TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die Erfindung betrifft eine Haltevorrichtung für eine Spulgut-Saugpistole. Weiterhin
betrifft die Erfindung eine Halteeinrichtung mit einer derartigen Haltevorrichtung
sowie eine Spulmaschine mit einer Haltevorrichtung für eine Spulgut-Saugpistole. Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Überführen eines Spulguts am Ende eines
Wickelvorgangs einer ersten Spule auf einer Spulstation einer Spulmaschine zu einer
zweiten Spule, die auf derselben Spulstation der Spulmaschine mitgewickelt wird, wobei
eine Spulgut-Saugpistole und eine Haltevorrichtung für diese zum Einsatz kommen.
STAND DER TECHNIK
[0002] Bekannt sind Spulgut-Saugpistolen, welche zur Handhabung eines Spulguts bei der Herstellung
des Spulguts und dem Wickeln des Spulguts durch eine Spulmaschine Einsatz finden.
Mittels der Spulgut-Saugpistole wird ein saugender Luftstrom herbeigeführt, über welchen
Kräfte auf das Spulgut ausgeübt werden können, das Spulgut im Bereich einer Saugöffnung
der Spulgut-Saugpistole gefangen werden kann und/oder das Spulgut mit dem Luftstrom
in eine Öffnung, einen Kanal oder einen Aufnahmebehälter der Spulgut-Saugpistole "abgesaugt"
werden kann. Im Folgenden werden diese Funktionen erfüllende Saugeinrichtungen als
"Spulgut-Saugpistole" bezeichnet unabhängig davon, ob diese als eine Art "Pistole"
oder in anderer konstruktiver Ausgestaltung ausgebildet sind. Einsatz finden können
Spulgut-Saugpistolen beispielsweise, wenn sich in einer Spulmaschine eine Störung
ergibt, so dass ein in einem kontinuierlichen Herstellungsverfahren hergestelltes,
kontinuierlich zugeführtes Spulgut durch die Spulmaschine nicht kontinuierlich abgenommen
werden kann. In diesem Fall kann das Spulgut über die Spulgut-Saugpistole kontinuierlich
abgesaugt werden. Befindet sich ein Spulgut im Einzugsbereich einer Spulgut-Saugpistole,
kann das Spulgut auch über die Spulgut-Saugpistole einem gewünschten Ort zugeführt
werden. Insbesondere kann über die Spulgut-Saugpistole das Spulgut der Spulmaschine
zugeführt werden und beispielsweise einer geeigneten Fangeinrichtung einer rotierenden
Spindel der Spulmaschine oder einer Fangeinrichtung einer von einer Spindel angetriebenen
Hülse zugeführt werden. Eine derartige Spulgut-Saugpistole ist beispielsweise aus
DE-OS 19 36 916 bekannt, wobei die vorliegende Erfindung im Zusammenhang mit beliebigen Typen von
Spulgut-Saugpistolen Einsatz finden kann.
[0003] WO 2005/019081 A1 beschreibt eine Spulmaschine, bei welcher sukzessive an einer Spulstation Spulen
gewickelt werden. Bei dem hier gewickelten Spulgut handelt es sich um Fäden oder Bänder,
bspw. ein verstrecktes ein- oder mehrschichtiges Kunststoffbändchen. Ausgangsseitig
des Herstellungsprozesses für das Spulgut gelangt das Spulgut über eine um eine ortsfeste
Achse rotierende Umlenkrolle, eine federnd abgestützte Tänzerrolle und eine weitere
Umlenkrolle mit ortsfester Rotationsachse zu einem Spulgutleitwerk. In dem Spulgutleitwerk
läuft das Spulgut über ein an dem Spulgutleitwerk abgestütztes Umlenkmittel, hier
einen gerade oder gekrümmt ausgebildeten Überlaufbügel, zu einem Changierspulgutführer,
welcher je nach gewünschtem Verlegemuster für das Spulgut auf der zu erstellenden
Spule beliebig parallel zu einer Rotationsachse der Spule verfahrbar ist. Von dem
Changierspulgutführer gelangt das Spulgut zu einer Anpresswalze, mittels welcher das
Spulgut mit einem Anpressdruck auf eine Spindel oder eine von der Spindel getragene
Hülse oder bereits erstellte Wicklungen aufgebracht wird. Um mit zunehmendem Durchmesser
der Wicklung eine Anpassung der Rotationsachse der Anpresswalze und ein Anpressen
zu ermöglichen, ist das Spulgutleitwerk mit Anpresswalze, Changierspulgutführer und
Umlenkmittel verschwenkbar um eine Achse, welche parallel zur Rotationsachse der Spule
orientiert ist.
[0004] Während der eigentliche Spulvorgang in Vollautomatisierung gut beherrschbar ist,
ergeben sich Probleme bei dem manuell herbeigeführten Wechsel beim Ende des Spulvorgangs
einer ersten Spule zu einem anschließenden Spulvorgang für eine zweite Spule. Hierzu
ist es erforderlich, am Ende des Spulvorgangs das kontinuierlich zulaufende Spulgut
manuell zu durchtrennen, was üblicherweise zwischen dem Changierspulgutführer und
dem diesem vorgeordneten Fadenführer, insbesondere einem Umlenkbügel oder einer Umlenkrolle,
erfolgt. Nach dem Durchtrennen des Spulguts wird das auf die Spule laufende Ende des
Spulguts auf diese aufgewickelt, während mittels einer Spulgut-Saugpistole das weiterhin
zulaufende Spulgut abgesaugt und aufgenommen wird. Hieran anschließend wird das Spulgutleitwerk
mit der Anpresswalze von der vollen ersten Spule wegbewegt. Die Spule wird abgebremst
und eine etwaige Verriegelung der Spule auf der Spindel wird beseitigt, wodurch ein
Abnehmen der Spule von der Spindel ermöglicht wird. Es kann dann eine neue leere Hülse
auf die Spindel aufgebracht werden, die dann ggf. mit der Spindel verriegelt wird
und durch diese in Rotation versetzt wird. Mittels der Spulgut-Saugpistole kann dann
eine Handhabung des Spulguts derart erfolgen, dass das Spulgut der leeren Hülse oder
einer geeigneten Fangeinrichtung der Hülse oder der Spindel zugeführt wird. Dann wird
das Spulgut zwischen Spindel oder Hülse bzw. zweiter Spule und Spulgut-Saugpistole
durchtrennt, womit der Wickelvorgang für die zweite Spule beginnen kann. Problematisch
hierbei ist, dass während des zuvor geschilderten Wechselvorgangs der Bediener der
Spulmaschine die Absaugpistole in der Hand halten muss, womit diesem lediglich nur
noch eine Hand zur Verfügung steht, um die erste Spule von der Spindel zu entfernen
und die leere Hülse auf die Spindel aufzubringen und die Spulmaschine zu bedienen.
Unter Umständen bedingt dies die Durchführung des Spulenwechsels mit zwei Personen.
Möglich ist auch, dass der Bediener die Spulgut-Saugpistole ablegt und später wieder
aufnimmt, was jedoch umständlich ist. In jedem Fall ist die Position der Spulgut-Saugpistole,
und damit ein Referenzpunkt des kontinuierlich zulaufenden Spulguts, in das Belieben
des Benutzers gestellt. Die räumliche Bewegung der Spulgut-Saugpistole, über welche
diese zunächst das Spulgut zwischen Changierspulgutführer und Umlenkmittel fangen
muss, dann während des ersten Durchtrennens das Spulgut hält, dann an einem abseits
gelegenen Ort das Spulgut einer Fangeinrichtung der Spindel oder Hülse der zweiten
Spule zuführt und dann das zweite Durchtrennen ermöglicht, ist ebenfalls in das Belieben
des Benutzers gestellt. Dies hat in der Praxis immer wieder zur Folge, dass während
des Wechselvorgangs das Spulgut ein Umlenkmittel, eine Umlenkrolle oder eine Tänzerrolle
unerwünscht verlässt. Im günstigsten Fall muss der Bediener in einem derartigen Fall
mittels der Spulgut-Saugpistole das Spulgut wieder über Umlenkrolle, Tänzerrolle und/oder
Umlenkmittel führen, was dessen volle Aufmerksamkeit erfordert und einen zusätzlichen
Zeitaufwand erfordert, in welchem kontinuierlich Spulgut produziert wird, welches
nicht zu einer Spule gewickelt werden kann. Schlimmstenfalls kommt es angesichts des
nicht ordnungsgemäß geführten Spulguts zu einer Maschinenstörung.
AUFGABE DER ERFINDUNG
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Haltevorrichtung und
eine Halteeinrichtung sowie eine Spulmaschine mit einer derartigen Haltevorrichtung
vorzuschlagen, welche den Wechsel des Wickelvorgangs einer ersten Spule zu einer zweiten
Spule an einer Spulstation einer Spulmaschine vereinfacht und/oder weniger fehleranfällig
macht. Weiterhin liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein vereinfachtes Verfahren
zum Überführen eines Spulguts am Ende eines Wickelvorgangs einer ersten Spule zu einer
zweiten Spule vorzuschlagen, welches insbesondere hinsichtlich der Prozesssicherheit
und dem manuellen Aufwand verbessert ist.
LÖSUNG
[0006] Die Aufgabe der Erfindung wird erfindungsgemäß mit einer Haltevorrichtung mit den
Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere erfindungsgemäße Ausgestaltungen
einer derartigen Haltevorrichtung ergeben sich entsprechend den abhängigen Patentansprüchen
2-13. Eine weitere Lösung der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe stellte eine
Halteeinrichtung nach Anspruch 14 dar. Eine weitere Lösung der der Erfindung zugrunde
liegenden Aufgabe ist gegeben durch eine Spulmaschine mit den Merkmalen des Patentanspruchs
15. Eine weitere Lösung der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe ist gegeben durch
ein Verfahren mit den Merkmalen des nebengeordneten Patentanspruchs 16. Weitere Ausgestaltungen
eines derartigen Verfahrens ergeben sich entsprechend den abhängigen Patentansprüchen
17 und 18.
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
[0007] Erfindungsgemäß wird erstmals vorgeschlagen, dass eine Haltevorrichtung für eine
Spulgut-Saugpistole eingesetzt wird. Diese Haltevorrichtung gibt einen definierten
Ort vor, an welchem der Bediener die Spulgut-Saugpistole anordnen kann, die Hände
von der Spulgut-Saugpistole entfernen kann und, beispielsweise nach einigen Arbeitsschritten,
dann wieder die Spulgut-Saugpistole aufnehmen kann.
[0008] In der erfindungsgemäßen Haltevorrichtung kann die Spulgut-Saugpistole auch in saugendem
Zustand gehalten werden, in welchem diese also kontinuierlich zugeführtes Spulgut
aufnimmt.
[0009] Die erfindungsgemäße Haltevorrichtung besitzt eine beliebig gestaltete Aufnahme für
die Spulgut-Saugpistole. Die Aufnahme gibt hierbei eine Einführrichtung für die Spulgut-Saugpistole
vor.
[0010] Weiterhin verfügt die erfindungsgemäße Haltevorrichtung über ein Befestigungselement,
mittels dessen die Haltevorrichtung an einer definierten Position und in vorgegebener
Ausrichtung an einer Spulmaschine befestigt werden kann. Hierbei kann die Haltevorrichtung
über das Befestigungselement beispielsweise an einem Spulgutleitwerk oder auch an
einem Gehäuse der Spulmaschine befestigt sein. Um hier lediglich einige Beispiele
zu nennen, kann es sich bei dem Befestigungselement der Haltevorrichtung um einen
Befestigungsflansch, einen Befestigungsträger, Bohrungen, Langlöcher, Gewinde o. ä.
handeln.
[0011] Darüber hinaus verfügt die Haltevorrichtung über ein Führungsorgan. Dieses Führungsorgan
gibt einen Eintrittsbereich des Spulguts in die Haltevorrichtung vor. Das Führungsorgan
hält damit auch das Spulgut in dem gewünschten Eintrittsbereich der Haltevorrichtung,
wenn die Spulgut-Saugpistole aus der Haltevorrichtung entnommen wird und frei außerhalb
derselben bewegt wird, beispielsweise in Richtung der Spindel, um den Wechsel durchzuführen.
Hierbei ist die Lage des Eintrittsbereichs in die Haltevorrichtung derart gewählt,
dass gewährleistet ist, dass stromaufwärts des Eintrittsbereichs das Spulgut nicht
etwaige Umlenkmittel, Umlenkrollen u. ä. verlassen, womit die eingangs erläuterten
Probleme beseitigt sind.
[0012] Schließlich besitzt die erfindungsgemäße Haltevorrichtung einen Spulgut-Ausgangsschlitz.
Dieser ist entgegen der Einführrichtung der Spulgut-Saugpistole in die Aufnahme der
Haltevorrichtung randoffen ausgebildet. Vorzugsweise mündet der Spulgut-Ausgangsschlitz
in die Öffnung der Haltevorrichtung, durch die die Spulgut-Saugpistole in die Aufnahme
eingeführt wird. Wird die Spulgut-Saugpistole in die Aufnahme der Haltevorrichtung
eingebracht und dann das Spulgut in die Spulgut-Saugpistole eingesaugt, könnte die
Spulgut-Saugpistole ohne den erfindungsgemäßen Spulgut-Ausgangsschlitz nicht aus der
Haltevorrichtung herausgenommen werden und in Richtung der Spindel der Spulmaschine
bewegt werden, ohne dass das Spulgut in der Haltevorrichtung mehrfach umgelenkt werden
würde, was zu Beeinträchtigungen des Spulguts bis hin zu einem Reißen des Spulguts
führen könnte. Hingegen ermöglicht der Spulgut-Ausgangsschlitz, dass die Spulgut-Saugpistole
mit hiervon angesaugtem Spulgut aus der Haltevorrichtung entnommen wird und mit der
Bewegung der Spulgut-Saugpistole in Richtung der Spindel das Spulgut zumindest ohne
Kontakt des Spulguts mit der Haltevorrichtung auf der der Spindel zugewandten Seite
durch die Haltevorrichtung hindurchtreten kann. Anders gesagt ermöglicht der Spulgut-Ausgangsschlitz,
dass die Spulgut-Saugpistole mit in dieser einlaufendem Spulgut aus der Haltevorrichtung
entnommen werden kann und außerhalb derselben bewegt werden kann, ohne dass eine übermäßige
Zahl von Kontaktstellen mit der Haltevorrichtung oder Umlenkstellen existiert.
[0013] Für eine erste Ausführungsform der Erfindung ist der Spulgut-Ausgangsschlitz durchgehend
ausgebildet und beidseitig randoffen. Möglich ist auch, dass die Haltevorrichtung
beidseitig offen ist, so dass die Spulgut-Saugpistole durch eine Öffnung in die Haltevorrichtung
eingeführt werden kann und im Extremfall auf der gegenüberliegenden Seite aus der
Haltevorrichtung auskragen kann. Der Spulgut-Ausgangsschlitz kann dann die beiden
genannten Öffnungen miteinander verbinden. Mit Entnahme der Spulgut-Saugpistole wird
die Saugöffnung mit ihrem einlaufenden Spulgut durch die Aufnahme zurückgezogen, wobei
dann für die freie Bewegung der Spulgut-Saugpistole außerhalb der Haltevorrichtung
das Spulgut je nach Position der Spulgut-Saugpistole entlang des Spulgut-Ausgangsschlitzes
"wandern" kann.
[0014] Für eine zweite Ausführungsform der Erfindung sind die Aufnahme und die Erstreckung
der Haltevorrichtung derart dimensioniert, dass in in die Aufnahme eingestecktem Zustand
der Spulgut-Saugpistole die Saugöffnung der Spulgut-Saugpistole in einem Spulgutdurchtrittsraum
der Haltevorrichtung angeordnet ist. Der Spulgut-Durchtrittsraum besitzt quer zur
Einführrichtung der Spulgut-Saugpistole Öffnungen. Während des normalen Betriebs der
Spulmaschine kann im Idealfall das Spulgut die Öffnungen und den Spulgut-Durchtrittsraum
durchlaufen, ohne dass überhaupt ein Kontakt mit der Haltevorrichtung existiert. Für
diese Ausführungsform kann die Haltevorrichtung auch in Einführrichtung hinter dem
Spulgut geschlossen ausgebildet sein. Vorzugsweise sind die genannten Öffnungen mit
dem Spulgut-Ausgangsschlitz und dem Führungsorgan ausgebildet oder diese münden ineinander.
[0015] In weiterer Ausgestaltung dieser Ausführungsform der Erfindung sind das Befestigungselement
und die Aufnahme derart dimensioniert und orientiert, dass die Einführrichtung der
Aufnahme für die Spulgut-Saugpistole der Changierrichtung eines Changierspulgutführers
entspricht. Dieser Ausgestaltung liegt der Erkenntnis zugrunde, dass unter Umständen
ungewiss ist, wo sich der Changierspulgutführer am Ende des Wickelvorgangs für die
erste Spule gerade befindet. Ist die Einführrichtung der Haltevorrichtung für die
Spulgut-Saugpistole parallel zur Changierrichtung orientiert, führt eine unterschiedliche
Position des Changierspulgutführers gegen Ende des Wickelvorgangs lediglich dazu,
dass eine Wechselwirkung zwischen der Spulgut-Saugpistole und dem Spulgut für unterschiedliche
Einführtiefen der Spulgut-Saugpistole in die Aufnahme erzeugt wird, aber in jedem
Fall die Saugöffnung der Spulgut-Saugpistole das Spulgut "trifft". Hierdurch kann
die Prozesssicherheit erhöht werden.
[0016] Vorzugsweise weisen die Öffnungen des Spulgut-Führungsraums in einer Changierebene
Erstreckungen auf, die größer sind als die maximale Bewegung des Spulguts im Bereich
der Haltevorrichtung infolge der Bewegung des Changierspulgutführers. Diese Ausgestaltung
hat zur Folge, dass unerwünschte Kontakte zwischen Spulgut und Haltevorrichtung während
des Wickelvorgangs und der Changierbewegung des Changierspulgutführers ausgeschlossen
sind, die zu einer Erhöhung der Reibung, einer Veränderung der Fadenspannung und einer
Beeinträchtigung des Spulguts führen können.
[0017] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung besitzt die Haltevorrichtung einen Einführbereich
für die Aufnahme, beispielsweise mit einem Einführelement, einer Einführschräge oder
einem Einführtrichter. Der Einführbereich kann das Einführen der Spulgut-Saugpistole
für den Bediener vereinfachen und prozesssicherer gestalten.
[0018] Während durchaus möglich ist, dass ein Durchtrennen des Spulguts außerhalb der Haltevorrichtung
durch an sich bekannte Maßnahmen erfolgt, ist gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung
die Haltevorrichtung mit einer Schneideinrichtung zur Durchtrennung des Spulguts ausgestattet.
Hierbei kann es sich um eine beliebige Schneideinrichtung, beispielsweise ein Messer,
ein beheiztes Trennelement, einen Laser o. ä. handeln. Somit kann erfindungsgemäß
die Haltevorrichtung multifunktional ausgebildet werden, indem diese neben der zuvor
erläuterten Halte- und Wechselfunktion sowie Führungsfunktion für das Spulgut für
das Durchtrennen des Spulguts zuständig ist. In besonders vorteilhafter Ausgestaltung
kommt die Schneideinrichtung bewegungsgesteuert durch die Bewegung der Spulgut-Saugpistole
in der Aufnahme zur Wirkung. Um lediglich einige Beispiele zu nennen, kann mittels
der Spulgut-Saugpistole bewegungsgesteuert ein Schneidmesser betätigt werden, welches
quer zu dem Spulgut bewegt wird und dieses durchtrennt. Möglich ist auch, dass die
Spulgut-Saugpistole das Spulgut "mitnimmt" und dieses gegen die Schneideinrichtung
drückt mit hierdurch herbeigeführter Durchtrennung des Spulguts.
[0019] Während grundsätzlich beliebige offene, skelettartige, trägerartige, teilgeschlossene
oder geschlossene Ausbildungen der Haltevorrichtung möglich sind, schlägt die Erfindung
in weiterer Ausgestaltung vor, dass die Haltevorrichtung mit einem hohlen, einseitig
offenen Gehäuse ausgebildet ist. Ein Innenraum des hohlen Gehäuses bildet hierbei
die Aufnahme, wobei dann die Spulgut-Saugpistole durch die offene Seite des Gehäuses
in die Aufnahme eingebracht werden kann.
[0020] Grundsätzlich ist jede Haltevorrichtung im Rahmen der Erfindung einsetzbar, welche
das erstmalige Einführen des Spulguts ermöglicht, das Durchführen des Spulguts ermöglicht,
mittels des Führungsorgans den Eintrittsbereich des Spulguts vorgibt und mit dem Spulgut-Ausgangsschlitz
überflüssige Umlenkungen des Spulguts beim Wechsel vermeidet. Für einen besonderen
Vorschlag der Erfindung ist ein Gehäuse der Haltevorrichtung im Bereich seiner Mantelfläche
mit einer in die Aufnahme mündenden H-förmigen Durchbrechung ausgestattet. Hierbei
sind die beiden Vertikalschenkel sowie der Horizontalschenkel des H jeweils mit Schlitzen
gebildet. Der Schlitz, der den Horizontalschenkel bildet, ist in Umfangsrichtung der
Aufnahme orientiert. Erstreckt sich dieser Schlitz ungefähr in Laufrichtung des Spulguts
im Bereich der Haltevorrichtung, kann über diesen Schlitz das Spulgut von oben in
die Haltevorrichtung einführt werden. Hingegen sind die die Vertikalschenkel des H
bildenden Schlitze parallel zur Einführrichtung, also vorzugsweise in Changierrichtung
orientiert. Der den Horizontalschenkel des H bildende Schlitz mündet endseitig in
die die Vertikalschenkel des H bildenden Schlitze, so dass nach dem Einführen des
Spulguts durch den erstgenannten Schlitz das Spulgut in die beiden die Vertikalschenkel
des H bildenden Schlitze eintreten kann. Durchläuft das Spulgut diese beiden Schlitze
in der Haltevorrichtung, ermöglichen die Schlitze eine Bewegung des Spulguts während
des Changiervorgangs ohne Kontakt des Spulguts mit den Begrenzungen der Schlitze.
Hierbei bildet einer der Schlitze, die den Vertikalschenkel des H bilden, nämlich
der Schlitz, welcher der Spindel zugewandt ist, den Spulgut-Ausgangsschlitz, während
der andere einen Vertikalschenkel des H bildende Schlitz, nämlich der auf der Spindel
abgewandten Seite angeordnete Schlitz, das Führungsorgan bildet. Mittels der H-förmigen
Durchbrechung können auf besonders einfache Weise die erfindungsgemäßen Maßnahmen
realisiert werden, wobei durch Gestaltung der H-förmigen Durchbrechung und der Querabmessungsverläufe
der Schlitze und die Orientierung und Krümmung der Längsachsen der Schlitze auf das
Führungsverhalten für das Spulgut im Bereich der Haltevorrichtung konstruktiv eingewirkt
werden kann.
[0021] Während die Haltevorrichtung (und die Aufnahme) grundsätzlich einen beliebigen Querschnitt
besitzen kann (können), besitzt in weiterer Ausgestaltung die Haltevorrichtung einen
kreisringförmigen Querschnitt, was vorzugsweise von Vorteil ist, wenn zumindest ein
Teil der sich in die Aufnahme erstreckenden Spulgut-Saugpistole einen rohrartigen
Querschnitt besitzt. In diesem Fall kann die Haltevorrichtung auch mit einem Einführbereich
ausgestattet sein, der dann trichterförmig ausgebildet sein kann.
[0022] Grundsätzlich kann die Schneideinrichtung zum Durchtrennen des Spulguts bei dem Wechsel
an beliebiger Stelle in- und außerhalb der Haltevorrichtung angeordnet sein. Für einen
besonderen Vorschlag der Erfindung ist die Schneidvorrichtung in einem Endbereich
des Spulgut-Ausgangsschlitzes angeordnet. Wird, beispielsweise mit der Spulgut-Saugpistole,
das Spulgut bis in den Endbereich des Spulgut-Ausgangsschlitzen gebracht, kommt dieses
bewegungsgesteuert zur Anlage an die Schneideinrichtung mit dem Durchtrennen des Spulguts.
Da der Spulgut-Ausgangsschlitz auf der der Spindel zugewandten Seite der Haltevorrichtung
angeordnet ist, kann das der Spindel zugewandte Ende des Spulguts ohne weitere Wechselwirkung
mit der Haltevorrichtung auf der Spule aufgewickelt werden, während das "stromaufwärtige"
Ende des Spulguts in der Haltevorrichtung durch die Spulgut-Saugpistole gefangen und
abgesaugt werden kann. Während des Fangens des Spulguts kann eine Spulgutlänge zwischen
Schneideinrichtung und Eintritt des Spulguts in die Haltevorrichtung eine geeignete
Angriffsfläche für den saugenden Luftstrom der Spulgut-Saugpistole bilden.
[0023] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann die Haltevorrichtung über einen Sensor
verfügen. Der Sensor kann eine Position, eine Bewegung, eine Anpresskraft und/oder
ein Vorhandensein einer Spulgut-Saugpistole in der Aufnahme erfassen. Möglich ist
hierbei, dass der Sensor als digitaler Schalter ausgebildet ist oder ein kontinuierliches
Signal bildet. Das Sensorsignal dieses Sensors kann dann zur Steuerung weiterer Vorgänge
der Spulmaschine einer Steuereinrichtung zugeführt werden. Um hier lediglich einige
Beispiele zu nennen, kann getriggert durch den Sensor die Betätigung einer Schneideinrichtung
erfolgen, eine Beeinflussung des Zuführverhaltens für das Spulgut ausgangsseitig des
Herstellungsprozesses, eine Beeinflussung des Antriebs von Changiereinrichtung, des
Spulgutleitwerks, der Anpresskraft der Anpresswalze und/oder des Antriebs einer Spindel
oder einer Anpresswalze zum Antrieb der Spule erfolgen. Insbesondere kann mit hinreichendem
Einschieben der Spulgut-Saugpistole in die Aufnahme, mit welcher das automatisierte
Durchtrennen des Spulguts ausgelöst wird, automatisiert der Wechsel der Spule eingeleitet
werden, indem unmittelbar oder zeitverzögert ein Abbremsen der Spindel oder Spule
erfolgt und, beispielsweise zeitverzögert oder mit Unterschreiten einer vorgegebenen
Drehzahl der Spule eine Entriegelung zwischen Spule und Spindel erfolgen. Kommt die
Spule zum Stillstand, kann der Bediener ohne zusätzliche weitere Maßnahmen die erste
Spule von der Spindel beseitigen und eine neue Hülse auf die Spindel aufstecken. Detektiert
dann der Sensor, dass der Bediener die Spulgut-Saugpistole aus der Aufnahme entfernt,
kann die Steuereinheit automatisiert die Verriegelung von Hülse und Spindel durchführen
und die Spindel in Rotation derart versetzen, dass ein Fangen des Spulguts erfolgen
kann. Automatisiert kann dann auch erkannt werden, dass das Spulgut angelegt und gefangen
ist: die Kraft, mit der das Spulgut von der Spulgut-Saugpistole abgesaugt wird, ist
kleiner als die Kraft, die in dem Spulgut erzeugt wird, wenn das Spulgut gefangen
und gewickelt wird. Eine geeignete Erfassungseinrichtung für die Spannung des Spulguts,
insbesondere eine Erfassungseinrichtung für eine Auslenkung einer federnd gelagerten
Tänzerrolle oder ein Kraftsensor an einer Rolle, kann somit aus einem Anstieg der
Spannung des Spulguts automatisch das Fangen und den Beginn des Spulvorgangs detektieren,
womit die Spulmaschine in den üblichen Regelvorgang für das Wickeln der Spule wechseln
kann, u. U. auch mit Einsetzen der Changierbewegung. Der Benutzer kann dann die Spulgut-Saugpistole
wieder in die Aufnahme einbringen und dort so lange bevorraten, bis der nächste Wechsel
ansteht. Die vorgenannte Automatisierung stellt lediglich ein Beispiel für auf Grundlage
eines Sensorsignals herbeiführbare Regelungs- und Automatisierungsmaßnahmen dar.
[0024] Während durchaus denkbar ist, dass die Haltevorrichtung für sich ausgebildet ist
und an einem Spulgutleitwerk oder einem anderen Bauelement der Spulmaschine an geeigneter
Stelle stromabwärts eines Umlenkmittels oder einer Umlenkrolle angeordnet wird, kann
die Haltevorrichtung auch Bestandteil einer Halteeinrichtung sein, die auch das Umlenkmittel
ausbildet oder trägt. Dies vereinfacht die Montage, da die mit der Halteeinrichtung
geschaffene Baueinheit mit integrierter Rolle bereits die richtige Ausrichtung von
Haltevorrichtung, Führungsorgan und Rolle vorgibt.
[0025] Eine weitere Lösung der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe ist gegeben durch
eine Spulmaschine, die mindestens eine Spulstation besitzt, an welcher sukzessive
Spulen mit einem Spulgut gewickelt werden, also nicht das Spulgut wechselseitig auf
unterschiedliche Spindeln an unterschiedlichen Spulstationen aufgewickelt wird, wie
dies insbesondere für Spulmaschinen mit mehreren, an einem Revolver angeordneten Spulstationen
der Fall ist. Die erfindungsgemäße Spulmaschine verfügt über einen Changierspulgutführer
sowie ein Umlenkmittel, welches dem Changierspulgutführer vorgeordnet ist, also "stromaufwärts"
von diesem angeordnet ist. Eine Haltevorrichtung der zuvor beschriebenen Art für eine
Spulgut-Saugpistole ist zwischen dem Changierspulgutführer und dem Umlenkmittel, insbesondere
einer Umlenkrolle, angeordnet. Das Spulgut wird (während des Spulvorgangs) durch die
Haltevorrichtung hindurchgeführt. Hierbei ist der Spulgut-Ausgangsschlitz der Haltevorrichtung
auf der dem Changierspulgutführer zugewandten Seite angeordnet, so dass bei Entnahme
der Spulgut-Saugpistole und Bewegung derselben in Richtung der Spindel das Spulgut
eine gewisse Bewegung in dem Spulgut-Ausgangsschlitz machen kann, ohne dass das Spulgut
zwingend an den Begrenzungen des Spulgut-Ausgangsschlitzes zur Anlage kommt. Hingegen
ist das Führungsorgan der Haltevorrichtung auf der dem Umlenkmittel zugewandten Seite
angeordnet, so dass dieses auf der richtigen Seite der Haltevorrichtung das Spulgut
in einem Eintrittsbereich so hält, dass gewährleistet ist, dass das Spulgut das Umlenkmittel
unabhängig von einer etwaigen Bewegung der Spulgut-Saugpistole nicht verlässt.
[0026] Eine weitere Lösung der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe ist gegeben durch ein
Verfahren, mit welchem ein Überführen eines Spulguts am Ende eines Wickelvorgangs
einer ersten Spule auf einer Spulstation einer Spulmaschine zu einer zweiten Spule
auf derselben Spulstation der Spulmaschine erfolgt. Für ein derartiges Verfahren erfolgt
u. U. zunächst gegen Ende des Wickelvorgangs der ersten Spule ein Einführen einer
Spulgut-Saugpistole in eine Aufnahme einer Haltevorrichtung für die Spulgut-Saugpistole.
Ebenfalls möglich ist allerdings, dass in der Haltevorrichtung die Spulgut-Saugpistole
bereits während des Spulvorganges bevorratet ist. Vor, mit oder nach diesem Einführen
erfolgt ein Aktivieren der Spulgut-Saugpistole. Es erfolgt das erste Durchtrennen
des Spulguts, womit ein Ende zum Abschluss des Wickelvorgangs für die erste Spule
freigegeben wird. Gleichzeitig wird das zulaufende Ende gefangen von der Spulgut-Saugpistole,
die vor, mit oder nach dem Durchtrennen des Spulguts aktiviert wird/worden ist. Vor,
während oder nach dem Abbremsen der ersten Spule und dem Entfernen der ersten Spule
von der Spulstation erfolgt dann die Entnahme der Spulgut-Saugpistole aus der Haltevorrichtung.
Während dann mit der Spulgut-Saugpistole außerhalb der Haltevorrichtung ein Ende des
zulaufenden Spulguts frei geführt werden kann, wird das Spulgut zusätzlich durch ein
Führungsorgan der Haltevorrichtung geführt. Die Führung erfolgt derart, dass sich
das Spulgut unabhängig von der Bewegung des Spulguts mit der Spulgut-Saugpistole über
das der Haltevorrichtung vorgeordnete Umlenkmittel läuft, also dieses nicht ungewollt
verlassen kann. Anschließend erfolgt das Anlegen des Spulguts mit der Spulgut-Saugpistole
für den Beginn des Wickelns der zweiten Spule, wobei das Anlegen unmittelbar an die
Spindel erfolgen kann, sofern diese den Spulenkern ohne zusätzliche Hülse bildet,
oder an eine Hülse erfolgt. Anschließend erfolgt ein zweites Durchtrennen des Spulguts,
womit dann der Wickelvorgang für die zweite Spule erfolgt. Es versteht sich, dass
die Reihenfolge der genannten Verfahrensschritte auch anders als zuvor beschrieben
sein kann.
[0027] In weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird für das erste Durchtrennen
des Spulguts die Spulgut-Saugpistole in der Aufnahme und relativ zu einer Schneideinrichtung
bewegt, so dass das Durchtrennen bewegungsgesteuert durch die Spulgut-Saugpistole
erfolgt.
[0028] Für einen weiteren Vorschlag wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren über einen
Sensor erfasst, ob sich die Spulgut-Saugpistole in der Aufnahme befindet, die Spulgut-Saugpistole
in die Aufnahme eingeführt wird oder ist, eine Fadenspannung ansteigt oder abfällt,
die Spulgut-Saugpistole aus der Aufnahme bewegt wird und/oder das erste Durchtrennen
des Spulguts erfolgt. Mit dem Sensorsignal des Sensors erfolgt dann über eine geeignete
Steuereinrichtung eine automatische Steuerung oder Regelung. Hierbei kann eine Regelung
der Zuführgeschwindigkeit des Spulguts erfolgen, eine Ver- und/oder Entriegelungseinrichtung
der Spindel mit einer Hülse oder Spule und/oder eines Antriebs der Spindel erfolgen,
wie dies teilweise bereits zuvor erläutert worden ist.
[0029] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen,
der Beschreibung und den Zeichnungen. Die in der Beschreibungseinleitung genannten
Vorteile von Merkmalen und von Kombinationen mehrerer Merkmale sind lediglich beispielhaft
und können alternativ oder kumulativ zur Wirkung kommen, ohne dass die Vorteile zwingend
von erfindungsgemäßen Ausführungsformen erzielt werden müssen. Weitere Merkmale sind
den Zeichnungen - insbesondere den dargestellten Geometrien und den relativen Abmessungen
mehrerer Bauteile zueinander sowie deren relativer Anordnung und Wirkverbindung -
zu entnehmen. Die Kombination von Merkmalen unterschiedlicher Ausführungsformen der
Erfindung oder von Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche ist ebenfalls abweichend
von den gewählten Rückbeziehungen der Patentansprüche möglich und wird hiermit angeregt.
Dies betrifft auch solche Merkmale, die in separaten Zeichnungen dargestellt sind
oder bei deren Beschreibung genannt werden. Diese Merkmale können auch mit Merkmalen
unterschiedlicher Patentansprüche kombiniert werden. Ebenso können in den Patentansprüchen
aufgeführte Merkmale für weitere Ausführungsformen der Erfindung entfallen.
KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0030] Im Folgenden wird die Erfindung anhand in den Figuren dargestellter bevorzugter Ausführungsbeispiele
weiter erläutert und beschrieben.
- Fig. 1
- zeigt in einem Schnitt quer zur Längsachse einer Spule einen Teilausschnitt einer
Spulmaschine gemäß dem Stand der Technik.
- Fig. 2
- zeigt in einer räumlichen Darstellung schematisch ein zwischen einer Umlenkrolle und
einem Changierspulgutführer durch eine erfindungsgemäße Haltevorrichtung geführtes
Spulgut.
- Fig. 3
- zeigt in einer räumlichen Darstellung schräg von unten bei Blickrichtung von der Spindel
eine erfindungsgemäße Haltevorrichtung.
- Fig. 4
- zeigt die Haltevorrichtung gemäß Fig. 3 in räumlicher Darstellung schräg von oben
bei Blickrichtung in Richtung der Spindel.
- Fig. 5
- zeigt in einem Schnitt quer zur Längsachse einer Spule einen Teilausschnitt einer
erfindungsgemäßen Spulmaschine.
- Fig. 6
- zeigt in einer Draufsicht das Verlegedreieck mit dem Weg des Spulguts von einer Umlenkrolle
durch die erfindungsgemäße Haltevorrichtung.
- Fig. 7
- zeigt den Weg des Spulguts über die Umlenkrolle und die Haltevorrichtung gemäß Fig.
6 in einer Seitenansicht.
- Fig. 8
- zeigt in einer teilgeschnittenen Draufsicht das bewegungsgesteuerte Durchtrennen des
Spulguts mit dem Einführen der Spulgut-Saugpistole.
FIGURENBESCHREIBUNG
[0031] Fig. 1 zeigt eine Spulmaschine 1. Der Spulmaschine 1 wird ein Spulgut 2 zugeführt. Das Spulgut
2 wird vorzugsweise mit einem kontinuierlichen Herstellungsverfahren hergestellt und
kontinuierlich zugeführt. Das Spulgut 2 kann beliebigen Typs sein, beispielsweise
ein Faden oder Bändchen, Zwirn, Monofilament, ein Kunststoffband u. ä. In in Fig.
1 nicht dargestellten Bauelementen der Spulmaschine 1 kann eine Behandlung des Spulguts
2 erfolgen, beispielsweise eine Beeinflussung des Querschnitts desselben, insbesondere
mit einer Auffächerung, eine Umlenkung, eine Umlenkung mit Längenausgleich durch eine
Tänzerrolle, eine Erfassung der Vorspannung des Spulguts über eine geeignete Messeinrichtung
u. ä.
[0032] Gemäß Fig. 1 erfolgt eine Umlenkung des Spulguts 2 über ein Umlenkmittel 3, hier
eine Umlenkrolle 4. Von dieser gelangt das Spulgut 2 zu einem Changierspulgutführer
5, welcher eine Changierbewegung in eine Changierrichtung 21 ausführt, welche vertikal
zur Zeichenebene gemäß Fig. 1 orientiert ist. Anschließend erfolgt eine Umlenkung
des Spulguts 2 durch eine Anpresswalze 6, mittels welcher dann mit einer Anpresskraft
das Spulgut 2 an die Mantelfläche der Spule 7 angelegt wird. Für das in Fig. 1 dargestellte
Ausführungsbeispiel wird die Spule 7 auf einer Hülse 8 gewickelt, die von einer Spindel
9 in Rotation versetzt wird. Die Längs-, Bewegungs- bzw. Rotationsachsen der Umlenkrolle
4, der Anpresswalze 6, der Spule 7, der Hülse 8 und der Spindel 9 sowie die Changierrichtung
21 des Changierspulgutführers 5 sind parallel zueinander orientiert. Abweichend zu
der beschriebenen Ausführungsform kann auch ein Antrieb der Spule 7 nicht über eine
Spindel, sondern über eine angetriebene Antriebswalze erfolgen. Ebenfalls möglich
ist, dass die Spule 7 unmittelbar auf der Spindel 9 ohne Zwischenschaltung der Hülse
8 gewickelt wird.
[0033] Für das dargestellte Ausführungsbeispiel sind die Umlenkrolle 4, der Changierspulgutführer
5 und die Anpresswalze 6 von einem Spulgutleitwerk 10 unter Ermöglichung einer Rotationsbewegung
von Umlenkrolle 4 und Anpresswalze 6 sowie der Changierbewegung des Changierspulgutführers
5 gehalten. Um die Anpressung der Anpresswalze 6 an die Spule 7 mit definierter konstanter
oder veränderlicher Anpresskraft auch bei wachsendem Durchmesser der Spule 7 zu ermöglichen,
ist das Spulgutleitwerk 10 in radialer Richtung zu der Spindel bewegbar gelagert.
Für das dargestellte Ausführungsbeispiel wird das Spulgutleitwerk 10 um eine Schwenkachse
verschwenkt, welche vertikal zur Zeichenebene gemäß Fig. 1 orientiert ist. Die Vorgabe
der Anpresskraft kann durch die Gewichtskraft des Spulgutleitwerks 10 erfolgen oder
über einen geeigneten Aktuator.
[0034] Fig. 2 zeigt in einer stark schematischen Darstellung den Weg des Spulguts 2 zwischen dem
Umlenkmittel 3 bzw. der Umlenkrolle 4 und dem Changierspulgutführer 5 für eine erfindungsgemäße
Ausgestaltung. Hier durchläuft zwischen der Umlenkrolle 4 und dem Changierspulgutführer
5 das Spulgut 2 eine Haltevorrichtung 11. Die Haltevorrichtung 11 ist für das dargestellte
Ausführungsbeispiel an dem Spulgutleitwerk 10 ortsfest gehalten. Das Spulgut 2 ist
während des eigentlichen Spulvorgangs möglichst ohne Kontakt mit dieser durch die
Haltevorrichtung 11 hindurchgeführt. Hierzu tritt das Spulgut 2 im Bereich eines Führungsorgans
12 in die Haltevorrichtung 11 ein. Das Führungsorgan 12 ist als randoffener Schlitz
13 mit einer Randöffnung 14 ausgebildet, welcher auf der der Umlenkrolle 4 zugewandten
Seite der Haltevorrichtung 11 angeordnet ist. Von dem Schlitz 13 durchläuft das Spulgut
2 einen im Inneren der Haltevorrichtung 11 gebildeten Spulgut-Durchtrittsraum 15.
Aus dem Spulgut-Durchtrittsraum 15 tritt das Spulgut auf der dem Changierspulgutführer
5 bzw. der Spindel 9 zugewandten Seite durch einen Spulgut-Ausgangsschlitz 16 aus.
Für das in Fig. 2 dargestellte erste Ausführungsbeispiel ist der Spulgut-Ausgangsschlitz
16 beidseitig randoffen ausgebildet mit Randöffnungen 17, 18. Die Haltevorrichtung
11 bildet eine Aufnahme 19 für eine Spulgut-Saugpistole, welche in eine Einführrichtung
20 in die Aufnahme 19 einbringbar ist. Für das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 ist
die Haltevorrichtung 11 mit einem Profil mit konstantem Querschnitt ausgebildet, wobei
der Querschnitt in erster Näherung als C-förmig bezeichnet werden kann. Zwischen den
beiden Endbereichen des C-förmigen Querschnitts ist der Spulgut-Ausgangsschlitz 16
gebildet. Die Innenkonturen des C-förmigen Querschnitts begrenzen die Aufnahme 19.
Die Einführrichtung 20 sowie der Schlitz 13 und der Spulgut-Ausgangsschlitz 16 sind
parallel zu der Changierrichtung 21 des Changierspulgutführers 5 orientiert. Das Führungsorgan
12 bzw. der Schlitz 13 sowie der Spulgut-Ausgangsschlitz 16 bilden jeweils eine Öffnung
22, 23 des Spulgut-Durchtrittsraums 15. Die Haltevorrichtung 11 besitzt eine Öffnung
25, durch welche die Spulgut-Saugpistole in die Aufnahme 19 der Haltevorrichtung 11
in Einführrichtung 20 einbringbar ist sowie eine gegenüberliegende Öffnung 24. In
Einführrichtung 20 hinter der Haltevorrichtung 11, aber fluchtend zu der Aufnahme
19 ist eine Schneideinrichtung 26 angeordnet, die hier in Ausbildung mit einer Schneide
dargestellt ist.
[0035] Fig. 3 und 4 zeigen in räumlicher Darstellung eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Haltevorrichtung 11. Im Folgenden sind hinsichtlich ihrer Funktion und/oder konstruktiven
Ausbildung entsprechende o. ä. konstruktive Details mit denselben Bezugszeichen gekennzeichnet.
Hier ist die Haltevorrichtung 11 mit einem beispielsweise gegossenen Gehäuse 27 gebildet,
welches abweichend zu dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 nur eine Öffnung 25 besitzt,
aber keine gegenüberliegende Öffnung 24. Das Gehäuse 27 besitzt eine in erste Näherung
rohrartige Geometrie mit einer Erweiterung in Form eines Trichters 28 in Richtung
der Öffnung 25. In grober Vereinfachung kann somit die Aufnahme 19 der Haltevorrichtung
11 gemäß Fig. 3 und 4 als "sacklochartig" ausgebildet bezeichnet werden mit einem
geschlossenen, der Öffnung 25 gegenüberliegenden Bodenbereich 29. Sowohl der das Führungsorgan
12 bildende Schlitz 13 als auch der Spulgut-Ausgangsschlitz 16 sind für dieses Ausführungsbeispiel
im Bodenbereich 29 nicht randoffen ausgebildet, sondern vielmehr randgeschlossen.
Während der Schlitz 13 in dem der Öffnung 25 zugewandten Endbereich ebenfalls randgeschlossen
ist, ist der Spulgut-Ausgangsschlitz 16 randoffen mit der Randöffnung 18 ausgebildet.
Die Haltevorrichtung 11 gemäß Fig. 3 und 4 verfügt über einen weiteren Schlitz 30,
welcher quer zur Einführrichtung 20 orientiert ist, hier in Umfangsrichtung des Gehäuses
28. Der Schlitz 30 mündet in einem Endbereich in den Spulgut-Ausgangsschlitz 16 sowie
in dem anderen Endbereich in den Schlitz 13. In einer Abwicklung des Gehäuses 27 bilden
die Schlitze 13, 30 sowie der Spulgut-Ausgangsschlitz 16 in grober Vereinfachung eine
H-förmige Durchbrechung, wobei der Spulgut-Ausgangsschlitz 16 und der Schlitz 13 Vertikalschenkel
des H bilden und der Schlitz 30 den Horizontalschenkel des H bildet.
[0036] In dem dem Bodenbereich 29 zugewandten Endbereich der Aufnahme 19 ist ein Sensor
31 angeordnet, welcher für das dargestellte Ausführungsbeispiel das Gehäuse 27 bis
in die Aufnahme 19 durchsetzt. Hierbei ist ein beliebiger Sensortyp einsetzbar, beispielsweise
ein mit dem Einführen der Spulgut-Saugpistole betätigter mechanischer Schalter oder
ein berührungslos arbeitender Sensor wie beispielsweise ein Hallgeber, ein Reedkontakt
o. ä.
[0037] Des Weiteren ist für das zweite Ausführungsbeispiel der Haltevorrichtung 11 die Schneideinrichtung
26 in die Haltevorrichtung 11 integriert. Hier begrenzt die Schneideinrichtung 26
den Spulgut-Ausgangsschlitz 16, so dass das Spulgut mit der Schneideinrichtung 26
in Wechselwirkung tritt, wenn dieses entlang des Spulgut-Ausgangsschlitzes 16 in Richtung
des Bodenbereichs 29 gezwungen wird. Für das dargestellte Ausführungsbeispiel handelt
es sich bei der Schneideinrichtung 26 um ein tellerartiges Schneidelement, welches
über eine Befestigungsschraube von außen in einer Position an die Haltevorrichtung
11 angeschraubt ist, in welcher der eine Schneide bildende Umfang geringfügig den
Spulgut-Ausgangsschlitz 16 von außen überdeckt.
[0038] Auf der dem Changierspulgutführer 5 abgewandten Seite ist der Haltevorrichtung 11
das Umlenkmittel 3, hier die Umlenkrolle 4 vorgeordnet, die mit einer fest vorgegebenen
Rotationsachse 32 über in den Figuren nicht dargestellte Verbindungselemente, Träger
o. ä. an dem Gehäuse 28 abgestützt ist. In dem der Öffnung 25 abgewandten Endbereich
oder im Bodenbereich 29 besitzt das Gehäuse 27 geeignete Bohrungen 33, über welche
die Haltevorrichtung unmittelbar mit der Spulmaschine, insbesondere dem Spulgutleitwerk
10 gekoppelt werden kann oder unter Zwischenschaltung von weiteren Tragelementen mit
der Spulmaschine 1 gekoppelt werden kann. Die Kopplung erfolgt derart, dass die Rotationsachse
32 der Rolle 4 so orientiert ist, dass von der Mantelfläche der Rolle 4 das Spulgut
durch den Schlitz 13, den Spulgut-Durchtrittsraum 15 und den Spulgut-Ausgangsschlitz
16 ohne Kontakt mit dem Gehäuse 28 zu dem Changierspulgutführer 5 gelangen kann. Mit
den Bohrungen 33 ist ein Befestigungselement 41 der Haltevorrichtung 11 gebildet.
[0039] Fig. 5 zeigt schematisch, wie das Spulgut 2 in einer erfindungsgemäßen Spulmaschine ohne
Kontakt mit dem Gehäuse 27 im Bereich des Führungsorgans 12, hier des Schlitzes 13,
in den Spulgut-Durchtrittsraum 15 eintritt und die Haltevorrichtung 11 durch den Spulgut-Ausgangsschlitz
16 verlässt und bei geradliniger Längsachse infolge der Vorspannung zu dem Changierspulgutführer
5 gelangt.
[0040] Fig. 6 zeigt die Verlegung des Fadens in dem Verlegedreieck 34 infolge der Changierbewegung
21 des Changierspulgutführers 5. Für sämtliche Positionen des Changierspulgutführers
5 ist das Spulgut 2 ohne Kontakt mit dem Gehäuse 27 durch den Schlitz 13 und den Spulgut-Ausgangsschlitz
16 hindurchgeführt, wozu die Länge von Schlitz 13 und des Spulgut-Ausgangsschlitzes
16 entsprechend bemessen ist. In der Mittelstellung des Spulguts befindet sich hierbei
das Spulgut in dem Schlitz 13 sowie dem Spulgut-Ausgangsschlitz 16 ungefähr an dem
Ort, an welchem in diese der Schlitz 30 einmündet. Hingegen ist für eine Auslenkung
des Changierspulgutführers 5 aus dieser Mittelstellung das Spulgut durch die obere
Begrenzung des Schlitzes 13 sowie des Spulgut-Ausgangsschlitzes 16 geführt. Zu erkennen
ist in Fig. 6 ebenfalls, dass für die maximale Auslenkung des Changierspulgutführers
5 das Spulgut 2 noch einen Abstand 35 von der Schneide der Schneideinrichtung 26 hat.
[0041] Fig. 7 zeigt in einer Vorderansicht bei Blickrichtung in Einführrichtung 20 die Haltevorrichtung
11 mit Umlenkrolle 4 und Gehäuse 27, wobei infolge der Randöffnung 18 das Spulgut
2 in dem Spulgut-Ausgangsschlitz 16 zu erkennen ist, während der Eintritt des Spulguts
in den Schlitz 13 in dieser Ansicht nicht zu erkennen ist, da dieser Schlitz 13 randgeschlossen
ist.
[0042] Der Betrieb der erfindungsgemäßen Spulmaschine 1 mit Haltevorrichtung 11 erfolgt
wie folgt:
Für die Inbetriebnahme der Spulmaschine wird zunächst das Spulgut 2 durch die Haltevorrichtung
11 hindurchgeführt, nämlich durch den Schlitz 13, den Spulgut-Durchtrittsraum 15 sowie
den Spulgut-Ausgangsschlitz 16. Hierzu wird das Spulgut 2 zunächst zur Anlage an das
Umlenkmittel 3 bzw. die Umlenkrolle 4 gebracht und dann das Spulgut entweder für das
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 von links durch die Randöffnungen 14, 17 in die Schlitze
13, 16 eingeführt oder für das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 und 4 von oben durch
den Schlitz 30 in die Schlitze 13, 16 eingebracht. Dies kann bereits mit einer Spulgut-Saugpistole
erfolgen. Dann wird das Spulgut 2 in an sich bekannter Weise dem Changierspulgutführer
5 und nachgeordneten Bauelementen zugeführt und einer Fangeinrichtung der Spindel
9 oder der Hülse 8 zugeführt oder manuell auf die Hülse aufgewickelt. Während des
Wickelvorgangs der Spule 7 bewegt sich das Spulgut 2 in Längsrichtung der Schlitze
13, 16, ohne dass ein Kontakt oder eine Umlenkung durch das Gehäuse 27 der Haltevorrichtung
11 erfolgt. Ist die erste Spule 7a fertig gewickelt, wird ein Saugrohr 36 einer Spulgut-Saugpistole
44 in Einführrichtung 20 durch die Öffnung 25 in die Aufnahme 19 eingeführt, vgl.
Fig. 8. Das Saugrohr 36 trägt stirnseitig einen Saugstutzen 37, welcher eine Saugöffnung
38 ausbildet. Mit hinreichendem Eintritt des Saugstutzens 37 in die Aufnahme 19 kommt
die Stirnseite 39 des Saugstutzens 37 zur Anlage an das Spulgut 2. Die weitere Bewegung
der Spulgut-Saugpistole 44 in Einführrichtung 20 führt zu einer Umlenkung des Spulguts
2 und Mitnahme des Spulguts 2 in Richtung der Schneideinrichtung 26. Die Stirnseite
39 ist hier geeignet geformt und unter Umständen beschichtet, um eine gleitende weitere
Bewegung des Spulguts 2 gegenüber der Stirnseite 39 zu ermöglichen. Schließlich wird
das Spulgut 2 durch die Stirnseite 39 gegen die Schneidkante der Schneideinrichtung
26 gedrückt, womit ein Durchtrennen des Spulguts 2 erfolgt. Mit dem Durchtrennen kann
das freiwerdende eine Ende des Spulguts 2 auf der weiterhin rotierenden Spule 7 aufgewickelt
werden. Das andere Ende des Spulguts 2 überdeckt die Saugöffnung 38 des Saugstutzens
37, so dass mit dessen Freiwerden das zulaufende Spulgut 2 in den Saugstutzen 37 und
das Saugrohr 36 eingesaugt wird. Die fertig gewickelte Spule 7a kann dann abgebremst
werden und von der Spindel 9 entfernt werden und eine neue Hülse 8 wird auf die Spindel
9 aufgesteckt. Nun muss das Spulgut 2 über den Changierspulgutführer 5 der Fangeinrichtung
der neuen Hülse 8 oder der Spindel 9 zugeführt werden, um einen Wickelvorgang für
die nächste (zweite) Spule 7b zu ermöglichen. Hierzu wird die Spulgut-Saugpistole
44 aus der Aufnahme 19 entgegen der Einführrichtung 20 herausgezogen, was zur Folge
hat, dass das Spulgut 2 ebenfalls durch die Öffnung 25 die Haltevorrichtung 11 verlässt.
Das Spulgut 2 tritt dabei weiterhin von der Umlenkrolle 4 weiterhin durch den Schlitz
13 in die Haltevorrichtung ein, ohne dass eine Umlenkung des Spulguts 2 durch das
Gehäuse 27 erfolgt (oder mit einer geringfügigen Umlenkung in dem der Öffnung 25 zugewandten
Randbereich des Schlitzes 13). Ist die Spulgut-Saugpistole 44 aus der Haltevorrichtung
11 herausgezogen, kann diese frei bewegt werden. Da das Spulgut 2 in dem Schlitz 13
angeordnet ist, kann sich das Spulgut 2 nicht von der Umlenkrolle 4 lösen, so dass
der Schlitz 13 ein eingangsseitiges Führungsorgan 12 für das Spulgut 2 bildet. Hierbei
bildet die eine randseitige Begrenzung des Schlitzes 13 für die Ausführungsform gemäß
Fig. 2 und bilden die beiden randseitigen Begrenzungen des Schlitzes 13 für die Ausführungsformen
gemäß Fig. 3 und 4 seitliche Begrenzungen für eine eingangsseitige Bewegung des Spulguts
2, während die obere Begrenzung sowie die untere Begrenzung des Schlitzes 13 eingangsseitige
Bewegungen des Spulguts 2 nach oben bzw. unten begrenzen. Die vorgenannte Führungswirkung
ist für die Ausführungsform gemäß Fig. 3 und 4 unter Umständen eingeschränkt durch
den Schlitz 30. Um hier einen unerwünschten Austritt des Spulguts 2 durch den Schlitz
30 zu vermeiden, kann der Schlitz 30, auch abweichend zu der Ausführungsform gemäß
Fig. 3 und 4, an anderer Stelle angeordnet sein, beispielsweise in Richtung des Bodenbereichs
29 verlagert sein. Wird nun das Spulgut 2 in Richtung des Changierspulgutführers 5
und zu weiteren Bauelementen sowie letztendlich zu der Spindel 9 bzw. Hülse 8 geführt,
kann das Spulgut 2 ausgangsseitig der Haltevorrichtung 11 in den Spulgut-Ausgangsschlitz
16 eintreten, so dass das Spulgut 2 je nach Ort der Saugöffnung 38 der Spulgut-Saugpistole
44 an unterschiedlichen Orten entlang des Spulgut-Ausgangsschlitzes 16 angeordnet
ist. Wird die Saugöffnung 38 hierbei zu hoch oder zu niedrig gehalten, kann das Spulgut
2 zur Anlage an eine obere oder untere Begrenzung des Spulgut-Ausgangsschlitzes 16
kommen, wozu diese Begrenzungen geeignet abgerundet und ggf. mit einer entsprechenden
Gleitbeschichtung ausgestattet sein können. Während der Zuführung des Spulguts 2 zu
der neuen Hülse 8 gewährleistet somit die Führung des Spulguts 2 mittels des Führungsorgans
12 bzw. des Schlitzes 13 sowie des Spulgut-Ausgangsschlitzes 16, dass das Spulgut
2 weiterhin über das Umlenkmittel 3 oder die Umlenkrolle 4 läuft und sich nicht hiervon
lösen kann. Auch stromaufwärts der Umlenkrolle 4 kann das Spulgut 2 durch die erfindungsgemäßen
Maßnahmen weiterhin so verlaufen, wie dies während des eigentlichen Spulvorgangs der
Fall ist. Ist das Spulgut 2 einer Fangeinrichtung von Spindel 9 oder Hülse 8 zugeführt,
wird das Spulgut 2 manuell, beispielsweise mittels eines Messers oder einer Schere,
zwischen Fangeinrichtung und Saugöffnung 38 durchtrennt, womit der eigentliche Spulvorgang
für die zweite Spule 7b beginnen kann. Möglich ist aber auch, dass keine Fangeinrichtung
vorgesehen ist. In diesem Fall wird das Spulgut manuell, unter Umständen unter Nutzung
der Spulgut-Absaugpistole, mehrmals um die Hülse 8 gewickelt, womit hinreichende Reibung
erzeugt wird, um den Wickelvorgang zu beginnen. Das derart aufgewickelte Ende des
Spulguts wird dann durch das zulaufende Spulgut überwickelt und fixiert.
[0043] In besonderer Ausgestaltung der Erfindung wird die Stirnseite 39 des Saugstutzens
37 mit daran anliegendem Spulgut 2 gemäß Fig. 8 gegen ein Anschlagelement 40 gepresst,
um den Schneidvorgang durch die Schneideinrichtung 26 einzuleiten. Dies hat zur Folge,
dass die auf das Spulgut 2 zwischen Anschlagelement 40 und Stirnseite 39 wirkende
Reibung anwächst, was wiederum zur Folge hat, dass sich die Spannung des Spulguts
2 zwischen Stirnseite 39 sowie Anschlagelement 40 und dem Changierspulgutführer 5
erhöht. Diese erhöhte Spannung hat zur Folge, dass das Spulgut 2 mit einer größeren
Kraft gegen die Schneidkante der Schneideinrichtung 26 gezogen wird, wodurch dann
das Durchtrennen veranlasst wird.
[0044] Die trichterförmige Erweiterung des Gehäuses 27 bildet einen Einführbereich 42 für
die Spulgut-Saugpistole.
[0045] In Fig. 1 ist eine Spulmaschine 1 mit lediglich einer Spulstation 43 dargestellt,
wobei durchaus in einer Spulmaschine 1 auch mehrere Spulstationen parallel betrieben
werden können.
[0046] Möglich ist, dass die erfindungsgemäße Haltevorrichtung 11 Einsatz findet als Erstausstattung
für die Spulmaschine 1 mit deren Auslieferung an den Kunden. Ebenfalls möglich ist
allerdings auch, dass die erfindungsgemäße Haltevorrichtung 11 als Nachrüstprodukt
für bereits zuvor vertriebene Spulmaschinen 1 vertrieben wird und Einsatz findet.
[0047] In den Figuren ist das letzte Umlenkmittel 3, hier die Umlenkrolle 4, am Spulgutleitwerk
10 befestigt, was zur Folge hat, dass sich unabhängig von der Verschwenkung des Spulgutleitwerks
10 während des Wickelvorgangs der Spule 7 die Ebene, innerhalb welcher das Spulgut
2 in der Haltevorrichtung 11 eine changierende Bewegung ausführt, nicht ändert. Möglich
ist aber auch, dass das der Haltevorrichtung 11 vorgeordnete letzte Umlenkmittel 3,
insbesondere eine Umlenkrolle 4, nicht am Spulgutleitwerk 10 befestigt ist, sondern
beispielsweise an einem Gehäuse der Spulmaschine 1. Dies hat zur Folge, dass sich
mit der Bewegung oder Verschwenkung des Spulgut-Leitwerks 10 die Ebene, innerhalb
welcher das Spulgut 2 während der Verlegung desselben changiert, relativ zu der Haltevorrichtung
11 ändert. Dieser Relativbewegung muss ggf. Rechnung getragen werden durch geeignete
Gestaltung des Führungsorgans 12 bzw. des Schlitzes 13 sowie des Spulgut-Ausgangsschlitzes
16, insbesondere durch Ausbildung der Schlitze 13, 16 mit vergrößerter Schlitzbreite.
[0048] Möglich ist eine Automatisierung des Verfahrens zum Betrieb der Spulmaschine 1 während
der Herbeiführung des Wechsels. Möglich ist, dass die Spannung des Spulguts 2 erfasst
wird. Diese ändert sich zunächst mit dem Anpressen der Stirnseite 39 des Saugstutzens
37 an das Spulgut 2 infolge der erhöhten Reibung. Eine weitere Erhöhung der Reibung
kann erfolgen, wenn das Spulgut 2 zwischen Anschlagelement 40 und Stirnseite 39 verpresst
wird. Andererseits fällt die Spannung in dem Spulgut 2 ab mit dem Durchtrennen desselben.
Diese Änderungen der Spannung des Spulguts 2 können einerseits erfasst werden durch
eine stromaufwärts der Haltevorrichtung 11 angeordnete Messeinrichtung, beispielsweise
basierend auf einer Tänzerrolle. Alternativ oder kumulativ möglich ist die Erfassung
der Spannung des Spulguts 2 über die erforderliche Antriebsleistung für die Spule
7. Mit der Überwachung der Spannung kann automatisiert durch eine Steuereinrichtung
detektiert werden, dass ein Durchtrennen des Spulguts 2 erfolgt ist, womit zeitversetzt
oder unmittelbar ein Abbremsen der Spule 7 und/oder ein Entriegeln der Hülse 8 von
der Spindel 9 ausgelöst werden kann. Ergänzend kann ein Ausgangssignal des Sensors
31 ausgewertet werden, mittels dessen erkannt wird, wie weit der Saugstutzen 37 der
Spulgut-Saugpistole 44 in die Aufnahme 19 eingeführt ist. Möglich ist auch, dass mit
der Erfassung durch den Sensor 31, dass die Spulgut-Saugpistole 44 nach dem Durchtrennen
des Spulguts 2 wieder aus der Aufnahme 19 entfernt wird, automatisiert nach dem zuvor
erfolgten Wechsel der Hülse 8 auf der Spindel 9 die Hülse 8 mit der Spindel 9 verriegelt
wird und dann in Rotation versetzt wird. Hierbei kann zunächst eine Drehgeschwindigkeit
für Spindel 9 und Hülse 8 gewählt werden, die das Einfangen des Spulguts 2 ermöglicht
oder vereinfacht, während anschließend für den eigentlichen Spulvorgang eine andere
Antriebsgeschwindigkeit gewählt wird.
[0049] Erfindungsgemäß kann das Durchtrennen des Spulguts 2 ohne ein separat zu bedienendes
Schneidinstrument erfolgen. Die Spulgut-Saugpistole 44 ist während des Wechsels der
Spule 7 gegen eine leere Hülse 8 an einem definierten Ort in der Haltevorrichtung
11 platziert. Erfindungsgemäß kann das erneute Auflegen des Spulguts auf das letzte,
der Haltevorrichtung 11 vorgeordnete Umlenkmittel 3 nach einem Wechsel entfallen.
Erfindungsgemäß kann
- eine Beschleunigung des Wechsels,
- eine Vereinfachung des Wechselvorgangs und letztendlich eine Kostenreduzierung durch
Reduzierung von Bedienfehlern und Störungen und/oder
- eine Zeit- und Materialersparnis infolge der Verkürzung der Absaugzeiten mit verlorenem
Spulgut
erzielt werden.
[0050] Eine Halteinrichtung 45 kann als eine kompakte Baueinheit sowohl die Haltevorrichtung
11 als auch das letzte dieser vorgeordnete Umlenkmittel 3 bereitstellen.
[0051] Es versteht sich, dass im Rahmen der vorliegenden Erfindung mit "Schlitz" und "Ausgangsschlitz"
jede beliebige Ausgestaltung mit geradliniger oder auch kurvenförmiger Längsachse
und gleicher oder variierender Schlitzbreite umfasst ist.
[0052] Möglich ist auch, dass in der Aufnahme 19 der Haltevorrichtung 11 die Spulgut-Saugpistole
44 rastiert, verriegelt oder reibschlüssig gesichert wird.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0053]
- 1
- Spulmaschine
- 2
- Spulgut
- 3
- Umlenkmittel
- 4
- Umlenkrolle
- 5
- Changierspulgutführer
- 6
- Anpresswalze
- 7
- Spule
- 8
- Hülse
- 9
- Spindel
- 10
- Spulgutleitwerk
- 11
- Haltevorrichtung
- 12
- Führungsorgan
- 13
- Schlitz
- 14
- Randöffnung
- 15
- Spulgut-Durchtrittsraum
- 16
- Spulgut-Ausgangsschlitz
- 17
- Randöffnung
- 18
- Randöffnung
- 19
- Aufnahme
- 20
- Einführrichtung
- 21
- Changierrichtung
- 22
- Öffnung
- 23
- Öffnung
- 24
- Öffnung
- 25
- Öffnung
- 26
- Schneideinrichtung
- 27
- Gehäuse
- 28
- Trichter
- 29
- Bodenbereich
- 30
- Schlitz
- 31
- Sensor
- 32
- Rotationsachse
- 33
- Bohrung
- 34
- Verlegedreieck
- 35
- Abstand
- 36
- Saugrohr
- 37
- Saugstutzen
- 38
- Saugöffnung
- 39
- Stirnseite
- 40
- Anschlagelement
- 41
- Befestigungselement
- 42
- Einführbereich
- 43
- Spulstation
- 44
- Spulgut-Saugpistole
- 45
- Halteeinrichtung
1. Haltevorrichtung (11) für eine Spulgut-Saugpistole (44) mit
a) einer eine Einführrichtung (20) vorgebenden Aufnahme (19) für die Spulgut-Saugpistole
(44),
b) einem Befestigungselement (41) für die Befestigung der Haltevorrichtung (11) an
einer Spulmaschine (1) und
c) einem Spulgut-Ausgangsschlitz (16), der entgegen der Einführrichtung (20) randoffen
mit einer Öffnung (18) ausgebildet ist, und
d) einem Führungsorgan (12), welches einen Eintrittsbereich des Spulguts (2) in die
Haltevorrichtung (11) vorgibt.
2. Haltevorrichtung (11) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Spulgut-Ausgangsschlitz (16) durchgehend und beidseitig randoffen ausgebildet
ist mit randseitigen Öffnungen (17, 18).
3. Haltevorrichtung (11) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (19) und die Erstreckung der Haltevorrichtung (11) derart dimensioniert
sind, dass in in die Aufnahme (19) eingestecktem Zustand der Spulgut-Saugpistole (44)
die Saugöffnung (38) der Spulgut-Saugpistole (44) in einem Spulgut-Durchtrittsraum
(15) der Haltevorrichtung (11) angeordnet ist, welcher quer zur Einführrichtung (20)
der Spulgut-Saugpistole (44) Öffnungen (22, 23) besitzt.
4. Haltevorrichtung (11) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungselement (41) und die Aufnahme (19) derart dimensioniert und orientiert
sind, dass die Einführrichtung (20) der Aufnahme (19) für die Spulgut-Saugpistole
(44) parallel zu der Changierrichtung eines Changierspulgutführers (5) orientiert
ist.
5. Haltevorrichtung (11) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungen (22, 23) des Spulgut-Durchtrittsraums (15) in einer Changierebene Erstreckungen
aufweisen, welche größer sind als die maximale Bewegung des Spulguts (2) im Bereich
der Haltevorrichtung (11) infolge der Bewegung des Changierspulgutführers (5).
6. Haltevorrichtung (11) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (19) einen Einführbereich (42) besitzt.
7. Haltevorrichtung (11) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Schneideinrichtung (26) zur Durchtrennung des Spulguts (2) vorhanden ist.
8. Haltevorrichtung (11) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung (11) mit einem hohlen, einseitig offenen Gehäuse (27) ausgebildet
ist, dessen Innenraum die Aufnahme (19) bildet.
9. Haltevorrichtung (11) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein oder das Gehäuse (27) eine in die Aufnahme (19) mündende H-förmige Durchbrechung
besitzt, wobei der Horizontalschenkel des H der Durchbrechung von einem Schlitz (30)
gebildet ist, welcher in Umfangrichtung der Aufnahme (19) orientiert ist und endseitig
mündet in Schlitze (13, 16), die die Vertikalschenkel des H der Durchbrechung bilden
und parallel zur Einführrichtung (20) orientiert sind.
10. Haltevorrichtung (11) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung (11) einen kreisringförmigen Querschnitt besitzt.
11. Haltevorrichtung (11) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneideinrichtung (26) in einem Endbereich des Spulgut-Ausgangsschlitzes (16)
angeordnet ist.
12. Haltevorrichtung (11) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Sensor (31) zur Erfassung eines Positionssignals, eines Bewegungssignals,
eines Anpresskraftsignals oder eines Signals bzgl. des Vorhandenseins einer Spulgut-Saugpistole
(44) in der Aufnahme (19) vorhanden ist.
13. Haltevorrichtung (11) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsorgan (12) mit einem Schlitz (13) gebildet ist, welcher entgegen der
Einführrichtung (2) randseitig geschlossen ist.
14. Halteeinrichtung (45) mit einer Haltevorrichtung (11) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche und einem Umlenkmittel (3).
15. Spulmaschine (1)
a) mit einer Spulstation (43), an welcher sukzessive Spulen (7) mit einem Spulgut
(2) gewickelt werden,
b) einem Changierspulgutführer (5),
c) einem dem Changierspulgutführer vorgeordneten Umlenkmittel (3) und
d) einer Haltevorrichtung (11) für eine Spulgut-Saugpistole (44) nach einem der Ansprüche
1 bis 13,
da) die zwischen Changierspulgutführer (5) und Umlenkmittel (3) angeordneten ist und
db) durch welche das Spulgut (2) hindurchgeführt wird,
e) wobei der Spulgut-Ausgangsschlitz (16) der Haltevorrichtung (11) auf der dem Changierspulgutführer
(5) zugewandten Seite angeordnet ist, während das Führungsorgan (12) auf der dem Umlenkmittel
(3) zugewandten Seite angeordnet ist.
16. Verfahren zum Überführen eines Spulguts (2) am Ende eines Wickelvorgangs einer ersten
Spule (7) auf einer Spulstation (43) einer Spulmaschine (1), insbesondere einer Spulmaschine
nach Anspruch 15, zu einer zweiten Spule (7) auf derselben Spulstation (43) der Spulmaschine
(1), mit folgenden Verfahrensschritten:
a) Anordnen einer Spulgut-Saugpistole (44) in eine Aufnahme (19) einer Haltevorrichtung
(11) für die Spulgut-Saugpistole (44), insbesondere eine Haltevorrichtung nach einem
der Ansprüche 1 bis 13,
b) Aktivieren der Spulgut-Saugpistole (44),
c) Fangen des Spulguts (2) mit der Spulgut-Saugpistole (44),
d) erstes Durchtrennen des Spulguts (2),
e) Abbremsen der ersten Spule (7),
f) Entfernen der ersten Spule (7) von der Spulstation (43),
g) Entnahme der Spulgut-Saugpistole (44) aus der Haltevorrichtung (11), wobei das
Spulgut (29 stromaufwärts der Spulgut-Saugpistole (44) gegenüber einem der Haltevorrichtung
(11) vorgeordneten Umlenkmittel (3) durch ein Führungsorgan (12) der Haltevorrichtung
(11) derart geführt ist, dass das Spulgut (2) unabhängig von der Bewegung des Spulguts
(29 mit der Spulgut-Saugpistole (44) über das der Haltevorrichtung (11) vorgeordnete
Umlenkmittel (12) läuft,
h) Anlegen des Spulguts (2) mit der Spulgut-Saugpistole (44) für den Beginn des Wickelns
der zweiten Spule (7),
i) zweites Durchtrennen des Spulguts (2).
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass für das erste Durchtrennen des Spulguts (2) die Spulgut-Saugpistole (44) in der Aufnahme
(19) und relativ zu einer Schneideinrichtung (26) bewegt wird.
18. Verfahren nach Anspruch 16 oder 17,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) über einen Sensor (31) erfasst wird, ob
aa) sich die Spulgut-Saugpistole (44) in der Aufnahme (19) befindet,
ab) die Spulgut-Saugpistole (44) in die Aufnahme (19) eingeführt wird,
ac) die Spulgut-Saugpistole (44) aus der Aufnahme (19) bewegt wird,
ad) eine Spannung des Spulguts ansteigt oder abfällt und/oder
ae) das erste Durchtrennen des Spulguts (2) erfolgt, und
b) über eine Steuereinrichtung in Abhängigkeit eines Sensorsignals des Sensors (31)
eine automatische Steuerung oder Regelung
ba) der Zuführgeschwindigkeit des Spulguts (2),
bb) einer Ver- und/oder Entriegelungseinrichtung der Spindel (9) und/oder
bc) eines Antriebs der Spindel (9)
erfolgt.