(19)
(11) EP 2 436 604 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.04.2012  Patentblatt  2012/14

(21) Anmeldenummer: 10185430.5

(22) Anmeldetag:  01.10.2010
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B65B 11/10(2006.01)
B65B 41/14(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(71) Anmelder: Fillmatic Polsterindustrie-Maschinen GmbH
68169 Mannheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Die Erfindernennung liegt noch nicht vor
     ()

(74) Vertreter: Schmid, Rudolf 
Patentanwalt Ketteler Strasse 18
55270 Zornheim
55270 Zornheim (DE)

   


(54) Verpackungsmaschine und Verfahren zum Betreiben einer solchen Verpackungsmaschine


(57) Die Erfindung betrifft eine Verpackungsmaschine für im wesentlichen rechteckige Gegenstände (1), insbesondere Folienverpackungsmaschine für Matratzen, mit einer Fördereinrichtung (2, 6) für die Gegenstände (1) und einer über oder unter der Fördereinrichtung (2, 6) angeordneten Rolle (4, 5), auf der Verpackungsmaterial zur Abwicklung vorrätig gehalten und von dieser Rolle (4, 5)im wesentlichen senkrecht zur Förderrichtung der Fördereinrichtung (2, 6) aufgespannt ist, wobei die Fördereinrichtung (2, 6) die zu verpackenden Gegenstände (1) gegen das aufgespannte Verpackungsmaterial transportiert, so dass die im wesentlichen rechteckige Gegenstände (1) das Verpackungsmaterial durch Mitnahme abwickeln und sich das Verpackungsmaterial um die im wesentlichen rechteckige Gegenstände (1) legt für anschließende Verschweißung in mindestens einem in Förderrichtung hinter dem aufgespannten Verpackungsmaterial vorgesehenen Schweißportal. Eine Zugvorrichtung (7) ist relativ zur Fördereinrichtung (2, 6) gegenüber der über oder unter der Fördereinrichtung (2, 6) angeordneten Rolle (4, 5) angeordnet und mit Greifmitteln versehen zum Erfassen eines freigeschnittenen Randes des Verpackungsmaterials nach dessen anschließender Trennung vom die im wesentlichen rechteckigen Gegenstände (1) einhüllenden Verpackungsmaterial.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Verpackungsmaschine, insbesondere eine Folienverpackungsmaschine für Matratzen mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 und ein Verfahren zum Betreiben einer solchen Verpackungsmaschine mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 5.

[0002] Bei herkömmlichen Folienverpackungsmaschinen für Matratzen wird eine quer liegende Matratzen von einer Fördereinrichtung gegen eine zwischen zwei Plastikfilmrollen aufgespannte Folienwand transportiert, so dass die Folie von der Matratze mitgenommen wird und sich dabei um die Matratze legt. Die Fördereinrichtung transportiert die Matratze anschließend weiter mit der Folie durch ein dahinter folgendes Schweißportal in dem die Folie hinter der Matratze zugeschweißt wird. Das Prinzip einer solchen herkömmlichen Folienverpackungsmaschine ist in den Fig. 1, 2 dargestellt. Das Zuschweißen der Folie entlang einer Längsnaht hinter der Matratze erfolgt mittels Trennschweißung oder durch zwei Flachschweißungen mit dazwischen angeordnetem Trennschnitt so, dass sich gleichzeitig wieder die Folienwand für die nächstfolgende Matratze bildet. Der so entstandene, die Matratze umhüllende Folienschlauch wird anschließend in einer dahinterliegenden Seitenschweißstation links und rechts an den kurzen Seiten ebenfalls zugeschweißt, wodurch die Matratze ganz eingepackt ist (siehe Fig. 3, 4). Nachteilig bei diesen herkömmlichen Folienverpackungsmaschinen ist es, dass Folienwechsel aufwändig sind, weil immer erst wieder eine geschlossene Folienwand hergestellt werden muss, bevor weiter produziert werden kann.

[0003] Bei anderen bekannten Folienverpackungsmaschinen, bei der die Folie dadurch von einer oben liegenden Rolle abgezogen wird, dass sie vor Eintreffen der Matratze auf eine am Folienende festgeschweißte Rolle aufgewickelt wird, die nach unten unterhalb der Matratzentransportbahn bewegt wird, können automatische Folienwechsel durch die Maschine selbst erfolgen.

[0004] Das Prinzip einer solchen herkömmlichen Folienverpackungsmaschine ist in den Fig. 5-8 dargestellt. Diese herkömmlichen Folienverpackungsmaschinen arbeiten aber sehr langsam, weil jeweils die Aufwickelrolle herauf und herab bewegt werden muss.

[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Verpackungsmaschine zu schaffen, die nicht die Nachteile des Standes der Technik aufweist und ein Verfahren zum Betreiben einer solchen Verpackungsmaschine.

[0006] Die Lösung erfolgt mit einer Verpackungsmaschine für im wesentlichen rechteckige Gegenstände, insbesondere mit einer Folienverpackungsmaschine für Matratzen, mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und einem Verfahren zum Betreiben einer solchen Verpackungsmaschine mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 5.

[0007] Gemäß der Erfindung ist eine Verpackungsmaschine für im wesentlichen rechteckige Gegenstände, insbesondere eine Folienverpackungsmaschine für Matratzen, mit einer Fördereinrichtung für die Gegenstände und einer über oder unter der Fördereinrichtung angeordneten Rolle versehen, auf der Verpackungsmaterial zur Abwicklung vorrätig gehalten ist. Von dieser Rolle ist das Verpackungsmaterial im wesentlichen senkrecht zur Förderrichtung der Fördereinrichtung aufgespannt, wobei die Fördereinrichtung die zu verpackenden Gegenstände gegen das aufgespannte Verpackungsmaterial transportiert, so dass die im wesentlichen rechteckige Gegenstände das Verpackungsmaterial durch Mitnahme abwickeln und sich das Verpackungsmaterial um die im wesentlichen rechteckigen Gegenstände legt für anschließende Trennung des um die im wesentlichen rechteckigen Gegenstände gezogenen Verpackungsmaterials von dem auf der Rolle zur Abwicklung vorrätig gehaltenen Verpackungsmaterial von Verschweißung in mindestens einem in Förderrichtung hinter dem aufgespannten Verpackungsmaterial vorgesehenen Schweißportal. Eine mechanische Zugvorrichtung ist relativ zur Fördereinrichtung gegenüber der über oder unter der Fördereinrichtung angeordneten Rolle angeordnet und mit Greifmitteln versehen zum Erfassen eines nach der Trennung freien Randes des auf der Rolle zur Abwicklung vorrätig gehaltenen Verpackungsmaterial, wobei das Verpackungsmaterial bevorzugt einfach von einer unterhalb der Fördereinrichtung liegenden Rolle hochgezogen wird und die oben angeordnete mechanische Zugvorrichtung mit Greifmitteln synchron zur Bewegung wieder abgelassen wird, wenn die Unterfolie lang genug ausgezogen ist, dass ein Trennschnitt erfolgen kann. Die Erfindung bietet zum einen den Vorteil, dass das Verpackungsmaterial nach einem Durchgang von zu verpackenden Gegenstände nicht neu verschweißt werden muss, um für den nächsten Verpackungsvorgang neu aufgespannt zu werden, woraus als weiterer Vorteil der Erfindung folgt, dass die nur noch ausschließlich zum Verpacken erforderlichen Schweißportale von der Aufspannebene des Verpackungsmaterials entfernt werden können, so dass das Wechseln von Rollen mit Verpackungsmaterial vereinfacht und beschleunigt erfolgen kann und eine modulare Bauweise der Verpackungsmaschine begünstigt wird.

[0008] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist mindestens eines der Schweißportale mit einer Kompressionsvorrichtung für die zu verpackenden Gegenstände versehen. Durch Kompression der Matratze im Schweißportal wird erreicht, dass die Schweißnaht später nicht zu weit vom Matratzenkorpus entfernt sein wird, so dass der aus der Folie geformte Beutel straff sitzt. Dann erfolgt die Schweißung der Längsnaht, und in der nächsten Station die Seitenschweißung.

[0009] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind Fördereinrichtungen, Rolle und Verpackungsmaterial parallel zueinander vorgesehen, so dass z. B. unten liegende Verpackungsmaterialrollen bei laufender Verpackungsmaschine gewechselt werden können und andere Stationen weiter aktiv sein können, während an einer Verpackungsstation ein Rollenwagen herausgezogen ist und neu bestückt wird.

[0010] Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels beschrieben mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen, von denen

Fig. 1-8 Prinzipien von Verpackungsmaschinen des Standes der Technik darstellen, und

Fig. 9-10 Prinzipien einer Verpackungsmaschine gemäß der Erfindung darstellen.



[0011] Fig. 1-8: Ein rechteckiger Gegenstand 1, insbesondere eine Matratze, wird auf einem ersten Transportband 2 einer Fördereinrichtung einem senkrecht zur Förderrichtung der Fördereinrichtung aufgespannten Verpackungsmaterial 3, insbesondere einer Folie aus Plastik, zugeführt. Das Verpackungsmaterial 3 ist auf jeweils einer über oder unter der Fördereinrichtung angeordneten Rolle 4, 5, so aufgewickelt, dass der rechteckige Gegenstand 1 beim weiteren Transport durch das senkrecht zur Förderrichtung der Fördereinrichtung aufgespannte Verpackungsmaterial 3, dieses Verpackungsmaterial 3 abwickelt, so dass beim weiteren Transport des rechteckigen Gegenstands 1 auf einem zweiten Transportband 6, sich das Verpackungsmaterial 3 um den rechteckigen Gegenstand 1 hüllt. Anschließend erfolgt das Zuschweißen der Folie entlang einer Längsnaht hinter dem rechteckigen Gegenstand 1 mittels Trennschweißung oder durch zwei Flachschweißungen mit dazwischen angeordnetem Trennschnitt so, dass sich gleichzeitig wieder die Folienwand für den nächstfolgenden, rechteckigen Gegenstand 1 bildet. Der so entstandene, den rechteckigen Gegenstand 1 umhüllende Folienschlauch wird anschließend in einer dahinterliegenden Seitenschweißstation links und rechts an den kurzen Seiten ebenfalls zugeschweißt, wonach der rechteckige Gegenstand 1 vollständig eingepackt ist.

[0012] Fig. 9-10: Für entsprechende Merkmale werden die Bezugszeichen aus den Fig. 1-8 verwendet. Der rechteckige Gegenstand 1, insbesondere eine Matratze, wird auf dem ersten Transportband 2 der Fördereinrichtung dem senkrecht zur Förderrichtung der Fördereinrichtung aufgespannten Verpackungsmaterial 3, insbesondere einer Folie aus Plastik, zugeführt. Das Verpackungsmaterial 3 ist auf einer unter der Fördereinrichtung angeordneten Rolle 5 aufgewickelt und wird vom rechteckigen Gegenstand 1 beim weiteren Transport durch das senkrecht zur Förderrichtung der Fördereinrichtung aufgespannte Verpackungsmaterial 3 abgewickelt, so dass der rechteckige Gegenstand 1 auf einem zweiten Transportband 6 vom Verpackungsmaterial 3 eingehüllt ist.

[0013] Das Verpackungsmaterial 3 wird hinter dem rechteckigen Gegenstand 1 abgeschnitten und das freigeschnittene Ende des Verpackungsmaterials 3, das mit der unter der Fördereinrichtung angeordneten Rolle 5 verbunden ist, wird von einer Greifmitteln einer Zugvorrichtung 7 erfasst und nach oben gezogen, so dass sich wieder die im wesentlichen senkrechte Folienwand für den nächstfolgenden, rechteckigen Gegenstand 1 zwischen den Transportbändern 2, 6 bildet.

[0014] Anschließend erfolgt das Zuschweißen der Folie entlang einer Längsnaht hinter dem rechteckigen Gegenstand 1 und in einer dahinterliegenden Seitenschweißstation links und rechts an den kurzen Seiten, wonach der rechteckige Gegenstand 1 vollständig eingepackt ist.


Ansprüche

1. Verpackungsmaschine für im wesentlichen rechteckige Gegenstände (1), insbesondere Folienverpackungsmaschine für Matratzen, mit einer Fördereinrichtung (2, 6) für die Gegenstände (1) und einer über oder unter der Fördereinrichtung (2, 6) angeordneten Rolle (4, 5), auf der Verpackungsmaterial zur Abwicklung vorrätig gehalten und von dieser Rolle (4, 5)im wesentlichen senkrecht zur Förderrichtung der Fördereinrichtung (2, 6) aufgespannt ist, wobei die Fördereinrichtung (2, 6) die zu verpackenden Gegenstände (1) gegen das aufgespannte Verpackungsmaterial transportiert, so dass die im wesentlichen rechteckige Gegenstände (1) das Verpackungsmaterial durch Mitnahme abwickeln und sich das Verpackungsmaterial um die im wesentlichen rechteckige Gegenstände (1) legt für anschließende Verschweißung in mindestens einem in Förderrichtung hinter dem aufgespannten Verpackungsmaterial vorgesehenen Schweißportal, dadurch gekennzeichnet, dass eine Zugvorrichtung (7) vorgesehen ist, die relativ zur Fördereinrichtung (2, 6) gegenüber der über oder unter der Fördereinrichtung (2, 6) angeordneten Rolle (4, 5) angeordnet ist und mit Greifmitteln versehen ist zum Erfassen eines freigeschnittenen Randes des Verpackungsmaterials nach dessen anschließender Trennung vom die im wesentlichen rechteckigen Gegenstände (1) einhüllenden Verpackungsmaterial.
 
2. Verpackungsmaschine gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein hinter dem Schweißportal für die Längsnaht liegendes weiteres Schweißportal für das Verschweißen der Quernähte links und rechts der zu verpackenden Gegenstände (1) vorgesehen ist.
 
3. Verpackungsmaschine gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eines der Schweißportale mit einer Kompressionsvorrichtung für die zu verpackenden Gegenstände versehen ist.
 
4. Verpackungsmaschine gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Fördereinrichtungen (2, 6), Rolle (4, 5) und Verpackungsmaterial parallel zueinander vorgesehen sind.
 
5. Verfahren zum Betreiben einer Verpackungsmaschine für im wesentlichen rechteckige Gegenstände (1), insbesondere Folienverpackungsmaschine für Matratzen, gekennzeichnet durch
Fördern der Gegenstände (1) zu einer über oder unter der Fördereinrichtung (2, 6) angeordneten Rolle (4, 5), auf der Verpackungsmaterial zur Abwicklung vorrätig gehalten und von dieser Rolle (4, 5) im wesentlichen senkrecht zur Förderrichtung der Fördereinrichtung (2, 6) aufgespannt ist,
Mitnehmen des Verpackungsmaterials durch die im wesentlichen rechteckige Gegenstände (1), so dass sich das Verpackungsmaterial um die im wesentlichen rechteckige Gegenstände (1) legt für anschließende Verschweißung in mindestens einem in Förderrichtung hinter dem aufgespannten Verpackungsmaterial vorgesehenen Schweißportal,
Trennen des Verpackungsmaterials hinter den im wesentlichen rechteckigen Gegenständen (1) und
Erfassen eines freien Randes des Verpackungsmaterials mit einer Zugvorrichtung (7), die relativ zur Fördereinrichtung (2, 6) gegenüber der über oder unter der Fördereinrichtung (2, 6) angeordneten Rolle (4, 5) angeordnet ist und mit Greifmitteln versehen ist.
 




Zeichnung







Recherchenbericht