[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Faltschachtel aus Wellpappe zur Aufnahme eines
mit einer Flüssigkeit befüllten und einen Zapfhahn aufweisenden Beutels. Ferner bezieht
sich die Erfindung auf einen Zuschnitt zur Herstellung einer derartigen Faltschachtel.
[0002] Faltschachteln der vorgenannten Art dienen insbesondere dem Transport, der Lagerung
und der Abgabe von Getränken, beispielsweise von Wein oder Fruchtsäften oder Fruchtsaftkonzentraten.
Sie können aber auch als Spender für andere Flüssigkeiten herangezogen werden, beispielsweise
von Speiseöl, Spül- oder Waschmittel oder Motorenöl.
[0003] Herkömmliche Faltschachteln der vorgenannten Art sind quaderförmig und in der Regel
aus Wellpappe hergestellt. In die Faltschachtel ist ein Beutel aus Kunststoff eingesetzt,
der mit einem Zapfhahn versehen ist. Der Zapfhahn ist vor dem Aufbrechen der Faltschachtel
komplett in dieser angeordnet. Die Faltschachtel weist in ihrer Wand eine kreisringförmige
Stanzperforation und daran angrenzend eine laschenförmige Stanzperforation auf. Durch
Aufbrechen der Perforationen kann ein kreisscheibenförmiger Teil der Wand herausgetrennt
und eine Lasche herausgebogen werden. Anschließend kann der Zapfhahn herausgezogen
und in das kreisförmige Loch eingesetzt werden. Durch Rückschwenken der Lasche in
ihre Ausgangsposition kann der Zapfhahn in dem Loch gesichert werden. Durch Betätigung
des Zapfhahnes ist Flüssigkeit aus dem Beutel entnehmbar.
[0004] Der Beutel kann ein oder mehrere Liter Flüssigkeit enthalten. Bekannt sind beispielsweise
Faltschachteln, die einen Beutel mit drei Litern Wein enthalten. Damit die Faltschachtel
nicht ausbeult und übereinander gestapelt nicht beschädigt wird, wird entsprechend
starke Wellpappe eingesetzt. Da die Faltschachteln quaderförmig sind, kann es schwierig
sein, einzelne Faltschachteln aus einer Reihe zu entnehmen. An den Ecken befindet
sich in der Faltschachteln ein Hohlraum, der von dem befüllten Beutel nicht ausgefüllt
ist. Infolgedessen können die Ecken leicht beschädigt bzw. eingedrückt werden.
[0005] Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, unter möglichst geringem
Materialeinsatz eine Faltschachtel zu schaffen, die stabil ist und günstigere Handhabungseigenschaften
aufweist.
[0006] Ferner soll ein Zuschnitt für eine derartige Faltschachtel geschaffen werden.
[0007] Die Aufgabe wird durch eine Faltschachtel mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Faltschachtel sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0008] Die erfindungsgemäße Faltschachtel aus Wellpappe zur Aufnahme eines mit einer Flüssigkeit
befüllten und einen Zapfhahn aufweisenden Beutels hat
- Seitenwände, wobei eine Seitenwand zwei einander überlappende und miteinander verbundene
Seitenwandabschnitte aufweist,
- bogenförmig gekrümmte Verbindungsstreifen, die an ihren Längsseiten über Seitenwand-Faltlinien
mit den Längsseiten zweier benachbarter Seitenwände verbunden sind, wobei die Seitenwand-Faltlinien
parallel zur Welle der Wellpappe ausgerichtet sind,
- Stirnwände, die stirnseitige Öffnungen zwischen den Seitenwänden überdecken und jeweils
mit einer Querseite mindestens einer Seitenwand über eine Stirnwand-Faltlinie verbunden
sind und
- einen von mindestens einer Schwächungslinie umgrenzten, öffnenbaren Bereich in mindestens
einer Seiten- und/oder Stirnwand zum Herausziehen des Zapfhahns.
[0009] Bei der erfindungsgemäßen Faltschachtel sind die Seitenwände über bogenförmig gekrümmte
Verbindungsstreifen miteinander verbunden. Die Verbindungsstreifen sind über Seitenwand-Faltlinien
an die Seitenwände angelenkt. Die Seitenwand-Faltlinien sind parallel zur Welle der
Wellpappe ausgerichtet. Die Seitenwand-Faltlinien definieren die Enden der gekrümmten
Verbindungsstreifen. Beim Aufrichten der Faltschachtel werden die Verbindungsstreifen
ausgehend von den Seitenwand-Faltlinien bogenförmig gekrümmt. Durch die Ausrichtung
der Seitenwand-Faltlinien parallel zur Welle der Wellpappe wird das Krümmen der Verbindungsstreifen
zwischen den Seitenwänden erleichtert und auf den Bereich zwischen den Seitenwänden
begrenzt. Hierfür wird beim Aufrichten bevorzugt ein Zuschnitt um eine entsprechende
Form herumgelegt, die mit ebenen Flächen an den Innenseiten der Seitenwände und mit
entsprechend bogenförmig gekrümmten Flächen an den Innenseiten der Verbindungsstreifen
anliegt. Beim Umlegen des Zuschnittes um den Kern werden zwei Seitenwandabschnitte
einer Seitenwand in einander überlappende Beziehung gebracht und miteinander verbunden,
vorzugsweise verklebt. Vorzugsweise wird beim Aufrichten der Faltschachtel eine Stirnwand
geschlossen und in Schließstellung fixiert, z. B. durch Verkleben zweier Stirnwandklappen
oder durch Verbinden einer endseitigen Lasche einer Stirnwandklappe mit einer Seitenwand.
Hierdurch wird die Faltschachtel in ihrer Form stabilisiert. Danach wird die teilweise
aufgerichtete Faltschachtel vom Kern abgenommen. In dieser aufgerichteten Stellung
wird durch die noch geöffnete stirnseitige Öffnung der Beutel eingeschoben, so dass
der Zapfhahn an der Innenseite des öffenbaren Bereiches angeordnet ist. Danach wird
die andere Stirnwand entsprechend der ersten Stirnwand geschlossen. Dieser Prozess
kann vollautomatisch durch eine Verpackungsmaschine durchgeführt werden.
[0010] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung weist die Faltschachtel vier Seitenwände und
vier Verbindungsstreifen auf. Jeweils zwei Seitenwände sind parallel einander gegenüberliegend
angeordnet. An den "Ecken" sind die benachbarten Seitenwände durch die bogenförmig
gekrümmten Verbindungsstreifen miteinander verbunden.
[0011] Die Faltschachtel ist aufgrund der Ausrichtung der Welle der Wellpappe parallel zu
den Seitenwand-Faltlinien und damit senkrecht zu den Stirnwänden besonders stabil.
Eine Vielzahl Faltschachteln ist Stirnwand auf Stirnwand aufeinander stapelbar, ohne
dass die untersten Faltschachteln durch die darüber angeordnete Last beschädigt werden.
Die Faltschachtel ist vorteilhaft aus Wellpappe mit geringer Materialstärke herstellbar.
So ist beispielsweise eine Faltschachtel für Drei-Liter-Beutel aus E-Welle bzw. Feinstwelle
(Wellenteilung 3 bis 3,5 mm, Wellenhöhe 1 bis 1,8 mm) bzw. sog. "Mikrowelle" herstellbar.
Ferner haben die durch die bogenförmig gekrümmten Verbindungsstreifen gebildeten gerundeten
"Ecken" den Vorteil, dass der gefüllte Beutel eng an den Innenseiten der Verbindungsstreifen
anliegen kann, so dass ein Abstützen der Verbindungsstreifen von innen gegeben ist,
die ein Eindrücken der Ecken beim Transport oder aufgrund sonstiger Krafteinwirkung
verhindert. Durch die gerundeten "Ecken" wird zudem Material eingespart, da sich die
Faltschachtel enger an den Beutel anschmiegt. Ein weiterer Vorteil besteht darin,
dass eine einzelne Faltschachtel wegen der bogenförmig gekrümmten Verbindungsstreifen
leichter aus eine Reihe bzw. einem Stapel herausziehbar ist, als eine quaderförmige
Faltschachtel, da der Benutzer eine einzelne Faltschachtel an den gekrümmten Verbindungsstreifen
fassen und aus der Reihe herausziehen kann. Ein weiterer Vorteil beim Handhaben ist,
dass sich in den bogenförmig gekrümmten Verbindungsstreifen die Welle an der Außenseite
linienförmig abzeichnen kann, wodurch die Außenseite der Faltschachtel griffiger ist
und die Faltschachtel sicherer getragen werden kann. Ein Aufdruck auf der Außenseite
der Faltschachtel kann über die bogenförmig gekrümmten Verbindungsstreifen kontinuierlich
über mehrere Seitenwände erstreckt sein.
[0012] Gemäß einer Ausgestaltung weisen die Verbindungsstreifen mehrere parallele in Längsrichtung
der Welle erstreckte Rilllinien auf. Die Rilllinien bilden mehrere Gelenke zum Krümmen
der Verbindungsstreifen in Bogenform. Die parallelen Rilllinien in den Verbindungsstreifen
erleichtern das Krümmen der Verbindungsstreifen in einer definierten Bogenform beim
Aufrichten der Faltschachtel.
[0013] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung weisen benachbarte Rilllinien an den Verbindungsstreifen
einen konstanten Abstand voneinander auf, um eine gleichmäßige Krümmung der Verbindungsstreifen
zu unterstützen.
[0014] Gemäß einer Ausgestaltung sind die Seitenwand-Faltlinien und/oder die Stirnwand-Faltlinien
von weiteren Rilllinien gebildet. Die Stirnwand-Rilllinien verlaufen quer zur Welle.
Hierdurch können Stirnwände senkrecht zu den Seitenwänden in die stirnseitigen Öffnungen
gefaltet werden.
[0015] Gemäß einer Ausgestaltung sind die Rilllinien und/oder die weiteren Rilllinien an
der Innenseite der Wellpappe angeordnet. Durch das bogenförmige Krümmen der Verbindungsstreifen
erleichtert.
[0016] Gemäß einer Ausgestaltung umfassen die Stirnwände jeweils zwei Stirnwandklappen,
die an einander gegenüberliegende Seitenwände angelenkt sind und die deckungsgleich
über die oberen Ränder der bogenförmig gekrümmten Verbindungsstreifen verlaufende
Radien an den Seiten aufweisen. Die Stirnwandklappen stützen sich an den Radien auf
den oberen Rändern der bogenförmig gekrümmten Verbindungsstreifen ab, ohne nach außen
über diese hinauszustehen. Infolgedessen werden auf die Stirnwand einwirkende Kräfte
in die Verbindungsstreifen eingeleitet. Bevorzugt stützen sich die Stirnwandklappen
zusätzlich auf den oberen Rändern der Seitenwände ab, die über Verbindungsstreifen
mit der Seitenwand verbunden sind, an die die jeweilige Stirnwandklappe angelenkt
ist. Hierdurch wird die Stabilität und Stapelbarkeit der Faltschachtel weiter gefördert.
[0017] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung berühren die Stirnwandklappen einander an ihren
innenliegenden Rändern. Hierdurch stützen sich die Stirnwandklappen aneinander ab,
wodurch ein Verformen der Faltschachtel durch senkrecht auf die Seitenwände gerichtete
Kräfte behindert wird, an die die Stirnwandklappen angelenkt sind.
[0018] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung weisen die Stirnwände an einander gegenüberliegende
Seitenwände angelenkte Staublaschen auf, die unter den Stirnwandklappen angeordnet
sind. Die Staublaschen verhindern ein Eintreten von Schmutz in die Verpackung und
tragen zur Stabilisierung der Stirnwände bei. Bevorzugt sind die Stirnwandklappen
mit den Staublaschen verbunden, vorzugsweise durch Verkleben, um die Stirnwände zu
schließen.
[0019] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung berühren die Staublaschen einander an ihren innen
liegenden Rändern. Somit stützen sich auch die Staublaschen aneinander ab, so dass
sie Kräfte abstützen, die senkrecht auf die Seitenwände gerichtet sind, an die die
Staublaschen angelenkt sind. Hierdurch wird die Stabilität der Faltschachtel weiter
erhöht.
[0020] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung weisen die Staublaschen angrenzend an die Stirnwand-Faltlinien
Radien auf, die deckungsgleich über die oberen Ränder der benachbarten bogenförmigen
gekrümmten Verbindungslaschen verlaufen. Somit sind die Staublaschen an den oberen
Rändern der Verbindungslaschen abgestützt, ohne nach außen über diese hinauszustehen.
Hierdurch wird die Stabilität der Verpackung bezüglich einer auf die Stirnwände wirkenden
Last weiter erhöht. Die Stapelbarkeit wird hierdurch weiter verbessert.
[0021] Gemäß einer Ausgestaltung weist jede Staublasche an Ihren inneren Enden einen Abstützbereich
mit einer Breite auf, die dem Abstand der Innenseite einander gegenüberliegender Seitenwände
entspricht, die über die bogenförmig gekrümmten Verbindungslaschen mit der Seitenwand
verbunden sind, an die die Staublasche angelenkt ist. Der Abstützbereich stützt die
einander gegenüberliegenden Seitenwände ab, an deren Innenseiten der Abstützbereich
anliegt. Hierdurch werden Kräfte abgefangen, die senkrecht auf die einander gegenüberliegenden
Seitenwände wirken und die Stabilität der Verpackung weiter erhöht.
[0022] Gemäß einer Ausgestaltung weisen die Staublaschen zwischen den Radien und dem Abstützbereiche
eine Taille auf. Die Taille begünstigt die Herstellung einer Faltschachtel mit Radien
an den Stirnwandklappen und an den Staublaschen aus einem einteiligen Zuschnitt faltbaren
Flachmaterials. Die Radien an den Stirnwandklappen und die angrenzenden Ränder der
Stirnwandklappen, die auf den Verbindungsstreifen und den angrenzenden Seitenwänden
aufliegen, können durch Ausstanzen aus dem Bereich der Taille der Staublaschen gebildet
werden.
[0023] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Faltschachtel aus einem einteiligen
Zuschnitt aus Wellpappe hergestellt.
[0024] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist die Wellpappe außen gestrichen. Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung weist die Außenseite einen Aufdruck auf.
[0025] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung enthält die Faltschachtel einen mit Flüssigkeit
befüllten und einen Zapfhahn aufweisenden Beutel.
[0026] Ferner wird die Aufgabe gelöst, durch einen Zuschnitt aus Wellpappe für eine Faltschachtel
zur Aufnahme eines mit einer Flüssigkeit befüllten und einen Zapfhahn aufweisenden
Beutels mit
- Seitenwänden, wobei eine Seitenwand zwei Seitenwandabschnitte aufweist, die in einander
überlappender Beziehung miteinander verbindbar sind,
- Verbindungsstreifen, die an ihren Längsseiten über Seitenwand-Faltlinien mit den Längsseiten
zweier benachbarter Seitenwände verbunden sind, wobei die Seitenwand-Faltlinien parallel
zur Welle der Wellpappe ausgerichtet sind,
- Stirnwänden, die jeweils mit einer Querseite mindestens einer Seitenwand über eine
Stirnwand-Faltlinie verbunden sind und
- einem von mindestens einer Schwächungslinie umgrenzten, öffenbaren Bereich in mindestens
einer Seiten- und/oder Stirnwand zum Herausziehen des Zapfhahns.
[0027] Gemäß einer Ausgestaltung weisen die Verbindungsstreifen mehrere parallel, in Längsrichtung
der Welle erstreckte Rilllinien auf.
[0028] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung weisen benachbarte Rilllinien in den Verbindungsstreifen
einen konstanten Abstand voneinander auf.
[0029] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung sind die Seitenwand-Faltlinien und/oder die Stirnwand-Faltlinien
von weiteren Rilllinien gebildet.
[0030] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung sind die Rilllinien und/oder die weiteren Rilllinien
an der Innenseite der Wellpappe angeordnet.
[0031] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist die Wellpappe an der Außenseite gestrichen.
Dies begünstigt das Bedrucken des Zuschnittes.
[0032] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung sind die Querseiten zweier Seitenwände, die in
der aufgerichteten Faltschachtel übereinander angeordnet sind, über Stirnwand-Faltlinien
Stirnwandklappen angelenkt. Gemäß einer Ausgestaltung entspricht die Länge der Stirnwandklappen
der Hälfte des Abstandes der einander gegenüberliegenden Seitenwände in der aufgerichteten
Faltschachtel, an die die Stirnwandklappen angelenkt sind.
[0033] Gemäß einer Ausgestaltung sind an die Querseiten zweier weiterer Seitenwände über
Stirnwand-Faltlinien Staublaschen angelenkt.
[0034] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung entspricht die Länge der Staublaschen dem halben
Abstand der Seitenwände in der aufgerichteten Faltschachtel, an die die Staublaschen
angelenkt sind.
[0035] Gemäß einer Ausgestaltung weisen die Staublaschen angrenzend an die Stirnwand-Faltlinien
Radien auf.
[0036] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung weisen die Staublaschen an den von ihrer Anlenkung
an die Stirnwand-Faltlinien entfernten Enden einen Abstützbereich mit einer Breite
auf, der dem Abstand zweier einander gegenüberliegender Seitenwände, die über Verbindungsstreifen
mit der Seitenwand verbunden sind, an die die Staublaschen angelenkt sind, in der
aufgerichteten Faltschachtel entspricht.
[0037] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung weisen die Staublaschen zwischen den Radien und
dem Abstützbereich eine Taille auf.
[0038] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist der Zuschnitt einteilig.
[0039] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der anliegenden Zeichnungen eines Ausführungsbeispieles
näher erläutert.
[0040] In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- einen Zuschnitt der erfindungsgemäßen Faltschachtel flach ausgebreitet in der Draufsicht;
- Fig. 2
- eine aus dem Zuschnitt gemäß Fig. 1 gebildete Faltschachtel in einer Perspektivansicht;
- Fig. 3
- dieselbe Faltschachtel in Vorderansicht.
[0041] Fig. 1 zeigt einen Zuschnitt 1 mit vier Seitenwänden 2 bis 5, wobei die Seitenwand
2 zwei Seitenwandabschnitte 2.1, 2.2. aufweist. Die Seitenwände 2 bis 5 sind rechteckig.
Die Seitenwände 2 und 4 sind schmal und die Seitenwände 3 und 5 breit ausgebildet.
[0042] Zwischen den Seitenwänden 2 bis 5 sind rechteckige Verbindungsstreifen 6 bis 9 angeordnet.
Die Verbindungsstreifen 6 bis 9 sind jeweils beidseitig über Seitenwand-Faltlinien
10.1, 10.2, 11.1, 11.2, 12.1, 12.2 und 13.1, 13.2 mit den benachbarten Seitenwänden
2 bis 5 verbunden. Die Verbindungsstreifen 6 bis 9 sind gleich breit.
[0043] Die Verbindungsstreifen 6 bis 9 haben jeweils mehrere parallele Rilllinien 14, 15,
16, 17, die parallel zu den Seitenwand-Faltlinien 10.1 bis 13.2 verlaufen und einen
konstanten Abstand voneinander haben.
[0044] An die Querseiten der Seitenwände 2 bis 5 sind Stirnwände 18, 19 angelenkt. Diese
umfassen Stirnwandklappen 20.1, 20.2, die über Stirnwand-Faltlinien 21.1, 21.2 an
die Seitenwand 3 angelenkt sind. Ferner umfassen sie Stirnwandklappen 22.1, 22.2,
die über Stirnwand-Faltlinien 23.1, 23.2 an die Seitenwand 5 angelenkt sind. Ferner
umfassen Sie Staublaschen 24.1, 24.2, die über Stirnwand-Faltlinien 25.1, 25.2 an
die Seitenwand 4 angelenkt sind. Schließlich sind Staublaschen 26.1, 26.2 über Stirnwand-Faltlinien
27.1, 27.2 an die Seitenwand 2 angelenkt.
[0045] Die Stirnwandklappen 20.1, 20.2, 22.1, 22.2 haben angrenzend an die Stirnwand-Faltlinien
21.1, 21.2, 23.1, 23.2, über die sie an die jeweilige Seitenwand 3, 5 angelenkt sind,
jeweils auf beiden Seiten Radien 28, 29. Diese laufen jeweils in parallelen äußeren
Rändern 30, 31 aus. Ferner haben sie einen zu den Stirnwand-Faltlinien parallelen
Rand 32, 33.
[0046] Die Staublaschen 24.1, 24.2, 26.1, 26.2 haben jeweils angrenzend an die Stirnwand-Faltlinien
25.1, 25.2, 27.1, 27.2, über die sie mit den Seitenwänden 4, 2 verbunden sind, weitere
Radien 34, 35. Daran angrenzend weisen sie eine Taille 36, 37 auf, wobei aus diesem
Bereich die Radien und seitlichen Ränder der Stirnwandklappen 20.1, 20.2, 22.1, 22.2
ausgestanzt sind. Ferner haben die Staublaschen 24.1, 24.2, 26.1, 26.2 an den von
den Stirnwand-Faltlinien 25.1, 25.2, 27.1, 27.2 entfernten Enden einen verbreiterten
Abstützbereich 38, 39, der von einem zu den Stirnwand-Faltlinien 25.1, 25.2, 27.1,
27.2 parallelen Rand 40, 41 begrenzt ist.
[0047] In der Seitenwand 5 ist ein öffenbarer Bereich 42 vorhanden, der von Schwächungslinien
43 umgrenzt ist. Die Schwächungslinie 43.1 ist kreisrund. Zwei weitere Schwächungslinien
43.2, 43.3 sind schräg zur Schwächungslinie 43.1 geneigt, wobei sie von einander gegenüberliegenden
Stellen der Schwächungslinie 43.1 ausgehen.
[0048] An die weiteren Schwächungslinien schließen sich noch weitere Schwächungslinien 43.4,
43.5 an, die parallel zu den Seitenwand-Faltlinien 12.2, 13.1 in einem Abstand voneinander
verlaufen.
[0049] Die Enden der noch weiteren Schwächungslinien 43.4, 43.5 sind durch eine Öffnungs-Faltlinie
44 miteinander verbunden.
[0050] Der Zuschnitt 1 ist einteilig aus Wellpappe hergestellt. Zum Einsatz kommt beispielsweise
eine E-Welle. Die Welle der Wellpappe (d. h. die Wellenstärke und Wellenlänge) verläuft
parallel zu den Seitenwand-Faltlinien und den Rilllinien 14, 15, 16, 17 innerhalb
der Verbindungsstreifen 6, 7, 8, 9.
[0051] Der Zuschnitt 1 ist auf der Außenseite gestrichen und die Rilllinien 10 bis 13, 14
bis 17, 21, 23, 25, 27 sind in die Innenseite des Zuschnittes 1 eingebracht. Die Schwächungslinien
43 sind als unterbrochene Stanzlinien ausgebildet, die ebenfalls von der Innenseite
der Wellpappe aus in den Zuschnitt 1 eingebracht sind.
[0052] Der Zuschnitt 1 wird zu einer Faltschachtel 45 aufgerichtet, in dem die Seitenwände
2 bis 5 um einen Kern geschlagen werden und die Seitenwandabschnitte 2.1, 2.2. in
einander überlappender Beziehung miteinander verklebt werden. Dabei ist der weniger
breite Seitenwandabschnitt 2.1 unterhalb des breiteren Seitenwandabschnittes 2.2 angeordnet.
[0053] Die Verbindungsstreifen 6 bis 9 sind bogenförmig gekrümmt, wobei die Seitenwand-Faltlinien
10 bis 13 und die Rilllinien 14 bis 17 als Gelenke wirken, die die gleichförmige Krümmung
unterstützen.
[0054] Ferner wird noch auf dem Kern eine Stirnwand 18 geschlossen, indem zunächst die Staublaschen
24.1, 26.1 in die Stirnwandöffnung eingeschlagen und darüber die Stirnwandklappen
20.1, 22.1 gefaltet und mit den Staublaschen 24.1, 26.1 verklebt werden. Hierdurch
wird die Faltschachtel 45 in ihrer aufgerichteten Form stabilisiert und kann vom Kern
abgezogen werden.
[0055] Dann wird ein mit Flüssigkeit befüllter Beutel durch die noch offene stirnseitige
Öffnung eingesetzt, so dass ein mit dem Beutel verbundener Zapfhahn an der Innenseite
des öffenbaren Bereiches 42 angeordnet ist. Schließlich wird auch die weitere Stirnwand
19 durch Zuklappen und Verkleben der Staublaschen 24.2, 26.2 und Stirnwandlaschen
20.2, 22.2 miteinander geschlossen.
[0056] Die Staublaschen 24.1, 24.2, 26.1, 26.2 liegen mit den Abstützbereichen 38, 39 an
den Innenseiten der Seitenwände 2, 5 an und stoßen mit ihren innenliegenden Rändern
40, 41 gegeneinander.
[0057] Die Staubklappen 20.1, 20.2, 22.1, 22.2 stoßen ebenfalls mit ihren innenliegenden
Ränder 32, 41 aneinander. Die Radien 28, 29, 34, 35 sind genau oberhalb der oberen
Ränder der bogenförmig gekrümmten Verbindungsstreifen 6, 9 angeordnet.
[0058] In dieser aufgerichteten und geschlossenen Anordnung ist die Faltschachtel 45 in
Fig. 2 und 3 gezeigt.
[0059] Diese Figuren zeigen, dass die Stirnwandklappen 20.1, 20.2, 22.1, 22.1 und die darunter
liegenden Staublaschen 24.1, 24.2, 26.1, 26.2 nicht über die oberen Ränder der Seitenwände
2 bis 5 und Verbindungsstreifen 6 bis 9 hinaus stehen und auf diesen ruhen.
[0060] Die Faltschachtel 45 ist sehr stabil und handhabungsfreundlich. Aufgrund der Rundungen
an den "Ecken" kann sie leicht gegriffen bzw. aus einer Reihe nebeneinander angeordneter
Faltschachteln 45 herausgezogen werden.
[0061] Zum Entnehmen von Flüssigkeit aus der Faltschachtel 45 können bekannterweise die
Schwächungslinien 43 aufgetrennt werden. Nach dem Herausziehen des Zapfhahns und Verankern
in dem durch die Schwächungslinie 43.1 definierten Loch mittels der von den Schwächungslinien
43.2, 43.3, 43.4, 43.5 begrenzten Lasche kann dem Beutel Flüssigkeit entnommen werden.
1. Faltschachtel aus Wellpappe zur Aufnahme eines mit einer Flüssigkeit befüllten und
einen Zapfhahn aufweisenden Beutels mit
- Seitenwänden (2, 5), wobei eine Seitenwand (2) zwei einander überlappende und miteinander
verbundene Seitenwandabschnitte (2.1, 2.2) aufweist,
- bogenförmig gekrümmte Verbindungsstreifen (6 bis 9), die an ihren Längsseiten über
Seitenwand-Faltlinien (10 bis 13) mit den Längsseiten zweier benachbarter Seitenwände
(2 bis 5) verbunden sind, wobei die Seitenwand-Faltlinien (10 bis 13) parallel zur
Welle der Wellpappe ausgerichtet sind,
- Stirnwänden, (18, 19) die stirnseitige Öffnungen zwischen den Seitenwänden (2, 5)
überdecken und jeweils mit einer Querseite mindestens einer Seitenwand über eine Stirnwand-Faltlinie
(21, 23, 25, 27) verbunden sind und
- einen von mindestens einer Schwächungslinie (43) umgrenzten, öffenbaren Bereich
(42) in mindestens einer Seiten- und/oder Stirnwand (2 bis 5, 18, 19) zum Herausziehen
des Zapfhahns.
2. Faltschachtel nach Anspruch 1, bei der die Verbindungsstreifen (6 bis 9) mehrere parallele,
in Längsrichtung der Welle erstreckte Rilllinien (14 bis 17) aufweisen und/oder bei
der benachbarte Rilllinien (14 bis 17) in den Verbindungsstreifen (6 bis 9) einen
konstanten Abstand voneinander aufweisen und/oder bei der die Seitenwand-Faltlinien
(10 bis 13) und/oder die Stirnwand-Faltlinien (21, 23, 25, 27) von weiteren Rilllinien
gebildet sind und/oder bei der die Rilllinien (10 bis 17) und/oder die weiteren Rilllinien
(21, 23, 25, 27) an der Innenseite der Wellpappe angeordnet sind.
3. Faltschachtel nach einem der Ansprüche 1 bis 2, bei der die Stirnwände (18, 19) jeweils
zwei Stirnwandklappen (20, 22) umfassen, die an einander gegenüberliegende Seitenwände
(3, 5) angelenkt sind und die deckungsgleich über die oberen Ränder der bogenförmig
gekrümmten Verbindungsstreifen (6 bis 9) verlaufende Radien (28, 29) an den Seiten
aufweisen.
4. Faltschachtel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der die Stirnwände (18, 19) an
einander gegenüberliegende Seitenwände angelenkte Staublaschen (24, 26) aufweisen,
die unter den Stirnwandklappen (20, 22) angeordnet sind.
5. Faltschachtel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei der die Stirnwandklappen (20,
22) einander an ihren innenliegenden Rändern (32, 33) berühren und/oder bei der die
Staublaschen (24, 26) einander an ihren innnenliegenden Rändern (40, 41) aneinanderstoßen.
6. Faltschachtel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei der die Staublaschen (24, 26)
angrenzend an die Stirnwand-Faltlinien Radien (34, 35) haben, die deckungsgleich über
die oberen Ränder der benachbarten bogenförmig gekrümmten Verbindungsstreifen (6 bis9)
verlaufen.
7. Faltschachtel nach einem der Ansprüche 1 bis 7 bei der jede Staublasche (24, 26) an
ihren inneren Enden einen Abstützbereich (38, 39) mit einer Breite aufweist, die dem
Abstand der Innenseiten einander gegenüberliegender Seitenwände (3, 5) entspricht,
die über die bogenförmig gekrümmten Verbindungsstreifen (6, 9) mit der Seitenwand
(4, 2) verbunden sind, an die die Staublasche (24, 26) angelenkt ist.
8. Faltschachtel nach Anspruch 7, bei der die Staublaschen (24, 26) zwischen den Radien
(34, 36) und dem Abstützbereich (38, 39) eine Taille (36, 37) aufweisen und/oder bei
der die Radien (28, 29) und seitlichen Ränder der Stirnwandklappen (20, 22) aus dem
Bereich der Taille (36, 37) ausgestanzt sind.
9. Faltschachtel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, die aus einem einteiligen Zuschnitt
(1) aus Wellpappe hergestellt ist.
10. Faltschachtel nach einem der Ansprüche 1 bis 9 enthaltend einen mit einer Flüssigkeit
befüllten und einen Zapfhahn aufweisenden Beutel.
11. Zuschnitt aus Wellpappe für eine Faltschachtel zur Aufnahme eines mit einer Flüssigkeit
befüllten und einen Zapfhahn aufweisenden Beutels mit
- Seitenwänden (3 bis 5), wobei eine Seitenwand (2) zwei Seitenwandabschnitte (2.1,
2.2) aufweist, die in einander überlappender Beziehung miteinander verbindbar sind,
- Verbindungsstreifen (6 bis 9), die an Ihren Längsseiten über Seitenwand-Faltlinien
(10 bis 13) mit den Längsseiten zweier benachbarter Seitenwände (3 bis 5) verbunden
sind, wobei die Seitenwand-Faltlinien (10 bis 13) parallel zur Welle der Wellpappe
ausgerichtet sind,
- Stirnwänden (18, 19), die jeweils mit einer Querseite mindestens einer Seitenwand
(3, 5) über eine Stirnwand-Faltlinie (21, 23, 25, 27) verbunden sind und
- einem von mindestens einer Schwächungslinie (43) umgrenzten, öffenbaren Bereich
(42) in mindestens einer Seiten- und/oder Stirnwand (2 bis 5, 18, 19) zum Herausziehen
des Zapfhahns.
12. Zuschnitt nach Anspruch 11, bei dem die Verbindungsstreifen (6 bis 9) mehrere parallele,
in Längsrichtung der Welle erstreckte Rilllinien (14 bis 17) aufweisen und/oder bei
dem benachbarte Rilllinien (14 bis 17) in den Verbindungsstreifen (6 bis 9) einen
konstanten Abstand voneinander aufweisen und/oder bei dem die Seitenwand-Faltlinien
(10 bis 13) und/oder die Stirnwand-Faltlinien (21, 23, 25, 27) von weiteren Rilllinien
gebildet sind und/oder bei dem die Rilllinien (10 bis 13) und/oder die weiteren Rilllinien
(21, 23, 25, 27) an der Innenseite der Wellpappe angeordnet sind.
13. Zuschnitt nach einem der Ansprüche 11 bis 12, bei dem an die Querseiten zweier Seitenwände
(3, 5), die in der aufgerichteten Faltschachtel (45) einander gegenüber angeordnet
sind, über Stirnwand-Faltlinien (21, 22) Stirnwandklappen (20, 22) angelenkt sind,
deren Länge dem Abstand der einander gegenüberliegenden Seitenwände (3, 5) in der
aufgerichteten Faltschachtel (45) entspricht und/oder bei dem an den Querseiten zweier
weiterer Seitenwände (4, 2) über Stirnwand-Faltlinien (23, 27) Staublaschen (24, 26)
angelenkt sind und/oder bei dem die Länge der Staublaschen (24, 26) jeweils der Hälfte
des Abstandes der Seitenwände (2, 4), an die sie angelenkt sind, entspricht und/oder
bei dem die Staublaschen (24, 26) angrenzend an die Stirnwand-Faltlinien (25, 27)
Radien (34, 35) aufweisen.
14. Zuschnitt nach einem der Ansprüche 11 bis 13, bei dem die Staublaschen (24, 26) an
dem von Ihrer Anlenkung an die Stirnwand-Faltlinien (25, 27) entfernten Enden einen
Abstützbereich (38, 39) mit einer Breite aufweist, der dem Abstand zweier einander
gegenüberliegender Seitenwände (3, 5) in der aufgerichteten Faltschachtel (45) entspricht
und/oder bei dem die Staublaschen (24, 26) zwischen den Radien (34, 35) und dem Abstützbereich
(38, 39) eine Taille (36, 37) aufweisen.
15. Zuschnitt nach einem der Ansprüche 15 bis 25, der einteilig ist und/oder bei dem die
Wellpappe an der Außenseite gestrichen ist.