[0001] Die Erfindung betrifft eine hydraulische Weiche einer Heiz- oder Kühlanlage, wobei
die Weiche im Betrieb mit einer oder mehreren Wärme- oder Kältequellen und mit mehreren
Heiz- oder Kühlkreisen strömungsmäßig verbunden ist, wobei zwischen den Wärme- oder
Kältequellen und den Heiz- oder Kühlkreisen ein Trägermedium für Wärme oder Kälte
zirkuliert, wobei die Weiche einen Behälter aufweist, wobei im Inneren des Behälters
mehrere übereinander liegende Trägermedium-Temperaturzonen vorgesehen sind, die miteinander
in Strömungsverbindung stehen, und wobei Anschlüsse für Vorlauf und Rücklauf der Wärme-
oder Kältequellen und für Vorlauf und Rücklauf der Heiz- oder Kühlkreise an einer
Umfangswand des Behälters angeordnet und jeweils mit einer der Trägermedium-Temperaturzonen
verbunden sind.
[0002] Eine hydraulische Weiche mit den vorstehend genannten Merkmalen ist aus
DE 44 42 281 C2 bekannt. Der Behälter dieser Weiche ist topfartig ausgeführt und sein Inneres ist
durch eine oder mehrere Zwischenwände mit Öffnungen in strömungsmäßig miteinander
verbundene Kammern unterteilt. Entlang des Umfangs des Gehäuses sind jeweils beiderseits
jeder Zwischenwand Rohrstutzen oder Anschluss-öffnungen vorgesehen.
[0003] Als nachteilig wird bei diesem Stand der Technik angesehen, dass es bei einer Ausführung
mit mehr als zwei Temperaturzonen zu einer unerwünschten gegenseitigen Störung der
Temperaturzonen kommt, wenn eine Ausgleichsströmung von einer ersten Temperaturzone
in eine nicht unmittelbar benachbarte, zum Beispiel dritte Temperaturzone auftritt.
Die Störung wird dadurch verursacht, dass eine derartige Ausgleichsströmung auf ihrem
Weg von der ersten Temperaturzone zu der dritten Temperaturzone durch die zweite Temperaturzone
hindurchströmt, welche dadurch in ihrer Temperatur unerwünscht verändert wird.
[0004] Für die vorliegende Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, eine hydraulische Weiche
der eingangs genannten Art zu schaffen, die die angegebenen Nachteile vermeidet und
bei der insbesondere Ausgleichsströmungen von einer Temperaturzone in eine nicht unmittelbar
benachbarte andere Temperaturzone keine störenden Auswirkungen für die dazwischen
liegende Temperaturzone oder die dazwischen liegenden Temperaturzonen hat.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe gelingt erfindungsgemäß mit einer hydraulischen Weiche
der eingangs genannten Art, die dadurch gekennzeichnet ist,
- dass im Behälter wenigstens drei Trägermedium-Temperaturzonen übereinander vorgesehen
sind,
- dass im Behälter mehrere jeweils eine Temperaturzone begrenzende Trennelemente angeordnet
sind, die mit jeweils wenigstens einem Trägermedium-Strömungs-durchlass ausgebildet
sind,
- dass zwischen je zwei von den Trennelementen begrenzten Temperaturzonen jeweils ein
Zwischenbereich des Inneren des Behälters liegt und
- dass jedes Trennelement im Inneren des Behälters wenigstens einen die jeweils zugeordnete
Trägermedium-Temperaturzone umgehenden Trägermedium-Strömungsweg frei lässt.
[0006] Bei der erfindungsgemäßen hydraulischen Weiche werden vorteilhaft gegenseitige Störungen
der Temperaturzonen im Falle von eine oder mehrere Temperaturzonen "überspringenden"
Ausgleichsströmungen zuverlässig vermieden, weil für derartige Ausgleichsströmungen
eigene Strömungswege in Behälter der Weiche vorgesehen sind, die nicht durch die eigentlichen
Temperaturzonen verlaufen, sondern diese umgehen. Da die Trägermedium-Strömungswege
zur Umgehung der Trägermedium-Temperaturzonen im Inneren des Behälters vorgesehen
sind, benötigt der Behälter keinen größeren Platzbedarf als der Behälter einer herkömmlichen
hydraulischen Weiche.
[0007] In bevorzugter Weiterbildung der erfindungsgemäßen hydraulischen Weiche ist vorgesehen,
dass jeder Trägermedium-Temperaturzone ein Paar von zwei einander gegenüberliegend
in das Innere des Behälters mündenden, mit den Anschlüssen verbundenen, miteinander
fluchtenden Rohrstutzen zugeordnet ist und dass die zwei Rohrstutzen eines Paares
entweder einen Abstand voneinander aufweisende freie Enden haben oder als ein durchgehendes
Rohr mit mindestens einer Strömungsöffnung zum Inneren des Behälters ausgeführt sind.
Ungünstige Strömungsturbulenzen werden so vermieden oder zumindest gering gehalten.
Außerdem wird hierdurch der mechanische Aufbau der hydraulischen Weiche vorteilhaft
einfach gehalten.
[0008] Weiter ist bevorzugt vorgesehen, dass zumindest über den Abstand oder die Strömungsöffnung
hinweg ein Mantelrohr als Trennelement angeordnet ist, welches die Rohrstutzen des
jeweiligen Paares mit einem radialen Abstand umgibt. Hierbei bildet das Innere des
Mantelrohres die jeweilige Temperaturzone, während außerhalb des Mantelrohres Raum
für den die Temperaturzone umgehenden Trägermedium-Strömungsweg verbleibt. Zu diesem
Zweck hat das Mantelrohr zumindest in seiner radialen horizontalen Richtung Abstand
von einer inneren Oberfläche des Behälters; zusätzlich kann das Mantelrohr auch in
seiner Axialrichtung Abstand von der inneren Oberfläche des Behälters haben. Vorteilhaft
ist bei dieser Ausführung der hydraulischen Weiche auch, dass das Trennelement einteilig
ausgeführt sein kann, was den Fertigungsaufwand niedrig hält.
[0009] Um auf technisch einfache Art und Weise die bedarfsweise nötigen Ausgleichsströmungen
des Trägermediums zu ermöglichen, wird weiter vorgeschlagen, dass das das Trennelement
bildende Mantelrohr zur Bildung des Trägermedium-Strömungsdurchlasses ein- oder beidseitig
stirnseitig zum Behälterinneren offen und/oder mit einer oder mehreren Durchbrechungen
in seinem Umfang ausgeführt ist.
[0010] Als technische Alternative zu dem Mantelrohr als Trennelement schlägt die Erfindung
vor, dass jeweils eine Trägermedium-Temperaturzone im Behälter durch ein Paar aus
je einer oberen und unteren Trennscheibe als Trennelement begrenzt ist. Auch in dieser
Ausführung werden zum einen voneinander getrennte Trägermedium-Temperaturzonen im
Behälter gebildet und gleichzeitig Strömungswege für Ausgleichsströmungen zur Verfügung
gestellt.
[0011] Eine konkrete Weiterbildung sieht diesbezüglich vor, dass jede das Trennelement bildende
Trennscheibe zur Bildung des Trägermedium-Strömungsdurchlasses mit einer inneren Oberfläche
der Umfangswand des Behälters einen Ringspalt bildet. Der Ringspalt beziehungsweise
eine Anordnung mehrerer Ringspalt bildet dabei den Strömungsweg für Ausgleichsströmungen,
wodurch die Ausgleichsströmungen radial außen und parallel zur inneren Oberfläche
des Behälters verlaufen. Auch bei dieser Gestaltung werden durch die Ausgleichsströmungen
verursachte Störungen der Temperaturzonen vermieden.
[0012] Zur Begünstigung der gewünschten Temperaturschichtung der Temperaturzonen in Behälter
und zur Begrenzung der für die Aufstellung des Behälters benötigten Grundfläche hat
der Behälter bevorzugt die Grundform eines im Betrieb der Weiche stehenden, länglichen
Zylinders oder Quaders.
[0013] Bei dem eingangs zitierten Stand der Technik sind die Anschlüsse am Gehäuse über
dessen Umfang verteilt vorgesehen, was nachteilig zu einem unübersichtlichen Anschlussbild
und zu einer komplizierten Leitungsführung außerhalb des Behälters führt. Um hier
eine übersichtlichere Anordnung mit geringerer Wahrscheinlichkeit von Anschlussfehlern
zu erzielen, sind erfindungsgemäß bevorzugt die Anschlüsse entlang von zwei vertikalen
Linien übereinander an dem Behälter angeordnet. Eine noch bessere Übersichtlichkeit
und Einfachheit der Anschlüsse ergibt sich dann, wenn, wie weiter bevorzugt ist, entlang
der einen vertikalen Linien die Trägermedium zuführenden Anschlüsse und auf der anderen
vertikalen Linie die Trägermedium abführenden Anschlüsse angeordnet sind.
[0014] Für die weiter oben schon erwähnte Strömungsöffnung ist bevorzugt vorgesehen, dass
diese durch eine Anordnung von in Umfangsrichtung und Längsrichtung des jeweiligen
durchgehenden Rohres verteilt angeordneten Durchbrüchen gebildet ist. Solche Durchbrüche
lassen sich leicht zum Beispiel durch Bohren oder Fräsen oder Brennen erzeugen und
erfordern daher bei ihrer Herstellung keinen großen Aufwand.
[0015] Eine Maßnahme zur Begrenzung des Aufwandes beim Anschließen von zu- und abführenden
Leitungen an die hydraulische Weiche besteht darin, dass zweckmäßig die Anschlüsse
in ihrem außerhalb des Behälters liegenden Teil als nach radial außen weisende Rohrabschnitte
mit je einem in einer vertikalen Ebene liegenden Anschlussende, vorzugsweise Anschlussflansch,
ausgebildet sind.
[0016] Schließlich ist erfindungsgemäß bevorzugt vorgesehen, dass der Behälter im Betrieb
einen Schichtenspeicher mit darin temperaturabhängig geschichtetem Trägermedium bildet,
dass die Trägermedium zuführenden Anschlüsse jeweils mit derjenigen Trägermedium-Temperaturzone
verbunden sind, die in einer der jeweiligen
[0017] Temperatur des im Betrieb zufließenden Trägermediums entsprechenden Höhe im Behälter
angeordnet ist, und dass die Trägermedium abführenden Anschlüsse jeweils mit derjenigen
Trägermedium-Temperaturzone verbunden sind, die in einer der im Betrieb jeweils benötigten
Temperatur des abfließenden Trägermediums entsprechenden Höhe im Behälter angeordnet
ist. Die erfindungsgemäße hydraulische Weiche erhält so zusätzlich die Funktion eines
Schichtenspeichers für das Trägermedium, wodurch eine besonders hohe Energieeffizienz
erzielt wird, insbesondere wenn Wärme- oder Kältequellen mit unterschiedlichem Temperaturangebot
und/ oder Heiz- oder Kühlkreise mit unterschiedlichem Temperaturbedarf hydraulisch
miteinander zu verbinden sind.
[0018] Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung erläutert.
Die Figuren der Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- eine hydraulische Weiche in Ansicht,
- Figur 2
- die hydraulische Weiche aus Figur 1 in einer aufgeschnittenen Ansicht,
- Figur 3
- die hydraulische Weiche aus Figur 1 im Vertikalschnitt,
- Figur 4
- die hydraulische Weiche in einer zweiten Ausführung in aufgeschnittener Ansicht und
- Figur 5
- die hydraulische Weiche in einer dritten Ausführung in Ansicht.
[0019] Figur 1 der Zeichnung zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel einer hydraulischen Weiche
1, die einen vertikal angeordneten, zylindrischen Behälter 10 mit einer Umfangswand
12, einem Boden 13 und einer Decke 14 aufweist. Mittels am Boden 13 angebrachter Standfüße
15 ist die hydraulische Weiche 1 auf dem Fußboden eines Aufstellungsraums aufstellbar.
[0020] Der Behälter 10 besitzt zwei vertikalen Reihen von jeweils übereinander angeordneten
Anschlüssen, nämlich auf der einen Seite insgesamt fünf Anschlüsse 30.1 - 30.5 und
auf der anderen, gegenüberliegenden Seite ebenfalls fünf Anschlüsse 40.1 - 40.5. Bei
den Anschlüssen 30.1 - 30.5 handelt es sich um ein Trägermedium zuführende Anschlüsse;
bei den Anschlüssen 40.1 - 40.5 handelt es sich um das Trägermedium abführende Anschlüsse.
Jeder Anschluss 30.1 - 30.5 ist mit einem Anschlussende 31 in Form eines Flansches
ausgebildeten. In gleicher Weise besitzt jeder Anschluss 40.1 - 40.5 ebenfalls einen
Flansch als Anschlussende 41. Andere Ausführungen, wie Gewindeenden, sind selbstverständlich
auch möglich
[0021] Das in Figur 1 nicht sichtbare Innere des Behälters 10 bildet im Betrieb der hydraulischen
Weiche 1 einen Schichtenspeicher mit mehreren, hier insgesamt fünf übereinander angeordneten
Trägermedium-Temperaturzonen, wobei die Temperaturzone mit der höchsten Temperatur
oben im Behälter 10 und die Temperaturzone mit den niedrigsten Temperaturen unten
im Behälter 10 liegt.
[0022] Wie nachfolgend anhand weiterer Zeichnungsfiguren noch erläutert werden wird, bestehen
im Inneren des Behälters 10 strömungsmäßige Verbindungen zwischen jedem Trägermedium
zuführenden Anschluss 30.1 - 30.5 und jedem Trägermedium abführenden Anschluss 40.1
- 40.5.
[0023] An dem Boden 13 des Behälters 10 ist ein Entleerungsstutzen 16 vorgesehen, durch
den bei Bedarf das Trägermedium aus dem Behälter 10 abgelassen werden kann. Im Zentrum
der Decke 14 ist eine Aufnahmehülse 17 angebracht, die beispielsweise ein Entlüftungsventil
aufnehmen kann.
[0024] Figur 2 der Zeichnung zeigt die hydraulische Weiche 1 aus Figur 1 in einer mittig
aufgeschnittenen Ansicht, wodurch die im Inneren 11 des Behälters 10 angeordneten
Teile der Weiche 1 sichtbar werden. Dabei verdeutlicht die Figur 2, dass unterschiedliche
Ausgestaltungen der inneren Teile der Weiche 1 möglich sind.
[0025] Die beiden obersten Anschlüsse 30.1 und 40.1 sind hier im Inneren 11 des Behälters
10 der Weiche 1 als vorragende, frei endende Rohrstutzen 3.1 bzw. 4.1 ausgeführt,
deren Enden einen Abstand A voneinander aufweisen und die miteinander fluchten. In
gleicher Weise sind die beiden untersten Anschlüsse 30.5 und 40.5 mit in das Innere
11 des Behälters 10 vorragenden, voneinander beabstandeten Rohrstutzen 3.5, 4.5 ausgeführt.
[0026] Der von oben gesehen zweite Anschluss 30.1 auf der einen Seite und der in gleicher
Höhe angeordnete zweite Anschluss 40.2 auf der anderen Seite sind als miteinander
fluchtenden sowie verbundene Rohrstutzen 3.2, 4.2 ausgeführt, also zu einem durchgehenden
Rohr verbunden, welches im Inneren 11 des Behälters 10 einen Strömungsdurchlass 21
in Form mehrerer runder Durchbrechungen aufweist. Um die Rohrstutzen 3.2, 4.2 herum
ist mit Abstand und konzentrisch zu diesen ein hohlzylindrisches Mantelrohr als Trennelement
5 angeordnet. Das Trennelement 5 hat dabei in horizontaler Richtung gesehen sowohl
in seiner Radialrichtung als auch in seiner Axialrichtung Abstand von einer inneren
Oberfläche der Umfangswand 12 des Behälters 10. In gleicher Weise sind die Anschlüsse
30.4 und 40.4 mit miteinander zu einem durchgehenden Rohr verbundenen Rohrstutzen
3.4 und 4.4 mit einem Strömungsdurchlass 21 und mit einem gleichen Trennelement 5
ausgeführt.
[0027] Die beiden mittleren Anschlüsse 30.3 und 40.3 sind wieder als in das Innere 11 des
Behälters 10 ragende, frei endende Rohrstutzen 3.3 und 4.3 ausgeführt, die einen Abstand
A voneinander aufweisen und miteinander fluchten. Um die Rohrstutzen 3.3 und 4.3 herum
sowie deren Abstand A überbrückend ist wieder ein hohlzylindrisches Mantelrohr als
Trennelement 5 angeordnet, wobei das Trennelement 5 wie bei den Anschlüssen 30.2 und
40.2 ausgeführt ist.
[0028] In Inneren 11 des Behälters 10 befinden sich, entsprechend der Zahl der Paare von
Anschlussstutzen 30.1 - 30.5 und 40.1 - 40.5 fünf Temperaturzonen 2.1 - 2.5, wobei
das Trägermedium in der Temperaturzone 2.1 die höchste Temperatur und in der Temperaturzone
2.5 die niedrigste Temperatur hat. Zwischen je zwei einander benachbarten Temperaturzonen
2.2 und 2.3 bzw. 2.3 und 2.4 liegen Zwischenbereiche 20, die von den Temperaturzonen
2.2, 2.3 und 2.4 durch die jeweiligen Trennelemente 5 getrennt sind. Alle Temperaturzonen
2.1 - 2.5 und die Zwischenbereiche 20 stehen aber miteinander in Strömungsverbindung,
da die Trennelemente 5 jeweils mindestens einen, im gezeichneten Beispiel jeweils
zwei stirnseitige Trägermedium-Strömungsdurchlässe 50 aufweisen und weil radial und
axial außen von den Trennelementen 5 in Inneren 11 des Behälters 10 Strömungswege
für das Trägermedium freigehalten sind.
[0029] Unten am Behälter 10 ist auch hier dessen Boden 13 mit den unterseitigen Standfüßen
15 und dem Entleerungsstutzen 16 sichtbar. Oben am Behälter 10 liegt dessen Decke
14 mit der zentralen Aufnahmehülse 17.
[0030] Figur 3 zeigt die hydraulische Weiche 1 aus den Figuren 1 und 2 in einem vertikalen
Schnitt sowie mit Strömungspfeilen, welche beispielhaft mögliche Fließrichtungen des
Trägermediums im Betrieb der Weiche 1 darstellen. Die Ausführung der im Inneren 11
des Behälters 10 liegenden Teile der Weiche 1 entspricht derjenigen in Figur 2, auf
deren Beschreibung diesbezüglich verwiesen wird.
[0031] Bei Verwendung der hydraulischen Weiche 1 in einer Heizungsanlage wird dem Inneren
11 des Behälters 10 über die Anschlüsse 30.1 - 30.5 erwärmtes Trägermedium, wie Wasser,
zugeführt. Die Erwärmung des Trägermediums erfolgt in Wärmequellen, wie Heizkessel,
Wärmepumpe oder Solarkollektor; auch mit relativ hoher Temperatur aus seinem Heizkreis
zurückfließendes Trägermedium kann, entsprechend seiner konkreten Temperatur, über
einen der Anschlüsse 30.1 - 30.5 dem Inneren 11 des Behälters 10 zugeführt werden.
[0032] Über die Anschlüsse 40.1 - 40.5 wird warmes Trägermedium mit unterschiedlichen, passenden
Temperaturen verschiedenen Verwendungskreisen, wie Heizkreisen für Fußbodenheizung,
Heizkörper oder Brauchwassererwärmung, zugeführt. Entsprechend seiner Temperatur liegt
das Trägermedium in Inneren 11 des Behälters 10 temperaturmäßig geschichtet vor, wobei
in der Trägermedium-Temperaturzone 2.1 oben im Behälter 10 das Trägermedium die höchste
Temperatur und in der Trägermedium-Temperaturzonen 2.5 unten im Behälter 10 das Trägermedium
die niedrigste Temperatur hat. Zwischen je zwei einander benachbarten Temperaturzonen
2.2 und 2.3 sowie 2.3 und 2.4 liegt jeweils einer der Zwischenbereiche 20 in Inneren
11 des Behälters 10, wobei die Zwischenbereiche 20 jeweils durch eines der Trennelemente
5 von den Temperaturzonen 2.2 - 2.4 getrennt sind, ohne eine strömungsmäßige Verbindung
zu verhindern.
[0033] Solange jeweils der Volumenstrom des mit einer bestimmten Temperatur über die verschiedenen
Anschlüsse 30.1 - 30.5 zugeführten Trägermediums mit dem Bedarf der mit den Anschlüssen
40.1 - 40.5 in der jeweils zugehörigen Temperaturzone 2.1 - 2.5 verbundenen Kreise
übereinstimmt, strömt jeweils das Trägermedium aus den Anschlüssen 30.1 - 30.5 unmittelbar
in den jeweils in gleicher Höhe angeordneten, zugeordneten Anschluss 40.1 - 40.5.
[0034] Sobald dieses Gleichgewicht der zuströmenden Volumenströme und der abfließenden Volumenströme
nicht mehr besteht, ergeben sich innerhalb der hydraulischen Weiche 1 Ausgleichsströmungen,
wie im Beispiel nach Figur 3 durch den aus der Temperaturzone 2.3 zur Temperaturzone
2.1 verlaufenden Strömungspfeil angedeutet ist. In diesem Beispielsfall ist der Volumenstrom
des über den Anschluss 30.3 in die Temperaturzone 2.3 zugeführten Trägermediums größer
als der Bedarf an Trägermedium, der über den in gleicher Höhe befindlichen Anschluss
40.3 abgeführt wird; gleichzeitig ist der Bedarf an Trägermedium am Anschluss 40.1
größer als der in dessen Höhe durch den Anschluss 30.1 in die Temperaturzone 2.1 zugeführte
Volumenstrom an Trägermedium. Aus diesem Grunde ergibt sich die Ausgleichsströmung
von der Temperaturzone 2.3 im Inneren des mittleren Trennelementes 5 durch dessen
stirnseitigen Strömungsdurchlass 50 in die Temperaturzone 2.1 und von dort in den
Trägermedium abführenden Anschluss 40.1. Die Ausgleichsströmung verläuft dabei an
der Temperaturzone 2.2 vorbei, weil die Ausgleichsströmung sich nahe der inneren Oberfläche
der Umfangswand 12 des Behälters 10 bewegt und dadurch die Temperaturzone 2.2 in Inneren
der Rohrstutzen 3.2 und 4.2 sowie des Mantelrohres als Trennelement 5 umgeht und dadurch
nicht beeinflusst und nicht stört. In analoger Weise können Ausgleichsströmungen von
jedem beliebigen Trägermedium zuführenden Anschluss 30.1 - 30.5 zu jedem beliebigen
Trägermedium abführenden, einer jeweils anderen Temperaturzone 2.1 - 2. 5 zugeordneten
Anschluss 40.1 - 40.5 auftreten, ohne dass dabei jeweils "übersprungene" Temperaturzonen
gestört würden. Bei Ausgleichsströmungen von einer Temperaturzone 2.1 - 2.5 zu einer
unmittelbar benachbarten Temperaturzone tritt das Problem der Störung von weiteren
Temperaturzonen ohnehin nicht auf.
[0035] Wie bei dem Beispiel in den Figuren 1 bis 3 gezeigt, können die Anschlüsse 30.1 -
30.5 und 40.1 - 40.5 unterschiedliche, dem jeweiligen Bedarf entsprechende Durchmesser
aufweisen. Die Rohrstutzen 3.1 - 3.5 sowie 4.1 - 4.5 können im Inneren 11 des Behälters
10 einen konstanten Durchmesser aufweisen oder auch eine Durchmesseränderung haben,
wie z.B. eine Durchmesservergrößerung, was hier bei den Rohrstutzen 3.3, 4.2 und 4.3
der Fall ist. Abweichend vom dargestellten Beispiel können auch die Paare der obersten
Rohrstutzen 3.1 und 4.1 sowie der untersten Rohrstutzen 3.5 und 4.5 mit jeweils einem
Mantelrohr als Trennelement 5 ausgestattet werden, was aber hydraulisch nicht unbedingt
nötig ist.
[0036] Die Figur 4 der Zeichnung zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel der hydraulischen
Weiche 1 in einer mittig aufgeschnittenen Ansicht. Der Behälter 10 sowie die Anschlüsse
30.1 - 30. 5 und 40.1 - 40.5 sind gegenüber dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel
unverändert, so dass diesbezüglich auf die vorhergehende Beschreibung verwiesen wird.
[0037] Abweichend von dem ersten Beispiel sind bei dem zweiten Beispiel nach Figur 4 andere
Trennelemente 5' vorgesehen. Die Trennelemente 5' sind hier nun jeweils als Paare
von zwei Trennscheiben ausgebildet, wobei jeweils ein Paar von Trennscheiben den Rohrstutzen-Paaren
3.2, 4.2 und 3.3, 4.3 und 3.4, 4.4 zugeordnet ist. Jede Trennscheibe besitzt in Längsrichtung
des Behälters 10 gesehen einen axialen Abstand von dem Rohrstutzen 3.2 - 3.4 sowie
4.2 - 4.4. Außerdem besitzt jede Trennscheibe der Trennelemente 5' einen radialen
Abstand vom Innenumfang der Umfangswand 12 des Behälters 10, wodurch jeweils ein ringspaltförmiger
Strömungsdurchlass 50' gebildet wird. Die die Trennelemente 5' bildenden Trennscheiben
sind jeweils über kleine, den Strömungsdurchlass 50' überbrückende Laschen mit der
Umfangswand 12 des Behälters 10 verbunden. Ergänzend zu den in Figur 4 dargestellten
Trennelementen 5' kann je eine weitere Trennscheibe unterhalb der Temperaturzone 2.1
und oberhalb der Temperaturzone 2.5 angeordnet werden, was hydraulisch vorteilhaft
sein kann, aber nicht unbedingt erforderlich ist.
[0038] Funktional erzielen die Trennelemente 5' mit den Trennscheiben die gleiche Wirkung
wie die weiter oben beschriebenen Trennelemente 5 in Form der Mantelrohre; es wird
daher hinsichtlich der Funktion der hydraulischen Weiche 1 gemäß Figur 4 auf die Beschreibung
der Figur 3 verwiesen.
[0039] Bei den zuvor anhand der Figuren 1 - 4 beschriebenen Ausführungsbeispielen hat der
Behälter 10 der hydraulischen Weiche 1 eine hohlzylindrische Form, also einen runden
Umriss. Abweichend davon ist in Figur 5 ein Beispiel einer hydraulischen Weiche 1
mit einem Behälter 10 dargestellt, der in Querschnitt quadratisch ausgeführt ist.
Als Standfüße 15 sind hier zwei flache Flansche vorgesehen, mit denen die hydraulische
Weiche 1 auf dem Boden eines Aufstellungsraums befestigt werden kann. Ein Entleerungsstutzen
16 ist an einer Seitenwand des Behälters 10 an deren unterem Ende angeordnet. An einer
oberseitigen Decke 14 des Behälters 10 ist auch hier eine Aufnahmehülse 17 angebracht,
beispielsweise für ein Entlüftungsventil.
[0040] Hinsichtlich der an der hydraulischen Weiche 1 nach Figur 5 vorgesehenen Anschlüsse
30.1 - 30.5 auf der einen, dem Betrachter zugewandten Seite des Behälters 10 sowie
der Anschlüsse 40.1 - 40.5 auf der anderen, gegenüberliegenden Seite des Behälters
10 stimmt das Beispiel nach Figur 5 mit den zuvor beschriebenen Beispielen überein.
In ihrem Inneren kann die hydraulische Weiche 1 nach Figur 5 übereinstimmend mit dem
Beispiel nach den Figuren 1 - 3 oder dem Beispiel nach Figur 4 ausgeführt sein, wobei
lediglich bei Verwendung von durch Trennscheiben gebildeten Trennelementen 5' deren
Umriss an den Umriss des Behälters 10 anzupassen ist. Funktional verhält sich dann
die hydraulische Weiche 1 nach Figur 5 übereinstimmend mit den hydraulischen Weichen
1 nach den zuvor erläuterten Ausführungsbeispielen, auf deren Beschreibung daher verwiesen
wird.
Bezugszeichenliste:
[0041]
Zeichen |
Bezeichnung |
1 |
Hydraulische Weiche |
10 |
Behälter |
11 |
Inneres von 10 |
12 |
Umfangswand |
13 |
Boden |
14 |
Decke |
15 |
Standfüße |
16 |
Entleerungsstutzen an 13 |
17 |
Aufnahmehülse an 14 |
|
|
2.1 - 2.n |
Trägermedium-Temperaturzonen in 10 |
20 |
Zwischenbereiche |
21 |
Strömungsdurchlass |
|
|
3.1 - 3.n |
Rohrstutzen |
30.1 - 30.n |
Anschlüsse (zuführend) |
31 |
Anschlussende (Flansch) |
|
|
4.1 - 4.n |
Rohrstutzen |
40.1 - 40.n |
Anschlüsse (abführend) |
41 |
Anschlussende (Flansch) |
|
|
5 |
Trennelement (Mantelrohr) |
50 |
Trägermedium-Strömungsdurchlass in 5 |
5' |
Trennelement (Trennscheibe) |
50' |
Trägermedium-Strömungsdurchlass in 5' |
|
|
A |
Abstand |
1. Hydraulische Weiche (1) einer Heiz- oder Kühlanlage, wobei die Weiche (1) im Betrieb
mit einer oder mehreren Wärme- oder Kältequellen und mit mehreren Heiz- oder Kühlkreisen
strömungsmäßig verbunden ist, wobei zwischen den Wärme- oder Kältequellen und den
Heiz- oder Kühlkreisen ein Trägermedium für Wärme oder Kälte zirkuliert, wobei die
Weiche (1) einen Behälter (10) aufweist, wobei im Inneren (11) des Behälters (10)
mehrere übereinander liegende Trägermedium-Temperaturzonen (2.1 - 2.n) vorgesehen
sind, die miteinander in Strömungsverbindung stehen, und wobei Anschlüsse (30.1 -
30.n, 40.1 - 40.n) für Vorlauf und Rücklauf der Wärme- oder Kältequellen und für Vorlauf
und Rücklauf der Heiz- oder Kühlkreise an einer Umfangswand (12) des Behälters (10)
angeordnet und jeweils mit einer der Trägermedium-Temperaturzonen (2.1 - 2.n) verbunden
sind, dadurch gekennzeichnet,
dass im Behälter (10) wenigstens drei Trägermedium-Temperaturzonen (2.1 - 2.n) übereinander
vorgesehen sind,
dass im Behälter (10) mehrere jeweils eine Temperaturzone (2.1 - 2.n) begrenzende Trennelemente
(5, 5') angeordnet sind, die mit jeweils wenigstens einem Trägermedium-Strömungsdurchlass
(50, 50') ausgebildet sind,
dass zwischen je zwei von den Trennelementen (5, 5') begrenzten Temperaturzonen (2.1 -
2.n) jeweils ein Zwischenbereich (20) des Inneren (11) des Behälters (10) liegt und
dass jedes Trennelement (5, 5') im Inneren (11) des Behälters (10) wenigstens einen die
jeweils zugeordnete Trägermedium-Temperaturzone (2.1 - 2.n) umgehenden Trägermedium-Strömungsweg
frei lässt.
2. Hydraulische Weiche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Trägermedium-Temperaturzone (2.1 - 2.n) ein Paar von zwei einander gegenüberliegend
in das Innere des Behälters (10) mündenden, mit den Anschlüssen (30.1 - 30.n, 40.1
- 40.n) verbundenen, miteinander fluchtenden Rohrstutzen (3.1 - 3.n, 4.1 - 4.n) zugeordnet
ist und
dass die zwei Rohrstutzen (3.1, 4.1 - 3.n, 4.n) eines Paares entweder einen Abstand
(A) voneinander aufweisende freie Enden haben oder als ein durchgehendes Rohr mit
mindestens einer Strömungsöffnung (21) zum Inneren (11) des Behälters (10) ausgeführt
sind.
3. Hydraulische Weiche nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest über den Abstand (A) oder die Strömungsöffnung (21) hinweg ein Mantelrohr
als Trennelement (5) angeordnet ist, welches die Rohrstutzen (3.1, 4.1 - 3.n, 4.n)
des jeweiligen Paares mit einem radialen Abstand umgibt.
4. Hydraulische Weiche nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das das Trennelement (5) bildende Mantelrohr zur Bildung des Trägermedium-Strömungsdurchlasses
(50) ein- oder beidseitig stirnseitig zum Behälterinneren (11) offen und/oder mit
einer oder mehreren Durchbrechungen in seinem Umfang ausgeführt ist.
5. Hydraulische Weiche nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils eine Trägermedium-Temperaturzone (2.1 - 2.n) im Behälter (10) durch ein Paar
aus je einer oberen und unteren Trennscheibe als Trennelement (5'.1 - 5'.n) begrenzt
ist.
6. Hydraulische Weiche nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass jede das Trennelement (5') bildende Trennscheibe zur Bildung des Trägermedium-Strömungsdurchlasses
(50') mit einer inneren Oberfläche der Umfangswand (12) des Behälters (10) einen Ringspalt
bildet und/oder mindestens einen Durchbruch in ihrer Fläche aufweist.
7. Hydraulische Weiche nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (10) die Grundform eines im Betrieb der Weiche (1) stehenden, länglichen
Zylinders oder Quaders hat.
8. Hydraulische Weiche nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlüsse (30.1 - 30.n, 40.1 - 40.n) entlang von zwei vertikalen Linien übereinander
an dem Behälter (10) angeordnet sind.
9. Hydraulische Weiche nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Strömungsöffnung (21) durch eine Anordnung von in Umfangsrichtung und Längsrichtung
des jeweiligen durchgehenden Rohres verteilt angeordneten Durchbrüchen gebildet ist.
10. Hydraulische Weiche nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlüsse (30.1 - 30.n, 40.1 - 40.n) in ihrem außerhalb des Behälters (10) liegenden
Teil als nach radial außen weisende Rohrabschnitte mit je einem in einer vertikalen
Ebene liegenden Anschlussende (31, 41), vorzugsweise Anschlussflansch, ausgebildet
sind.
11. Hydraulische Weiche nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (10) im Betrieb einen Schichtenspeicher mit darin temperaturabhängig
geschichtetem Trägermedium bildet, dass die Trägermedium zuführenden Anschlüsse (30.1
- 30.n) jeweils mit derjenigen Trägermedium-Temperaturzone (2.1 - 2.n) verbunden sind,
die in einer der jeweiligen Temperatur des im Betrieb zufließenden Trägermediums entsprechenden
Höhe im Behälter (10) angeordnet ist, und dass die Trägermedium abführenden Anschlüsse
(40.1 - 40.n) jeweils mit derjenigen Trägermedium-Temperaturzone (2.1 - 2.n) verbunden
sind, die in einer der im Betrieb jeweils benötigten Temperatur des abfließenden Trägermediums
entsprechenden Höhe im Behälter (10) angeordnet ist.