[0001] Die Erfindung betrifft ein Unterseeboot mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmalen.
[0002] In militärischen Unterseebooten werden üblicherweise Torpedos, Raketen und Unterwasserminen
als Bewaffnung mitgeführt. Es ist bekannt, diese Waffen innerhalb der Druckkörper
solcher Unterseeboote typischerweise in so genannten Torpedorohren zu lagern. Insbesondere
bei Unterseebooten mit verhältnismäßig geringer Größe verringern die gelagerten Waffen
das an sich schon eingeschränkte Raumangebot in dem Druckkörper.
[0003] Die Waffenübernahme in das Unterseeboot kann über am Oberdeck des Unterseeboots ausgebildetes
Waffenübernahmeluk erfolgen. Sie ist speziell bei Torpedos, die mehr als 7 Meter Länge
und ein Gewicht von nahezu 2.000 Kilogramm aufweisen können, aufwändig. Hierzu muss
auf dem Oberdeck des Unterseeboots eine Waffenübernahmebühne und in dem Druckkörper
eine Waffenbeladevorrichtung aufgebaut und nach dem Beladen wieder abgebaut werden.
[0004] Das Auslassen der Waffen aus dem Unterseeboot erfolgt in der Regel über durch die
Druckkörperwandung geführte Waffenrohre. Die außerhalb des Druckkörpers angeordneten
Enden dieser Waffenrohre werden mit Mündungsklappen druckdicht verschlossen, während
die innerhalb des Druckkörpers angeordneten Enden der Waffenrohre mittels Bodenverschlüssen
druckdicht verschlossen werden. Beim Auslassen einer Waffe aus einem Waffenrohr ist
sicherzustellen, dass bei dann geöffneter Mündungsklappe der Bodenverschluss des Waffenrohrs
geschlossen ist. Hierzu sind die Mündungsklappen der Waffenrohre mit den Bodenverschlüssen
verblockt. Ein Versagen der Verblockung bei gleichzeitiger Öffnung der Mündungsklappe
und des Bodenverschlusses führt zu einem Wassereinbruch in den Druckkörper, der im
ungünstigsten Fall zum Verlust des Unterseeboots führen kann. Eine weitere Gefahrenquelle
stellen die in den Waffenrohren gelagerten Torpedos dar. Eine Explosion eines in einem
Waffenrohr gelagerten Torpedos führt üblicherweise immer zum Verlust eines Unterseeboots.
Des Weiteren erweist es sich als nachteilig, dass die durch den Druckkörper geführten
Waffenrohre typischerweise starr mit dem Druckkörper verbunden sind, so dass die auf
den Druckkörper wirkende Schockbeanspruchung direkt auf die in den Waffenrohren gelagerten
Waffen übertragen werden.
[0005] Aus
DE 24 54 738 A1 ist ein Unterseeboot bekannt, bei dem die Waffenrohre vollständig außerhalb des Druckkörpers
angeordnet sind. Insofern wirkt sich bei diesem Unterseeboot die Bewaffnung nicht
auf das Raumangebot in dem Druckkörper aus. Allerdings erweist sich bei diesem Unterseeboot
das Nachladen der Waffenrohre als besonders aufwändig, da die Waffenrohre unterhalb
der Wasserlinie des aufgetauchten Unterseeboots angeordnet sind, so dass das Nachladen
der Waffenrohre entweder in einem Dock erfolgen muss oder einen Tauchereinsatz erforderlich
macht.
[0006] Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Unterseeboot
zu schaffen, das eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Waffenlagerung und
Waffenübernahme ermöglicht.
[0007] Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Unterseeboot mit den in Anspruch 1 angegebenen
Merkmalen. Vorteilhafte Weiterbildungen dieses Unterseeboots ergeben sich aus den
Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie der Zeichnung. Hierbei können
gemäß der Erfindung die in den Unteransprüchen angegebenen Merkmale jeweils für sich,
aber auch in technisch sinnvoller Kombination die erfindungsgemäße Lösung gemäß Anspruch
1 weiter ausgestalten.
[0008] Das erfindungsgemäße Unterseeboot weist in üblicher Weise einen Druckkörper auf.
Außerhalb des Druckkörpers ist vor dessen bugseitigem Ende ein Bewaffnungsmodul zum
Lagern und zum Ausstoß mehrerer Waffen angeordnet. In diesem Bereich des Druckkörpers
ist vorzugsweise außen beabstandet von dem Druckkörper eine Außenhaut des Unterseeboots
angeordnet, wobei das Bewaffnungsmodul in dem frei durchfluteten Zwischenraum zwischen
dem Druckkörper und der Außenhaut gelagert ist.
[0009] Die Grundidee der Erfindung ist es, das Bewaffnungsmodul als eine abnehmbare Baueinheit
auszubilden. Diese Maßnahme ermöglicht es, das Bewaffnungsmodul von der Bootsstruktur
zu lösen und beispielsweise mit einem Kran oder einem anderen geeigneten Hebezeug
auf ein das Unterseeboot unterstützendes Überwasserschiff oder an Land zu verbringen.
Eine Beladung, Komponentenprüfung oder Wartung des Bewaffnungsmoduls ist hierdurch
deutlich einfacher und schneller als direkt an dem Unterseeboot durchführbar. Besonders
vorteilhaft kann ein von dem Unterseeboot abgenommenes Bewaffnungsmodul direkt durch
ein vorab bereitgestelltes anderes und einsatzbereites Bewaffnungsmodul ersetzt werden,
so dass sich die Waffenübernahmezeit bei dem erfindungsgemäßen Unterseeboot gegenüber
den bislang bekannten Unterseebooten entscheidend verkürzt. Weiter vorteilhaft können
hinsichtlich der Bewaffnung unterschiedliche Bewaffnungsmodule bereitgestellt werden,
die speziell an das jeweilige Einsatzprofil des Unterseeboots angepasst sind. Hier
sind die unterschiedlichsten Bewaffnungskonfigurationen möglich. So kann das Unterseeboot
z. B. dann, wenn es nur zum Legen von Unterwasserminen eingesetzt werden soll, mit
einem Bewaffnungsmodul ausgerüstet werden, das vorrangig oder ausschließlich mit Unterwasserminen
bestückt ist und/oder speziell zum Aussetzen von Unterwasserminen gestaltet ist. Falls
das Unterseeboot zum Absetzen von Spezialeinsatzkräften eingesetzt werden soll, kann
beispielsweise ein Bewaffnungsmodul eingesetzt werden, das neben der Bewaffnung auch
einen Stauraum für Aufrüstungsgegenstände der abzusetzenden Einsatzkräfte aufweist.
[0010] Der Austausch des Bewaffnungsmoduls wird weiter erleichtert, wenn dieses, wie es
bevorzugt vorgesehen ist, in einem Bereich angeordnet ist, der bei aufgetauchtem Unterseeboot
oberhalb der Wasserlinie liegt. Diese Anordnung des Bewaffnungsmoduls ermöglicht es,
das Bewaffnungsmodul ohne einen Tauchereinsatz von der Bootsstruktur zu lösen und
anschließend von dieser abzunehmen bzw. das Unterseeboot ohne einen Tauchereinsatz
mit dem Bewaffnungsmodul auszurüsten.
[0011] Zweckmäßigerweise bildet das Bewaffnungsmodul einen Teil der Außenhaut des Unterseeboots.
Zu diesem Zweck weist das Bewaffnungsmodul bevorzugt eine Außenverkleidung auf, deren
Form mit der Form des daran anschließenden Außenhautbereichs korrespondiert. Auf diese
Weise wird ein im Wesentlichen nahtloser und damit strömungsgünstiger und signaturarmer
Übergang von dem Bewaffnungsmodul zu der angrenzenden Außenhaut geschaffen.
[0012] Vorteilhaft kann das Bewaffnungsmodul einen Abschnitt eines begehbaren Oberdecks
des Unterseeboots bilden. So kann das Bewaffnungsmodul in dem Oberdeck integriert
sein oder in bevorzugter Ausgestaltung einen von einem Turm des Unterseeboots abgewandten
vorderen Endbereich des Oberdecks bilden, was insbesondere dann von Vorteil ist, wenn
das Bewaffnungsmodul zum Ausbringen von Torpedos vorgesehen ist.
[0013] Das Bewaffnungsmodul weist bevorzugt mehrere in einer Tragstruktur schockfest gelagerte
Waffenrohre auf. Die Tragstruktur ist zweckmäßigerweise derart ausgebildet, dass in
dem Bewaffnungsmodul eine möglichst große Anzahl von Waffenrohren neben und übereinander
angeordnet ist. Die Waffenrohre können im Wesentlichen den Waffenrohren entsprechen,
die bei den bislang bekannten Unterseebooten durch die Druckkörperwandung geführt
werden. Vorzugsweise sind die Waffenrohre mit allen zum Ausbringen einer Waffe erforderlichen
mechanischen und/oder hydraulischen Einrichtungen ausgestattet. Um zu verhindern,
dass eine Schockbeanspruchung des Waffenmoduls und/oder des Druckkörpers auf die in
den Waffenrohren gelagerten Waffen übertragen wird und um zusätzlich zu verhindern,
dass die beim Ausbringen der Waffen aus den Waffenrohren gegebenenfalls auftretenden
Ausstoßgeräusche auf den Druckkörper übertragen werden, ist es vorteilhaft, die Waffenrohre
elastisch von dem Druckkörper zu entkoppeln. So ist es möglich, jedes der Waffenrohre
in dem Bewaffnungsmodul elastisch auf Dämpfungselementen zu lagern oder vorzugsweise
das gesamte Bewaffnungsmodul auf der hierfür bootsseitig vorgesehen Tragstruktur elastisch
auf Dämpfungselementen zu lagern.
[0014] Weiter vorteilhaft sind Mittel zum Steuern des Ausbringvorgangs von in den Waffenrohren
gelagerten Waffen vorgesehen, die von innerhalb des Druckkörpers bedienbar sind. In
diesem Zusammenhang ist eine Ausgestaltung bevorzugt, bei der lediglich die Bedieneinrichtungen
zum Ausbringen der Waffe aus dem Bewaffnungsmodul innerhalb des Druckkörpers und alle
übrigen Steuermittel, bei denen es sich um elektrisch oder hydraulisch betätigte Steuerungskomponenten
handeln kann, außerhalb des Druckkörpers angeordnet sind. In diesem Fall ist es vorteilhafterweise
lediglich erforderlich, elektrische und/oder hydraulische Versorgungsleitungen sowie
Signalübertragungsleitungen durch die Druckkörperwandung zu führen.
[0015] Bevorzugt ist vorgesehen, die Waffen in dem Bewaffnungsmodul trocken zu lagern. In
diesem Fall können beide Enden der Waffenrohre mit Klappen druckdicht verschließbar
sein. Dementsprechend sind die Waffenrohre als offene Rohre ausgebildet, bei denen
eine in Ausbringrichtung der Waffe vordere Öffnung mit einer Mündungsklappe und eine
hintere Öffnung mit einer Bodenklappe verschlossen sind. Zweckmäßigerweise sind die
Mündungsklappe und die Bodenklappe über ein Gestänge derart bewegungsgekoppelt, dass
beide Klappen zum Ausbringen einer in dem Waffenrohr gelagerten Waffe gleichzeitig
geöffnet werden können, was beim Auslaufen bzw. beim Ausstoß der Waffe aus dem Waffenrohr
vorteilhafterweise ein ungehindertes Nachströmen von Wasser in das Waffenrohr ermöglicht.
[0016] Alternativ zu der trockenen Lagerung der Waffen in dem Bewaffnungsmodul kann es gegebenenfalls
auch vorteilhaft sein, die Waffen in den Waffenrohren feucht zu lagern. So können
die Waffenrohre auch mit einer geeigneten Flüssigkeit, beispielsweise Glykol, befüllt
sein. In diesem Fall ist es möglich, die jeweils beiden Öffnungen der Waffenrohre
anstatt mit Klappen mit Membranverschlüssen zu verschließen, die einen Druckausgleich
mit der Außenumgebung der Waffenrohre ermöglichen.
[0017] Auf die Mündungsklappe und die Bodenklappe wirkt bei getauchtem Unterseeboot der
Tauchdruck. Um diese Klappen vor dem Ausbringen der Waffe überhaupt öffnen zu können,
ist es erforderlich, einen Druckausgleich zwischen dem Inneren der Waffenrohre und
deren Außenumgebung zu schaffen. Hierzu weisen die Waffenrohre jeweils Be- und Entlüftungseinrichtungen
bzw. Be- und Entwässerungseinrichtungen auf. Bei diesen Einrichtungen handelt es sich
vorzugsweise um steuerbare Ventilanordnungen, mittels derer die Waffenrohre vor dem
Ausbringen der darin gelagerten Waffen entlüftet und bewässert werden können und bei
aufgetauchtem Unterseeboot wieder entwässert werden können.
[0018] Ein Öffnungsmechanismus zum Öffnen der Mündungs- und der Bodenklappen der Waffenrohre
sowie eine gegebenenfalls vorhandene Startvorrichtung zum Ausbringen der Waffen aus
den Waffenrohren können hydraulisch betätigbar sein. In diesem Fall kann ein Hydrauliksystem
des Bewaffnungsmoduls vorteilhafterweise mittels Schnellverschlusskupplungen an ein
bootseitiges Hydrauliksystem anschließbar sein. Elektrische Einrichtungen des Bewaffnungsmoduls
sind bei dem erfindungsgemäßen Unterseeboot bevorzugt in einfacher Weise mittels druckdichter
Steckverbindungen an die Bootselektrik anschließbar.
[0019] Nachfolgend ist die Erfindung anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert. In der Zeichnung zeigt:
- Fig. 1
- schematisch vereinfacht einen vorderen, oberen Bereich eines Unterseeboots mit einem
dort angeordneten Bewaffnungsmodul in einem Längsschnitt,
- Fig.2
- schematisch vereinfacht eine vergrößert dargestellte Schnittansicht entlang des Schnittverlaufs
II-II in Fig. 1,
- Fig. 3
- schematisch vereinfacht einen vorderen, oberen Bereich eines Unterseeboots mit einem
abgesetzt von dem Unterseeboot dargestellten zweiten Bewaffnungsmodul in einem Längsschnitt
und
- Fig. 4
- das Bewaffnungsmodul nach Fig. 3 in einer vergrößerten Schnittansicht entlang der
Schnittlinie IV-IV in Fig. 3
[0020] In den Fig. 1 und 3 ist ein vorderer Teil eines Unterseeboots dargestellt. Das Unterseeboot
weist einen Druckkörper 2 auf. Außenseitig ist der Druckkörper 2 von einer Außenhaut
4 umgeben. Die Außenhaut 4 ist von dem Druckkörper 2 beabstandet, so dass zwischen
dem Druckkörper 2 und der Außenhaut 4 ein frei durchfluteter Zwischenraum 6 besteht.
Oberhalb des Druckkörpers 2 bildet die Außenhaut ein begehbares Oberdeck 8 des Unterseeboots.
[0021] Wie insbesondere Fig. 3 zu entnehmen ist, ist der Druckkörper 2 in einem Bereich
vor seinem bugseitigen Ende, der bei aufgetauchtem Unterseeboot oberhalb der Wasserlinie
liegt, nicht mit der Außenhaut 4 verkleidet. In diesem Bereich ist ein entnehmbares
Bewaffnungsmodul 10 bzw. 10' integriert. Das Bewaffnungsmodul 10 bzw. 10' ist auf
einem Tragwerk 12 aufgestellt, das starr mit dem Druckkörper 2 verbunden ist und sich
von dem Druckkörper 2 parallel zu einer Längsachse A des Druckkörpers in Richtung
der vor dem Druckkörper 2 angeordneten Außenhaut 4 erstreckt.
[0022] Sowohl das in den Fig. 1 und 2 dargestellte Bewaffnungsmodul 10 als auch das in den
Fig. 3 und 4 dargestellte Bewaffnungsmodul 10' werden nicht direkt auf dem Tragwerk
12 sondern schockelastisch auf Dämpfungselementen 14 aufgestellt, die in an der Oberseite
des Tragwerk 12 ausgebildeten Vertiefungen 16 angeordnet sind. Die Lagerung des Bewaffnungsmoduls
10 bzw. 10' erfolgt auf einem Lagerungsfundament 18, das auf den Dämpfungselementen
14 angeordnet ist (Fig. 2 und 4). Um das Bewaffnungsmodul 10 bzw. 10' genau auf dem
Lagerungsfundament 18 positionieren zu können, sind an der Unterseite der Bewaffnungsmodule
10 und 10' Führungszapfen 20 vorgesehen, die beim Aufsetzen des Bewaffnungsmoduls
10 bzw. 10' in an dem Lagerungsfundament 18 ausgebildete korrespondierende Ausnehmungen
eingreifen. An den quer zur Längsachse A des Druckkörpers 2 äußeren Dämpfungselementen
14 sind Verriegelungselemente 22 angeordnet, die mit an den Bewaffnungsmodulen 10
und 10' vorgesehenen Verriegelungselementen 24 Verriegelungsvorrichtungen bilden,
mit denen das Bewaffnungsmodul 10 bzw. 10' fest mit dem Tragwerk 12 verbunden wird.
[0023] Die Bewaffnungsmodule 10 und 10' weisen jeweils eine Außenverkleidung 26 auf, die
mit der Außenhaut 4 des Unterseeboots derart korrespondiert, dass die Außenseite der
Außenverkleidung 26 mit der Außenseite der daran angrenzenden Bereiche der Außenhaut
4 fluchtet. Insofern bildet die Außenverkleidung 26 auch einen Teil der Außenhaut
4 des Unterseeboots. Die Oberseite der Außenverkleidung 26 bildet einen Teil des Oberdecks
8. Ein an dem Übergang von der Außenverkleidung 26 des Bewaffnungsmoduls 10 bzw. 10'
zu der Außenhaut 4 bestehender Spalt wird mit einem um den Außenrand der Außenverkleidung
26 umlaufenden Profilgummi 28 verschlossen.
[0024] Bei dem in den Fig. 1 und 2 dargestellten Bewaffnungsmodul 10 erstrecken sich drei
beabstandet nebeneinander angeordnete Stützschotte 30, 32 und 34 in Richtung senkrecht
zum Lagerungsfundament 18. Am Außenrand der Stützschotte 30, 32 und 34 sind Halteeinrichtungen
36 angeordnet, die zur formschlüssigen Befestigung der Außenverkleidung 26 dienen.
Die Stützschotte 30, 32 und 34 bilden eine Tragstruktur für in dem Bewaffnungsmodul
10 gelagerte Waffenrohre 38. Hierzu weisen die Stützschotte 30, 32 und 34 jeweils
elf runde Durchbrechungen 40 auf, wobei die Anordnung der Durchbrechungen 40 der einzelnen
Stützschotte gleich ist. Durch die Durchbrechungen 40 sind die elf Waffenrohre 38
derart geführt, dass sie sich parallel zur Längsachse A des Druckkörpers 2 des Unterseeboots
erstrecken. Die Waffenrohre 38 sind mit den Stützschotten 30, 32 und 34 verschweißt
oder verschraubt, so dass die Waffenrohre 38 und die Stützschotte 30, 32 und 34 eine
verwindungssteife Einheit bilden.
[0025] Die Waffenrohre 38 dienen vorrangig zum Lagern und Ausbringen von Torpedos. Sie sind
druckfest ausgeführt, wobei die von dem Druckkörper 2 abgewandten Auslassöffnungen
der Waffenrohre 38 jeweils mit einer Mündungsklappe 42 und die dem Druckkörper 2 zugewandten
Öffnungen der Waffenrohre 38 jeweils mit einer Bodenklappe 44 verschlossen sind. Die
Mündungsklappen 42 sind jeweils starr mit Außenhautklappen 46 verbunden, die vor den
Waffenrohren 38 angeordnet sind und einen Teil der Außenverkleidung 26 des Bewaffnungsmoduls
10 bzw. der Außenhaut 4 bilden.
[0026] Direkt an die Auslassöffnungen angrenzend sind an den Waffenrohren 38 hydraulische
Antriebe 48 zum Verschwenken der Mündungsklappen 42 angeordnet. Die Mündungsklappen
42 sind jeweils über einen Mündungsklappenhebel 50 mit einer Antriebswelle 52 des
Antriebs 48 bewegungsgekoppelt. Die Mündungsklappe 42 ist mit der Bodenklappe 44 über
ein in der Zeichnung aus Übersichtlichkeitsgründen nicht dargestelltes Gestänge bewegungsgekoppelt.
Wird eine Mündungsklappe 42 eines Waffenrohrs 38 mittels des Antriebs 48 in eine Öffnungsstellung
geschwenkt, wird über das Gestänge auch die Bodenklappe 44 des betreffenden Waffenrohrs
38 in eine Öffnungsstellung geschwenkt, was beim Auslaufen oder beim Ausstoß einer
in dem Waffenrohr 38 gelagerten Waffe ein ungehindertes Nachströmen von Wasser ermöglicht.
[0027] Vor dem Öffnen der Mündungsklappe 42 und der Bodenklappe 44 ist es erforderlich,
das betreffende Waffenrohr 38 zu entlüften und zu bewässern. Hierzu sind Belüftungsventile
54 sowie Be- und Entwässerungsventile 56 vorgesehen, die an den einzelnen Waffenrohren
38 jeweils an der äußeren Mantelfläche angeordnet sind.
[0028] Zum Betrieb und zur Steuerung der Bewaffnungsmodule 10 und 10' sind an der Oberseite
des Druckkörpers 2 mehrere Hydraulikspeicher 58 und eine elektrisch/hydraulische Modulsteuerung
60 angeordnet. Sowohl die Hydraulikspeicher 58 als auch die Modulsteuerung 60 sind
in einem schockelastisch auf Dämpfungselementen 62 gelagerten Rahmengestell 64 zusammengefasst.
Zur Versorgung und Ansteuerung der Belüftungsventile 54, der Be- und Entwässerungsventile
56 sowie der Antriebe 48 sind hydraulische und elektrische Leitungen 66 entlang der
Waffenrohre 38 geführt. Die Verbindung der hydraulischen Leitungen mit den Hydraulikspeichern
58 erfolgt über Schnellkupplungen 68 und dazwischen geschaltete Schlauchkompensatoren
70. Zur Verbindung der elektrischen Leitungen des Bewaffnungsmoduls 10 mit der bootsseitig
angeordneten Modulsteuerung 60 sind druckdichte Steckverbindungen 72 vorgesehen. Die
hydraulische und elektrische Verbindung der Druckspeicher 58 sowie der Modulsteuerung
60 mit dem Druckkörperinneren erfolgt über Druckkörperdurchführungen 74 und 76. Eine
weitere Druckkörperdurchführung 78 dient zur Führung von Datenübertragungskabeln in
das Innere des Druckkörpers 2.
[0029] Das in den Fig. 3 und 4 dargestellte Bewaffnungsmodul 10' dient zum Ausbringen von
Unterwasserminen. Ähnlich wie das Bewaffnungsmodul 10 weist das Bewaffnungsmodul 10'
drei beabstandet nebeneinander angeordnete Stützschotte 80, 82 und 84 auf, die senkrecht
zum Lagerungsfundament 18 ausgerichtet sind. Wie bei dem Bewaffnungsmodul 10 sind
auch an dem Außenrand der Stützschotte 80, 82 und 84 des Bewaffnungsmoduls 10' Halteeinrichtungen
36 angeordnet, die zur formschlüssigen Befestigung der Außenverkleidung 26 dienen.
Zwischen den Stützschotten 80 und 84 sowie außenseitig der Stützschotte 80 und 84
sind Waffenrohre 86 zur Lagerung und zum Ausbringen von Unterwasserminen angeordnet.
Die einzelnen Waffenrohre 86 erstrecken sich schräg geneigt jeweils zu einer der beiden
Längsseiten des Unterseeboots, wobei die Auslassöffnungen der Waffenrohre 86 jeweils
am unteren Ende der Waffenrohre ausgebildet sind. Diese Ausgestaltung ermöglicht es,
dass die Unterwasserminen aus den Waffenrohren 86 schwerkraftbedingt selbsttätig ablaufen
können.
Bezugszeichenliste
[0030]
- 2 -
- Druckkörper
- 4 -
- Außenhaut
- 6 -
- Zwischenraum
- 8 -
- Oberdeck
- 10, 10' -
- Bewaffnungsmodul
- 12 -
- Tragwerk
- 14 -
- Dämpfungselement
- 16 -
- Vertiefung
- 18 -
- Lagerungsfundament
- 20 -
- Führungszapfen
- 22 -
- Verriegelungselement
- 24 -
- Verriegelungselement
- 26 -
- Außenverkleidung
- 28 -
- Profilgummi
- 30 -
- Stützschott
- 32 -
- Stützschott
- 34 -
- Stützschott
- 36 -
- Halteeinrichtung
- 38 -
- Waffenrohr
- 40 -
- Durchbrechung
- 42 -
- Mündungsklappe
- 44 -
- Bodenklappe
- 46 -
- Außenhautklappe
- 48 -
- Antrieb
- 50 -
- Mündungsklappenhebel
- 52 -
- Antriebswelle
- 54 -
- Belüftungsventil
- 56 -
- Be- und Entwässerungsventil
- 58 -
- Hydraulikspeicher
- 60 -
- Modulsteuerung
- 62 -
- Dämpfungselement
- 64 -
- Rahmengestell
- 66 -
- Hydraulische und elektrische Leitungen
- 68 -
- Schnellkupplung
- 70 -
- Schlauchkompensator
- 72 -
- Steckverbindung
- 74 -
- Druckkörperdurchführung
- 76 -
- Druckkörperdurchführung
- 78 -
- Druckkörperdurchführung
- 80 -
- Stützschott
- 82 -
- Stützschott
- 84 -
- Stützschott
- 86 -
- Waffenrohr
- A -
- Längsachse
1. Unterseeboot mit einem Druckkörper (2) und mit einem Bewaffnungsmodul (10, 10') zum
Lagern und zum Ausstoß von Waffen, welches vor dem bugseitigen Ende des Druckkörpers
(2) außerhalb des Druckkörpers (2) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Bewaffnungsmodul (10, 10') als eine abnehmbare Baueinheit ausgebildet ist.
2. Unterseeboot nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Bewaffnungsmodul (10, 10') in einem Bereich angeordnet ist, der bei aufgetauchtem
Unterseeboot oberhalb der Wasserlinie liegt.
3. Unterseeboot nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bewaffnungsmodul (10, 10') einen Teil einer Außenhaut (4) des Unterseeboots bildet.
4. Unterseeboot nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bewaffnungsmodul (10, 10') einen Abschnitt eines Oberdecks (8) des Unterseeboots
bildet.
5. Unterseeboot nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bewaffnungsmodul (10, 10') mehrere in einer Tragstruktur schockfest gelagerte
Waffenrohre (38) aufweist.
6. Unterseeboot nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel zum Steuern des Ausbringvorgangs von in den Waffenrohren (38) gelagerter Waffen
vorgesehen sind, die von innerhalb des Druckkörpers (2) bedienbar sind.
7. Unterseeboot nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass beide Enden des Waffenrohrs (38) mit Klappen druckdicht verschließbar sind.
8. Unterseeboot nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Waffenrohre (38) Be- und Entlüftungseinrichtungen aufweisen.
9. Unterseeboot nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Hydrauliksystem des Bewaffnungsmoduls (10, 10') mittels Schnellverschlusskupplungen
an ein bootsseitiges Hydrauliksystem anschließbar ist.
10. Unterseeboot nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass elektrische Einrichtungen des Bewaffnungsmoduls (10, 10') mittels druckdichter Steckverbindungen
an die Bootselektrik anschließbar sind.