Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft einen Gefahrenmeider, Gefahrenmeldeanlage und Verfahren zum
Erkennen von Leitungsfehlern wie Kurzschlüsse, schleichende Kurzschlüsse, Unterbrüche
und schleichende Unterbrüche.
Stand der Technik
[0002] In Gefahrenmeldesystemen erfolgt die Kommunikation der verschiedenen Systemgeräte
sowohl über leitungsgebundene als auch drahtlose Kommunikationskanäle. In leitungsgebundenen
Gefahrenmeldeanlagen sind Gefahrenmelder und andere periphere Systemgeräte über Leitungen
mit einer Zentrale und untereinander verbunden. Über diese Leitungen werden die Kommunikationssignale
geführt. Häufig erfolgt darüber auch die Energieversorgung der Melder und der weiteren
Peripheriegeräte durch die Zentrale. Bei einer ausschließlich über diese Leitungen
erfolgenden Kommunikation und Energieversorgung besteht die Gefahr, dass bei einem
Leitungsfehler wie einem Unterbruch und besonders bei einem Kurzschluss die gesamte
Kommunikation und der Betrieb der Melder sowie weiterer Peripheriegeräte zusammenbrechen.
Um einen derartigen Ausfall zu umgehen ist es bekannt die Leitungen, ausgehend von
einer Zentrale, in einer Schleife zu verlegen, die wieder in der Zentrale endet. Dadurch
können z. B. bei einem Unterbruch in der Leitung die Energieversorgung und die Kommunikation
über beide Seiten der Schleife erfolgen, wodurch die Funktion und Kommunikationsfähigkeit
aller Melder und Peripheriegeräte erhalten bleibt.
[0003] Für den Fall eines Kurzschlusses, sind Kurzschlusstrenner bekannt mit denen ein Kurzschluss
isoliert werden kann. Damit kann wie bei einem Unterbruch die Energieversorgung und
Kommunikation über beide Seiten der Schleife erfolgen. Kurzschlusstrenner können in
regelmäßigen Abständen zwischen den Meldern angeordnet oder in jeden Melder integriert
sein. Bei Kurzschlusstrennem, die von der Zentrale durch einen Befehl gesteuert werden,
muss die Zentrale den Ort des Kurzschlusses auf der Leitung kennen, um den Kurzschluss
isolieren zu können.
[0004] Beim Auftreten eines Kurzschlusses in einer Melderschleife sinkt zunächst die Versorgungsspannung
stark ab, so dass die Melder nicht mehr ausreichend mit Energie versorgt und darauf
folgend die Kuraschlusstrenner in der Schleife geöffnet werden. Eine durch einen Kurzschluss
beschädigte Melderschleife muss dann von der Zentrale erneut aufgestartet werden.
Das heißt, die geöffneten Kurzschlusstrenner müssen der Reihe nach wieder geschlossen
werden. Dazu versorgt die Zentrale zunächst den ersten Melder bzw. die erste Meldergruppe
mit Energie. Sobald der erste Melder bzw. die Meldergruppe wieder funktionsbereit
Ist, wird der Kurzschlussschalter im Melder bzw. am Ende der Gruppe auf einen Befehl
der Zentrale hin geschlossen. Nun wird der nächste Melder bzw. Meldergruppe mit Spannung
versorgt und der nächste Kurzschlussschalter geschlossen. Dies erfolgt solange bis
der Kurzschluss erreicht wird. Beim Erreichen des Kurzschlusses, wird die Melderschleife
wieder spannungslos und der Aufstartvorgang muss von vorne beginnen. Jedoch kennt
die Zentrale nun den Melder bzw. Kurzschlusstrenner hinter dem der Kurzschluss liegt
und voranlasst beim nächsten Aufstarten das Schließen des Kurzschlusstrenners, der
vor dem Kurzschluss liegt, nicht mehr. Das erste Aufstarten einer solchen Schleife
nach dem Auftreten eines Kurzschusses dient nur dem Zweck, den Ort des Kurzschlusses
zu erfahren und kostet Zeit. Diese zur Erkundung nötige Zeit ließe sich mit automatischen
Kurzschlusstrennem vermeiden, die einen Verbindungsschalter automatisch wieder öffnen
oder gar nicht schließen, sobald sie selbsttätig fest stellen, dass auf dem hinter
ihnen liegenden Leitungsabschnitt ein Kurzschluss liegt.
[0005] Ein solcher Kurzschlusstrenner ist aus der
DE 895 14 445 T2 bekannt. Dieser erkennt einen zu hohen Strom in einer Leitung und trennt diese durch
öffnen eines zuvor geschlossenen Schalters wieder auf, Ein aus der
DE 36 24 604 A1 bekannter, Kurzschlusstranner vergleicht die eingangs- und/oder ausgangseitigen Klemmenspannungen
des Kurzschlusstrenners bzw. eines Melders mit vorgegebenen bzw. einstellbaren Spannungsschwellen
und öffnet beim Unterschreiten dieser Schwollen einen ggf. zuvor geschlossenen Schalter.
Ebenso wird in der
EP 0 347 806 A1 ein Kurzschlusstrenner in einem Melder beschrieben, der einen Durchschaltetransistor
wieder öffnet, wenn eine Linienspannung einen bestimmten Wert für eine vorgegebene
Prüfzeit unterschreitet
[0006] Die aus der
DE 695 14 445 T2, der
EP 0 347 806 A1 und der
DE 36 24 604 A1 bekannten Kurzschlusstrenner sind jedoch ständig aktiv und benötigen daher viel Strom.
Außerdem werden deren Vergleichswerte fest vorgegeben und können nicht automatisch
an die Einbauposition der Melder Innerhalb einer Schleife angepasst werden, was dazu
führt, dass schleichende Kurzschlüsse nur sehr eingeschränkt erkannt werden können.
Aufgabe der Erfindung
[0007] Der Erfindung Ilegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Gefahrenmelder, eine Gefahrenmeldeanlage
und ein Verfahren zum Erkennen von Leitungsfehlern wie Kurzschlüssen und Unterbrüchen
anzugeben, welche eine Verbesserung bzgl. der im Stand der Technik angeführten Nachteile
bewirken.
Beschreibung der Erfindung
[0008] Die Lösung der Aufgabe erfolgt, nach dem Oberbegriff und den Merkmalen der Anaprüche
1, 5 und 7 und wird im Folgenden näher beschrieben. Vorteilhafte Weiterentwicklungen
finden sich in den Unteransprüchen.
[0009] Das erfindungsgemäße Verfahren findet Anwendung in einem leitungegebundenen Gefahrenmeldesystem,
bei dem Gefahrenmelder und andere Peripheriegeräte wie z. B. Alarmsirenen, Schnittstellenmodule
oder Aktoren, die über Leitungen mit einer Zentrale und untereinander verbunden sind,
und bei dem Leitungsabschnitte durch Kurzachlusstrenner von dem Rest der Leitung abgetrennt
werden können. Kurzschlusstrenner können dabei entweder als separate Geräte vorgesehen
werden, oder in die Gefahrenmalder und andere Peripheriegeräte integriert sein. Der
Einfachheit halber wird im Folgenden der Begriff Melder verwendet, der sowohl für
Gefahrenmelder und andere Peripheriegeräte mit einem integrierten Kurzschlusstrenner
als auch für separate Kurzschlusstrenner steht.
[0010] In dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Erkennen von Leitungsfehlem in einer Gefahrenmeldeanlage
verbindet eine Gefahrenmeldezentrale in einem ersten Schritt eine Spannungsquelle,
die eine bestimmte Versörgungsspannung aufweist, mit Verbindungsleitungen, Dadurch
wird eine Versorgungsspannung an den, der Zentrale nächsten Melder, über die Verbindungsleitungen
angelegt. Daraufhin werden in dem Melder vorhandene Energlespelcher geladen und der
Melder wird initialisiert. Während dem initialisieren oder danach wird eine erste
Klemmenspannung in diesem Melder gemessen. Dabei steht Klemmenspannung für die Spannung
zwischen zwei Adern der Verbindungsleitungen. Die Messung der ersten Klemmenspannung
erfolgt während der Zeit, in welcher der Melder die Spannungsquelle nur mit seinem
geringen Ruhestrom belastet. Nachdem der Wert der ersten Klemmenspannung gespeichert
wurde, wird die Spannungsquelle mit einem definierten Strom belastet, der z. B. 20
mA höher liegt als der Ruhestrom des Melders. Während der Belastung der Spannungsquelle
mit dem erhöhten definierten Strom wird gleichzeitig eine zweite Klemmenspannung gemessen.
Aus der bekannten Stromdifferenz, der Differenz aus der ersten und zweiten Klemmenspannung
und dem als bekannt angenommenen maximalen Anschaltstrom eines oder mehrerer weiterer
Melder wird eine Vergleichsspannung ermittelt. Darauf folgend wird ein Verbindungsachalter
geschlossen, wodurch die am ersten Melder anliegende Spannung an den nächsten Abschnitt
der Verbindungsleitungen durchgeschaltet wird, und somit eine Versorgungsspannung
an einen zweiten/weiteren Melder angelegt wird. Unmittelbar nach dem Schließen des
Schalters wird im ersten Melder eine dritte Klemmenspannung gemessen. Ansohließend
wird im ersten Melder die dritte Klemmenspannung mit der zuvor ermittelten Vergleichsspannung
verglichen. Wenn die dritte Klemmenspannung die Verglelchsspannung unterschreitet,
wird angenommen, dass ein Kurzschluss oder schleichender Kurzschluss vorliegt und
der zuvor geschlossene Schalter wird wieder geöffnet. Wenn die dritte Klemmenspannung
jedoch größer oder gleich der Vergleichsspannung ist, dann bleibt der Schalter geschlossen
und die zuvor beschriebenen Schritte werden mit dem nun neu mit Spannung versorgten
Melder wiederholt.
[0011] Sobald die Zentrale versucht mit einem Melder zu kommunizieren, an den gerade die
Versorgungsspannung durchgeschaltet wurde, kann sie am Ausbleiben einer Antwort erkennen,
dass ein Fehler vorliegt. Dabei wird ein Kurzschluss erkannt, wenn der zuvor gestartete
Melder seinen Verbindungsschalter infolge einer zu niedrigen dritten Klemmenspannung
wieder öffnet. Dies kann die Zentrale ggf. bei diesem Melder erfragen. Andernfalls
Ilegt ein Unterbruch oder ein defekter Melder vor. Wenn im letzteren Fall ein Melder,
der ausgehend von einer ersten Seite einer Melderschleife nicht ansprechbar war, von
einer zweiten Seite der Melderschleife aus, auf Fragen der Zentrale antwortet, liegt
ein Unterbruch in der Leitung vor andernfalls ein defekter Melder.
[0012] In einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens senden die Melder
Nachrichten mittels einer Strommodulation über die Verbindungsleitungen. Dabei kann
z. B. eine Null durch den Ruhestrom des Melders dargestellt werden, während eine eins
durch den deutlich höheren Modulationsstrom, der z. B. um 20 mA höher als der Ruhestrom
liegt, dargestellt wird. Dabei wird erfindungsgemäß der höhere Modulationastrom als
Belastungsstrom zur Messung der zweiten Klemmenspannung genutzt. Daher erfolgt erfindungsgemäß
zumindest die Messung der zweiten Klemmenspannung während dem Senden eines Kommunikationstelegramme
durch den Melder. Die Messung der ersten Klemmenspannung kann ebenfalls während dem
Senden eines Telegrams erfolgen.
[0013] Beim Messen der Klemmenspannungen während eines Telegramms kann es besonders bei
Gefahrenmeldeanlagen mit langen Melderlinien, auf die viele Melder aufgeschaltet sind,
und bei schnellen Baudraten am Ende der Leitung zu Ungenauigkeiten kommen, da der
Belastungsstrom nicht lange genug anliegt um eine stabile Klemmenspannung zu bewirken.
Daher werden die erste und/oder die zweite Klemmenspannung bevorzugt an einer Stelle
im Telegramm gemessen, in der mehrere gleichwertige Bits aufeinander folgen, welche
durch den hohen Strom dargestellt werden.
[0014] Für den Fall, dass jedoch bei der verwendeten Strommodulation, wie beim Manchestercode,
unterschiedliche Werte durch steigende oder fallende Signalflanken codiert werden,
erfolgt die Messung der ersten und/oder zweiten Klemmenspannung innerhalb eines gesendeten
Telegramms nach einem Wechsel von null auf eins oder von eins auf null.
[0015] Die Erfindung betrifft ferner einen Melder zur Durchführung des zuvor beschriebenen
Verfahrens. Ein solcher Melder umfasst einen Schalter zum Verbinden oder Trennen von
Verbindungsleitungen, mit dem eine Versorgungsspannung zu einem zweiten/weiteren Melder
durchgeschaltet werden kann. Ein erfindungsgemäßer Melder umfasst weiterhin eine Einrichtung
zum Erzeugen eines elektrischen Stroms definierter Höhe, eine Messeinrichtung zum
Messen einer ersten, zweiten und dritten Klemmenspannung, einen Speicher zum Speichern
eines Messwertes der ersten und/oder zweiten Klemmenspannung, einen Speicher zum Speichern
des Wertes eines maximalen Einsohaltstroms eines oder mehrerer Melder, eine Recheneinhelt
zum Ermitteln einer Vergleichsspannung und eine Verglelchseinheit zum Vergleichen
der dritten Klemmenspannung mit der Vergleichsspannung.
[0016] Die Erfindung betrifft auch eine Gefahrenmeldeanlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens. Eine solche Gefahrenmeldeanlage weist mindestens eine Spannungsquelle
auf, die Gefahrenmelder und/oder andere periphere Geräte über Verbindungsleitungen
mit Spannung versorgt. Neben den Gefährenmalder und/oder anderen peripheren Geräten,
die gemeinsam einfach Melder genannt werden, weist die Gafahrenmeldeanlage mindestens
einen Kurzschlusstrenner auf, der folgendes umfasst: einen Schalter zum Verbinden
oder Trennen von Verbindungsleitungen, eine Einrichtung zum Erzeugen eines definierten
elektrischen Stroms, eine Messeinrichtung zum Messen einer ersten, zweiten und dritten
Klemmenspannung, einen Speicher zum Speichern eines Messwertes der ersten und/oder
zweiten Klemmenspannung, einen Speicher zum Speichern des Wertes eines maximalen Einschaltstroms
einer oder mehrerer an einer Verbindungsleitung angeschlossener Geräte, eine Recheneinheit
zum Ermitteln einer Vergleichsspannung und eine Vergleichseinheit zum Vergleichen
der dritten Klemmenspannung mit der Vergleichsspannung. Dabei kann ein solcher Kurzschlusstrenner
auch in einen Melder Integriert sein.
[0017] Die Erfindung betrifft weiterhin einen Kurzschlusstrenner zur Durchführung des zuvor
beschriebenen Verfahrens. Ein erfindungsgemäßer Kurzschlusstrenner umfasst: einen
Schalter zum Verbinden oder Trennen von Verbindungsleitungen, eine Einrichtung zum
Erzeugen eines definierten elektrischen Stroms, eine Messeinrichtung zum Messen einer
ersten, zweiten und dritten Klemmenspannung, einen Speicher zum Speichern eines Messwertes
der ersten und/oder zweiten Klemmenspannung, einen Speicher zum Speichern des Wertes
eines maximalen Einschaltstroms eines oder mehrerer an einer Verbindungsleitung angeschlossener
Geräte, eine Recheneinheit zum Ermitteln einer Vergleichsspannung und eine Vergleichseinheit
zum Vergleichen der dritten Klemmenspannung mit der Vergleichsspannung.
[0018] Schließlich betrifft die Erfindung einen Gefahrenmelder mit einem integrierten Kurzschlusstrenner
wie er zuvor beschrieben wurde.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
[0019]
Figur 1 zeigt eine erfindungsgemäße Gefahrenmeldeanlage mit einer Zentrale.
Verbindungsleitungen und Gefahrenmeldern mit Kurzschlusstrennern.
Figur 2 zeigt einen erfindungsgemäßen Kurzschiusstrenner,
Figur 3 zeigt eine andere Ausführung eines erfindungsgemäßen Kurzschlusstrenners.
Figur 4 zeigt ein Zeitdiagram mit verschiedenen Strom- und Spannungswerten die während
des erfindungsgemäßen Verfahrens auftreten.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0020] Nachfolgend wird die Erfindung genauer anhand der Zeichnungen erklärt.
[0021] Figur 1 zeigt eine erfindungsgemäße Gefahrenmeldeanlage (1) welche z. B. eine Brandmeldeanlage
sein kann. Die Gefahrenmeldeanlage (1) besteht aus einer Zentrale (2) mit einem ersten
Terminal (5) und einem zweiten Terminal (6) und einer Meiderlinie (9), die ausgehend
vom ersten Terminal (5) mehrere Gefahrenmeider (8) über eine, in diesem Beispiel zweiadrig
ausgeführte, Verbindungsleitung (7) mit der Zentrale verbindet. Neben den Gefahrenmeldem
(8) verbindet die Verbindungsleitung (7) auch weitere periphere Geräte wie Sirenen
oder Schnittstellenmodulen, mit denen z. B. Geräte, die das Protokoll der Melderlinie
nicht unterstützen an der Melderlinie betrieben werden können, mit der Zentrale. Der
Einfachheit halber werden Gefahrenmelder (8) und andere periphere Geräte zusammenfassend
Melder (8) genannt. In der in Figur 1 gezeigten Ausführung sind in die Melder (8)
Kurzschlusstrenner (11) integriert. Die Kurzschlusstrenner (11) können aber auch als
separate Geräte zwischen den Meldern (8) die Verbindungsleitungen (7) überwachen.
Die Kurzschlusstrenner (11), die, wie in der gezeigten Ausführung, in die Melder (8)
integriert sind können, in den Meldern (8) ohnehin vorhandene, Einrichtungen wie eine
Recheneinrichtung (10) und einen Bereich eines Speichers (13) nutzen,
[0022] In Figur 2 sind einige Details eines Kurzschlusstrenners (1) gezeigt, wahrend in
Figur 4 ein Zeitdiagramm gezeigt ist, mit dem der Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens
verdeutlicht wird. Ein erfiridungsgemäßer Kurzschlusstrenner (11) Ist Ober Klemmen
(3a, 3b, 4a, 4b) mit den Adem (3, 4) der Verbindungsleitung (7) verbunden, Zwischen
den Klemmen 3a und 3b der Ader 3 befindet sich ein steuerbarer Schalter (12), mit
dem eine Verbindung zwischen den Klemmen 3a und 3b hergestellt und wieder aufgetrennt
werden kann. Auf beiden Seiten des Schalters (12) befinden sich je ein Spannungsmesser
(14) zum Messen einer Spannung zwischen den Klemmen 3a und 4a bzw. 3b und 4b und je
eine Stromsenko (15) zum Erzeugen eines Belastungsstroms (I
2) in der Veraorgungsleitung (7). Mit den Spannungsmessem (14) können, je nachdem von
welcher Seite aus ein Melder (8) mit der Zentrale (2) verbunden ist, die Spannungen
zwischen den Klemmen 3a und 4a bzw. 3b und 4b gemessen werden.
[0023] Der Ablauf einer Kurzschlusserkennung wird nun am Belspiel der Inbetriebnahme einer
erfindungsgemäßen Gefahrenmeldeanlage (1) anhand der Figuren 1, 2 und 4 erläutert.
[0024] Hierzu wird davon ausgegangen, dass alle Melder (8) inol. Kuraschlusatrenner (11)
installiert sind und alle Schalter (12) in den Kurzschiusstrennem (11) geöffnet sind.
Falls nicht alle Schalter (12) geöffnet sein sollten, wäre es möglich diese mit einem
speziellen Befehl zu einem späteren Zeitpunkt von der Zentrale (2) aus schließen zulassen.
Zu Beginn des Aufstartens legt die Zentrale (2) über das erste Terminal (5) eine Versorgungsspannung
an die Verbindungsleitung (7) an. Damit liegt diese Spannung auch an den Klemmen 3a
und 4a des ersten Melders (8) an, und es fließt für eine kurze Zeit z. B. für 5 ms
ein maximaler Einschaltstrom von z. B 60 mA. Nachdem die im Melder (8) vorhandenen,
aber nicht gezeigten, Energiespeicher geladen sind, fließt nur noch ein mittlerer
Ruhestrom (I
1) von z. B, 100 µA. Spätestens nachdem die zentrale dem Melder (8) einen Befehl zum
Schließen seines Verbindungsschalters (12) gesendet hat, misst der Kurzschlusstrenner
(11) zu einem Zeitpunkt t
1 mit dem Spannungsmesser (14) eine erste Klemmenspannung (U
1), die zwischen den Klemmen 3a und 4a an dem Melder (8) anliegt und legt den Messwert
zur späteren Verwendung in einem Speicher (13) ab. Die erste Klemmenspannung (U
1) unterscheidet sich von der Spannung, die von der Zentrale an die Verbindungsleitung
(7) angelegt wird, nur um den geringen Betrag, der an der Verbindungsleitung (7)abfällt.
Zum Zeitpunkt t
2 belastet der Kurzschlusstrenner (11) die Spannungsquelle im ersten Terminal (5) der
Zentrale (2), mittels einer Stromsenke (15) mit einem Belastungsstrom (I
2). Der Belastungsstrom (I
2) erzeugt einen höheren Spannungsabfall an der Verbindungsleitung (7) als der Ruhestrom
(I
1), Dies führt dazu, dass zum Zeitpunkt t
2 die zweite Klemmenspannung (U
2) an den Klemmen (3a, 4a) gemessen wird, welche ebenfalls zur späteren Verwendung
im Speicher (13) abgelegt wird. Aus den gespeicherten Werten für die erste und zweite
Klommenspannung U
1, U
2), der Differenz aus dem Belastungsstrom (I
2) und Ruhestrom (I
1) und dem maximalen Einschaltstrom I
max von nachfolgenden Meldern (8), wird anschließend In einer Recheneinrichtung (10)
ein Vergleichswert (U
min) für die Kurzschlusserkennung ermittelt. Die Differenz aus Belastungsstrom (I
2) und Ruhestrom (I
1) ist durch die Verwendung der Stromsenke (15) bekannt, und der Vergleichswert U
min kann z. B. aus folgender Formel berechnet werden.

[0025] Vorzugsweise wird der Vergleichswert U
min jedoch noch um einen zusätzlichen Sicherheiltsbetrag verringert.
[0026] Nach der Ermittlung des Vergleichswertes U
min schließt der Kurzschlusstrenner (11) zum Zeitpunkt t
s seinen Schalter (12) und misst danach zum Zeitpunkt t
s eine dritte Klemmenspannung (U
3). Nach dem Schließen des Schalters (12) wird ein zweiter/weiterer Melder (8) mit
der Zentrale verbunden, worauf der zweit/weitere Melder (8) die Spannungsquelle Im
ersten Terminal (5) mit seinem Einschaltstrom belastet. Dadurch fließt zum Zeitpunkt
der Strom I
s und erzeugt einen neuen Spannungsfall über die Verbindungsleitung (7) bis zum ersten
Melder (8). Schließlich vergleicht der Kurzschlusstrenner (11) die dritte Klemmenspannung
(U
s) mit dem Vergleichswert (U
min). Wenn in diesem Vergleich festgestellt wird, dass die dritte Klemmenspannung (U
s) größer oder gleich dem Vergleichawert (U
min) ist, wird zunächst davon ausgegangen, dass kein Leitungsfehler vorliegt und der
Schalter (12) bleibt geschlossen. Damit bleibt der zweite/weitere Melder (8) mit der
Zentrale verbunden und kann nach einer Startzeit mit dieser kommunizieren. Der nun
neu verbundene zweite/weitere Melder (8) übernimmt dann beim weiteren Aufstarten der
Melderlinie (9) die Funktion des bisherigen ersten Melder. Stellt die Zentrale (2)
In diesem Stadium jedoch fest, dass der zweite/weitere Melder nicht auf ihre Anfragen
reagiert, schließt die Steuerung Zentrale (2) darauf, dass ein Leitungs- oder Melderfehler
vorliegt und setzt den Aufstartvorgang am zweiten Terminal (6) fort. Wird der zweite/weitere
Melder zu einem späteren Zeitpunkt schließlich von der Zentrale (2) über das zweite
Terminal (6) erreicht und kann mit ihr kommunizieren, dann liegt ein Unterbruch in
der Verbindungsleitung (7) zwischen dem ersten und dem zweitert/weiteren Melder (8)
vor, anderenfalls, wird davon ausgegangen, dass der zweite/weitere Melder (8) defekt
ist.
[0027] Wenn In dem Vergleich jedoch festgestellt wird, dass die dritte Klemmenspannung (U
s) kleiner als der Vergleichswert U
min ist, wird ein Kurzschluss oder schleichender Kurzschluss erkannt und der Schalter
(12) im Kurmchlusetrenner (11) wird wieder geöffnet. Auch in diesem Fall setzt die
Zentrale den Aufstartvorgang am zweiten Terminal (6) fort. Jedoch kann der erste Melder
(8) der Zentrale ggf. auf eine entsprechende Anfrage hin mitteilen, dass ein Kurzschluss
in dem auf Ihn folgenden Leltungsabschnitt vorhanden ist.
[0028] Durch das Messen von Klemmenspannungen (U
1, U
2, U
3 kann auf einen, für eine Strommessung nötigen, Messwiderstand zwischen den Klemmen
3a und 3b bzw. 4a und 4b verzichtet werden, der den Widerstand der Verbindungsleitung
(7) zwischen der Zentrale und weiteren Meldern (8) erhöhen würde. Somit werden längere
Melderlinien (9) mit zusätzlichen Teilnehmern (8) möglich, als bei einer Kurzschlusserkennung
mittels einer Strommessung.
[0029] Die individuelle Ermittlung des Vergleichswertes U
min für jeden einzelnen Melder (8) bzw. Kurzschlusstrenner (11) ermöglicht eine verbesserte
Erkennung von schleichenden Kurzschlüssen.
[0030] Ausgehend vom zweiten Terminal (6) wird beim Aufstarten der Melderlinie (9) die Suche
nach Leitungsfehlem auf die gleiche Art und Weise durchgeführt wie sie für das Aufstarten
ausgehend vom ersten Terminal (5) beschrieben wurde.
[0031] In der Figur 3 wird eine weitere Ausführungsform eines Kurzschlusstrenners (11) beschrieben.
im Unterschied zu dem in Figur 2 dargestellten Kurzschlusstranner (11) weist der hier
gezeigte Kuraechlusstrenner (11) zwei Vorbindungeschalter (12) auf, welche direkt
an den Klemmen 3a und 3b angebracht sind und von je einer Diode (16) überbrückt werden.
Dafür weist diese Ausführungsform nur je einen Spannungsmesser (14) und eine Stromsenke
(15) auf. Bei der Verwendung dieser Ausführungsform des Kurzschlusstrenners (11) muss
bei der Ermittlung des Vergleichswertes der Spannungsfall über die Dioden berücksichtigt
werden. Die Dioden dienen dazu den jeweils ersten bzw. nach dem Druchschalten zwelten/welteren
Melder (8) mit Spannung zu versorgen, während die Schalter (12) im jeweiligen Melder
(8) noch geschlossen sind.
[0032] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung dient der Kommunikationssender (15)
eines Melders (8) bzw. eines separaten Kurzschlusstrenners (11) als Stromsenke (15)
zur Erzeugung des Belastungsstroms (I
2). In diesem Fall findet die Messung der ersten und der zweiten Klommenspannung (U
1, U
2) zu einer Zeit statt, während der, der Melder (8) oder ein separater Kurzschlusstrenner
(11) ein Telegramm an die Zentrale sendet. In dem in Figur 4 gezeigten Beispiel beginnt
das Telegramm zum Zeitpunkt t
M, wobei, wie gezeigt, die Bitfolge 101010 gesendet wird. Vorzugsweise wird hierbei
die Messung der ersten und der zweiten Klemmenspannung (U
1, U
2) am Ende einer Bitfolge mit jeweils gleichen Werten durchgeführt. Z. B. wird die
erste Klemmenspannung (U
1) an Ende einer Folge von dreimal 0 und die zweite Klemmenspannung (U
2) am Ende einer Bitfolge mit dreimal 1 gemessen.
[0033] Wenn jedoch zum Senden von Telegrammen ein Manchestercode verwendet wird, wird die
erste Klemmenspannung (U
1) nach einem Wechsel von 1 auf 0 und die zweite Klemmenspannung (U
2) nach einem Wechsel von 0 auf 1 gemessen,
1. Verfahren zum Erkennen von Leitungsfehlem In einer Gefahrenmeldeanlage (1), insbesondere
mit einer Melderlinie, die mehrere Melder (8, 11) über eine Verbindungsleitung (7)
verbindet, wobei insbesondere die Melder (8, 11) einen Schalter (12) zum Verbinden
oder Trennen der Verbindungsleitungen (7) umfassen, mit folgenden Verfahrenschritten:
a. Anlegen einer Versorgungsspannung aus einer Spannungsquelle an einen ersten Melder
(8, 11),
b. Messen einer ersten Klemmenspannung (U1) in dem ersten Melder (8, 11),
c. Belasten der Spannungsquelle, mit einem definierten Strom (I2) durch den Melder (8,11) und gleichzeitiges Messen einer zweiten Klemmenspannung
(U2) in dem ersten Melder (8,11),
d. Ermitteln einer Vergleichsspannung (Umin) aus der ersten und der zweiten Klemmenspannung (U1, U2),
e.. Schließen des Schalters (12) im ersten Melder (8,11), wodurch die am ersten Melder
(8,11) anliegende Spannung an den nächsten Abschnitt der Varblndungsleitungen (7)
durchgeschaltet und somit die Versorgungsspannung insbesondere an einen zweiten/weiteren
Melder angelegt wird,
f. Messen einer dritten Klemmenspannung (Us) im ersten Melder (8, 11) nach dem Schließen des Schalters (12) in dem ersten Melder
(8, 11),
g. Vergleichen der dritten Klemmenspannung (U3) mit der in Schritt d, ermittelten Vergleichsspannung (Umin),
h. Öffnen des zuvor (in Schritt e) geschlossenen Schalters (12), wenn die dritte Klemmenspannung
(Us) die Vergleiohsspannung unterschreitet, oder Wiederholen der Schritte b bis h mit
jedem weiteren vorhandenen Melder (8, 11), wobei der zweite/weitere Melder dann die
Funktion des zuvor ersten Melders (8, 11) übernimmt,
2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Melder (8, 11), Nachrichten mittels einer Strommodulation über die Verblndungelehungen
(7) senden und der erhöhte Modulatlonsstrom des Melders (8,11) als Belastungsstrom
(I2) zum Messen der zweiten Klemmenspannung (U2) In Schritt 1,c, genutzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, den die erste und/oder zweite Klemmenspannung (U1, U2) jeweils an einer Stelle mit einer Folge von zwei oder mehreren gleichen Bits innerhalb
einer gesendeten Nachricht gemessen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, dass die erste und/oder zweite Klemmenspannung (U1, U2) an einer Stelle mit einer Folge von zwei Bits innerhalb einer Nachricht, deren Werte
sich ändern, gemessen wird.
5. Melder (8, 11) zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 4 umfassend einen Schalter (12) zum Verbinden oder Trennen von Verbindungsleitungen
(7), eine Einrichtung zum Erzeugen eines definierten elektrischen Stroms (15), einer
Messeinrichtung (14) zum Messen einer ersten, zweiten und dritten Klemmenspannung
(U1, U2, U3), einen Speicher (13) zum Speichern eines Messwertes der ersten und/oder zweiten
Klemmenspannung (U1, U2), einen Speicher (13) zum Speichern des Wertes eines maximalen Einschaltstroms eines
oder mehrerer Melder (8, 11), einer Recheneinheit (10) zum Ermitteln einer Vergleichsspannung
(Umin), eine Vergleichseinheit zum Vergleichen der dritten Klemmenspannung (U3) mit der Vergleichsspannung.
6. Gefahrenmeldeanlage (1) zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 4 mit mindestens einer Spannungsquelle, die Gefahrenmelder (8) und/oder
andere periphere Geräte (8, 11) über Verbindungsleitungen (7) mit Spannung versorgt,
wobei sie mindestens einen Melder (8, 11) nach Anspruch 5 umfasst.
7. Kurzschlusstrenner (11) zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 4 umfassend einen Schalter (12) zum Verbinden oder Trennen von Verbindungsleitungen
(7), eine Einrichtung zum Erzeugen eines definierten elektrischen Stroms (15), einer
Messeinrichtung (14) zum Messen einer ersten, zweiten und dritten Klemmenspannung
(U1, U2, U3), einen Speicher (13) zum Speichern eines Messwertes der ersten und/oder zweiten
Klemmenspannung (U1, U2), einen Speicher (13) zum Speichern des Wertes eines maximalen Einschaltstroms eines
oder mehrerer an einer Verbindungsleitung (7) angeschlossener peripherer Geräte (8,
11), einer Recheneinheit (10) zum Ermitteln einer Vergleichsspannung, eine Vergleichseinheit
zum Vergleichen der dritten Memmenspannung (Us) mit der Vergleichsspannung.
8. Gefahrenmelder (8) dadurch gekennzeichnet, dass er einen Kurzschlusstrenner (11) nach Anspruch 7 umfasst, der in den Gefahrenmelder
(8) integriert ist.