[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Abgasrückführventil mit den Merkmalen im Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Bei üblichen Abgasrückführventilen (
EP 1 355 057 A2) besteht das Ventilgehäuse aus Aluminiumdruckguß. Alle Funktionselemente sind dabei
bau-und materialeinheitlich. Der Ventilsitzring besteht dabei aus Edelstahl. Es hat
sich gezeigt, dass ein derartiges Ventilgehäuse aus Aluminiumdruckguß bei höheren
Gastemperaturen z. B. über 500 °C trotz Kühlung seine Festigkeitsgrenze erreicht und
bei höheren Temperaturen nicht einsetzbar ist. Eine Gestaltung aus höher temperaturfestem
Material in Guß kommt wegen der hohen Kosten im Vergleich zu Aluminiumdruckguß nicht
in Betracht.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Abgasrückführventil der eingangs genannten
Art zu schaffen, das kostengünstig ist und den Einsatz auch bei hohen Temperaturen
und Bereichen bis ca. 1000 °C ohne Schädigung möglich macht.
[0004] Die Aufgabe ist bei einem Abgasrückführventil der eingangs genannten Art gemäß der
Erfindung dadurch gelöst, dass die eine Bauteileinheit fest und dicht miteinander
verbundene Körperteile aufweist, die an das Gehäuseteil der anderen Bauteileinheit
anschließen. Insbesondere können die Körperteile bei einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel
aus zusammengesetzten Einzelelementen bestehen, die zu einem Ganzen in Form eines
Ansetzteiles verbunden sind, das an das Gehäuseteil der anderen Bauteileinheit angesetzt
und damit fest verbunden ist, z. B. daran angeschraubt ist. Damit sind die Voraussetzungen
dafür geschaffen, Einzelelemente der einen Bauteileinheit möglichst kostengünstig
und zugleich dort, wo dies nötig ist, hochtemperaturfest zu gestalten. Eine Zusammensetzung
nach Baukastensystem ist möglich. Dies reduziert bei Einsatz hochtemperaturfester
Werkstoffe die Kosten wesentlich. Bei allem ist das Abgasrückführventil einfach, leicht,
kompakt und kostengünstig.
[0005] Eine vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, dass die eine Bauteileinheit als Einzelelemente
einen die Ventilkammer umgrenzenden Rohrteil und/oder den an einem axialen Ende der
Ventilkammer angeordneten Ventilsitzring und/oder eine in axialem Abstand vom Ventilsitzring
angeordnete, die Ventilkammer axial begrenzende Trennwand od. dgl. aufweist. Auch
kann die eine Bauteileinheit als Einzelelement noch die Schaftführung aufweisen. Vorteilhaft
ist die Schaftführung als Rohrelement ausgebildet, das in das Gehäuseteil der anderen
Bauteileinheit eingesteckt ist und vorzugsweise diesem gegenüber gesichert ist. Dieses
Rohrelement kann mit der Trennwand durch Fügen, z. B. Einpressen, oder durch Schrauben
fest und dicht verbunden sein.
[0006] Die eine Bauteileinheit ist mit einem Flansch fest verbunden und mittels des Flansches
am Gehäuseteil der anderen Bauteileinheit befestigt, z. B. angeschraubt. Dabei kann
der Rohrteil der einen Bauteileinheit mit dem Flansch mittels Schweißen, insbesondere
Laserschweißen, oder Löten, insbesondere Hartlöten, fest verbunden sein. Der Rohrteil
der einen Bauteileinheit kann mit einem Ende am Gehäuseteil der anderen Bauteileinheit
verdrehgesichert aufgenommen und bedarfsweise befestigt sein.
[0007] Von Vorteil kann es sein, wenn zumindest einige Einzelelemente der einen Bauteileinheit
aus metallischen, durch Drehbearbeitung hergestellten Drehteilen gebildet sind, insbesondere
z. B. der Ventilsitzring und/oder die Trennwand und/oder der Rohrteil und/oder das
Rohrelement. Derartige Drehteile sind kostengünstig herstellbar, und zwar auch dann,
wenn die Einzelelemente aus unterschiedlichen Materialien bestehen.
[0008] Der Rohrteil kann mit Vorteil aus einem metallischen Tiefziehteil gebildet sein.
In einem solchen Fall kann es ferner vorteilhaft sein, wenn der Rohrteil mit dem Ventilsitzring
und/oder der Trennwand zu einem einstückigen Bauteil vereinigt ist. Auch kann es vorteilhaft
sein, wenn das Rohrelement einstückig mit der Trennwand ist.
[0009] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Flansch
aus einem Stanzteil gebildet ist. Statt aus Drehteilen können zumindest einige Einzelelemente
der einen Bauteileinheit auch aus Stanzteilen, die kostengünstig sind, gebildet sein,
z. B. der Ventilsitzring und/oder die Trennwand.
[0010] Von besonderem Vorteil kann es sein, wenn zumindest einige Einzelelemente der einen
Bauteileinheit aus Stahl, vorzugsweise aus Edelstahl, gebildet sind. Dadurch ist der
Einsatz auch bei sehr hohen Temperaturen möglich, ohne Schäden und Festigkeitsverluste
befürchten zu müssen. Insbesondere können z. B. der Ventilsitzring und/oder die Trennwand
und/oder der Rohrteil und/oder das Rohrelement aus Stahl, vorzugsweise Edelstahl,
bestehen.
[0011] Bezüglich der Verbindung zumindest einiger Einzelelemente der einen Bauteileinheit
miteinander kann es von Vorteil sein, diese durch Fügen und Verbördeln miteinander
zu verbinden. Dies kann insbesondere z. B. für die Verbindung des Ventilsitzringes
und/oder der Trennwand mit dem Rohrteil gelten. Auch eine Bördelverbindung zwischen
dem Rohrelement und der Trennwand kann vorteilhaft sein. Die einzelnen Bördelungen
sind dabei vorteilhaft durch Löten, insbesondere Hartöten, oder Schweißen, z. B. Laserschweißen,
fest und dicht verbunden.
[0012] Statt dessen kann es ebenfalls von Vorteil sein, wenn zumindest einige Einzelelemente
der einen Bauteileinheit durch Pressen auf Anschlag miteinander verbunden sind, insbesondere
z. B. der Ventilsitzring und/oder die Trennwand mit dem Rohrteil und/oder das Rohrelement
mit der Trennwand. Diese Pressverbindungen können durch Löten, insbesondere Hartlöten,
oder Schweißen, z. B. Laserschweißen, gesichert sein. Sowohl die Bördelverbindungen
als auch die Pressverbindungen lassen sich schnell und einfach und damit kostengünstig
herstellen, wobei eine Dichtheit in beschriebener Weise durch Löten oder Schweißen
erzielbar ist, ohne hierbei einen Verzug der Einzelelemente befürchten zu müssen.
[0013] Das Gehäuseteil der anderen Bauteileinheit ist zweckmäßigerweise als Druckgußteil,
insbesondere aus Aluminium, oder statt dessen als Stanzbiegeteil ausgebildet.
[0014] Das Rohrelement der Schaftführung kann statt aus Stahl, insbesondere Edelstahl, auch
aus Messing bestehen.
[0015] Bei anderen vorteilhaften Ausführungsform eines Abgasrückführventils ist vorgesehen,
dass die eine Bauteileinheit aus einem etwa topfförmigen Körperteil mit einem etwa
zylindrischen Wandungsteil und damit einstückigen endseitigen Ventilsitzring sowie
einem mit dem Gehäuseteil der anderen Bauteileinheit einstückigen, der Antriebseinrichtung
gegenüberliegenden Gehäuseabschnitt gebildet ist, an den der etwa topfförmige Körperteil
angeschlossen ist und der zusammen mit dem etwa topfförmigen Körperteil die Ventilkammer
umgrenzt. Hierbei ist also ausgehend vom eingangs erläuterten anderen Ausführungsbeispiel
der oberhalb der Trennwand befindliche Rohrteil mit der Trennwand ersetzt durch einen
mit dem Gehäuseteil der anderen Bauteileinheit einstückigen Gehäuseabschnitt. Der
die Ventilkammer anschließend an diesen Gehäuseabschnitt begrenzende Teil ist durch
den etwa topfförmigen Körperteil gebildet, und zwar durch dessen etwa zylindrischen
Wandungsteil mit damit einstückigem endseitigen Ventilsitzring. Dadurch ergibt sich
nur ein einstückiges Gehäuse, das in kostengünstiger Weise als Gehäuseeinheit aus
einem Druckgußteil, insbesondere aus Aluminium, hergestellt werden kann, wobei im
Inneren dieser Gehäuseeinheit auch zumindest ein Kanal zur Kühlmitteldurchleitung
gebildet werden kann, der dabei möglichst nah benachbart der Schaftführung verlaufen
kann. Durch diese Bauweise kann eine gute Abfuhr der Wärme erfolgen, die aus der Ventilkammer
über das Hubglied in dem Ventilglied abgewandter Richtung geleitet wird. Dies ist
wegen der hohen Temperaturen des die Ventilkammer passierenden, gesteuerten Abgases
von wesentlicher Bedeutung. Eine z. B. aus Aluminiumdruckguß gestaltete Gehäuseeinheit
fördert die Wärmeabfuhr und begünstigt die Kühlung. Der im Hinblick auf die hohen
Temperaturen kritische Bereich beim Ventilsitz und dem Ventilglied dagegen kann aufgrund
des etwa topfförmigen Körperteils aus Metallblech und einem Tiefziehteil kostengünstig
hergestellt werden, wobei die Materialauswahl dafür an die hohen Temperaturen in diesem
unteren Bereich des Abgasrückführventils angepasst und optimiert werden kann. Dabei
ist ein derartiger etwa topfförmiger Körperteil am unteren Ende der Gehäuseeinheit
ein einfaches, kostengünstiges Bauteil, das mit radialer Zentrierung und axialer Lagesicherung
und koaxialer Fluchtung in Bezug auf die Gehäuseeinheit positioniert und angebracht
werden kann. Der etwa topfförmige Körperteil kann fest mit der Gehäuseeinheit verbunden
sein. Vorteilhaft ist dabei eine radiale und axiale sowie koaxiale fluchtende Aufnahme
des Körperteils an der Gehäuseeinheit derart, dass der Körperteil in Bezug auf die
Gehäuseeinheit zuverlässig radial und axial ausgerichtet und fluchtend koaxial zum
Hubglied gehalten ist. Der Körperteil kann axial zwischen dem unteren Ende der Gehäuseeinheit
und einem diesen aufnehmenden Anschlussgehäuse platziert und radial und axial gehalten
sein.
[0016] Vorteilhaft kann es sein, wenn der etwa topfförmige Körperteil mit einem etwa zylindrischen
Endteil, der dem Ventilsitzring gegenüberliegt, auf einem passend zylindrischen Hals
des Gehäuseabschnitts aufgeschoben und zentriert ist. Dabei kann in vorteilhafter
Weise der etwa zylindrische Endteil an dem Ende, das dem Ventilsitzring gegenüberliegt,
einen radial abstehenden Ringflansch aufweisen, der in einer passenden Ringeintiefung
des Gehäuseabschnitts aufgenommen und z. B. durch Bördeln und Verstemmen befestigt
ist.
[0017] Vorteilhaft kann es ferner sein, wenn der etwa topfförmige Körperteil am Hals des
Gehäuseabschnitts befestigt ist, z. B. mittels eines in eine z. B. nutförmige Rastfläche
am Hals des Gehäuseabschnitts eingebördelten oder verstemmten Gehäusebereichs des
Wandungsteils oder z. B. mittels aus dem Wandungsteil ausgeklinkter Rastlaschen, die
Rastflächen am Hals des Gehäuseabschnitts hintergreifen.
[0018] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, dass der mit dem Wandungsteils
einstückige Ventilsitzring des etwa topfförmigen Körperteils als im Querschnitt etwa
U-förmiger Torusring ausgebildet ist und eine vorzugsweise zur Ventilkammer hin gerichtete
innere Ringwandung aufweist, welche einen in Öffnungsstellung des Ventilgliedes mit
der Ventilkammer in Verbindung stehenden Durchlaß umgrenzt und am freien Ringrand
die Ventilsitzfläche bildet, die in Anpassung an das Ventilglied bearbeitet ist.
[0019] Von Vorteil kann es sein, wenn der etwa topfförmige Körperteil aus einem Tiefziehteil
aus Metallblech gebildet ist.
[0020] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, dass das Ventilglied ein Ventilteller
ist, der aus einem metallischen Tiefziehteil und Feinstanzteil gebildet ist.
[0021] Der Ventilsitzring des etwa topfförmigen Körperteils kann in vorteilhafter Weise
so gestaltet sein, dass das Ventilglied in Schließstellung von der Ventilkammer her
auf die Ventilsitzfläche gedrückt wird, insbesondere mittels der Antriebseinrichtung
und dadurch in Schließstellung gehalten ist. Zum Öffnen ist das Ventilglied gegensinnig
in Richtung zur Ventilkammer hin und in diese hinein in seine Öffnungsstellung bewegbar.
[0022] Vorteilhaft kann es ferner sein, wenn die zur Ventilkammer weisende und diese abgrenzende
untere Gehäusefläche des Gehäuseabschnitts als strömungsgünstig gewölbte Deckenfläche
ausgebildet ist. Dabei führt diese Wölbung bis hin zu einem mit der Ventilkammer in
Verbindung stehenden Auslaß. Aufgrund der Gestaltung als Gehäuseeinheit in Form eines
Druckgußteils ist diese strömungsgünstige Formgebung der Deckenfläche des Ventilkammersitzes
in kostengünstiger und einfacher Weise möglich.
[0023] Bei der beschriebenen Gestaltung des Abgasrückventils ist der Gehäuseabschnitt mit
dem Gehäuseteil der anderen Bauteileinheit somit zu einer einstückigen Gehäuseeinheit
vereinigt, wobei diese Gehäuseeinheit als Druckgußteil, insbesondere aus Aluminium,
ausgebildet ist und im Inneren zumindest einen der Schaftführung nah benachbarten
Kanal zur Kühlmitteldurchleitung enthält.
[0024] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung.
[0025] Die Erfindung ist nachfolgend anhand von in den Zeichnungen gezeigten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen schematischen senkrechten Schnitt eines Teils eines Abgasrückführventils üblicher
Art,
- Fig. 2
- einen schematischen senkrechten Schnitt eines Teils eines Abgasrückführventils erfindungsgemäßer
Art, gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel,
- Fig. 3
- einen schematischen Schnitt der Einzelheit III in Fig. 2 mit teilweiser Seitenansicht,
- Fig. 4
- einen schematischen Schnitt eines Teils eines erfindungsgemäßen Abgasrückführventils
gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel,
- Fig. 5
- einen schematischen Schnitt eines Teils eines erfindungsgemäßen Abgasrückführventils
gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel,
- Fig. 6
- einen schematischen Schnitt des Abgasrückführventils in Fig. 5 entlang der Linie VI-VI
in Fig. 5
[0026] In Fig. 1 ist ein Teil eines üblichen Abgasrückführventils 10 gezeigt. Dieses weist
ein Ventilgehäuse 11 und ein Ventilglied 12 auf, das z. B. tellerförmig gestaltet
ist. Das Ventilglied 12 sitzt am unteren Ende eines aufragenden Hubgliedes 13 in Form
eines Ventilschaftes, das in einer Schaftführung 14, die ein Gleitlager bildet, für
eine in der Zeichnung vertikale Hubbewegung geführt ist. In dieser Gestaltung stellt
das Abgasrückführventil 10 ein Hubventil dar. Das Hubglied 13 ist in Fig. 1 nach oben
hin verlängert, wobei daran eine Antriebseinrichtung zur Hubbetätigung angreift, von
der nur Teile sichtbar sind und die allgemein mit 15 bezeichnet ist. Eine derartige
Antriebseinrichtung 15 ist bekannt und bedarf hier keiner weiteren eingehenden Beschreibung.
Das allgemein mit 11 bezeichnete Ventilgehäuse ist hier aus zwei Bauteileinheiten
20 und 40 zusammengesetzt, von denen die erste Bauteileinheit 20 eine dicht abgeschlossene
Ventilkammer 21 enthält und die zweite Bauteileinheit 40 als Gehäuseteil 41 für zumindest
Teile der Antriebseinrichtung 15 des Hubgliedes 13 ausgebildet ist. Die Schaftführung
14, die ein Gleitlager bildet, ist am oberen Ende mittels einer Dichtung 16 abgedichtet.
[0027] Dem Ventilglied 12 ist ein Ventilsitzring 17 mit etwa ringförmiger Ventilsitzfläche
18 zugeordnet. In der in Fig. 1 gezeigten Schließstellung des Ventilgliedes 12 ist
dieses mit einer Ringfläche gegen die Ventilsitzfläche 18 in Fig. 1 von unten her
angepresst, wodurch der Durchlass zur Ventilkammer 21 gesperrt ist. Das Ventilglied
12 ist gegensinnig von der Ventilsitzfläche 18 weg in Fig. 1 nach unten in eine Öffnungsstellung
bewegbar unter Freigabe des Durchlasses im Bereich des Ventilsitzringes 17 zur Ventilkammer
21. Das Ventilgehäuse 11 weist der Kühlung dienende integrierte Kühlkanäle 19 auf.
Üblicherweise ist das Ventilgehäuse 11 als Gußgehäuse aus Aluminium ausgebildet. Der
Ventilsitzring 17 mit Ventilsitzfläche 18 kann aus Edelstahl bestehen. Es hat sich
gezeigt, dass im Betrieb unter Einfluss sehr hoher Gastemperaturen von deutlich über
500 °C das Aluminiummaterial des Ventilgehäuses 11 trotz intensiver Kühlung mittels
der Kühlkanäle 19 z. B. durch Kühlwasser seine Festigkeitsgrenze erreicht und Schaden
nimmt. Ein anderes Gußmaterial für das Ventilgehäuse 11, das höher temperaturfest
ist, kommt wegen großen Kostenaufwands dafür nicht in Betracht.
[0028] Abhilfe ist hier mittels eines erfindungsgemäßen Abgasrückführventils 10 gemäß dem
ersten Ausführungsbeispiel in Fig. 2 und 3 geschaffen. Für die Teile, die dem ersten
Beispiel in Fig. 1 entsprechen, sind in Fig. 2 und 3 gleiche Bezugszeichen verwendet,
so dass dadurch zur Vermeidung von Wiederholungen auf die Beschreibung von Fig. 1
verwiesen ist.
[0029] Beim Beispiel gemäß Fig. 2 ist das Ventilglied 12 mit Hubglied 13 nicht gezeigt.
Die Besonderheit besteht darin, dass die erste Bauteileinheit 20 aus mehreren Einzelelementen
zusammengesetzt ist, die fest und dicht miteinander zu einem Ganzen in Form eines
Ansetzteiles 6 verbunden sind, das an das Gehäuseteil 41 der zweiten Bauteileinheit
40 in Fig. 2 von unten her angesetzt und über einen Flansch 22 damit fest verbunden
ist, z. B. mittels Schrauben 23 angeschraubt ist. Die Schrauben 23 sind nur schematisch
angedeutet.
[0030] Im Detail weist die erste Bauteileinheit 20 als Einzelelemente einen die Ventilkammer
21 umgrenzenden Rohrteil 24 und/oder den am in der Zeichnung unteren axialen Ende
der Ventilkammer 21, insbesondere des Rohrteils 24, angeordneten Ventilsitzring 17
und/oder eine in axialem Abstand vom Ventilsitzring 17 in der Zeichnung oberhalb der
Ventilkammer 21 angeordnete, die Ventilkammer 21 axial begrenzende Trennwand 25 auf,
wobei die Trennwand 25 die Ventilkammer 21 in Fig. 2 nach oben hin abtrennt und dicht
abschließt. Ein weiteres Einzelelement der ersten Bauteileinheit 20 stellt die Schaftführung
14 dar. Diese ist als Rohrelement 26 ausgebildet mit glatt durchgehender Innenbohrung
27, einem in einer Bohrung 42 des Gehäuseteils 41 aufgenommenen ersten Zylinderabschnitt
28 und einem anschließenden, in Fig. 2 nach unten hin aus dem Gehäuseteil 41 herausragenden
zweiten Zylinderabschnitt 29 größeren Außendurchmessers, der mit einem Ringabsatz
30 in Fig. 2 von unten her an einer zugewandten Fläche 43 des Gehäuseteils 41 anliegt.
Der zweite Zylinderabschnitt 29 kragt in Fig. 2 auf ganzer Länge nach unten aus.
[0031] Das beschriebene Rohrelement 26 ist in die Bohrung 42 des Gehäuseteils 41 der zweiten
Bauteileinheit 40 eingesteckt und in Bezug auf den Gehäuseteil 41 gesichert. Das Rohrelement
26, das die Schaftführung 14 bildet, kann aus Messing bestehen oder es besteht statt
dessen in vorteilhafter Weise aus Edelstahl.
[0032] Der zweite Zylinderabschnitt 29 des Rohrelements 26 weist am unteren Ende eine abgestufte
Schulter 31 auf, auf der die Trennwand 25 sitzt, und zwar radial zentriert und axial
angeschlagen ist. Das Rohrelement 26 ist in diesem Bereich durch Fügen, z. B. Einpressen,
oder in nicht gezeigter Weise durch Schrauben mit der Trennwand 25 fest und dicht
verbunden.
[0033] Bei einem anderen, nicht gezeigten Ausführungsbeispiel kann das Rohrelement 26 mit
der Trennwand 25 einstückig sein und dabei wie die Trennwand 25 auch aus Stahl, vorzugsweise
aus Edelstahl, bestehen.
[0034] Die erste Bauteileinheit 20 ist mit dem Flansch 22 fest verbunden und mittels dieses
am Gehäuseteil 41 z. B. mittels der Schrauben 23 befestigt. Der Rohrteil 24 der ersten
Bauteileinheit 20 ist mit dem Flansch 22 z. B. mittels Schweißen, insbesondere Laserschweißen,
oder Löten, insbesondere Hartlöten, fest verbunden. Das in der Zeichnung obere Ende
des Rohrteils 24 kann über den Flansch 22 überstehen und mit einem Ringbund 32 in
eine entsprechende Nut 44 in der unteren Fläche 43 des Gehäuseteils 41 eingreifen
und bei Bedarf auch an dieser Stelle in Bezug auf den Gehäuseteil 41 verdrehgesichert
und/oder damit befestigt sein.
[0035] Zumindest einige Einzelelemente der ersten Bauteileinheit 20 sind aus metallischen,
durch Drehbearbeitung hergestellten Drehteilen gebildet. Dies gilt z. B. für den Ventilsitzring
17 und die Trennwand 25. Auch der Rohrteil 24 und/oder das Rohrelement 26 können aus
Drehteilen gebildet sein.
[0036] Von Vorteil kann es sein, wenn der Rohrteil 24 aus einem metallischen Tiefziehteil
gebildet ist. In diesem Fall kann es weiterhin vorteilhaft sein, wenn der Rohrteil
24 mit dem Ventilsitzring 17 und/oder der Trennwand 25 zu einem einstückigen Bauteil,
insbesondere Tiefziehteil, vereinigt ist. Auch kann das Rohrelement 26 mit der Trennwand
25 einstückig sein.
[0037] Der Flansch 22 und/oder zumindest einige Einzelelemente der ersten Bauteileinheit
20, z. B. der Ventilsitzring 17 und/oder die Trennwand 25, können aus Stanzteilen
gebildet sein.
[0038] In vorteilhafter Weise sind zumindest einige Einzelelemente der ersten Bauteileinheit
20 aus Stahl, vorzugsweise aus Edelstahl, gebildet. Dies gilt insbesondere z. B. für
den Ventilsitzring 17 und/oder die Trennwand 25 und/oder den Rohrteil 24 und/oder
das Rohrelement 26. Hinsichtlich der Verbindung zumindest einiger Einzelelemente der
ersten Bauteileinheit 20 kommt beim ersten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 und 3
eine Verbindung durch Fügen und Verbördeln miteinander in Betracht. Dies gilt insbesondere
z. B. für den Ventilsitzring 17 und/oder die Trennwand 25, die mit dem Rohrteil 24
durch Bördelverbindung verbunden sein können. Eine solche Bördelverbindung ist als
Einzelheit III in Fig. 3 besonders dargestellt. Man erkennt, dass der Außenrand der
Trennwand 25 in eine Ringnut 33 auf der Innenseite des Rohrteils 24 formschlüssig
eingreift und auf diese Weise die Trennwand 25 mit dem Rohrteil 24 verbördelt ist.
Eine gleiche Bördelverbindung kann auch zwischen dem Ventilsitzring 17 und dem Rohrteil
24 vorgesehen sein. Im Rahmen der Erfindung liegt bedarfsweise auch eine Bördelverbindung
zwischen dem Rohrelement 26 und der Trennwand 25. Die einzelnen Bördelungen sind durch
Löten, insbesondere Hartlöten, oder Schweißen, z. B. Laserschweißen, dicht verbunden,
wobei sich im letzten Fall der besondere Vorteil ergibt, dass kein Verzug zu befürchten
ist.
[0039] Das Gehäuseteil 41 der zweiten Bauteileinheit 40 ist als Druckgußteil ausgebildet,
insbesondere aus Aluminium. Statt dessen ist auch die Ausbildung als Stanzbiegeteil
möglich.
[0040] Aufgrund der beschriebenen mehrteiligen Gestaltung kann für die Einzelelemente der
ersten Bauteileinheit 20 das dafür jeweils günstigste Material eingesetzt werden,
das hochtemperaturfest ist. Dies ermöglicht eine baukastenartige Zusammensetzung des
Ventilgehäuses 11 in Form der ersten Bauteileinheit 20 und der zweiten Bauteileinheit
40. Durch die beschriebene Ausbildung ist eine Temperaturfestigkeit bis z. B. etwa
1000 °C möglich. Hinsichtlich des Ventilsitzringes 17 ergibt sich im übrigen der Vorteil,
dass entweder dessen untere Fläche die Ventilsitzfläche 18 bildet oder statt dessen
die gegenüberliegende Seite die Ventilsitzfläche bildet. Beide Flächen sind gleichartig
und daher als Ventilsitzflächen geeignet. Die Gestaltung des Ventilgehäuses 11 in
beschriebener Weise ist besonders kostengünstig. Sie ermöglicht somit ein Abgasrückführventil
10 großer Temperaturfestigkeit bei sehr hohen Gastemperaturen etwa in der Größenordnung
von 1000 °C und dauerhafte Festigkeit bei günstigem und kostengünstigem Materialeinsatz
und entsprechend günstiger Bearbeitung und Herstellung.
[0041] Bei dem in Fig. 4 gezeigten zweiten Ausführungsbeispiel sind aus den vorgenannten
Gründen für gleiche Teile gleiche Bezugszeichen verwendet. Das zweite Ausführungsbeispiel
entspricht dem ersten Ausführungsbeispiel mit Ausnahme der Verbindung einzelner Einzelelemente
der ersten Bauteileinheit 20 miteinander. Daher gilt auch für das zweite Ausführungsbeispiel
die vorstehende Beschreibung zu Fig. 2, jedoch ohne Bördelverbindung, gleichermaßen.
[0042] Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 sind zumindest einige Einzelelemente der ersten
Bauteileinheit 20 durch Pressen auf Anschlag miteinander verbunden.
[0043] So sind gemäß Fig. 4 z. B. der Ventilsitzring 17 und/oder die Trennwand 25 mit dem
Rohrteil 24 und/oder das Rohrelement 26 mit der Trennwand 25 durch Pressen auf Anschlag
miteinander verbunden, wobei die Bereiche dieser Pressverbindungen in Fig. 4 mit IV
angedeutet sind. So kann z. B. eine Pressverbindung auch zwischen dem Rohrelement
26 und der Trennwand 25 der Gestalt erfolgen, dass die Trennwand 25, wie beim ersten
Ausführungsbeispiel, an der Schulter 31 anliegt und radial mit Presssitz auf dem zweiten
Zylinderabschnitt 29 sitzt. In gleicher Weise kann bei den übrigen Einzelelementen
der ersten Bauteileinheit 20 die Verbindung durch Pressen auf Anschlag verwirklicht
sein. Es ist jeweils eine Schultervorgesehen, z. B. auf der Innenseite des Rohrteils
24, gegen die als Einzelelement z. B. die Trennwand 25 und/oder der Ventilsitzring
17 anschlägt, wobei durch zugeordnete Bemessung der Radialmaße ein Pressen verwirklicht
wird. Die einzelnen Pressverbindungen IV können durch Löten, insbesondere Hartlöten,
oder durch Schweißen, z. B. Laserschweißen, fest und dicht verbunden sein.
[0044] Im Übrigen gilt die Beschreibung zum ersten Ausführungsbeispiel gleichermaßen auch
für das zweite Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4, durch das die beschriebenen Vorteile
gleichermaßen erreicht sind.
[0045] Bei dem in Fig. 5 und 6 gezeigten dritten Ausführungsbeispiel sind für die Teile,
die dem ersten bzw. zweiten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 bis 4 entsprechen, um
100 größere Bezugszeichen verwendet, so dass dadurch auf die vorhergehende Beschreibung
zur Vermeidung unnötiger Wiederholungen Bezug genommen ist.
[0046] Das Abgasrückführventil 110 gemäß Fig. 5 und 6 hat ein Ventilgehäuse 111 und ein
Ventilglied 112, das über eine Antriebseinrichtung 115 mittels eines stangenförmigen
Hubgliedes 113 gegen eine Ventilsitzfläche 118 eines Ventilsitzringes 117 in Schließstellung
oder gegensinnig in eine Öffnungsstellung bewegbar ist. Das Hubglied 113 ist in einer
hülsenförmigen Schaftführung 114 geführt. In der Schließstellung versperrt das Ventilglied
112 einen Durchlaß 146 zu einer Ventilkammer 121, der in einer nicht gezeigten Öffnungsstellung
freigegeben wird. Dann kann dem Durchlaß 146 zugeführtes Abgas in die Ventilkammer
121 gelangen, in der es in besonders strömungsgünstiger Weise mittels einer gewölbten
Deckenfläche 147 zu einem Auslaß 148 umgelenkt wird.
[0047] Das Ventilgehäuse 111 besteht hier aus einer einstückigen Gehäuseeinheit 149, die
einen in Fig. 5 und 6 unteren, die Deckenfläche 147 tragenden und mit dieser die Ventilkammer
121 begrenzenden Gehäuseabschnitt 150 und einen damit einstückigen oberen Gehäuseteil
141 aufweist, der Teile der Antriebseinrichtung 115 enthält ähnlich der in Fig. 2
bis 4 gezeigten Bauteileinheit 140. In der Gehäuseeinheit 149 ist die Schaftführung
114 in Form eines Rohrelements 126 gehalten, wobei oberhalb dieses eine Abdichtung
116 vorgesehen ist. Mit dem Gehäuseabschnitt 150 ist ein radialer Flansch 122 einstückig,
der zum Aufsetzen des Ventils auf ein Anschlußgehäuse 151 und Befestigen daran dient,
wobei der Gehäuseabschnitt 150 mit einer unteren Stirnfläche 152 flächig auf dem Anschlußgehäuse
151 aufsitzt.
[0048] Der Gehäuseabschnitt 150 ist ersichtlich mit dem Gehäuseteil 141 der oberen Bauteileinheit
140 zu der einstückigen Gehäuseeinheit 149 vereinigt. Letzere ist als Druckgußteil,
insbesondere aus Aluminium, ausgebildet und enthält im Inneren zumindest einen der
Schaftführung 114 nah benachbarten Kanal 119 zur Kühlmitteldurchleitung und damit
zur Kühlung des Gehäuseabschnitts 150. An die untere Stirnfläche 152 des unteren Gehäuseabschnitts
150 schließt sich ein etwa zylindrischer, zum Ventilglied 112 hin gerichteter Hals
153 einstückig an, der in einer schmalen Endfläche 154 oberhalb des Ventilgliedes
112 ausläuft.
[0049] Die in Fig. 5 und 6 untere Bauteileinheit 120 weist einen mit dem unteren Gehäuseabschnitt
150 zusammenwirkenden etwa topfförmigen Körperteil 160 auf, der an den Hals 153 anschließt
und zusammen mit der Deckenfläche 147 die Ventilkammer 122 umgrenzt und am unteren
Ende den Ventilsitzring 117 trägt. Der etwa topfförmige Körperteil 160 hat einen etwa
zylindrischen Wandungsteil 161, der am Ende in einen damit einstückigen Ventilsitzring
117 übergeht. Mit einem etwa zylindrischen Endteil 162, der dem Ventilsitzring 117
gegenüberliegt, ist der Körperteil 160 auf dem passend dimensionierten Hals 153 des
Gehäuseabschnitts 150 aufgeschoben und zentriert. Der Körperteil 160 kann am Hals
153 fest gehalten sein, z. B. mittels aus dem Wandungsteil 161 ausgeklinkter Rastlaschen
163, die äußere Rastflächen 164, z. B. eine Ringnut, am Hals 153 hintergreifen. Die
Rastlaschen 163 können so gestaltet sein, dass diese beim Aufschieben des Körperteils
160 auf den Hals 153 nach außen ausfedern und bei Erreichen der Rastflächen 164 einfedern
und mit dem Ende daran anliegen. Statt dessen kann der Körperteil 160 auch am Hals
153 durch Bördeln, Verstemmen od. dgl. gehalten sein, z. B. durch Einbördeln eines
Gehäusebereichs des Wandungsteils 161 in eine nutförmige Rastfläche 164.
[0050] Dies hat den Vorteil, dass bei der Befestigung des Körperteils 160 keine Relativbewegung
in Bezug auf den Hals 153 geschieht und somit dessen Position nicht verändert wird.
[0051] Der etwa zylindrische Endteil 162 weist an dem Ende, das dem Ventilsitzring 117 gegenüberliegt,
einen radial abstrebenden Ringflansch 165 auf, der in einer passenden Ringeintiefung
166 des Gehäuseabschnitts 150 aufgenommen ist. Der Ringflansch 165 und die Ringeintiefung
166 sind so bemessen, dass der Ringflansch 165 unterseitig etwa mit der Stirnfläche
152 des Gehäuseabschnitts 150 abschließt und flächig am Anschlußgehäuse 151 aufliegen
kann. Der Ringflansch 165 ist innerhalb der Ringeintiefung zwischen dem Gehäuseabschnitt
150 und dem Anschlußgehäuse 151 fixiert. Der Ringflansch 165 kann in der Ringeintiefung
166 z. B. durch Verbördeln oder Verstemmen des Materials des Gehäuseabschnitts 150
befestigt sein. Der Körperteil 160 ist somit in Axialrichtung und mit dem Gehäuseabschnitt
150, insbesondere mit dem Hubglied 113, in einer Flucht ausgerichtet. Auf diese Weise
und dadurch, dass der zylindrische Wandungsteil 161 auf dem Hals 153 passgenau aufsitzt,
ist der Körperteil 160 mit Ventilsitzring 117 sehr genau axial, radial und fluchtend
auf das Hubglied 113 und dessen Ventilglied 120 ausgerichtet.
[0052] Der Körperteil 160 kann bei seinem Wandungsteil 161 auf Höhe der Endfläche 154 des
Halses 153 bedarfsweise noch eine etwa ringförmige Versickung aufweisen zur Vermeidung
von Strömungsverlusten bei der Endfläche 154 und zur besseren Strömungsführung dort.
[0053] Der mit dem Wandungsteil 161 einstückige Ventilsitzring 117 des Körperteils 160 ist
als im Querschnitt etwa U-förmiger Torusring 167 gebildet, der eine innere Ringwandung
168 aufweist, die beim gezeigten Ausführungsbeispiel zur Ventilkammer 121 hin gerichtet
ist, bei einem anderen Ausführungsbeispiel hingegen gegensinnig dazu nach unten gerichtet
sein kann. Die Ringwandung 168 umgrenzt den Durchlaß 146 und bildet am freien Ringrand
die Ventilsitzfläche 118, die z. B. etwa schneidenförmig sein kann. Die Ventilsitzfläche
118 ist in Anpassung an das Ventilglied 112 bearbeitet.
[0054] Der etwa topfförmige Körperteil 160 ist aus einem metallischen Tiefziehteil aus Stahlblech,
z. B. hochwarmfester Qualität, gebildet.
[0055] Das Ventilglied 112 ist ein Ventilteller, der aus einem metallischen Tiefziehteil
und Feinstanzteil gebildet ist. Dadurch ergibt sich eine Vereinfachung der Herstellung
mit Reduzierung der Fertigungskosten sowie eine Gewichtsreduzierung für das Ventilglied
112. Durch die Gestaltung des etwa topfförmigen Körperteils 160 als Umgrenzung der
Ventilkammer 121 mit Verwirklichung der Ventilsitzfläche 118 daran ergibt sich ebenfalls
eine Reduzierung der Kosten und aufgrund der Gestaltung als Tiefziehteil eine besondere
Reduzierung der Fertigungskosten. Im Bereich der Ventilkammer 121 und des Ventilsitzringes
117 ergibt sich aufgrund der hohen Abgastemperaturen die größte Temperaturbeanspruchung.
Dem kann in einfacher, kostengünstiger Weise durch die Materialwahl des etwa topfförmigen
Körperteils 160 begegnet werden. Aufgrund des unteren Gehäuseabschnitts 150, der mit
dem Ventilgehäuse 111 einstückig ist, kann durch entsprechende Formgebung bei der
Herstellung als Druckgußteil eine strömungsgünstige Gestaltung der Deckenfläche 147
in einfacher, kostengünstiger Weise verwirklicht werden. Ferner lassen sich bei der
Herstellung die Passflächen zum Aufnehmen des etwa topfförmigen Körperteils 160 in
einfacher Weise und genau verwirklichen. Insgesamt ist dadurch ein Abgasrückführventil
110 geschaffen, das kostengünstig ist und den Einsatz auch bei hohen Temperaturen
und Bereichen z. B. ca. 1000°C ohne Schädigung möglich macht und dauerhaft arbeiten
kann.
[0056] Aufgrund der inneren Ringwandung 168 wird das Ventilglied 112 in der Schließstellung
von der Ventilkammer 121 aus in der Zeichnung nach unten auf die Ventilsitzfläche
118 gedrückt und in dieser Position mittels der Antriebseinrichtung 115 möglichst
lekagefrei gehalten, so dass das Ventilglied 112 dem darauf vom Durchlaß 146 her einwirkenden
Abgasdruck in Schließstellung zuverlässig standhalten kann. Für die Öffnungsstellung
wird das Ventilglied 112 in Richtung zur Ventilkammer 121 hin mittels der Antriebseinrichtung
115 bewegt, wobei diese Öffnungsbewegung durch den auf das Ventilglied 112 einwirkenden
Druck des Abgases unterstützt und erleichtert wird. Dies hat den Vorteil, dass die
Antriebseinrichtung 115 hinsichtlich ihrer einzelnen Elemente, nämlich Antriebsmotor
und Getriebe, kleiner und leichter dimensioniert werden kann und damit auch in diesem
Bereich eine Kostenreduzierung erreichbar ist.
1. Abgasrückführventil, mit einem Ventilgehäuse (11; 111) und einem Ventilglied (12;112),
das über eine Antriebseinrichtung (15; 115) mittels eines in einer Schaftführung (14;
114) geführten Hubgliedes (13; 113) gegen eine Ventilsitzfläche (18; 118) eines Ventilsitzringes
(17; 117) in Schließstellung oder gegensinnig von dieser weg in eine Öffnungsstellung
bewegbar ist und den Durchlass zu einer Ventilkammer (21; 121) versperrt bzw. freigibt,
wobei das Ventilgehäuse (11; 111) aus mehreren Bauteileinheiten (20, 40; 120, 140)
zusammengesetzt ist, von denen eine Bauteileinheit (20; 120) zumindest die dicht abgeschlossene
Ventilkammer (21; 121) abgrenzt und eine andere Bauteileinheit (40; 140) einen Gehäuseteil
(41; 141) für zumindest Teile der Antriebseinrichtung (15; 115) des Hubgliedes (13;
113) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die eine Bauteileinheit (20; 120) fest und dicht verbundene Körperteile aufweist,
die an das Gehäuseteil (41; 141) der anderen Bauteileinheit (40; 140) anschließen.
2. Abgasrückführventil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Körperteile aus zusammengesetzen Einzelelementen bestehen, die zu einem Ganzen
in Form eines Ansetzteils (6) verbunden sind, das an das Gehäuseteil (41) der anderen
Bauteileinheit (40) angesetzt und damit fest verbunden ist, z. B. durch Schrauben,
Bördeln, Verstemmen, Verpressen od. dgl., wobei vorzugsweise die eine Bauteileinheit
(20) als Einzelelemente einen die Ventilkammer (21) umgrenzenden Rohrteil (24) und/oder
den an einem axialen Ende der Ventilkammer (21) angeordneten Ventilsitzring (17) und/oder
eine in axialem Abstand vom Ventilsitzring (17) angeordnete, die Ventilkammer (21)
axial begrenzende Trennwand (25) und/oder die Schaftführung (14) aufweist und wobei
vorzugsweise die Schaftführung (14) als Rohrelement (26), z. B. aus Messing, ausgebildet
ist, das in das Gehäuseteil (41) der anderen Bauteileinheit (40) eingesteckt ist und
vorzugsweise diesem gegenüber gesichert ist und/oder mit der Trennwand (25) durch
Fügen, z. B. Einpressen, oder durch Schrauben fest und dicht verbunden ist.
3. Abgasrückführventil nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die eine Bauteileinheit (20) mit einem Flansch (22) fest verbunden ist und mittels
des Flansches (22) am Gehäuseteil (41) der anderen Bauteileinheit (40) befestigt ist,
z. B. angeschraubt ist, und vorzugsweise, dass der Rohrteil (24) der einen Bauteileinheit
(20) mit dem Flansch (22) mittels Schweißen, insbesondere Laserschweißen, oder Löten,
insbesondere Hartlöten, fest verbunden ist und vorzugsweise mit einem Ende am Gehäuseteil
(41) der anderen Bauteileinheit (40) verdrehgesichert aufgenommen und bedarfsweise
befestigt ist.
4. Abgasrückführventil nach einem der Ansprüche 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest einige Einzelelemente der einen Bauteileinheit (20) aus z. B. durch Drehbearbeitung
hergestellten Drehteilen aus Stahl, vorzugsweise Edelstahl, gebildet sind, insbesondere
z. B. der Ventilsitzring (17) und/oder die Trennwand (25) und/oder der Rohrteil (24)
und/oder das Rohrelement (26).
5. Abgasrückführventil nach einem der Ansprüche 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Rohrteil (24) aus einem metallischen Tiefziehteil gebildet ist und vorzugsweise,
dass der Flansch (22) und/oder zumindest einige Einzelelemente der ersten Bauteileinheit
(20), z. B. der Ventilsitzring (17) und/oder die Trennwand (25), aus Stanzteilen gebildet
sind, oder dass der Rohrteil (24) mit dem Ventilsitzring (17) und/oder der Trennwand
(25) zu einem einstückigen Bauteil vereinigt ist und/oder das Rohrelement (26) einstückig
mit der Trennwand (25) ist.
6. Abgasrückführventil nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest einige Einzelelemente der einen Bauteileinheit (20) durch Pressen auf Anschlag
oder durch Fügen und Verbördeln miteinander verbunden sind, insbesondere z. B. der
Ventilsitzring (17) und/oder die Trennwand (25) mit dem Rohrteil (24) und/oder das
Rohrelement (26) mit der Trennwand (25) od. dgl., und vorzugsweise, dass die Bördelungen
durch Löten, insbesondere Hartlöten, oder Schweißen, z. B. Laserschweißen, dicht verbunden
sind oder die Pressverbindungen auf diese Weise gesichert sind.
7. Abgasrückführventil nach einem der Ansprüche 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gehäuseteil (41) der anderen Bauteileinheit (40) als Druckgussteil, insbesondere
aus Aluminium, oder als Stanzbiegeteil ausgebildet ist.
8. Abgasrückführventil, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die eine Bauteileinheit (120) aus einem etwa topfförmigen Körperteil (160) mit einem
etwa zylindrischen Wandungsteil (161) und damit einstückigen endseitigen Ventilsitzring
(117) sowie aus einem mit dem Gehäuseteil (141) der anderen Bauteileinheit (140) zu
einer einstückigen Gehäuseeinheit (149) vereinigten, der Antriebseinrichtung (115)
gegenüberliegenden Gehäuseabschnitt (150) gebildet ist, an den der etwa topfförmige
Körperteil (160) angeschlossen ist und der zusammen mit dem etwa topfförmigen Körperteil
(160) die Ventilkammer (121) umgrenzt, wobei die Gehäuseeinheit (149) vorzugsweise
als Druckgußteil, insbesondere aus Aluminium, ausgebildet ist, die im Inneren zumindest
einen der Schaftführung (114) nah benachbarten Kanal (119) zur Kühlmitteldurchleitung
enthält.
9. Abgasrückführventil nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der etwa topfförmige Körperteil (160) mit einem etwa zylindrischen Endteil (162),
der dem Ventilsitzring (117) gegenüberliegt, auf einen passend zylindrischen Hals
(153) des Gehäuseabschnitts (150) aufgeschoben und zentriert ist.
10. Abgasrückführventil nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der etwa zylindrische Endteil (162) an dem Ende, das dem Ventilsitzring (117) gegenüberliegt,
einen radial abstehenden Ringflansch (165) aufweist, der in einer passenden Ringeintiefung
(166) des Gehäuseabschnitts (150) derart aufgenommen ist, dass der Körperteil (160)
in Axialrichtung und mit dem Gehäuseabschnitt (150), insbesondere mit dem Hubglied
(113), in einer Flucht ausgerichtet ist, und vorzugsweise, dass der Ringflansch (165)
in der Ringeintiefung (166) mittels Verbördeln oder Verstemmen des Materials des Gehäuseabschnitts
(150) befestigt ist.
11. Abgasrückführventil nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass der etwa topfförmige Körperteil (160) am Hals (153) des Gehäuseabschnitts (150) fest
gehalten ist, z. B. mittels eines in eine z. B. nutförmige Rastfläche (164) am Hals
(153) des Gehäuseabschnitts (150) eingebördelten oder verstemmten Gehäusebereichs
des Wandungsteils (161) oder z. B. mittels aus dem Wandungsteil (161) ausgeklinkter,
die Rastflächen (164) am Hals (153) des Gehäuseabschnitts (150) hintergreifender Rastlaschen
(163) od. dgl.
12. Abgasrückführventil nach einem der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass der mit dem Wandungsteil (161) einstückige Ventilsitzring (117) des etwa topfförmigen
Körperteils (160) als im Querschnitt etwa U-förmiger Torusring (167) ausgebildet ist
und eine vorzugsweise zur Ventilkammer (121) hin gerichtete innere Ringwandung (168)
aufweist, welche einen in der Öffnungsstellung des Ventilgliedes (112) mit der Ventilkammer
(121) in Verbindung stehenden Durchlaß (146) umgrenzt und am freien Ringrand die Ventilsitzfläche
(118) bildet, die in Anpassung an das Ventilglied (112) bearbeitet ist.
13. Abgasrückführventil nach einem der Ansprüche 8 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass der etwa topfförmige Körperteil (160) aus einem Tiefziehteil aus Metallblech gebildet
ist und vorzugsweise, dass das Ventilglied (112) ein Ventilteller ist, der aus einem
metallischen Tiefziehteil und Feinstanzteil gebildet ist.
14. Abgasrückführventil nach einem der Ansprüche 8 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Ventilglied (112) in Schließstellung von der Ventilkammer (121) weg auf die Ventilsitzfläche
(118) aufgedrückt ist und gegensinnig in Richtung zur Ventilkammer (121) hin in Öffnungsstellung
bewegbar ist.
15. Abgasrückführventil nach einem der Ansprüche 8 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zur Ventilkammer (121) weisende und diese abgrenzende untere Gehäusefläche des
Gehäuseabschnitts (150) als strömungsgünstig gewölbte Deckenfläche (147) ausgebildet
ist.