[0001] Die Erfindung betrifft einen Füllkörper für eine Ankerschiene gemäss dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Ein solcher Füllkörper ist ausgebildet mit einem länglichen Füllelement
und einem Ausreissband zum Entfernen des Füllelements aus einem Aufnahmeraum der Ankerschiene,
welches in einem Verbindungsbereich mit dem Füllelement verbunden ist. Die Erfindung
betrifft ferner ein Verfahren zum Herstellen eines Füllkörpers mit einem länglichen
Füllelement und einem Ausreissband zum Entfernen des Füllelements aus einem Aufnahmeraum
einer Ankerschiene, bei dem das Ausreissband in einem Verbindungsbereich mit dem Füllelement
verbunden wird, gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 6.
[0002] Es sind einbetonierbare Ankerschienen mit C-Profil bekannt. Solche Ankerschienen
weisen an einer Längsseite zwei gegenüberliegende Schienenlippen auf, zwischen denen
eine längs der Ankerschiene verlaufende Öffnung in den Innenraum der Ankerschiene
ausgebildet ist.
[0003] Da solche Ankerschienen vor dem Betonieren in die Schalung eingebracht werden, müssen
sie in der Regel gegen das Eindringen von Beton abgedichtet werden, um ihre Funktion
nicht zu verlieren. Dies kann durch das Einbringen eines Füllelements in den Aufnahmeraum
der Ankerschienen geschehen. Ankerschienen mit temporären Füllstoffen sind beispielsweise
aus der
DE 87 05 644 U, der
US 4,532,740 A und der
DE 295 15 152 U1 bekannt.
[0004] Der schaumartige Füllstoff wird gewöhnlich vor der Benutzung der Ankerschiene wieder
entfernt. Zur leichteren Entfernung der temporären Schienenfüllung sind, beispielsweise
aus der
US 4,532,740 A und der
DE 87 05 644 U, Ausreissbänder bekannt, die in der Längsrichtung der Schiene an der Unterseite des
Füllstoffes angebracht sind.
[0005] Eine Möglichkeit, die Ankerschienen vor dem Betonieren zu positionieren, besteht
darin, die Ankerschienen an die Schalung anzulegen und beispielsweise mittels Nägeln
an der Schalung zu fixieren. Beim Anlegen der Ankerschiene kommt die längs der Ankerschiene
verlaufende Öffnung, die beim fertig betonierten Element zur Aufnahme von Befestigungselementen
(wie z.B. Hammerkopfschrauben) nach aussen weist, an der Schalung zur Anlage.
[0006] Es hat sich allerdings gezeigt, dass ein zuverlässiges Anlegen der Ankerschiene nicht
immer möglich ist. Unter Umständen kann es zu einer Fehlorientierung der Ankerschiene
beim Befestigen an der Schalung kommen, was eine Fehlorientierung der Ankerschiene
im fertig betonierten Element zur Folge haben kann.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, den Stand der Technik so weiterzubilden, dass bei besonders
geringem Aufwand eine besonders zuverlässige Positionierung der Ankerschienen möglich
ist.
[0008] Die Aufgabe wird erfindungsgemäss durch einen Füllkörper für eine Ankerschiene mit
den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein Verfahren zum Herstellen eines solchen Füllkörpers
mit den Merkmalen des Anspruchs 6 gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen sind in den abhängigen
Ansprüchen angegeben.
[0009] Der erfindungsgemässe Füllkörper ist dadurch gekennzeichnet, dass das Ausreissband
in zumindest einem Teil des Verbindungsbereichs mit einer Längenreserve mit dem Füllelement
verbunden ist.
[0010] Im Rahmen der Erfindung wurde beobachtet, dass bei bekannten Ankerschiene das Füllelement
unter bestimmten Bedingungen zwischen den Schienenlippen nach aussen aus der Ankerschiene
heraustritt, und dass dieses Heraustreten der Grund für die beobachteten Schwierigkeiten
bei der Positionierung bekannter Ankerschiene an der Schalung sein kann. Denn wenn
das Füllelement aus der Ankerschiene heraustritt, ist im Bereich der Schienenlippen
keine ebene Anlagefläche mehr gegeben, so dass die Schiene beim Anlegen an die Schalung
verkippen kann.
[0011] Die Erfindung hat weiter erkannt, dass der unerwünschte Effekt des Heraustretens
des Füllelements und somit die Schwierigkeiten bei der Positionierung der Schiene
in der Gestaltung bekannter Füllkörper begründet liegen kann. So ist bei bekannten
Füllkörpern das Ausreissband vollflächig auf das Füllelement aufgeklebt. Mit anderen
Worten haben im spannungsfreien Zustand der Teil des Ausreissbandes, der die Klebeverbindung
bildet, und die beklebten Fläche die gleiche Länge. Das Ausreissband hat aber prinzipbedingt
eine grössere Zugfestigkeit und in der Regel auch eine grössere Zugsteifigkeit als
das Schaummaterial. Infolgedessen ist in einem bekannten Füllkörper die Steifigkeit
über den Querschnitt des Füllkörpers betrachtet nicht konstant. Derart ungleich über
den Querschnitt verteilte Steifigkeiten können aber zu Verkrümmungen des Verbundmaterials
führen, wenn es zum Angriff von zentrischen Kräften kommt, und/oder wenn sich bei
Temperaturänderungen das Ausreissband und das Füllelement wegen unterschiedlicher
thermischer Ausdehnungskoeffizienten unterschiedlich in ihrer Länge ändern.
[0012] Somit kann es bei üblichen Kombinationen von Füllelement und Ausreissband bei der
Anordnung des Zugbandes unterhalb des Füllelements infolge von Erwärmung zu einer
Verkrümmung des Füllelements nach oben kommen, da das Zugband behindernd auf die Ausdehnung
des Schaums wirkt. Infolgedessen wird dort der Schaum durch die Schienenlippen nach
aussen gedrückt, so dass unter Umständen keine planare Anlagefläche mehr gegeben ist
und die genannten Schwierigkeiten bei der Positionierung der Schiene auftreten.
[0013] Eine unerwünschte Verkrümmung des Füllelements kann bei bekannten Schienen mit vollflächig
verklebtem Ausreissband nicht nur bei Erwärmung auftreten, sondern auch dann, wenn
die Wände des Aufnahmeraums im Inneren der Schiene nicht eben sind, sondern Erhebungen
aufweisen, wie sie beispielsweise durch Verankerungskörper der Schienenanker gebildet
sein können. In diesem Fall können sich die Erhebungen in den Füllkörper eindrücken,
wobei das weiche Füllelement diese Verformung problemlos aufnehmen kann. Das Ausreissband,
in welches die Erhebungen ebenfalls eindrücken, wird hingegen durch die Erhebungen
räumlich versetzt, und es bilden sich auf Grund der vorhandenen Zugsteifigkeit im
Band beträchtliche Zugkräfte aus. Infolge dessen spannt sich das unterseitige Ausreissband
ähnlich einer Saite und drückt den Schaum zwischen den Schienenlippen nach aussen.
[0014] Beiden Effekten ist gemein, dass sich der zwischen den Schienenlippen herausgedrückte
Schaum nachteilig auf das Annageln der Schiene an die Schalung auswirken kann, insbesondere
weil keine planare Anlagefläche mehr gegeben ist.
[0015] Hier setzt die Erfindung an und sieht eine Gestaltung des Füllelements vor, bei der
das Ausreissband im Verbindungsbereich eine Längenreserve, also einen Längenüberschuss,
gegenüber dem benachbarten Füllelement aufweist. Um eine solche Längenreserve zu bilden,
kann beispielsweise vorgesehen sein, dass das Band im Verbindungsbereich nicht parallel
zum Füllelement verläuft, sondern dass sein Abstand zum Füllelement längs des Verbindungsbereichs
variiert. Das Band erstreckt sich in diesem Fall in eine zusätzliche Raumrichtung
verglichen mit der Oberfläche des benachbarten Füllelements, wobei die Längenreserve
aus dieser zusätzlichen Raumrichtung stammt. Unter einer Längenreserve kann also insbesondere
verstanden werden, dass die Länge des Ausreissbandes im Verbindungsbereich grösser
ist als die Längserstreckung des Füllelements im Verbindungsbereich.
[0016] Aufgrund dieser Längenreserve ist eine Längenvergrösserung des Ausreissbandes in
Längsrichtung des Füllelements möglich, ohne dass das relativ zugsteife Band hierfür
gedehnt werden müsste. Die Längenvergrösserung in Längsrichtung stammt vielmehr aus
der Längenreserve des Ausreissbandes, das heisst die Längenvergrösserung in Längsrichtung
wird nicht durch Verformung des Ausreissbandes, sondern durch eine geometrische Umlagerung
des Bandes bewirkt. Aufgrund der Längenreserve weist das Band somit eine effektive
Zugsteifigkeit auf, die geringer ist als die tatsächliche Zugsteifigkeit.
[0017] Aufgrund der reduzierten effektiven Zugsteifigkeit wiederum kann das Band thermische
Ausdehnungen des Füllelements und/oder mechanische Verformungen des Füllelements,
bewirkt z.B. durch eindrückende Erhebungen, mitverfolgen, ohne dass es zu einer Verspannung
zwischen Band und Füllelement kommt. Ein Herausdrücken des Schaums durch die Schienenlippen
nach aussen mit den resultierenden, beim Stand der Technik bekannten Schwierigkeiten
bei der Positionierung der Schiene wird somit erfindungsgemäss verhindert.
[0018] Die Längenreserve im Ausreissband kann dieser insbesondere zumindest bei Raumtemperatur
(20°C) und/oder zumindest vor dem Einbringen des Füllkörpers in die Ankerschiene vorhanden
sein. Die Längenreserve kann zumindest 1%, insbesondere zumindest 5%, vorzugsweise
zumindest 10% oder 13%, besonders bevorzugt etwa 15% betragen, d.h. das Ausreissband
ist um diesen Prozentsatz länger als die Oberfläche des benachbarten Füllkörpers.
Die Längenreserve kann dann thermische Verformungen des Füllelements beim Erwärmen
über Raumtemperatur hinaus beziehungsweise mechanische Verformungen des Füllelements
beim Einbringen in die Ankerschiene aufnehmen. Insbesondere ist erfindungsgemäss die
Längenreserve dann vorhanden, wenn der Formkörper gerade verläuft, wenn er sich also
in einer geometrischen Konfiguration befindet, die er auch im Inneren der Ankerschiene
hat.
[0019] Das Ausreissband kann vorzugsweise faserverstärkt sein. Geeigneterweise weist das
Ausreissband ein Trägerband auf, welches beispielsweise Polyethylen (PE), Polypropylen
(PP) oder Polyethylenterephthalat (PET) aufweisen kann. Das Füllelement kann insbesondere
ein Schaumelement sein und beispielsweise Kunststoffschaum wie Polyethylen-Schaum,
low density Polyethylen-Schaum (LDPE) oder Polystyrol-Schaum aufweisen.
[0020] Der Verbindungsbereich, in dem das Ausreissband mit dem Füllelement verbunden ist,
kann zusammenhängen aber auch unzusammenhängend sein
[0021] Eine erfindungsgemässe Längenreserve kann über die gesamte Länge des Verbindungsbereichs
des Füllelements vorgesehen sein. Es können aber auch konzentrierte Reserven vorgesehen
sein, die beispielsweise dort aufgebracht werden, wo sich später die in das Füllelement
eindrückenden Erhebungen befinden. Demgemäss kann es ausreichend sein, dass das Ausreissband
lediglich in einem Teil des Verbindungsbereichs des Füllelements mit einer Längenreserve
mit dem Füllelement verbunden ist. Erfindungsgemässe konzentrierte Reserven können
durch eine Rolle aufgebracht werden, die entlang ihres Umfangs eine variierende Oberflächengeometrie
aufweist. So kann eine Rolle vorgesehen, die über einen Winkelbereich von z.B. 270°
einen kreisförmigen Umfang aufweist, und über den verbleibenden Winkelbereich (hier
beispielsweise 90°) mit Zähnen versehen ist. Wird das Füllelement über diese Rolle
geführt, wir bei jedem Umlauf der Rolle eine konzentrierte Reserve geschaffen. Somit
können kontinuierlich wiederkehrende Überschussbereiche z.B. für Nieten geschaffen
werden.
[0022] Besonders bevorzugt ist es, dass das Ausreissband in dem zumindest einem Teil des
Verbindungsbereichs, in welchem das Ausreissband mit einer Längenreserve mit dem Füllelement
verbunden ist, mäanderförmig, insbesondere wellenförmig, mit variierendem Abstand
zum Füllelement am Füllelement verläuft. Durch den mäanderförmigen Verlauf kann einerseits
eine besonders grosse Längenreserve erreicht werden. Zugleich können durch den mäanderförmigen
Verlauf besonders viele Kontaktstellen mit dem Füllelement realisiert werden, so dass
ein besonders guter Verbund gegeben ist. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass das
Band und das Füllelement an den oberen Umkehrpunkten des im Schnitt mäanderförmigen
Verlaufs verbunden sind.
[0023] Weiterhin ist es zweckmässig, dass das Ausreissband im Verbindungsbereich mit dem
Füllelement verklebt ist. Hierdurch kann der Verbund zwischen Band und Füllelement
in besonders einfacher Weise hergestellt werden. Für die Verklebung kann beispielsweise
das Band eine Klebeschicht aufweisen.
[0024] Insbesondere im Hinblick auf eine besonders grosse Längenreserve, aber auch im Hinblick
auf den Fertigungsaufwand, kann es vorteilhaft sein, dass das Füllelement im Verbindungsbereich
eine zumindest annähernd ebene Oberfläche aufweist.
[0025] Die Erfindung betrifft auch eine Ankerschiene, die in ein Bauteil eingiessbar ist,
mit einem Schienenkörper, der einen sich in Längsrichtung des Schienenkörpers erstreckenden
Aufnahmeraum aufweist, wobei sich die Ankerschiene dadurch auszeichnet, dass im Aufnahmeraum
ein erfindungsgemässer Füllkörper vorgesehen ist, bei dem das Ausreissband in zumindest
einem Teil des Verbindungsbereichs mit einer Längenreserve mit dem Füllelement verbunden
ist. Durch die Längenreserve des Ausreissbandes des im Aufnahmeraum angeordneten Füllkörpers,
also dadurch, dass das Band mit einer grösseren Länge als die entsprechende Abwicklung
des Füllelements versehen ist, wird gewährleistet, dass der Füllkörper bei Temperaturänderungen
nicht aus der Schiene heraustritt.
[0026] Das erfindungsgemässe Verfahren zum Herstellen eines Füllkörpers ist dadurch gekennzeichnet,
dass das Ausreissband in zumindest einem Teil des Verbindungsbereichs unter Ausbildung
einer Längenreserve mit dem Füllelement verbunden wird.
[0027] Insbesondere ist erfindungsgemäss diese Längenreserve dann gegeben, wenn der Formkörper
gerade verläuft und/oder wenn er sich in einer geometrischen Konfiguration befindet,
die er auch im Inneren der Ankerschiene hat. Durch die gegenüber der Unterseite des
Füllkörpers vergrösserte Länge des Ausreissbandes ergibt sich eine Dehnungsreserve
des Füllkörpers für Zugdehnungen, die abgerufen werden kann, bevor das Zugband selbst
Zugkräfte aufnehmen muss. Selbst lokalen Längungen, wie sie z.B. durch Erhebungen
im Schienenkörper auftreten können, können durch die verteilten Reserven aufgenommen
werden, da sich lokal begrenzte Dehnungsunterschiede schnell abbauen können.
[0028] Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass das Füllelement zumindest bereichsweise
in Längsrichtung gestreckt wird, insbesondere elastisch gestreckt wird, und dass das
Ausreissband in einem gestreckten Bereich des Füllelements mit dem Füllelement verbunden
wird. Demgemäss wird das Füllelement zumindest auf der Unterseite elastisch gelängt.
In dieser Phase wird das Ausreissband auf die Unterseite aufgeklebt. Bei der nachfolgenden
Rückverformung kann sich im druckweichen Ausreissband keine Druckspannung aufbauen.
Folglich behält das spannungsfrei aufgebrachte Band seine Ursprungslänge bei, die
nun grösser ist als die des Füllelements. Hierdurch wird die Längenreserve im Band
gebildet.
[0029] Das Füllelement kann in Längsrichtung betrachtet auf seiner gesamten Länge gestreckt
werden. Hierzu kann beispielsweise eine Zugbelastung auf die gegenüberliegenden Enden
des Füllelements aufgebracht werden. Sofern das Füllelement auf seiner gesamten Länge
gestreckt wird, kann das Ausreissband gleichzeitig entlang der gesamten Länge des
Füllelements mit diesem verbunden werden. Das Füllelement kann aber auch nur bereichsweise
gestreckt werden, wobei dann das Band auf den gestreckten Bereich aufgebracht wird.
Dies ist insbesondere im Hinblick auf ein kontinuierliches Verfahren vorteilhaft.
Hier kann zu jedem Zeitpunkt nur ein Bereich der Gesamtlänge des Füllelements gestreckt
sein.
[0030] Die Streckung, also die positive Dehnung des Füllelements, kann im gesamten Querschnitt
des Füllelements wirken. Dies entspricht einer reinen Zugbelastung. Grundsätzlich
ist es aber ausreichend, wenn die Streckung nur an der Unterseite des Füllelements
gegeben ist, also an der Seite, die mit dem Band verbunden wird. In den verbleibenden
Querschnittsbereichen können geringe positive Dehnungen oder sogar negative Dehnungen
vorliegen.
[0031] Weiterhin ist es bevorzugt, dass das Füllelement zumindest bereichsweise gebogen,
insbesondere elastisch gebogen wird, und zwar insbesondere um eine Rolle oder/und
um eine Zwangsführung, und dass das Ausreissband in einem gebogenen Bereich des Füllelements
mit dem Füllelement verbunden wird. Gemäss dieser Ausführungsvariante wird das Füllelement
gebogen, so dass seine Unterseite gegenüber dem neutralen Ausreissband gelängt wird.
Dies kann z.B. beim Umlaufen über eine Rolle geschehen. In diesem Zustand wird das
Band aufgebracht. Sobald die Biegung des Füllkörpers zurückgeht, nimmt die gelängte
Unterseite des Füllelements wieder ihre Ursprungslänge ein, die gleich der Länge der
neutralen Faser ist. Dabei wird das Ausreissband gedrückt. Da es keine Drucksteifigkeit
besitzt, bilden sich bereichsweise Ablösungen und Wellungen, welche die Längenreserve
bilden.
[0032] Das Füllelement kann in Längsrichtung betrachtet auf seiner gesamten Länge gebogen
werden. Sofern das Füllelement auf seiner gesamten Länge gebogen wird, kann das Ausreissband
gleichzeitig entlang der gesamten Länge des Füllelements mit diesem verbunden werden.
Das Füllelement kann aber auch nur bereichsweise gebogen werden, wobei dann das Band
auf den gebogenen Bereich aufgebracht wird. Dies ist insbesondere im Hinblick auf
ein kontinuierliches Verfahren vorteilhaft. Hier kann zu jedem Zeitpunkt nur ein Bereich
der Gesamtlänge des Füllelements gebogen sein.
[0033] Die Biegung kann erfindungsgemäss insbesondere um eine quer, vorzugsweise senkrecht
zur Längsrichtung des Füllelements verlaufende Achse geschehen, wobei die zumindest
eine Biegeachse zweckmässigerweise oberhalb des Füllelements verläuft, wenn das Band
auf der Unterseite des Füllelements angebracht wird.
[0034] Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung liegt darin, dass das Füllelement
zumindest bereichsweise profiliert wird, insbesondere elastisch profiliert wird, und
zwar insbesondere mittels einer Zahnrolle, und dass das Ausreissband in einem profilierten
Bereich des Füllelements mit dem Füllelement verbunden wird. Beispielsweise kann vorgesehen
sein, dass über die Rückseite des Füllelements eine Zahnrolle mit hervorstehenden
Zähnen läuft. Diese Zähne drücken sich in das Füllelement und verlängern damit die
Abwicklungsfläche des Füllelements auf der Unterseite. Beim nachfolgenden Aufbringen
des Ausreissbandes folgt dieses dem eingeprägten Profil, da die elastische/viskose
Rückbildung der Eindrückung zeitlich verzögert auftritt. Sobald die Deformation des
Füllkörpers zurückgeht, nimmt die Unterseite des Füllelements wieder ihre Ursprungsabmessungen
ein. Dabei wird das Ausreissband gedrückt. Da es keine Drucksteifigkeit besitzt, bilden
sich bereichsweise Ablösungen und Wellungen, welche die Längenreserve bilden. Im Unterschied
zu den oben genannten Ausführungsvarianten erfolgt die Längung der Unterseite in dieser
Ausführungsform nicht kontinuierlich, sondern diskontinuierlich.
[0035] Die Erfindung kann auch ein Verfahren zum Herstellen einer Ankerschiene, die in ein
Bauteil eingiessbar ist, mit einem Schienenkörper, der einen sich in Längsrichtung
des Schienenkörpers erstreckenden Aufnahmeraum aufweist, umfassen. Bei einem solchen
Verfahren kann vorgesehen sein, dass ein Füllkörper entsprechend der Erfindung hergestellt
wird, und der Füllkörper in den Aufnahmeraum eingebracht wird, wobei vorgesehen wird,
dass zumindest beim Einbringen des Füllkörpers das Ausreissband in zumindest einem
Teil des Verbindungsbereichs mit einer Längenreserve mit dem Füllelement verbunden
ist.
[0036] Die im Zusammenhang mit den erfindungsgemässen Verfahren genannten Merkmale können
auch bei den erfindungsgemässen Erzeugnissen zum Einsatz kommen, wie umgekehrt auch
die im Zusammenhang mit den Erzeugnissen genannten Merkmale auch bei den Verfahren
Verwendung finden können.
[0037] Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert,
die schematisch in den beiliegenden Figuren dargestellt sind. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Ankerschiene mit einem erfindungsgemässen Füllkörper im Querschnitt;
- Fig. 2
- eine Seitenansicht des Füllkörpers aus Fig.1, wobei die Mäanderform des Ausreissbandes
der besseren Erkennbarkeit halber stark überhöht dargstellt ist;
- Fig.3
- eine weitere Ausführungsform eines Füllkörpers in Seitenansicht, wobei die Mäanderform
des Ausreissbandes der besseren Erkennbarkeit halber stark überhöht dargstellt ist;
- Fig. 4
- eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemässen Verfahrens zum Herstellen eines
Füllkörpers;
- Fig. 5
- eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemässen Verfahrens zum Herstellen eines
Füllkörpers;
- Fig. 6
- eine dritte Ausführungsform eines erfindungsgemässen Verfahrens zum Herstellen eines
Füllkörpers; und
- Fig. 7
- eine vierte Ausführungsform eines erfindungsgemässen Verfahrens zum Herstellen eines
Füllkörpers.
[0038] Eine erfindungsgemässe, in ein Bauteil eingiessbare Ankerschiene 11 ist in Figur
1 dargestellt. Die gezeigte Ankerschiene 11 weist einen Schienenkörper 12 auf, der
einen sich in Längserstreckung des Schienenkörpers 12 erstreckenden Aufnahmeraum 13
aufweist, wobei im Fall der Querschnittsansicht der Figur 1 die Längserstreckung senkrecht
zur Zeichenebene verläuft. Die Ankerschiene 11 weist ferner mehrere an der Unterseite
des Schienenkörpers 12 abragende Ankerelemente auf, von denen in Figur 1 lediglich
ein einziges Ankerelemente 14 erkennbar ist, welches die verbleibenden Ankerelemente
verdeckt. Im Aufnahmeraum 13 des Schienenkörpers 12 ist ein Füllkörper 15 vorgesehen.
Dieser besteht aus einem Füllelement 16, welcher beispielsweise aus LDPE-Schaum bestehen
kann, und einem Ausreissband 21. Das Ausreissband 21 ist an der den Ankerelementen
14 zugewandten Unterseite des Füllelements 16 klebend mit dem Füllelement 16 verbunden.
Das Ausreissband 21 verläuft an der den Ankerelementen 14 zugewanden Unterseite des
Aufnahmeraums 13 in Längserstreckung des Schienenkörpers 12. Über das Ausreissband
21 können Kräfte auf den Füllkörper 15 ausgeübt werden, die dazu dienen, den Füllkörper
15 zumindest teilweise aus dem Aufnahmeraum 13 zu entfernen.
[0039] Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht des Füllkörpers 15 aus Fig. 1. Wie in Fig. 2 erkennbar
ist, ist das Ausreissband 21 in einem längs des Füllelements 16 verlaufenden Verbindungsbereich
1 an der Unterseite des Füllelements 16 mit dem Füllelement 16 verbunden. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel erstreckt sich der Verbindungsbereich 1 über die gesamte Länge
des Füllelements 16. Der Verbindungsbereich 1 kann sich jedoch grundsätzlich auch
nur über einen Teillänge des Füllelements 16 erstrecken.
[0040] Wie Fig. 2 weiter zeigt, verläuft das Ausreissband 21 im Verbindungsbereich 1 nicht
parallel zur Unterseite des Füllelements 16, sondern im Schnitt mäanderartig mit variierendem
Abstand zum Füllelement 16. Durch diese Mäanderform ist im Ausreissband 21 eine Längenreserve
gebildet, welche es dem mit dem Ausreissband 21 verbundenen Füllelement 16 ermöglicht,
sich in Längsrichtung auszudehnen, ohne dass es zu einer Verspannung mit dem Ausreissband
21 kommt.
[0041] Das Ausreissband 21 weist auch eine Überlänge 24 auf, mit der das Ausreissband 21
über die Unterseite des Füllelements 16 vorsteht, und die ein Ergreifen des Ausreissbandes
21 ermöglicht.
[0042] Fig. 3 zeigt in Seitenansicht eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemässen
Füllkörpers 15. Die Ausführungsform der Fig. 3 unterscheidet sich von der Ausführungsform
der Fig. 2 dadurch, dass eine Mäanderform und somit eine Längenreserve des Ausreissbandes
21 nur in einem Teil des Verbindungsbereichs 1 gegeben ist. Insbesondere kann die
Längenreserve im Bereich der Ankerelemente 14 vorgesehen werden, da hier mit Verspannungen
zu rechnen ist, die durch die Längenreserve abgefangen werden können.
[0043] Fig. 4 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen Verfahrens zum
Herstellen eines Füllkörpers 15. Wie Fig. 4 zeigt, wird hierbei das Füllelement 16
in Längsrichtung gestreckt, und das Ausreissband 21 im gestreckten Zustand des Füllelements
16 mit diesem verbunden. Nach dem Verbinden wird die Zugbelastung des Füllelements
16 aufgehoben, so dass sich das Füllelement elastisch rückverformen kann. Hierbei
wird die Längenreserve im Ausreissband 21 gebildet.
[0044] Fig. 5 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen Verfahrens
zum Herstellen eines Füllkörpers 15. Wie Fig. 5 zeigt, wird hierbei das Füllelement
16 zur Gänze um eine Rolle 40 herum gebogen und das Ausreissband 21 im gebogenen Zustand
des Füllelements 16 mit diesem verbunden, und zwar auf der der Rolle 40 und somit
der Biegeachse abgewandten Seite des Füllelements 16. Nach dem Verbinden wird die
Biegung des Füllelements aufgehoben, so dass sich das Füllelement elastisch in den
z.B. in Fig. 2 gezeigten geraden Zustand rückverformen kann. Hierbei wird die Längenreserve
im Ausreissband 21 gebildet.
[0045] Fig. 6 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen Verfahrens
zum Herstellen eines Füllkörpers 15. Entsprechend dem Ausführungsbeispiel von Fig.
6 wird das Füllelement 16 kontinuierlich um eine Rolle 41 herum geführt und dabei
lokal an der Rolle 41 gebogen. In Bereich 44 dieser lokalen Biegung wird das Ausreissband
21 mit dem Füllelement 16 verbunden. In den von der Rolle 41 hinweg verlaufenden Bereichen
des Füllelements 16 wird die Biegung des Füllelements 16 aufgehoben, so dass sich
das Füllelement 16 in einen geraden Zustand rückverformen kann. Hierbei wird die Längenreserve
im Ausreissband 21 gebildet.
[0046] Fig. 7 zeigt ein viertes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen Verfahrens
zum Herstellen eines Füllkörpers 15. Entsprechend dem Ausführungsbeispiel von Fig.
7 wird das Füllelement 16 kontinuierlich an einer Zahnrolle 50 vorbeigeführt und dabei
ein profilierter Bereich 55 auf der Oberfläche des Füllelements 16 gebildet. In profilierten
Bereich 55 wird das Ausreissband 21 mit dem Füllelement 16 verbunden, wobei die Verbindung
wie in Fig. 7 gezeigt durch Wirkung der Zahnrolle 50, grundsätzlich aber auch getrennt
von der Zahnrolle 50 erfolgen kann. In den von der Zahnrolle 50 hinweg verlaufenden
Bereichen des Füllelements 16 entspannt sich die Profilierung des Füllelements 16,
so dass sich das Füllelement 16 in einen unprofilierten Zustand rückverformen kann.
Hierbei wird die Längenreserve im Ausreissband 21 gebildet.
1. Füllkörper (15) für eine Ankerschiene (11), mit
einem länglichen Füllelement (16) und
einem Ausreissband (21) zum Entfernen des Füllelements (16) aus einem Aufnahmeraum
(13) der Ankerschiene (11), welches in einem Verbindungsbereich (1) mit dem Füllelement
(16) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Ausreissband (21) in zumindest einem Teil des Verbindungsbereichs (1) mit einer
Längenreserve mit dem Füllelement (16) verbunden ist.
2. Füllkörper (15) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass das Ausreissband (21) in dem zumindest einen Teil des Verbindungsbereichs (1) mäanderförmig
mit variierendem Abstand zum Füllelement (16) am Füllelement (16) verläuft.
3. Füllkörper (15) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das Ausreissband (21) im Verbindungsbereich (1) mit dem Füllelement (16) verklebt
ist.
4. Füllkörper (15) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das Füllelement (16) im Verbindungsbereich (1) eine zumindest annähernd ebene Oberfläche
aufweist.
5. Ankerschiene (11), die in ein Bauteil eingiessbar ist, mit
einem Schienenkörper (12), der einen sich in Längsrichtung des Schienenkörpers (12)
erstreckenden Aufnahmeraum (13) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Aufnahmeraum (13) ein Füllkörper (15) nach einem der Ansprüche 1 bis 4 vorgesehen
ist, bei dem das Ausreissband (21) in zumindest einem Teil des Verbindungsbereichs
(1) mit einer Längenreserve mit dem Füllelement (16) verbunden ist.
6. Verfahren zum Herstellen eines Füllkörpers (15) mit einem länglichen Füllelement (16)
und einem Ausreissband (21) zum Entfernen des Füllelements (16) aus einem Aufnahmeraum
(13) einer Ankerschiene (11), bei dem
das Ausreissband (21) in einem Verbindungsbereich (1) mit dem Füllelement (16) verbunden
wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Ausreissband (21) in zumindest einem Teil des Verbindungsbereichs (1) unter Ausbildung
einer Längenreserve mit dem Füllelement (16) verbunden wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
dass das Füllelement (16) zumindest bereichsweise in Längsrichtung gestreckt wird, und
dass das Ausreissband (21) in einem gestreckten Bereich des Füllelements (16) mit
dem Füllelement (16) verbunden wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
dass das Füllelement (16) zumindest bereichsweise gebogen wird, insbesondere um eine Rolle
(40, 41), und dass das Ausreissband (21) in einem gebogenen Bereich (44) des Füllelements
(16) mit dem Füllelement (16) verbunden wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
dass das Füllelement (16) zumindest bereichsweise profiliert wird, insbesondere mittels
einer Zahnrolle (50), und dass das Ausreissband (21) in einem profilierten Bereich
(55) des Füllelements (16) mit dem Füllelement (16) verbunden wird.