[0001] Die Erfindung betrifft eine Auszugsvorrichtung für zumindest einen Gargutträger eines
Hausgeräts zum Zubereiten von Lebensmitteln, welche zumindest eine Auszugsschiene
aufweist, die an einer Führungsvorrichtung mittels Verschiebemitteln verschiebbar
gelagert ist. Des Weiteren betrifft die Erfindung auch ein Hausgerät zum Zubereiten
von Lebensmitteln, insbesondere einen Backofen, mit einer derartigen Auszugsvorrichtung.
[0002] Bei herkömmlichen, aus dem Garraum entnehmbaren Auszugsvorrichtungen für Gargutträger,
beispielsweise so genannte Teleskopauszüge, ist die Problematik gegeben, dass diese
keine Spülmaschinentauglichkeit aufweisen. Zum einen sind diese Konstruktionen dahingehend
ausgebildet, dass die Rollen oder Kugellager mit entsprechenden Schmiermitteln als
separate Zugaben geschmiert werden müssen, um beispielsweise die Leichtgängigkeit
gewährleisten und auch Quietschgeräusche und dergleichen unterbinden zu können. Werden
derartige bekannte Auszugsvorrichtungen zum Reinigen in eine Spülmaschine gegeben,
so wird dieses Schmiermittel dort abgetragen. Zum einen werden damit die Auszugsvorrichtungen
verschlissen und wesentliche Komponenten, nämlich das Schmiermittel, sind entfernt
und müssen gegebenenfalls nachgetragen werden.
[0003] In diesem Zusammenhang ist zur Verbesserung dieser Thematik aus der
DE 199 49 239 A1 eine Auszugsvorrichtung für Gargutträger im Garraum von Garöfen bekannt. Die insbesondere
als Teleskopauszugsvorrichtung ausgebildete Ausgestaltung umfasst mit in oder an Führungen
mittels Kugellagern oder Rollenlagern geführte und aus dem Garraum wenigstens teilweise
herausziehbare Schienen. Die Kugeln der Kugellager oder die Rollen der Rollenlager
sind zumindest an ihrer Oberfläche aus einem selbst schmierenden Werkstoff ausgebildet.
Entsprechende selbst schmierende Werkstoffe können Metalle oder metallische Sinterwerkstoffe,
Grafitwerkstoffe, keramische Werkstoffe mit eingelagerten Schmierstoffen, oder polymerisierte
Kunststoffe, wie sie dort als Spezifizierung genannt sind, sein.
[0004] Ein wesentlicher Nachteil dieser Vorgehensweise ist darin zu sehen, dass diese Rollen
oder Kugeln in einer Mehrzahl auftreten und in ihren Formgebungen sehr spezifisch
sind. Dies bedeutet, dass die Erzeugung der selbst schmierenden Materialien auf diesen
Rollen und Kugeln sehr aufwändig und teuer ist. Darüber hinaus ist die vollflächige
Bedeckung an den wichtigen Stellen nur unzureichend möglich.
[0005] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Auszugsvorrichtung für zumindest
einen Gargutträger eines Hausgeräts sowie ein derartiges Hausgerät zu schaffen, mit
welcher beziehungsweise mit welchem die Spülmaschinenfestigkeit gewährleistet ist
und darüber hinaus ein reduzierter Herstellungsaufwand einher geht.
[0006] Diese Aufgabe wird durch eine Auszugsvorrichtung, welche die Merkmale nach Anspruch
1 aufweist, und ein Hausgerät, welches die Merkmale nach Anspruch 8 aufweist, gelöst.
[0007] Eine erfindungsgemäße Auszugsvorrichtung für zumindest einen Gargutträger eines Hausgeräts
zum Zubereiten von Lebensmitteln umfasst zumindest eine Auszugsschiene, die an einer
Führungsvorrichtung mittels Verschiebemitteln verschiebbar gelagert ist. Eine mit
den Verschiebemitteln in Kontakt stehende Oberfläche der Auszugsschiene und/oder eine
mit den Verschiebemitteln in Kontakt stehende Oberfläche der Führungsvorrichtung sind
mit einem selbst schmierenden Werkstoff ausgebildet. Es werden hier somit ganz spezifische
Komponenten der Auszugsvorrichtung mit einem selbst schmierenden Werkstoff ausgebildet.
Es müssen somit nicht mehr eine Vielzahl von unterschiedlichen Kugeln und Rollen,
welche beispielsweise Verschiebemittel darstellen, mit einem selbst schmierenden Werkstoff
beschichtet oder gar selbst entsprechend ausgebildet werden. Eine schnellere und deutlich
kostengünstigere Herstellung der Auszugsvorrichtung, die spülmaschinentauglich ist,
kann dadurch gewährleistet werden. Nicht zuletzt können gerade die wesentlichen Stellen
einfacher und vollumfänglich mit dem selbst schmierenden Werkstoff ausgebildet werden.
[0008] Vorzugsweise ist der selbst schmierende Werkstoff ein Polymermaterial, wobei in besonders
vorteilhafter Weise der selbst schmierende Werkstoff PEET (Polyetheretherketon) oder
PEEK oder PEK ist. Gerade dieses ganz spezifische Material ist anderen Polymermaterialien
überlegen. Es ist im Hinblick auf die Hitzebeständigkeit und mechanische Beanspruchbarkeit
besonders robust und verschließarm. Darüber hinaus bietet es noch verbessertere Gleiteigenschaften.
In besonders vorteilhafter Weise ist vorgesehen, dass die Auszugsschiene und/oder
die Führungsvorrichtung mit dem selbst schmierenden Werkstoff beschichtet ist. Durch
eine derartige Schichtaufbringung kann zum einen ein stabiler Basisträger verwendet
werden, der dann mit relativ geringen Mengen des selbst schmierenden Werkstoffs umgeben
wird. Dies spart einerseits Kosten, andererseits kann die gezielte örtliche Aufbringung
des Werkstoffs im Hinblick auf Schichtdicke und dergleichen sehr bedarfsgerecht erfolgen.
[0009] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Auszugsschiene und/oder die Führungsvorrichtung
einen Stahlträger aufweisen, die mit dem selbst schmierenden Werkstoff zumindest an
den mit den Verschiebemitteln bei der Bewegungsführung in Kontakt stehenden Oberflächen,
insbesondere an der gesamten Oberfläche, mit dem selbst schmierenden Werkstoff versehen
ist. Die oben genannten Vorteile werden dadurch in besonderem Maße erreicht.
[0010] Besonders vorteilhaft ist es, dass der selbst schmierende Werkstoff Grafitmaterial,
insbesondere Grafitpartikel aufweist beziehungsweise entsprechendes Grafitmaterial
in diesen Werkstoff eingelagert ist. Die Gleiteigenschaften können dadurch nochmals
verbessert werden.
[0011] Vorzugsweise umfassen die Verschiebemittel Kugeln eines Kugellagers, wobei die Auszugsschiene
und die Führungsvorrichtung einen Kugelkäfig bilden.
[0012] Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Hausgerät zum Zubereiten von Lebensmitteln,
insbesondere einem Backofen, welches eine erfindungsgemäße Auszugsvorrichtung oder
eine vorteilhafte Ausgestaltung davon in einem Garraum aufweist.
[0013] Die Auszugsvorrichtung ist insbesondere als Schienenauszugsvorrichtung, insbesondere
in Form einer Teleskop-Auszugsvorrichtung, ausgebildet.
[0014] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Backofens;
- Fig. 2
- eine Schnittansicht eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Auszugsvorrichtung
im Backofen gemäß der Darstellung von Fig. 1; und
- Fig. 3
- eine Schnittansicht einer Auszugsschiene, wie sie in Fig. 1 und Fig. 2 vorgesehen
ist.
[0015] In den Figuren werden gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
[0016] In Fig. 1 ist in perspektivischer Darstellung ein Backofen 1 gezeigt. Der Backofen
1 umfasst einen Garraum, der durch Wände einer Muffel begrenzt ist. In Fig. 2 ist
eine Schnittdarstellung von Teilkomponenten des Backofens 1 in der x-y-Ebene in Fig.
1 gezeigt.
[0017] An den Innenseiten von Seitenwänden 2 der Muffel 4 sind im Ausführungsbeispiel je
zwei Tragschienen 8 mit Abstand hintereinander vertikal angeordnet. Die Tragschienen
8 sind mit einer Vielzahl von übereinander angeordneten Aussparungen 10 versehen,
in welche wahlweise auf verschiedenen Höhen eine ortsfeste Schiene 12 als Führungsvorrichtung
einer als Teleskopauszugsvorrichtung 14 ausgebildeten Auszugsvorrichtung über Hakenvorsprünge
16 (Fig. 2) einhängbar ist.
[0018] Jede Teleskopauszugsvorrichtung 14 hat eine bewegliche Schiene 18 als Auszugsschiene,
welche von der ortsfesten Schiene 12 getragen wird und relativ zu dieser in Schienenlängsrichtung
beweglich angeordnet ist. Die axiale Bewegungsstrecke der beweglichen Schiene 18 ist
durch nicht dargestellte Anschlagelemente begrenzt und kann durch ebenfalls nicht
dargestellte Bremsflächen auf bestimmten Streckenabschnitten einen größeren Bewegungswiderstand
haben als auf anderen Streckenabschnitten. Auf die beweglichen Schienen 18, welche
auf gleicher Höhe an den beiden Seitenwänden 2 angeordnet sind, können Gargutträger
beispielsweise in Form eines Backblechs oder eines Gitterrostes oder einer Grillpfanne,
gelegt werden und zusammen mit den beweglichen Schienen 18 in die Muffel eingeschoben
oder aus ihr herausgezogen werden. Bei jeder Teleskopauszugsvorrichtung 14 umgreift
die bewegliche Schiene 18 einen Führungskopf 20 der ortsfesten Schiene 12. Gemäß einer
anderen, nicht dargestellten Ausführungsform, könnte dies umgekehrt ausgeführt werden,
so dass die ortsfeste Schiene die bewegliche Schiene in Schienenumfangsrichtung umgreift.
[0019] Die einander parallel gegenüberliegenden Längsränder der beweglichen Schiene 18 bilden
zwischen sich einen Längsschlitz 24, durch welchen sich ein Steg 26 der ortsfesten
Schiene 12 von dem Führungskopf 20 bis zu den Hakenvorsprüngen 16 erstreckt. Der Führungskopf
20, der Steg 26 und die Hakenvorsprünge 16 der ortsfesten Schiene 12 sind insgesamt
aus einem einstückigen Teil aus Stahl ausgebildet.
[0020] Die bewegliche Schiene 18 ist ebenfalls aus Stahl ausgebildet. Sowohl die Schiene
12 als auch die Schiene 18 sind mit einem selbst schmierenden Werkstoff insbesondere
vollflächig beschichtet.
[0021] Im Führungskopf 20 sind im Umfangsabstand von ungefähr 90°, und damit auf vier Quadranten
verteilt, vier Längsnuten 28 geformt.
[0022] Kugeln 30 eines Kugellagers sind entsprechend der Darstellung von Fig. 2 in einer
Öffnung 32 eines Käfigs 34 angeordnet. Der Käfig 34 ist dabei aus Stahlblech gebildet
und ebenfalls mit dem selbst schmierenden Werkstoff beschichtet.
[0023] Die vorzugsweise ebenfalls aus Stahl gebildeten Kugeln 30 haben insbesondere Durchmesser,
welche größer sind als die Dicke des Käfigs 34, so dass sie quer zum Käfig beidseitig
aus den Öffnungen 32 herausragen, um sich einerseits in den Längsnuten 28 der inneren
ortsfesten Schiene 12 und andererseits an dem Innenumfang der äußeren beweglichen
Schiene 18 abzustützen.
[0024] Die Öffnungen 32 können rechteckig, rund oder eine andere Form haben. Bei der dargestellten
Ausführungsform sind sie ungefähr rechteckig. Die in Schienenlängsrichtung vorderen
und hinteren Öffnungswandteile 36 der Öffnungen 32 sind durch Käfigvorsprünge gebildet,
welche von dem Käfig 34 in Richtung von der äußeren beweglichen Schiene 18 zur inneren
ortsfesten Schiene 12 hin abgebogen sind und in die Längsnuten 28 hineinragen. Die
von dem Käfig 34 nach innen abgebogenen Öffnungswandteile 36 bilden am vorderen und
hinteren Öffnungsende glatte Auflaufflächen für die Kugeln 30, an welchen die Kugeln
30 mit geringem Reibungswiderstand gleiten können. Die vom Käfig 34 abgebogenen Öffnungswandteile
36 haben an ihren freien Endabschnitten vorzugsweise eine der Querschnittsform der
Längsnuten 28 angenäherte Kontur.
[0025] Die von dem Käfig 34 abgebogenen Öffnungswandteile 36 erstrecken sich vorzugsweise
rechtwinklig zur Schienenlängsrichtung oder in jeder Öffnung 32 leicht schräg nacheinander.
Der Käfig 34 kann durch einen einfachen Stanz- und Prägevorgang aus einem Stahlblech
hergestellt werden. Wenn die Vorsprünge, welche die vorderen und hinteren Öffnungswandteile
36 bilden, sich in Schienenlängsrichtung voneinander wegerstrecken, so dass ihre freien
Enden voneinander wegzeigen, dann ist ihre Herstellung aufwändiger.
[0026] Gemäß nicht dargestellten anderen Ausführungsformen können anstelle der dargestellten
vier Reihen von Kugeln 30 entsprechend den vier Längsnuten 28 auch nur eine Reihe
oder eine andere Anzahl von Reihen vorgesehen sein.
[0027] In Fig. 3 ist in einer Schnittdarstellung ein Teilausschnitt des Käfigs 34 gezeigt.
Er weist im Inneren einen aus Stahl ausgebildeten Kern 38 beziehungsweise einen Stahlträger
38 auf, welcher im Ausführungsbeispiel vollflächig eine Beschichtung 40 aufweist,
die PEET oder PEEK oder PEK ist, und in welcher Grafitpartikel eingelagert sind.
[0028] Entsprechend der Ausgestaltung des Käfigs 34 ist auch die Schiene 12 und die Schiene
18, wie bereits erwähnt, mit einem Stahlträger ausgebildet, der zumindest an den Oberflächen,
an denen die Kugeln 30 beim Verschieben entlanggleiten, mit der Beschichtung 40 versehen
sind.
Bezugszeichenliste
[0029]
- 1
- Backofen
- 2
- Seitenwände
- 4
- Muffel
- 8
- Tragschienen
- 10
- Aussparungen
- 12
- ortsfeste Schiene
- 14
- Teleskopauszugsvorrichtung
- 16
- Hakenvorsprünge
- 18
- bewegliche Schiene
- 20
- Führungskopf
- 24
- Längsschlitz
- 26
- Steg
- 28
- Längsnuten
- 30
- Kugeln
- 32
- Öffnung
- 34
- Käfig
- 36
- Öffnungswandteile
- 38
- Stahlträger
- 40
- Beschichtung
1. Auszugsvorrichtung für zumindest einen Gargutträger eines Hausgeräts zum Zubereiten
von Lebensmitteln, welche zumindest eine Auszugsschiene (18) aufweist, die an einer
Führungsvorrichtung (12) mittels Verschiebemitteln (30) verschiebbar gelagert ist,
dadurch gekennzeichnet, dass eine mit den Verschiebemitteln (30) in Kontakt stehende Oberfläche der Auszugsschiene
(18) und/oder eine mit den Verschiebemitteln (30) in Kontakt stehende Oberfläche der
Führungsvorrichtung (12) und/oder ein Käfig (34) für die Verschiebemittel (30) mit
einem selbst schmierenden Werkstoff (40) ausgebildet sind.
2. Auszugsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der selbst schmierende Werkstoff (40) ein Polymermaterial ist.
3. Auszugsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der selbst schmierende Werkstoff (40) PEEK oder PEK aufweist.
4. Auszugsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Auszugsschiene (18) und/oder die Führungsvorrichtung (12) und/oder der Käfig
(34) mit dem selbst schmierenden Werkstoff als Beschichtung (40) beschichtet sind.
5. Auszugsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Auszugsschiene (18) und/oder die Führungsvorrichtung (12) und/oder der Käfig
(34) einen Stahlträger (38) aufweist, der mit dem selbst schmierenden Werkstoff (40)
zumindest an den mit den Verschiebemitteln (30) bei der Bewegungsführung in Kontakt
stehenden Oberflächen, insbesondere an der gesamten Oberfläche, mit dem selbst schmierenden
Werkstoff (40) versehen ist.
6. Auszugsvorrichtung nach einem er vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der selbst schmierende Werkstoff (40) Graphitmaterial, insbesondere Graphitpartikel,
aufweist.
7. Auszugsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschiebemittel Kugeln (30) eines Kugellagers umfassen, die die Auszugsschiene
(18) und die Führungsvorrichtung (12) und den Käfig (34), durch den sie gehalten sind,
kontaktieren.
8. Hausgerät zum Zubereiten von Lebensmitteln, insbesondere Backofen, welches eine Auszugsvorrichtung
in einem Garraum aufweist.