5) auftretende Bewegungen beim Biegen bzw. Walzen über die Hubgabel (20) und die
über die Schub- und Zuglaschen (27) mit derselben verbundenen Exzentereinrichtungen
(34) in Verbindung mit der Torsionswelle (33) in sämtlichen Richtungen folgt.