[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verschlussvorrichtung für eine Getränkedose.
[0002] Getränkedosen sind heutzutage neben Flaschen die wichtigsten Handelsverpackungen
für Getränke und dienen in der Regel zugleich als Trinkgefäss. Moderne Getränkedosen
bestehen üblicherweise aus einem einteiligen, zylindrischen Behälter aus Aluminium
oder Weissblech und einem Deckel aus Aluminium. Der Deckel wird normalerweise durch
Bördelung mit dem Mantelteil des Behälters verbunden, wobei ein umlaufender, radial
nach Aussen vorstehender Wulst im Halsbereich der Getränkedose entsteht.
[0003] Typischerweise weist der Deckel eine ovale Prägelinie und eine angenietete Metalllasche
auf. Die Metalllasche drückt beim Anheben das angeritzte Oval durch Hebelwirkung ins
Doseninnere und erzeugt so eine Ausgiess- bzw. Trinköffnung. Eine solche Anordnung
wird als ,,Stay-On-Tab" bezeichnet. Die in Europa am meisten verbreiteten Getränkedosen
fassen ein Volumen von 0.33 1 und 0.5 1 und haben einen Durchmesser von 67 mm und
eine Höhe von 115 mm bzw. 168 mm. Moderne Aluminiumdosen haben ein Gewicht von etwa
10 g (0.33 1) und eine Wandstärke von 0.097 mm.
[0004] Getränkedosen werden vor allem für kohlensäurehaltige Getränke wie Dosenbier und
Softdrinks verwendet. Der Deckel mit dem "Stay-On-Tab" erlaubt ein einfaches Öffnen
der Getränkedose und Ausgiessen bzw. Trinken des darin enthaltenen Getränks. Allerdings
kann eine handelsübliche Getränkedose nach dem Öffnen nicht wieder geschlossen werden.
Dies wäre aber gerade bei kohlensäurehaltigen Getränken wünschenswert, da sonst die
Kohlensäure aus der Getränkedose entweicht. Ein gasdichtes Verschliessen einer bereits
geöffneten Getränkedose dient auch dazu, ein Verschütten des noch darin enthaltenen
Getränks zu vermeiden, ebenso wie das Eindringen von Verunreinigungen oder von Insekten,
insbesondere von Wespen.
[0005] Das Deutsche Gebrauchsmuster Nr.
93 12 249.7 offenbart eine aufsteckbare Verschlusskappe mit einem kreisförmigen Kappenboden und
einem zylindrischen Seitenteil, welcher den zylindrischen Teil der Getränkedose umschliesst.
Die Innenseite des Seitenteils ist leicht konisch ausgebildet und gewährleistet so
die Haftung der Verschlusskappe auf der Dose. Zusätzlich ist auf der Innenseite des
Kappenbodens eine elastische Dichtungsmasse aufgebracht zur Abdichtung gegenüber dem
Doseninnenraum bzw. dem Zwischenraum zwischen Kappenboden und Dosendeckel.
[0006] Das Deutsche Gebrauchsmuster Nr.
299 20 953 betrifft eine Verschlussvorrichtung für Getränkedosen und Flaschen, die einen oberen,
umlaufenden Wulst aufweisen. Die Verschlussvorrichtung besteht aus einer aufsetzbaren
Kappe mit einem umlaufenden, sich über den Wulst hinaus erstreckenden Kragen, der
an seiner Innenseite mit einem ebenfalls umlaufenden und hinter dem Wulst einrastbaren
Vorsprung versehen ist. Die Kappe selbst ist aus einem harten, nicht verformbaren
Werkstoff gebildet. Der Kragen besitzt an seiner Innenseite eine umlaufende Nut, in
welche ein Dichtring aus einem elastischen Werkstoff eingesetzt wird.
[0007] Die aus dem Stand der Technik bekannten Verschlusskappen erlauben ein einfaches Verschliessen
einer bereits geöffneten Getränkedose. Allerdings kann die Verschlusskappe beim Anbringen
an oder Entfernen von der Getränkedose dem Anwender leicht aus der Hand gleiten und
herunterfallen. Dies ist insbesondere dann problematisch, wenn der Anwender dabei
ist, ein Motorfahrzeug zu lenken und die heruntergefallene Verschlusskappe nicht einfach
wieder aufheben kann. Ausserdem kann die Verschlusskappe dabei leicht in Kontakt mit
Verunreinigungen gelangen.
[0008] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Verschlussvorrichtung
für Getränkedosen zur Verfügung zu stellen, welche nicht nur ein einfaches und sicheres
Öffnen und Schliessen erlaubt, sondern bei welcher zusätzlich das Risiko eines Herunterfallens
vermindert ist.
[0009] Diese Aufgabe wird gelöst durch die Verschlussvorrichtung gemäss Anspruch 1. Bevorzugte
Ausführungsformen der erfindungsgemässen Verschlussvorrichtung sind Gegenstand der
abhängigen Ansprüche.
[0010] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verschlussvorrichtung für eine Getränkedose
mit einem kreiszylinder-oder kegelstumpfförmigen Halsbereich, welcher einen oberen,
radial nach Aussen vorstehenden, umlaufenden Wulst aufweist. Die Verschlussvorrichtung
umfasst eine Verschlusskappe mit einem kreisscheibenförmigen Kappenboden und einem
damit verbundenen, kreiszylindrischen Seitenteil, der sich im verschlossenen Zustand
über den Wulst hinaus erstreckt und an seiner Innenseite in Umfangsrichtung mindestens
abschnittweise einen Vorsprung zur Bildung einer Schnappverbindung aufweist. Die erfindungsgemässe
Verschlussvorrichtung ist gekennzeichnet durch einen Haltering zur Befestigung der
Verschlussvorrichtung an der Getränkedose, welcher die Getränkedose unterhalb des
Wulstes umgibt und durch ein Scharnier mit dem kreiszylindrischen Seitenteil der Verschlusskappe
verbunden ist.
[0011] Die erfindungsgemässe Verschlussvorrichtung erlaubt auf einfache Art und Weise ein
gasdichtes Verschliessen einer bereits geöffneten Getränkedose, um ein Verschütten
eines darin enthaltenen Getränks zu verhindern. Ausserdem gelangen dank der Verschlusskappe
keine Verunreinigungen, Insekten oder Ähnliches ins Doseninnere, und das Entweichen
von Kohlensäure aus kohlensäurehaltigen Getränken kann ebenfalls wirksam vermieden
werden.
[0012] Die erfindungsgemässe Verschlussvorrichtung kann dank der Schnappverbindung mit geringem
Kraftaufwand und ohne technische Hilfsmittel geöffnet und geschlossen werden. Gleichzeitig
sitzt die Verschlusskappe im geschlossenen Zustand aber so fest auf der Getränkedose,
dass sie sich nicht ungewollt von der Getränkedose löst und dass sie selbst beim Umkippen
der Getränkedose ein Auslaufen des Getränks verhindert.
[0013] Vorzugsweise wird die erfindungsgemässe Verschlussvorrichtung direkt bei der Herstellung
der Getränkedose, d.h. nach dem Verbinden des Dosendeckels mit dem Halsteil durch
Bördelung, auf die Getränkedose aufgesetzt. Dadurch kann der Hersteller den Trinkbereich
der Getränkedose unmittelbar nach dem Abfüllen mit der Verschlusskappe überziehen
und vor Verunreinigungen schützen. Die erfindungsgemässe Verschlussvorrichtung erlaubt
somit auch eine hygienische Abdichtung des Trinkbereichs gegenüber der Umwelt vor
dem Gebrauch.
[0014] Der Haltering garantiert einen sicheren Verbleib der erfindungsgemässen Verschlussvorrichtung
an der Getränkedose. Da der Haltering sowohl im offenen als auch im geschlossenen
Zustand der Verschlussvorrichtung fest mit der Getränkedose verbunden ist, kann die
Verschlusskappe nicht herunterfallen. Ein Abrutschen des Halterings von der Getränkedose
wird dabei durch den radial nach Aussen vorstehenden Wulst der Getränkedose verhindert.
Dank dem zwischen der Verschlusskappe und dem Haltering angeordneten Filmscharnier
kann die Verschlusskappe zum Öffnen und Schliessen aber sehr einfach und ohne grossen
Kraftaufwand relativ zum Haltering geschwenkt werden.
[0015] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Vorsprung an der Innenseite des kreiszylindrischen
Seitenteils zur Bildung der Schnappverbindung hinter dem Wulst einrastbar. Dabei wird
die Schnappverbindung also direkt zwischen der Verschlusskappe und der Getränkedose
ausgebildet.
[0016] Alternativ ist es aber auch möglich, dass der Vorsprung an der Innenseite des kreiszylindrischen
Seitenteils zur Bildung der Schnappverbindung hinter dem Haltering einrastbar ist.
Dabei wird ein Abrutschen des Halterings von der Getränkedose durch den radial nach
Aussen vorstehenden Wulst der Dose verhindert, und die Verschlusskappe ist somit indirekt
über den Haltering mit der Getränkedose verbunden.
[0017] Vorzugsweise ist der Vorsprung an der Innenseite des kreiszylindrischen Seitenteils
umlaufend, d.h. er erstreckt sich über den gesamten inneren Umfang des kreiszylindrischen
Seitenteils. Dadurch entsteht eine besonders stabile Schnappverbindung. Alternativ
wäre es aber auch möglich, dass der kreiszylindrische Seitenteil nur abschnittweise
einen in Umfangsrichtung nach Innen ragenden Vorsprung aufweist, zum Beispiel über
drei bis fünf Abschnitte, zwischen welchen jeweils ein Bereich ohne Vorsprung angeordnet
ist.
[0018] In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Scharnier, welches die Verschlusskappe
mit dem Haltering verbindet, ein Filmscharnier. Ein Filmscharnier lässt sich, beispielsweise
mittels Spritzguss, sehr einfach herstellen und kostengünstig und gewährleistet eine
sichere Verbindung zwischen Verschlusskappe und Haltering.
[0019] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Verschlusskappe durch Durchtrennen des
Scharniers, insbesondere eines Filmscharniers, vom Haltering lösbar. Dadurch kann
die Verschlusskappe beispielsweise nach dem vollständigen Entleeren einer Getränkedose
vom Haltering getrennt und für andere Getränkedosen verwendet werden. Die Verschlusskappe
ist somit mehrfach verwendbar, was insbesondere auch von einem ökologischen Standpunkt
her besonders vorteilhaft ist. In dieser Ausführungsform dient das Scharnier also
nicht nur als Verbindung und Gelenk zwischen Verschlusskappe und Haltering, sondern
hat ausserdem auch noch die Funktion einer Sollbruchstelle.
[0020] Vorzugsweise lässt sich das Scharnier ohne weitere Hilfsmittel durch Auseinanderziehen
von Verschlusskappe und Haltering durchtrennen. Dabei ist es besonders vorteilhaft,
wenn der Haltering stabiler als das Scharnier ist, so dass das Scharnier durchtrennt
werden kann, während der Haltering intakt bleibt. Die zum Durchtrennen des Scharnier
notwendige Kraft sollte dabei so gewählt sein, dass dieses bei der Handhabung der
erfindungsgemässen Verschlussvorrichtung, insbesondere beim Öffnen und Schliessen,
nicht ungewollte durchtrennt wird. Gleichzeitig sollte das Durchtrennen des Scharniers
aber auch keinen übermässigen Kraftaufwand des Anwenders nötig machen, so dass auch
ein Kind die Verschlusskappe problemlos vom Haltering trennen kann.
[0021] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die erfindungsgemässe Verschlussvorrichtung
derart ausgestaltet, dass die Verschlusskappe durch Durchtrennen des Scharniers, insbesondere
eines Filmscharniers, vom Haltering lösbar ist und der Vorsprung an der Innenseite
des kreiszylindrischen Seitenteils zur Bildung der Schnappverbindung hinter dem Wulst
einrastbar ist. Dadurch kann die Verschlusskappe unabhängig vom Haltering für weitere
Getränkedosen verwendet werden. Besonders vorteilhaft ist es, wenn zusätzlich der
Haltering stabiler ist als das Scharnier.
[0022] Alternativ ist es aber auch möglich, dass das Scharnier nicht durchtrennt und somit
die Verschlusskappe nicht vom Haltering gelöst werden kann. Eine solche Verschlusskappe
ist ideal für den einmaligen Gebrauch im Rahmen einer Einweg-Verschlussvorrichtung.
[0023] In einer bevorzugten Ausführungsform ist zwischen der Verschlusskappe und dem Haltering
ein Siegel angeordnet. Ein solches Siegel erlaubt es dem Anwender, sofort zu erkennen,
ob die Verschlussvorrichtung schon einmal geöffnet worden ist oder nicht. Es dient
also gewissermassen als "Erstgebrauchschutz".
[0024] Vorzugsweise ist das Siegel durch einen integral mit dem Haltering und dem kreiszylindrischen
Seitenteil ausgebildeten, perforierten Film gebildet. Ein solcher perforierter Film
lässt sich beim ersten Öffnen der Verschlussvorrichtung sehr leicht durchtrennen und
kann anschliessend nicht wieder neu gebildet werden, so dass die Abwesenheit bzw.
das Vorhandensein des perforierten Films eindeutig darüber Aufschluss gibt, ob die
Verschlussvorrichtung vorher schon geöffnet worden ist oder nicht. Ausserdem lässt
sich eine erfindungsgemässe Verschlussvorrichtung mit einem Siegel in Form eines perforierten
Films problemlos an einer Getränkedose anbringen, ohne dass die Siegelfunktion dadurch
beeinträchtigt würde: Zum Anbringen der Verschlussvorrichtung wird sie über den Wulst
der Getränkedose gestülpt. Dazu ist eine Druckkraft notwendig. Der perforierte Film
reisst jedoch erst, sobald eine Zugbeanspruchung auf ihn ausgeübt wird, wie dies beim
Öffnen der Verschlusskappe der Fall ist.
[0025] Alternativ ist es aber auch möglich, dass das Siegel durch eine Überzugfolie, eine
Abziehlasche oder eine ähnliche, dem Fachmann wohlbekannte Konstruktion gebildet ist.
Auch diese Ausführungsformen ermöglichen dem Anwender eine eindeutige Beurteilung,
ob die Verschlussvorrichtung vorher schon geöffnet worden ist oder nicht.
[0026] In einer bevorzugten Ausführungsform weist der kreiszylindrische Seitenteil auf seiner
Aussenseite einen Griff auf. Dieser ist vorzugsweise diametral gegenüberliegend zum
Scharnier angeordnet. Ein solcher Griff vereinfacht das Lösen der Schnappverbindung,
da der Anwender die Verschlusskappe leichter greifen und dadurch besser bewegen kann.
Der Griff kann beispielsweise als radial nach Aussen abstehender Vorsprung am kreiszylindrischen
Seitenteil der Verschlusskappe ausgestaltet sein.
[0027] Die erfindungsgemässe Verschlussvorrichtung besteht vorzugsweise aus einem lebensmittelechten
Kunststoff, insbesondere aus Polyethylenterephthalat (PET) oder aus Polystyrol (PS).
Besonders bevorzugt sind die Verschlusskappe, das Scharnier und der Haltering aus
Polyethylenterephthalat oder Polystyrol gefertigt.
[0028] Vorzugsweise bestehen Verschlusskappe, Scharnier und Haltering aus demselben Material.
Dies erlaubt eine sehr einfache Herstellung, beispielsweise mittels Spritzguss.
[0029] Besonders bevorzugt ist es, dass die Verschlussvorrichtung zusätzlich einen integral
mit dem Haltering und dem kreiszylindrischen Seitenteil ausgebildeten, perforierten
Film aufweist, der als Siegel dient und ebenfalls aus demselben Material besteht.
Auch ein allfälliger Griff an der Verschlusskappe besteht vorzugsweise aus demselben
Material.
[0030] Die erfindungsgemässe Verschlussvorrichtung lässt sich sehr einfach herstellen, beispielsweise
durch Spritzguss. Vorzugsweise werden sämtliche Teile der Verschlussvorrichtung integral
hergestellt.
[0031] Alternativ ist es aber auch möglich, dass Verschlusskappe, Scharnier und Haltering
aus verschiedenen Materialien bestehen. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn
das Scharnier kein Filmscharnier ist. In diesem Fall bestehen die Verschlusskappe
und das Scharnier vorzugsweise aus einem ersten Material und der Haltering aus einem
zweiten Material, welches zum ersten Material nicht affin ist und sich daher im Spritzguss
nicht mit diesem verbindet.
[0032] Die vorliegende Erfindung wird anhand der in der Zeichnung dargestellten, bevorzugten
Ausführungsform weiter verdeutlicht. Es zeigt rein schematisch:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung einer Getränkedose mit einer erfindungsgemässen Verschlussvorrichtung
in Offenstellung;
- Fig. 2
- eine Seitenansicht der Getränkedose und Verschlussvorrichtung aus Figur 1;
- Fig. 3
- eine gegenüber Figur 2 um 90° gedrehte Ansicht der Getränkedose und Verschlussvorrichtung
aus Figur 1;
- Fig. 4
- einen Schnitt durch den oberen Teil der Getränkedose und Verschlussvorrichtung aus
Figur 1 in Offenstellung;
- Fig. 5
- einen Schnitt durch den oberen Teil der Getränkedose und Verschlussvorrichtung aus
Figur 1 im verschlossenen Zustand;
- Fig. 6
- eine Detailansicht des Schnitts aus Figur 5.
[0033] Figur 1 zeigt eine perspektivische Darstellung einer handelsüblichen Getränkedose
10, auf welcher eine Verschlussvorrichtung 12 gemäss einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung angebracht ist.
[0034] Die Getränkedose 10 besteht aus einem einteiligen Behälter 14 aus Aluminium oder
Weissblech und einem damit verbundenen Dosendeckel 16 aus Aluminium. Der Behälter
14 verfügt über einen kreiszylinderförmigen Mittelabschnitt 18, an dessen oberem Ende
ein sich verjüngender Halsabschnitt 20 anschliesst und an dessen unterem Ende ein
sich ebenfalls verjüngender Fussabschnitt 22 anschliesst, der schliesslich in den
Dosenboden 24 übergeht. Der Dosendeckel 16 ist durch Bördelung mit dem Halsabschnitt
20 verbunden und weist eine ovale Ausgiess- bzw. Trinköffnung 26 und eine angenietete
Metalllasche 28 auf.
[0035] Zur Bildung der Verbindung zwischen dem Dosendeckel 16 und dem Halsabschnitt 20 wird
im Herstellungsprozess üblicherweise der Rand des Halsabschnitts 20 einmal und derjenige
des Dosendeckels 16 zweimal umgelegt, so dass die Verbindung aus fünf sich formschlüssig
umfassenden Metallschichten besteht. Dabei entsteht der in Figur 4 sichtbare, radial
nach Aussen vorstehende, umlaufende Wulst 42.
[0036] Die in Figur 1 gezeigte Verschlussvorrichtung 12 steht offen. Sie umfasst eine Verschlusskappe
30 und einen über ein Scharnier 32, welches in der gezeigten Ausführungsform als Filmscharnier
ausgebildet ist, damit verbundenen Haltering 34, der den Halsabschnitt 20 der Getränkedose
10 umgibt.
[0037] Die Verschlusskappe 30 besteht aus einem kreisscheibenförmigen Kappenboden 36 und
einem damit integral verbundenen, kreiszylindrischen Seitenteil 38. Am kreiszylindrischen
Seitenteil 38 ist ein Griff 40 in Form eines radial nach Aussen abstehenden Vorsprungs
angeformt, der dem Scharnier 32 diametral gegenüberliegt.
[0038] Die gezeigte Verschlussvorrichtung 12 ist einteilig und besteht aus Polyethylenterephthalat
oder Polystyrol. Alternativ könnte die Verschlussvorrichtung 12 aber auch aus einem
anderen lebensmittelechten Kunststoff bestehen oder mehrteilig sein und aus verschiedenen
Materialien bestehen.
[0039] Zum Entfernen der Verschlusskappe 30 von der Getränkedose 10 lässt sich das Scharnier
32 relativ leicht von Hand durchtrennen, wobei die Verschlusskappe 30 vom Haltering
34 gelöst wird. Dadurch kann die Verschlusskappe 30 auch für andere Getränkedosen
10' mit einem oberen umlaufenden, vorzugsweise durch Bördelung gebildeten Wulst 42'
verwendet werden.
[0040] Alternativ wäre es aber auch möglich, dass die Verschlusskappe 30 für den Einweggebrauch
bestimmt ist und das Scharnier 32 nicht durchtrennbar ist.
[0041] Die Figuren 2 und 3 zeigen jeweils eine schematische Seitenansicht bzw. Ansicht der
Getränkedose 10 und der Verschlussvorrichtung 12 aus Figur 1, wobei die in Figur 3
gezeigte Ansicht gegenüber derjenigen aus Figur 2 um 90° um die Längsachse der Getränkedose
10 gedreht ist.
[0042] Die erfindungsgemässe Verschlussvorrichtung 12 steht wiederum offen. Sie wurde vorgängig
durch Schwenken der Verschlusskappe 30 um das Filmscharnier 32 in die Offenstellung
gebracht. Der Haltering 34 ist unterhalb eines am oberen Ende des Halsabschnitts 20
radial nach Aussen vorstehenden, umlaufenden Wulstes 42 angeordnet. Der Wulst 42 ist
durch die Bördelung von Dosendeckel 16 und Halsabschnitt 20 gebildet und besteht aus
mehreren Lagen Aluminium- und allenfalls Weissblech.
[0043] Auch die Ausgiess- bzw. Trinköffnung 26 im Dosendeckel 16 ist geöffnet: Die gezeigte
Getränkedose 10 weist einen sogenannten "Stay-On-Tab" auf, bei welchem die Ausgiess-
bzw. Trinköffnung 26 durch Anheben der angenietete Metalllasche 28 generiert wird.
Dabei wird ein bei der geschlossenen Getränkedose 10 mittels einer Prägelinie vorgesehenes
Oval 44 durch Hebelwirkung ins Doseninnere gedrückt.
[0044] Der Dosenboden 24 weist eine Wölbung 46 ins Doseninnere auf. Dank dieser Wölbung
46 kann sich der Dosenboden 24 im Falle eines Druckanstiegs im Inneren der Getränkedose
10 verformen, so dass das Dosenvolumen vergrössert und der Innendruck vermindert wird.
[0045] Figur 4 zeigt einen Schnitt durch den oberen Teil der Getränkedose 10 mit der Verschlussvorrichtung
12 gemäss der in Figur 1 gezeigten bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
Sowohl die Verschlussvorrichtung 12 als auch die Ausgiess- bzw. Trinköffnung 26 im
Dosendeckel 16 der Getränkedose 10 sind geöffnet.
[0046] Der Dosendeckel 16 ist im Wesentlichen kreisscheibenförmig und weist in seinem äusseren
Bereich eine umlaufende, ringförmige Vertiefung 48 auf. Im Dosendeckel 16 ist zudem
die Ausgiess- bzw. Trinköffnung 26 angeordnet, welche vorgängig durch Anheben der
am Dosendeckel 16 befestigten Metalllasche 28 geöffnet worden ist.
[0047] Der Haltering 34 der Verschlussvorrichtung 12, welcher in der gezeigten Ausführungsform
einen kreisförmigen Querschnitt aufweist, ist an der Getränkedose 10 befestigt und
umgibt den Halsabschnitt 20 unterhalb des Wulstes 42.
[0048] Die Verschlusskappe 30 umfasst den im Wesentlichen kreisscheibenförmigen Kappenboden
36 und den damit verbundenen, kreiszylinderförmigen Seitenteil 38, welcher dazu bestimmt
ist, im geschlossenen Zustand den Wulst 42 der Getränkedose 10 zu umgeben.
[0049] Der Kappenboden 36 weist in seinem äusseren Bereich ebenfalls eine umlaufende Sicke
50 auf. Diese Sicke 50 ist im geschlossenen Zustand zum Dosendeckel 16 hin, d.h. nach
unten, gerichtet und kommt oberhalb der ringförmigen Vertiefung 48 im Dosendeckel
16 zu liegen.
[0050] Zwischen der Sicke 50 und dem kreiszylinderförmigen Seitenteil 38 weist der Kappenboden
36 eine umlaufende Nut 51 auf, die im geschlossenen Zustand vom Dosendeckel 16 weg,
d.h. nach oben, gerichtet ist. Die Nut 51 liegt im geschlossenen Zustand am oberen
Rand der Getränkedose 10 an und dichtet diese somit gegenüber der Umwelt ab.
[0051] Der kreiszylinderförmige Seitenteil 38 weist an seiner Innenseite einen in Umfangsrichtung
verlaufenden Vorsprung 52 auf, der dazu bestimmt ist, im geschlossenen Zustand mit
dem Wulst 42 eine Schnappverbindung zu bilden. Der Vorsprung 52 ist am unteren, d.h.
im verschlossenen Zustand dem Dosendeckel 16 zugerichteten, Ende des kreiszylinderförmigen
Seitenteils 38 angeordnet.
[0052] Figur 5 zeigt einen Schnitt durch den oberen Teil der Getränkedose 10 mit der Verschlussvorrichtung
12 aus den Figuren 1 bis 4, wobei die Verschlussvorrichtung 12 aber im Gegensatz zu
den vorherigen Figuren geschlossen ist. Auch die Getränkedose 10, d.h. ihre Ausgiess-
bzw. Trinköffnung (nicht sichtbar) ist geschlossen. Figur 6 zeigt eine Detailansicht
des Schnitts aus Figur 5.
[0053] Im gezeigten, verschlossenen Zustand bildet der umlaufende Vorsprung 52 des kreiszylinderförmigen
Seitenteils 38 mit dem Wulst 42 der Getränkedose eine Schnappverbindung.
[0054] Zwischen dem Seitenteil 38 und dem Haltering 34 ist ausserdem ein Siegel 54 in Form
eines perforierten Films angeordnet. Dieses Siegel 54 lässt den Anwender sofort erkennen,
dass die Verschlussvorrichtung 12 zuvor noch nicht geöffnet worden ist.
[0055] Die in den Figuren 1 bis 6 gezeigte bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemässen
Verschlussvorrichtung 12 wird vorzugsweise mittels Spritzguss hergestellt. Besonders
bevorzugt ist es, dass die Verschlusskappe 30, das Scharnier 32 und der Haltering
34, zusammen mit dem Siegel 54 integral aus demselben Material hergestellt werden.
[0056] Die Verschlussvorrichtung 12 wird vorzugsweise vom Hersteller direkt nach dem Anbringen
des Dosendeckels 16 auf die Getränkedose 10, d.h. direkt nach der Bördelung, aufgesetzt.
Dadurch wird der Trinkbereich der Getränkedose 10 vor Verschmutzungen geschützt und
somit seine Hygiene gewährleistet.
[0057] Die Verschlussvorrichtung 12 gemäss der gezeigten Ausführungsform kann problemlos
ohne Beschädigung des als Siegel 54 dienenden, perforierten Films über den Wulst 42
der Getränkedose 10 gestülpt werden, so dass der Haltering 34 unterhalb des Wulstes
42 zu liegen kommt und der umlaufende Vorsprung 52 der Verschlusskappe 30 mit dem
Wulst 42 eine Schnappverbindung bildet.
[0058] Zum Öffnen einer Getränkedose 10, die mit einer erfindungsgemässen Verschlussvorrichtung
12 versehen ist, ergreift ein Anwender typischerweise den Griff 40 und übt so eine
Zugkraft auf die Verschlusskappe 30 aus. Dabei wird das Siegel 54 zerstört und die
Verschlusskappe 30 kann relativ zum Haltering 34 um das Scharnier 32 geschwenkt werden.
Dadurch wird die Verschlussvorrichtung 12 in Offenstellung gebracht.
[0059] Anschliessend kann der Anwender die Ausgiess- bzw. Trinköffnung 26 der Getränkedose
10 durch Anheben der Metalllasche 28 und Eindrücken des geritzten Ovals 44 öffnen.
Das in der Getränkedose 10 enthaltene Getränk kann nun ausgegossen oder direkt aus
der Getränkedose 10 konsumiert werden.
[0060] Wenn der Anwender die Getränkedose 10 wieder verschliessen möchte, beispielsweise
um ein Verschütten des Getränks, ein Entweichen von Kohlensäure oder ein Eindringen
von Verunreinigungen zu verhindern, kann er die Verschlussvorrichtung 12 durch Zurückschwenken
der Verschlusskappe 30 und Schliessen der Schnappverbindung zwischen dem umlaufenden
Vorsprung 52 und dem Wulst 42 wieder in die geschlossene Stellung bringen. Dadurch
wird ein mehrfaches Öffnen und Schliessen der Getränkedose 10 ermöglicht.
[0061] Ausserdem kann der Anwender die gezeigte Verschlusskappe 30 auch zum Verschliessen
von weiteren Getränkedosen 10' verwenden. Zu diesem Zweck durchtrennt der Anwender
das Scharnier 32 und löst so die Verschlusskappe 30 vom Haltering 34. Dabei ist es
besonders vorteilhaft, wenn das Scharnier 32 weniger stabil ist als der Haltering
34, so dass letzterer an der ersten Getränkedose 10 verbleibt. Die abgetrennte Verschlusskappe
30 kann, falls gewünscht, gereinigt werden und dann auf eine weitere Getränkedose
10' mit einem oberen umlaufenden Wulst 42' aufgesetzt werden. Durch die Bildung einer
Schnappverbindung zwischen dem Vorsprung 52 und dem Wulst 42' kann so die weitere
Getränkedose 10' (wieder) verschlossen werden.
1. Verschlussvorrichtung (12) für eine Getränkedose (10) mit einem kreiszylinder- oder
kegelstumpfförmigen Halsbereich (20), welcher einen oberen, radial nach Aussen vorstehenden,
umlaufenden Wulst (42) aufweist, umfassend eine Verschlusskappe (30) mit einem kreisscheibenförmigen
Kappenboden (36) und einem damit verbundenen, kreiszylindrischen Seitenteil (38),
der sich im verschlossenen Zustand über den Wulst (42) hinaus erstreckt und an seiner
Innenseite in Umfangsrichtung mindestens abschnittweise einen Vorsprung (52) zur Bildung
einer Schnappverbindung aufweist, gekennzeichnet durch einen Haltering (34) zur Befestigung der Verschlussvorrichtung (12) an der Getränkedose
(10), welcher die Getränkedose (10) unterhalb des Wulstes (42) umgibt und durch ein Scharnier (32) mit dem kreiszylindrischen Seitenteil (38) der Verschlusskappe
(30) verbunden ist.
2. Verschlussvorrichtung (12) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorsprung (52) an der Innenseite des kreiszylindrischen Seitenteils (38) zur
Bildung der Schnappverbindung hinter dem Wulst (42) einrastbar ist.
3. Verschlussvorrichtung (12) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorsprung (52) an der Innenseite des kreiszylindrischen Seitenteils (38) zur
Bildung der Schnappverbindung hinter dem Haltering (34) einrastbar ist.
4. Verschlussvorrichtung (12) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorsprung (52) an der Innenseite des kreiszylindrischen Seitenteils (38) umlaufend
ist.
5. Verschlussvorrichtung (12) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Scharnier (32) ein Filmscharnier ist.
6. Verschlussvorrichtung (12) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlusskappe (30) durch Durchtrennen des Scharniers (32) vom Haltering (34)
lösbar ist.
7. Verschlussvorrichtung (12) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Haltering (34) stabiler als das Scharnier (32) ist.
8. Verschlussvorrichtung (12) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Verschlusskappe (30) und dem Haltering (34) ein Siegel (54) angeordnet
ist.
9. Verschlussvorrichtung (12) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Siegel (54) durch einen integral mit dem Haltering (34) und dem kreiszylindrischen
Seitenteil (38) ausgebildeten, perforierten Film gebildet ist.
10. Verschlussvorrichtung (12) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Siegel (54) durch eine Überzugfolie oder eine Abziehlasche gebildet ist.
11. Verschlussvorrichtung (12) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der kreiszylindrische Seitenteil (38) auf seiner Aussenseite, dem Scharnier (32)
diametral gegenüberliegend einen Griff (40) aufweist.
12. Verschlussvorrichtung (12) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass Verschlusskappe (30), Scharnier (32) und Haltering (34) aus lebensmittelechten Kunststoff
bestehen, insbesondere aus Polyethylenterephthalat oder Polystyrol.
13. Verschlussvorrichtung (12) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass Verschlusskappe (30), Scharnier (32) und Haltering (34) aus demselben Material bestehen.