[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schleifen der parallel zueinander verlaufenden
Kanten von Glasplatten, die kontinuierlich mittels eines Horizontalförderers an den
rotierend antreibbaren Schleifwerkzeugen vorbeitransportierbar sind, und dass jedes
Schleifwerkzeug durch einen Kühlmittelstrom beaufschlagbar ist. Die Erfindung betrifft
darüber hinaus eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0002] Anlagen zum Schleifen der Kanten von Glasplatten sind bekannt. Bei diesen Anlagen
wird jede Kante der Glasplatte durch mindestens drei hintereinander angeordnete Schleifwerkzeuge
bearbeitet. Dadurch ist der konstruktive Aufwand für eine derartige Anlage relativ
hoch. Die Vorschubgeschwindigkeit der zu bearbeitenden Glasplatte ist materialbedingt
relativ gering, während die Umfangsgeschwindigkeiten der Schleifwerkzeuge relativ
hoch sind. Materialbedingt ist es unbedingt erforderlich, dass die Schleifwerkzeuge
mittels einer Kühlflüssigkeit während des Schleifvorganges gekühlt werden. Diese Kühlflüssigkeit
wird über eine Zuführleitung zugeführt und die Kühlflüssigkeit wird aufgefangen und
zur weiteren Verwendung wieder aufbereitet.
[0003] Die flächigen, die Dicke der Glasplatte bestimmenden Flächen sind besonders hochwertig
und je nach Verwendungszweck mit einer Beschichtung aus einem hochwertigen Material
versehen. Durch die bisherige Kühlmittelzuführung ist es unvermeidbar, dass Kühlmittel
auf diese flächigen Oberflächen gespritzt wird. Dies führt zu einer Beeinträchtigung
der Oberfläche bzw. der Beschichtung, so dass eine Nacharbeit erforderlich ist.
[0004] Bei den bislang bekannten Anlagen ist nicht nur der konstruktive Aufwand, bedingt
durch drei hintereinander angeordnete Schleifwerkzeuge, sehr aufwendig, sondern die
Oberflächengüte der die Dicke der Glasplatte bestimmende Fläche bzw. der Beschichtung
ist nur durch Nacharbeit zu erzielen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs näher beschriebenen
Art aufzuzeigen, bei dessen Umsetzung der konstruktive Aufwand einer Anlage minimiert
ist und die bearbeiteten Glasplatten eine Oberflächengüte aufweisen, die ohne Nacharbeit
den Anforderungen entspricht. Der Erfindung liegt ferner die Aufgabe zugrunde, eine
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren arbeitende Vorrichtung aufzuzeigen, bei der zumindest
der konstruktive Aufwand für die Anordnung der Schleifwerkzeuge vermindert wird, und
die darüber hinaus so ausgelegt ist, dass die flächigen Oberflächen bzw. die Beschichtungen
während des Schleifvorganges frei von dem Kühlmittel bleiben.
[0006] Die auf das Verfahren gerichtete Aufgabe wird gelöst, indem jede Kante der Glasplatte
mittels eines Schleifaggregates oder mittels zwei, in Durchlaufrichtung der Glasplatten
gesehen, hintereinander angeordnete Schleifaggregate geschliffen wird, der Kühlmittelstrom
von der Seite der Glasplatte auf das Schleifwerkzeug gerichtet ist, dass der Kühlmittelstrom
in eine Vielzahl von Kühlmittelfeinströmen aufgeteilt wird, und dass das Kühlmittel
mittels an einer Vakuumquelle angeschlossenen Kühlmittelabsaugleitungen absaugbar
ist, wobei die Kühlmittelfeinströme in Richtung auf die Kühlmittelabsaugleitung gerichtet
sind, dass mittels einer Werkzeugvermesseinrichtung die Position jedes Schleifwerkzeuges
höhenmäßig ermittelt und der Durchmesser des Schiefwerkzeuges erfasst wird und dass
zumindest die Position jedes Schleifwerkzeuges gegenüber der Kante der zu bearbeitenden
Glasplatte derart steuerbar ist, dass zumindest die Position jedes Schleifwerkzeuges
zur zugeordneten Kanten der durchlaufenden Glasplatte kalibriert und die Ecken der
Glasplatte zur Fase angeschliffen werden.
[0007] Der konstruktive Aufwand für eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahren arbeitende
Vorrichtung wird bereits dadurch gemindert, dass die Anzahl der Schleifaggregate auf
zwei Stück herabgesetzt wird, wobei vorzugsweise favorisiert ist, dass jede Kante
mittels eines einzigen Schleifaggragates bearbeitet wird.
[0008] Da der Kühlmittelstrom nunmehr von der Seite der Glasplatte auf das Schleifwerkzeug
gerichtet ist, wird wirksam verhindert, dass Kühlmittel auf die flächigen Seiten der
Glasplatte gespritzt wird. Durch die Aufteilung des Kühlmittelstromes in einer Vielzahl
von Kühlmittelfeinströmen wird eine optimale Verteilung des Kühlmittels und somit
eine bestmögliche Kühlung des Schleifwerkzeuges erreicht.
[0009] Da nunmehr das Kühlmittel mittels der an die Vakuumquelle angeschlossenen Kühlmittelabsaugleitungen
absaugbar ist, wobei die Höhe des Vakuums und der Durchmesser der Absaugleitung so
aufeinander abgestimmt sind, dass das Kühlmittel ausschließlich in Richtung zur Absaugleitung
gelangt, ist ein Aufspritzen auf die flächigen Seiten der Glasplatte wirksam verhindert.
[0010] Da nunmehr die Position jedes Schleifwerkzeuges höhenmäßig ermittelt und der Durchmesser
des Schleifwerkzeuges erFasst wird, kann die Bearbeitung der Kante bereits durch ein
einziges Schleifwerkzeug erfolgen, da sich die Position der Umfangsfläche des Schleifwerkzeuges
zur Kante nicht verändert, sinngemäß während des Schleifvorganges eine Nachstellung
erfolgen kann. Dieser Vorgang wird als Kalibrierung bezeichnet. Durch die Kalibrierung
und die höhenmäßige Erfassung des Schleifwerkzeuges ist es möglich, dass in Abstimmung
der Vorschubgeschwindigkeit der Glasplatte mit der Zustellbewegung des Schleifwerkzeuges
eine als glattflächig anzusehende Fase geschliffen wird.
[0011] Durch das Anschleifen der Fasen in den Eckbereichen der Glasplatten wird ein zusätzlicher
Arbeitsgang verhindert, so dass die Wirtschaftlichkeit einer nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren arbeitenden Anlage erhöht wird.
[0012] In weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Luftabsaugströmung derart intensiv
ist, dass die Zentrifugalkraft des Schleifwerkzeuges während des Schleifvorganges
überwunden wird, sodass ein Freiraum für die Luft gebildet wird.
[0013] Durch diesen Freiraum entsteht sinngemäß eine Luftblase, sodass das Kühlmittel kontinuierlich
in diesen Freiraum einströmen kann, wodurch verhindert wird, dass das Kühlmittel auf
die flächigen Seiten der Glasplatte gelangt.
[0014] Es ist ferner noch vorteilhaft für das erfindungsgemäße Verfahren, wenn mittels einer
dem Schleifwerkzeug zugeordneten Schleifvorrichtung das Schleifwerkzeug in den Sollzustand
überführt wird, d.h. das Schleifwerkzeug, üblicherweise eine Schleifscheibe, wird
auf der Umfangsfläche bearbeitet, sodass die durch die Abnutzung sich ergebenden Veränderungen
der Umfangsfläche eliminiert werden, d.h. die Oberflächengüte der Umfangsfläche der
Schleifscheibe wird stets optimiert.
[0015] Die auf die Vorrichtung zum Schleifen der parallel zueinander verlaufenden Kanten
von Glasplatten gerichtete Aufgabe, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens,
wobei die Vorrichtung mit einem die Glasplatten transportierenden Horizontalförderer
mit einander gegenüberstehenden, jeweils von einem Antrieb rotierenden antreibbaren
Schleifwerkzeugen ausgestattet ist, und die zum Kühlen jeden Schleifwerkzeuges mit
einer Kühlmittelzuführleitung ausgestattet ist, wird dadurch gelöst, dass die Vorrichtung
an jeder Seite der zu schleifenden Kanten der durchlaufenden Glasplatte mit einem
oder mit zwei in Durchlaufrichtung der Glasplatten hintereinander angeordneten Schleifaggregat
bzw. Schleifaggregaten ausgerüstet ist, die mit einem rotierend antreibbaren Schleifwerkzeug
ausgerüstet sind, dass jedem Schleifwerkzeug eine seitliche Kühlmittelzuführleitung
und eine im Abstand dazu angeordnete Kühlmittelabsaugleitung zugeordnet ist, und dass
der zugeführte Kühlmittelstrom durch ein Umlenk- und Stromaufteilsegment in Richtung
zum Schleifwerkzeug umleitund aufteilbar ist.
[0016] Der konstruktive Aufwand wird bei der Vorrichtung dadurch verringert, dass jede Kante
der Glasscheibe mit maximal zwei Schleifwerkzeugen, vorzugsweise jedoch mit einem
Schleifwerkzeug bearbeitet wird. Dies wird durch die nachfolgend erläuterten Aggregate
ermöglicht. Wesentlich ist jedoch für die Vorrichtung, dass die Kühlmittelzuführleitung
seitlich an der Schleifscheibe bzw. dem Schleifwerkzeug vorbeigeführt ist, und dass
der Kühlmittelstrom durch das Umlenk- und Stromaufteilsegment in Richtung zum Schleifwerkzeug
umgeleitet und aufgeteilt wird, in der Form, dass die Schleifscheibe bzw. das Schleifwerkzeug
halbkreisförmig umschlungen ist, sodass die Kühlmittelzufuhr über einen Winkel erfolgt,
der im Bereich von 180° liegen kann.
[0017] Um das Schleifwerkzeug bzw. die Schleifscheibe in kürzester Zeit im Bedarfsfalle
zu wechseln ist vorgesehen, dass jedes Schleifwerkzeug mittels einer Spannvorrichtung
auf der rotierend antreibbaren Schleifspindel festgesetzt ist, und dass jedes Schleifwerkzeug
in einem mehrteiligen Gehäuse angeordnet ist, wobei die einzelnen Gehäuseteile übereinander
angeordnet sind, dass vorzugsweise drei Gehäuseteile vorgesehen sind, und dass dem
mittleren Gehäuseteil das Schleifwerkzeug zugeordnet ist, dass das obere Gehäuseteil
ortsfest ist, und das untere Gehäuseteil um eine vertikale Achse zur Entnahme des
von der Schleifspindel freigegebenen Schleifwerkzeuges schwenkbar ist, und dass das
Umlenk- und Stromaufteilsegment in dem mittleren Gehäuseteil angeordnet oder dass
das Umlenk- und Stromaufteilsegment das mittlere Gehäuseteil bildet.
[0018] Das obere, dem Antrieb des Schleifwerkzeuges zugeordnete Gehäuseteil, dient beispielsweise
der Lagerung der Schleifspindel in unmittelbarer Nähe des Schleifwerkzeuges. Wenn
in dem mittleren Gehäuseteil das Schfeifwerkzeug rotiert, und dieses Gehäuseteil das
Umlenk- und Stromaufteilsegment beinhaltet oder als Umlenk- und Stromaufteilsegment
ausgebildet ist, wird nicht nur eine optimale Führung des Kühlmittelstromes erreicht,
sondern der konstruktive Aufwand ist minimiert.
[0019] Da das untere, dem Antrieb des Schleifwerkzeuges abgewandte Gehäuseteil, um die vertikale
Achse schwenkbar ist, gelangt das Schleifwerkzeug nach Freigabe von der Schleifspindel
in dieses Gehäuseteil und kann dann manuell entnommen werden. Die Spannvorrichtung
ist so ausgelegt, dass ein Lösen bzw. Entriegeln des Schleifwerkzeuges von außen möglich
ist.
[0020] Damit das abzusaugende Kühlmittel ausschließlich in Richtung zur Absaugleitung angesaugt
wird, ist vorgesehen, dass das dem Schleifwerkzeug zugeordnete Gehäuseteil an dem
der Vakuumquelle zugeordnete Gehäuseteil an der dem Vakuumerzeuger zugeordneten Seite
diese Richtung querschnittsmäßig vergrößert. Dadurch kann durch das Vakuum die Zentrifugalkraft
des Schleifwerkzeuges überwunden werden.
[0021] Das der Vakuumquelle zugeordnete Ende dieses Gehäuseteiles ist als Flansch zur Verbindung
mit der Kühlmittelabsaugleitung ausgebildet.
[0022] Beim Schleifen der Kanten der Glasplatte entstehen Schleifspäne mit einer relativ
geringen Korngröße, die Härte dieser Späne ist jedoch besonders hoch. Zur Ausscheidung
dieser Späne ist vorgesehen, dass zwischen dem Vakuumerzeuger und der Kühlmittelabsaugleitung
ein Separator zur Ausscheidung von Feststoffpartikeln vorgesehen ist. Dabei ist dann
noch vorgesehen, dass der Querschnitt der Kühlmittelabsaugleitung größer ist, als
der Querschnitt der Kühlmittelzuführleitung. Dadurch wird zusätzlich noch verhindert,
dass Kühlmittel auf die zu bearbeitende Glasplatte gelangt.
[0023] Bei der in Rede stehenden Vorrichtung ist es notwendig, dass diverse Aggregate zumindest
auf die Breite der durchlaufenden Glasplatten eingestellt werden. Es ist deshalb vorgesehen,
dass die Vorrichtung ein ortsfestes Portal als Traggerüst für zumindest den Horizontalförderer,
einer mittig und unterhalb der Durchlaufebene der Glasplatten liegenden Stützleiste,
die beiden die Schleifwerkzeuge aufweisenden Schleifaggregate und einen Stelltrieb
für die Stützleiste aufweist.
[0024] Zur sicheren Führung der Glasplatten während des Schleifvorganges ist vorgesehen,
dass der Horizontalförderer aus zwei im Abstand zugeordneten Kante der Glasplatte
stehenden, an mindestens eine Vakuumquelle angeschlossenen Saugbandförderern besteht,
und dass mittels eines Stelltriebes mindestens ein Saugbandförderer und mindestens
ein Schleifaggregat verstellbar ist.
[0025] Eine konstruktive einfache Lösung für einen Stellantrieb der Stützschiene ist gegeben,
wenn dieser quer zur Transportrichtung der Saugbandförderer wirksam ist, und dass
der Stellantrieb zwei beabstandete Verstellriemen enthält.
[0026] Die Anpassung des Verstellweges der mittigen Stützschiene ist besonders einfach,
wenn jeder Verstellriemen aus zwei beabstandeten Einzelriemen besteht, dass die Umlenkrollen
jedes Verstellriemens derart unterschiedliche Durchmesser aufweisen, dass die Umlaufgeschwindigkeit
des einen Einzelriemen doppelt so groß ist, wie die des anderen Einzelriemens.
[0027] Der Förderriemen mit der höheren Geschwindigkeit könnte als Antriebsriemen gesehen
werden und der Förderriemen mit der geringeren Umlaufgeschwindigkeit als Verstellriemen
für den Saugbandförderer und gegebenenfalls auch für das Schleifaggregat.
[0028] Bekanntlich ist Glas ein Material mit einer extrem hohen Härte. Es sind deshalb entsprechende
Schleifwerkzeuge notwendig. Auf Grund der Härte von Glas ist jedoch eine Abnutzung
der Umfangsfläche des Schleifwerkzeuges gegeben. Da jedoch die zu bearbeitenden Kanten
eine hohe Oberflächengüte aufweisen müssen, ist vorgesehen, dass jedem Schleifwerkzeug
eine Schärfvorrichtung derart zugeordnet ist, dass die Umfangsfläche der Schleifscheibe
bzw. Schleifwerkzeuges als glattflächig angesehen werden kann. Der Vorteil liegt darin,
dass für das Schärfen des Schleifwerkzeuges keine Demontage notwendig ist. Das Schärfen
des Schleifwerkzeuges wird auch als ein Abziehen bezeichnet. An Hand der beiliegenden
Zeichnungen wird die Erfindung noch näher erläutert.
[0029] Es zeigen:
- Figur 1
- eine Teilansicht einer erfindungsgemäßen Anlage zum Schleifen der Kanten von Glasplatten,
die Schleifstation mit zwei Schleifaggregaten in perspektivischer Darstellung zeigend,
- Figur 2
- das Portal der Vorrichtung gemäß der Figur 1 als Einzelheit in perspektivischer Darstellung,
- Figur 3
- das mit dem Schleifwerkzeug ausgerüstete Schleifaggregat und das dem Schleifwerkzeug
zugeordnete Gehäuse in einer sprengbildlichen Darstellung,
- Figur 4
- eine der Figur 3 entsprechende Darstellung, jedoch im montieren Zustand und
- Figur 5
- den Stelltrieb zur Verstellung der Saugbandförderer als Einzelheit in perspektivischer
Darstellung.
[0030] Aus Gründen der vereinfachten Darstellung ist in den Figuren eine komplette Anlage
zum Schleifen der gegenüberliegenden Kanten von Glasplatten nicht dargestellt. Die
Figur 1 zeigt in perspektivischer und vereinfachter Darstellung die Schleifstation
10. Diese Schleifstation 10 enthält ein in der Figur 2 als Einzelheit genauer dargestelltes
Portalgestell 11. Dieses Portalgestell 11 besteht im Wesentlichen aus zwei seitlichen
und vertikal stehenden Säulen 12, 13, einer oberen Schlittenführung 14 und einer quer
zu den Säulen 12, 13 stehenden Quertraverse 15. Dieser Quertraverse 15 sind paarweise
angeordnete Umlenkrollen 16, 17 zugeordnet, über die nicht dargestellte Förderriemen
geführt sind. Diese Umlenkrollen 16, 17 sind Teil eines nicht dargestellten Stelltriebes
für die Glasplatten fixierende Saugbandförderer 18, 19. Die Saugbandförderer 18, 19
sind an sich bekannt und weisen einen Saugkasten auf, der an eine Vakuumquelle 20
angeschlossen ist. Zum Transport der nicht dargestellten Glasplatten ist jeder Saugbandförderer
18, 19 mit einem andeutungsweise dargestellten, gelochten Transportriemen ausgerüstet.
[0031] Die Schleifstation 10 enthält zwei an Hand der Figur 3 noch näher erläuterte Schleifaggregate
21, 22, die im Abstand zu den Saugbandförderern 18, 19 stehen und an den aneinander
abgewandten Seiten der Saugbandförderer 18, 19 verstellbar angeordnet sind. Jedes
Schleifaggregat 21, 22 ist mit einer Schärfvorrichtung 23, 24 ausgestattet, um nach
einer bestimmten Abnutzung das Schleifwerkzeug des Schleifaggregates 21, 22 zu bearbeiten.
[0032] An jedes Schleifaggregat 21, 22 ist eine Kühlmittelabsaugleitung 25, 26 angeschlossen,
die als Kühlgehäuse ausgebildet sind, und in einem nicht näher erläuterten Separator
27, 28 einmünden. Mittels dieser Separatoren 27, 28 werden die Feststoffpartikel aus
dem Kühlwasser entfernt. Jeder Separator 27, 28 ist mit einem Vakuumerzeuger 29, 30
leitend verbunden. Das Kühlwasser wird von dort in einen nicht dargestellten Kühlwasserbehälter
geleitet und zur weiteren Kühlung der Schleifwerkzeuge verwendet.
[0033] Die Figuren 3 und 4 zeigen das in der Darstellung gemäß der Figur 1 linke Schleifaggregat
21 jeweils in perspektivischen Darstellungen. Das Schleifaggregat 22 der gegenüberliegenden
rechten Seite ist spiegelbildlich aufgebaut. Das Schleifaggregat 21 enthält ein Schleifwerkzeug
31 in Form einer Schleifscheibe, die mittels einer nicht näher erläuterten Spannvorrichtung
32 auf die Schleifspindel 33 aufgesetzt ist. Auf das gegenüberliegende Ende der Schleifspindel
33 ist eine Riemenscheibe 34 aufgesetzt, sodass die Schleifspindel 33 über einen nicht
dargestellten Riemen und mit einem Motor antreibbar ist.
[0034] Das Schleifwerkzeug 31 liegt innerhalb eines Gehäuses 35, welches im dargestellten
Ausführungsbeispiel aus einem oberen, der Schleifspindel 33 zugewandten Gehäuseteil
36, einem mittleren Gehäuseteil 37 und einem unteren, der Schleifspindel 33 abgewandten
Gehäuseteil 38 besteht. Die Gehäuseteile 36 und 38 sind in Richtung zur Kühlmittelabsaugleitung
25 geöffnet. Wie insbesondere die Figur 4 zeigt, ist das Schleifaggregat 21 so gestaltet,
dass das Schleifwerkzeug 31 im Übergangsbereich zwischen dem mittleren Gehäuseteil
37 und dem unteren Gehäuse 38 rotiert.
[0035] Das der Kühlmittelabsaugleitung 25 abgewandt liegende Segment bzw. bogenförmig ausgebildete
Endbereich des mittleren Gehäuseteils 37 ist als Umlenk-und Stromaufteilsegment ausgebildet,
und nach außen hin geschlossen. Dieses Gehäuseteil 37 ist mit einem Anschluss 39 für
die nicht dargestellte Kühlmittelzuführleitung ausgestattet. Der einströmende Kühlmittelstrom
trifft aus das der Kühlmittelabsaugleitung 25 abgewandt liegende auf und wird umgeleitet
und aufgeteilt. Dieser Endbereich des Gehäuseteils 37 ist mit einem inneren Ring versehen,
der eine Vielzahl von Bohrungen mit einem relativ geringen Durchmesser aufweist. Durch
diese Bohrungen hindurch werden viele Einzelströme auf das Schleifwerkzeug 31 geleitet.
Das mittlere Gehäuseteil 37 ist über einen Flansch 14 mit der Kühlmittelabsaugleitung
25 verbunden. Der Bereich zwischen dem Schleifwerkzeug 31 und dem Flansch 40 ist als
Kühlgehäuse ausgebildet und erweitert sich querschnittsmäßig in Richtung zum Flansch
40.
[0036] Das untere Gehäuseteil 38 ist um eine vertikale Achse schwenkbar. Wird das Schleifwerkzeug
31 nach Betätigen der Spannvorrichtung 32 von der Schleifspindel 33 freigegeben, kann
das untere Gehäuseteil 38 geschwenkt werden, und das Schleifwerkzeug entnommen werden.
Zum Wechseln des Schleifwerkzeuges 31 sind demzufolge keine Montagearbeiten notwendig.
[0037] Die Figur 4 zeigt das Schleifaggregat 21 in montierten Zustand. Deutlich ist die
Lage des Schleifwerkzeuges 31 zu erkennen. Die Figur zeigt außerdem, dass das Schleifaggregat
21 äußerst kompakt ist. Die Figur zeigt ferner, dass das obere Gehäuseteil 36 innerhalb
des mittleren Gehäuseteiles 37 liegt.
[0038] Die Figur 5 zeigt in Verbindung mit der Figur 1, dass stets mittig zwischen den verfahrbaren
Saugbandförderern 18, 19 eine Stützschiene 41 vorgesehen ist, die unterhalb der Durchlaufebene
der zu bearbeitenden Glasplatten steht. Quer zu dieser Stützschiene 41 sind zwei Verstellriemen
42, 43 vorgesehen, die quer zur Stützschiene 41 bzw. zu den Saugbandförderern 18,
19 arbeiten. Diese Verstellriemen 42, 43 bilden einen Stellantrieb für die Stützschiene
41. Die Verstellriemen 42, 43 werden vom Saugbandförderer 18, 19 angetrieben, sodass
die Stützschiene 41 bewegt wird. Jeder Verstellriemen 42, 43 besteht aus zwei einzelnen
Riementrieben 44, 45 wobei die Umlenkrollen vom Durchmesser her so aufeinander abgestimmt
sind, dass die Umlaufgeschwindigkeit der Einzelriemen 45 50% der Umlaufgeschwindigkeit
der Einzelriemen 44 beträgt. Dadurch wird die Stützschiene 41 mit der halben Antriebsgeschwindigkeit
bewegt. Da die Einzelriemen 44, 45, bedingt durch die kleineren Durchmesser der Umlenkrollen,
mit der halben Geschwindigkeit umlaufen, wie die Verstellriemen 42, 43, wird auch
die Stützleiste 41 mit der halben Geschwindigkeit verfahren wie der Saugbandförderer
18 bzw. 19, sodass die Stützleiste 41 stets mittig zwischen den Saugbandförderern
18, 19 steht.
[0039] Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Wesentlich
ist, dass verfahrensmäßig der Kühlmittelstrom durch ein Umlenkund Stromaufteilelement
so umgelenkt wird, dass dieser von der Seite der Glasplatte her auf das Schleifwerkzeug
31 auftrifft, wobei in vorteilhafter Weise dieser Kühlmittelstrom in eine Vielzahl
von Einzelströmen aufgeteilt wird. Ferner ist von Bedeutung, dass jede Glaskante durch
maximal zwei Schleifaggregate 21, 22 vorzugsweise jedoch immer nur durch ein Schleifaggregat
bearbeitet wird, und dass die Vorschubgeschwindigkeit der Glasplatte und die Zustellbewegung
jedes Schleifaggregates 21, 22 so aufeinander abgestimmt sind, dass in den Eckbereichen
der Glasplatte eine glattflächige Fase angeschliffen werden kann.
Bezugszeichenliste
[0040]
- 10
- Schleifstation
- 11
- Portalgestell
- 12
- Säule
- 13
- Säule
- 14
- Schlittenführung
- 15
- Quertraverse
- 16
- Umlenkrolle
- 17
- Umlenkrolle
- 18
- Saugbandförderer
- 19
- Saugbandförderer
- 20
- Vakuumquelle
- 21
- Schleifaggregat
- 22
- Schleifaggregat
- 23
- Schärfvorrichtung
- 24
- Schärfvorrichtung
- 25
- Kühlmittelabsaugleitung
- 26
- Kühlmittelabsaugleitung
- 27
- Separator
- 28
- Separator
- 29
- Vakuumerzeuger
- 30
- Vakuumerzeuger
- 31
- Schleifwerkzeug
- 32
- Spannvorrichtung
- 33
- Schleifspindel
- 34
- Riemenscheibe
- 35
- Gehäuse
- 36
- Gehäuseteil
- 37
- Gehäuseteil
- 38
- Gehäuseteil
- 39
- Anschlussteil
- 40
- Flansch
- 41
- Stützschiene
- 42
- Verstellriemen
- 43
- Verstellriemen
- 44
- Einzelriemen
- 45
- Einzelriemen
1. Verfahren zum Schleifen der parallel zueinander verlaufenden Kanten von Glasplatten,
die kontinuierlich mittels eines Horizontalförderers an den aneinander gegenüberstehenden
und rotierend antreibbaren Schleifwerkzeugen (21, 22), wobei transportierbar sind,
und dass jedes Schleifwerkzeug durch ein Kühlmittelstrom beaufschlagbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass jede Kante der Glasplatte mittels eines Schleifaggregates (21, 22) oder mittels zwei,
in Durchlaufrichtung der Glasplatten gesehen, hintereinander angeordneten Schleifaggregate
(21, 22) geschliffen wird, dass der Kühlmittelstrom von der Seite der Glasplatte auf
das Schleifwerkzeug (31) gerichtet ist, dass der Kühlmittelstrom in eine Vielzahl
von Kühlmitteffeinströmen aufgeteilt wird, und dass das Kühlmittel mittels einer an
einem Vakuumerzeuger (29, 30) angeschlossenen Absaugleitung (25, 26) abgesaugt wird,
wobei die Kühlmittelfeinströme in Richtung auf die Absaugleitung (25, 26) gerichtet
sind, dass mittels einer Werkzeugvermesseinrichtung die Position jedes Schleifwerkzeuges
(31) höhenmäßig ermittelt und der Durchmesser des Schleifwerkzeuges (31) erfasst wird
und dass die Position jedes Schleifwerkzeuges (31) derart einstellbar ist, dass zumindest
die Position der Schleifwerkzeuge (31) zur zugeordneten Kante der durchlaufenden Glasplatte
kalibriert und die Ecken der Glasplatte zur Fase angeschliffen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühlmittelabsaugströmung derart intensiv ist, dass die Zentrifugalkraft des Schleifwerkzeuges
(31) während des Schleifvorganges überwunden wird, sodass ein Freiraum für Luft gebildet
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mittels einer dem Schleifwerkzeug (31) zugeordneten Schärfvorrichtung (23, 24) das
Schleifwerkzeug (31) in den Sollzustand überführt wird.
4. Vorrichtung zum Schleifen der parallel zueinander verlaufenden Kanten von Glasplatten,
insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, die mit einem die Glasplatten
transportierenden Horizontalförderer (18, 19) und die miteinander gegenüberstehenden,
jeweils von einem Antrieb (21, 22) rotierend antreibbaren Schleifwerkzeugen (31) ausgestattet
ist, und die zum Kühlen jedes Schleifwerkzeuges (31) mit einer Kühlmittelzuführleitung
ausgestattet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung an jeder Seite der zu schleifenden Kante der Glasplatte mit einem
Schleifaggregat (21, 22) oder mit zwei, in Durchlaufrichtung der Glasplatten gesehen,
hintereinander angeordneten Schleifaggregaten (21, 22) ausgerüstet ist, die mit einem
rotierend antreibbaren Schleifwerkzeug (31) ausgerüstet sind, dass jedem Schleifwerkzeug
(31) eine seitliche Kühlmittelzuführleitung und eine im Abstand dazu angeordnete Kühlmittelabsaugleitung
(25, 26) zugeordnet ist, und dass der zugeführte Kühlmittelstrom durch ein Umlenk-
und Stromaufteilsegment (37) in Richtung zum Schleifwerkzeug (31) umleit- und aufteilbar
ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Schleifwerkzeug (31) mittels einer Spannvorrichtung (32) auf der rotierend
antreibbaren Schleifspindel (33) festgesetzt ist, und dass jedes Schleifwerkzeug (31)
in einem mehrteiligen Gehäuse (36, 37, 38) angeordnet ist, wobei die einzelnen Gehäuseteile
(36, 37, 38) übereinander angeordnet sind, dass vorzugsweise drei Gehäuseteile (36,
37, 38) übereinander angeordnet sind, dass dem mittleren Gehäuse (37) das Schleifwerkzeug
(31) zugeordnet ist, und dass das obere Gehäuseteil (36) ortsfest ist, und dass das
untere Gehäuseteil (38) um eine vertikale Achse zur Entnahme des von der Schleifspindel
(33) freigegebenen Schleifwerkzeuges (31) schwenkbar ist, und dass das Umlenk- und
Stromaufteilsegment in dem mittleren Gehäuseteil (37) angeordnet oder dass das Umlenk-
und Stromaufteilsegment das mittlere Gehäuseteil (37) bildet.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das dem Schleifwerkzeug (31) zugeordnete Gehäuseteil (37) an der der Vakuumquelle
(29, 30) zugeordneten Seite angeordnet ist und sich querschnittsmäßig vergrößert.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche 4-6, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Vakuumerzeuger (29, 30) und der Kühlmittelabsaugleitung (25, 26) ein
Separator (27, 28) zur Ausscheidung der Feststoffpartikel vorgesehen ist, und dass
der Querschnitt der Kühlmittelabsaugleitung (25, 26) größer ist, als der Querschnitt
der Kühlmittelzuführleitung.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche 4-7, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung ein ortsfestes Portal für zumindest den Horizontalförderers (18,
19), einer mittig und unterhalb der Durchlaufebene der Glasplatten liegenden Stützschiene
(41), die beiden die Schleifwerkzeuge (31) aufnehmenden Schleifaggregate (21, 22)
und einen Stelltrieb für den Horizontalförderer (18, 19) aufweist.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche 4-8, dadurch gekennzeichnet, dass der Horizontalförderer aus zwei im Abstand zur zugeordneten Kante der Glasplatte
stehenden, an mindestens eine Vakuumquelle angeschlossenen Saugbandförderer (18, 19)
aufweist, und dass mittels eines Stelltriebes mindestens ein Saugbandförderer (18,
19) und mindestens ein Schleifaggregat (21, 22) parallel und im Abstand verstellbar
ist.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche 4-9, dadurch gekennzeichnet, dass ein Stellantrieb zur Verstellung der Stützschiene (41) quer dazu wirkend ist, und
aus zwei beabstandeten Verstellriemen (42, 43) besteht.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 4-10, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Verstellriemen (42, 43) aus zwei beabstandeten Einzelriemen (44, 45) besteht,
dass die Umlenkrollen (16, 17) der Verstellriemen (42, 43) derart unterschiedliche
Durchmesser aufweisen, dass die Umlaufgeschwindigkeit des einen Einzelriemens doppelt
so groß ist, wie die des anderen Einzelriemens,
12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4-11, dadurch gekennzeichnet, dass jedem Schleifwerkzeuge (31) eine Schärfvorrichtung (23, 24) derart zugeordnet ist,
dass die Umfangsfläche des Schleifwerkzeuges (31) als glattflächig ansehbar ist.