(19)
(11) EP 2 440 315 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
05.03.2014  Patentblatt  2014/10

(21) Anmeldenummer: 10734666.0

(22) Anmeldetag:  07.06.2010
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B01F 3/04(2006.01)
B01F 15/00(2006.01)
B01F 7/00(2006.01)
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/EP2010/003410
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 2010/142406 (16.12.2010 Gazette  2010/50)

(54)

RÜHRANORDNUNG

STIRRING DEVICE

ENSEMBLE AGITATEUR


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK SM TR

(30) Priorität: 08.06.2009 DE 102009024176
08.01.2010 DE 102010004206

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
18.04.2012  Patentblatt  2012/16

(73) Patentinhaber: EKATO Rühr- und Mischtechnik GmbH
79650 Schopfheim (DE)

(72) Erfinder:
  • HIMMELSBACH, Werner
    79618 Rheinfelden (DE)

(74) Vertreter: Hering, Hartmut 
Patentanwälte Berendt, Leyh & Hering Innere Wiener Strasse 20
81667 München
81667 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A1- 0 021 470
EP-A2- 1 055 450
US-A- 4 371 480
EP-A1- 0 593 074
DE-U1- 9 201 820
US-B1- 6 346 412
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Rühranordnung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

    [0002] Bei vielen chemischen Reaktoren oder Bioreaktoren, welche eine Rühranordnung enthalten, erfolgen Reaktionen, bei denen mindestens ein Reaktionspartner als gasförmige Ausgangskomponente zur Verfügung steht. Die Rühranordnung hat zum Ziel, die gasförmige Komponente fein zu zerteilen und hierdurch eine große Grenzfläche zwischen der gasförmigen Komponente oder der Flüssigkeit in einer solchen Weise bereitzustellen, dass die gasförmige Komponente wenigstens teilweise oder ganz in Lösung geht und an der im Reaktor laufenden Reaktion teilnimmt.

    [0003] Es gibt somit Anwendungen, bei welchen die Rühranordnung ein Gas zu dispergieren hat. Die Aufgabe des Dispergierens von Gas tritt in der Praxis meistens mit weiteren primären Aufgaben auf, wie beispielsweise dem Mischen von Flüssigkeitsströmen unterschiedlicher Zähigkeiten, mit denen weitere Reaktionspartner eingespeist werden, dem Suspendieren von Feststoffen, der Wärmeübertragung an Wärmeaustauschelemente, dem Umwälzen der Flüssigkeit an die Oberfläche zum Abdampfen von Lösungsmitteln, dem Ausfällen und Kristallisieren von Feststoffen etc..

    [0004] Zum optimalen Lösen der primären Aufgaben wurde in der Vergangenheit eine Vielzahl von Rührorganen entwickelt, die sich in Bezug auf die Förderrichtung, nämlich radial und/oder axial, die Anzahl von Rührflügeln, die Form von Rührflügeln und die Anzahl von Rührstufen unterscheiden können.

    [0005] Im Stand der Technik, wie er beispielsweise in US 4 371 480 A und in DE 92 01 820 U1 beschrieben ist, gibt es Rühranordnungen, bei welchen Gas vom Rührorgan angesaugt wird. Demgegenüber gibt es Rühranordnungen mit "Fremdbegasung", was bedeutet, dass das Gas nicht vom Rührorgan angesaugt wird, sondern von einem Gebläse oder Verdichter oder aus einem Druckspeicher zugeführt wird. Es folgen einige Beispiele für solche bekannten Rühranordnungen.

    [0006] Aus WO 2008/083673 A2 ist eine Rühranordnung mit einem Rührorgan und einer Begasungseinrichtung der eingangs genannten Art bekannt. Diese Begasungseinrichtung führt Gas unterhalb oder seitlich des Rührorgans zu und dieses Gas wird mittels des Rührorgans dispergiert. Bei dieser Auslegung der Rühranordnung erfolgt die Gasabgabe und -verteilung entweder seitlich und/oder unterhalb des Rührorgans in einem relativ großen Abstand hiervon.

    [0007] Aus EP 0 847 709 A1 ist ein Rührorgan bekannt, welches insbesondere als Begasungs-Rührorgan zum Rühren von Flüssigkeiten eingesetzt wird. Den Flüssigkeiten wird ein Gas, beispielsweise Luft, zugeführt. Bei diesem Begasungs-Rührorgan erfolgt eine Gaszufuhr über ein Zufuhrrohr, dessen Mündung unterhalb der Rührachse des Rührorgans liegt. Auch können gegebenenfalls mehrere Zufuhrrohre unterhalb und/oder seitlich beabstandet vom Rührorgan vorgesehen sein. Über diese Rohre wird das Gas der Abströmung des Rührorgans der Rühranordnung zugeführt.

    [0008] EP 1 055 450 B1 zeigt ein Rührwerk, bei welchem eine Gaszufuhr über mitrotierende Verteilerelemente erfolgt.

    [0009] Bezüglich der vorangehend beschriebenen Rühranordnungen ist zu erkennen, dass man bei Rühranordnungen mit Fremdbegasung zwei Fälle unterscheiden kann.

    [0010] Eine Gaszufuhr kann über ortsfest installierte Einspeisungen erfolgen, wie beispielsweise über Rohre unterhalb des Rührorgans oder Rohrer seitliche neben dem Rührorgan oder einen ringförmigen Gasverteiler, eine sogenannte Ringbrause, die unterhalb des Rührorgans angeordnet ist. Eine solche Ringbrause hat über den Umfang verteilt mehrere Öffnungen, über die das dem Rührorgan zuzuführende Gas austreten kann.

    [0011] Eine Gaszufuhr kann auch über mitrotierende Verteilerelemente erfolgen, wie es bei dem Rührwerk der Fall ist, das in EP 1 055 450 B1 beschrieben ist. Bei diesem Rührwerk sind jedoch, sobald der das Rührorgan neben dem eigentlichen Begasen eine der eingangs genannten primären Aufgaben erfüllen muss, die rotierenden Verteilerelemente zur Begasung außerhalb vom eigentlichen Rührorgan angeordnet, so dass keine optimale Begasung mehr erfolgen kann.

    [0012] Die an sich bekannten Ausführungsformen von Begasungseinrichtungen umfassen mehrere einzelne und gesonderte Bauteile, denen starre Halterungen zur Vermeidung von strömungsinduzierten Schwingungen zugeordnet werden müssen. Gegebenenfalls müssen aus Korrisionsgründen hochwertige Werkstoff, Duplex-Stähle, Alloys oder Titan eingesetzt werden. Insgesamt gesehen sind daher die bisherigen Begasungseinrichtungen komplex, umfassen mehrere Einzelteile und sind daher hinsichtlich der Konstruktion aufwändig und kostenintensiv.

    [0013] Weiterhin zeigt EP 0 021 470 A1 eine Vorrichtung zum Eintragen von Gas in eine Flüssigkeit, wobei sowohl die Flüssigkeit als auch Luft angesaugt wird.

    [0014] EP 0 593 074 A1 zeigt ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Dispergieren von Gas in Flüssigkeit, wobei eine Auslassbreite von Auslassleitungen, die innerhalb von Rührblättern integriert vorgesehen sind, einstellbar ist. Das nächstliegende Dokument US 6 346 412 B1 offenbart die Merkmale des Oberbegriffs des Anspruch 1 und zeigt eine Rühranordnung, wobei eine Fluidisierung mittels zugeführtem Gas erfolgt. Gas wird dabei über Öffnungen in den Rührblättern, aber auch über zusätzlich zu den Rührblättern und parallel zu diesen verlaufenden Auslassleitungen mit Auslassöffnungen zugeführt. Die Auslassleitungen sind dabei parallel zu den Rührblättern verlaufend und seitlich zu diesen vorgesehen.

    [0015] Die Erfindung zielt darauf ab, eine konstruktiv möglichst einfache Gaszufuhr zu dem Rührorgan einer Rühranordnung unter Erzielung einer nennenswerten Kostenersparnis bereitzustellen, und auch eine gezielte Gasabgabe in jeder beliebigen strömungsmechanisch gewünschten Stelle des Rührorgans bzw. der Rührblätter zu erreichen. Insbesondere soll eine optimale Dispergierung von Gas erreicht werden, ohne dass die Erfüllung einer primären Aufgabe der Rühranordnung beeinträchtigt wird.

    [0016] Nach der Erfindung wird hierzu eine Rühranordnung entsprechend Anspruch 1 bereitgestellt. Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass Auslassöffnungen der Auslassleitungen in unmittelbarer Nähe zu den Rührblättern und innerhalb des vom Rührorgan überstrichenen Volumens angeordnet sind. Dabei liegen die Mündungsöffnungen bzw. Auslässe der Auslassleitungen insbesondere im Bereich der Rührorganblätter oder zwischen den Rührorganblättern.

    [0017] Bei der erfindungsgemäßen Rühranordnung sind mitrotierende Auslassleitungen mit in unmittelbarer Nähe zu den Rührblättern angeordneten Auslassöffnungen vorgesehen, so dass sich deren Lagerung und Halterung vereinfacht. Diese Auslassleitungen gestatten ferner, dass das Gas an jeder beliebigen, strömungsmechanisch günstigen Stelle des Rührorgans bzw. des Rührblatts in gezielter Weise abgegeben werden kann. Über die mitrotierenden Auslassleitungen wird das Gas aus der Verteilerbüchse zu den jeweils gewünschten Auslassöffnungen geleitet. Durch die erfindungsgemäße Anordnung der Auslassöffnungen der Auslassleitung in unmittelbarer Nähe zu den Rührblättern und innerhalb des vom Rührorgan überstrichenen Volumens wird insbesondere eine optimale Dispergierung von Gas erreicht, während gleichzeitig eine Störung der Erfüllung einer primären Aufgabe der Rühranordnung ausgeschlossen wird.

    [0018] Weiterhin umfasst die Begasungseinrichtung eine feststehende Zufuhrleitung, die abgedichtet in kommunizierender Verbindung mit dem Innenraum der sich drehenden Verteilerbuchse steht. Es erfolgt eine Zufuhr der gasförmigen Komponente zum Rührorgan über eine einzige zentrale Zufuhrleitung, wodurch man eine wesentlich vereinfachte Konstruktion einer Rühranordnung umfassend ein Rührorgan und eine Begasungseinrichtung erhält. Die feststehende zentrale Zufuhrleitung steht im abgedichteter Weise in kommunizierender Verbindung mit dem Innenraum einer zentralen und sich mit der Nabe des Rührorgans drehenden Verteilerbüchse.

    [0019] Bei der erfindungsgemäßen Auslegung der Rühranordnung hat man somit eine zentrale Gaszuleitung, welche dann mit mitrotierenden Einrichtungen, wie einer Verteilerbüchse, mit den ebenfalls mitrotierenden Auslassleitungen in kommunizierender Verbindung steht. Somit wird eine konstruktiv wesentlich vereinfachte Gaszufuhr bei einer derartigen Rühranordnung mit Begasungseinrichtung verwirklicht.

    [0020] Um eine möglichst gedrängte Bauweise der Rühranordnung zu erreichen, ist die rotierende Verteilerbüchse koaxial und unterhalb der Rührorgannabe angeordnet. Hierdurch erhält man eine möglichst platzsparende Anordnung und Ausbildung eines sich drehenden Verteilerorgans.

    [0021] Erfindungsgemäß liegen die Gaszufuhrstellen, die von den Auslassöffnungen der Auslassleitungen gebildet werden, innerhalb des vom Rührorgan überstrichenen Volumens. Somit gestatten die Auslassleitungen bei der erfindungsgemäßen Rühranordnung eine freie Wahl der optimalen Stellen der Gasfreisetzung in unmittelbarer Nähe der Rührblätter. Sowohl die Ausströmrichtung des zugeleiteten Gases als auch die Ausströmstelle lassen sich in optimaler Weise auch unter Berücksichtigung der jeweiligen Bauform des Rührorgans wählen.

    [0022] Die von der Verteilerbüchse abgehenden Auslassleitungen können gesondert zu den Rührblättern verlaufen.

    [0023] Gemäß einer alternativen Ausgestaltungsform können die Auslassleitungen in die Rührblätter des Rührorgans integriert sein.

    [0024] Der Übergang von der stehenden Zufuhrleitung und der sich mit dem Rührorgan drehenden Verteilerbüchse, mit deren Innenraum die Auslassleitungen in kommunizierender Verbindung sind, sind derart zu gestalten, dass die Verlustmenge am Übergang von stehendem zu drehendem Teil möglichst gering ist und somit eine zuverlässige Abdichtung am Übergangsbereich erfolgt. Hierzu ist nach der Erfindung ein hydrostatischer Verschluss an diesem Übergangsbereich vorgesehen.

    [0025] Zusammenfassend ist es bei der erfindungsgemäßen Rühranordnung wesentlich, dass man eine konstruktive vereinfachte Zuleitung zu dem Rührorgan mit möglichst wenigen Einzelteilen erhält. So wird bei der Erfindung eine einzig zentrale Gaszufuhr vorgesehen, welche feststehend ist, und die mit einer rotierenden Verteilerbüchse zusammenarbeitet, deren Innenraum einen Gasaufnahmeraum bildet. Von dieser zentralen, mitrotierenden Verteilerbüchse werden dann die Auslassleitungen, welche mitrotieren, gespeist, und diese mitrotierenden Auslassleitungen mit Auslassöffnungen in unmittelbarer Nähe zu den Rührblättern und innerhalb des vom Rührorgan überstrichenen Volumens können dann zur Optimierung der Rühranordnung an den jeweils günstigsten Stellen das zugeleitete Gas abgeben und hierbei diesem abgegebenen Gasstrom auch eine gewünschte Strömungsrichtung erteilen, um die Reaktionsteilnahme des Gases zu verbessern.

    [0026] Die Erfindung wird nachstehend an Hand von bevorzugten Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung, die lediglich als Beispiel ohne beschränkenden Charakter dient, näher erläutert. In der Zeichnung zeigt:
    Fig. 1
    eine schematische Seitenansicht einer Rühranordnung mit einem Rührorgan und einer Begasungseinrichtung nach der Erfindung; und
    Fig. 2
    eine schematische Seitenansicht einer Rühranordnung mit einem Rührorgan und einer Begasungseinrichtung gemäß einer Ausführungsvariante, die nicht Teil der Erfindung ist.


    [0027] In den Figuren der Zeichnung sind gleiche oder ähnliche Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen.

    [0028] In Figur 1 ist eine erste Ausführungsform einer insgesamt mit 1 bezeichneten Rühranordnung gezeigt. Diese Rühranordnung 1 weist ein sich drehendes Rührorgan 2 auf, welches zum Rühren von Flüssigkeiten bestimmt ist. Das Rührorgan 2 umfasst eine Rührorgannabe 3, an welcher Rührblätter 4 angebracht sind. Die Rührblätter 4 können irgendeine beliebige gewünschte Gestalt und Auslegung haben.

    [0029] Ferner umfasst die Rühranordnung 1 eine insgesamt mit 5 bezeichnete Begasungseinrichtung, welche ein Gas, wie Luft, zum Dispergieren mittels des Rührorgans 2 diesem zuführt. Die Begasungseinrichtung 5 umfasst eine sich mit der Rührorgannabe 3 des Rührorgans 2 drehende Verteilerbüchse 6. Diese Verteilerbüchse 6 umschließt einen Innenraum, welcher zur Gasaufnahme dient. Die Verteilerbüchse 6 bzw. der Innenraum derselben steht in kommunizierender Verbindung mit mitrotierenden Auslassleitungen 7, welche das Gas an jeweils gewünschten Stellen mit einer jeweils gewünschten Strömungsrichtung ausgeben. Ferner umfasst die Begasungseinrichtung 5 eine stehende Zufuhrleitung 8, welche abgedichtet in kommunizierender Verbindung mit dem Innenraum der sich drehenden Verteilerbüchse 6 steht. Bei diesem in Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiel sind die mitrotierenden Auslassleitungen 7 gesondert zu den Rührblättern 4 ausgebildet.

    [0030] Bei der in Figur 1 gezeigten Rühranordnung ist eine einzige, zentrale, stehende Zufuhrleitung 8 für ein zuzuführendes Gas vorgesehen. Die Verteilerbüchse 6 ist koaxial und unterhalb der Rührorgannabe 3 angeordnet, welche den Innenraum zur Gasaufnahme hat. Die stehende bzw. feststehende Zufuhrleitung 8 und die sich drehende Verteilerbüchse 6 sind miteinander in abgedichteter Weise kommunizierend in Verbindung. Die Ausführung ist hierbei derart gewählt, dass die Verlustmenge an der Abdichtung des Übergangs von stehender Zufuhrleitung 8 und rotierender Verteilerbuchse 6 möglichst gering ist. Hierzu ist ein hydrostatischer Verschluss an diesem Übergangsbereich vorgesehen.

    [0031] Das über die feststehende Zufuhrleitung 8 dem Innenraum der sich drehenden Verteilerbüchse 6 eingeleitete Gas wird bei der erfindungsgemäßen Auslegung der Rühranordnung 1 über die mitrotierenden Auslassleitungen 7 der Begasungseinrichtung 5 an einer jeweils gewünschten, geeigneten Stelle freigesetzt, wobei die Zufuhrstellen innerhalb des vom Rührorgan 2 überstrichenen Volumens liegen. Auch kann das Gas an den Mündungsöffnungen der mitrotierenden Auslassleitungen 7 mit einer jeweils gewünschten Strömungsrichtung ausgeleitet und abgegeben werden. Diese Mündungsöffnungen der Auslassleitungen 7 können im Bereich der Rührblätter 4 liegen, oder sie können auch zwischen diesen angeordnet sein. Sie sind jedoch immer in unmittelbarer Nähe zu den Rührblättern und innerhalb des vom Rührorgan überstrichenen Volumens angeordnet. In Abhängigkeit von dem jeweiligen Typ des Rührorgans 2 lassen sich in optimaler Weise die günstigsten Stellen für die Auslassöffnungen der Auslassleitungen 7 und den günstigsten Austrittsrichtungen wählen. Durch die kompakte Auslegung der Begasungseinrichtung 5 lassen sich insbesondere Montagekosten und/oder Materialkosten einsparen und reduzieren. Da ferner die Auslassleitungen 7 mitrotieren, können die starren Halterungen für die Auslassleitungen zur Vermeidung von strömungsinduzierten Schwingen ersatzlos entfallen.

    [0032] Die erfindungsgemäße Rühranordnung 1 ist aufgrund ihrer erfindungsgemäßen Ausgestaltung relativ kostengünstig und mit weitgehend reduziertem Konstruktionsaufwand verbunden. Das Rührorgan 2 der erfindungsgemäßen Rühranordnung 1 kann daher auf äußerst effiziente Weise das zugeführte Gas fein zerteilen, so dass sich optimale Reaktionsverhältnisse von Gas und Flüssigkeit in einem Reaktor realisieren lassen.

    [0033] Figur 2 zeigt Beispiele für Alternativen der Ausgestaltungsformen der Auslassleitungen 7 sowie der Ausrichtungen und der Anordnungen der Mündungsöffnungen derselben, die nicht Teil der Erfindung sind. Auch ist dort ein Beispiel angedeutet, bei dem die Auslassleitung 7 in das zugeordnete Rührblatt 4 integriert ist. Alle weiteren Einzelheiten der Rühranordnung 1 nach Figur 2 stimmen mit den Einzelheiten der Rühranordnung 1 nach Figur 1 überein. Eine nähere Erläuterung erübrigt sich daher.

    [0034] Die Erfindung ist nicht auf die Einzelheiten der dargestellten Ausführungsformen beschränkt, sondern es sind zahlreiche Abänderungen und Modifikationen möglich, die der Fachmann im Bedarfsfall treffen wird, ohne den Erfindungsgedanken zu verlassen. So sind beispielsweise auch Kombinationen der Ausführungsformen von Auslassleitungen 7 möglich, die teilweise in die Rührblätter 4 integriert sind, aber auch teilweise gesondert zu diesen verlaufen. Auch können die Mündungsöffnungen der mitrotierenden Auslassleitungen 7 dann abwechselnd in unterschiedlichen Stellen bezogen auf das Rührorgan 2 angeordnet sein, und die Mündungsöffnungen selbst können auch unterschiedlich gestaltet sein, um dem austretenden Gasstrom eine jeweils gewünschte Strömungsrichtungskomponente zu erteilen. Erfindungsgemäß sollen diese Mündungs- bzw. Auslassöffnungen jedoch in unmittelbarer Nähe zu den Rührblättern und innerhalb des vom Rührorgan überstrichenen Volumens liegen.


    Ansprüche

    1. Rühranordnung mit einem sich drehenden Rührorgan (2) zum Rühren von Flüssigkeiten, welches an einer Rührorgannabe (3) angebrachte Rührblätter (4) umfasst, und mit einer Begasungseinrichtung (5), welche ein Gas, wie Luft, zum Dispergieren mittels des Rührorgans zuführt, wobei die Begasungseinrichtung eine sich mit der Nabe (3) des Rührorgans (2) drehende Verteilerbüchse (6) mit einem Innenraum zur Gasaufnahme umfasst, der mit mitrotierenden Auslassleitungen (7) in kommunizierender Verbindung steht, wobei die Auslassöffnungen der Auslassleitungen (7) in unmittelbarer Nähe zu den Rührblättern (4) und innerhalb des vom Rührorgan (2) überstrichenen Volumens angeordnet sind und das Gas an jeweils gewünschten Stellen mit der jeweils gewünschten Strömungsrichtung abgeben,
    die Begasungseinrichtung (5) eine feststehende Zufuhrleitung umfasst, die abgedichtet in kommunizierender Verbindung mit dem Innenraum der sich drehenden Verteilerbüchse (6) steht, dadurch gekennzeichnet, dass
    die rotierende Verteilerbüchse (6) koaxial und unterhalb der Rührorgannabe (3) angeordnet ist, und die dichte Verbindung von feststehender Zufuhrleitung (8) und sich drehender Verteilerbüchse (6) mittels eines hydrostatischen Verschlusses erfolgt.
     
    2. Rühranordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslassleitungen (7) gesondert zu den Rührblättern (4) verlaufen.
     
    3. Rühranordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslassleitungen (7) in die Rührblätter (4) integriert sind.
     


    Claims

    1. Stirrer arrangement with a rotating stirrer element (2) for stirring liquids, which comprises stirrer blades (4) mounted on a stirrer element hub (3), and with a gas injection device (5), which supplies a gas, such as air, for dispersion by means of the stirrer element, wherein the gas injection device comprises a distribution sleeve (6) rotating with the hub (3) of the stirrer element (2) with an internal space for receiving the gas, which has a communicating connection to the co-rotating outlet passages (7), wherein the outlet orifices of the outlet passages (7) are located in the immediate vicinity of the stirrer blades (4) and within the volume swept by the stirrer element (2) and the gas issues at respective desired positions with the respectively desired flow direction, the gas injection device (5) comprises a fixed supply line, which has a sealed communicating connection with the interior cavity of the rotating distribution sleeve (6), characterised in that the rotating distribution sleeve (6) is arranged coaxial to and underneath the stirrer element hub (3), and the sealed connection of the fixed supply line (8) and the rotating distribution sleeve (6) is made by means of a hydrostatic closure.
     
    2. Stirrer arrangement in accordance with claim 1, characterised in that the outlet passages (7) run separate to the stirrer blades.
     
    3. Stirrer arrangement in accordance with claim 1, characterised in that the outlet passages (7) are integrated into the stirrer blades (4).
     


    Revendications

    1. Ensemble d'agitation avec un organe d'agitation rotatif (2) pour agiter des liquides, qui comprend des pales d'agitation (4) disposées sur un moyeu d'organe d'agitation (3), et avec un dispositif de gazage (5) qui amène un gaz, tel que de l'air, en vue d'une dispersion à l'aide de l'organe d'agitation, le dispositif de gazage comprenant une douille de distribution (6) qui tourne avec le moyeu (3) de l'organe d'agitation (2) et présentant un espace intérieur destiné à recevoir le gaz, lequel espace intérieur est en relation de communication avec des conduites d'échappement (7) co-rotatives, les ouvertures d'échappement des conduites d'échappement (7) étant disposées à proximité immédiate des pales d'agitation (4) et à l'intérieur du volume parcouru par l'organe d'agitation (2), et émettant le gaz à des endroits respectivement souhaités avec le sens d'écoulement respectivement souhaité, le dispositif de gazage (5) comprenant une conduite d'alimentation fixe qui est en relation de communication étanche avec l'espace intérieur de la douille de distribution (6) rotative, caractérisé en ce que la douille de distribution rotative (6) est disposée de manière coaxiale et sous le moyeu de l'organe d'agitation (3), et la liaison étanche de la conduite d'alimentation fixe (8) et de la douille de distribution rotative (6) est assurée par une fermeture hydrostatique.
     
    2. Ensemble d'agitation selon la revendication 1, caractérisé en ce que les conduites d'échappement (7) vont séparément jusqu'aux pales d'agitation (4).
     
    3. Ensemble d'agitation selon la revendication 1, caractérisé en ce que les conduites d'échappement (7) sont intégrées dans les pales d'agitation (4).
     




    Zeichnung








    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



    Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente