[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Gargerät mit einem Backofen, der einen durch eine
Ofentür verschließbaren Garraum innerhalb eines Ofengehäuses aufweist, welches Ofengehäuse
bzw. Gargerät ins Freie führende Ausströmöffnungen für eine vorzugsweise durch ein
Gebläse erzwungene Kühlluftströmung für den, den Garraum umgebenden Gehäuseraum sowie
für die Abführung von betriebsmäßig im Garraum gebildeten fetthaltigen Wrasen aufweist.
[0002] Bei Backöfen sind derartige Führungen und Öffnungen für erzwungene Kühlluft und Wrasen
bekannt, wobei die Austrittsöffnungen sich meistens an der Backofen-Rückseite befinden
und separat nebeneinander angeordnet sind. Im Ofenbetrieb besteht hierbei das Problem,
dass sich der fetthaltige Wrasen, d. h. der beim Garen von Lebensmitteln entstehende
Dunstüberdruck im Garraum rückseitig des Backofens ins Freie gelangt und sich an der
benachbarten Küchenwand oder aber an der Abdeckplatte eines Standherdes niederschlägt
und dabei die kontaminierte Fläche verschmutzt. Dieses Problem besteht auch dann,
wenn Kühlluft und Wrasen vor dem Austritt z. B. durch die sogenannte Injektorwirkung
vermischt werden, womit die als solche weitgehend fettfreie Kühlluft mit Fettbestandteilen,
Feuchtigkeit und Wärme angereichert wird und wiederum eine unangenehme Kontamination
im Sinne einer Benetzung benachbarter Flächen z. B. durch Kondensation des heißen
Wrasens oder Wrasen-Luftgemisches an diesen kühlen Flächen stattfinden kann.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gargerät der eingangs
genannten Art so zu verbessern, dass die Abführung von Wrasen und Kühlluft optimiert
wird, um insbesondere eine Verschmutzung von benachbarten Geräteflächen zu vermeiden.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Strömungsrichtung der
aus der mindestens einen Ausströmöffnung für die Kühlluft austretenden Kühlluftströmung
in einer Richtung zwischen die Strömungsrichtung der aus der mindestens einen Ausströmöffnung
für den Wrasen austretenden Wrasenströmung und ein vor Kontamination mit dem Wrasen
zu schützendes Objekt gerichtet ist. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist dabei
vorgesehen, dass die mindestens eine Ausströmöffnung für die Kühlluftströmung zwischen
der mindestens einen Ausströmöffnung für den Wrasen und einem danach vor Kontamination
mit dem Wrasen zu schützenden Objekt angeordnet ist. Hierbei bildet die in der Regel
mit höherer Strömungsgeschwindigkeit strömende Kühlluftströmung eine Art Luftschleier
oder Luftvorhang vor dem zu schützenden Objekt und verhindert so ein Anströmen und
Niederschlagen des fetthaltigen Wrasens an die bzw. an der Objektfläche z. B. der
Küchenwand, eines Geräte-Bedienpaneels oder dergleichen.
[0005] Um eine möglichst weitgehende, objektferne Kanalisierung des fetthaltigen Wrasens
zu erhalten, ist gemäß einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass mindestens
eine Ausströmöffnung für die Kühlluft die Ausströmöffnung für den Wrasen zumindest
auf der, dem zu schützenden Objekt zugewandten Seite umzieht. Vorzugsweise wird die
Ausströmöffnung für den Wrasen auch beidseitig oder gar vollständig von der Kühlluft-Ausströmöffnung
umzogen, so dass eine möglichst weitgehende Umhüllung des Wrasenstromes vom trockenen
Kühlluftstrom erreicht wird.
[0006] Eine besonders gute Abschirmwirkung wird sicher dann erhalten, wenn die Kühlluftströmung
durch ein im Gerätegehäuse befindliches Gebläse erzwungen wird, d. h. die Kühlluft
mit hoher Geschwindigkeit die Anströmöffnung erreicht, jedoch wird auch bei unerzwungener,
freier Konvektion der Kühlluft z. B. bei entsprechend ausreichender sogenannter Kaminwirkung
ein vorteilhafter Abschirmeffekt zu erreichen sein.
[0007] Ebenfalls zugunsten einer Optimierung der vorgenannten Abschirmwirkung kann erfindungsgemäß
vorgesehen sein, dass der Strömungsquerschnitt der mindestens einen Ausströmöffnung
für die Kühlluft insgesamt größer ist als der Strömungsquerschnitt der mindestens
einen Ausströmöffnung für den Wrasen.
[0008] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die
Ausströmöffnungen am Backofen über separate, vorzugsweise flexible Strömungsleitungen
mit gleichartigen Ausströmöffnungen an einer Kochmulde verbunden sind. Die Luftströmungen
von Kühlluft und fetthaltigem Wrasen werden also bis unmittelbar zu dem Ort, an dem
sich das vor Kontamination zu schützende Objekt befindet, getrennt geführt und erst
dann zur Erfüllung der ihnen gestellten Aufgabe ins Freie entlassen.
[0009] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass
auf dem Ofengehäuse oder auf einer darüber liegenden Kochmulde bzw. auf deren Muldenrahmen
mindestens ein die Ausströmöffnungen aufweisendes Ausblaselement vorzugsweise abdichtend
befestigbar ist. Das einteilige oder mehrteilige Ausblaselement ist vorzugsweise auf
die Oberfläche des Ofengehäuses bzw. auf den äußeren Muldenrahmen der Kochmulde aufsteckbar
und vorzugsweise mit Dichtungselementen versehen, so dass beim Kochvorgang übergelaufene
Flüssigkeit nicht ins Gerät eindringen kann.
[0010] Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
nachstehend erläutert.
[0011] Es zeigt:
- Figur 1
- die Draufsicht auf ein Gargerät in Form einer Kochmulde;
- Figur 2
- eine Schnittdarstellung des hinteren Teils der Kochmulde gemäß der Schnittlinie II
- II in Figur 1;
- Figur 3
- eine vergrößerte Ansicht wiederum des hinteren Teils der Kochmulde gemäß der Schnittlinie
III - III in Figur 2.
[0012] In Figur 1 ist gezeigt eine Kochmulde 1, die z. B. direkt oberhalb eines nicht weiter
beschriebenen Backofens bekannter Bauart z. B. in einem Ausschnitt einer Küchenarbeitsplatte
angeordnet ist. Die Kochmulde 1 ist gebildet z. B. durch eine Glaskeramikplatte 2
mit mehreren Kochstellen 3 und einem die Kochstellen 3 umziehenden Muldenrahmen 4.
Kochmulde 1 und Backofen, d. h. das Gargerät, ist mit den Rückseiten 5 angestellt
an eine Küchenwand 6.
[0013] Im rückseitigen, hinteren Bereich des Muldenrahmens 4 und/oder der oberen Begrenzung
des Backofens, z. B. einer mit dem Backofen einstückigen Kochmulde eines sogenannten
Standherdes, befindet sich eine Ausströmöffnung 7 für die Abführung von bei Erhitzung
von im Garraum des Backofens befindlichem fetthaltigem Gargut durch Überdruck aus
dem Garraum austretendem fetthaltigen Wrasen 17 (Figur 3). Dieser Ausströmöffnung
7, T-förmig zwischen Küchenwand 6 diese Ausströmöffnung 7 umziehend, ist eine Ausströmöffnung
8 für eine aus der Peripherie des Garraums des Backofens herkommende Kühlluftströmung
16 (Figur 3) separat zugeordnet. Diese Kühlluftströmung 16 wird z. B. von einem im
Gerätegehäuse des Backofens außerhalb des beheizbaren Garraumes angeordneten elektrischen
Gebläse erzeugt und soll die vom erhitzten Garraum ausgehende Warmluft insbesondere
aus einem elektrische Bauelemente enthaltenden Schalterraum z. B. oberhalb des Garraums
ins Freie abführen.
[0014] In ähnlicher Weise können solche Ausströmöffnungen 7, 8 z. B. an der oberen Begrenzung
eines Standherdes ohne Kochmulde angeordnet sein. Bei der beispielsweise in den Figuren
dargestellten Gerätekombination mit Kochmulde 1 und Einbau-Backofen sind die Ausströmöffnungen
7, 8 mittels z. B. flexiblen Strömungsleitungen 9, 10 gemäß Figur 2 und 3 mit als
Schlauchanschlussstutzen ausgebildeten separaten Ausströmöffnungen des Backofens strömungstechnisch
verbunden.
[0015] Gemäß den Figuren 2 und 3 ist an dem hinteren, an die Küchenwand 6 anschließenden
Bereich des Muldenrahmens 4 ein 2-teiliges z. B. metallisches Ausblaselement 11, 11'
z. B. durch Eindrücken in einen Ausschnitt 12 des Muldenrahmens 4 mit Dichtungselementen
13 angeordnet (Figur 3). Das der Küchenwand 6 benachbarte Ausblaselement 11' besitzt
einen Schlauchanschluss 14 und das der Ausströmöffnung 7 für den Wrasen zugeordnete
Ausblaselement 11 weist einen Schlauchanschluss 15 auf und beide Schlauchanschlüsse
sind über z. B. aus Aluminium- oder Silikonmaterial bestehende flexible Strömungsleitungen
9, 10 mit den Ausströmöffnungen des Backofens verbunden.
[0016] Wie in Figur 3 durch Strömungspfeile angedeutet, bildet die relativ kühle und schnellströmende,
aus der Ausströmöffnung 8 austretende Kühlluftströmung 16 einen homogenen Schutzvorhang
zwischen der Küchenwand 6 und dem aus der Ausströmöffnung 7 mit geringerer Strömungsgeschwindigkeit
austretenden heißen und meist fetthaltigen Wrasen 17, so dass eine Kontaminierung
der Küchenwand 6 mit letzterem verhindert wird.
[0017] Das erfindungsgemäße System kann dazu genutzt werden, den aus der Ausströmöffnung
7 austretenden Wrasen nach oben in den Bereich der Ansaugöffnung einer Dunstabzugshaube
zu leiten. Der Wrasenstrom durchströmt dabei eine freie Luftstrecke zwischen Kochfeld
und Dunstabzugshaube. Die Strömung des Wrasens in Richtung der Dunstabzugshaube wird
durch den von dem Gebläse der Dunstabzugshaube erzeugten Ansaugluftstrom unterstützt.
Weiter ist der durch die Austrittsöffnung 8 austretende Kühlluftstrom derart ausgerichtet,
dass er neben seiner Funktion als Schutzvorhang auch eine Strömungsführung für den
Wrasenstrom in Richtung der Dunstabzugshaube bildet. Die Dunstabzugshaube filtert
zunächst die Fettbestandteile aus dem von dem Backofen ausgehenden Wrasenstrom und
leitet den Wrasenstrom dann entweder ins Freie oder nach einer zusätzlichen Geruchsfilterung
in den Raum zurück.
1. Gargerät mit einem Backofen, der einen durch eine Ofentür verschließbaren Garraum
innerhalb eines Ofengehäuses aufweist, welches Ofengehäuse bzw. Gargerät (1) ins Freie
führende Ausströmöffnungen (7, 8) für eine vorzugsweise durch ein Gebläse erzwungene
Kühlluftströmung (16) für den, den Garraum umgebenden Gehäuseraum sowie für die Abführung
von betriebsmäßig im Garraum gebildeten fetthaltigen Wrasen (17) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Strömungsrichtung der aus der mindestens einen Ausströmöffnung (8) für die Kühlluft
austretenden Kühlluftströmung (16) in einer Richtung zwischen die Strömungsrichtung
der aus der mindestens einen Ausströmöffnung (7) für den Wrasen austretenden Wrasenströmung
(17) und ein vor Kontamination mit dem Wrasen zu schützendes Objekt (6) gerichtet
ist.
2. Gargerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Ausströmöffnung (8) für die Kühlluftströmung (16) zwischen der
mindestens einen Ausströmöffnung (7) für den Wrasen und einem vor Kontamination mit
dem Wrasen zu schützenden Objekt (6) angeordnet ist.
3. Gargerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Ausströmöffnung (8) für die Kühlluft die Ausströmöffnung (7) für
den Wrasen zumindest auf der, dem zu schützenden Objekt (6) zugewandten Seite umzieht.
4. Gargerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Strömungsquerschnitt der mindestens einen Ausströmöffnung (8) für die Kühlluft
insgesamt größer ist als der Strömungsquerschnitt der mindestens einen Ausströmöffnung
(7) für den Wrasen.
5. Gargerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass alle Ausströmöffnungen (7, 8) sich im hinteren, einer Anstellwand (6) oder sonstigen
Begrenzungsfläche des Gargeräts benachbarten Bereich oder im hinteren Bereich einer
oberhalb eines Backofens angeordneten Kochmulde (1) befinden.
6. Gargerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausströmöffnungen (7, 8) am Backofen über separate, vorzugsweise flexible Strömungsleitungen
(9, 10) mit gleichartigen Ausströmöffnungen (7, 8) an einer Kochmulde (1) verbunden
sind.
7. Gargerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Ofengehäuse oder auf einer darüber liegenden Kochmulde (1) bzw. auf deren
Muldenrahmen (4) mindestens ein die Ausströmöffnungen (7, 8) aufweisendes Ausblaselement
(11, 11') vorzugsweise abdichtend befestigbar ist.
8. Gargerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das vor Kontamination zu schützende Objekt (6) ein vom Gargerät getrennter oder ein
mit dem Gargerät verbundener Gegenstand ist.
9. Gargerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausströmöffnungen (7, 8) am Backofen derart ausgerichtet sind, dass der aus der
Ausströmöffnung (7) austretende Wrasen nach oben, vorzugsweise in den Bereich einer
Ansaugöffnung einer Dunstabzugshaube, geleitet wird.