[0001] Die Erfindung betrifft eine Anlage zur Herstellung von Drucksendungen nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1 sowie ein Verfahren zur Herstellung solcher Drucksendungen nach dem
Oberbegriff des Anspruches 7.
[0002] Solche Drucksendungen sind beispielsweise Kontoauszüge, die einkuvertiert von Banken
verschickt werden. Das Kuvert wird durch einen Bogen gebildet, auf dem die Kontoauszüge
in schräger Ausrichtung aufgelegt werden. Anschließend werden die dreieckförmigen,
über die Kontoauszüge vorstehenden Bereiche des Bogens über die Kontoauszüge gefaltet
und miteinander verbunden. Auf diese Weise wird das Kuvert gebildet, das die Kontoauszüge
umgibt. Da die Kontoauszüge schräg auf den die Umhüllung bildenden Bogen aufgelegt
und die überstehenden dreieckförmigen Teile des Bogens jeweils gefalzt werden, ist
die Anlage zur Herstellung einer solcher Drucksendung sowie die Herstellung entsprechend
aufwändig.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die gattungsgemäße Anlage und das gattungsgemäße
Verfahren so auszubilden, dass eine Drucksendung in einfacher Weise kostengünstig
hergestellt werden kann.
[0004] Diese Aufgabe wird bei der gattungsgemäßen Anlage erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruches 1 und beim gattungsgemäßen Verfahren erfindungsgemäß mit
den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 7 gelöst.
[0005] Bei der erfindungsgemäßen Anlage wird die Umhüllung im Akkumulatormodul versetzt,
bezogen auf die Transportrichtung der Umhüllung durch die Anlage, zur Einlage angeordnet.
Der so gebildete Satz aus Umhüllung und Einlage wird anschließend im Falzmodul wenigstens
zweimal gefaltet. Hierbei werden gleichzeitig die Umhüllung und die Anlage gefaltet.
Zum Falzen der Einlage ist somit kein gesondertes Falzmodul erforderlich. Da die Einlage
und die Umhüllung lediglich in Transportrichtung versetzt aufeinander liegen, gestaltet
sich der Falzvorgang sehr einfach. Nach dem Falzvorgang umschließt die Umhüllung die
Einlage.
[0006] Bei einer vorteilhaften Ausführung werden die Einlage und die Umhüllung aus einer
gleichen Bahn mittels wenigstens einer Schneideinheit hergestellt. In diesem Falle
ist es bevorzugt, wenn die Bahn bereits bedruckt ist, so dass nach der Herstellung
der Drucksendung keine Druckoperation erforderlich ist.
[0007] Vorteilhaft ist dem Akkumulatormodul wenigstens ein Lademodul vorgeschaltet. Das
Lademodul dient als Speicher, in dem die Einlagen und die Umhüllungen gespeichert
werden können. Dadurch wird in vorteilhafter Weise gewährleistet, dass auch bei wechselnder
Zahl von Einlagen pro Drucksendung eine kontinuierliche Zuführung der Einlagen und
Umhüllungen zum Falzmodul sichergestellt ist.
[0008] Vorteilhaft ist, dem Akkumulatormodul wenigstens ein Anlegemodul vorzuschalten. Mit
ihm werden die Einlagen und Umhüllungen zunächst gestapelt und anschließend vereinzelt.
Hierbei werden die zu einem Satz gehörenden Einlagen und Umhüllungen zusammengestellt
und dem Akkumulatormodul zugeführt, in dem dieser Satz gebildet und dem Falzmodul
übergeben wird. Bei der Vereinzelung können an der Einlage und/oder der Umhüllung
vorgesehene Codes gelesen werden, die Daten für die weitere Verarbeitung innerhalb
der Anlage enthalten. Anhand dieser Angaben kann die erfindungsgemäße Anlage selbsttätig
die erforderlichen Bearbeitungsschritte durchführen, um aus den Einlagen und Umhüllungen
den entsprechenden Satz zusammenzustellen, z. B. um den Versatz zwischen Einlage und
Umhüllung entsprechend dem jeweiligen Format einzustellen und die Lage der Falzkanten
beim Falzvorgang festzulegen. Das Anlagemodul ist hierbei vorteilhaft dem Lademodul
nachgeschaltet, befindet sich also zwischen Lademodul und Akkumulatormodul.
[0009] Um einen einfachen Aufbau und einen problemlosen Transport von Einlage und Umhüllung
durch die Anlage zu gewährleisten, sind die Anlagenmodule vorteilhaft in einer Reihe
hintereinander angeordnet. Dann müssen die Einlage und die Umhüllung bei ihrem Transport
durch die Anlage keine Transportrichtungsänderungen durchführen. Dadurch wird die
Zuverlässigkeit der Anlage bei der Herstellung der Drucksendungen wesentlich erhöht.
[0010] Vorteilhaft wird die Bahn mit der Schneideinheit quer zu ihrer Längsrichtung geschnitten,
wodurch die Umhüllung und/oder die Einlage aus der Bahn hergestellt werden. Vorteilhaft
ist es, wenn aus der Bahn sowohl die Umhüllung als auch die Einlage geschnitten werden.
Es ist aber auch möglich, dass die Bahn nur die Umhüllung oder nur die Einlage enthält,
die mit der Schneideinheit aus der Bahn herausgetrennt werden. In diesem Falle werden
die Einlage oder die Umhüllung getrennt dem Akkumulatormodul zugeführt.
[0011] Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass die Umhüllung quer
zur Falzkante über die Einlage mit einem ersten Endteil vorsteht. Die Umhüllung und
die Einlage werden dann gemeinsam so gefaltet, dass der andere Endteil der Umhüllung
zwischen zwei Lagen der gefalzten Einlage liegt. Der vorstehende Endteil wird schließlich
über den die Einlage umschließenden Teil der Umhüllung gefaltet. Auf diese Weise ist
die Einlage vollständig von der Umhüllung umgeben. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
werden somit in einfacher Weise die Einlagen sowie die Umhüllung gleichzeitig gefalzt.
Dabei wird die Einlage von der Umhüllung vollständig umgeben.
[0012] Die Umhüllung und die Einlage werden vorteilhaft wenigstens zweimal gefaltet.
[0013] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen, der Beschreibung
und den Zeichnungen.
[0014] Die Erfindung wird anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- in Draufsicht und in schematischer Darstellung eine erfindungsgemäße Anlage zur Herstellung
versandfertiger Drucksendungen,
- Fig. 2
- in schematischer Darstellung den Transportweg der Bögen zur Herstellung der Drucksendung
durch die Anlage gemäß Fig. 1,
- Fig. 3
- verschiedene Falzschritte zur Herstellung der versandfertigen Drucksendung.
[0015] Die Anlage hat eine Zuführeinheit 1, mit der eine Papierbahn 2 zugeführt wird. Sie
wird einer Schneideinheit 3 zugeführt, die die Papierbahn 2 in einzelne Papierbögen
4, 5 aufteilt. Der Schnitt erfolgt quer zur Transportrichtung der Papierbahn 2. Vorteilhaft
haben die Papierbögen 4, 5 gleiche Abmessungen, beispielsweise DIN A4-Format. Vorteilhaft
hat die Papierbahn 2 eine größere Breite, als dem jeweiligen Format entspricht. Dann
ist es möglich, dass der eine Umhüllung einer herzustellenden Drucksendung dienende
Papierbogen 5 beidseitige Randstreifen aufweist, mittels derer diese Umhüllung verschlossen
werden kann. Die eine Einlage bildenden Papierbögen 4 können eine dem jeweiligen Format
entsprechende Breite haben, die beim weiteren Durchgang der Papierbögen durch die
Anlage mittels eines Schneidmoduls 6 hergestellt wird.
[0016] Die in der Schneideinheit 3 hergestellten Bögen 4, 5 werden in einem Lademodul 7
schuppenförmig aufgenommen und einem nachfolgenden Anlegemodul 8 zugeführt. Das Lademodul
7 dient als Bogenspeicher, damit bei wechselnder Dokumentenanzahl pro Drucksendung
eine kontinuierliche Zuführung der Bögen 4, 5 für die weitere Verarbeitung gewährleistet
ist.
[0017] Eine Drucksendung besteht aus der Umhüllung, die aus dem Papierbogen 5 gefertigt
wird, sowie der jeweiligen Einlage, die sich in der Umhüllung befindet. Die Anzahl
der Einlagen kann sich von Drucksendung zu Drucksendung ändern. Das Lademodul 7 sorgt
dafür, dass eine kontinuierliche Zuführung der einzelnen Bögen 4, 5 an die nachfolgenden
Module der Anlage sichergestellt ist.
[0018] Im Anlegemodul 8 werden die Bögen 4, 5 gestapelt. Durch einen (nicht dargestellten)
Sensor wird die jeweilige Stapelhöhe erfasst und dadurch gewährleistet, dass der Stapel
im Anlegemodul 8 nicht zu hoch wird. Im Anlegemodul 8 werden außerdem auf den Bögen
befindliche Codes ausgelesen, beispielsweise mit wenigstens einer Kamera 9. Mit Hilfe
der Codes wird festgestellt, ob der jeweilige Bogen eine Einlage ist oder für eine
Umhüllung der jeweiligen Drucksendung dient. Außerdem ergibt sich aus den Codes, wie
viele Einlagen zu einer Drucksendung gehören und in einer Umhüllung untergebracht
werden müssen. Weiter können beispielsweise Adressdaten ausgelesen werden. Mit Hilfe
der Codes können noch weitere Daten erfasst werden, beispielsweise die Höhe des Portos
usw.
[0019] Im Anlegemodul 8 werden die Bögen 4, 5 vereinzelt und nacheinander einem Ausrichtmodul
10 zugeführt. In diesem Ausrichtmodul 10 werden die Bögen seitlich ausgerichtet und
dem Schneidmodul 6 zugeführt. Hier werden die Bögen 4, die die Einlage bilden, an
den Seiten auf die notwendige Breite geschnitten. Die Bögen 5, die die Umhüllung bilden,
werden seitlich nicht zugeschnitten.
[0020] Die Bögen 4, 5 gelangen in ein Akkumulatormodul 11, in dem die jeweilige Drucksendung
zusammengestellt wird. Die beispielsweise mit der Kamera erfassten Daten werden bei
der Zusammenstellung der Drucksendung ausgewertet und danach die Umhüllung mit den
zugehörigen Einlagen zusammengestellt. Die die Einlagen bildenden Bögen 4 werden aufeinandergelegt.
Der die Umhüllung bildende Bogen 5 wird demgegenüber in Transportrichtung versetzt
zu den Bögen 4 angeordnet. Dieser Bogen 5 befindet sich unterhalb der Bögen 4. Je
nach Ausbildung der Anlage können zunächst die Bögen 4, welche die Einlage bilden,
zusammengestellt und anschließend der die Umhüllung bildende Bogen 5 unter die Bögen
4 transportiert werden. Es ist aber auch möglich, zunächst den Bogen 5 in das Akkumulatormodul
zu transportieren und auf ihn die jeweiligen Papierbögen 4 versetzt zu stapeln. Sobald
die zu einer Drucksendung gehörenden Bögen 4, 5 im Akkumulatormodul 11 zusammengestellt
sind, wird dieser Stapel einem nachfolgenden Falzmodul 12 zugeführt. Auf dem Transportweg
zum Falzmodul 12 befindet sich wenigstens eine Leimeinheit 13, mit der die Randstreifen
der die Umhüllung bildenden Bögen 5 beim Durchlauf zum Falzmodul 12 beleimt werden.
[0021] Das Falzmodul 12 ist vorteilhaft ein Taschenfalzwerk, in dem die Drucksendung, bestehend
aus dem die Umhüllung bildenden Bogen 5 und der wenigstens einen Einlage 4, gefaltet
werden. Die fertigen Drucksendungen 14 verlassen das Falzmodul 12 zur weiteren Bearbeitung.
Die Drucksendungen 14 werden vorteilhaft schuppenförmig aufeinandergelegt und mit
einer Transporteinheit 15, beispielsweise Transportriemen, weiter transportiert.
[0022] Die beschriebene Anlage zeichnet sich dadurch aus, dass die einzelnen Module 1, 3,
7, 8, 10, 6, 11, 12, 15 in einer Reihe hintereinander liegen. Es ist dadurch nicht
erforderlich, die Bögen 4, 5 bei ihrem Durchgang durch die Anlage umzulenken. Auf
diese Weise ist ein einfacher und problemloser Transport der Bögen 4, 5 durch die
Anlage gewährleistet.
[0023] Sollte eine Drucksendung 14 fehlerhaft sein, wird sie unmittelbar hinter dem Falzmodul
12 vor der Transporteinheit 15 in Querrichtung aussortiert.
[0024] Der Falzvorgang innerhalb des Falzmoduls 12 ist einfach möglich. Es wird der gesamte
zusammengestellte Satz aus dem Akkumulatormodul 11 dem Falzmodul 12 zugeführt.
[0025] Anhand der Fig. 2 und 3 wird die Herstellung der Drucksendung aus den Bögen 4, 5
erläutert. Die Bögen 4, 5 sind im Anlegemodul 8 gestapelt. Sie werden in der beschriebenen
Weise einzeln nacheinander über das Ausrichtmodul 10 dem Schneidmodul 6 zugeführt.
Es hat obere und untere Schneidrollen 16, 17, mit denen die in Transportrichtung sich
erstreckenden Randbereiche 18, 19 der Bögen 4 abgetrennt werden. Die Randbereiche
20, 21 des die Umhüllung der Drucksendung bildenden Bogens 5 werden nicht seitlich
abgetrennt. In diesem Falle werden die Schneidrollen 16, 17 des Schneidmoduls 6 hochgetaktet,
so dass der Bogen 5 ungehindert zwischen den Schneidrollen 16, 17 weiter transportiert
werden kann.
[0026] Die Anlage ist so eingerichtet, dass zunächst die die Einlage bildenden Bögen 4 dem
Akkumulatormodul 11 zugeführt werden. Diese Bögen 4 werden deckungsgleich aufeinander
gestapelt. Abschließend wird der die Umhüllung für die Einlagen 4 bildende Bogen 5
zugeführt. Mit den beiden Leimeinheiten 13 werden die Randbereiche 20, 21 des Bogens
5 vorteilhaft über ihre Länge beleimt. Die Leimeinheiten 13 können auch so eingerichtet
sein, dass sie den Leim nur stellenweise, beispielsweise nur punktweise, auf die Randbereiche
20, 21 auftragen. Dieser partielle Leimauftrag hat im Unterschied zum flächigen Leimauftrag
den Vorteil, dass sich die Umhüllung später einfacher öffnen lässt. Beispielsweise
bei Werbesendungen ist der spezielle Klebeauftrag von Vorteil. Enthalten die Einlagen
5 jedoch vertrauliche Daten, dann ist der flächige Leimauftrag über die gesamte Länge
der Randbereiche 20, 21 der Bögen 5 vorzuziehen.
[0027] Im Akkumulatormodul 11 wird der zu einer Drucksendung gehörende Satz gestapelt. Der
Bogen 5 wird von den Bögen 4 teilweise überlappt. Die Überlappung ist so vorgesehen,
dass der Bogen 5 entgegen Transportrichtung durch die Anlage über den durch die Bögen
4 gebildeten Stapel vorsteht.
[0028] Die Überlappungsbreite 22 ist so gewählt, dass der überstehende Endteil 23 des Bogens
5 einen sicheren Verschluss der Drucksendung gewährleistet. Im Ausführungsbeispiel
ist die Überlappungsbreite 22 kleiner als die halbe Länge des Bogens 5 und beträgt
beispielsweise etwa 15 % der Länge des Bogens 5. Die Bögen 4 stehen dementsprechend
um das gleiche Maß 24 über den Bogen 5 über.
[0029] Im Falzmodul 12 wird der Satz, bestehend aus den Bögen 4 als Einlage und dem Bogen
5 als Umhüllung, zunächst quer zur Längsrichtung der Bögen um eine erste Falzkante
25 gebogen. In einem zweiten Falzschritt wird der Satz um eine zweite, senkrecht zur
Längsrichtung der Bögen 4, 5 liegende Falzkante 26 gebogen.
[0030] Die zweite Falzkante 26 dieses Satzes ist so gelegt, dass die die Einlage bildenden
Bögen 4 den dem Endteil 23 gegenüberliegenden Endteil 27 des Bogens 5 überlappen.
In einem letzten Falzschritt wird der überstehende Endteil 23 des Bogens 5 so umgeschlagen,
dass er auf dem die Bögen 4 umgebenden Teil des Bogens 5 aufliegt. Über die geleimten
Randbereiche 20, 21 wird der Bogen 5 randseitig geschlossen.
[0031] Die Einlagen 4 werden so gefalzt, dass sie dreilagig aufeinander liegen. Der Endteil
27 des Bogens 5 liegt hierbei zwischen zwei Lagen der gefalzten Bögen 4. Die so gebildete
Drucksendung 14 wird dann mittels der Transporteinheit 15 weiter gefördert.
[0032] Da der gesamte Satz 4, 5 im Falzmodul 12 gemeinsam gefalzt wird und der Bogen 5 randseitig
über die Einlage(n) 4 übersteht, lässt sich die Drucksendung 14 sehr einfach im Falzmodul
12 herstellen. Es sind keine aufwendigen und komplizierten Falzschritte erforderlich.
Im Ausbildungsbeispiel wird durch eine Dreifachfalzung des Satzes 4, 5 die Drucksendung
14 im Falzmodul 12 gefertigt.
[0033] Je nach Breite der Papierbahn 2 können unterschiedliche Formate der Drucksendung
14 hergestellt werden. Bei einem Wechsel von einem Format zum anderen werden die Schneideinheit
3 sowie das Schneidmodul 6 entsprechend dynamisch eingestellt, so dass die Bögen 4,
5 in der richtigen Größe abgeschnitten und seitlich beschnitten werden können.
[0034] Im bevorzugten Ausführungsbeispiel haben die Bögen 4, 5 im Wesentlichen gleiches
Format. Lediglich der die Umhüllung bildende Bogen 5 ist infolge seiner Randbereiche
20, 21 etwas breiter als die Bögen 4, deren Randbereiche 18, 19 im Schneidmodul 6
abgetrennt worden sind.
[0035] Der Leimeinheit 13 ist vorteilhaft eine (nicht dargestellte) Aushärteeinheit nachgeschaltet,
mit der der aufgetragene Klebstoff teilweise gehärtet wird. Da der Klebstoff noch
nicht abgebunden hat, lässt sich der Bogen 5 im Falzmodul 12 zukleben.
[0036] Auch wenn zuvor und auch nachfolgend von Papierbögen die Rede ist, kann die Bahn
2 selbstverständlich auch aus anderen Materialien bestehen, beispielsweise aus einer
Kunststofffolie, einem Mehrschichtpapier, einer Verbundfolie u. dgl.
[0037] Innerhalb des Akkumulatormoduls 11 befindet sich wenigstens ein Anschlag, an dem
die Bögen 4 bei der Stapelung zur Anlage kommen. Die Zuführung des die Umhüllung bildenden
Bogens 5 kann vorteilhaft programmgesteuert erfolgen. Der Steuerung der Anlage werden
die Maße der Bahn 2 und das verwendete Format der Bögen 4, 5 mitgeteilt, so dass dynamisch
und selbsttätig der Überstand 22 des Bogens 5 im Akkumulatormodul 11 eingestellt werden
kann.
[0038] Die Bahn 2 ist im beschriebenen Ausführungsbeispiel bevorzugt bedruckt, so dass nach
dem Schneidvorgang die zu einem Satz zusammengefügten Bögen 4, 5 nur noch gefalzt
werden müssen. Es ist aber auch möglich, beispielsweise nur die Bereiche der Bahn
2 zu bedrucken, aus denen die Bögen 4 geschnitten werden. Die Bereiche der Bahn 2,
die für die Umhüllung 5 vorgesehen sind, sind nicht bedruckt. Erst wenn die Drucksendung
14 hergestellt ist, wird auf die Drucksendung 14 und damit auf dem entsprechenden
Teil des Bogens 5 der gewünschte Aufdruck aufgebracht.
[0039] Ist der Teil der Bahn 2, der die Bögen 5 bildet, nicht bedruckt, ist es auch möglich,
Adressetiketten auf die Drucksendung 14 aufzubringen.
[0040] Bei einer weiteren (nicht dargestellten) Ausführungsform ist es möglich, die Bögen
4, 5 nach dem Abschneiden der Bahn 2 zu bedrucken. In diesem Falle ist beispielsweise
zwischen der Schneideinheit 3 und dem Lademodul 7 eine Druckeinheit angeordnet, in
der die einzelnen Bögen 4, 5 entsprechend bedruckt werden. In diesem Falle ist der
Druckereinheit ein Scanner, eine Kamera o. dgl. vorgeschaltet, mit denen die Codes
auf den Bögen gelesen werden können, anhand derer der erforderliche Aufdruck an der
gewünschten Stelle vorgenommen wird. Die entsprechenden Daten werden der Druckereinheit
zugeführt, die dann den entsprechenden Druck vornimmt.
[0041] Die Bögen 4, 5 können bereits vorgeschnitten sein, so dass die Anlagenteile 1, 3,
7, 8, 10 und 6 entfallen können. Beispielsweise kann anstelle dieser Anlagenteile
eine Druckereinrichtung mit unterschiedlichen Schubladen vorgesehen sein, in welchen
sich die Bögen 4 und 5 befinden. Sie werden programmgesteuert diesen verschiedenen
Schubladen entnommen und dem Akkumulatormodul 11 zugeführt. Hier werden in der beschriebenen
Weise die zu einer Drucksendung 14 gehörenden Bögen zu einem Satz zusammengestellt,
wobei der Bogen 5 in der beschriebenen Weise den oder die Bögen 4 überlappt. Der so
gebildete Satz wird dem Falzmodul 12 zugeführt, in dem die Falzung, die anhand der
Fig. 2 und 3 beschrieben worden ist, vorgenommen wird.
[0042] Bei den beschriebenen Ausführungsbeispielen werden die Bögen 4, 5 jeweils in Längsrichtung
der Anlage hintereinander transportiert. Es ist selbstverständlich möglich, die Bögen
4 als gesonderte Einlagenteile erst im Bereich des Akkumulatormoduls 11 zuzuführen.
In diesem Falle werden die Bögen 4 beispielsweise quer zur Transportrichtung der Bögen
5 oder auf einer zweiten Transporteinrichtung in gleicher Richtung wie die Bögen 5
in das Akkumulatormodul 11 transportiert. Hier wird der zu einer Drucksendung 14 gehörende
Satz aus den Bögen 4, 5 zusammengestellt, der anschließend im Falzmodul 12 zur Drucksendung
14 gefaltet wird.
[0043] Wenn die Bögen 4 als Einlagen nicht aus der gleichen Bahn 2 hergestellt werden wie
die Bögen 5, können die Bögen 4 aus einem anderen Material bestehen als der die Umhüllung
bildende Bogen 5.
[0044] Die die Einlage bildenden Bögen 4 müssen nicht das gleiche Format wie der Bogen 5
haben. Die Bögen 4 können auch kleinere Länge als die Bögen 5 aufweisen. Sie müssen
allerdings so lang sein, dass der beschriebene Falzvorgang durchgeführt werden kann.
Wie sich aus Fig. 3 ohne weiteres ergibt, könnten die Bögen 4 durchaus kürzer sein.
Auch dann kann der Bogen 5 beim Falzvorgang so um die Bögen 4 gelegt werden, dass
sich eine geschlossene Drucksendung 14 ergibt.
1. Anlage zur Herstellung von Drucksendungen, mit wenigstens einem Akkumulatormodul,
in dem eine zur jeweiligen Drucksendung gehörende Umhüllung und wenigstens eine Einlage
zu einem Satz zusammengestellt werden, und wenigstens einem nachgeschalteten Falzmodul,
in dem durch wenigstens einen Falzvorgang die Drucksendung hergestellt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass im Akkumulatormodul (11) die Umhüllung (5) versetzt zur Einlage (4) angeordnet wird,
und dass mit dem Falzmodul (12) der gesamte Satz wenigstens zweimal gefaltet wird.
2. Anlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Einlage (4) und die Umhüllung (5) aus einer gleichen Bahn (2) mittels wenigstens
einer Schneideinheit (3) hergestellt werden.
3. Anlage nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass dem Akkumulatormodul (11) wenigstens ein Lademodul (7) vorgeschaltet ist.
4. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass dem Akkumulatormodul (11) wenigstens ein Anlegemodul (8) vorgeschaltet ist.
5. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Anlagenmodule (7, 8, 11, 12) in einer Reihe hintereinander angeordnet sind.
6. Anlage nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass dem Lademodul (7) die Schneideinheit (3) vorgeschaltet ist, mit der die Bahn (2)
quer zu ihrer Längsrichtung geschnitten wird.
7. Verfahren zur Herstellung einer Drucksendung, insbesondere mit einer Anlage nach einem
der Ansprüche 1 bis 6, bei dem eine Umhüllung und wenigstens eine Einlage zu einem
Satz zusammengefügt und aus dem Satz durch wenigstens einen Falzvorgang die Drucksendung
hergestellt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass die Umhüllung (5) quer zur Falzkante (25, 26) über die Einlage (4) mit einem ersten
Endteil (23) vorsteht, dass die Umhüllung (5) und die Einlage (4) gemeinsam so gefaltet
werden, dass der dem ersten Endteil (23) gegenüberliegende Endteil (27) der Umhüllung
(5) zwischen zwei Lagen der gefalzten Einlage (4) liegt, und dass der vorstehende
Endteil (23) über den die Einlage (4) umschließenden Teil der Umhüllung (5) gefaltet
wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Umhüllung (5) breiter ist als die Einlage (4).
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die überstehenden Randbereiche (20, 21) der Umhüllung (5) wenigstens teilweise beleimt
werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Umhüllung (5) und die Einlage (4) wenigstens zweimal gefaltet werden.