[0001] Die Erfindung betrifft eine Torsäule für ein Rolltor, vorzugsweise für ein schnell
laufendes Rolltor, mit einem flexiblen Torbehang, nach dem Oberbegriff des Anspruches
1.
[0002] Das
US-Patent Nr. 4,478,268 beschreibt ein so genanntes Schaden minimalisierendes Tor zum Verschließen eines
Fahrzeugdurchgangs, wobei das Tor aus einem gummiartigen Material aufgebaut ist. Der
Behang ist längs seines Oberrands an einem Vorhangwickelmechanismus befestigt, welcher
eine in Lagern montierte Wickeltrommel umfasst. Der Bodenrand des Behangs ist mit
einer Abschlussleiste verbunden, die aus Winkelgliedern und einer flachen Stange aufgebaut
ist. Bei diesem Behang können die Seitenränder des Vorhangs seitlich durch eine von
jedem Führungskanal geformte Schlitzöffnung gezogen werden, wenn eine starke Windlast
auf den Behang einwirkt.
[0003] Der Behang weist einen verdickten Bereich auf, der sich längs jedes Seitenrands des
Behangs erstreckt. Jeder Führungskanal des Tors weist eine Kehle mit reduzierter Breite
auf, um die Bewegung der verdickten Randfläche des Behangs aus dem Kanal heraus zu
beschränken. Jede Kehle des Führungskanals ist enger als die verdickte Randfläche
des Vorhangs. Die verdickte Randfläche kann mit einer schrägen Schulter an der Seite,
wo die verdickte Fläche die dünne Hauptfläche des Behangs trifft, versehen werden.
[0004] Eine Schwierigkeit bei diesem bekannten Vorhangaufbau besteht darin, dass eine beträchtliche
Reibung zwischen den dicken Gummirändern des Behangs und den Führungskanälen auftreten
kann, besonders wenn der Vorhang einem großen Wind- oder Luftdruck auf dessen einer
Seite ausgesetzt ist, wobei dies zu Problemen bei der Funktion dieses Tors führen
kann bzw. eine höher konzipierte Motorleistung erfordert.
[0005] Ein verbessertes industrielles Tor beschreibt das
US-Patent Nr. 4,601,320, bei welchem reibungsverringernde Vorrichtungen in Form von Plastikstreifen, die
aus ultrahochmolekulargewichtigem Plastik bestehen, an den verdickten Seitenrandabschnitten
eines Vorhangs aus Gummi oder synthetischem Gummi befestigt sind. Diese Plastikstreifen
erstrecken sich entlang der Seitenrandabschnitte des Behangs und sollen den Umfang
der Reibung zwischen den Seitenrandabschnitten und den Führungskanälen vermindern.
Auf einer Seite des Behangs sind die Streifen in einer End-zu-End-Beziehung voneinander
beabstandet, so dass sie das Heben oder Senken des Gummivorhangs nicht beeinträchtigen.
Obgleich solche Streifen zufriedenstellend funktioniert haben, ist bei diesen Streifen
problematisch, dass das Plastikmaterial aus dem sie bestehen relativ teuer ist, und
dass das Verfahren der Befestigung der Streifen in der gewünschten Weise an den Torrändern
sehr arbeitsintensiv ist und wesentlich zu den Kosten des Tors beiträgt.
[0006] Das
US-Patent Nr. 5,170,833 beschreibt ein Rolltor mit relativ hoher Geschwindigkeit, bei welchem der Behang
aus einer relativ dünnen Plastik- oder Gewebelage besteht. Das obere Ende des dünnen
Behangs ist an einer drehbaren Behangrolle montiert, die funktionell mit einem elektrischen
Toröffner verbunden ist. Zwei vertikale Führungskanäle sind auf gegenüberliegenden
Seiten der Toröffnung angeordnet und dienen zum Führen des flexiblen Behangs entlang
des korrekten Wegs. Jeder Führungskanal ist aus zwei Führungsplatten aufgebaut, die
aus Stahl oder Aluminium bestehen können.
[0007] Das Rolltor selbst ist mit einer starren Abschlussleiste versehen, die sich in der
Breite der Toröffnung in die Führungskanäle verlängert. Eine Sicherheitsvorrichtung
mit einem bekannten Aufbau ist längs eines Bodens der Abschlussleiste angeordnet.
Jedes Ende der Abschlussleiste kann mit einem Streifen aus einem reibungsvermindernden
Material versehen sein, das aus dem vorgenannten ultrahochmolekulargewichtigen Plastik
besteht. Diese Plastikstreifen tragen dazu bei, die Reibung zwischen einer Endplatte
der Abschlussleiste und einem Flansch einer Vorderführungsplatte jedes Führungskanals
zu vermindern.
[0008] Bei einem Rolltor nach der
DE 697 23 114 T2 sind relativ billige, verschleißbeständige Gewebestreifen vorgesehen, die an den
Seitenrandabschnitten der das Tor formenden flexiblen Lage befestigt sind. Diese Streifen,
die sich in einer Richtung parallel zu den Seitenrändern des Torvorhangs erstrecken,
bedecken die zwischen den dickeren Seitenrandabschnitten des Behangs und der relativ
dünnen Hauptfläche des Behangs gebildeten schrägen Schultern. Diese Gewebestreifen
vermindern die Reibung zwischen den Seitenrandabschnitten des Behangs und seinen jeweiligen
Führungskanälen.
[0009] Rolltore dieser Bauform können zwar leichter und mit weniger Kosten hergestellt werden,
als die vorher bekannten, oben beschriebenen, flexiblen Rolltore. Aber, auch wenn
bei diesem Rolltor die dickeren Seitenrandabschnitte des Behangs im allgemeinen unter
einer Einwirkkraft, oft ohne wesentliche Beschädigung des Behangs, aus den Führungskanälen
herausgezogen werden können, ist die Reibung an den Seitenrandabschnitten noch erheblich.
[0010] Bei bekannten Rolltoren muss, um die herausgezogenen Seitenrandabschnitte des Torbehanges
sowie die Endteile der Abschlussleiste der vorgenannten Rolltore mit flexiblem Behang
in ihre Soll-Lage zu bringen, der Behang nebst deren Abschlussleiste nach oben, in
eine Position oberhalb der Enden der Führungen gezogen werden, damit die Seitenrandabschnitte
wieder in die Führungen eingefädelt werden können. Während dieser Bewegung nach oben
schleifen die Randstreifen des Torbehanges bzw. seitliche Teile der Abschlussleiste
des Torbehanges außen an den Torpfosten bzw. an den Leibungen der Wandöffnung. Diese
zusätzliche Belastung ist bei Behangstraffung durch die Masse der Abschlussleiste
und auch bei einer Behangstraffung mittels Spannseilen vorhanden.
[0011] Aufgabe der Erfindung ist es, mit einfachen Mittel und geringem baulichen Aufwand
ein Rolltor bzw. Baugruppen für Rolltore zu schaffen, welche die vorgenannten Nachteile
nicht aufweisen bzw. bei der die Nachteile wesentlich gemindert sind, zudem soll ein
Einfädeln bereits bei einer reversierenden Bewegung des Torbehanges in Crash-Situationen
möglich sein.
[0012] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Torsäule für ein Rolltor mit den Merkmalen des
Patentanspruches 1; die nachgeordneten Patentansprüche offenbaren Ausführungsvarianten
der erfindungsgemäßen Torsäule.
[0013] Die neuen Torsäulen nach der Erfindung, insbesondere für ein schnell laufendes Rolltor,
welches einen flexiblen Torbehang, eine drehbar gelagerte, antreibbare Wickelwelle
zur Aufnahme und Bewegung des Torbehanges zwischen einer ersten Endposition "Tor offen"
und einer zweiten Endposition "Tor geschlossen", und zwei zueinander beanstandet angeordnete
Torsäulen, die einander zugewandt eine Führungsebene für den Torbehang definieren
und jeweils einen Randstreifen des Torbehanges aufnehmen und führen, aufweist, haben
einen neuartigen vertikalen Führungsschlitz, welcher von zwei vertikal und zueinander
beabstandet angeordneten Führungsstreifen gebildet ist, wobei die zum Torbehang zeigenden
führenden Flächen der Führungsstreifen der Torsäulen in ihrer Längserstreckung mehrere
Abschnitte aufweisen und zwischen benachbarten Abschnitten einen Freiraum bilden.
Zudem sind die einander zugewandten führenden Flächen der Führungsstreifen in einer
vertikalen Ebene fluchtend angeordnet, die im Wesentlichen rechtwinklig zur Führungsebene
des Torbehanges ist.
[0014] Durch diese neue Gestaltung einer Torsäule, insbesondere ihres speziellen vertikalen
Führungsschlitzes, wird die Reibfläche im Führungsschlitz, an welcher Teile/Abschnitte
des Torbehanges in einer Crash-Situation bzw. in einer Situation unmittelbar vor Eintritt
eines Crashs anliegen, wesentlich vermindert. Dies ist insbesondere dann von Vorteil,
wenn zum Beispiel auf den Torbehang eine erhöhte oder große Windlast einwirkt. Bei
Rolltoren bekannter Bauart nach dem Stand der Technik kommt es in einer solchen Situation,
große Windlast auf dem Torbehang bei dessen Bewegung, nicht selten zu einem Stillstand
des zu bewegenden Torbehanges, wenn die konzipierte Antriebsleistung des Rolltores
für eine solche Situation nicht vorgesehen ist.
[0015] Reicht die konzipierte Antriebsleistung aus, um auch bei großer Windlast den Torbehang
zu bewegen, so erfolgt an den Randstreifen des Torbehanges, d.h. an deren geführten
Abschnitten, eine erhöhte Reibung und somit eine erhöhte Abnutzung dieser Randstreifen.
Hinzu kommt der erhöhte Energieaufwand, der insbesondere bei Rolltoren mit sehr häufiger
Bewegung seines Torbehanges ein durchaus zu beachtender Parameter ist.
[0016] Diese Nachteile sind bei den erfindungsgemäßen Torsäulen wesentlich verringert bzw.
werden vermieden.
[0017] Nach einer bevorzugten Ausführung ist die Länge jedes Abschnittes der führenden Fläche
größer, als die Länge eines Freiraums.
[0018] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführung ist die Länge jedes Freiraums größer,
als die Länge eines Abschnittes der führenden Fläche.
[0019] Weiterführend sind nach einer Ausführung die Abschnitte der einen führenden Fläche
in vertikaler Richtung versetzt zu den Abschnitten der gegenüberliegenden führenden
Fläche angeordnet.
[0020] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführung sind die Abschnitte der führenden Fläche
mehrerer Führungselemente in Reihe und mit vertikalem Abstand zueinander angeordnet.
[0021] Nach einer ebenso vorteilhaften Ausführung bilden mehrere benachbarte Abschnitte
einer führenden Fläche Segmente.
[0022] Nach einer weitergehenden Ausführung besteht der Führungsstreifen aus mehreren Segmenten.
[0023] Eine weitere Ausführung sieht vor, dass die Abschnitte der führenden Fläche Wälzkörper,
insbesondere als Kugeln ausgebildet sind.
[0024] Die erfindungsgemäßen Torsäulen sind auch bei bereits in Betrieb genommenen Rolltoren
einsetzbar. Hierzu werden die vorhandenen Torsäulen bei einem Rolltor, insbesondere
einem schnell laufenden Rolltor mit einem flexiblen Torbehang, gegen neuartige Torsäulen
ausgetauscht, da diese neuartigen Torsäulen bereits in einer ihrer Ausführungen hierzu
vorgesehen sind. Eine andere Variante für die Nachrüstung bereits in Betrieb genommener
Rolltore mit einer neuartigen Torsäule besteht darin, dass der neuartige vertikale
Führungsschlitz, insbesondere seine zwei zueinander beabstandet angeordneten Führungsstreifen
als Baugruppe gefertigt sind, die bei einer vorhandenen Torsäule vor dessen Front
angeordnet werden, so dass die vorhandenen Torsäulen nicht gänzlich ausgetauscht werden
müssen, sondern nur die zum Torbehang hin zeigende Front einer vorhandenen Torsäule
gewechselt wird.
[0025] Die Erfindung wird nachstehend anhand von schematisch in Zeichnungen dargestellten,
nicht einschränkenden Ausführungsbeispiele näher und in weiteren Details erläutert.
Dabei zeigen
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer bekannten Torsäule für ein Rolltor mit flexiblem Behang;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht eines Rolltores mit erfindungsgemäßen Torsäulen;
- Fig. 3
- ein erstes Ausführungsbeispiel eines Rolltores mit erfindungsgemäßen Torsäulen;
- Fig. 4
- ein zweites Ausführungsbeispiel eines Rolltores mit erfindungsgemäßen Torsäulen;
- Fig. 5
- ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Rolltores mit erfindungsgemäßen Torsäulen und
- Fig. 6
- ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Rolltores mit erfindungsgemäßen Torsäulen.
[0026] Die in den Figuren angezogenen Bezugsziffern haben jeweils die gleiche Bedeutung,
auch wenn sie in der Beschreibung der Ausführungen nicht zu jeder Figur ausdrücklich
genannt werden.
[0027] Eine Torsäule 10 nach dem Stand der Technik für ein Rolltor mit flexiblem Behang
ist in Figur 1 dargestellt. Die Torsäule 10 weist eine Front 18 auf, in der ein vertikal
gerichteter Führungsschlitz 16 vorgesehen ist. Der vertikal gerichtete Führungsschlitz
16 wird gebildet durch zwei mit Abstand zueinander vertikal angeordneten Führungsstreifen
17. Die Torsäule 10 ist in einer Wandöffnung 2 einer Wand 1 angeordnet; die Bodenfläche
ist mit 3 bezeichnet.
[0028] In Figur 2 ist ein Rolltor 4 mit erfindungsgemäßen neuen
[0029] Torsäulen 10, 11 in einer perspektivischen Ansicht dargestellt. Auf einem Boden 3
steht ein Abschnitt 1 a einer Wand 1 mit einer Wandöffnung 2. Auf der einen Seite
der Wand 1 ist in der Wandöffnung 2 das Rolltor 4, hier in selbsttragender Bauform,
angeordnet. Seitwärts der Leibungen der Wandöffnung 2 befinden sich die neuen Torsäulen
10 und 11 des Rolltores 4. Oberhalb der Wandöffnung 2 ist eine Wickelwelle 12 in Lagern
14, 15 dreh- und antreibbar angeordnet.
[0030] Der Antrieb 13 besteht hier aus einem Motor, einem Getriebe und einer Steuereinheit.
Die Steuereinheit nebst deren Bedienelement ist in normaler Arbeitshöhe bei einer
der Torsäulen 10 bzw. 11 angeordnet. Ein Duplikat der Bedieneinheit befindet sich
dann noch auf der anderen Seite der Wandöffnung 2.
[0031] Auf der Wickelwelle 12 ist der flexible Torbehang 5 des Rolltores 4 bevorratet. Durch
Drehen der Wickelwelle 12 entsprechend Vorgabe der Steuereinheit wird der Torbehang
5 zwischen einer ersten Endstellung "Tor offen" und einer zweiten Endstellung "Tor
geschlossen" bewegt. Im Ruhezustand als auch bei Bewegung des Torbehanges 5 werden
dessen Randstreifen 6, 7 jeweils in einem Führungsschlitz 16 einer jeden Torsäule
10, 11 geführt.
[0032] An der unteren Querseite des Torbehanges 5 ist eine Abschlussleiste 8 vorgesehen,
deren Seiten 8a, 8b vor der jeweiligen Front 18 der Torsäulen 10, 11 enden.
[0033] Der horizontale Abstand zwischen der jeweiligen Frontebene FE der Torsäulen 10 und
11 entspricht in etwa der Länge L der Abschlussleiste 8, wobei beidseits der Abschlussleiste
8 zu der jeweiligen Frontebene FE hin ein Spalt gebildet ist, so dass bei Bewegung
des Torbehanges 5 und damit der Abschlussleiste 8 kein Verklemmen der Abschlussleiste
8 zwischen den Torsäulen 10, 11 erfolgt. Der Abstand zwischen den Torsäulen 10, 11
ist auch so gewählt, dass die lichte Weite LW der Wandöffnung/Toröffnung 2 voll genutzt
werden kann. Für die eine Endposition "Tor offen" wird der Torbehang 5 soweit angehoben
und auf die Wickelwelle aufgerollt, bis die Unterkante der Abschlussleiste 8 oberhalb
der lichten Höhe LH der Wandöffnung/Toröffnung 2 ist.
[0034] Eine erste Ausführungsvariante der Torsäulen 10, 11 ist in der Figur 3 in Seitenansicht
dargestellt. Die mit Abstand zueinander und gegenüber liegend angeordneten vertikalen
Führungsstreifen 17, welche den Führungsschlitz 16 bilden sowie die Führungsebene
BE (siehe auch Figur 5), haben jeweils an ihren einander zugewandten führenden Flächen
17a mehrere sowie in vertikaler Richtung mit Abstand zueinander angeordnete Abschnitte
17b. Wobei jeweils zwischen zwei benachbarten Abschnitten 17b ein Freiraum 17c gebildet
ist.
[0035] Bei der in Figur 3 dargestellten Ausführungsvariante ist die Länge Lu jeder Unterbrechung
17c betragsmäßig größer als die Länge La eines führenden Abschnittes 17b.
[0036] In der Figur 4 ist eine zweite Ausführungsvariante der Torsäulen 10, 11 dargestellt,
wobei der Blick auf deren Front 18 gerichtet ist. Die den Führungsschlitz 16 bildenden
Elemente sind auch hier die führenden Flächen 17a mit ihren Abschnitten 17b, die jeweils
durch einen Freiraum 17c zueinander beabstandet vertikal angeordnet sind.
[0037] In spezieller Ausgestaltung ist bei dieser Ausführungsvariante vorgesehen, dass die
sich gegenüber liegenden Abschnitte 17b der beabstandet zueinander angeordneten führenden
Flächen 17a in vertikaler Richtung gesehen, mit einem vertikalen Abstand Ld zueinander
versetzt angeordnet sind.
[0038] Diese Ausführung ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn aufgrund der für das entsprechende
Rolltor 4 konzipierten Gegebenheiten mit einer erhöhten Crash-Situation gerechnet
werden muss. Bei einer solchen Ausführung wird die wulstartig verdickte Kante eines
Randstreifen 6, 7 des Torbehanges 5 im Crash-Fall weniger beansprucht. Bei einer Crash-Situation
kann sich der betreffende Abschnitt der Randstreifen 6, 7, d.h. ihre randseitigen
wulstartigen Kanten 6a, leichter durch den Führungsschlitz 16 hindurch bewegen. Die
Gefahr einer übermäßigen Beanspruchung des betreffenden Abschnittes der Randstreifen
6, 7 bei Hindurchziehen durch die führenden Flächen 17a, 17b bei einem Crash ist gegenüber
der ersten Ausführungsvariante noch einmal vermindert.
[0039] Eine weitere, hier dritte Ausführungsvariante der Torsäule 10, 11 ist in Figur 5
dargestellt. Die Torsäulen 10, 11 sind hier ebenfalls an einer Wand 1 nahe der Wandöffnung
2 angeordnet. Von der Front 18 ausgehend sind die beidseits des Führungsschlitzes
16 liegenden Abschnitte der Front 18 in Ausbildung als Schrägfläche 18a, 18b körpereinwärts
zurückversetzt, sie bilden einen Trichter. Am Ende dieser Schrägen sind jeweils die
Führungsstreifen 17, die zueinander beabstandet und gegenüber liegend den Führungsschlitz
16 bilden, angeordnet. Die führenden Flächen 17a und Abschnitte 17b der ersten und
zweiten Ausführungsvariante der Torsäulen 10, 11 werden hier von Wälzkörpern 24, insbesondere
Kugeln, gebildet.
[0040] Vorzugsweise sind diese Kugeln 24 entsprechend Figur 5a gruppiert angeordnet. Bevorzugt
bestehen die Führungsstreifen 17 aus mehreren Segmenten. Von Vorteil für das Reversieren
des Torbehanges 5 in bzw. nach einer Crash-Situation ist zudem, dass zumindest zwei
benachbarte Segmente der Führungsstreifen 17 vertikal zueinander beabstandet sind,
zur Bildung eines Fensters 25, die in der Crash-Situation aus den Führungsschlitzen
16 herausgezogenen Abschnitte der Randstreifen 6, 7 werden somit bereits während des
Reversierens des Torbehanges 5 vor Erreichen des oberen Endes der Führungsschlitze
16 entsprechend Figur 5a zwischen die Führungsstreifen 17 zurückgeführt. Hierdurch
verringert sich im Crash-Fall die Wartezeit bis zur Rückkehr zur Normalstellung, zudem
werden die Randstreifen 6, 7 weniger belastet.
[0041] Der Torbehang 5 wird mit seinen Randstreifen 6, 7 zwischen den Wälzkörpern 24 geführt.
Dabei ist die Größe/Dicke der wulstartigen Kante 6a so gewählt, dass sie bei normaler,
konzipierter Wandlast als Widerlager wirkt und ein Herausziehen der Randstreifen 6,
7 aus dem Führungsschlitz 16 verhindern. Erst bei Überschreiten der konzipierten Grenzbelastung
werden die Randstreifen 6, 7 unter elastischer Verformung der wulstartigen Kanten
6a im betreffenden Abschnitt durch den Führungsschlitz 16 hindurch gezogen. Zudem
ist vorgesehen, dass die schräg nach innen gerichteten Schenkel 18a, 18b der Front
18 der Torsäule 10, 11 elastisch nachgiebig sind, so dass bei Eintreten einer Crash-Situation
die Belastung, insbesondere eine Zugbelastung, auf die Randstreifen 6, 7 des Torbehanges
5 wesentlich geringer ist.
[0042] Eine weitere, hier vierte Ausführungsvariante der Torsäulen 10, 11 ist in der Figur
6 dargestellt. Bei dieser Ausführungsvariante sind die führenden Abschnitte 17b der
führenden Flächen 17a der Führungsstreifen 17 wie bei der vorgenannten Variante ebenfalls
Wälzkörper 24, vorzugsweise Kugeln, zwischen denen die Randstreifen 6, 7 des Torblattes
5 geführt sind. An der vertikal verlaufenden Kante der Randstreifen 6, 7 ist auch
hier je eine wulstartige Kante 6a ausgebildet. Die den Führungsschlitz 16 bildenden
Führungsstreifen 17 sind hier an den Torsäule 10, 11 eines bereits in Betrieb befindlichen
Rolltores angeordnet. Und zwar derart, dass die Führungsstreifen 17 beidseits des
Führungsschlitzes 16 der vorhandenen Torsäulen 10, 11 so angebracht sind, dass die
beiden Führungsschlitze 16 fluchten, so dass je nach Breite des Torbehanges die Randstreifen
6, 7 bei Bedarf sich in einem verbreiterten Führungsschlitz 16 bewegen können.
[0043] Bei der zuvor beschriebenen weiteren, hier dritten und vierten Ausführung sind die
führenden Abschnitte 17b Wälzkörper 24, vorzugsweise Kugeln. Dies hat insbesondere
den Vorteil, dass der Führungsschlitz 16 sehr schmal gehalten werden kann, wegen der
sehr geringen Reibung, d.h., dass die führenden Abschnitte 17b unmittelbar beidseits
an den führenden Flächen 17a der Randstreifen 6, 7, des Torbehanges 5 anliegen, was
insbesondere bei solchen Rolltoren von Vorteil ist, bei denen ein relativ dichter
Abschluss einer Wandöffnung 2 erzielt werden muss. Solche Situationen sind insbesondere
dort vorhanden, wo eine Wandöffnung zwischen zwei aneinander angrenzenden Räumen,
die unterschiedliche Atmosphären besitzen, mit einem Rolltor verschlossen ist, wobei
ein Austausch von Raumatmosphäre möglichst zu vermeiden ist.
[0044] Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt, sondern umfasst insbesondere auch Varianten, die durch Kombination von
in Verbindung mit der vorliegenden Erfindung beschriebenen Merkmale bzw. Elementen
gebildet werden können. Weiterhin können einzelne, in Verbindung mit den Figuren beschriebene
Merkmale bzw. Funktionsweisen für sich allein genommen eine selbständige Erfindung
darstellen. Die Anmelderin behält sich also vor, noch weitere bisher nur in der Beschreibung,
insbesondere in Verbindung mit den Figuren offenbarte Merkmale von erfindungswesentlicher
Bedeutung zu beanspruchen.
Bezugsziffernverzeichnis:
[0045]
- 1
- Wand
- 1 a
- Wandabschnitt
- 2
- Wandöffnung (Toröffnung)
- 3
- Bodenfläche
- 4
- Rolltor (selbsttragend)
- 5
- Torbehang (flexibles, teils durchscheinendes bis durchsichtiges Material)
- 6, 7
- Randstreifen (von Pos. 5)
- 6a
- Kante (von Pos. 6)
- 8
- Abschlussleiste (an Pos. 5)
- 8a, 8b
- Seiten (von Pos. 8)
- 9
- Spannseile (für Pos. 5)
- 10, 11,
- Torsäulen
- 12
- Wickelwelle
- 13
- Antrieb (Motor, Getriebe, Steuereinheit)
- 14, 15
- Lager
- 16
- Führungsschlitz
- 17
- Führungsstreifen
- 17a
- führende Fläche (an Pos. 17)
- 17b
- Abschnitt (von Pos. 17a)
- 17c
- Freiraum
- 18
- Front (an Pos. 10 und 11)
- 18a, 18b
- Führungsflächen (Schenkel/Schrägflächen von Pos. 18)
- 24
- Wälzkörper (Kugel)
- 25
- Fenster (in Pos. 17a)
- LW
- lichte Weite (von Pos. 2)
- LH
- lichte Höhe (von Pos. 2)
- BE
- Führungsebene (für Pos. 5)
- FE
- Frontebene (an Pos. 10, 11)
- L
- Abstand zwischen LW und FE
- AA
- Schnittlinie
- La
- Länge jedes Abschnittes (von Pos. 17b)
- Lu
- Länge einer Unterbrechung (von Pos. 17c)
- Ld
- vertikaler Abstand
1. Torsäule mit einem vertikalen Führungsschlitz (16), welcher von zwei vertikal und
zueinander beabstandet angeordneten Führungsstreifen (17) gebildet ist, für ein Rolltor
(4), welches zumindest einen flexiblen Torbehang (5), eine drehbar gelagerte, antreibbare
Wickelwelle (12), zur Aufnahme und Bewegung des Torbehanges (5) zwischen einer ersten
Endposition "Tor offen" und einer zweiten Endposition "Tor geschlossen", und zwei
zueinander beabstandet angeordnete Torsäulen (10; 11), die einander zugewandt eine
Führungsebene (BE) für den Torbehang (5) definieren und jeweils einen Randstreifen
(6,7) des Torbehanges (5) aufnehmen und führen, umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass
die zum Torbehang (5) zeigende führenden Flächen (17a) der Führungsstreifen (17) der
Torsäulen (10, 11) in ihrer Längserstreckung mehrere Abschnitte (17b) aufweisen und
die benachbarten Abschnitte (17b) einen Freiraum (17c) bilden.
2. Torsäule nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Länge (La) jedes Abschnittes (17b) der führenden Fläche (17a) größer ist, als
die Länge (Lu) eines Freiraumes (17c).
3. Torsäule nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Länge (Lu) jedes Freiraumes (17c) größer ist, als die Länge (La) eines Abschnittes
(17b) der führenden Fläche (17a).
4. Torsäule nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Abschnitte (17b) der einen führenden Fläche (17a) in vertikaler Richtung versetzt
zu den Abschnitten (17b) der gegenüberliegenden führenden Fläche (17a) angeordnet
sind.
5. Torsäule nach einem der Ansprüch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Abschnitte (17b) der führenden Fläche (17a) Führungselemente sind, die in Reihe
und mit vertikalem Abstand zueinander angeordnet sind.
6. Torsäule nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
mehrere benachbarte Abschnitte (17b) einer führenden Fläche (17a) Segmente bilden.
7. Torsäule nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Führungsstreifen (17) aus mehreren Segmenten besteht.
8. Torsäule nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Abschnitte (17b) der führenden Fläche (17a) Wälzkörper (24), insbesondere Kugeln
sind, die vorzugsweise gruppiert angeordnet sind.
9. Torsäule nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kanten (6a) der Randstreifen (6, 7) vorzugsweise wulstartig ausgebildet sind.
10. Torsäule für ein Rolltor (4), gekennzeichnet nach mindestens einem der in der Anmeldung
offenbarten Merkmale.