[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Motorsteuerungskonzept für ein Fahrzeug, außerdem
ein Fahrzeug mit einem erfindungsgemäßen Motorsteuerungskonzept und ein Verfahren
zum Betreiben eines solchen Motorsteuerungskonzeptes.
[0002] Allgemein bezieht sich die Erfindung auf Motorfahrzeuge, die auf dem Gebiet der Land-
und Forstwirtschaft, der Verarbeitung von Ernteerzeugnissen und zur Bodenbearbeitung
eingesetzt werden. Vorzugsweise handelt es sich dabei, ohne eine Einschränkung damit
vorzunehmen, um Traktoren und/oder Schlepper.
[0003] Insbesondere betrifft die Erfindung ein Motorsteuerungskonzept für ein Fahrzeug,
das eine Antriebseinheit aufweist, vorzugsweise einen Verbrennungsmotor, und ein Getriebe
zwischen einem Motorausgangselement der Antriebseinheit und einer, mit dem Boden in
Eingriff stehenden Antriebsvorrichtung, gemäß dem Anspruch 1.
[0004] Solche Fahrzeuge sind mit Antriebseinheiten nicht nur für den Fahrbetrieb, sondern
auch für die zusätzlich anschließbaren Aggregate ausgestattet. Unter Aggregaten werden
alle Zusatzgeräte verstanden, die an eine Antriebseinrichtung eines Traktors und/oder
Schleppers anschließbar sind. Die Zusatzgeräte sind über einen zuschaltbaren Antriebsstrang,
wobei es sich dabei um eine Zapfwelle handeln kann, mit der Antriebseinheit verbunden.
Das Zu- oder Abschalten einer oder beider Zapfwellen an die Antriebseinheit erfolgt
in der einfachen Ausführung über eine Steuer- und Regeleinrichtung.
[0005] Aus dem Stand der Technik sind, zur Steuerung von Antriebseinheiten, verschiedene
Verfahren und Vorrichtungen bekannt. Beispielsweise wird das Handsteuerelement (Handgashebel)
gewöhnlich zum Einstellen der Motordrehzahl, entsprechend dem über die Zapfwelle angetriebenen
Aggregat, verwendet. Nach dem Einstellen der Motordrehzahl kann das elektronische
Steuersystem, zum Halten der Motordrehzahl, vorrangig vor der Fahrzeuggeschwindigkeit
des Fahrzeuges, welche durch Wählen eines Übersetzungsverhältnisses gewählt wurde,
eingesetzt werden.
[0006] Wenn sich aber, zum Beispiel während des Mähens, ändernde Belastungen ergeben, kann
es sein, dass der Fahrer eingreifen muss, um die Motordrehzahl und somit die Zapfwellendrehzahl
konstant zu halten. Zum Eingreifen gibt es vielerlei Gründe, z.B. das Steigern oder
das Verringern der Fahrzeuggeschwindigkeit, das Wechseln der Getriebestufe oder die
unterschiedliche Belastung an der Zapfwelle.
[0007] Um ein Absinken der Motordrehzahl an einer Antriebseinheit, infolge des Zuschaltens
eines zusätzlichen Aggregates aufgrund der zusätzlichen Leistungsanforderung, zu vermeiden,
offenbart die
DE 42 00 806 C1 aus dem Stand der Technik ein Verfahren zur Steuerung der Motordrehzahl für mindestens
ein, über einen zuschaltbaren Hochtrieb von einer Brennkraftmaschine angetriebenes
Nebenaggregat. Das Motorsteuerungsverfahren besteht darin, dass unmittelbar vor einem
Zuschalten des Hochtriebes kurzfristig die Gemischmenge (Kraftstoffmenge) für die
Antriebseinheit erhöht wird, um einer erhöhten Leistungsanforderung und einem damit
verbunden Abfall der Motordrehzahl, vorzubeugen. Analog gilt für das Abschalten des
Hochtriebes, dass unmittelbar vor dessen Abschalten die Kraftstoffmenge reduziert
wird, damit es nicht infolge der plötzlich reduzierten Leistungsanforderung zu einer
erhöhten Motordrehzahl kommt. Zur Regelung der Gemischmenge für die Antriebseinheit
steht gemäß der
DE 42 00 806 C1 eine offenbarte elektronische Steuereinheit zur Verfügung.
[0008] Der Nachteil des vorgenannten Motorsteuerungsverfahrens besteht darin, dass sich
das System nicht selbständig in einem optimalen, energieeffizienten Leistungsbereich
regeln lässt bzw. optimale Betriebspunkte für die Antriebseinheit eingestellt werden
können. Unter einem Betriebspunkt wird der Leistungswert P verstanden, der sich aus
der Motordrehzahl und dem Motordrehmoment ergibt. Eine optimale Zusammenarbeit zwischen
der Steuer- und Regelungseinrichtung und der Antriebseinheit ist somit nicht gegeben.
Die Antriebseinheit kann zwar während des Feldbetriebes in Betriebspunkten betrieben
werden, weil der Antriebseinrichtung jeweils die benötigte Antriebsleistung zur Verfügung
gestellt wird. Die zur Verfügung gestellte Antriebsleistung ist aber unabhängig davon,
ob die Antriebseinheit in einem eher günstigen oder eher ungünstigen Leistungs- und
Wirtschaftlichkeitsbereich arbeitet. Eine kraftstoffsparende Betriebstätigkeit der
Antriebseinheit kann aufgrund der Vorgaben des Steuerungsverfahrens und der sich daraus
ergebenden Zusammenarbeit mit der Antriebseinheit und aufgrund der Antriebseinheit
selbst, nicht erreicht werden.
[0009] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die im Stand der Technik bekannten
Nachteile zu vermeiden und eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Betreiben eines
solchen Motorsteuerungskonzeptes vorzuschlagen, bei der das Motordrehmoment und die
Motordrehzahl der Antriebseinheit beim Zuschalten und während des Betriebes eines
angeschlossenen Aggregates in nahezu optimalen Betriebspunkten betrieben werden kann,
um den unterschiedlichen Leistungsanforderungen, die durch die Zuschaltung von Aggregaten
an die Antriebseinheit entstehen, mit größtmöglichem kraftstoffsparendem Betrieb gerecht
zu werden.
[0010] Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs
1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich
aus den nachstehenden Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung.
[0011] Die Lösung der Aufgabe besteht also darin, den Nachteil zu vermeiden, der heute bei
den vorhandenen Verfahren und Vorrichtungen zur Steuerung von Antriebseinheiten für
Fahrzeuge, bei der Zuschaltung von Aggregaten entsteht, und ein erfindungsgemäßes
Motorsteuerungskonzept für ein Fahrzeug zu entwickeln, wobei das Fahrzeug eine Antriebseinheit,
vorzugsweise einen Verbrennungsmotor, und einen mit dieser in Wirkverbindung stehenden
Antriebsstrang aufweist. Der Antriebsstrang besteht beispielsweise aus einem Getriebe,
welches zwischen einem Motorausgangselement der Antriebseinheit und einer mit dem
Boden in Eingriff stehenden Antriebsvorrichtung angeordnet ist, wobei der Antriebsstrang
eine Vielzahl von Leistungsverbrauchern, nachstehend als Aggregate bezeichnet, und
ein oder mehrere Laufräder tragende Fahrzeugachsen, aufweist. Das Fahrzeug umfasst
weiterhin eine Front- und eine Heckzapfwelle, die von der Antriebseinheit in einem
festen Verhältnis der Motordrehzahl antreibbar ist, wobei das Motorsteuerungskonzept
zumindest eine elektronische Steuer- und Regeleinrichtung umfasst, die über eine Steuervorrichtung
verfügt, welche betätigbar ist, um eine Aktivierungsanforderung an die elektronische
Steuer- und Regeleinrichtung bereitzustellen.
[0012] Aus dem Stand der Technik ist bekannt, dass eine Steuervorrichtung, die eine Aktivierungsanforderung
direkt an die Steuer- und Regeleinrichtung, zum Zuschalten eines Aggregates, sendet,
umgehend eine Zuschaltung der Zapfwelle veranlasst, wodurch die Motordrehzahl aufgrund
der zusätzlichen Leistungsanforderung, unmittelbar stark absinkt. Zur Vermeidung dieses
Nachteiles wird vorgeschlagen, das erfindungsgemäße Motorsteuerungskonzept, bestehend
aus einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zu verwenden. Die Vorrichtung umfasst eine
Steuervorrichtung und eine Steuer-und Regeleinrichtung. Die Steuer- und Regeleinrichtung
reagiert auf die Aktivierungsanforderung von der Steuervorrichtung und führt, vor
der Zuschaltung der energieverbrauchenden Aggregate, die Antriebseinheit in einen
Leistungsbereich, der nicht nur ein Absinken der Motordrehzahl verhindert, sondern
auch einen energieeffizienten Betriebspunkt aufweist. Um dieses zu erreichen, sind
in der Steuer- und Regeleinrichtung Kennlinien zur Abschätzung des Energiebedarfes
eines oder mehrerer Leistungsverbraucher, in Abhängigkeit von einem oder mehreren
Betriebsparametern des jeweiligen Leistungsverbrauchers, hinterlegt. Nach der Aktivierung
der Zuschaltung zumindest eines Leistungsverbrauchers passt die Steuer- und Regeleinrichtung
vor der Zuschaltung des zumindest einen Leistungsverbrauchers selbständig den Leistungswert
P der Antriebseinheit an. Der Leistungswert P wird aus den hinterlegten Kennlinien,
zur Abschätzung des Energiebedarfes des zumindest einen Leistungsverbrauchers ausgewählt
und das nach der Zuschaltung des zumindest einen angeschlossenen Leistungsverbraucher
der Leistungswert P angepasst wird.
[0013] In einer anderen Ausführung ist die Steuer- und Regeleinrichtung intern mit einer
speicherprogrammierbaren elektronischen Steuer- und Auswerteeinheit und einer elektronischen
Steuereinheit ausgestattet. Bei Betätigung der Steuervorrichtung stellt diese gleichzeitig
eine Aktivierungsanforderung an die elektronische Steuereinheit und an die speicherprogrammierbare
Steuer- und Auswerteeinheit in der Weise bereit, dass die elektronische Steuereinheit,
vor Zuschaltung des zumindest einen Leistungsverbrauchers, die Anfrage einer Aktivierungserlaubnis
an die speicherprogrammierbare elektronische Steuer- und Auswerteeinheit stellt, woraufhin
die speicherprogrammierbare elektronische Steuer- und Auswerteeinheit selbständig
den Leistungswert P der Antriebseinheit vor Zuschaltung eines Leistungsverbrauchers
verändert und nach der Veränderung eine Aktivierungsfreigabe an die elektronische
Einheit bereitstellt.
[0014] Bevor die Steuer- und Regeleinrichtung tatsächlich eine Zuschaltung der Zapfwellen,
vornimmt, beispielsweise über das Ankuppeln mit Hilfe einer elektromagnetischen Kupplung,
hat die Steuer- und Regeleinrichtung für die Steuerung der Antriebseinheit das für
das jeweilige angeschlossene Aggregat hinterlegte Kennlinienfeld zur Benutzung heranzuziehen
und die darin enthaltenen Betriebspunkte II bis IV umzusetzen. Vor der Umsetzung der
Betriebspunkte II bis IV hat die Steuer- und Regeleinrichtung die aktuellen Leistungswerte
P des ersten Betriebspunktes I zu ermitteln, die sich aus dem normalen Fahrbetrieb
des Traktors oder Schleppers ergeben. Zur Ermittlung der aktuellen Daten der Antriebseinheit
für den ersten Betriebspunkt I greift die Steuer- und Regeleinrichtung, aufgrund der
Anfrage von der elektronischen Steuereinheit, einerseits auf verschiedene Sensoren,
beispielsweise den Drehmomentsensor und den Motordrehzahlsensor zu, die im Fahrzeug
an der Antriebseinheit angeordnet sind und andererseits auf eine spezifische, editierbare
Datei zu, die ein Kennlinienfeld des angeschlossenen Aggregates enthält, welches über
eine Aggregatsensorik ermittelt wurde und in einem Programmverzeichnis gespeichert
ist. In einer editierbaren Datei sind die charakteristischen Daten eines angeschlossenen
Aggregates hinterlegt. In einer vorteilhaften Ausgestaltung können die Dateien mit
dem entsprechenden Kennlinienfeld und den darin hinterlegten Betriebspunkten auch
über das Internet bezogen und im Programmverzeichnis gespeichert werden. Die von den
Sensoren ermittelten Daten werden ausgewertet und aus den Leistungswerten wird von
der speicherprogrammierbaren Steuer- und Auswerteeinheit ein erster Leistungswert
P berechnet, welcher den ersten Betriebspunkt I ergibt. Der berechnete Betriebspunkt
I wird im Kennlinienfeld in einer dem angeschlossenen Aggregat zugehörigen editierbaren
Datei eingetragen, von dem aus die Leistung der Antriebseinheit, mit Hilfe der Steuer-
und Auswerteeinheit, über einen in der Datei hinterlegten Betriebspunkt II bis zum
hinterlegten Betriebspunkt III geregelt wird.
[0015] D.h., die in einem Programmverzeichnis hinterlegte editierbare Datei enthält des
Weiteren in vorteilhafter Ausgestaltung Motorkennlinien und die zum Regeln der Antriebseinheit
hinterlegten Betriebspunkte II bis IV. Die Betriebspunkte II bis IV werden für die
Zuschaltung und den Betrieb des angeschlossenen Aggregates benötigt. Jedes an die
Zapfwellen anschließbare Aggregat besitzt beim Zuschalten und der Benutzung im Feldbetrieb
einen charakteristischen Leistungsbedarf. Dieser charakteristische Leistungsbedarf
ist als Betriebspunkt II bis IV in einer solchen editierbaren Datei eingetragen. Einem
Aggregat, beispielsweise bestehend aus einem Heckmähwerk, ist eine Datei mit charakteristischen
Betriebspunkten in einem Kennlinienfeld zugeordnet. Das gleiche betrifft auch ein
Aggregat, beispielsweise ein Vorsatzgerät in Form eines Frontmähwerkes, welchem eine
Datei zugeordnet ist. Sind beide Aggregate im Einsatz, also beide Zapfwellen mit einem
leistungsverbrauchenden Aggregat belegt, gibt es eine weitere Datei, die zum Leistungsbedarf
zweier zuzuschaltender Aggregate charakteristische Betriebspunkte II bis IV aufweist.
[0016] In der vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Steuer- und Regeleinrichtung,
bzw. die Steuer- und Auswerteeinheit, die Antriebseinheit, ausgehend von dem ermittelten
Betriebspunkt I, mit Hilfe der Regelung der Kraftstoff-und Luftzufuhr, automatisch
über den charakteristischen Betriebspunkt II zum Betriebspunkt III führt. Der Betriebspunkt
III ist einerseits in einem Leistungsbereich der Antriebseinheit angeordnet, der,
nach Zuschaltung des an den Zapfwellen befindlichen Aggregates, eine lastabhängige
Motordrehzahlreduzierung vermeidet und andererseits in einem effizienten Bereich mit
relativ niedrigem Kraftstoffverbrauch liegt. D.h., der optimierte Betriebspunkt III
ist oberhalb des zu erwartenden Drehmoment- und des Drehzahlbedarfs des zuzuschaltenden
Aggregates in einem energieeffizienten Bereich des Kennlinienfeldes, zum Regeln der
Antriebseinheit, hinterlegt. Einer der erfindungsgemäßen Schritte besteht also darin,
die Leistungswerte der Antriebseinheit bis zu dem optimierten Betriebspunkt III, vorgegeben
im Kennlinienfeld einer Datei, anzuheben, bevor das leistungsverbrauchende Aggregat
zugeschaltet wird. Die Zuschaltung eines Aggregates kann über eine für die Zapfwellen
vorgesehene Kupplung erfolgen.
[0017] Nachdem die Antriebseinheit den Leistungswert P des Betriebspunktes III bei der Motordrehzahl
und bei dem Motordrehmoment erreicht hat, wobei dieser Betriebszustand der Antriebseinheit
über die Auswertung der Meßergebnisse der Sensoren von der Steuer- und Auswerteeinheit
kontrolliert wird, sendet die speicherprogrammierbare Steuer- und Auswerteeinheit
eine Aktivierungsfreigabe an die elektronische Steuereinheit. Die elektronische Steuereinheit
veranlasst daraufhin die Zuschaltung einer oder beider Zapfwellen, bzw. die Zuschaltung
zumindest eines Leistungsverbrauchers, je nachdem was die Aggregatsensorik vorher
an Belegung an der Zapfwelle ermittelt und an die Steuer- und Auswerteeinheit gemeldet
hat. Die Aktivierungsfreigabe beinhaltet also auch die Information, welche der beiden
Zapfwellen oder ob beide Zapfwellen zugeschaltet werden sollen.
[0018] Ein weiterer erfindungsgemäßer Schritt besteht darin, dass nach der Zuschaltung des
zumindest einen angeschlossenen Leistungsverbrauchers, bzw. Aggregates, die speicherprogrammierbare
Steuer- und Auswerteeinheit die Antriebseinheit, ausgehend vom Leistungswert P im
Betriebspunkt III, automatisch zum Leistungswert P im Betriebspunkt IV zurückführt,
wobei ein Wechsel des Leistungsbereiches bzw. einer Verstärkungskurve, nachstehend
als Kennlinie bezeichnet, zu einem niedrigeren Leistungsbereich erfolgt. Nähere Angaben
hierzu können der Figurenbeschreibung 3 und 4 entnommen werden. Diese Rückführung
vom Betriebspunkt III zum Betriebspunkt IV entspricht der Einlaufphase des Aggregates,
wobei diese Rückführung von den, das Motorsteuerungskonzept kontrollierenden Sensoren,
überwacht wird.
[0019] Der Betriebspunkt IV liegt einerseits in einem Leistungsbereich der Antriebseinheit,
der dem im Einsatz befindlichen Aggregat entspricht und eine lastabhängige Motordrehzahlreduzierung
vermeidet und andererseits in einem effizienten Bereich mit relativ niedrigem Kraftstoffverbrauch.
D.h., der optimierte Betriebspunkt IV ist oberhalb des zu erwartenden Drehmoment-
und des Drehzahlbedarfs des im Betrieb befindlichen Aggregates, in einem energieeffizienten
Bereich des Kennlinienfeldes, zum Regeln der Antriebseinheit, hinterlegt. D.h., die
speicherprogrammierbare Steuer- und Auswerteeinheit regelt den Betriebspunkt IV in
einem energieeffizienten Leistungsbereich II, der immer oberhalb des vom Aggregates
benötigten Leistungswert P liegt.
[0020] Vorteilhafterweise ist der Betriebspunkt IV derart optimiert, dass die Antriebseinheit
die Motordrehzahl stabil und den Kraftstoffverbrauch niedrig halten kann. Das erfindungsgemäße
Motorsteuerungskonzept hat vor allem den Vorteil, dass die Antriebseinheit des Traktors
oder Schleppers immer sicher in einem Leistungsbereich arbeitet, der einerseits relativ
weit über dem erforderlichen Leistungsbereich liegt, so dass ein Absinken der Motordrehzahl
ausgeschlossen ist und andererseits aber eine energieeffiziente Betriebsweise ermöglicht.
Dazu führt die Steuer- und Regeleinrichtung, bzw. die speicherprogrammierbare Steuer-
und Auswerteeinheit immer den höheren Leistungswert P des Betriebspunktes III an den
Betriebspunkt IV, den tatsächlichen, durch den Fahrbetrieb und den im Einsatz befindlichen
Aggregat benötigten Leistungswert P, "von oben kommend", heran. "Von oben kommend"
bedeutet, dass das Motordrehmoment und die Motordrehzahl der Antriebseinheit, aufgrund
des Motorsteuerungskonzeptes, vor dem Zuschalten eines Aggregates, selbständig auf
einen höheren Leistungswert P gebracht wird, als von dem Aggregat benötigt. Nach dem
Zuschalten des Aggregates wird der Leistungswert P der Antriebseinheit dann selbständig
in einen Leistungsbereich zurückgefahren, bei dem das Aggregat noch sicher und damit
ohne Leistungsverlust betrieben werden kann.
[0021] In einem weiteren erfinderischen Schritt kann der Betriebspunkt IV der Antriebseinheit,
welcher einem Arbeitspunkt entspricht, der sich aus dem Fahrbetrieb und dem Betrieb
des Aggregates zusammensetzt, durch die Steuer- und Regeleinrichtung selbständig korrigiert
werden. Dieser Vorgang sei anhand eines Beispiels aufgeführt. Z.B. soll die Fahrzeuggeschwindigkeit
des Traktors 10 km/h betragen und es soll ein Aggregat zugeschaltet werden. Der Leistungswert
P der Antriebseinheit entspricht beim Fahrbetrieb dabei dem Betriebspunkt I (siehe
hierzu die Angaben in der Figur 4). Aufgrund der zu erwartenden Zuschaltung eines
Aggregates steuert die erfindungsgemäße Vorrichtung des Motorsteuerungskonzeptes jetzt
die Leistung der Antriebseinheit, entsprechend den vorgenannten Angaben, bis zum Betriebspunkt
IV. Die Antriebseinheit erreicht den Betriebspunkt IV, gemäß den Vorgaben aus dem
Kennlinienfeld einer Datei. Würde nach dem Erreichen des Betriebspunktes IV die Fahrzeuggeschwindigkeit
des Traktors oder Schlepper kleiner oder größer 10 km/h betragen, würde die Steuer-und
Regeleinrichtung eine Änderung der Leistungswerte bei der Antriebseinheit vornehmen.
Entweder wird das Motordrehmoment bei gleicher Motordrehzahl verändert, wodurch eine
Verschiebung des Betriebspunktes IV im Leistungsbereich nach oben oder unten erfolgt
oder es wird die Motordrehzahl bei gleichem Drehmoment verändert, wodurch eine Verschiebung
des Betriebspunktes IV nach rechts oder links erfolgt. Natürlich ist auch eine gleichzeitige
Verschiebung des Betriebspunktes IV in positive und negative X- und Y-Richtung möglich.
Das erfindungsgemäße Motorsteuerungskonzept kann dabei berechnen, welche Verschiebung
des Betriebspunktes den niedrigeren Kraftstoffverbrauch erzielt. Vorteilhafterweise
kann das Motorsteuerungskonzept eine weitere Berechnung durchführen, uzw. in der Hinsicht,
ob ein kleineres Untersetzungsverhältnis, betrieben mit einer höheren Motordrehzahl
oder ein größeres Untersetzungsverhältnis, betrieben mit einer kleineren Motordrehzahl,
den geringeren Kraftstoffverbrauch erzielt. Das Motorsteuerungskonzept regelt die
Antriebseinheit zu jeder Zeit im günstigsten Verbrauchsbereich, ohne Vernachlässigung
der zur Verfügung zu stellenden Leistung. Die Steuer- und Regeleinrichtung, bzw. die
Steuer- und Auswerteeinheit, ist bei einem angeschlossenen und in Betrieb befindlichen
Aggregat vorteilhafterweise in der Lage, aufgrund der ermittelbaren Fahrzeugparameter,
eine konstante Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeuges und/oder eine konstante Motordrehzahl
der Antriebseinheit und/oder eine konstante Zapfwellendrehzahl für das Aggregat derart
zu regeln, dass der Leistungswert P des Betriebspunktes IV immer in einem günstigen
Leistungsbereich liegt.
[0022] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist ein Fahrzeug gemäß Anspruch 9 vorgesehen.
[0023] In einem weiteren Aspekt der Erfindung wird eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens des Motorsteuerungskonzeptes für ein Fahrzeug gemäß Anspruch 1, in Anspruch
11, vorgeschlagen. Die Vorrichtung kann das Betreiben des Motorsteuerungskonzeptes
aufweisen, in der die verschiedenen Steuerungen auf Eingänge von der Steuervorrichtung
reagieren, um Ausgangssignale an eine Antriebseinheit bereitzustellen und um den Leistungswert
P der Antriebseinheit zu verändern. Eine Vorrichtung zum Betreiben eines Motorsteuerungskonzeptes
für ein Fahrzeug wird nachstehend beschrieben.
[0024] Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens des Motorsteuerungskonzeptes umfasst
ein Fahrzeug, wobei das Fahrzeug eine Antriebseinheit, vorzugsweise einen Verbrennungsmotor,
einen mit diesem in Wirkverbindung stehenden Antriebsstrang, wobei der Antriebsstrang
eine Vielzahl von Leistungsverbrauchern und ein oder mehrere Laufräder tragende Fahrzeugachsen
und zumindest eine Steuer- und Regeleinrichtung aufweist und die Steuer- und Regeleinrichtung
über eine Steuervorrichtung verfügt, welche betätigbar ist, um eine Aktivierungsanforderung
an eine Steuer- und Regeleinrichtung bereitzustellen. Nach der Bereitstellung der
Aktivierungsanforderung zur Zuschaltung mindestens eines angeschlossenen Leistungsverbrauchers,
nimmt die Steuer- und Regeleinrichtung, vor der Zuschaltung des Leistungsverbrauchers,
eine Verifizierung des Leistungsverbrauchers vor und ordnet dem Leistungsverbraucher
eine zugehörige Datei zu. Die Datei enthält Kennlinien mit charakteristischen Betriebspunkten
I-IV zur Steuerung der Leistung einer Antriebseinheit. Im nächsten Schritt passt die
Steuer- und Regeleinrichtung, nach der Zuordnung einer Datei, mit den in der Datei
hinterlegten Daten die Leistungswerte P der Antriebseinheit an die Betriebspunkte
I-III an. Dabei regelt die die Steuer- und Regeleinrichtung in einer bestimmten Reihenfolge
die Leistungswerte P für die Antriebseinheit. Ausgehend von dem Betriebspunkt I führt
die Steuer- und Regeleinrichtung die Antriebseinheit bis zum Betriebspunkt III. Nachdem
die Antriebseinheit den Leistungswert P des Betriebspunktes III erreicht hat, veranlasst
die Steuer- und Regeleinrichtung eine Zuschaltung mindestens eines angeschlossenen
Leistungsverbrauchers. In einem weiteren Schritt führt die Steuer-und Regeleinrichtung,
nach der Zuschaltung des zumindest einen angeschlossenen Leistungsverbrauchers, den
Leistungswert P der Antriebseinheit vom Betriebspunkt III zu dem in der Datei vorgegebenen
Betriebspunkt IV. Der Leistungswert P des Betriebspunktes IV entspricht dem Fahrzeug
mit angeschlossenem Aggregat im Feldbetrieb. Daher ist es notwendig, dass die Steuer-
und Regeleinrichtung den Betriebspunkt IV der Antriebseinheit in einem energieeffizienten
Leistungsbereich II regelt, der immer oberhalb des vom Aggregat benötigten Leistungswertes
P liegt.
[0025] Ein konkretes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch
dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines Fahrzeuges, vorzugsweise eines Traktors, in perspektivischer
Ansicht und eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Aktivierung von Leistung einer Antriebseinheit,
und
- Fig. 2
- eine veranschaulichte Darstellung eines Motorsteuerungskonzeptes für ein Fahrzeug
gemäß der Figur 1, das erfindungsgemäß mit einer ersten Ausführung einer Steuer- und
Regeleinrichtung betrieben werden kann, und
- Fig. 3
- eine veranschaulichte Darstellung eines Motorsteuerungskonzeptes für ein Fahrzeug
gemäß der Figur 1, das erfindungsgemäß mit einer zweiten Ausführung einer Steuer-
und Regeleinrichtung betrieben werden kann, und
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung der, dem Motorsteuerungskonzept erfindungsgemäß zugrunde
liegenden Betriebspunkte, die zum Steuern der Antriebseinheit, aufgetragen in einem
Kennlinienfeld-Diagramm mit Motorkennlinien, herangezogen werden.
[0026] Die Fig.1 zeigt in schematischer Darstellung ein konkretes Ausführungsbeispiel eines
Fahrzeuges 1, ausgestattet mit einem erfindungsgemäßen Motorsteuerungskonzept 30.
Bei dem Ausführungsbeispiel handelt es sich typischerweise um einen Traktor 2. Der
Traktor 2 kann während des Betriebes ein landwirtschaftliches Aggregat 3, beispielsweise
in Form eines Seitenmähwerkes (gestrichelt dargestellt), über den Boden 7 bewegen.
Das Aggregat 3 wird von der Antriebseinheit 4 des Traktors 2, der ein Verbrennungsmotor
5 sein kann, angetrieben. In dieser Ausgestaltung ist der Traktor 2 ausgestattet mit
Rädern, wobei jeweils zwei paarweise 10, 11 an der Vorder 8- und Hinterachse 9 des
Traktors 2 angeordnet sind. Die paarweisen Räder 10, 11 bilden eine bodenschlüssige
Antriebsvorrichtung 26, mittels derer die Antriebskraft der Antriebseinheit 4 über
ein Schaltgetriebe 6 auf den Boden 7 übertragen wird. Der Traktor 2 wird von dem Bedienpersonal
bzw. Fahrer in einer Fahrerkabine 12 gefahren und anderweitig gesteuert. Das am Heck
13 angehängte landwirtschaftliche Aggregat 3, z.B. ein Seitenmähwerk, wird ebenfalls
vom Fahrer aus der Fahrerkabine 12 heraus, bedient. Das angehängte Aggregat 3 wird
von einer am Heck 13 des Traktors 2 angeordneten Zapfwelle 14 angetrieben, obwohl
der Traktor 2 auch in diesem Beispiel eine an der Front 18 des Traktors 2 angeordnete
Zapfwelle 19 aufweist, die ebenfalls ein Aggregat 23 (gestrichelt dargestellt), beispielsweise
ein Vorsatzgerät, vorzugsweise bestehend aus einem Frontmähwerk, antreiben kann. Die
Frontzapfwelle 19 und die Heckzapfwelle 14 können separat zu-oder abgeschaltet und
von einem Motorausgangselement 15, 20 der Antriebseinheit 4 über einen nur schematisch
angedeuteten Antriebsstrang 16, 21 angetrieben werden. Zwischen dem Motorausgangselement
15, 20 und der Zapfwelle 14, 19 kann im Antriebsstrang 16, 21 ein Getriebe 17, 22
(gestrichelt dargestellt) angeordnet sein. Das Getriebe 17, 22 lässt das Verändern
des festen Verhältnisses zwischen dem Motorausgangselement 15, 20 und der Zapfwelle
14, 18, durch Auswählen eines gewünschten Getriebezuges, entsprechend verschiedener
anzutreibender Aggregate, zu. In jedem Fall wird die Antriebsdrehzahl der jeweiligen
Zapfwelle 14, 18 aber ein festes Verhältnis zur Motordrehzahl 56 besitzen, uzw. für
eine vom Getriebe 17, 22 ausgewählte feste Übersetzung. Eine Vielzahl von Übersetzungsstufen
ist möglich, vorzugsweise werden bis zu vier Übersetzungen verwendet.
[0027] Der Traktor 2 selbst weist innerhalb der Fahrerkabine 12, am Arbeitsplatz des Fahrers,
eine Steuervorrichtung 31 auf. Die Steuervorrichtung 31 umfasst eine Bedieneinrichtung
34, welche aus einem oder mehreren verschiedenen Betätigungsmitteln bestehen kann.
Die Betätigungsmittel können aus einem Betätigungsknopf 35, nachstehend als PTO-Taster
bezeichnet, einem Schalter oder ähnlichem bestehen. Das Betätigungsmittel kann auch
aus einem bedienbaren Terminal 36 mit einer LCD-Display-Anzeige gebildet sein. Des
Weiteren kann die Bedieneinrichtung 34 ein Tastenfeld 37 für eine Geräteauswahl bzw.
Aggregatauswahl aufweisen. Mit der Gerätewahltaste 38 kann das, an die Zapfwelle 14,
19 angeschlossene Aggregat, z.B. ein Mähwerk 3, 23 ausgewählt, bzw. vorgewählt werden.
Die Bedieneinrichtung 34 steht bei der Betätigung der Gerätewahltaste 38 des Tastenfeldes
37, des PTO-Tasters 35 oder der Betätigung des Terminals 36 mit der, ebenfalls in
der Fahrerkabine 12 angeordneten Steuer-und Regeleinrichtung 71, über eine Datenleitung
39 in Verbindung. In einer anderen Ausführung des Motorsteuerungskonzeptes 30 entfällt
das Geräteauswahltastenfeld 37 in der Bedieneinrichtung 34 und wird durch eine Sensorik
40, die im Bereich der Zapfwellen 14, 19 angeordnet ist, ersetzt.
[0028] Die einzelnen Elemente des erfindungsgemäßen Motorsteuerungskonzeptes 30, die in
der Figur 1 nicht oder nur zum Teil aufgeführt sind, werden in der nachstehenden Figur
2 und 3 näher erläutert. Bezugszeichen in der Beschreibung der Figur 1 können in der
Zeichnung der Figur 2 und 3 enthalten sein. Die Figuren 2 bis 4 ergänzen sich und
stellen das komplette Motorsteuerungskonzept 30 für ein Fahrzeug 1 dar. Einander entsprechende
Bezeichnungen sind in den Figuren 1 bis 4 mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
[0029] Aus der Fig.2 ist in veranschaulichter Darstellung ein erfindungsgemäßes Motorsteuerungskonzept
30, zum Steuern einer Antriebseinheit 4 eines Fahrzeuges 1, in einer ersten Ausführung
einer Steuer- und Regeleinrichtung 71, ersichtlich. Das Ausführungsbeispiel gemäß
der Figur 2 zeigt im Wesentlichen die Elemente des Motorsteuerungskonzeptes 30, die
aufeinander ein- und wechselwirken, um eine optimale Steuerung der Antriebseinheit
4 durch die Steuer- und Regeleinrichtung 71, vor dem Zuschalten eines an den Zapfwellen
14, 19 angeordneten leistungsverbrauchenden Aggregates 3, 23 zu erreichen und nach
der Zuschaltung 72, 73 des zumindest einen Aggregates 3, 23 einen bestimmten energieeffizienten
Leistungswert P bei der Antriebseinheit 4, einzustellen.
[0030] Die Elemente des Motorsteuerungskonzept 30 umfassen daher eine Steuervorrichtung
31, bestehend aus einem Betätigungstaster 35, eine erste Steuer-und Regeleinrichtung
71, eine Antriebseinheit 4 und mindestens einen zuschaltbaren Leistungsverbraucher,
bzw. ein Aggregat 3, 23. Die Kommunikation der Elemente untereinander erfolgt über
verschiedene Datenleitungen 41, 44, 48, 51. Aus dem Motorsteuerungskonzept 30 ist
ersichtlich, dass die Steuer- und Regeleinrichtung 71 einerseits eine Antriebseinheit
4 vor Zuschaltung 72, 73 eines drehmomentverbrauchenden Aggregates 3, 23 und andererseits
nach der Zuschaltung 72, 73 der Zapfwellen 14, 19 steuern und regeln kann. Dazu enthält
die Steuer- und Regeleinrichtung 71 hinterlegte Kennlinien 61, 62, 63. Aus den Kennlinien
61, 62, 63 werden von der Steuer- und Regeleinrichtung 71 die Leistungswerte P für
die Anpassung der Antriebseinheit 4 an das zuschaltbare Aggregat 3, 23, entnommen.
Nach der Zuschaltung 72, 73 eines Aggregates 3, 23 wird die Leistung der Antriebseinheit
4 an den spezifischen Verbrauch des zugeschalteten Aggregates 3, 23 angepasst. Durch
verschiedene Sensoren werden die Leistungswerte der Antriebseinheit 4 überwacht und
entsprechend geregelt. Die wechselseitige Zusammenarbeit der verschiedenen Elemente
des Motorsteuerungskonzeptes wird in der Figur 3 näher erläutert.
[0031] Aus der Fig.3 ist in veranschaulichter Darstellung ein erfindungsgemäßes Motorsteuerungskonzept
30 zum Steuern einer Antriebseinheit 4 eines Fahrzeuges 1, in einer zweiten Ausführung
einer Steuer- und Regeleinrichtung 71, ersichtlich. Das Ausführungsbeispiel gemäß
der Figur 3 zeigt ebenfalls, wie das Motorsteuerungskonzept 30 in der Figur 2, im
Wesentlichen die Elemente auf, die aufeinander ein- und wechselwirken, um eine optimale
Steuerung der Antriebseinheit 4 zu erreichen.
[0032] Beschreibungen und Angaben zum Motorsteuerungskonzept 30 und zum Fahrzeug 1, die
identisch in der Figur 1 und 2 enthalten sind, werden nicht wiederholt aufgeführt
und sind bei übereinstimmenden Elementen mit den selben Bezugszeichen gekennzeichnet.
Die Elemente des Motorsteuerungskonzept 30 umfassen eine Steuervorrichtung 31, bestehend
aus einer Bedieneinrichtung 34, eine Steuer- und Regeleinrichtung 71, bestehend aus
einer speicherprogrammierbaren Steuer- und Auswerteeinheit 32 und einer elektronischen
Steuereinheit 33. Des Weiteren umfasst das Motorsteuerungskonzept 30 die Elemente
mindestens einer Kupplung 24, 25, mindestens einer zuschaltbaren Zapfwelle 14, 19,
verschiedene Sensoren 27, 40, 50 und eine Antriebseinheit 4. Die Kommunikation der
Elemente untereinander erfolgt über Datenleitungen 29, 39, 41, 44, 48, 51. Aus dem
Motorsteuerungskonzept 30 ist ersichtlich, dass die Steuer- und Auswerteeinheit 32
einerseits eine Antriebseinheit 4 vor Zuschaltung 72, 73 eines drehmomentverbrauchenden
Aggregates 3, 23 und andererseits, in Verbindung mit der elektronischen Steuereinheit
33, die Zuschaltung 72, 73 der Zapfwellen 14, 19 steuern und, nach der Zuschaltung
72, 73 des zumindest einen Aggregates 3, 23, einen bestimmten energieeffizienten Leistungswert
P an der Antriebseinheit 4 einstellen kann.
[0033] Aufgrund der vorliegenden Erfindung ist ersichtlich, dass die elektronische Steuereinheit
33 zwar ein Signal 43 über die Datenleitung 44 zum Zuschalten einer oder beider Zapfwellen
14, 19 von der Bedieneinrichtung 34 erhält, aber die elektronische Steuereinheit 33
keine Zuschaltung 72, 73 unmittelbar mehr durchführt, sondern erst eine Aktivierungserlaubnis
45 über den CAN-Bus 42 (Controller Area Network) von dem Steuer- und Auswerteeinheit
32 anfordert. Gleichzeitig mit dem Aktivierungssignal 43 der Zuschaltung 72, 73 an
die elektronische Steuereinheit 33 erhält die Steuer- und Auswerteeinheit 32 eine
Aktivierungsanforderung 46 von der Bedieneinrichtung 34 über die Datenleitung 39.
Diese an die Steuer- und Auswerteeinheit 32 gestellte Aktivierungsanforderung 46 löst
eine Folge von verschiedenen Anfragen aus, die erst von der Steuer- und Auswerteeinheit
32 eingeholt, ausgewertet und umgesetzt werden müssen. Diese Anfragen und Auswertungen,
sowie die Umsetzung, nehmen eine gewisse Bearbeitungszeit in Anspruch. Aufgrund der
Bearbeitungszeit in der Steuer- und Auswerteeinheit 32 erfolgt die Zuschaltung 72,
73 einer Zapfwelle 14, 19 erfindungsgemäß zeitverzögert. Diese erfindungsgemäße Verzögerungszeit
entsteht durch die Steuer- und Auswerteeinheit 32, welches erst die Antriebseinheit
4 auf die zu erwartende zusätzliche Leistungsanforderung eines angeschlossenen Aggregates
3, 23 vorbereitet bzw. einstellt. Erst dann erhält die elektronische Steuereinheit
33, von der Steuer- und Auswerteeinheit 32, eine Aktivierungsfreigabe S5 47 zur Zuschaltung
72, 73 einer Zapfwelle 14, 19. Vor der Abgabe der Aktivierungsfreigabe S5 47 durch
die Steuer- und Auswerteeinheit 32 ist es notwendig, dass der aktuelle Betriebszustand
der Antriebseinheit 4, durch Abfragen der Leistungsparameter an den Sensoren 27, 40,
50, erfasst und ausgewertet wird.
[0034] Im vorliegenden Beispiel befindet sich der Traktor 2 bei der Abfrage in einer Betriebsart,
die als Fahrbetrieb ohne Feldbetrieb bezeichnet wird. In diesem Fall sind die Zapfwellen
14, 19 funktionsunfähig, weil diese beispielsweise mechanisch durch Auskuppeln von
Zahnrädern im Getriebe 17, 22, oder elektromechanisch durch Ausrücken einer elektrisch
betätigbaren Kupplung 24, 25, vom Antriebsstrang 16, 21 des Motorausgangselementes
15, 20 getrennt sind.
[0035] Der Fahrbetrieb wird als typischer Fall ausgewählt, weil der Traktor 2 beispielsweise
häufig auf einer Straßenfläche fährt, obwohl der Traktor 2 einen Anhänger zieht oder
ein landwirtschaftliches Aggregat 3, 23 bei funktionsunfähiger Zapfwelle 14, 19 schleppt
oder der Traktor eine Feldbearbeitung durchführt, die keinen Antrieb einer Zapfwelle
14, 19 erfordert. Dieser Fahrbetrieb kann mit einem relativ geringen Motordrehmoment
M 57 und relativ geringer Motordrehzahl n 56 erfolgen, beispielsweise bei einer Motordrehzahl
56 n= 850 U/min (weitere Angaben hierzu sind in der Figur 4 enthalten).
[0036] Als erstes wird über die Datenleitung 41 die Sensorik 40 abgefragt. Bei dieser Abfrage
wird über die Sensorik 40 das an der Zapfwelle 14, 19 angeschlossene Aggregat 3, 23
erkannt und an die Steuer- und Auswerteeinheit 32 gemeldet. Die Steuer- und Auswerteeinheit
32 enthält für jedes an das Fahrzeug 1 anschließbare Aggregat 3, 23 eine editierbare
Datei 53, die in einem Programmverzeichnis 52 in der Steuer- und Auswerteeinheit 32
gespeichert ist. Mit anderen Worten, jedem unterschiedlichem Aggregat ist eine spezifische
Datei 53, 53', 53" usw. bis 53 hoch n zugeordnet. Eine Datei 53 weist ein Kennlinienfeld
55 auf. In diesem Kennlinienfeld 55 ist zu jedem Aggregat 3, 23 der Leistungsbedarf,
bzw. der zugehörige Motordrehmomentbedarf, in Form von Betriebspunkten II bis IV 65,
66, 67, hinterlegt bzw. gespeichert. Diese Betriebspunkte II bis IV 65, 66, 67 werden
beim Zuschalten eines Aggregates 3, 23 im Feldbetrieb für die Steuerung der Antriebseinheit
3 herangezogen. Im nächsten Schritt erfasst ein Sensor 50 zur Festlegung des ersten
Betriebspunkts I 64 die Motordrehzahl n 56 und meldet diese über die Datenleitung
51 an die Steuer- und Auswerteeinheit 32. Des Weiteren wird zur Festlegung des ersten
Betriebspunktes I 64 über den Drehmomentsensor 27 das zugehörige Motordrehmoment M
57 ermittelt und über die Datenleitung 29 ebenfalls an das Drivelie-Management 32
gemeldet. Aus den beiden Parametern wird der erste Betriebspunkt I 64 berechnet und
im Kennlinienfeld 55 eingetragen.
[0037] D.h., in der Steuer- und Auswerteeinheit 32 sind Motorkennlinien 61, 62, 63 in einem
Kennlinienfeld 55 aufgetragen und in einem Programmverzeichnis 52 hinterlegt. Jedes
an die Zapfwellen 14, 19 anschließbare Aggregat 3, 23 besitzt beim Zuschalten und
der Benutzung im Feldbetrieb einen charakteristischen Leistungsbedarf. Dieser charakteristische
Leistungsbedarf wird als Betriebspunkte I 64 bis IV 67 in einem solchen Kennlinienfeld
55 eingetragen. Ein konkretes Beispiel eines Diagramms 54, bestehend aus einem Kennlinienfeld
55, beispielsweise zugehörig zu einem Mähwerk 3, welches am Heck 13 eines Traktors
2 angeordnet ist, und den darin erfindungsgemäß enthaltenen charakteristischen Betriebspunkten
II 64 bis IV 67, ist der Figur 4 zu entnehmen. Jedes unterschiedliche Aggregat 3,
23 besitzt somit ein eigenes Kennlinienfeld 55 mit seinen eigenen charakteristischen
Betriebspunkten II 65, III 66, IV 67.
[0038] Sind alle für die zusätzliche Steuerung der Antriebseinheit 4 notwendigen Daten von
der Steuer- und Auswerteeinheit 32 ermittelt und ausgewertet, wird die Steuer- und
Auswerteeinheit 32 eine andere Kennlinie (Verstärkungskurve) 61, 62, 63 wählen und
somit den Leistungsbereich I, II, III 58, 59, 60 der Antriebseinheit 4 wechseln. Die
Kommunikation der Steuer- und Auswerteeinheit 32 mit der Antriebseinheit 4 erfolgt
über die Datenleitung 48 zur Kraftstoff- und Luftzufuhr 49. Eine Änderung der Kraftstoff-
und Luftzufuhr 49 für die Antriebseinheit 4 bewirkt eine Änderung der Motordrehzahl
n 56 und/oder des Motordrehmoments M 57, um in den höheren Leistungsbereich II, III
59, 60 (siehe Figur 3) zu gelangen. Eine Überprüfung erfolgt über den Drehmomentsensor
27 und den Drehzahlsensor 50. Hat die Antriebseinheit 4 einen bestimmten, in der Datei
53 hinterlegten Betriebspunkt III erreicht, sendet die Steuer- und Auswerteeinheit
32, aufgrund der von der elektronischen Steuereinheit 33 vorliegenden Aktivierungsanforderung
46, über den CAN-Bus 42 eine Aktivierungsfreigabe 47 an die elektronische Steuereinheit
33. Anhand dieser Aktivierungsfreigabe 47 wird die elektronische Steuereinheit 33
eine Zuschaltung 72, 73 der Zapfwellen 14, 19 veranlassen, wodurch das am Heck 13
und/oder der Front 18 angeschlossene Aggregat 3, 23 seinen Betrieb aufnehmen kann.
Der nähere und weitere Ablauf ist der nachstehenden Beschreibung der Figur 4 zu entnehmen.
[0039] Aus der Fig.4 sind in einer schematischen Darstellung die, dem Motorsteuerungskonzept
30 erfindungsgemäß zugrunde liegenden Betriebspunkte I bis IV 64, 65, 66, 67, aufgetragen
in einem Diagramm 54, ersichtlich. Die Werte der Betriebspunkte 64, 65, 66, 67 aus
dem Diagramm 54 werden zur Steuerung der Antriebseinheit 4 herangezogen. Das Diagramm
54 enthält dazu ein Kennlinienfeld 55 mit einer waagerechten Koordinate X, welche
die Motordrehzahl n 56 und einer senkrechten Koordinate Y, welche das Motordrehmoment
M 57 aufzeigt. Zwischen den beiden Koordinaten n 56 und M 57 befinden sich die verschiedenen
Leistungsbereiche I bis III 58, 59, 60 der Antriebseinheit 4. Die drei Leistungsbereiche
I bis III 58, 59, 60 werden durch die drei Kennlinien (Verstärkungskurven) 61, 62,
63 der Antriebseinheit 4 einerseits begrenzt und andererseits getrennt. In den Leistungsbereichen
I bis III 58, 59, 60 sind verschiedene Betriebspunkte I bis IV 64, 65, 66, 67, die
einem Leistungswert P entsprechen, enthalten. Der erste Leistungswert P setzt sich
aus dem Motordrehmoment M 57 und der Motordrehzahl n 56 der Antriebseinheit 4 zusammen
und entspricht dem ersten Betriebspunkt I 64. Die Motordrehzahl n 56 vom ersten Betriebspunktes
I 64 wurde, wie aus der Figur 3 ersichtlich, vom Drehzahlsensor 50 ermittelt und über
die Datenleitung 51 von der Steuer- und Auswerteeinheit 32 übernommen. Das Motordrehmoment
M 57 vom ersten Betriebspunkt I 64 wurde, wie ebenfalls aus der Figur 3 ersichtlich,
vom Drehmomentsensor 27 gemessen und als Drehmomentsignal 28 über die Datenleitung
29 der Steuer- und Auswerteeinheit 32 zur Weiterverarbeitung zugeleitet und übernommen.
Zum ersten Betriebspunkt I 64 werden die ermittelte Motordrehzahl n 56 und das Motordrehmoment
M 57 als Ausgangspunkt zur Steuerung der Antriebseinheit 4 herangezogen. Der erste
Betriebspunkt I 64 entspricht im Prinzip dem Leistungszustand der Antriebseinheit
4 des Fahrzeuges 1 vor der Aktivierungsanforderung 46 zum Zuschalten der Zapfwellen
14, 19. Aus dem konkreten Beispiel der Figur 3 beträgt die Motordrehzahl n 56 des
ersten Betriebspunktes I 64 n=850 U/min. Dieser Betriebspunkt I 64 weist ein relativ
niedriges Motordrehmoment M 57 im ersten Leistungsbereich I 58 auf. Aufgrund der in
einer Datei 53, für das am Heck des Fahrzeuges 1 angeschlossene Mähwerk 3 hinterlegten
charakteristischen Betriebspunkte II 65 bis IV 67, erhöht die Steuer- und Auswerteeinheit
32 in einem ersten Schritt die Motordrehzahl n 56. Die Motordrehzahl n 56 des ersten
Betriebspunktes I 64 wird bis zu der im Kennlinienfeld 55 vorgegebenen Motordrehzahl
n 56, die den zweiten Betriebspunkt II 65 darstellt, verändert. Bei der Erhöhung der
Motordrehzahl n 56 vom Betriebspunkt I 64 zum Betriebspunkt II 65 wird der Leistungsbereich
I 58 nicht verlassen. D.h., die Motordrehzahl n 56 im zweiten Betriebspunkt II 65
der Antriebseinheit 4 entspricht, bei gleicher Leistung der Antriebseinheit 4, jetzt
gemäß dem Beispiel in der Figur 4, einer Motordrehzahl 56 von n=1000 U/min. Der zweite
Betriebspunkt II 65 wird also über das Ansteuern der Antriebseinheit 4 durch die Steuer-
und Auswerteeinheit 32 erreicht. Da die Leistung P der Antriebseinheit 4, bzw. das
Motordrehmoment M 57, aber noch nicht erhöht wurde, würde ein Zuschalten eines Energieverbrauchers
jetzt ein lastabhängiges "Abwürgen" der Antriebseinheit zur Folge haben. Daher ist
es notwendig, dass das Motordrehmoment M 57 der Antriebseinheit 4 durch die Steuer-und
Auswerteeinheit 32 erhöht wird.
[0040] In einem zweiten vorgegebenen Schritt erfolgt daher die Erhöhung des Motordrehmoments
M 57 bei der Antriebseinheit 4. Die Motordrehmomenterhöhung erfolgt wiederum durch
das Ansteuern der Antriebseinheit 4 mit Hilfe der Steuer- und Auswerteeinheit 32.
Die Steuer- und Auswerteeinheit 32 enthält dazu einen Leistungswert P. Der Leistungswert
P ist im Kennlinienfeld 55 einer Datei 53 hinterlegt. Diese Datei 53 ist zuständig
für das am Heck 13 des Traktors 2 angeordnete Mähwerk 3. Die Erhöhung des Motordrehmoments
M 57 ist notwendig, um den zu erwartenden zusätzlichen Leistungsbedarf, der bei der
Zuschaltung 72, 73 des an den Zapfwelle 14, 19 angeschlossenen Aggregates 3, 23 benötigt
wird, bereits vorzuhalten. Die Erhöhung des Motordrehmoments 57 wird dadurch erreicht,
dass der Betriebspunkt II 65 der Antriebseinheit 4 aus dem Leistungsbereich I 58 in
den Leistungsbereich III 60, also über zwei Kennlinien (Verstärkungskurven) I, II
61, 62 hinweg, verschoben wird. Hierzu ist es notwendig, die Leistung P des Motors
zu erhöhen. Da die physikalische Größe Leistung P proportional der physikalischen
Größe Motordrehmoment M ist, kann hier auch, an Stelle des Gesamtleistungsbedarfes,
das insgesamt von der Antriebseinheit 4 aufzubringende Gesamtdrehmoment eingestellt
werden. Ausgehend von dem, aus dem Betriebspunkt III 66 vorgegebenen Gesamtleistungsbedarf
bzw. von dem gesamtaufzubringenden Motordrehmoment M 57, wird entsprechend des zuständigen
Programmschrittes in der Steuer- und Auswerteeinheit 32, die Leistung P der Antriebseinheit
4 erhöht. Die Motordrehzahl n 56 wird dabei konstant gehalten, nur das Motordrehmoment
M 57 wird erhöht. Hat die Antriebseinheit 4 den Leistungswert P des definierten, vorgegebenen
Betriebspunktes III 66 aus dem im Programmverzeichnis 52 hinterlegten Diagramm 54,
der zwischen der Kennlinie (Verstärkungskurve) 62 und der Kennlinie (Verstärkungskurve)
63 im Leistungsbereich III 60 angeordnet ist, erreicht, sendet die Steuer- und Auswerteeinheit
32 der elektronischen Steuereinheit 33 eine Aktivierungsfreigabe 47. Jetzt kann das,
an der Zapfwelle 14, 19 angeschlossene Aggregat 3, 23 durch Zuschaltung 72, 73 in
Betrieb genommen werden. Eine Zuschaltung 72, 73 der Zapfwellen 14, 19 bei den Betriebspunkten
I, II 64, 65 war bisher noch nicht möglich. Erst im Betriebspunkt III 66, wenn die
Antriebseinheit 4 tatsächlich das vorgegebene Motordrehmoment M 57 erreicht hat, erfolgt
eine Zuschaltung 72, 73 der Zapfwellen 14, 19. Dazu wird mindestens einer der am Motorausgangselement
15, 20 angeordneten Drehmomentsensoren 27 über die Datenleitung 29 abgefragt. Das
gemessene Drehmomentsignal 28 wird der Steuer- und Auswerteeinheit 32 zur Auswertung
übermittelt. Die Steuer- und Auswerteeinheit 32 steuert dann, über eine Datenleitung
48, in an sich bekannter Weise, eine Kraftstoff- und eine Luftzufuhr 49 der Antriebseinheit
4, insofern es sich bei der Antriebseinheit 4 um einen Verbrennungsmotor 5 handelt.
Stimmt der vom Drehmomentsensor 27 ermittelte Leistungswert P mit dem vorgegebenen
Leistungswert P aus dem Betriebspunkt III 66 überein, erhält, wie zuvor beschrieben,
die elektronische Steuereinheit 33 die Aktivierungsfreigabe 47 zum Zuschalten der
Zapfwellen 14, 19. Ist der Leistungswert P noch nicht erreicht oder überschritten,
regelt die Steuer- und Auswerteeinheit 32 die Kraftstoff- und die Luftzufuhr 49, bis
der vom Drehmomentsensor 27 ermittelte Leistungswert P mit dem im Kennlinienfeld 55
hinterlegten Leistungswert P übereinstimmt.
[0041] Nach dem Zuschalten der Zapfwellen 14, 19 durch die elektronische Steuereinheit 33,
wird das angeschlossene Aggregat 3, 23 in Betrieb genommen. Während der Inbetriebnahme
wird jetzt der vorgegebene Leistungswert P des Betriebspunktes III 66 der Antriebseinheit
4 automatisch zum Betriebspunkt IV 67, verschoben. Die Verschiebung übernimmt wieder
die Steuer- und Auswerteeinheit 32, entsprechend den hinterlegten Vorgaben in der
für das angeschlossene Aggregat 3, 23 betreffenden Datei 53. Die Datei 53 enthält
im Kennlinienfeld 55 einen hinterlegten Leistungswert P im Betriebspunkt IV 67. Der
Betriebspunkt IV 67 befindet sich im Leistungsbereich II 59 zwischen der Kennlinie
I (Verstärkungskurve I) 61 und der Kennlinie II (Verstärkungskurve II) 62. Der Betriebspunkt
IV 67 liegt somit in einem niedrigeren Leistungsbereich II 59 als der Betriebspunkt
III 66. Der Betriebspunkt IV 67 ist im Kennlinienfeld 55 somit unterhalb des Betriebspunktes
III 66 angeordnet. Damit die Antriebseinheit 4 den vorgegebenen Betriebspunkt IV 67
erreichen kann, muss die Steuer- und Auswerteeinheit 32 eine Drosselung der Motordrehzahl
n 56 und des Motordrehmomentes M 57 veranlassen. Hierzu regelt die Steuer- und Auswerteeinheit
32 über die Datenleitung 48 entsprechend die Kraftstoff- und Luftzufuhr 49 an der
Antriebseinheit 4, bis, wie in diesem Beispiel angegeben, die Motordrehzahl 56 n=900
U/min und ein niedrigeres Motordrehmoment M 57 erreicht ist. Der Betriebspunkt IV
67 entspricht der Leistung P, welche die Antriebseinheit 4 zum Fahren und Betreiben
der Aggregate 3, 23 während des Feldbetriebes benötigt, um eine drehzahlstabile Antriebseinheit
4 sicher zustellen. Das erfindungsgemäße Motorsteuerungskonzept 30 zeigt in eindrucksvoller
Weise auf, wie aus dem Diagramm 54 ersichtlich, dass die Antriebseinheit 4 immer in
einem sicheren Leistungsbereich I, II, II 58, 59, 60 arbeitet, wobei die Betriebspunkte
I bis IV 64, 65, 66, 67 immer eine energieeffiziente Arbeitsweise der Antriebseinheit
4 ermöglichen und somit den Kraftstoffverbrauch reduzieren.
Bezugszeichenliste:
[0042]
- 1
- Fahrzeug
- 2
- Traktor
- 3
- Leistungsverbraucher /Aggregat
- 4
- Antriebseinheit
- 5
- Verbrennungsmotor
- 6
- Antriebsstrang (Schaltgetriebe)
- 7
- Boden
- 8
- Fahrzeugachse (vorne)
- 9
- Fahrzeugachse (hinten)
- 10
- Laufräder (vorne)
- 11
- Laufräder (hinten)
- 12
- Fahrerkabine
- 13
-
- 14
- Frontzapfwelle
- 15
- Motorausgangselement
- 16
- Antriebsstrang (v.15)
- 17
- Getriebe (v.14)
- 18
-
- 19
- Heckzapfwelle
- 20
- Motorausgangselement
- 21
- Antriebsstrang (v.20)
- 22
- Getriebe (v.19)
- 23
- Leistungsverbraucher/Aggregat
- 24
- Kupplung (v.22)
- 25
- Kupplung (v.17)
- 26
- Antriebsvorrichtung
- 27
- Drehmomentsensor (v.57)
- 28
- Drehmomentsignal (S1)
- 29
- Datenleitung
- 30
- Motorsteuerungskonzept
- 31
- Steuervorrichtung
- 32
- Steuer-u. Auswerteeinheit
- 33
- elektr. Steuereinheit
- 34
- Bedieneinrichtung
- 35
- Betätigungstaster
- 36
- Terminal/Display
- 37
- Tastenfeld
- 38
- Gerätewahltaste
- 39
- Datenleitung
- 40
- Sensorik
- 41
- Datenleitung
- 42
- CAN-Bus
- 43
- Aktivierungssignal
- 44
- Datenleitung
- 45
- Aktivierungserlaubnis
- 46
- Aktivierungsanforderung
- 47
- Aktivierungsfreigabe (S5)
- 48
- Datenleitung
- 49
- Kraftstoff- u. Luftzufuhr
- 50
- Drehzahlsensor (v. 6)
- 51
- Datenleitung
- 52
- Programmverzeichnis
- 53
- Datei
- 54
- Diagramm
- 55
- Kennlinienfeld
- 56
- Motordrehzahl n
- 57
- Motordrehmoment M
- 58
- Leistungsbereich I
- 59
- Leistungsbereich II
- 60
- Leistungsbereich III
- 61
- Kennlinie I (Verstärkungskurve I)
- 62
- Kennlinie II (Verstärkungskurve II)
- 63
- Kennlinie III (Verstärkungskurve III)
- 64
- Betriebspunkt I
- 65
- Betriebspunkt II
- 66
- Betriebspunkt III
- 67
- Betriebspunkt IV
- 68
- Drehzahlsignal (S2)
- 69
- Ausgangssignal (S3 an 49)
- 70
- Ausgangssignal (S4 v.40)
- 71
- Steuer- und Regeleinrichtung
- 72
- Zuschaltung (v.3)
- 73
- Zuschaltung (v.23)
- P
- Leistungswert
- v
- Fahrgeschwindigkeit
1. Motorsteuerungskonzept (30) für ein Fahrzeug (1), wobei das Fahrzeug (1) eine Antriebseinheit
(4), vorzugsweise einen Verbrennungsmotor (5), einen mit dieser in Wirkverbindung
stehenden Antriebsstrang (6), wobei der Antriebsstrang (6) eine Vielzahl von Leistungsverbrauchern
(3, 23) und ein oder mehrere Laufräder (10, 11) tragende Fahrzeugachsen (8, 9) und
zumindest eine Steuer-und Regeleinrichtung (71) umfasst und die Steuer-und Regeleinrichtung
(71) über eine Steuervorrichtung (31) verfügt, welche betätigbar ist, um eine Aktivierungsanforderung
(46) an eine elektronische Steuer- und Regeleinrichtung (71) bereitzustellen, dadurch gekennzeichnet, dass in der Steuer- und Regeleinrichtung (71) Kennlinien (61, 62, 63) zur Abschätzung
des Energiebedarfes eines oder mehrerer Leistungsverbraucher (3, 23), in Abhängigkeit
von einem oder mehreren Betriebsparametern des jeweiligen Leistungsverbrauchers (3,
23) hinterlegt sind, und nach Aktivierung der Zuschaltung (72, 73) zumindest eines
Leistungsverbrauchers (3, 23) die Steuer- und Regeleinrichtung (71) vor der Zuschaltung
(72, 73) des zumindest einen Leistungsverbrauchers (3, 23) selbständig den Leistungswert
P der Antriebseinheit (4) aus den hinterlegten Kennlinien (61, 62, 63) zur Abschätzung
des Energiebedarfes des zumindest einen Leistungsverbrauchers (3, 23) auswählt und
dass nach Zuschaltung (72, 73) des zumindest einen Leistungsverbrauchers (3, 23) der
Leistungswert P angepasst wird.
2. Motorsteuerungskonzept (30) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung (31) gleichzeitig eine Aktivierungsanforderung (46) an eine
elektronische Steuereinheit (33) und an eine speicherprogrammierbare elektronische
Steuer- und Auswerteeinheit (32) in der Weise bereitstellt, dass die elektronische
Steuereinheit (33) vor Zuschaltung (72, 73) des zumindest einen Leitungsverbrauchers
(3, 23) die Anfrage einer Aktivierungserlaubnis an die speicherprogrammierbare elektronische
Steuer-und Auswerteeinheit (32) stellt, woraufhin die speicherprogrammierbare elektronische
Steuer- und Auswerteeinheit(32) selbständig den Leistungswert P der Antriebseinheit
(4) vor Zuschaltung (72, 73) eines Leistungsverbrauchers (3, 23) verändert und nach
der Veränderung eine Aktivierungsfreigabe (47) an die elektronische Einheit (33) bereitstellt.
3. Motorsteuerungskonzept (30) nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass die speicherprogrammierbare elektronische Steuer- und Auswerteeinheit (32) vor der
Aktivierungsfreigabe (47) einerseits, zur Ermittlung von aktuellen Daten der Antriebseinheit
(4), auf verschiedene Sensoren (27, 40, 50) und andererseits auf eine editierbare
Datei (53), gespeichert in einem Programmverzeichnis (52), in der die Kennlinien (61,
62, 63) hinterlegt sind, zugreift.
4. Motorsteuerungskonzept (30) nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die speicherprogrammierbare Steuer- und Auswerteeinheit (32) aus den ermittelten
Daten einen ersten Leistungswert P berechnet, der den ersten Betriebspunkt I (64)
ergibt und der in ein Kennlinienfeld (55) der Datei (53) eingetragen wird und von
dem aus die Leistung der Antriebseinheit (4), mit Hilfe der elektronischen Steuer-
und Auswerteeinheit (32), über einen in der Datei (53) hinterlegten Betriebspunkt
II (65) bis zum hinterlegten Betriebspunkt III (66) geregelt wird.
5. Motorsteuerungskonzept (30) nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die speicherprogrammierbare Steuer- und Auswerteeinheit (32), nach dem die Antriebseinheit
(4) den Leistungswert P des Betriebspunktes III (66) erreicht hat, eine Aktivierungsfreigabe
(47) an die Steuereinheit (33) sendet, die jetzt eine Zuschaltung (72, 73) zumindest
eines Leistungsverbrauchers (3, 23) veranlasst.
6. Motorsteuerungskonzept (30) nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die speicherprogrammierbare Steuer- und Auswerteeinheit (32) nach der Zuschaltung
(72, 73) zumindest eines angeschlossenen Leistungsverbrauchers (3, 23), den Leistungswert
P der Antriebseinheit (4) zum vorgegebenen Betriebspunkt IV (67) führt.
7. Motorsteuerungskonzept (30) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die speicherprogrammierbare Steuer- und Auswerteeinheit (32) den Betriebspunkt IV
(67) in einem energieeffizienten Leistungsbereich II (59) regelt, der oberhalb des
vom Aggregates (3, 12) benötigten Leistungswertes P liegt.
8. Motorsteuerungskonzept (30) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die speicherprogrammierbare Steuer- und Auswerteeinheit (32) den Betriebspunkt IV
(67) immer von einem höheren Leistungswert P kommend, ansteuert.
9. Motorsteuerungskonzept (30) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die speicherprogrammierbare Steuer- und Auswerteeinheit (32), aufgrund der ermittel-
und auswertbaren Fahrzeugparameter in der Lage ist, eine konstante Fahrgeschwindigkeit
des Fahrzeuges (1) oder eine konstante Motordrehzahl (56) der Antriebseinheit (4)
oder eine konstante Zapfwellendrehzahl für das Aggregat (3, 23) derart zu regeln,
dass der Betriebspunkt IV (67) immer in einem günstigen Verbrauchsbereich liegt.
10. Fahrzeug (1) mit einem Motorsteuerungskonzept (30) nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche.
11. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 umfasst ein Fahrzeug (1),
wobei das Fahrzeug (1) eine Antriebseinheit (4), vorzugsweise einen Verbrennungsmotor
(5), einen mit diesem in Wirkverbindung stehenden Antriebsstrang (6), wobei der Antriebsstrang
(6) eine Vielzahl von Leistungsverbrauchern (3, 23) und ein oder mehrere Laufräder
(10, 11) tragende Fahrzeugachsen (8, 9) und zumindest eine Steuer- und Regeleinrichtung
(71) aufweist und die Steuer- und Regeleinrichtung (71) über eine Steuervorrichtung
(31) verfügt, welche betätigbar ist, um eine Aktivierungsanforderung (46) an eine
elektronische Steuer- und Regeleinrichtung (33) bereitzustellen,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) die Steuer- und Regeleinrichtung (71) nach der Bereitstellung der Aktivierungsanforderung
(46) zur Zuschaltung (72, 73) mindestens eines angeschlossenen Leistungsverbrauchers
(3, 23) vor der Zuschaltung (72, 73) eine Verifizierung des Leistungsverbrauchers
(3, 23) vornimmt und ihm eine Datei (53) zuordnet, welche Kennlinien (61, 62, 63)
mit charakteristischen Betriebspunkten I-III (64, 65, 66) zur Steuerung der Leistung
einer Antriebseinheit (4) enthält,
b) die Steuer- und Regeleinrichtung (71) nach der Zuordnung einer Datei (53) mit den
in der Datei (53) hinterlegten Daten die Leistungswerte P der Antriebseinheit (4)
an die Betriebspunkte I-III (64, 65, 66) anpasst,
c) die Steuer- und Regeleinrichtung (71) nachdem die Antriebseinheit (4) den Leistungswert
P des Betriebspunktes III (66) erreicht hat, eine Zuschaltung (72, 73) mindestens
eines Leistungsverbrauchers (3, 23) veranlasst,
d) die Steuer- und Regeleinrichtung (71) nach der Zuschaltung (72, 73) zumindest eines
angeschlossenen Leistungsverbrauchers (3, 23), den Leistungswert P der Antriebseinheit
(4) zum vorgegebenen Betriebspunkt IV (67) führt, und
e) die Steuer-und Regeleinrichtung (71) den Betriebspunkt IV (67) der Antriebseinheit
(4) in einem energieeffizienten Leistungsbereich II (59) regelt, der immer oberhalb
des vom Aggregates (3, 12) benötigten Leistungswertes P liegt.