(19)
(11) EP 2 439 290 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.04.2012  Patentblatt  2012/15

(21) Anmeldenummer: 10186553.3

(22) Anmeldetag:  05.10.2010
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
C21D 6/00(2006.01)
C21D 9/46(2006.01)
C22C 38/12(2006.01)
C21D 8/02(2006.01)
C22C 38/04(2006.01)
C22C 38/14(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(71) Anmelder:
  • ThyssenKrupp Steel Europe AG
    47166 Duisburg (DE)
  • Voestalpine Stahl GmbH
    4020 Linz (AT)

(72) Erfinder:
  • Bocharova, Dr., Ekaterina
    47057, Duisburg (DE)
  • Mattissen, Dr., Dorothea
    45478, Mülheim (DE)
  • Sebald, Dr., Roland
    47608, Geldern (DE)
  • Krizan, Dr., Daniel
    4030, Linz (AT)
  • Pichler, Dr., Andreas
    4840, Vöcklabruck (AT)

(74) Vertreter: Cohausz & Florack 
Patent- und Rechtsanwälte Partnerschaftsgesellschaft Bleichstraße 14
40211 Düsseldorf
40211 Düsseldorf (DE)

   


(54) Mehrphasenstahl, aus einem solchen Mehrphasenstahl hergestelltes kaltgewalztes Flachprodukt und Verfahren zu dessen Herstellung


(57) Die Erfindung stellt einen Mehrphasenstahl und ein aus einem solchen Stahl erzeugtes Flachprodukt mit einer optimierten Kombination aus hoher Festigkeit und guter Verformbarkeit zur Verfügung. Der erfindungsgemäße Mehrphasenstahl enthält dazu (in Gew.-%) C: 0,14 - 0,25 %, Mn: 1,7 - 2,5 %, Si: 0,2 - 0,7 %, Al: 0,5 - 1,5 %, Cr: < 0,1 %, Mo: < 0,05 %, Nb: 0,02 - 0,06 %, S: bis zu 0,01 %, P: bis zu 0,02 %, N: bis zu 0,01 %, sowie optional mindestens ein Element aus der Gruppe "Ti, B, V" gemäß folgender Maßgabe: Ti: bis zu 0,1 %, B: bis zu 0,002 %, V: bis zu 0,15 %, Rest Eisen und unvermeidbare Verunreinigungen, wobei im Gefüge des Stahls mindestens 10 Vol.-% Ferrit sowie mindestens 6 Vol.-% Restaustenit vorhanden sind und der Stahl eine Zugfestigkeit Rm von mindestens 950 MPa, eine Streckgrenze ReL von mindestens 500 MPa und eine in Querrichtung gemessene Bruchdehnung A80 von mindestens 15 % besitzt. Ebenso gibt die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Flachproduktes an.
Die Zusammenfassung soll ohne Figur veröffentlicht werden.


Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Mehrphasenstahl, ein aus einem solchen Mehrphasenstahl durch Kaltwalzen erzeugtes Kaltwalzflachprodukt sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung. Bei den erfindungsgemäßen "Flachprodukten" kann es sich um Bleche, Bänder, daraus gewonnene Zuschnitte oder vergleichbare Produkte handeln. Wenn hier von "Kaltflachprodukten" die Rede ist, dann sind damit durch Kaltwalzen erzeugte Flachprodukte gemeint.

[0002] Insbesondere im Bereich des Fahrzeugkarosseriebaus besteht die Forderung nach Werkstoffen, die einerseits hohe Festigkeiten besitzen, andererseits aber auch so gut verformbar sind, dass aus ihnen mit einfachen Mitteln komplex gestaltete Bauteile geformt werden können.

[0003] Ein Mehrphasenstahl, der ein in dieser Hinsicht ausgewogenes Eigenschaftsprofil besitzen soll, ist aus der EP 1 367 143 A1 bekannt. Neben einer vergleichbar hohen Festigkeit und guten Verformbarkeit soll der bekannte Stahl auch eine besonders gute Schweißbarkeit besitzen.

[0004] Der bekannte Stahl enthält dazu 0,03 - 0,25 Gew.-% C, durch dessen Anwesenheit in Kombination mit den anderen Legierungselementen Zugfestigkeiten von mindestens 700 MPa erreicht werden sollen. Zusätzlich unterstützt werden soll die Festigkeit des bekannten Stahls durch Mn in Gehalten von 1,4 - 3,5 Gew.-%. Al wird bei der Erschmelzung des bekannten Stahls als Oxidationsmittel eingesetzt und kann in dem Stahl in Gehalten von bis zu 0,1 Gew.-% vorhanden sein. Der bekannte Stahl kann auch bis zu 0,7 Gew.-% Si aufweisen, durch dessen Anwesenheit sich die ferritisch-martensitische Struktur des Stahls stabilisieren lässt. Cr wird dem bekannten Stahl in Gehalten von 0,05 - 1 Gew.-% zugegeben, um den Einfluss der durch den Schweißvorgang im Bereich der Schweißnaht eingetragenen Wärme zu vermindern. Für denselben Zweck sind in dem bekannten Stahl 0,005 - 0,1 Gew.-% Nb vorhanden. Nb soll dabei zusätzlich einen positiven Einfluss auf die Verformbarkeit des Stahls besitzen, da seine Anwesenheit eine Feinung des Ferritkorns mit sich bringt. Für denselben Zweck können dem bekannten Stahl 0,05 - 1 Gew.-% Mo, 0,02 - 0,5 Gew.-% V, 0,005 - 0,05 Gew.-% Ti und 0,0002 - 0,002 Gew.-% B zugegeben werden. Mo und V tragen dabei zur Härtbarkeit des bekannten Stahls bei, während Ti und B sich zusätzlich positiv auf die Festigkeit des Stahls auswirken sollen.

[0005] Ein anderes, ebenfalls aus einem hochfesten Mehrphasenstahl bestehendes, gut verformbares Stahlblech ist aus der EP 1 589 126 B1 bekannt. Dieses bekannte Stahlblech enthält 0,10 - 0,28 Gew.-% C, 1,0 - 2,0 Gew.-% Si, 1,0 - 3,0 Gew.-% Mn, 0,03 - 0,10 Gew.-% Nb, bis zu 0,5 Gew.-% Al, bis zu 0,15 Gew.-% P, bis zu 0,02 Gew.-% S. Optional können in dem Stahlblech bis zu 1,0 Gew.-% Mo, bis zu 0,5 Gew.-% Ni, bis zu 0,5 Gew.-% Cu, bis 0,003 Gew.-% Ca bis zu 0,003 Gew.-% Seltenerdmetalle, bis zu 0,1 Gew.-% Ti oder bis zu 0,1 Gew.-% V vorhanden sein. Das Gefüge des bekannten Stahlblechs weist bezogen auf seine Gesamtstruktur einen Restaustenit-Gehalt von 5 - 20 % sowie mindestens 50 % bainitischen Ferrit auf.

[0006] Gleichzeitig soll der Anteil an polygonalem Ferrit an dem Gefüge des bekannten Stahlblechs höchstens 30 % betragen. Durch die Beschränkung des Anteils an polygonalem Ferrit soll in dem bekannten Stahlblech Bainit die Matrix-Phase bilden und Restautenit-Anteile vorhanden sein, die zur Ausgewogenheit von Zugfestigkeit und Verformbarkeit beitragen. Auch dabei soll die Anwesenheit von Nb sicherstellen, dass der Restaustenit-Anteil des Gefüges feinkörnig ausgebildet ist.

[0007] Um diesen Effekt zu gewährleisten, wird im Zuge der Erzeugung des aus der EP 1 589 126 B1 bekannten Stahlblechs eine besonders hohe Anfangstemperatur des Warmwalzens von 1250 - 1350 °C gewählt. In diesem Temperaturbereich geht Nb vollständig in feste Lösung, so dass sich während des Warmwalzens des Stahls eine große Zahl von feinen Nb-Karbiden bildet, die im polygonalen Ferrit oder im Bainit vorliegen. Weiter heißt es in der EP 1 589 126 B1, dass die hohe Anfangstemperatur des Warmwalzens zwar die Voraussetzung für die Feinheit des Restaustenits ist, jedoch nicht alleine den gewünschten Effekt hat. Vielmehr soll dazu auch eine abschließende Glühung bei Temperaturen oberhalb der Ac3-Temperatur, ein darauf folgendes kontrolliertes Abkühlen mit einer Abkühlrate von mindestens 10 °C/s bis zu einer im Bereich von 300 - 450 °C liegenden Temperatur, bei der die Bainit-Umwandlung abläuft, und schließlich ein Halten bei dieser Temperatur über eine ausreichend lange Zeit erforderlich sein.

[0008] Vor dem Hintergrund des voranstehend beschriebenen Standes der Technik bestand die Aufgabe der Erfindung darin, einen Mehrphasenstahl mit einer weiter erhöhten Festigkeit zu schaffen, der gleichzeitig eine hohe Bruchdehnung besitzt. Ebenso sollten ein Flachprodukt mit einer weiter optimierten Kombination aus hoher Festigkeit und gute Verformbarkeit sowie ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Flachproduktes angegeben werden.

[0009] In Bezug auf den Stahl ist die voranstehend angegebene Aufgabe erfindungsgemäß durch einen gemäß Anspruch 1 beschaffenen Stahl gelöst worden.

[0010] In Bezug auf das Flachprodukt besteht die Lösung der oben genannten Aufgabe in einem gemäß Anspruch 13 ausgebildeten Kaltflachprodukt.

[0011] Im Hinblick auf das Verfahren ist die oben angegebene Aufgabe schließlich erfindungsgemäß dadurch gelöst worden, dass die in Anspruch 14 angegebenen Arbeitsschritte durchlaufen werden.

[0012] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben und werden nachfolgend gemeinsam mit dem allgemeinen Erfindungsgedanken im Einzelnen erläutert.

[0013] Ein erfindungsgemäßer Mehrphasenstahl enthält (in Gew.-%) C: 0,14 - 0,25 %, Mn: 1,7 - 2,5 %, Si: 0,2 - 0,7 %, Al: 0,5 - 1,5 %, Cr: < 0,1 %, Mo: < 0,05 %, Nb: 0,02 - 0,06 %, S: bis zu 0,01 %, insbesondere bis zu 0,005 %, P: bis zu 0,02 %, N: bis zu 0,01 %, sowie optional mindestens ein Element aus der Gruppe "Ti, B, V", und als Rest Eisen und unvermeidbare Verunreinigungen, wobei für die Gehalte der optional vorgesehenen Elemente vorgesehen ist, dass Ti: ≤ 0,1 %, B: ≤ 0,002 %, V: ≤ 0,15 % und wobei im Gefüge des Stahls mindestens 10 Vol.-% Ferrit sowie mindestens 6 Vol.-% Restaustenit vorhanden sind.

[0014] Ein erfindungsgemäß zusammengesetzter und beschaffener Stahl erreicht eine Zugfestigkeit Rm von mindestens 950 MPa, eine Streckgrenze ReL von mindestens 500 MPa und eine Bruchdehnung A80 in Querrichtung von mindestens 15 %.

[0015] Kohlenstoff erhöht die Menge und die Stabilität des Restaustenits. In erfindungsgemäßem Stahl ist daher mindestens 0,14 Gew.-% Kohlenstoff vorhanden, um den Austenit bis Raumtemperatur zu stabilisieren und eine vollständige Umwandlung des bei einer Glühbehandlung gebildeten Austenits in Martensit, Ferrit oder Bainit bzw. bainitischen Ferrit zu verhindern. Über 0,25 Gew.-% liegende Kohlenstoffgehalte wirken sich jedoch auf die Schweißeignung negativ aus.

[0016] Mn trägt wie C zur Festigkeit und zur Erhöhung der Menge und der Stabilität des Restaustenits bei. Zu hohe Mn-Gehalte verstärken jedoch die Gefahr der Seigerungsbildung. Sie wirken sich zudem negativ auf die Bruchdehnung aus, da die Ferrit- und Bainit-Umwandlungen stark verzögert werden und als Folge vergleichbar hohe Mengen an Martensit im Gefüge verbleiben. Der Mn-Gehalt eines erfindungsgemäßen Stahls ist auf 1,7 - 2,5 Gew.-% festgesetzt.

[0017] In einem erfindungsgemäßen Stahl sind Al in Gehalten von 0,5 - 1,5 Gew.-% und Si in Gehalten von 0,2 - 0,7 Gew.-% vorhanden, um bei der im Zuge der erfindungsgemäßen Verarbeitung des Stahls durchgeführten Überalterungsbehandlung die Karbidbildung in der Bainitstufe zu vermeiden. Die Bainitumwandlung läuft in Folge der Anwesenheit von Al und Si nicht vollständigab, so dass nur bainitischer Ferrit gebildet wird und die Karbidbildung nicht zu Stande kommt. Auf diese Weise wird die erfindungsgemäß angestrebte Stabilität von an Kohlenstoff angereichertem Restaustenit erzielt. Besonders sicher lässt sich dieser Effekt dadurch gewährleisten, dass der Si-Gehalt auf bis zu 0,6 Gew.-% oder der Al-Gehalt auf 0,7 - 1,4 Gew.-% beschränkt werden, wobei Si-Gehalte von mehr als 0,2 Gew.-% und weniger als 0,6 Gew.-% eingestellt werden und die Al-Gehalte zwischen 0,7 Gew.-% und 1,4 Gew.-% liegen. Bei kombinierter Anwesenheit von Si und Al ergeben sich optimale Eigenschaften des erfindungsgemäßen Mehrphasenstahls, wenn die Summe seiner Al- und Si-Gehalte 1,2 - 2,0 Gew.-% beträgt.

[0018] Cr und Mo sind in einem erfindungsgemäßen Stahl unerwünscht und sollen daher nur in unwirksamen Mengen vorhanden sein, da sie die bainitische Umwandlung verzögern und die Stabilisierung des Restaustenits behindern. Daher ist erfindungsgemäß der Cr-Gehalt auf weniger als 0,1 Gew.-% und der Mo-Gehalt eines erfindungsgemäßen Stahls auf weniger als 0,05 Gew.-%, insbesondere weniger als 0,01 Gew.-%, beschränkt.

[0019] Ein erfindungsgemäßer Stahl enthält Nb in Gehalten von 0,02 - 0,06 Gew.-% sowie optional eines oder mehrere der Elemente "Ti, V, B", um die Festigkeit des erfindungsgemäßen Stahls zu steigern. Nb, Ti, V und B bilden mit dem im erfindungsgemäßen Stahl vorhandenen C und N sehr feine Ausscheidungen. Diese Ausscheidungen wirken festigkeits- und streckgrenzensteigernd durch Teilchenhärtung und Kornfeinung. Die Kornfeinung ist auch für die umformtechnischen Eigenschaften des Stahls von großem Vorteil.

[0020] Ti bindet N noch bei der Erstarrung bzw. bei sehr hohen Temperaturen ab, so dass mögliche negative Wirkungen dieses Elements auf die Eigenschaften des erfindungsgemäßen Stahls auf ein Minimum reduziert sind. Um diese Effekte zu nutzen, kann einem erfindungsgemäßen Stahl zusätzlich zum stets vorhandenen Nb bis zu 0,1 Gew.-% Ti und bis zu 0,15 Gew.-% V zugegeben werden.

[0021] Eine Überschreitung der erfindungsgemäß vorgegebenen Obergrenzen der Gehalte an Mikrolegierungselementen würde zur Verzögerung der Rekristallisation während des Glühens führen, so dass diese bei der realen Produktion entweder nicht realisiert werden kann oder eine zusätzliche Ofenleistung erfordern würde.

[0022] Der positive Einfluss der Anwesenheit von Ti in Bezug auf die Abbindung des N-Gehalts kann dann besonders zielgerichtet genutzt werden, wenn der Ti-Gehalt "%Ti" eines erfindungsgemäßen Mehrphasenstahls folgende Bedingung [3] erfüllt:


wobei mit "%N" der jeweilige N-Gehalt des Mehrphasenstahls bezeichnet ist und diese Bedingung insbesondere dann einzuhalten ist, wenn der Ti-Gehalt 0,01 - 0,03 Gew.-% beträgt.

[0023] Besonders sicher tritt die positive Wirkung von Ti in einem erfindungsgemäßen Stahl dann ein, wenn sein Ti-Gehalt mindestens 0,01 Gew.-% beträgt.

[0024] Durch die Zugabe von bis zu 0,002 Gew.-% Bor kann die Ferritbildung bei der Abkühlung verzögert werden, so dass eine größere Austenitmenge in der Bainitstufe vorliegt. Dadurch können die Menge und die Stabilität des Restaustenits erhöht werden. Darüber hinaus wird statt normalem Ferrit bainitischer Ferrit gebildet, der zur Erhöhung der Streckgrenze beiträgt.

[0025] Praxisgerechte, im Hinblick auf die Kosten und das Eigenschaftsprofil des erfindungsgemäßen Stahls besonders vorteilhafte Varianten des erfindungsgemäßen Stahls ergeben sich, wenn der Ti-Gehalt auf 0,02 Gew.-% beschränkt ist sowie B in Gehalten von 0,0005 - 0,002 Gew.-% oder V in Gehalten von 0,06 - 0,15 Gew.-% vorhanden sind.

[0026] Im Gefüge eines erfindungsgemäßen Stahls sind mindestens 10 Vol.-% Ferrit, insbesondere mindestens 12 Vol.-% Ferrit, sowie mindestens 6 Vol.-% Restaustenit vorhanden, um einerseits die angestrebte hohe Festigkeit und andererseits die gute Verformbarkeit zu sichern. Dazu können abhängig von der Menge der übrigen Gefügebestandteile bis zu 90 Vol.-% des Gefüges aus Ferrit und bis maximal 20 Vol.-% aus Restaustenit bestehen. Gehalte von mindestens 5 Vol.-% Martensit im Gefüge des erfindungsgemäßen Stahls tragen zu dessen Festigkeit bei, wobei der Martensitgehalt auf max. 40 Vol.-% beschränkt sein sollte, um eine ausreichende Dehnbarkeit des erfindungsgemäßen Stahls sicherzustellen. Dabei können optional 5 - 40 Vol.-% Bainit im Gefüge eines erfindungsgemäßen Stahls vorhanden sein.

[0027] Bevorzugt ist der Restaustenit eines erfindungsgemäßen Stahls so mit Kohlenstoff angereichert, dass sein gemäß der im Artikel von A. Zarei Hanzaki et al. in ISIJ Int. Vol. 35, No 3, 1995, pp. 324 - 331 veröffentlichten Formel [1] berechneter CinRA-Gehalt mehr als 0,6 Ges.-% beträgt.


mit aγ: 0,3578 nm (Gitterkonstante des Austenits); aRA: jeweiliger Gitterparameter des Restaustenits nach der Endabkühlung in nm am fertigen Kaltband gemessen.

[0028] Die Menge des im Restaustenit vorhandenen Kohlenstoffs beeinflusst wesentlich die TRIP-Eigenschaften und die Dehnbarkeit eines erfindungsgemäßen Stahls. Dementsprechend ist es vorteilhaft, wenn der CinRA-Gehalt so hoch wie möglich ist.

[0029] In Bezug auf die angestrebt hohe Stabilität des Restaustenits vorteilhaft ist es darüber hinaus, wenn er eine nach der Formel [2] berechnete Güte GRA des Restaustenits ("Restaustenitgüte") von mehr als 6, insbesondere mehr als 8, aufweist.


mit
%RA: Restaustenit-Gehalt des Mehrphasenstahls in Vol.%;
CinRA:C-Gehalt des Restaustenits berechnet gemäß Formel [1].

[0030] Ein kaltgewalztes Flachprodukt der erfindungsgemäßen Art lässt sich in erfindungsgemäßer Weise dadurch erzeugen, dass im ersten Arbeitsschritt ein erfindungsgemäßer Mehrphasenstahl erschmolzen und zu einem Vorprodukt vergossen wird. Bei diesem Vorprodukt kann es sich um eine Bramme oder Dünnbramme handeln.

[0031] Das Vorprodukt wird dann erforderlichenfalls auf eine 1100 - 1300 °C betragende Temperatur wiedererwärmt, von der ausgehend das Vorprodukt anschließend zu einem Warmband warmgewalzt wird. Die Endtemperatur des Warmwalzens beträgt erfindungsgemäß 820 - 950 °C. Das erhaltene Warmband wird bei einer 400 - 750 °C, insbesondere 530 - 600 °C, betragenden Haspeltemperatur zu einem Coil gewickelt.

[0032] Um die Kaltwalzbarkeit des Warmbands zu verbessern, kann das Warmband nach dem Haspeln und vor dem Kaltwalzen einer Glühung unterzogen werden. Diese kann vorteilhafterweise als Haubenglühung oder im kontinuierlichen Durchlauf absolvierte Glühung durchgeführt werden. Die bei der das Kaltwalzen vorbereitenden Glühung eingestellten Glühtemperaturen betragen typischerweise 400 - 700 °C.

[0033] Nach dem Haspeln wird das Warmband bei Kaltwalzgraden von 30 - 80 %, insbesondere 50 - 70 %, zu einem Kaltflachprodukt kaltgewalzt, wobei Kaltwalzgrade von 30 - 75 %, insbesondere 50 - 65 % besonders sicher zu dem gewünschten Ergebnis führen. Das erhaltene Kaltflachprodukt wird anschließend einer Wärmbehandlung unterzogen, bei der es zunächst ein Durchlaufglühen bei einer 750 - 900 °C, insbesondere 800 - 830 °C, betragenden Glühtemperatur durchläuft, um anschließend bei einer 350 - 500 °C, insbesondere 370 - 460 °C, betragenden Überalterungstemperatur einer Überalterungsbehandlung unterzogen zu werden. Die Glühdauer, über die das Kaltflachprodukt im Zuge des Durchlaufglühens bei der Glühtemperatur geglüht wird, beträgt typischerweise 10 - 300 s, während die Dauer der nach dem Glühen durchgeführten Überalterungsbehandlung bis zu 800 s betragen kann, wobei hier in der Regel die Mindestglühdauer 10 s betragen wird.

[0034] Optional kann das geglühte Kaltflachprodukt zwischen dem Glühen und dem Überaltern beschleunigt abgekühlt werden, um eine Rückumwandlung in Ferrit zu erlangen und die Entstehung von Perlit zu unterdrücken. Ausgehend von der Glühtemperatur bis zu einer 500 °C betragenden Zwischentemperatur kann dazu die jeweils eingestellte Abkühlgeschwindigkeit mindestens 5 °C/s betragen. Anschließend erfolgt gegebenenfalls über eine für die Entstehung des gewünschten Gefüges ausreichende Dauer ein Halten des Kaltflachprodukts bei der Zwischentemperatur, auf das hin das Kaltflachprodukt dann weiter abgekühlt wird.

[0035] Das Glühen des Kaltflachprodukts kann im Zuge einer Feuerbeschichtung durchgeführt werden, bei der das Kaltflachprodukt mit einer metallischen Schutzbeschichtung versehen wird.

[0036] Ebenso ist es möglich, das erfindungsgemäß erzeugte Kaltband nach der Wärmebehandlung durch elektrolytisches Beschichten oder ein anderes Abscheideverfahren mit einer Schutzschicht zu versehen.

[0037] Ergänzend oder alternativ kann es ebenso zweckmäßig sein, das Kaltflachprodukt mit einer organischen Schutzschicht zu belegen.

[0038] Optional kann das erhaltene Kaltband auch noch einer Nachwalzung bei Verformungsgraden von bis zu 10 % unterzogen werden, um seine Maßhaltigkeit, Oberflächenbeschaffenheit und mechanische Eigenschaften zu verbessern.

[0039] Zum Nachweis der Eigenschaften erfindungsgemäß beschaffener und erzeugter Bleche sind die in Tabelle 1 angegebenen Schmelzen S1 bis S13 erschmolzen und zu Kaltflachprodukten K1 - K41 verarbeitet worden.

[0040] Die Erzeugung der Kaltflachprodukte K1 - K41 umfasste die Arbeitsschritte:
  • Erschmelzen und Vergießen der Schmelzen S1 - S13 zu jeweils einer Dünnbramme;
  • Warmwalzen der Dünnbramme des Vorprodukts ausgehend von einer Anfangstemperatur WAT und endend bei einer Endtemperatur WET zu einem Warmband;
  • Haspeln des Warmbands bei einer Haspeltemperatur HT;
  • Kaltwalzen des Warmbands nach dem Haspeln bei Kaltwalzgraden KWG zum jeweiligen Kaltflachprodukt K1 - K41;
  • Durchlaufglühen des Kaltflachprodukts bei einer Glühtemperatur GT innerhalb einer Glühdauer Gt;
  • Überaltern des Kaltflachprodukts bei einer betragenden Überalterungstemperatur UA T über eine Überalterungsdauer UA t.


[0041] In Tabelle 2 sind für Glüh- und Überalterungszyklen 1 - 15 die jeweils eingestellten Parameter "Glühtemperatur GT", "Glühzeit Gt", "Abkühlgeschwindigkeit V nach dem Glühen", "Überalterungstemperatur UA T" und "Überalterungszeit UA t" angegeben.

[0042] Die bei der Erzeugung der als Kaltbänder oder -bleche vorliegenden Kaltflachprodukte K1 - K41 im Übrigen jeweils eingestellten Parameter, der jeweils gewählte Glühzyklus sowie die Eigenschaften der erhaltenen Kaltbänder K1 - K41 sind in Tabelle 3 verzeichnet.
Tabelle 1 (Gehaltsangaben in Gew.-%, Rest Eisen und unvermeidbare Verunreinigungen)
Schmelze C Si Mn Al Nb V Ti P S N B Erfindungsgemäß?
S1 0,210 0,41 1,82 1,020 0,041 0,004 0,005 0,004 0,003 0,0015 0,0005 JA
S2 0,250 0,42 1,79 0,970 0,044 0,006 0,003 0,005 0,004 0,0041 0,0004 JA
S3 0,230 0,42 2,48 0,980 0,042 0,005 0,015 0,006 0,005 0,0016 0,0004 JA
S4 0,220 0,42 2,27 0,98 0,040 0,011 0,015 0,004 0,003 0,0016 0,0016 JA
S5 0,231 0,70 1,83 1,020 0,044 0,120 0,006 0,004 0,003 0,0015 0,0005 JA
S6 0,220 0,40 1,83 1,03 0,045 0,006 0,003 0,004 0,005 0,0011 0,0006 JA
S7 0,231 0,40 1,90 1,400 0,025 0,100 0,007 0,004 0,004 0,0013 0,0004 JA
S8 0,215 0,41 2,23 0,970 0,058 0,005 0,004 0,003 0,004 0,0014 0,0005 JA
S9 0,222 0,40 1,80 1,01 0,045 0,10 0,003 0,004 0,004 0,0017 0,0005 JA
S10 0,220 0,65 1,95 1,250 0,029 0,006 0,019 0,005 0,003 0,0016 0,0013 JA
S11 0,215 0,41 2,24 0,91 0,041 0,11 0,004 0,005 0,003 0,0016 0,0005 JA
S12 0,220 0,35 2,50 1,230 0,027 0,005 0,017 0,005 0,003 0,0016 0,0010 JA
S13 0,226 0,41 1,81 1,03 0,003 0,005 0,001 0,003 0,005 0,0013 0,0006 NEIN
Tabelle 2
Glüh-Zyklus Nr. GT [°C] Gt [s] V [°C/s] UA T [°C] UA t [s]
1 820 60 15 375 60
2 820 60 15 375 120
3 820 60 15 375 360
4 820 60 15 425 30
5 820 60 15 425 60
6 820 60 15 425 120
7 820 60 15 450 30
8 820 60 15 450 60
9 820 60 15 450 120
10 820 60 50 425 30
11 820 60 50 425 60
12 820 60 50 425 120
13 820 60 100 425 120
14 840 60 100 425 120
15 860 60 100 425 120
Tabelle 3
  Schmelze Glüh. Nr. WAT [°C] WET [°C] HT [°C] KWG [%] ReL [MPa] Rm [MPa] A80 [%] RA [Vol-%] CinRA [Gew.-%] Güte RA aRa [nm] Erfindungsgemäß?
K1 S1 1 1250 940 600 65 512 975 23,1 18,0 0,76 13,68 0,3611 ja
K2 S1 2 1260 940 610 68 550 1002 23,7 17,0 0,78 13,26 0,3612 ja
K3 S1 3 1250 930 620 63 561 963 24, 6 16,5 0,81 13,37 0,3614 ja
K4 S2 13 1300 930 700 63 614 1070 18,2 15,0 0, 91 13,65 0,3618 ja
K5 S2 14 1140 950 690 55 603 1050 23,1 15,5 0,93 14,42 0,3619 ja
K6 S2 15 1250 870 400 56 580 1020 23,6 17,0 0, 94 15, 98 0,3619 ja
K7 S3 10 1160 860 430 52 552 1103 15,5 15,0 0, 65 9,75 0,3607 ja
K8 S3 11 1180 870 420 55 584 1070 17,1 17,5 0,74 12,95 0,3611 ja
K9 S3 12 1180 920 560 54 570 1007 18,2 18,0 0,78 14,04 0,3612 ja
K10 S4 10 1190 920 560 63 509 964 16,1 15,5 0,73 11,32 0,3610 ja
K11 S4 11 1170 910 550 75 592 990 18,5 18,0 0,82 14,76 0,3614 ja
K12 S4 12 1260 910 530 73 548 1050 21,4 19,0 0,80 15,20 0,3613 ja
K13 S4 14 1240 820 450 30 517 1035 25, 6 13,0 0, 95 12,35 0,3620 ja
K14 S5 7 1300 940 560 54 503 981 18,1 16,5 0,78 12,87 0,3612 ja
K15 S5 8 1250 830 450 45 524 968 19,3 17,5 0,83 14,53 0,3615 ja
K16 S5 9 1140 850 460 50 563 1003 20,8 18,0 0,85 15,30 0,3615 ja
K17 S6 4 1150 900 500 50 532 1010 25,9 18,0 0,84 15,12 0,3615 ja
K18 S6 5 1300 900 530 56 575 986 26,6 16,5 0,91 15,02 0,3618 ja
K19 S6 6 1290 930 530 53 584 978 28, 0 16,5 0,95 15,68 0,3620 ja
K20 S7 4 1280 920 540 54 520 965 22,1 17,5 0,76 13,30 0,3611 ja
K21 S7 5 1280 930 700 56 536 954 22,5 18,0 0,81 14,58 0,3614 ja
K22 S7 6 1290 910 650 58 587 992 21,4 18,5 0,84 15,54 0,3615 ja
K23 S8 13 1150 880 430 60 571 997 20,7 14,5 0,91 13,20 0,3618 ja
K24 S8 14 1150 870 460 65 525 981 22,4 15,0 0,95 14,25 0,3620 ja
K25 S8 15 1100 880 460 45 521 962 24,1 15,5 0, 94 14,57 0,3619 ja
K26 S9 4 1160 930 660 63 511 1009 18,7 17,0 0,77 13,09 0,3612 ja
K27 S9 5 1230 950 650 62 526 1021 19,5 17,5 0,82 14,35 0,3614 ja
K28 S9 6 1230 950 650 70 574 1019 21,2 18,5 0,86 15,91 0,3616 ja
K29 S10 10 1170 940 680 75 510 1003 20,1 17,5 0,79 13,83 0,3613 ja
K30 S10 11 1240 930 560 64 564 997 21,6 18,5 0,84 15,54 0,3615 ja
K31 S10 12 1200 850 490 55 589 1011 22,2 18,5 0,88 16,28 0,3617 ja
K32 S11 10 1190 860 470 46 545 1130 15,5 15,0 0,70 10,50 0,3609 ja
K33 S11 11 1190 870 470 35 529 1062 16,7 17,0 0,82 13, 94 0,3614 ja
K34 S11 12 1150 910 530 49 602 1018 18,1 18,0 0, 80 14,40 0,3613 ja
K35 S11 14 1160 920 520 51 608 993 23,4 13,5 0,93 12,56 0,3619 ja
K36 S12 10 1140 910 520 52 542 1089 15,9 15,5 0,65 10,08 0, 3607 ja
K37 S12 11 1200 920 530 50 583 1054 18,1 17,0 0, 63 10,71 0,3606 ja
K38 S12 12 1210 930 560 49 589 1023 19,4 18,5 0, 67 12,40 0,3607 ja
K39 S13 7 1210 940 700 70 404 796 30,0 19,5 0,91 17,75 0,3618 nein
K40 S13 8 1220 860 410 45 440 763 27,0 18,0 0,93 16,74 0,3619 nein
K41 S13 9 1230 870 420 60 453 775 25,4 17,5 0, 95 16, 63 0,3620 nein



Ansprüche

1. Mehrphasenstahl enthaltend (in Gew.-%)
C: 0,14 - 0,25 %
Mn: 1, 7 - 2,5 %
Si: 0,2 - 0,7 %
Al: 0,5 - 1,5 %
Cr: < 0,1 %
Mo: < 0,05 %
Nb: 0,02 - 0,06 %
S: bis zu 0,01 %
P: bis zu 0,02 %
N: bis zu 0,01 %
sowie optional mindestens ein Element aus der Gruppe "Ti, B, V" gemäß folgender Maßgabe:

Ti: bis zu 0,1 %

B: bis zu 0,002 %

V: bis zu 0,15 %

Rest Eisen und unvermeidbare Verunreinigungen, wobei im Gefüge des Stahls mindestens 10 Vol.-% Ferrit sowie mindestens 6 Vol.-% Restaustenit vorhanden sind und der Stahl eine Zugfestigkeit Rm von mindestens 950 MPa, eine Streckgrenze ReL von mindestens 500 MPa und eine in Querrichtung gemessene Bruchdehnung A80 von mindestens 15 % besitzt.
 
2. Mehrphasenstahl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der gemäß der Formel [1] berechnete CinRA-Gehalt des Restaustenits mehr als 0,6 Gew.-% beträgt:


mit
aγ: 0,3578 nm (Gitterkonstante des Austenits);
aRA: Gitterparameter des Restaustenits im fertigen Mehrphasenstahl nach der Endabkühlung in nm.
 
3. Mehrphasenstahl nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass er eine nach der Formel [2] berechnete Güte GRA des Restaustenits aufweist, für die gilt GRA > 6:


mit %
RA: Restaustenit-Gehalt des Mehrphasenstahls in Vol.-%;
CinRA: C-Gehalt des Restaustenits berechnet gemäß Formel [1].
 
4. Mehrphasenstahl nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Summe seiner Al- und Si-Gehalte 1,2 - 2,0 Gew.-% beträgt.
 
5. Mehrphasenstahl nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sein Si-Gehalt weniger als 0,6 Gew.-% beträgt.
 
6. Mehrphasenstahl nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sein Al-Gehalt 0,7 - 1,4 Gew.-% beträgt.
 
7. Mehrphasenstahl nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sein Ti-Gehalt bis zu 0,02 Gew.-% beträgt.
 
8. Mehrphasenstahl nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sein Ti-Gehalt %Ti die Bedingung [3] erfüllt:


mit %N: N-Gehalt des Mehrphasenstahls.
 
9. Mehrphasenstahl nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er mindestens 0,0005 Gew.-% B enthält.
 
10. Mehrphasenstahl nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er mindestens 0,06 Gew.-% V enthält.
 
11. Mehrphasenstahl nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sein Gefüge einen Martensit-Anteil von mindestens 5 Vol.-% aufweist.
 
12. Mehrphasenstahl nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sein Gefüge einen Bainit-Anteil von 5 - 40 Vol.-% aufweist.
 
13. Kaltflachprodukt hergestellt aus einem gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11 beschaffenen Mehrphasenstahl.
 
14. Verfahren zum Herstellen eines Kaltflachprodukts gemäß Anspruch 13, bei dem folgende Arbeitsschritte absolviert werden:

- Erschmelzen und Vergießen eines gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11 beschaffenen Mehrphasenstahls zu einem Vorprodukt;

- Warmwalzen des Vorprodukts ausgehend von einer 1100 - 1300 °C betragenden Anfangstemperatur und endend bei einer 820 - 950 °C betragenden Endtemperatur zu einem Warmband;

- Haspeln des Warmbands bei einer 400 - 750 °C betragenden Haspeltemperatur;

- optionales Glühen des Warmbands zur Verbesserung der Kaltwalzbarkeit;

- nach dem Haspeln bei Kaltwalzgraden von 30 - 80 % erfolgendes Kaltwalzen des Warmbands zu dem Kaltflachprodukt;

- Durchlaufglühen des Kaltflachprodukts bei einer 750 - 900 °C betragenden Glühtemperatur;

- optional beschleunigtes Abkühlen des durchlaufgeglühten Kaltflachproduktes;

- Überaltern des Kaltflachprodukts bei einer 350 - 500 °C betragenden Überalterungstemperatur.


 
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Haspeltemperatur 530 - 600 °C, der Kaltwalzgrad 50 - 70 %, die Glühtemperatur 800 - 830 °C oder die Überalterungstemperatur 370 - 460 °C betragen.
 
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass das optional nach dem Haspeln und vor dem Kaltwalzen durchgeführte Glühen als Haubenglühung oder als Durchlaufglühung bei einer Glühtemperatur von 400 - 700 °C ausgeführt wird.
 





Recherchenbericht













Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente




In der Beschreibung aufgeführte Nicht-Patentliteratur