[0001] Die Erfindung betrifft eine Verbindungsanordnung zur werkzeuglosen Montage von Möbelteilen,
insbesondere zur Verbindung einer Stütze mit einer Platte, etwa eines Tischbeins mit
einer Tischplatte zum Zusammenbau eines Tisches oder einer Verkettung mehrerer Tische
bzw. Tischelemente.
[0002] Eine Verbindungsanordnung zur werkzeuglosen Montage eines oberen Endes eines Tischbeines
mit einer Unterseite einer Tischplatte ist aus der
DE 40 16 486 A1 bekannt. Das Tischbein weist an einer Oberseite parallel zu einer Längsachse des
Tischbeins vorstehende Befestigungszapfen auf, die in einem oberen Bereich eine umlaufende
Ausnehmung aufweisen und in Aufnahmesitze von Halteelementen, die an einer Unterseite
der Tischplatte angeordnet sind, einführbar und über einen Spannmechanismus mit diesen
verspannbar sind. Die Verspannung erfolgt über eine Spannplatte, die an dem Halteelement
drehbar gehaltenen ist und mindestens eine Durchführung mit einem schlüssellochförmigen
Querschnitt aufweist, wobei ein erster Bereich der Durchführung ungefähr einem Außendurchmesser
des Befestigungszapfens und ein zweiter Bereich ungefähr einem Außendurchmesser der
umlaufenden Aussparung des Befestigungszapfens entspricht. Bei der Montage werden
die Befestigungszapfen des Tischbeines durch die Durchführungen der Spannplatte in
die Aufnahmesitze des Halteelements eingeführt, bis die Oberseite des Tischbeines
an dem Halteelement anliegt. Durch Verdrehen der Spannplatte, die in einem Bereich
um die Durchführung eine Fase aufweist, greift die Spannplatte in die Ausnehmung des
Befestigungszapfens ein, zieht diesen über die Fase in Richtung Tischplatte und arretiert
ihn in dem Halteelement. Diese Verbindungsanordnung hat den Nachteil, dass zum Verspannen
des Tischbeines mit der Tischplatte ein großer Kraftaufwand und eine Drehbewegung
notwendig sind.
[0003] Aus der
DE 20 2008 006 009 U1 ist eine weitere Verbindungsanordnung zur werkzeuglosen Montage eines Tischbeines
an einer Tischplatte bekannt, wobei eine Spannplatte über einen Kniehebel, der um
eine parallel zur Tischplatte verlaufende Achse drehbar an einem Grundkörper gelagert
ist, auf diesem linear verschiebbar ist. Eine derartige Kniehebelbetätigung hat insbesondere
die Nachteile eines größeren Platzbedarfs sowie eines erhöhten Verletzungsrisikos
durch Einklemmen während des Spannvorgangs. Darüber hinaus ist eine Kniehebelmechanik
in der Regel komplex aufgebaut, so dass eine Vielzahl an Bauteilen gefertigt und montiert
werden muss.
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Verbindungsanordnung zur werkzeuglosen
Montage einer Stütze mit einer Platte bereitzustellen, die die oben genannten Nachteile
nicht aufweist und eine einfache, stabile und sichere Montage von Möbelteilen wie
etwa Tischbeinen gewährleistet.
[0005] Diese Aufgabe wird durch eine Verbindungsanordnung zur werkzeuglosen Montage von
Möbelteilen gemäß Anspruch 1 gelöst.
[0006] In einer bevorzugten Ausführungsform nach Anspruch 2 weist entweder der Spannschieber
oder der Spannhebel eine Führungsausnehmung und das andere Teil, der Spannhebel oder
Spannschieber, einen Führungszapfen auf. In einem zusammengesetzten Zustand der Spanneinrichtung
erstreckt sich der Führungszapfen senkrecht durch die Führungsausnehmung. Der Führungszapfen
ist in der Führungsausnehmung derart angeordnet, dass der Führungszapfen durch ein
Schwenken des Spannhebels in eine Arretierrichtung in einem Verschließwinkelbereich
mit einer ersten Randseite der Führungsausnehmung in Kontakt bringbar ist, so das
über diese Kontaktstelle eine Kraft von dem Spannhebel auf den Spannschieber übertragbar
ist, durch die der Spannschieber linear in die Arretierstellung verschiebbar ist.
Durch Schwenken des Spannhebels in eine Freigaberichtung ist der Führungszapfen in
einem Öffnungswinkelbereich mit einer zweiten Randseite der Führungsausnehmung in
Kontakt bringbar, so dass eine Kraft von dem Spannhebel auf den Spannschieber übertragbar
ist, durch die der Spannschieber linear in eine Freigabestellung verschiebbar ist.
[0007] In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform weist der Spannhebel einen Betätigungshebel
auf, der sich radial zu der Drehachse des Spannhebels erstreckt.
[0008] Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Aufnahmebaugruppe in der Freigabestellung des
Spannhebels einen ersten Anschlag und in der Arretierstellung des Spannhebels einen
zweiten Anschlag aufweist, wobei der Verschließwinkelbereich und der Öfnungswinkelbereich
zwischen dem ersten Anschlag und dem zweiten Anschlag angeordnet sind. Der Spannhebel
weist vorzugsweise einen in radialer Richtung vorstehenden Fortsatz, z. B. einen Betätigungshebel,
auf, der gegen den ersten und den zweiten Anschlag schwenkbar ist und somit ein weiteres
Schwenken des Spannhebels in die jeweilige Richtung verhindert.
[0009] Weiter bevorzugt ist vorgesehen, dass der Verschließwinkelbereich sowohl an den ersten
als auch den zweiten Anschlag angrenzt.
[0010] Es kann vorgesehen sein, dass der Öfnungswinkelbereich an den ersten Anschlag angrenzt.
[0011] In einer bevorzugten Ausführungsform erstreckt sich der Öffnungswinkelbereich bis
zu einer Neutralstellung, die sich zwischen dem ersten und dem zweiten Anschlag befindet.
[0012] Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Neutralstellung in der Mitte zwischen dem ersten
Anschlag und dem zweiten Anschlag angeordnet ist.
[0013] In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist die Spanneinrichtung eine Rückstellfeder
auf, über die der Spannhebel von einer Position zwischen dem zweiten Anschlag und
der Neutralstellung in die Neutralstellung schwenkbar ist. Die Federstärke ist so
gewählt, dass der Spannhebel nicht weiter als in die Neutralstellung zurückstellbar
ist, ohne dass der Spannschieber von der Federkraft bereits in Freigaberichtung verschoben
wird.
[0014] Bevorzugt ist vorgesehen, dass die erste Randseite der Führungsausnehmung Zacken
oder ein zacken-, wellen- oder nockenförmiges Profil aufweist.
[0015] Vorzugsweise ist ein Befestigungszapfen in der Aufnahmedurchführung, insbesondere
unabhängig von der Position des Spannschiebers, in der Freigabestellung und der Arretierstellung
formschlüssig aufnehmbar.
[0016] Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Ausnehmung des Befestigungszapfens als umlaufende
Nut ausgebildet ist.
[0017] In einer bevorzugten Ausführungsform ist das erste Möbelteil eine Stütze oder eine
Platte, wobei die Aufnahmegruppe an einer Platte oder einer Stütze befestigt ist und
das zweite Möbelteil eine Platte oder eine Stütze ist. Vorzugsweise weist die Stütze
einen ovalen Querschnitt auf.
[0018] Es kann vorgesehen sein, dass die Stütze ein Tischbein und die Platte eine Tischplatte
ist.
[0019] In einer bevorzugten Ausführungsform hat das erste Möbelteil zwei Befestigungszapfen
und das zweite Möbelteil zwei Aufnahmedurchführungen zur Aufnahme der Befestigungszapfen,
wobei ein Abstand zwischen zwei benachbarten Aufnahmedurchführungen einer Aufnahmebaugruppe
mindestens doppelt so groß ist wie der Abstand einer Aufnahmedurchführung zu einer
benachbarten Möbelteil- bzw. Plattenkante. Somit lassen sich zwei benachbarte Platten
mit zwei benachbarten Aufnahmebaugruppen über eine gemeinsame Stütze, die zwei Befestigungszapfen
aufweist, miteinander verbinden.
[0020] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert, wobei
auf eine Zeichnung Bezug genommen wird, in der
Fig. 1 eine auseinandergezogene Perspektivansicht einer Aufnahmebaugruppe mit Spanneinrichtung
schräg von oben zeigt,
Fig. 2 die Aufnahmebaugruppe wie in Fig. 1 in zusammengesetztem Zustand zeigt,
Fig. 3 eine Perspektivansicht der Aufnahmebaugruppe mit Spanneinrichtung und einer
Stütze mit zwei Befestigungszapfen im unmontierten Zustand zeigt,
Fig. 4 die Komponenten aus Fig. 3 im montierten Zustand zeigt,
Fig. 5 eine Draufsicht von unten auf eine erfindungsgemäße Aufnahmebaugruppe mit Spanneinrichtung
zeigt,
Fig. 6a-c eine Draufsicht von oben auf eine Aufnahmebaugruppe der erfindungsgemäßen
Verbindungsanordnung in einer Freigabestellung (Fig.6a), einer Arretierstellung unmittelbar
nach dem Arretiervorgang (Fig.6b) und einer Arretierstellung, nachdem der Spannhebel
von der Rückstellfeder zurückgestellt wurde, (Fig. 6c) zeigt,
Fig. 7 eine Perspektivansicht auf einen Tisch, wobei die Tischbeine mit einer erfindungsgemäßen
Verbindungsanordnung an die Tischplatte montiert sind, zeigt,
Fig. 8a-b eine Perspektivansicht einer Verbindungsmöglichkeit einer Stütze mit zwei
Befestigungszapfen an zwei Aufnahmen zeigt,
Fig. 9a-b eine Draufsicht von oben auf einen mit einem Spannschieber zusammenwirkenden
Spannhebel in einer Freigabestellung (Fig. 9a) und einer Arretierstellung (Fig. 9b)
zeigt, und
Fig. 10a-b eine Draufsicht von unten auf einen mit einem Spannschieber zusammenwirkenden
Spannhebel in einer Freigabestellung (Fig. 10a) sowie einer Arretierstellung (Fig.
10b) zeigt.
[0021] Zunächst soll auf Fig. 1 bis Fig. 4 näher eingegangen werden. Die in Fig. 1 schräg
von oben dargestellte Aufnahmebaugruppe 2 weist ein Gehäuse 23, in dem eine Spanneinrichtung
5 gehalten ist, auf. Die Spanneinrichtung 5 umfasst einen Spannschieber 6, der in
dem Gehäuse 23 über Längsführungen 5a linear (Pfeil 56) verschiebbar gehalten und
über einen Spannhebel 8, der an dem Gehäuse 23 um eine Drehachse 8a drehbar gehalten
ist, betätigbar ist. Der Spannschieber ist über eine erste Befestigungsschraube 22a,
die einen Längsschlitz 6a des Spannschiebers 6 durchgreift, zwischen den Längsführungen
5a und der Spannhebel 8 über eine zweite Befestigungsschraube 22b an dem Gehäuse 23
gehalten. Der Spannschieber 6 weist eine Führungsausnehmung 11 mit einer ersten Randseite
11a sowie einer zweiten Randseite 11b auf, durch die sich im zusammengesetzten Zustand
ein Führungszapfen 12 (vgl. Fig. 10a, 10b), der an einer Unterseite des Spannhebels
8 von der Drehachse 8a beabstandet gehalten ist, parallel zu der Drehachse 8a nach
unten erstreckt. Ferner weist der Spannschieber 6 zwei Spanndurchfiihrungen 7 auf,
deren freier Querschnitt jeweils in einem Aufnahmeabschnitt 7a einer Außenabmessung,
etwa einem äußeren Durchmesser, eines aufzunehmenden Befestigungszapfens 3 (Fig. 3)
entspricht und in einem benachbarten Spannabschnitt 7b verengt ist.
[0022] Das Gehäuse 23 weist zwei Aufnahmedurchführungen 2a auf, deren Innenmaß oder Innendurchmesser
einem Außenmaß oder Außendurchmesser eines an einer Stütze 18 (vgl. Fig. 3) gehaltenen
Befestigungszapfens 3 entspricht, so dass ein Befestigungszapfen 3 in eine Aufnahmedurchführung
einführbar und formschlüssig, bevorzugt spielfrei, darin aufnehmbar ist. Ein in Querrichtung
des Befestigungszapfens 3 weitestgehend spielfreier Sitz des Befestigungszapfens 3
in der Aufnahmedurchführung 2a ist somit gewährleistet. Neben einer zylindrischen
Ausführung der Befestigungszapfen 3 und Aumahmedurchführung 2a ist auch eine konische
Bauweise möglich. Hierdurch ist eine besonders vorteilhafte formschlüssige und spielfreie
Verbindung zwischen den Befestigungszapfen 3 und den Aumahmedurchführungen 2a herstellbar,
so dass ein über die Verbindungsanordnung 1 zusammengestecktes Möbelstück auch in
einem noch nicht arretierten Zustand der Verbindungsanordnung 1 einen sicheren Stand
hat und die Arretierung der Befestigungszapfen 2 in der Spanneinrichtung 5 primär
dem Zweck dient, ein Lösen der Stütze 18 von der Aufnahmebaugruppe 2 in Richtung der
Längsachse 2b zu verhindern. Eine sekundäre Aufgabe der Spanneinrichtung 5 kann sein,
die Befestigungszapfen während des Arretiervorgangs weiter in die Aumahmedurchführung
2a zu ziehen und somit die Stütze 18 mit der Aufnahmebaugruppe 2 zu verspannen. In
diesem Fall weist die Spanndurchführung 7 in einem Randbereich - insbesondere dem
Spannabschnitt 7a benachbart - eine für diese Aufgabe geeignete Fase oder keilförmige
Ausbildung auf, so dass ein keilförmiger Spannbereich zum Zusammenwirken mit einer
hinterschnittenen Ausnehmung des Befestigungszapfens gebildet ist.
[0023] Fig. 3a erläutert eine konische oder kegelstumpfförmige Ausführung eines Befestigungszapfens
3 mit einem konischen (K) Zapfenkörper 3a, einer hinterschnittenen Nut 4 und einem
Kopf 3b. Im Gehäuse 23 sind korrespondierende konische Aufnahmedurchführungen 2a gebildet,
und es ist ein Anschlag vorgesehen, so dass jeder Befestigungszapfen entlang seiner
Längsachse 2b bis zu einer bestimmten Position in die Aufnahmedurchführung einschiebbar
ist, in der ein weitgehend oder völlig spielfreier Sitz besteht, der Befestigungszapfen
jedoch nicht in der konischen Aufnahmedurchführung festklemmen kann und leicht lösbar
ist.
[0024] In einer Öffnungsstellung, die in Fig. 1 bis Fig. 4 dargestellt ist, liegen die nicht
verengten Aufnahmeabschnitte 7a der einzelnen Spanndurchfiihrungen über den entsprechenden
Aufnahmedurchführungen 2a, so dass die Befestigungszapfen 3 der Stütze 18 vollständig
in die Aufnahmedurchführungen 2a und Spanndurchführungen 7 (vgl. Fig. 4) eingeführt
bzw. wieder ausgeführt werden können. Die Spanneinrichtung 5 weist eine Rückstellfeder
16 auf, die den Spannhebel 8 in einer Freigaberichtung 9b bis in eine Neutralstellung
(Fig. 6c) zurückstellt, in der der Spannhebel 8 über den in Arretierstellung befindlichen
Spannschieber 6 eine der Federkraft entgegengerichtete Gegenkraft erfährt.
[0025] Wie in Fig. 3 dargestellt, weisen die Befestigungszapfen 3 in einem oberen Bereich
eine umlaufende, ringförmige Ausnehmung oder Nut 4 auf, wobei in dem in Fig. 4 dargestellten,
montierten Zustand der Spannschieber 6 linear in eine Arretierstellung verschiebbar
ist, so dass die Spannabschnitte 7b in die Ausnehmungen 4 eingreifen und somit die
Stütze 18 mit den Befestigungszapfen 3 an dem Gehäuse 23 der Aufnahmebaugruppe 2 fixieren
und eine Lösebewegung in Richtung der Längsachse 2b verhindern. Das Zusammenwirken
der Befestigungszapfen 3 mit den Aufnahmedurchführungen 2a fixiert die Komponenten
2, 18 der Verbindungsanordnung im übrigen, so dass die Stütze 18 an der Aufnahmebaugruppe
2 formschlüssig und praktisch oder vollständig spielfrei fixiert ist.
[0026] Die Funktionsweise der Spanneinrichtung soll anhand Fig. 5 und Fig. 6a-6c näher erläutert
werden. Fig. 5 zeigt eine Aufnahmebaugruppe 2 von unten in einer Freigabeposition
(gestrichelte Linie) sowie einer Arretierposition (durchgezogene Linie). In der Freigabeposition
(Fig. 5, gestrichelte Linie und Fig. 6a) befindet sich der Führungszapfen 12 des Spannhebels
8 in einer ersten Position 12a in der Führungsausnehmung 11. Durch Betätigung des
Betätigungshebels 13 von einer Freigabeachse 15a in Arretierrichtung bis zum Anschlag
14b, an dem der Betätigungshebel auf einer Arretierachse 15b liegt, wird der Führungszapfen
12 von der ersten Position 12a in die zweite Position 12b bewegt. Hierbei drückt der
Führungszapfen gegen eine erste Randseite 11a', wodurch der Spannschieber entlang
den Längsführungen 5a nach rechts verschoben wird.
[0027] Dadurch, dass die erste Randseite 11 a nicht kreisbogenförmig um die Drehachse 8a
verläuft, sondern ihren Abstand von dieser kontinuierlich verringert, wie in Fig.
10 im Gegenuhrzeigersinn um die Drehachse 8a gesehen, wird der Spannschieber in einem
ersten Teil der Schwenkbewegung des Spannhebels zunächst relativ weit und anschließend
in einem zweiten Teil der Schwenkbewegung relativ wenig weit im Verhältnis zum jeweiligen
Verschwenkwinkel des Spannhebels bewegt, so dass im zweiten Teil der Bewegung eine
Untersetzungs- oder Verstärkungswirkung der auf den Spannhebel ausgeübten Spannkraft
erzielt wird.
[0028] Die Position am Ende des Verschließvorganges ist in Fig. 6b in der Draufsicht dargestellt.
Nach Loslassen des Betätigungshebels wird der Spannhebel durch die Spannfeder in Freigaberichtung
so weit zurückgestellt, bis der Betätigungshebel 13 auf einer Mittellinie 15c entlang
einer Längs- oder Bewegungsachse des Spannschiebers 6 liegt und der Führungszapfen
12 die Position 12c erreicht hat. Während dieses Vorgangs verändert der Spannschieber
6 seine Lage nicht und verbleibt in der Arretierposition.
[0029] Durch Betätigen des auf der Mittelachse 15c liegenden Betätigungshebels 13 in Freigaberichtung
9b bis zur Freigabelinie 15a wird der Führungszapfen 12 gegen eine zweite Randseite
11b der Führungsausnehmung 11 gedrückt und hierdurch der Spannschieber 6 entlang den
Längsführungen 5a in die Freigabestellung geschoben. In der dargestellten Ausführungsform
weist die erste Randseite 11a kleine Zacken 17 auf, die beim Arretiervorgang in der
Spanneinrichtung 5 ein rastartiges Gleiten des Führungszapfens 12 an der ersten Randseite
11a und ein entsprechendes Geräusch erzeugen und ein Rastgefühl vermitteln, das das
Feststellen haptisch und akustisch anzeigt.
[0030] Fig. 7 zeigt einen Tisch mit einer Tischplatte 19a und vier Tischbeinen 18a, die
jeweils über eine Aufnahmebaugruppe 2 an der Tischplatte 19a gehalten sind. Die Tischbeine
18a weisen einen ovalen Querschnitt auf und sind an einer Unterseite der Tischplatte
19a jeweils an einer Ecke derart angeordnet, dass eine längere Symmetrieachse der
ovalen Querschnittsfläche des Tischbeines 18a auf einer Winkelhalbierenden der jeweiligen
Ecke der Tischplatte 19a liegt.
[0031] Fig. 8a und 8b zeigen eine Möglichkeit, eine Stütze 18 mit zwei Befestigungszapfen
3 mit zwei unterschiedlichen Aufnahmebaugruppen 2 zu verbinden. Hierbei wird je ein
Befestigungszapfen 3 in eine vom Spannhebel 8 entfernte Aufnahmedurchführung 2a einer
Aufnahmebaugruppe 2 eingeführt, so dass die zwei Aufnahmebaugruppen 2 mit jeweils
einer Aufnahmekante 24 nebeneinander angeordnet sowie aneinander gekoppelt sind. Eine
derartige Verbindung ist insbesondere zum Aufbau von großen Tischflächen, die aus
miteinander verbundenen Tischen zusammengesetzt sind, wie z. B. Bankett- oder Konferenztischen
geeignet.
[0032] Fig. 3 und 3a zeigen eine Positionierungsrippe 25, die auf dem konischen Zapfenkörper
3a angeordnet ist. Die beiden Positionierungsrippen 25 der beiden Befestigungszapfen
2 sind zueinander weisend angeordnet. Jede konische Aumahmedurchführung 2a in dem
Gehäuse 23 ist mit einer entsprechenden, nicht dargestellten Positionierungsnut versehen,
in der eine Positionierungsrippe 25 positionsgenau aufnehmbar ist, so dass jeder Befestigungszapfen
nur in einer bestimmten, vorgegebenen Winkelorientierung an dem Gehäuse 23 fixiert
werden kann. Dies ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn wie vorstehend erläutert
eine Stütze 18 mit zwei Befestigungszapfen 3 an zwei unterschiedlichen Aufnahmebaugruppen
2 fixiert werden soll, da dann bereits bei Fixierung eines ersten Befestigungszapfens
an einer ersten Aufnahmebaugruppe die Orientierung der Stütze relativ zur Aufnahmebaugruppe
festgelegt ist.
[0033] Das Zusammenspiel zwischen Spannhebel und Spannschieber soll in Fig. 9a - 9b in einer
Draufsicht von oben sowie Fig. 10a - 10b in einer Draufsicht von unten näher erläutert
werden. In Fig. 9a und 10a sind der Spannschieber 6 und Spannhebel 8 in der Freigabeposition.
Deutlich erkennbar ist, dass der Führungszapfen 12 in einem seitlichen Bereich 11
c der Führungsausnehmung 11, der an die Randseiten 11a, b angrenzt und einen
[0034] Übergang dazwischen bildet, angeordnet ist. Fig. 9b und 10b zeigen den Spannschieber
6 und den Spannhebel 8 in der Arretierposition. Der Führungszapfen 12 liegt unterhalb
der Drehachse 8a an der ersten Randseite 11a der Führungsausnehmung 11 an.
[0035] Der Spannhebel 8 ist mit einer viertelkreisförmigen, mit der Drehachse 8a als Mittelpunkt
verlaufenden Aussparung 26 (Fig. 1, 6 und 9) versehen, durch die ein mit dem Gehäuse
23 fest verbundener Anschlagzapfen 28 greift und eine Schwenkbewegung des Spannhebels
8 unter Bildung der Anschläge 14a, 14b nur innerhalb eines Winkelbereichs, hierbei
von +/- 45° bezüglich der Mittellinie 15c, zulässt.
Bezugszeichenliste
[0036]
- 1
- Verbindungsanordnung
- 2
- Aufnahmebaugruppe
- 2a
- Aufnahmedurchführung
- 2b
- Längsachse
- 3
- Befestigungszapfen
- 3a
- konischer Zapfenkörper
- 3b
- Kopf
- 4
- Ausnehmung (Nut)
- 5
- Spanneinrichtung
- 5a
- Längsführung
- 5b
- Bewegungsrichtungen
- 6
- Spannschieber
- 6a
- Längsschlitz
- 7
- Spanndurchfiihrung
- 7a
- Aufnahmeabschnitt
- 7b
- Spannabschnitt
- 8
- Spannhebel
- 8a
- Drehachse
- 9a
- Arretierrichtung
- 9b
- Freigaberichtung
- 10a
- Verschließwinkelbereich
- 10b
- Öffnungswinkelbereich
- 11
- Führungsausnehmung
- 11 a
- erste Randseite
- 11 a'
- erste Randseite (in erster Position)
- 11a''
- erste Randseite (in zweiter Position)
- 11b
- zweite Randseite
- 11b'
- zweite Randseite (in erster Position)
- 11b''
- zweite Randseite (in zweiter Position)
- 11 c
- seitlicher Bereich
- 12
- Führungszapfen
- 12a
- erste Position
- 12b
- zweite Position
- 12c
- dritte Position
- 13
- Betätigungshebel
- 14a
- erster Anschlag
- 14b
- zweiter Anschlag
- 15a
- Freigabelinie
- 15b
- Arretierlinie
- 15c
- Mittellinie
- 16
- Rückstellfeder
- 17
- Zacken
- 18
- Stütze
- 18a
- Tischbein
- 19
- Platte
- 19a
- Tischplatte
- 20
- Plattenkante
- 21
- Abdeckung
- 22a
- erste Befestigungsschraube
- 22b
- zweite Befestigungsschraube
- 23
- Gehäuse
- 24
- Aufnahmekante
- 25
- Positionierungsrippe
- 26
- Aussparung
- 28
- Anschlagzapfen
1. Verbindungsanordnung (1) zur werkzeuglosen Montage von Möbelteilen, wobei ein mit
einem Befestigungszapfen (3) versehenes erstes Möbelteil an einem mit einer Aufnahmebaugruppe
(2) versehenen zweiten Möbelteil befestigbar ist, wobei die Aufnahmebaugruppe (2)
eine Aufnahmedurchführung (2a) zur Aufnahme des Befestigungszapfens (3) aufweist,
wobei der Befestigungszapfen (3) eine hinterschneidungsartige Ausnehmung (4) aufweist
und in einem in die Aufnahmedurchführung (2a) eingesetzten Zustand eine Spanndurchfiihrung
(7) eines Spannschiebers (6) einer Spanneinrichtung (5) durchsetzt und mit dieser
arretierbar ist, wobei der Spannschieber (6) in einer Längsführung (5a) quer zu einer
Längsachse (2b) der Aufnahmedurchführung (2a) linear verschiebbar ist, wobei der Spannschieber
(6) einen der Spanndurchfiihrung (7) benachbarten Spannabschnitt (7b) aufweist, der
durch Verschieben des Spannschiebers (6) in eine die Ausnehmung (4) des Befestigungszapfens
(3) hintergreifende Arretierstellung bringbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Spannschieber (6) durch einen um eine parallel zu der Längsachse (2b) der Aufnahmedurchführung
(2a) verlaufende Drehachse (8a) schwenkbaren Spannhebel (8) verschiebbar ist.
2. Verbindungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Spannschieber (6) oder der Spannhebel (8) eine Führungsausnehmung (11) und der
Spannhebel (8) oder Spannschieber (6) einen Führungszapfen (12) aufweist, wobei der
Führungszapfen (12) in der Führungsausnehmung (11) so angeordnet ist, dass der Führungszapfen
(12) durch Schwenken des Spannhebels (8) in eine Arretierrichtung (9a) in einem Verschließwinkelbereich
(10a) mit einer ersten Randseite (11a) der Führungsausnehmung (11) in Kontakt bringbar
ist, so dass der Spannschieber (6) linear in die Arretierstellung verschiebbar ist,
und wobei der Führungszapfen (12) bei einem Schwenken des Spannhebels (8) in eine
Freigaberichtung (9b) in einem Öffnungswinkelbereich (10b) mit einer zweiten Randseite
(11b) der Führungsausnehmung (11) in Kontakt bringbar ist, so dass der Spannschieber
(6) linear in eine Freigabestellung verschiebbar ist.
3. Verbindungsanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Spannhebel (8) einen Betätigungshebel (13) aufweist, der sich radial zu der Drehachse
(8a) erstreckt.
4. Verbindungsanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmebaugruppe (2) in der Freigabestellung des Spannhebels (8) einen ersten
Anschlag (14a) und in der Arretierstellung des Spannhebels (8) einen zweiten Anschlag
(14b) aufweist, wobei der Verschließwinkelbereich (10a) und der Öffnungswinkelbereich
(10b) zwischen dem ersten Anschlag (14a) und dem zweiten Anschlag (14b) angeordnet
sind.
5. Verbindungsanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschließwinkelbereich (10a) an den ersten Anschlag (14a) und den zweiten Anschlag
(14b) angrenzt.
6. Verbindungsanordnung nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Öffnungswinkelbereich (10b) an den ersten Anschlag (14a) angrenzt.
7. Verbindungsanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Öffnungswinkelbereich (10b) bis zu einer insbesondere in der Mitte zwischen
dem ersten Anschlag (14a) und dem zweiten Anschlag (14b) angeordneten Neutralstellung
(15) erstreckt.
8. Verbindungsanordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Spanneinrichtung (5) eine Rückstellfeder (16) aufweist, über die der Spannhebel
(8) von einer Position zwischen dem zweiten Anschlag (14b) und der Neutralstellung
(15) in die Neutralstellung (15) schwenkbar ist.
9. Verbindungsanordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Randseite (11 a) der Führungsausnehmung (11) Zacken (17) aufweist.
10. Verbindungsanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Befestigungszapfen (3) in der Aufnahmedurchführung (2a) in der Freigabestellung
und der Arretierstellung formschlüssig aufnehmbar ist.
11. Verbindungsanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (4) des Befestigungszapfens (3) als umlaufende Nut ausgebildet ist.
12. Verbindungsanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungszapfen (3) an einer Stütze (18) oder einer Platte (19) und die Aufnahmebaugruppe
(2) an einer Platte (19) oder einer Stütze (18) befestigt ist.
13. Verbindungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Möbelteil zwei Befestigungszapfen (3) und das zweite Möbelteil zwei Aufnahmedurchführungen
(2a) zur Aufnahme der Befestigungszapfen (3) aufweist, wobei ein Abstand zwischen
zwei benachbarten Aufnahmedurchführungen (2a) einer Aufnahmebaugruppe (2) mindestens
doppelt so groß wie der Abstand einer Aufnahmedurchführung (2a) zu einer benachbarten
Möbelteilkante, insbesondere Plattenkante (20) ist.