[0001] Die Erfindung betrifft eine umschaltbare Wirkladung eines Gefechtskopfes mit einer
Splitter bildenden Hülle und mit einer Wirkladung, in der eine rohrförmige Halterung
mit einer Vielzahl verteilt angeordneter Pellets angeordnet ist, mit einer ersten
stirnseitig angeordneten Zündeinrichtung, die mit einer plattenförmigen Übertragerladung
korrespondiert, in deren Bereich ein Detonationswellenlenker angeordnet ist, und einer
weiteren Zündeinrichtung, die in Bereich der Längsachse der Wirkladung positioniert
ist, wobei die Zündeinrichtungen unabhängig voneinander initiierbar sind, sowie ein
Auslöseverfahren für eine umschaltbare Wirkladung eines Gefechtskopfes, wobei dieser
eine Splitter bildende Hülle und eine Wirkladung aufweist sowie eine rohrförmige Halterung
mit einer Vielzahl verteilt angeordneter Pellets, wobei die Wirkladung wahlweise mit
einer ersten stirnseitig angeordneten Zündeinrichtung ausgelöst wird, die mit einer
plattenförmigen Übertragerladung korrespondiert, in deren Bereich ein Detonationswellenlenker
angeordnet ist, sowie alternativ mit wenigstens einer weiteren Zündeinrichtung, die
in Bereich der Längsachse der Wirkladung positioniert ist, wobei die en unabhängig
voneinander initiiert werden, und wobei wahlweise Splitter unterschiedlicher Größe
erzeugt werden.
[0002] Das zukünftige Einsatzspektrum von Gefechtsköpfen in unterschiedlichen Szenarien
erfordert eine Munition, die sowohl Punktziele als auch Flächenziele wirkungsvoll
bekämpfen kann. Gerade unter Beachtung der Anforderung an Minimierung von Kollateralschäden
sind Munitionsarten mit umschaltbarer Wirkung von besonderem Interesse. Hier steht
der Gedanke zur Minimierung von Kollateralschäden im Vordergrund, aber gleichzeitig
auch die Möglichkeit, die vollständige Wirkung ins Ziel bringen zu können, wenn kein
urbanes Umfeld zu berücksichtigen ist.
[0003] Von der Anmelderin sind bereits verschiedene Konzepte dosierbarer oder umschaltbarer
Wirkladungen bekannt geworden, deren Funktionsfähigkeit anerkannt worden ist. Aus
der
DE 10 2006 048 299 B3 ist eine zylindrische Wirkladung mit einer Splitter bildenden Hülle bekannt geworden.
Diese weist eine konzentrisch innerhalb der Ladung angeordnete rohrförmige Halterung
auf, die eine Vielzahl verteilt angeordneter Pellets trägt. Weiterhin ist die Wirkladung
mit einer ersten stirnseitig angeordneten Zündeinrichtung ausgestattet, welche mit
einer plattenförmigen Übertragerladung korrespondiert. Im Bereich der Übertragerladung
befindet sich ein Detonationswellenlenker, mittels dem die von der ersten Zündeinrichtung
ausgehende Initiierung über die Übertragerladung geführt wird und anschließend im
Bereich der Hülle auf die Wirkladung trifft. Weiterhin ist im Bereich der Längsachse
der Wirkladung wenigstens eine weitere Zündeinrichtung vorgesehen, die von dort aus
die Initiierung der Wirkladung durchführt.
[0004] Die Funktionsweise einer Wirkladung mit einer Halterung für Pellets ist derart, dass
bei Zündung der weiteren Zündeinrichtung deren Stoßwelle durch die Halterung und weiter
zur Hülle läuft. Im Halterungsmaterial wird die Stoßwelle etwas verzögert, während
die Pellets sofort durchzünden und eigene Stoßwellen ausbilden, die sich mit der Stoßwelle
von der weiteren Zündeinrichtung überlagern und ein Muster von Detonationsfronten
ausbilden. Deshalb erfolgt in der Hülle eine Zerlegung des Hüllenmaterials entsprechend
dem Muster der Druckspitzen. dabei werden Splitter in einstellbarer Größe erzeugt.
[0005] In der Praxis hat es sich jedoch gezeigt, dass diese Splitter anhand der Vorgaben
aus dieser Druckschrift nicht in beliebig kleine Splitter zerlegt werden können, wie
dies inzwischen als Fähigkeit des Gefechtskopfes gewünscht ist. Es ist bekannt, dass
die Flugweite von Splittern in der Luft exponentiell mit der Größe des Oberflächen/Volumen-Verhältnis
abnimmt.
[0006] Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, eine bekannte umschaltbare Wirkladung derart
weiter zu entwickeln, dass in einem Zerlegemodus eine Zerlegung der Hülle in sehr
feine Splitter erfolgt, so dass die Wirkladung hinsichtlich der maximalen Wirkdistanz
flexibel einsetzbar ist.
[0007] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Durchmesser der Pellets
etwa 1 bis 10 mm Millimeter betragen, und dass das Verhältnis des Abstandes der Mittelpunkte
benachbarter Pellets zu deren Durchmesser größer als 1 aber kleiner als 5 ist (1 <
a/d < 5), und dass die Hülle hinsichtlich des Ladungsdurchmesser, der Krümmung der
Hülle, der Splitterseitenlänge, der Splitterdicke und den für das Material der Hülle
typischen Parametern so dimensioniert ist, dass die Hülleneigenschaften im Bereich
der Grenzkurve (Zerlegung/Nichtzerlegung) der Hülle liegen, wobei die Grenzkurve für
das jeweilige Material der Hülle durch die Verhältnisse von Splitterseitenlänge zum
Ladungsdurchmesser und von Splitterseitenlänge zur Splitterdicke definiert ist.
[0008] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Pellets bezüglich ihres Durchmessers und oder
ihrer gegenseitigen Abstände stochastisch verteilt angeordnet sind oder die Pellets
systematisch geordnet auf der Halterung angeordnet sind.
[0009] Feinste Splitter werden erfindungsgemäß erzeugt, wenn das Verhältnis des Abstandes
der Mittelpunkte benachbarter Pellets zu deren Durchmesser größer als 1 aber kleiner
als 3 ist (1 < a/d < 3).
[0010] Die Aufgabe wird außerdem dadurch gelöst, dass bei initiierung der ersten Zündeinrichtung
die Detonationsfront über die Übertragerladung radial nach außen läuft, an der Hülle
umgelenkt wird und dann streifend entlang der Halterung verläuft und damit die Erzeugung
großer vorgeformter oder natürlicher Splitter bewirkt, und dass bei initiierung der
weiteren Zündeinrichtung mittels der sich radial ausbreitenden Detonationsfront ,
die sich mit den Detonationswellen der kleinen und in geringem Abstand zueinander
verteilt angeordneten Pellets überlagert, in der Hülle eine Detonationsfront mit eng
nebeneinander liegenden Druckmaximas und Druckminimas vorliegt, welche eine Zerlegung
der Hülle in eine Vielzahl kleiner und kleinster Splitter bewirkt.
[0011] Somit ist es mittels der erfindungsgemäßen Verbesserung einer bekannten umschaltbaren
Wirkladung und unter Anwendung des erfindungsgemäßen Auslöseverfahrens für eine umschaltbare
Wirkladung möglich wahlweise entweder geformte beziehungsweise natürliche Splitter
zu erzeugen oder die Hülle in feine und feinste Splitter zu zerlegen.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch vereinfacht
dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1:
- den Aufbau eines Wirkkörpers mit einer Pellethalterung,
- Fig. 2:
- ein Beispiel einer Grenzkurve für ein Metall in Abhängigkeit von Ladungsund Splitterparametern,
- Fig. 3:
- die Initiierung der Wirkladung im Standard-Modus,
- Fig. 4:
- die Initiierung der Wirkladung mit Feinstzerlegung der Hülle.
[0013] In der Figur 1 ist vereinfacht eine Ausführungsform eines zylindrischen Gefechtskopfes
zur Splittererzeugung dargestellt. Die Hauptladung SP ist umgeben von einer metallischen
Hülle H, die zur Erzeugung geformter Splitter auch vorgeprägt sein kann. Im Bereich
der Längsachse A ist eine erste Zündeinrichtung Z1 zur vorzugsweisen Erzeugung axialer
Detonationsfronten in der Hauptladung vorgesehen, sowie eine weitere Zündeinrichtung
Z2 zur Erzeugung vorwiegend radialer Detonationsfronten.
[0014] Ein Detonationswellenlenker DL in der Nähe der Zündeinrichtung Z1 verhindert eine
unmittelbare Durchzündung zur Hauptladung SP. Die Detonationsfront wird vielmehr über
eine Übertragerplatte ÜL bis an die Hülle H geleitet und breitet sich dann in axialer
Richtung entlang der Hülle H aus.
[0015] Der Detonationswellenlenker DL kann beispielsweise geschichtet ausgeführt sein. Bei
wechselweiser Verwendung von Teflon- und Kupferschichten kann eine sehr kompakte Bauform
erreicht werden.
[0016] In einem bestimmten Abstand zur Innenwand der Hülle H ist die Halterung PH für die
Vielzahl von Pellets P innerhalb der Hauptladung angeordnet. Bisher beschriebene Anwendungen
solcher Pellethalter waren so dimensioniert, dass die Überlagerung der von der Zündeinrichtung
Z2 ankommende Detonationsfront die Pellets P initiiert und sich dann durch Überlagerung
der Fronten eine neue modulierte Detonationsfront ausbildet, die letztlich zur kontrollierten
Zerlegung der Hülle H entsprechend der Lage der Interferenzen in der Detonationsfront
führt.
[0017] Das Ziel der vorliegenden Erfindung ist es jedoch, die Hülle wahlweise im Splittermodus
mittels der Zündeinrichtung Z1 zu initiieren oder zur Vermeidung von Kollateralschäden
die Hülle H in feine und feinste Splitter zu zerlegen. Dieses Entwicklungsziel wird
erfindungsgemäß nicht allein durch Verkleinerung der Durchmesser und der gegenseitigen
Abstände der Pellets P erreicht, vielmehr spielen die typischen Parameter des Hüllenmaterials
zusammen mit der Dimensionierung der Pellets eine entscheidende Rolle.
[0018] Unter Anwendung der hier vorgeschlagenen Dimensionierung läuft die Detonationsfront
ausgehend von der Zündeinrichtung Z2 durch den Pellethalter PH und bildet nach dem
Durchgang durch diesen Halter nicht mehr eine strukturierte sondern eine stochastische
und damit eine raue Detonationsfront aus, die durch die enge Verteilung relativer
Maxima und Minima gekennzeichnet ist. dadurch wird bei geeigneten Materialien der
Hülle in diesen die Zerlegung in sehr kleine Splitter oder Fragmente angeregt.
[0019] Notwendig ist eine sorgfältige Abstimmung zwischen der Rauheit der Detonationsfront
einerseits und der gezielten Wahl der Materialparameter der Hülle H andererseits.
In der praktischen Prüfung der Erfindung haben sich bestimmte Stahlsorten als gut
geeignet erwiesen, aber auch Materialien wie Molybdän oder Wolfram haben gute Ergebnisse
gezeigt. Gesinterte Materialien lassen sich bezüglich ihrer Eignung mittels Sinterdauer
und Sinterart gezielt für diesen Anwendungszweck einstellen und anpassen.
[0020] Die Figur 2 zeigt eine so genannte Grenzkurve der der Materialzerlegung in Splitter
anhand des als Beispiel gewählten Material Wolframschwermetall (WSM). Bei den eingetragenen
Punkten handelt es sich um Ergebnisse aus diversen Tests von Splitterladungen. Die
Grenzkurve (gestrichelte Linie) zwischen den Bereichen der Splitterzerlegung (oberhalb
der Grenzkurve) und der Nichtzerlegung (unterhalb der Grenzkurve) ist für jedes Material
typisch unter über die Wahl der genannten Parameter einstellbar. Weiterhin beeinflussen
die Verhältnisse s/D, s/t von Splitterseitenlänge s zum Ladungsdurchmesser D und von
Splitterseitenlänge s zur Splitterdicke t ganz wesentlich. Je größer die Splitterseitelänge
s relativ zu seiner Dicke t ist, oder je größer die Krümmung der Ladungsoberfläche
1/r (D=2r) ist, umso leichter zerlegen sich die Splitter.
[0021] Anhand der Grenzkurven kann durch gezielte Einstellung von Materialparametern, wie
beispielsweise der Sinterparameter und/oder der Splittergeometrien auch die Splitterparameter
so gewählt werden, dass diese im Bereich der in Figur 2 dargestellten Grenzkurve zwischen
der Nichtzerlegung und der Splitterzerlegung zu liegen kommen. Somit soll durch die
Wahl der Hüllenmaterialien und der Größen- bzw. Geometrieauswahl erreicht werden,
dass diese erzeugten Splitter bei normaler Beschleunigung durch eine glatte Detonationsfront
schon knapp an der Grenze ihrer Integrität liegen. Eine so genannte raue Detonationsfront
gemäß der Erfindung prägt dem Hüllenmaterial dann lokal starke Druck- und Spannungsgradienten
auf, die zwangsläufig zur Zerlegung der Splitter führen.
[0022] Es sind vielseitige Ausgestaltungen von Pelletsmustern denkbar. Es müssen nicht zwangsweise
stochastisch verteilt angeordnete Pellets genutzt werden, auch eng gepackte Pelletstrukturen
mit zahlreichen Spannungsspitzen und damit stark ausgeprägten Druck- und Spannungsgradienten
können verwendet werden.
[0023] Der in Figur 3 dargestellte Modus entspricht der bekannten Art der Initiierung einer
derartigen Wirkladung. Dabei wird die Zündeinrichtung Z1 aktiviert. Die Detonationsfront
DFL läuft - wie gestrichelt gezeichnet - um den geschichtet aufgebauten Detonationswellenlenker
bis zur Hülle H und wird dort rechtwinklig umgelenkt.
[0024] Dann läuft die Detonationsfront streifend über den Pellethalter PH. Dadurch werden
die Pellets zwar initiiert, aber es bilden sich keine Überlagerungen unterschiedlicher
Detonationsfronten aus. Somit trifft auch keine raue Detonationsfront auf die Innenwand
der Hülle H. Die Hülle wird in bekannter Weise zerlegt und die Wirkladung gibt über
die kontrolliert zerlegten oder die natürlichen Splitter ihre volle Leistung an das
Ziel ab. Die Reichweite der so erzeugten Splitter ist sehr groß, da große Splitter
in bekannter Art nicht so stark in der Luft abgebremst werden.
[0025] Gemäß der Erfindung kann die Wirkladung auf wenigstens eine weitere Zündeinrichtung
Z2 umgeschaltet werden. Es können optional weitere - nicht dargestellte - Zündeinrichtungen
Z3, Z4 vorgesehen sein, die ebenfalls im Bereich der Längsachse A angeordnet sind.
Wie in Figur 4 dargestellt, breitet sich die Detonationsfront DFR radial nach außen
aus und durchläuft den Pellethalter PH. Nach der initiierung der mit Sprengstoff gefüllten
Pellets P kommt es zur Überlagerung der zahlreichen Initiierpunkte, wodurch die Detonationsfront
DF die gewünschte Rauhigkeit in ihrer Struktur aufgezwungen wird. Trifft diese extrem
strukturierte Detonationsfront auf die Hülle H so kommt es unabhängig davon, ob die
Hülle vorgekerbt ist oder nicht, zur erzwungenen feinen Zerlegung der Hülle H in zahlreiche
kleine und kleinste Splitter und Fragmente.
[0026] Im Nahbereich von einigen Metern haben diese Splitter ähnlich wie große Splitter
nach wie vor eine hohe Wirksamkeit, insbesondere weil der mechanische Impuls und die
mechanische Druckwirkung der feinen Splitterfront noch vorhanden sind. Versuche haben
ergeben, dass auch dünne Zielplatten in diesem Nahbereich noch durchschlagen werden.
[0027] In einer größeren Entfernung ab etwa 5 Metern nimmt die Geschwindigkeit dieser sehr
kleinen Splitter entsprechend dem sehr hohen Oberflächen- zu VolumenVerhältnis exponentiell
ab, so dass außerhalb einer Entfernung von etwa 10 Metern annährend keine Wirkung
mehr zu verzeichnen ist. Hinzu kommt noch, dass auch die konventionelle Druckwirkung
durch die Sprengstoffschwaden sehr schnell mit zunehmendem Abstand abnimmt.
1. Umschaltbare Wirkladung eines Gefechtskopfes mit einer Splitter bildenden Hülle und
mit einer Wirkladung, in der eine rohrförmige Halterung mit einer Vielzahl verteilt
angeordneter Pellets angeordnet ist, mit einer ersten stirnseitig angeordneten Zündeinrichtung,
die mit einer plattenförmigen Übertragerladung korrespondiert, in deren Bereich ein
Detonationswellenlenker angeordnet ist, und einer weiteren Zündeinrichtung, die in
Bereich der Längsachse der Wirkladung positioniert ist, wobei die Zündeinrichtungen
unabhängig voneinander initiierbar sind, dadurch gekennzeichnet,
dass die Durchmesser (d) der Pellets (P) etwa 1 bis 10 mm Millimeter betragen,
dass das Verhältnis des Abstandes der Mittelpunkte (a) benachbarter Pellets (P) zu deren
Durchmesser (d) größer als 1 aber kleiner als 5 ist (1 < a/d < 5),
dass die Hülle (H) hinsichtlich des Ladungsdurchmesser (D), Krümmung der Hülle (1/r),
Splitterseitenlänge (s), Splitterdicke (t) und den für das Material der Hülle typischen
Parametern so dimensioniert ist, dass die Hülleneigenschaften im Bereich der Grenzkurve
(Zerlegung/Nichtzerlegung) der Hülle liegen, wobei die Grenzkurve für das jeweilige
Material der Hülle durch die Verhältnisse (s/D, s/t) von Splitterseitenlänge (s) zum
Ladungsdurchmesser (D) und von Splitterseitenlänge (s) zur Splitterdicke (t) definiert
ist.
2. Umschaltbare Wirkladung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Pellets (P) bezüglich ihres Durchmessers (d) und oder ihrer gegenseitigen Abstände
(a) stochastisch verteilt angeordnet sind.
3. Umschaltbare Wirkladung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Pellets (P) systematisch geordnet auf der Halterung (H) angeordnet sind.
4. Umschaltbare Wirkladung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass das Verhältnis des Abstandes der Mittelpunkte (a) benachbarter Pellets (P) zu deren
Durchmesser (d) größer als 1 aber kleiner als 3 ist (1 < a/d < 3).
5. Auslöseverfahren für eine umschaltbare Wirkladung eines Gefechtskopfes, wobei dieser
eine Splitter bildende Hülle und eine Wirkladung aufweist sowie eine rohrförmige Halterung
mit einer Vielzahl verteilt angeordneter Pellets, wobei die Wirkladung wahlweise mit
einer ersten stirnseitig angeordneten Zündeinrichtung ausgelöst wird, die mit einer
plattenförmigen Übertragerladung korrespondiert, in deren Bereich ein Detonationswellenlenker
angeordnet ist, sowie alternativ mit wenigstens einer weiteren Zündeinrichtung, die
in Bereich der Längsachse der Wirkladung positioniert ist, wobei die Zündeinrichtungen
unabhängig voneinander initiiert werden, und wobei wahlweise Splitter unterschiedlicher
Größe erzeugt werden, dadurch gekennzeichnet,
dass bei Initiierung der ersten Zündeinrichtung (Z1) die Detonationsfront () über die
Übertragerladung (ÜL) radial nach außen läuft, an der Hülle (H) umgelenkt wird und
dann streifend entlang der Halterung (PH) verläuft und damit die Erzeugung großer
vorgeformter oder natürlicher Splitter (S) bewirkt, und
dass bei Initiierung der weiteren Zündeinrichtung (Z2) mittels der sich radial ausbreitenden
Detonationsfront (DFR), die sich mit den Detonationswellen der kleinen und in geringem
Abstand zueinander verteilt angeordneten Pellets (P) überlagert, in der Hülle eine
Detonationsfront (DF) mit eng nebeneinander liegenden Druckmaximas und Druckminimas
vorliegt, welche eine Zerlegung der Hülle (H) in eine Vielzahl kleiner und kleinster
Splitter bewirkt.