[0001] Die Erfindung betrifft einen Mascaraapplikator nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Übliche Mascaraapplikatoren bestehen aus einem Griffstück bzw. einer Handhabe, woran
sich ein längerer Stiel anschließt, der an seinem Ende den eigentlichen Applikatorkörper
trägt. Ein solcher Applikatorkörper ist üblicherweise in Gestalt einer mit Fingern
oder Borsten besetzten Bürste ausgeführt. Dabei hat der Stiel der bekannten Applikatoren
eine ausgeprägte Längsachse und der Borstenträger weist im Regelfall eine zylindrische
oder zumindest stabartige Gestalt auf.
[0003] Soweit der Borstenträger aus zwei miteinander verdrillten Metalldrähten besteht,
sind die Borsten mehr oder minder wirr angeordnet und bilden keine hinreichend klaren
Linien aus, die sich sinnvoll als Besatz-Hauptachsen oder dergl. definieren lassen
könnten.
[0004] Soweit der Borstenträger und die Borsten aus Kunststoffspritzguss bestehen, sind
die Borsten mehr oder minder in Reihen von hintereinanderstehenden Borsten angeordnet.
Die gedachte, im Wesentlichen gerade und in Richtung der größten Erstreckung des Borstenfeldes
verlaufenden Linie, durch jede derartige Borstenreihe kann man als Besatz-Hauptachse
bezeichnen - so, wie das Figur 20 illustriert, die typischen Stand der Technik zeigt.
Wie man sieht, sind die Borsten 5a hier in Längsrichtung fluchtend hintereinander
angeordnet. Diejenige gedachte Linie, die durch den Mittelpunkt der Borsten im Bereich
des Übergangs zwischen der jeweiligen Borste und dem Borstenträger geht und in Längsrichtung
(L >> R) verläuft, bildet hier eine Besatz-Hauptachse 4a. Die entsprechende Linie
bildet bei den Borsten 5b die Besatz-Hauptachse 4b. Eine weitere solche Linie bildet
bei den Borsten 5c die Besatz-Hauptachse 4c. Die angesprochenen Borsten bilden hier
den Haupt-Fingerbesatz, d.h. denjenigen Fingerbesatz, mit dessen Hilfe hauptsächlich
der Mascara-Auftrag erfolgt.
[0005] Da die Borsten bei dem von dieser Anmeldung zeichnerisch dargestellten Stand der
Technik auch in Umfangsrichtung entlang einer Kreislinie hintereinanderstehen, sind
an einer solchen Bürste auch Besatz-Umfangsachsen bzw. Besatz-Nebenachsen zu definieren,
die hier aber nicht näher interessieren.
[0006] Es mögen, vor allen Dingen im hier nur angedeuteten Spitzenbereich, noch andere Borsten
zur Verfügung stehen, zum Beispiel um das Schminkergebnis nachzuarbeiten oder eine
gewisse Kämmwirkung zu erreichen. Die Anzahl dieser anderen Borsten ist jedoch geringer
als die Anzahl derjenigen Borsten, die alle zusammen den Haupt-Fingerbesatz bilden,
so dass diese Borsten nur einen Neben-Fingerbesatz bilden.
[0007] Wie man sieht, verlaufen im von Figur 26 illustrierten Stand der Technik die Besatz-Hauptachsen
der einzelnen den Haupt-Fingerbesatz bildenden Borsten zumindest im Wesentlichen parallel
zu der Längsachse 3 des Stiels 2 und der sich an den Stiel anschließenden, hier nicht
gezeigten Handhabe.
[0008] Ein anderes Anschauungsbeispiel aus dem Stand der Technik illustriert die Fig. 27.
Bei dieser spritzgegossenen Bürste stehen die nur angedeutet, in Draufsicht von oben
dargestellten Borsten 5a nicht exakt in einer Linie, sondern sind in regelmäßigem
Wechsel mit gewissem Versatz V relativ zueinander aufgestellt. Die Besatz-Hauptachse
ist hier diejenige rechnerische Mittelachse, um die herum die einzelnen Borsten mit
periodisch wechselndem Abstand angeordnet sind, vgl., rein exemplarisch, die Haupt-Besatzachse
4a.
[0009] Bei der Applikation werden solche bekannten Applikatoren, wie die soeben beschriebenen,
so geführt, dass das Griffstück seitlich neben dem Auge in etwa im Bereich vor der
Schläfe geführt wird. Der eigentliche Applikatorabschnitt wird mit Hilfe des langen
Stiels an die Wimpern herangeführt und die Wimpern entlang gezogen, um die Wimpern
so mit der flüssigen oder pastösen Mascaramasse zu befrachten, die an den Fingern
oder Borsten anhaftet. Die Verwendung solcher Applikatoren erfordert eine gewisse
Geschicklichkeit und vor allem eine ruhige Hand, da auch ein geringfügiges Zittern
der Hand durch den langen Stiel stark verstärkt wird.
[0010] Angesichts dessen ist es die Aufgabe der Erfindung einen Mascaraapplikator anzugeben,
der ein verbessertes Handling beim Auftragen ermöglicht.
[0011] Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst, d. h. durch einen Mascaraapplikator
mit einem relativ zur Handhabe dauerhaft festgelegten Fingerträger, welcher einen
Haupt-Fingerbesatz aus zumindest einer Reihe längs einer gedachten Besatz-Hauptachse
fluchtend oder mit Versatz hintereinander entlang der Besatz-Hauptachse aufgestellten,
an den Fingerträger angeformten Fingern aufweist und mit einer Handhabe, die ihrerseits
eine Längsachse aufweist. Erfindungsgemäß verlaufen die Besatz-Hauptachsen der den
Haupt-Fingerbesatz bildenden, vorzugsweise mehreren FingerReihen und die Längsachse
der Handhabe im Wesentlichen orthogonal zueinander. Sinngemäß Gleiches gilt, wenn
der Haupt-Fingerbesatz nur aus einer einzigen Fingerreihe bestehen sollte. Sofern
die jeweilige Besatz-Hauptachse und die Längsachse keinen gemeinsamen Schnittpunkt
aufweisen, gilt, dass die erfindungsgemäße Bedingung auch dann erfüllt ist, wenn die
Projektion der Besatz-Hauptachse auf die Längsachse der Handhabe und die Längsachse
der Handhabe im Wesentlichen orthogonal zueinander verlaufen. In Fällen, in denen
die Handhabe keine klare Längsachse aufweist, ist es eine erfindungsgemäße Option
den Besatz stattdessen so zu gestalten und auszurichten, dass die Besatz-Hauptachsen
bzw. die Besatz-Hauptachsen im Wesentlichen orthogonal zu der Längsachse des Fingerträgers
verlaufen. Die Längsachse des Fingerträgers ist dabei diejenige gerade Linie, die
denjenigen proximalen Abschnitt, mit dessen Hilfe der Fingerträger an einen Stiel
oder eine Handhabe angekoppelt wird, auf kürzestem Wege mit der distalen Stirnfläche
des Fingerträgers verbindet.
[0012] Auch wenn "orthogonal" vorzugsweise für einen Winkel von 90 Grad zuzüglich üblicher
Fertigungstoleranzen steht, ist eine im Wesentlichen orthogonale Anordnung zueinander
auch dann noch gegeben, wenn für den kleineren der beiden Winkel, den die beiden sich
schneidenden Achsen (Besatz-Hauptachse bzw. Projektion der Besatzachse einerseits
und Längsachse der Handhabe andererseits) einschließen, gilt α ≥ 60°, bevorzugt α
≥ 75° und idealerweise α ≥ 85°. Sofern die Besatz-Hauptachse gekrümmt ist, soll diese
Bedingung im Wesentlichen auf der gesamten Länge der Besatz-Hauptachse gelten. Dabei
gilt allerdings, dass Abweichungen an den Rändern der Besatz-Hauptachse, die sich
z. B. aus einer dort vorgesehenen Verrundung des Borstenbesatzes ergeben, unschädlich
sind. Angesichts dessen sind randseitige Abweichungen auf weniger als 30 % und vorzugsweise
auf weniger als 20 % der Länge der jeweiligen Besatz-Hauptachse im Allgemeinen unkritisch.
[0013] Unter einem Haupt-Fingerbesatz im Sinne der Erfindung wird derjenige Teil des Fingerbesatzes
verstanden, der bestimmungsgemäß dazu dient, zumindest den überwiegenden Teil des
Mascaraauftrags zu erledigen, d.h. derjenige Teil, mit dem die den Mascaraapplikator
bestimmungsgemäß verwendende Benutzerin erstmals die Mascaramasse aus dem Vorratsbehälter
aufnimmt und auf die Wimpern aufträgt. Im Regelfall umfasst der Haupt-Fingerbesatz
mehr als 40 % der insgesamt am Applikator zur Verfügung stehenden Finger. Vorzugsweise
umfasst der Haupt-Fingerbesatz sogar mindestens 60 % der insgesamt am Applikator zur
Verfügung stehenden Finger. Im Idealfall umfasst der Haupt-Fingerbesatz sogar mindestens
75 % der insgesamt am Applikator zur Verfügung stehenden Finger. Die restlichen, anderen
Finger mögen einen Neben-Fingerbesatz bilden, etwa in Gestalt einer an einem Rand
des Haupt-Fingerbesatzes angeordneten Borsten-Gruppe, die primär nicht zum ersten
Auftragen der Mascara dient, sondern beispielsweise zum punktuellen Nachziehen oder
Ausbessern des Mascaraauftrags oder zum Kämmen.
[0014] An den Fingerträger angeformte Finger sind beispielsweise einstückig und vorzugsweise
sogar einstofflich an den Fingerträger angeformte Finger. Generell gesagt, kommen
solche Finger als angeformte Finger in Betracht, die aus dem gleichen Material wie
der Fingerträger bestehen und die in einem Schritt zusammen mit diesem spritzgegossen
worden sind oder in einem zweiten Schritt aus dem gleichen oder einem anderen Material
an diesen angespritzt worden sind.
[0015] Ein Fingerträger ist relativ zur Handhabe dauerhaft festgelegt, wenn die Benutzerin
keine Möglichkeit hat, den Fingerträger während der Applikation relativ zu der Handhabe
durch Drehung um ein Scharnier oder ein Gelenk zu verstellen. Eine lediglich durch
elastische Verformung bedingte, gewisse Lageänderung des Fingerträgers relativ zu
der Handhabe spielt für das Merkmal der "dauerhaften Festlegung" keine Rolle.
[0016] Vorzugsweise besteht der Applikator aus einem einzigen Fingerträger. Idealerweise
ist dieser Fingerträger einstückig ausgeführt. Auf diese Art und Weise ist eine sehr
rationelle Herstellung möglich. Der einheitliche Fingerträger kann direkt nach dem
Spritzgießen ohne großen Aufwand mit dem Stiel der Handhabe bzw. mit der Handhabe
verbunden werden. Vom Grundsatz her ist es auch möglich, den Fingerträger mehrteilig
auszuführen. Ein solcher mehrteilige Fingerträger besteht dann aus einzelnen Abschnitten,
die relativ zueinander fixiert werden, beispielsweise dadurch, dass sie miteinander
verrastet werden, oder durch Verschweißen miteinander verbunden werden. Auf diese
Art und Weise können die mehreren Teile des Fingerträgers aus der Sicht des Benutzers
dauerhaft und für ihn unverstellbar relativ zueinander fixiert werden.
[0017] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Besatz-Hauptachse
zumindest einer diejenigen Fingerreihen, die den Haupt-Fingerbesatz bilden, mit einer
Krümmung ausgeführt wird. Vorzugsweise ist zumindest ein Teil dieser Besatzachse so
ausgeführt, dass die Besatzachse auf dem überwiegenden Teil ihrer Länge gekrümmt ist
und vorzugsweise kontinuierlich gekrümmt ist. Dabei ist der Krümmungsradius der Besatzachse
vorzugsweise ≥ 10 mm, noch besser ≥ 30 mm und idealerweise sogar ≥ 50 mm. Idealerweise
ist die Krümmung eine der Handhabe zugewandte, konkave Krümmung, die vorzugsweise
im Wesentlichen der Krümmung des Wimpernbogens des menschlichen Auges entspricht.
Im Regelfall wird an einem erfindungsgemäßen Applikator nicht nur eine einzige Fingerreihe
vorhanden sein, die eine derartig gekrümmte Besatz-Hauptachse aufweist, sondern mehrere
derartige Fingerreihen.
[0018] Auf diese Art und Weise wird es möglich, mit einer einzigen Applikationsbewegung
im Wesentlichen den gesamten Wimpernbogen eines Augenlids, vorzugsweise des Oberlids,
mit Mascaramasse zu benetzen. Anders, als bei einem herkömmlichen Applikator mit einem
im Wesentlichen kreiszylindrischen Borstenbesatz, muss die den Applikator führende
Hand also keine Schwenkbewegung um eine vertikale Raumachse ausführen, damit das gesamte
Augenlid mit dem Borstenbesatz in Kontakt kommt. Das erleichtert die Applikation.
[0019] Ein anderes bevorzugtes Ausführungsbeispiel sieht vor, dass die Handhabe im Wesentlichen
als Platte ausgebildet ist, d. h. als nichtrotationssymmetrischer Körper, der distal
einstückig oder über eine distale Stirnfläche in einen Fingerträgerabschnitt übergeht
und der eine proximal freie Stirnfläche besitzt, sowie im Wesentlichen zwei große
und zwei kleine freie Seitenflächen, wobei die Oberfläche der großen Seitenflächen
um mindestens den Faktor 4 und besser um mindestens den Faktor 6 größer ist, als die
Oberfläche der kleinen Seitenflächen.
[0020] Ein anderes bevorzugtes Ausführungsbeispiel sieht vor, dass die größte Breite der
als Platte ausgebildeten Handhabe nicht mehr als die vierfache, vorzugsweise nicht
mehr als die dreifache maximale Länge des Applikators beträgt.
[0021] Vorzugsweise sind die Handhabe und der Fingerträgerkörper unmittelbar miteinander
verbunden, das heißt ohne Zwischenschaltung eines Stiels. Die Verbindung erfolgt vorzugsweise
derart, dass nicht eine der Seitenflächen des Fingerträgers zur Verbindung mit der
Handhabe dient, sondern die proximale Stirnfläche, d.h. die dem Fingerbesatz am Weistesten
abgewandte Fläche des Fingerträgers.
[0022] Insbesondere hierdurch wird es möglich, dass die Handhabe und der Haupt-Fingerbesatz
relativ zueinander so angeordnet sind, dass sich bei bestimmungsgemäßem Einsatz des
Applikators die den den Applikator führenden Finger der Anwenderin in Blickrichtung
gesehen vor dem Auge befinden, anstatt seitlich neben dem Auge, wie das bei herkömmlichen
Applikatoren der Fall ist.
[0023] Hierbei besteht Handhabe des Mascaraapplikators idealerweise aus einer Platte, die
vorzugsweise so ausgestaltet ist, dass ihre beiden großen Oberflächen zwischen Daumen
und Zeigefinger liegen, wenn der Applikator an das Auge geführt wird.
[0024] Eine derartige Ausgestaltung, wie sie die vier letztgenannten bevorzugten Ausführungsformen
vorsehen, bietet ein völlig neues Anwendungsgefühl, das von einer nicht unbeträchtlichen
Zahl der Anwenderinnen als angenehmer empfunden wird - im Vergleich zu dem Anwendungsgefühl,
das herkömmliche Applikatoren vermitteln. Denn ein derart gestalteter Applikator kann
mit 2 oder 3 Fingern gegriffen und bequem von vorne her an das Auge herangeführt werden.
Die Unsicherheit, die manche Anwender bzw. Anwenderinnen empfinden, wenn ein Fingerträgerabschnitt
mit Hilfe eines langen Stiels von der Seite her an das Auge herangeführt werden muss,
entfällt. Insbesondere fällt es einfacher, den Applikator möglichst ruhig zu halten.
[0025] Eine andere bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass die beiden kleinen Seitenflächen
mit der Verbindungsgeraden zwischen den Kanten, welche die fingerbesetzte Stirnfläche
zu den kleinen Seitenflächen des Fingerträgers hin ausbildet, einen Winkel α ≤ 90°,
vorzugsweise ≤ 85° und vorzugsweise ≥ 65°, idealerweise ≥ 75° einschließen.
[0026] Auf diese Art und Weise erhält man einen sich zu der vom Auge weg gewandten Seite
hin verschlankenden Fingerträger. Ein solcher Fingerträger wird insgesamt als nicht
so massiv und daher bei der Annäherung an das Auge als angenehmer empfunden, obwohl
er eine relativ große Breite für den Fingerbesatz zur Verfügung stellt.
[0027] Eine weitere bevorzugte Ausgestaltungsmöglichkeit ist die, dass der Haupt-Fingerbesatz
zumindest zu 30% und vorzugsweise zum überwiegenden Teil aus Fingern besteht, die
von der distalen Stirnfläche des Fingerträgers abstehen. Die distale Stirnfläche des
Fingerträgers ist die Fläche des Fingerträgers, die der Handhabe abgewandt und bei
bestimmungsgemäßem Applikation dem Auge unmittelbar zugewandt ist. Gerade eine derartige
Ausstattung des Fingerträgers mit Borsten erlaubt es den Wimpernbogen durch eine Schwenkbewegung
des Applikators um eine horizontal verlaufende Achse von unten nach oben mit Mascaramasse
zu benetzen. Eine solche Applikationsbewegung wird als sehr angenehm empfunden.
[0028] Im Rahmen einer deutlich bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird der Haupt-Fingerbesatz
aus Borsten ausgeführt , d. h. aus Körpern, die derart biegeelastisch sind, dass sich
ihre Spitze um mindestens 15%, besser um mindestens 25 % ihrer Länge vom Fuß bis zur
Spitze auslenken lässt. Dabei sind die Borsten vorzugsweise gespritzte Borsten, die
vorzugsweise in einem Arbeitsschritt zusammen mit dem Bostenträger bzw. vorzugsweise
sogar in einem Arbeitsschritt zusammen mit dem Borstenträger und mit der Handhabe
gespritzt werden und die sich idealerweise von ihrem Fuß bis hin zu ihrer Spitze verjüngen,
vorzugsweise stetig.
[0029] Im Rahmen einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Mantelfläche des Haupt-Fingerbesatzes die distale Stirnfläche des Fingerträgers
zumindest in einem Winkel β von 120° und besonders bevorzugt einen Winkel von zumindest
150° umgreift. Auf diese Art und Weise wird ein Fingerbesatz geschaffen, dessen Hüllkontur
im Wesentlichen einer Art von Walze ähnelt, bzw. einem Umfangsabschnitt einer Walze.
Mit einem solchen Fingerbesatz lässt es sich sehr angenehm applizieren, da die Walze
so vor das Auge geführt werden kann, dass sie sich im Wesentlichen parallel zu dem
Wimpernbogen erstreckt und dann ein Stück weit auf den Wimpern des zu behandelnden
Wimpernbogens abgerollt werden kann.
[0030] Vorzugsweise ist an der den Fingerträger ausbildenden Platte eine spezielle, im Regelfall
glattflächige Anlagefläche ausgeformt, mit der der Abstreifer ruhend zum Eingriff
kommt ohne die Borsten zu belasten, sobald der Mascaraapplikator einen Teil einer
vollständig geschlossenen Mascaraeinheit bildet.
[0031] Idealerweise ist diese Anlagefläche gegenüber dem Abschnitt der den Fingerträger
bildenden Platte, der mit den Fingern besetzt ist, eingeschnürt bzw. weist diesem
gegenüber einen Rücksprung auf. Hierdurch kommt es zu einer gewissen formschlüssigen
Verrastung zwischen der besagten Anlagefläche und den Abstreiferlippen.
[0032] Im Rahmen einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen,
dass die den Fingerträger bildende Platte nach Art eines Hefts, im Regelfall senkrecht
zur Applikatorlängsachse abstehende Dichtfläche ausbildet, die, wenn der Mascaraapplikator
Teil einer geschlossenen Mascaraeinheit ist, dichtend mit einer Komplementärfläche
am Abstreifer oder am Mascarabehälter in Eingriff kommt. Diese Dichtfläche ist vorzugsweise
als rundum verlaufende, in Umfangsrichtung in sich geschlossene Dichtfläche ausgebildet
und idealerweise so ausgestattet, dass sie als kegelige bzw. konische Dichtung wirken
kann. Hierbei ist diese Dichtfläche vorzugsweise so gestaltet, dass sie, wenn der
Mascaraapplikator Teil einer geschlossenen Mascaraeinheit ist, den mascarabenetzten
Teil des Applikators vom übrigen Teil des Applikators abtrennt. Auf diese Art und
Weise wird verhindert, dass die Mascaramasse in mehr als nur unwesentlichen Umfang
in einen Bereich vordringt, der eigentlich nicht von der Mascaramasse benetzt werden
soll, um eine saubere Handhabung zu gewährleisten.
[0033] Vorzugsweise sind der Fingerträger und die Handhabe zwei voneinander abgegrenzte,
eigenständige Bauteile. Um diese unkompliziert miteinander verbinden zu können, weist
der Fingerträger im Bereich seiner proximalen (d.h. dem Auge abgewandten) Stirnfläche
einen Verbindungsabschnitt zur Verbindung mit der Handhabe auf. Hierbei besitzt der
Verbindungsabschnitt ein Rastmittel, vorzugsweise einen Rastvorsprung oder eine Rastausnehmung,
zum formschlüssigen Verrasten des Fingerträgers mit einem komplementären Rastmittel
der Handhabe.
[0034] Eine besonders günstige Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass der Mascaraapplikator
mindestens ein Rastmittel aufweist, mit dem der den Fingerträger und/oder der die
Handhabe bildende Abschnitt unmittelbar an dem den Mascaraapplikator in seiner Bereitschaftsposition
aufnehmenden Behälter mit Hilfe von Formschluss festgesetzt werden kann.
[0035] Weitere Ausgestaltungsmöglichkeiten, Vorteile und Wirkungen ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung der Erfindung anhand vier Ausführungsbeispiele.
- Figur 1
- zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung von der Seite her gesehen.
- Figur 1B
- zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel, welches eine Abwandlung des 1. Ausführungsbeispiels
darstellt.
- Figur 2
- zeigt einen Schnitt durch das von Figur 1 gezeigte erste Ausführungsbeispiel der Erfindung
längst der Schnittlinie A-A.
- Figuren 3
- bis 6 zeigen eine Detailansicht des Borstenbesatzes, wie ihn die beiden Ausführungsbeispiele
gemäß den Figuren 1 und 1B verwenden.
- Figur 7
- erläutert die die Flexibilität einer Borste, die zu einem Borstenbesatz gehört, wie
ihn das erste Ausführungsbeispiel und die enge Abwandlung des ersten Ausführungsbeispiels
verwenden.
- Figuren 8
- und 9 zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel in Seitenansicht.
- Figur 10
- zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel in Draufsicht.
- Figur 11
- zeigt das zweite Ausführungsbeispiel frontal von vorne gesehen.
- Fig. 12 bis 19
- zeigen alternative Ausgestaltungen für Finger, wie sie das von den Figuren 8 bis 11
dargestellte dritte Ausführungsbeispiel der Erfindung benutzen kann.
- Fig. 20 bis 22
- zeigen eine für alle Ausführungsbeispiele anwendbare Möglichkeit, wie man einen zusätzlichen
besonderen Massespeicher vorsieht.
- Fig. 23 bis 25
- zeigen ein viertes Ausführungsbeispiel in verschiedenen Ansichten.
- Figur 26
- zeigt den bisher bekannten Stand der Technik.
- Figur 27
- zeigt ebenfalls den bislang bekannten Stand der Technik.
Die Figur 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Applikators.
Der Applikator ist hier zweiteilig aufgebaut und besteht aus einer Handhabe 2 und
einem daran starr befestigten Fingerträger 10. Wie man gut anhand der Figur 2 sehen
kann, weist der Fingerträger 10 einen Verbindungsabschnitt 20 auf, mit dem er in eine
entsprechende Ausnehmung der Handhabe eingerastet ist, so dass die proximale Stirnfläche
14 des Fingerträgers und die distale Stirnfläche 8 der Handhabe unmittelbar gegeneinander
anliegen (vgl. Figur 2).
[0036] Die Figur 2 zeigt auch, dass der Fingerträger 10 im Wesentlichen als Platte ausgebildet
ist, d.h. als nicht rotationssymmetrischer Körper. Der Fingerträger 10 als solcher
ist hier einstückig ausgeführt, als ein in einem Arbeitsgang zusammen mit den Borsten
gespritztes Bauteil. Der Fingerträger besitzt eine ihm eigene Längsachse 24, die in
Fig. 1 und Fig. 2 als durchgezogene Linie gezeigt ist, im Gegensatz zu der strichpunktierten
Linie, die die Längsachse 3 der Handhabe darstellt.
[0037] Der Fingerträger 10 besetzt aufgrund seiner plattenartigen Gestaltung zwei große
Seitenflächen 12 und zwei kleine Seitenflächen 11 (Figur 11) sowie eine proximale
Stirnfläche 11 (Figur 2), über die er in die Handhabe übergeht und eine distale Stirnfläche,
die mit Borsten besetzt ist. Vergleicht man die Figuren 1 und 2, dann erkennt man,
dass die Oberfläche der beiden großen Seitenflächen 12 um zumindest etwa den Faktor
2,5 größer ist, als die Oberfläche der beiden kleinen Seitenflächen 11, was die plattenartige
Gestalt im Sinne der Erfindung ausmacht. In der überwiegenden Zahl der Fälle wird
die Größenrelation sogar noch deutlicher zugunsten der beiden großen Seitenflächen
12 ausfallen, als das in den Figuren 1 und 2 dargestellt ist.
[0038] Im Bereich seines proximalen Endes ist der Fingerträger 11 mit einer Art Heft ausgestattet,
wie man es von einem Messer her kennt, das heißt mit einer in Bezug auf die Applikatorlängsachse
zumindest im Wesentlichen radial abstehenden Struktur. Diese radial abstehende Struktur
ist entlang der großen Seitenflächen 12 stärker ausgeprägt als entlang der kleinen
Seitenflächen 11, vorzugsweise hier jedoch ebenfalls zumindest im Ansatz vorhanden.
Diese radial abstehende Struktur fungiert als Anschlag, der das weitere Hineinschieben
des Applikators in den Vorratsbehälter begrenzt, und vorzugsweise zugleich als Dichtfläche
17, bevorzugt in Gestalt einer Konusdichtung. Hierdurch liegt der Applikator über
diese Dichtfläche in dem Moment, in dem er zusammen mit einem entsprechenden Vorratsbehälter
eine geschlossene Kosmetikeinheit bildet, dichtend an dem Vorratsbehälter oder einer
entsprechenden Dichtfläche eines Abstreifers an.
[0039] Auf seiner Rückseite (d. h. proximal) ist das Heft mit einer im Wesentlichen ebenen
Verrastfortsatz oder eine Verrastöffnung des Plattenträgers rundum umgebenden Anschlagfläche
ausgestattet. Mit dieser Anschlagfläche stößt der Fingerträger 10 an eine korrespondierende,
vorzugsweise im Wesentlichen gleich große Anschlagfläche der Handhabe 2 an. Insbesondere
sind diese beiden Flächen durch die Verrastung zwischen der Fingerplatte und der Handhabe
elastisch gegeneinander verspannt. Diese Maßnahmen stellen eine besonders biegeresistente
Verbindung zwischen der Handhabe 2 und dem Fingerträger 10 her.
Die distale Stirnfläche des Fingerträgers besitzt ausweislich der Fig. 1 eine Krümmung,
die vorzugsweise konkav ausgeführt ist, so dass die Seitenbereiche der Stirnfläche
weiter in distaler Richtung hervorstehen, als der Bereich in der Mitte der Krümmung.
Der Krümmungsradius der Stirnfläche ist vorzugsweise ≥ 20 mm und idealerweise ≥ 30
mm.
[0040] Wie man des Weiteren anhand der Fig. 1 erkennt, schließen die Ebenen, in denen der
wesentliche Teil der Fingerträger-Seitenflächen 11 liegt mit der die Verbindungsgeraden
VB, die über die beiden Eckbereiche der gekrümmten, distalen Stirnfläche 13 gelegt
ist, einen Winkel α ein, der < 90° ist und im vorliegenden Ausführungsbeispiel bei
ca. 86° liegt.
[0041] Die Fig. 1 illustriert, dass die Handhabe und/oder der Fingerträger optimalerweise
ein Rastmittel 18 aufweisen, mit dessen Hilfe der Applikator unabhängig von einer
eventuellen Verrastung oder Haltefunktion der Abstreiferlippe mit dem ihn aufnehmenden
Vorratsbehälter in einer Ruheposition des Applikators verrastet werden kann.
[0042] Aus der gemeinsamen Betrachtung der Figuren 1 und 2 ergibt sich, wie der Fingerbesatz
aufgebaut ist.
[0043] Der Fingerbesatz besteht bei diesem Ausführungsbeispiel aus einer Anzahl von feinen
Borsten, die vorzugsweise einen mittleren Durchmesser aufweisen, der ≥ 0,5 mm und
vorzugsweise sogar ≥ 0,3 mm ist. Die Borsten verjüngen sich von ihrem Fußbereich hin
zu ihrer Spitze. Die Verjüngung erfolgt vorzugsweise stetig. Idealerweise ist der
Querschnitt der Borsten rund, oval oder elliptisch. Die Borsten sind aufgrund ihrer
Materialwahl sehr elastisch. Ihre Spitze lässt sich vorzugsweise um einen Betrag AL
senkrecht zur Borstenlängsachse auslenken, der mindestens 25 % und besser mindestens
35% der Länge der jeweiligen Borste von ihrem Fuß bis zu ihrer Spitze ausmacht, ohne
dass bei Entlastung mehr als nur eine unwesentliche bleibende Verformung auftritt.
Die Fig. 7 visualisiert eine solche Auslenkung.
[0044] Die Besatz-Hauptachsen verlaufen in Figur 1 von links nach rechts, weil das Borstenfeld
in dieser Richtung seine größte Erstreckung hat - während in dieser Richtung mehr
als 14 und vorzugsweise sogar mehr als 16 Borsten hintereinander entlang einer Linie
stehen, stehen in Umfangsrichtung jeweils nur weniger als 8 und vorzugsweise sogar
nur weniger als 6 Borsten hintereinander entlang einer Linie. Dementsprechend verläuft
die Besatz-Hauptachse in Figur 2 im Wesentlichen senkrecht zur Zeichenebene.
[0045] Generell ist festzuhalten, dass eine Besatz-Hauptachse im Sinne der Erfindung vorzugsweise
nur eine solche Linie ist, entlang derer mindestens 10 und vorzugsweise mindestens
14 idealerweise mindestens 16 Borsten in einer Flucht oder nach einem regelmäßigen
Muster wechselweise um einen gewissen Seitenversatz V erst in der einen und dann in
der anderen Richtung hintereinander angeordnet sind.
[0046] Für bestimmte Anwendungsfälle bevorzugte Ausführungsformen weisen einen Borstenbesatz
V (vgl. Figur 27) auf, für den gilt: 0,25 Borstenfußdurchmesser < V < 1,25 Borstenfußdurchmesser.
Idealerweise stehen die längs einer gemeinsamen Haupt-Besatzachse angeordneten Borsten
abgesehen von Fertigungstoleranzen exakt in einer Flucht hintereinander.
[0047] Die exemplarisch herausgegriffenen Borsten 5a, 5b, 5c, 5d bzw. 5e sind jeweils in
Reihen hintereinander entlang einer Linie aufgestellt, vgl. Fig. 1 bis 5. Diejenige
Linie, die ihre Fußpunkte, an denen diese Borsten in den Borstenträger übergehen,
mittig schneidet, stellt jeweils die Besatzhauptachse 4a, 4b, 4c, 4d bzw. 4e dar.
[0048] Anhand der beiden Figuren 1 bis 5 ist klar zu erkennen, dass sich die Dinge in Bezug
auf die anderen Borsten, denen kein eigenes Bezugszeichen gewidmet ist, genauso verhalten.
[0049] Insbesondere anhand der Figur 1 ist klar zu erkennen, dass jede der Besatz-Hauptachsen
auf ganzer Länge gekrümmt ist und zwar bei diesem Ausführungsbeispiel annähernd kontinuierlich.
Auch wenn das bei der stark vergrößerten Darstellung nicht zu erkennen ist, ist die
Krümmung in etwa so ausgewählt, dass das durch die Borstenspitzen gebildete, distale
Ende des Applikators (vergleiche den Pfeil D in den Figuren) konkav ausgebildet ist
und in etwa der Krümmung eines Augenlids entspricht. Der Krümmungsradius bei diesem
Ausführungsbeispiel ist ≥ als 20 mm.
[0050] Wie man gut anhand der Figur 2 sieht, lässt sich an dem Borstenbesatz auch eine (nicht
ausdrücklich durch ein Bezugszeichen markierte) Besatz-Nebenachse bzw. eine Besatz-Umfangsachse
definieren, denn die Borsten bilden in Umfangsrichtung gesehen Ausschnitt aus einem
annähernd walzenförmigen Körper. Die Besatz-Umfangsachse ist jedoch stark gekrümmt
und bildet im vorliegenden Fall einen Krümmungsradius aus, der ≤ 5 mm ist.
[0051] Wie man sieht, umgreift die weitgehend walzenförmige Mantelfläche des Haupt-Fingerbesatzes
die distale Stirnfläche des Fingerträgers um einen Winkel β von mehr als 150°, nämlich
im konkreten Fall um etwa 180°. Die Borstenmittellinien zumindest derjenigen Borsten,
deren Besatz-Hauptachse im Bereich der gedachten Mitte des Borstenfeldes liegt, verlaufen
im Wesentlichen parallel zur Längsachse 3 der Handhabe, während die Borstenmittellinien
zumindest einer Reihe derjenigen Borsten, deren Besatz-Hauptasche im Bereich eines
Randes des Borstenfeldes liegt, im Wesentlichen senkrecht zur Längsachse 3 der Handhabe
verlaufen.
[0052] Anstatt einer im Wesentlichen walzenförmigen Kontur könnte die Mantelfläche des Haupt-Fingerbesatzes
beispielsweise auch eine im Wesentlichen tonnenförmige Kontur haben oder eine Kontur,
die im Wesentlichen der Kontur eines so genannten einschaligen Hyperboloids entspricht,
also eines mittig taillierten Rotationskörpers, dessen Durchmesser zu seinen beiden
äußeren Ende hin wieder zunimmt.
[0053] Die Besatz-Hauptachsen 4a, 4b, 4c, 4d bzw. 4e sowie vorzugsweise auch alle anderen
Besatz-Hauptachsen verlaufen im Wesentlichen orthogonal zu der Längsachse 3 der Handhabe
2. Nicht nur im Hinblick auf dieses erste Ausführungsbeispiel sei gesagt, dass die
Längsachse der Handhabe im Regelfall diejenige gedachte Achse ist, die sich in Richtung
der größten Länge der Handhabe des Applikators erstreckt.
[0054] Auf diese Art und Weise kann der Applikator bequem von vorne an das Auge herangeführt
werden und zwar ohne dass er zwischen der Handhabe und dem Borstenträger einen langen
Stiel benötigt, der aufgrund seiner Länge und in gewissen Fällen auch aufgrund seiner
elastischen Verformung Probleme mit sich bringt.
[0055] Wie man anhand der Fig. 1 sieht, sind die Borsten in Richtung senkrecht zu den Besatz-Hauptachsen
mit Versatz zueinander aufgestellt. Bei dem konkret von Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel
ist dieser Versatz so gewählt, dass die Borsten entlang einer zweiten Besatz-Hauptachse
jeweils in etwa im Bereich der Mitte des Borstenzwischenraums zwischen zwei Borsten
positioniert sind, die zu einer unmittelbar benachbarten Borstenreihe gehören, welche
entlang einer ersten Besatz-Hauptachse verläuft.
[0056] Erfindungsgemäß ist der plattenartige Fingerträger mit einem kahlen Plattenabschnitt
ausgestattet, d. h. einem Plattenabschnitt, der keine Finger bzw. Borsten trägt und
seinerseits zwei große kahle Seitenflächen und zwei um mindestens den Faktor 2,5,
besser um mindestens den Faktor 5 kleinere kahle Seitenflächen besitzt, vgl. Fig.
1 und 2. Dieser kahle Plattenabschnitt dient immer dann, wenn der Mascaraapplikator
Teil einer vollständig geschlossenen Mascaraeinheit ist, als Anlagefläche 15 für den
Abstreifer. Da dieser Plattenabschnitt keine Borsten trägt, kann sich der Abstreifer
in seiner Ruheposition an ihn anschmiegen, ohne dass der Abstreifer oder Borsten überlastet
und dadurch auf lange Sicht gesehen in unerwünschter Weise verformt werden.
[0057] Vorzugsweise ist die Anlagefläche 15 gegenüber dem Plattenabschnitt der den Fingerträger
bildenden Platte, der mit den Fingern besetzt ist, eingeschnürt bzw. bildet zumindest
im Bereich ihrer großen Seitenflächen einen Rücksprung aus, in den sich die jeweilige
Abstreiferlippe einschmiegen kann, wenn sie ihre Ruheposition einnimmt. Zum Einen
wird hierdurch eine weitere Entlastung der Abstreiferlippe möglich. Zum Anderen kann
es hierdurch zu einem formschlüssigen Verrasten zwischen der betreffenden Abstreiferlippe
und der Anlagefläche 15 kommen. Letzteres mag dazu beitragen den Applikator relativ
zum Vorratsbehälter für die Mascaramasse festzusetzen.
[0058] Die Fig. 3 bis 5 zeigen eine genauere Darstellung des Borstenfeldes des Applikators
gemäß Fig. 1. Wie in den anderen Figuren auch wird in diesen Fig. 3 bis 5 durch die
Pfeile D und P illustriert, welche Richtungen mit den Adjektiven distal (= D) und
proximal (= P) angesprochen werden.
[0059] In diesen Figuren wird noch einmal exemplarisch an Hand der Borsten 5a, 5b, 5c, 5d
bzw. 5e gezeigt, wie die jeweiligen Hauptbesatzachsen 4a, 4b, 4c, 4d bzw. 4e verlaufen
bzw. zu bestimmen sind. Anhand dieser Figuren ist auch noch einmal recht anschaulich
der vorzugsweise leicht gekrümmte Verlauf der Besatz-Hauptachsen zu erkennen. Ebenfalls
gut zu erkennen ist die Tatsache, dass es (in Richtung der Besatz-Hauptaschen gesehen)
eine Borstenreihe gibt, deren Borsten so an die distale Stirnfläche 13 des plattenartigen
Fingerträgers angespritzt sind, dass sie im Wesentlichen senkrecht zur Oberfläche
dieses mittleren Bereichs der distalen Stirnfläche 13 abstehen und dass es mindestens
eine weitere Borstenreihe gibt, die ebenfalls an die distale Stirnfläche 13 des plattenartigen
Fingerträgers angespritzt ist, jedoch so, dass die Borsten dieser mindestens einen
weiteren Borstenreihe mit der Oberfläche des mittleren Bereichs der distalen Stirnfläche
einen Winkel µ ≥ 10° einschließen, wobei jedoch µ ≤ 30° gilt. Mit Hilfe einer solchen
Borstenanordnung erzielt der frontal von vorne her an das Auge herangeführte Applikator
eine gute Kämmwirkung.
[0060] Im Idealfall ist im Rahmen dessen an der distalen Stirnfläche 13 zusätzlich mindestens
eine Borstenreihe vorgesehen, bei der der Winkel µ = 45° +/- 7,5° und besser noch
45° +/- 3° beträgt. Vorzugsweise ist das Borstenfeld in Richtung senkrecht zu den
Besatz-Hauptachsen symmetrisch ausgeführt, derart, dass sich beiderseitig der Borstenreihe,
deren Borsten im Wesentlichen senkrecht von der distalen Stirnfläche abstehen, nach
und nach jeweils Borstenreihen anschließen, deren Borsten jeweils im Wesentlichen
im gleichen Winkel µ von der distalen Stirnfläche abstehen.
[0061] Zu bemerken ist noch, dass jedenfalls der überwiegende Teil der Mittellinien aller
Borsten, die entlang ein und derselben Besatz-Hauptachse verlaufen, im Wesentlichen
parallel ausgerichtet sind, auch das ist anhand der Fig. 3 bis 5 gut zu erkennen.
[0062] Die Figur 1b zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung. Dieses zweite Ausführungsbeispiel
der Erfindung entspricht in vollem Umfang dem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
das soeben geschildert wurde. Deswegen gelten die zuvor gemachten Aussagen alle auch
uneingeschränkt für dieses zweite Ausführungsbeispiel. Der einzige Unterschied zwischen
diesem ersten Ausführungsbeispiel dem zweiten Ausführungsbeispiel besteht in Folgendem:
Der Fingerträger 10 ist bei diesem Ausführungsbeispiel mit einer Ausnehmung 22 versehen.
Auf diese Art und Weise entstehen zwei optimaler Weise biegeweiche Stege, über die
der proximale Teil des Fingerträgers, an den die Handhabe angebunden ist, mit dem
distalen Teil des Fingerträgers, der die Borsten trägt, verbunden ist.
[0063] Die Figuren 8 - 12 zeigen ein drittes Ausführungsbeispiel der Erfindung, welches
einen Fingerbesatz aus im Wesentlichen starren, fingerartigen Elementen besitzt, anstatt
eines Besatzes aus flexiblen Borsten. Außerdem besitzt dieses Ausführungsbeispiel
eine Handhabe, deren Längsachse 3 gegenüber der Längsachse 24 des Fingerträgers abgewinkelt
ist. Ansonsten entspricht aber auch dieses dritte Ausführungsbeispiel in vollem Umfang
dem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung, das zuvor geschildert wurde.
[0064] Die zuvor für das erste Ausführungsbeispiel gemachten Aussagen gelten daher mit Ausnahme
der Aussagen, die spezifisch für die Borsten gemacht wurden, alle auch uneingeschränkt
für dieses dritte Ausführungsbeispiel. Insbesondere besitzt der Fingerträger die oben
erwähnten großen und kleinen Seitenflächen 11 und 12, die winkelige Anordnung der
beiden kleinen Seitenflächen 11 relativ zu der Geraden, die die Außenkanten der distalen
Stirnfläche 8 verbindet, die in Umfangsrichtung verlaufende, vorzugsweise nach Art
eines Hefts ausgeführte Dichtfläche 17, die Zweiteilung des Applikators in einen Fingerträger
10 und eine damit verrastete Handhabe 2, sowie ein Rastmittel 18, mit dessen Hilfe
der Applikator unabhängig von einer eventuellen Verrastung oder Haltefunktion der
Abstreiferlippe mit dem ihn aufnehmenden Vorratsbehälter in einer Ruheposition des
Applikators verrastet werden kann.
[0065] Die fingerartigen Elemente dieses Ausführungsbeispiels sind nach Art von kleinen
Pyramiden bzw. Zähnen 5a bis 5c ausgebildet. Auch diese kleinen, im Wesentlichen starren
Pyramiden bzw. Zähne sind in Reihen hintereinander entlang einer Linie aufgestellt,
vgl. Fig. 11. Diejenige Linie, die ihre Fußpunkte, an denen diese Pyramiden bzw. Zähne
in den Borstenträger übergehen, mittig schneidet, stellt jeweils die Besatzhauptachse
4a, 4b, bzw. 4c dar. Wie man anhand der Figur 9 sieht, schneiden sich zwar die Besatz-Hauptachsen
und die Längsachse 3 der Handhabe nicht, sie sind aber relativ zueinander so angeordnet,
dass sie, wenn man sie aufeinander projiziert, einen im Wesentlichen rechten Winkel
einschließen. Insoweit wird insbesondere auf die Figur 9 verwiesen, die insbesondere
die Besatz-Hauptachse 4b ausdrücklich zeigt.
[0066] Auch hier ist die Besatz Hauptachse vorzugsweise gekrümmt, innerhalb der oben für
das erste Ausführungsbeispiel beschriebenen Grenzen. Allerdings ist die Besatz Hauptachse
hier nicht konkav gekrümmt, sondern konvex gekrümmt.
[0067] Die Besatz-Hauptachsen verlaufen in den Figuren 8 bis 11 von links nach rechts, weil
das Borstenfeld in dieser Richtung seine größte Erstreckung hat - während in dieser
Richtung mehr als 14 und vorzugsweise sogar mehr als 16 Borsten hintereinander entlang
einer Linie stehen, stehen in Umfangsrichtung jeweils nur weniger als 8 und vorzugsweise
sogar nur weniger als 6 Borsten hintereinander entlang einer Linie. Dementsprechend
verlaufen die Besatz-Hauptachsen in Figur 11 im Wesentlichen parallel zur Zeichenebene.
Im Übrigen wird der Verlauf der Hauptbesatzachsen für dieses dritte Ausführungsbeispiel
auch von der Fig. 12 veranschaulicht, am Beispiel der Hauptbesatzachse 4c für die
Borsten 5c.
[0068] Generell ist auch für dieses dritte Ausführungsbeispiel festzuhalten, dass eine Besatz-Hauptachse
im Sinne der Erfindung vorzugsweise nur eine solche Linie ist, entlang derer mindestens
10 und vorzugsweise mindestens 14 und idealerweise mindestens 16 Borsten in einer
Flucht oder nach einem regelmäßigen Muster wechselweise um einen gewissen Seitenversatz
erst in der einen und dann in der anderen Richtung hintereinander angeordnet sind.
[0069] Die Pyramiden sind vorzugsweise als Pyramiden mit 4 Seitenflächen ausgebildet.
[0070] Die Längsachse 3 der Handhabe ist gegenüber der Längsachse 24 des Fingerträgers um
einen Winkel Ω geneigt. Für diesen Winkel gilt vorzugsweise 5° ≤ Ω ≤ 45° und idealerweise
7,5 Grad ≤ Ω ≤ 30°.
[0071] Der Applikator besitzt ein zusätzliches Rastmittel 19 zur Verbindung mit dem Vorratsbehälter,
sobald der Applikator diesem gegenüber eine Ruheposition einnimmt.
[0072] Die Fig. 13 zeigte alternative Ausgestaltungsmöglichkeiten für solche Finger, wie
sie das soeben geschilderte dritte Ausführungsbeispiel verwendet.
[0073] So besteht die Möglichkeit Finger 5w
1 mit gabelartig geteilten Enden 66 zu verwenden, wobei diese Enden 66 jenseits (distal)
der Gabelung so schlank sein können, dass sie derart elastisch sind, wie das im Rahmen
des ersten Ausführungsbeispiels für die von jenem beschriebenen Borsten festgelegt
wurde. Sie können aber auch quasi starr sein. Der Zwischenraum 67 zwischen zwei durch
Gabelung vom ein und demselben Stamm abzweigenden Enden kann dann als zusätzlicher
Massespeicher verwendet werden. Auch der weitere, sehr tief eingeschnittene Zwischenraum
68 dient zur Verbesserung des Massespeichervermögens.
[0074] Andere Finger 5w
2 sind pfeilartig ausgestaltet und vermögen auf diese Art und Weise einzelne Wimpern
besser in ihrem Pfeilzwischenraum 69 festzuhalten. Dies verbessert das Curling, also
die Möglichkeit den Wimpern eine stärke Krümmung zu verleihen.
[0075] Wieder andere Finger 5w
3 sind zäpfchenförmig ausgestaltet und besitzen jedenfalls im Bereich der Fingermitte
eine Taillierung, während sich das distale Ende des jeweiligen Fingers gegenüber der
Taille wieder verdickt.
[0076] Alle diese Finger sind längs einer Besatz-Hauptachse 4w aufgestellt, so, wie bereits
für die anderen Ausführungsbeispiele beschrieben.
[0077] Wie die Fig. 14 zeigt, können die Finger einreihig aufgestellt sein, d. h. beispielsweise
an einem Applikator, der ansonsten gemäß Fig. 8 bis 11 ausgestaltet ist, einen Fingerbesatz
bilden, der nur aus einer einzigen Reihe hintereinander aufgestellter Finger besteht.
Die Besatz-Hauptachse wird hier durch die Linie 4 visualisiert.
[0078] Die Fig. 15 zeigt eine weitere Alternative für die Finger, die funktionell weitgehend
den soeben beschriebenen Fingern 5w
1 entspricht, so dass das dort gesagte für die Finger gem. Fig. 15 entsprechend gilt.
[0079] Die Besatz-Hauptachse wird hier auch hier durch die Linie 4 visualisiert.
[0080] Die von Fig. 15 gezeigten Finger bestehen jeweils aus einem einheitlichen Stamm,
der beiderseits zweier tief eingeschnittener Zwischenräume 69 aufragt. Jeder Stamm
geht schließlich in mindestens drei, vorzugsweise mindestens vier gabelartige Enden
66, die zwischen sich jeweils Zwischenräume 67 bilden, von denen jeder einzelne kleiner
ist, als ein tief eingeschnittener Zwischenraum 69. Die gabelartigen Enden können
ähnlich elastisch sein, wie das oben für die Borsten des ersten Ausführungsbeispiels
beschriebe wurde, sie können aber auch quasi starr sein. Entscheidend ist auch hier
die Verbesserung des Massespeichervermögens durch die spezielle Form aller Zwischenräume.
[0081] Die von Fig. 15 gezeigten Finger können einreihig aufgestellt sein, d. h. beispielsweise
an einem Applikator, der ansonsten gemäß Fig. 8 bis 11 ausgestaltet ist, einen Fingerbesatz
bilden der nur aus einer einzigen Reihe hintereinander aufgestellter Finger besteht.
[0082] Wie die Fig.16 und 17 illustrieren können diese Finger aber auch mehrreihig und insbesondere
dreireihig aufgestellt sein, beispielsweise so, wie das die insoweit unveränderte
Fig. 11 vorgibt. Eine Besatz-Hauptachse wird hier auch hier exemplarisch durch die
Linie 4 visualisiert.
[0083] Die Fig. 18 und 19 illustrieren eine weitere Alternative für die Finger. Die Finger
sind hier anstatt pyramidenförmig als spitzwinklige Keile ausgeführt. Diese sind vorzugsweise
in drei Reihen nebeneinander aufgestellt und zwar vorzugsweise ebenfalls an der distalen
Stirnfläche eines Applikators, wie ihn ansonsten die Fig. 8 bis 11 zeigen. Eine Besatz-Hauptachse
wird hier auch hier exemplarisch durch die Linie 4 visualisiert.
[0084] Die Fig. 20 bis 22 illustrieren eine besondere Art des Massespeichers, wie er vom
Grundsatz her optional für alle bislang als erfindungsgemäß beschriebenen Applikatoren
zum Einsatz kommen kann.
[0085] Der eigentliche Borstenbesatz wird in Figur 20 durch eine Reihe, vorzugsweise nur
eine einzige Reihe von längs einer erfindungsgemäß ausgerichteten Besatz-Hauptachse
4 aufgestellten Fingern (hier rein beispielhaft in Gestalt dreieckiger Zähne) gebildet.
Zumindest an einer zur Besatz-Hauptachse parallelen Flanke ist auf einem distalen
Teil der großen Seitenfläche 12 des Fingerträgers 10 ein Lamellenbesatz aus im Wesentlichen
parallel zueinander angeordneten Lamellen 77 angeordnet. Die Lamellen besitzen eine
von den eigentlichen Fingern verschiedene Geometrie. Vorzugsweise sind sie in Richtung
der Besatz-Hauptachsen gesehen mindestens um den Faktor 2 dicker, als ein einzelner
Finger in seinem Fußbereich, d. h. dem Bereich mit dem er in den Fingerträger übergeht.
Diese Lamellen schließen zwischen sich zusätzliche Massespeicherräume 78 ein. Idealerweise
münden die Zwischenräume, die benachbarte Finger zwischen sich einschließen, unmittelbar
in einen der Massespeicheräume 78 ein, so dass eine Wimper, die im Zwischenraum zwischen
zwei benachbarten Fingern zu liegen kommt, auch mit Mascaramasse beladen werden kann,
die zunächst in dem betreffenden Massespeicherraum 78 gespeichert wurde.
[0086] Die Fig. 23 bis 25 zeigen ein viertes Ausführungsbeispiel, das vom Grundsatz her
mit dem oben geschilderten ersten Ausführungsbeispiel am nächsten verwandt ist. Daher
gilt das oben zu der Ausgestaltung des Borstenbesatzes des ersten Ausführungsbeispiels
Gesagte und durch die Fig. 1, 2 und 3 bis 7 zeichnerisch Illustrierte für dieses vierte
Ausführungsbeispiel uneingeschränkt. Das zeigt auch die Fig. 23, in der eine den Borsten
5 (das sind die Borsten, die genau in der Zeichenebene liegen) zugeordnete Besatz-Hauptachse
exemplarisch durch eine Linie dargestellt wird, die die Bezugsziffer 4 trägt. Wie
man sieht verläuft die Besatz-Hauptachse auch hier orthogonal zur Längsachse 3 der
Handhabe 2.
[0087] Unterschiede bestehen jedoch im Hinblick auf die Ausgestaltung des Finger- bzw. Borstenträgers.
Dieser ist hier nicht konsequent plattenförmig ausgeführt, sondern entweder im Wesentlichen
stabförmig, und dabei im Wesentlichen zylindrisch, oval oder näherungsweise viereckig
und entspricht dann dem vergleichbaren Abschnitt des plattenförmigen Fingerträgers
des ersten Ausführungsbeispiels.
[0088] Der Fingerträger ist nicht proximal an die Handhabe angekoppelt, sondern einseitig
über eine seiner kleinen Seitenflächen 11.
[0089] Das Besondere daran ist jedoch, dass der wesentliche Teil der Handhabe nicht auf
der Seite der kleinen Stirnfläche 11 liegt, über die die Ankoppelung des Borstenträgers
10 an die Handhabe 2 erfolgt, sondern auf der dem Borstenbesatz maximal abgewandten
Seite des Fingerträgers 10. Zu diesem Zweck ist an der Handhabe ein vorzugsweise im
Wesentlichen c-, u- bzw. in etwa halbkreisförmiger Bügelabschnitt 90 ausgebildet,
der den Teil der Handhabe, der an die kleine Stirnfläche 11 des Fingerträgers 10 anschließt,
mit dem Teil der Handhabe verbindet, der auf der dem Borstenbesatz maximal abgewandten
Seite des Fingerträgers 10 liegt.
[0090] Hierdurch wird, obwohl es sich um einen Applikator handelt, der frontal von vorne
an das Auge herangeführt wird (so, wie im Detail für das erste Ausführungsbeispiel
beschrieben), wird ein Applikator geschaffen, der - abgesehen von seiner einen zu
Anbindung verwendeten kleinen Seitenfläche 11 - einen allseitig zugänglichen Fingerträger
10 besitzt, welcher in herkömmlicher Art und Weise in einen Vorratsbehälter eingeschoben
und vor allem auch beim Widerherausziehen in herkömmlicher Weise (ohne Verwendung
eines geänderten bzw. signifikant geänderten Abstreifers) abgestreift werden kann.
Die Fig. 25 illustriert das. Gestrichelt sind in dieser Figur ein Vorratsbehälter
und ein Abstreifer zumindest weitgehend üblicher Bauart dargestellt.
[0091] Der Ordnung halber ist noch Folgendes zur Bezugszeichensystematik zu sagen: Finger
bzw. Borsten werden grundsätzlich mit der Bezugsziffer 5 bezeichnet, die zugehörige
Besatzhauptadresse wird, grundsätzlich mit der Bezugsziffer 4 bezeichnet. Um unterschiedliche
Borstenreihen bezeichnen zu können, werden dem genannten Bezugszeichen zusätzlich
Buchstaben a, b, c, usw. angehängt, so dass z.B. das Bezugszeichen 5a Borsten der
Borstenreihe a kennzeichnet und das Bezugszeichen 4a die Besatzhauptachse der Borstenreihe
a.
[0092] Abschließend ist festzuhalten, dass insbesondere auch für solche Mascaraapplikatoren
Schutz beansprucht wird, die sich durch das Vorhandensein folgender Merkmale, ggf.
zusätzlich zu anderen sich aus dem Anspruchssatz ergebenden Merkmalen auszeichnen.
[0093] Mascaraapplikator mit einer Besatz-Hauptachse, die auf dem überwiegenden Teil ihrer
Länge gekrümmt ist, wobei die Krümmung eine der Handhabe 2 zugewandte, konkave Krümmung
ist und vorzugsweise im Wesentlichen der Krümmung des Wimpernbogens des menschlichen
Auges entspricht.
[0094] Mascaraapplikator, der sich dadurch auszeichnet, dass die den Fingerträger 10 bildende
Platte eine Anlagefläche 15 ausbildet, mit der, wenn der Mascaraapplikator Teil einer
geschlossenen Mascaraeinheit ist, der Abstreifer ruhend zum Eingriff kommt, ohne die
Borsten 5 zu belasten; wobei diese Anlagefläche 15 vorzugsweise gegenüber dem Plattenabschnitt
16 der den Fingerträger 10 bildenden Platte, der mit den Fingern besetzt ist, eingeschnürt
ist bzw. zurückspringt, so dass es zu einer gewissen formschlüssigen Verrastung zwischen
der Anlagefläche 15 und den Abstreiferlippen kommt.
[0095] Mascaraapplikator, der sich dadurch auszeichnet, dass der Fingerträger 10 und die
Handhabe 2 zwei voneinander abgegrenzte, eigenständige Bauteile sind und der Fingerträger
10 im Bereich seiner proximalen Stirnfläche 9 einen Verbindungsabschnitt zur Verbindung
mit der Handhabe 2 aufweist, wobei der Verbindungsabschnitt vorzugsweise einen Rastvorsprung
20 oder eine Rastausnehmung 21 zum formschlüssigen Verrasten des Fingerträgers mit
einem komplementären Rastmittel der Handhabe 2 aufweist.
[0096] Mascaraapplikator, der sich dadurch ausgezeichnet, dass der Mascaraapplikator mindestens
ein Rastmittel 19 aufweist, mit dem der den Fingerträger 10 und/oder der die Handhabe
2 bildende Abschnitt unmittelbar an dem den Mascaraapplikator in seiner Bereitschaftsposition
aufnehmenden Behälter mit Hilfe von Formschluss festgesetzt werden kann.
Bezugszeichenliste
[0097]
- 1
- Mascaraapplikator
- 2
- Handhabe
- 3
- Längsachse der Handhabe
- 4
- Besatz-Hauptachse
- 4w
- Haupt-Besatzachse
- 5
- Borste, Finger
- 5w1, 5w2, 5w3
- Finger
- 6
- kleine Seitenfläche Handhabe
- 7
- große Seitenfläche Handhabe
- 8
- distale Stirnfläche der Handhabe
- 9
- proximale Stirnfläche Handhabe
- 10
- Fingerträger, Borstenträger
- 11
- kleine Seitenfläche Fingerträger
- 12
- große Seitenfläche Fingerträger
- 13
- distale Stirnfläche Fingerträger
- 14
- proximale Stirnfläche Fingerträger
- 15
- Anlagefläche
- 16
- fingertragender Plattenabschnitt
- 17
- Dichtfläche
- 18
- Rastmittel zur Verrastung mit dem Behälter
- 19
- zusätzliches Rastmittel zur Verrastung mit dem Behälter
- 20
- Rastvorsprung Fingerträger, zur Verrastung mit der Handhabe
- 21
- Rastöffnung Handhabe
- 22
- Ausnehmung
- 23
- Steg
- 24
- Längsachse des Fingerträgers
- 66
- gabelartiges Ende
- 67
- Zwischenraum zwischen zwei gabelartigen Enden
- 68
- großer Zwischenraum
- 77
- Lamelle
- 78
- Massespeicherraum
- 90
- u-, c- bzw. in etwa halbkreisförmiger Bügelabschnitt
- V
- Borstenversatz
- D
- distale Richtung
- L
- laterale Richtung
- Lmax
- maximale Länge Applikator
- VB
- Verbindungsgerade
- AL
- Flexible Auslenkung einer Borste
- α
- Winkel zwischen Verbindungsgerade und Mittellinie der einen kleinen Seitenfläche
- β
- Winkel mit dem die Mantelfläche des Haupt-Fingerbesatzes die distale Stirnfläche 13
des Fingerträgers umgreift
- µ
- Winkel, um den eine von der distalen Stirnfläche abstehende Borste gegenüber der durch
den Mittenbereich der distalen Stirnfläche 13 gebildeten Ebene schräg steht
- Q
- Winkel, um den die Längsachse der Handhabe gegenüber der Längsachse des Fingerträgers
geneigt ist
1. Mascaraapplikator (1) mit einem relativ zur Handhabe (2) dauerhaft festgelegten Fingerträger
(10), welcher einen Haupt-Fingerbesatz aus zumindest einer Reihe längs einer gedachten
Besatz-Hauptachse (4) fluchtend oder mit Versatz (V) hintereinander entlang der Besatz-Hauptachse
(4) aufgestellten, an den Fingerträger (10) angeformten Fingern aufweist und mit einer
Handhabe (2), die ihrerseits eine Längsachse (3) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Besatz-Hauptachse (4) und die Längsachse (3) der Handhabe (2)
zumindest im Wesentlichen orthogonal zueinander verlaufen;
2. Mascaraapplikator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Applikator nur einen einzigen Borstenträger (10) umfasst, der vorzugsweise einstückig
ausgebildet ist oder aus mehreren Teilen besteht, die aus der Sicht des Benutzers
dauerhaft und für ihn unverstellbar relativ zueinander fixiert sind;
3. Mascaraapplikator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Besatz-Hauptachse auf dem überwiegenden Teil ihrer Länge gekrümmt ist, wobei
ihr Krümmungsradius vorzugsweise ≥ 10 mm und idealerweise ≥ 50 mm ist und die Krümmung
vorzugsweise im Wesentlichen konstant ist.
4. Mascaraapplikator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Handhabe (2) im Wesentlichen als Platte ausgebildet ist, d. h. als nichtrotationssymmetrischer
Körper, der distal einstückig oder über eine distale Stirnfläche (8) in einen Fingerträgerabschnitt
übergeht, und eine proximal freie Stirnfläche (19) besitzt, sowie im Wesentlichen
zwei große und zwei kleine freie Seitenflächen (6, 7), wobei die Oberfläche der großen
Seitenflächen (7) um mindestens den Faktor 4 und besser um mindestens den Faktor 6
größer ist, als die Oberfläche der kleinen Seitenflächen (6);
5. Mascarapplikator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die größte Breite der als Platte ausgebildeten Handhabe (2) nicht mehr als die vierfache,
vorzugsweise nicht mehr als die dreifache maximale Länge Lmax des Applikators (1) beträgt;
6. Mascaraapplikator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die maximale Länge Lmax des Applikators ≤ 75 mm, vorzugsweise ≤ 65 mm und idealerweise ≤ 55 mm beträgt;
7. Mascarapplikator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Handhabe (2) und der Haupt-Fingerbesatz relativ zueinander so angeordnet sind,
dass sich bei bestimmungsgemäßem Einsatz des Applikators (1) die den Applikator führenden
Finger der Anwenderin in Blickrichtung gesehen vor dem Auge befinden, anstatt seitlich
neben dem Auge, wie bei herkömmlichen Applikatoren;
8. Mascaraapplikator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Fingerträger (10) im Wesentlichen als Platte ausgebildet ist, d. h. als nichtrotationssymmetrischer
Körper, der auf seiner proximalen Seite einstückig oder über eine proximale Stirnfläche
(14) in eine Handhabe (2) übergeht und distal darüber hinaus vorzugsweise so ausgestattet
ist, dass er folgende weitere Merkmale aufweist, nämlich eine fingerbesetzte Stirnfläche
(13), sowie im Wesentlichen zwei große und zwei kleine freie Seitenflächen (11, 12),
wobei die Oberfläche der großen Seitenflächen (12) um mindestens den Faktor 4 und
besser um mindestens den Faktor 6 größer ist, als die Oberfläche der kleinen Seitenflächen
(11);
9. Mascaraapplikator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden kleinen Seitenflächen (11) mit der Verbindungsgeraden (VB) zwischen den
Kanten, die die fingerbesetzte Stirnfläche zu den kleinen Stirnflächen (6) hin ausbildet
- einen Winkel α ≤ 90°, vorzugsweise ≤ 85° und vorzugsweise ≥ 65°, idealerweise ≥
75° einschließen;
10. Mascaraapplikator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Haupt-Fingerbesatz zumindest zu 30% und vorzugsweise zum überwiegenden Teil aus
Fingern (5) besteht, die von der distalen Stirnfläche (13) des Fingerträgers (10)
abstehen und zwar vorzugsweise zumindest überwiegend in einer Richtung, die im Wesentlichen
parallel zur Längsachse (3) der Handhabe (2) orientiert ist;
11. Mascaraapplikator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Haupt-Fingerbesatz aus Fingern (5) in Gestalt von Borsten besteht, d. h. aus
Körpern, die derart biegeelastisch sind, dass sich ihre Spitze um mindestens 15% besser
um mindestens 25 % ihrer Länge vom Fuß bis zur Spitze auslenken lässt;
12. Mascaraapplikator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Borsten (5) gespritzte Borsten sind, die vorzugsweise in einem Arbeitsschritt
zusammen mit dem Bostenträger (10) bzw. vorzugsweise sogar in einem Arbeitsschritt
zusammen mit dem Borstenträger (10) und mit der Handhabe (2) gespritzt werden und
die sich idealerweise von ihrem Fuß bis hin zu ihrer Spitze verjüngen, vorzugsweise
stetig;
13. Mascaraapplikator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mantelfläche des Haupt-Fingerbesatzes die Besatz-Hauptachse (4) zumindest in
einem Winkel (β) von 90°, besser in einem Winkel (β) von zumindest 120° und besonders
bevorzugt einen Winkel (β) von zumindest 150° umgreift, wobei der Fingerbesatz (10)
im Optimalfall mehrere erste Finger umfasst, deren Längsachse (24) senkrecht zu einer
ersten Hauptfläche ist und mehrere zweite Finger, deren Längsachse (24) senkrecht
zu einer zweiten Hauptfläche ist;
14. Mascaraapplikator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Handhabe des Mascaraapplikators aus einer Platte besteht, die vorzugsweise so
ausgestaltet ist, dass ihre beiden großen Oberflächen zwischen Daumen und Zeigefinger
liegen, wenn der Applikator an das Auge geführt wird;
15. Mascaraapplikator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die den Fingerträger (10) bildende Platte eine in Umfangsrichtung vorzugsweise durchgehend
verlaufende, vorzugsweise nach Art eines Hefts abstehende Dichtfläche (17) ausbildet,
die, wenn der Mascaraapplikator Teil einer geschlossenen Mascaraeinheit ist, dichtend
mit einer Komplementärfläche am Abstreifer oder am Mascarabehälter in Eingriff kommt,
wobei diese Dichtfläche (17) vorzugsweise so gestaltet ist, dass sie, wenn der Mascaraapplikator
Teil einer geschlossenen Mascaraeinheit ist, den mascarabenetzten Teil des Applikators
vom übrigen Teil des Applikators abtrennt;
16. Kosmetikeinheit mit einem vorzugsweise mit einer Kosmetikmasse gefülltem Kosmetikbehälter
und mit einem Applikator nach einem der vorhergehenden Ansprüche.