Verfahren zum Löschen von Bränden an Gebäuden und Anlagen
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Löschen von Bränden an Gebäuden und Anlagen.
[0002] In neuerer Zeit werden Gebäude und Anlagen mit Photovoltaik-, das heißt Solaranlagen
zur Energiegewinnung ausgerüstet. Derartige Photovoltaikanlagen weisen in bekannter
Weise Mehrfachanordnungen von miteinander in Seriell- und Parallelverbunden verschalteten
Photovoltaikmodulen auf, die an den Außenseiten von Gebäuden und Anlagen, insbesondere
Dächern, angeordnet sind.
[0003] Ein wesentliches Problem bei derartigen Anordnungen tritt im Falle eines Brandes
auf. An den Photovoltaikmodulen steht während der Belichtung eine hohe Spannung an,
die typischerweise bei bis zu 1000 Volt liegen kann. Tritt nun ein Brand auf, können
Gebäude und Anlagen mit Photovoltaikmodulen mit Löschwasser oder dergleichen nicht
gelöscht und oft auch nicht gefahrlos betreten werden, da hierbei die Gefahr von Stromschlägen
besteht, was eine erhebliche Gefährdung für das Löschpersonal bedeuten würde. Daher
ist man gezwungen bei Auftreten von Bränden an derartigen Gebäuden oder Anlagen komplette
Dachstühle oder Bauten mit Photovoltaikmodulen komplett abbrennen lassen zu müssen.
[0004] Um diesem Problem zu begegnen ist versucht worden, durch schaltungstechnische Maßnahmen
eine Betriebsunterbrechung von Photovoltaikanlagen herbei zu führen. Derartige Einrichtungen
können insbesondere Sicherungen aufweisen, wie in der
JP 110 40 838 A beschrieben. Problematisch hierbei ist, dass vom Löschpersonal im Brandfall nicht
geprüft werden kann, ob die Sicherungen tatsächlich ansprechen oder ob aufgrund der
Hitzeentwicklung oder Alterung die Sicherungen defekt sind. Damit aber bleibt ein
hohes Risiko für das Löschpersonal, welches letztlich ein Löschen der Photovoltaikmodulen
verhindert.
[0005] Aus der
DE 10 2008 029 491 B4 ist eine Schutzvorrichtung für eine Solaranlage bekannt. Im Fall einer Störung, insbesondere
in einem Brandfall, werden die stromführenden Leitungen der Solaranlage mit Sprengkapseln
aufgetrennt und so mechanisch unterbrochen. Da der Sprengvorgang selbst gefahrbringend
sein kann, da dadurch Lichtbögen oder dergleichen entstehen können, sind den Sprengkapseln
Löscheinheiten zugeordnet.
[0006] Eine derartige Schutzvorrichtung birgt jedoch ein andauerndes Risiko, da mit den
Sprengkapseln am Gebäude potentielle Gefahrenherde installiert werden. Zudem können
die Funktionen dieser Schutzvorrichtung nicht geprüft werden.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren bereitzustellen, mittels
dessen ein gefahrloses, sicheres Löschen von Gebäuden und Anlagen mit Photovoltaikmodulen
ermöglicht wird.
[0008] Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Merkmale des Anspruchs 1 vorgesehen. Vorteilhafte
Ausführungsformen und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
[0009] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Löschen von Bränden an Gebäuden und Anlagen
mit vorhandenen Photovoltaikmodulen. Zum Löschen wird ein Wasserstrahl aus einem Wasserrohr
geführt. Dem Wasserrohr werden Hartkörper zugeführt, die mit dem Wasserstrahl aus
dem Wasserrohr austreten. Damit können die Photovoltaikmodule zertrümmert werden.
[0010] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein sicheres und für das Löschpersonal gefahrloses
Löschen von Bränden an Gebäuden und Anlagen, die Photovoltaikanlagen mit Photovoltaikmodulen
an den Außenseiten aufweisen, gewährleistet.
[0011] Das Grundprinzip des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, dass mit den Hartkörpern,
die dem Wasserstrahl zugeführt werden, schnell und effizient die Photovoltaikmodule
zertrümmert werden können, so dass dort keine hohe Spannungen mehr anliegen und damit
der Brand ohne Gefährdungen für das Löschpersonal gelöscht werden kann.
[0012] Ein wesentlicher Vorteil hierbei ist, dass der Hartkörper durch den Wasserstrahl
des Wasserrohrs auf ein Zielobjekt geführt wird. Das Löschpersonal kann damit den
Wasserstrahl genau auf das Zielobjekt ausrichten um dann den Hartkörper exakt der
Bahn des Wasserstrahls folgend sicher und genau auf das Zielobjekt ausrichten. Dadurch
wird ein sicherer Gebrauch der Hartkörper gewährleistet.
[0013] Mit dem Hartkörper wird ein punktueller Energieeintrag auf dem Zielobjekt, insbesondere
einem Photovoltaikmodul, erzeugt. Dadurch wird auf dem Zielobjekt lokal gezielt eine
Beschädigung herbei geführt, das heißt das Zielobjekt wird lokal aufgerissen. Mit
dem auf den Hartkörper nachfolgenden Wasserstrahl wird die Einrißstelle schnell vergrößert,
wodurch das Zielobjekt effizient zertrümmert wird. Sollte bei einem ersten Auftreffen
eines Hartkörpers noch keine hinreichende Beschädigung des Zielobjekts erreicht werden,
kann dieses mit einer freiwählbaren Folge von Hartkörpern beaufschlagt werden.
[0014] Photovoltaikmodule weisen typischerweise mit Glasabdeckungen abgedeckte Solarzellen
auf. Der oder die auf ein solches Photovoltaikmodul auftreffenden Hartkörper durchschlagen
die Glasabdeckungen und reißen diese mit Unterstützung des Wasserstrahls ab. Damit
liegen die Solarzellen frei, die mit erheblich geringeren Energieeinträgen zerstört
werden können, was mit darauffolgenden Hartkörpern einfach erreicht werden kann. Durch
die so zerstörten Solarzellen werden die elektrischen Leitungen der Photovoltaikmodule
zerstört und damit die Verkettungen der Einzelmodule zu Mehrfachmodulen unterbrochen,
was zum Zusammenbruch der vom Photovoltaikmodul generierten Spannung führt. Damit
kann nachfolgend das Gebäude oder die Anlage ohne jegliche Gefahren wie Stromschläge
oder Kurzschlüsse mit dem Wasserstrahl sofort gelöscht werden, so dass die Voraussetzungen
dafür gegeben sind, beim Löschvorgang einen größtmöglichen Erhalt der Bausubstanz
zu gewährleisten. Zudem wird dadurch das Risiko bei der Rettung von Menschen und Tieren
durch das Löschpersonal verringert.
[0015] Dabei ist vorteilhaft, dass mit dem Hartkörper selektiv nur die Photovoltaikmodule
zerstört werden, so dass mit dem Hartkörper bei der Brandbekämpfung nur das zerstört
wird, was sowieso nicht gerettet werden kann.
[0016] Die Bruchstücke, die bei der Zertrümmerung durch die Hartkörper entstehen, fallen
nur dort an, wo sich im Brandfall niemand aufhalten darf, das heißt dies bedeutet
keine zusätzliche Personengefährdung.
[0017] Vorteilhaft bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist weiterhin, dass insbesondere
kleinere Bruchstücke oder Splitter, die beim Zertrümmern der Photovoltaikmodule mit
dem Hartkörper entstehen, durch den sofort nachströmenden Wasserstrahl aufgefangen,
das heißt derart gebunden werden, dass diese nicht frei herumspritzen. Dadurch werden
Gefährdungen von Personen weiter vermieden.
[0018] Da die Betätigung der Hartkörper über das Wasserrohr erfolgt, das zum Löschen verwendet
wird, kann eine Bedienperson, das heißt ein Feuerwehrmann einerseits das Wasserrohr
zum Löschen einsetzen und andererseits nach seiner Wahl gezielt Objekte mit dem Hartkörper
beaufschlagen. Beide Aktionen können in sicherer Entfernung von typischerweise mehr
als 10 Metern vom Brandherd durchgeführt werden, so dass für die Bedienperson keine
Gefahren, insbesondere keine elektrischen Gefahren bestehen. Besonders vorteilhaft
erfolgt die Bedienung des Wasserrohrs so, dass die Bedienperson von oben, beispielsweise
einem Löschfahrzeug, die Hartkörper auf die Zielobjekte richten kann.
[0019] Andererseits ist durch die Ankopplung an das Wasserrohr die Reichweite für die Beaufschlagung
von Objekten mit den Hartkörpern an die Reichweite des Wasserstrahls angepasst, was
durch die Führung der Hartkörper über den Wasserstrahl zu einer hohen Zielgenauigkeit
führt und andererseits die Gefahr von unterwünschten Querschlägern oder Abprallern
der Hartkörper minimiert.
[0020] Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die zur Zertrümmerung
der Photovoltaikmodule eingesetzten Hartkörper selbst nicht gefahrbringend sind, das
heißt keine explosiven Stoffe, Treibladungen, Federn, Gase oder giftige chemische
Stoffe enthalten. Die Hartkörper sind dadurch auch unbegrenzt lagerfähig und können
bei Übungen auch recycelt werden. Weiterhin ist vorteilhaft, dass die Hartkörper nach
dem Brandeinsatz problemlos mit dem anfallenden Brandschutt entsorgt werden können.
[0021] Die als Kugeln ausgebildeten Hartkörper können einerseits aus Massivkörpern bestehen,
wobei diese vorteilhaft aus Stahl bestehen können. Auch andere Materialien wie weitere
metallische Werkstoffe, Keramiken oder Glas sind denkbar. Derartig ausgebildete Hartkörper
können kostengünstig hergestellt werden. Weiterhin können die Hartkörper als Hohlkörper
ausgebildet sein, wobei in diesen brandhemmende Materialien oder die Brandlöschung
unterstützende Materialien angeordnet sein können. Die auf den Zielobjekten auftreffenden
Hartkörper platzen dann auf, so dass die brandhemmenden Materialien austreten können,
wodurch der Löschvorgang beschleunigt wird.
[0022] Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dem Wasserrohr eine Dosiervorrichtung
zugeordnet. Mittels der Dosiervorrichtung werden die Hartkörper aus einem Reservoir
einzeln dem Wasserrohr zugeführt.
[0023] Die Dosiervorrichtung ist bedienerfreundlich ausgebildet, so dass diese ohne besondere
Einweisung vom Löschpersonal bedient werden kann. Die Funktion der Vorrichtung ist
derart, dass die Hartkörper aus dem Reservoir einzeln in das Wasserrohr eingeführt
werden um dann über das Wasserrohr in Richtung eines Zielobjekts, insbesondere eines
Photovoltaikmoduls, ausgegeben zu werden. Innerhalb des Wasserrohrs erfolgt dabei
eine Beschleunigung des Hartkörpers bis dieser die Geschwindigkeit des Wasserstrahls
erreicht.
[0024] Um ein Verkanten der Hartkörper bei der Führung zum und im Wasserrohr zu vermeiden,
sind diese kugelförmig ausgebildet. Der Innendurchmesser des Wasserrohrs von der Eintrittsstelle
der Hartkörper bis zum Austritt ist etwas größer als der Durchmesser der Hartkörper,
so dass diese mit geringem Spiel und damit mit geringstmöglicher Reibung im Wasserrohr
geführt werden.
[0025] Vorteilhaft weist die Dosiervorrichtung, eine Vereinzelungseinheit zum Vereinzeln
der Hartkörper auf. Die Vereinzelungseinheit arbeitet beispielsweise mittels eines
Kolbenantriebs, eines Kugelgetriebes oder einer Mechanik.
[0026] Mit der Vereinzelungseinheit wird erreicht, dass immer nur ein Hartkörper in das
Wasserrohr eingeführt und dann über dieses ausgeführt wird. Die Zufuhr von Hartkörpern
in das Wasserrohr erfolgt mittels der Vereinzelungseinheit vorzugsweise derart, dass
dabei der Wasserstrahl im Wasserrohr nicht beeinträchtigt wird, das heißt es treten
durch den Hartkörper keine Rückstöße auf den nachdringenden Wasserstrahl auf. So wird
der Wasserstrahl nur kurzzeitig unterbrochen, bis der Hartkörper im Wasserrohr auf
die Geschwindigkeit des Wasserstrahls beschleunigt wird. Dies kann durch geeignete
Dimensionierungen der Komponenten der Dosiervorrichtung und des Wasserrohrs erfolgen.
Weiterhin können hierzu Entlastungsöffnungen im Wasserrohr vorgesehen sein, durch
die überschüssiges Wasser bei Einführen des Hartkörpers in das Wasserrohr entweichen
kann. Die Entlastungsöffnungen können vorzugsweise mit Ventilen oder dergleichen verriegelt
werden, wobei diese typischerweise geschlossen sind, wenn kein Hartkörper dem Wasserrohr
zugeführt wird. Weiterhin kann mit den Entlastungsöffnungen auch ein Rückfließen von
Wasser in die Dosiervorrichtung verhindert werden, wenn gerade ein Hartkörper dem
Wasserrohr zugeführt wird. Ein derartiges Rückströmen von Wasser in die Dosiervorrichtung
kann auch durch eine Ausbildung der Vereinzelungseinheit derart ausgeschlossen werden,
dass diese Verschlussmittel aufweist, die die Vereinzelungseinheit sofort nach Ausführen
eines Hartkörpers in das Wasserrohr verriegeln.
[0027] Zweckmäßig weist die Dosiervorrichtung eine maschinelle und/oder manuell arbeitende
Bedieneinheit auf.
[0028] Aus Sicherheitsgründen empfiehlt es sich in jedem Fall eine manuelle Bedieneinheit
wie zum Beispiel eine Handkurbel vorzusehen, da diese keine störanfälligen elektrischen
oder maschinellen Komponenten aufweist und daher ausfallsicher ist.
[0029] Eine solche Handkurbel kann so ausgelegt sein, dass pro Umdrehung ein oder mehrere
Hartkörper dem Wasserrohr zugeführt werden. Durch ein Schneckengetriebe oder dergleichen
kann ein unerwünschtes zufälliges selbsttätiges Drehen der Handkurbel unterbunden
werden, wodurch eine unerwünschte zufällige Zufuhr eines Hartkörpers zum Wasserrohr
unterbunden wird.
[0030] Der Bedienkomfort kann weiter dadurch erhöht werden, dass eine maschinelle Bedieneinheit
vorgesehen ist, die zum Beispiel einen elektrisch, pneumatisch oder hydraulisch arbeitenden
Motor aufweist.
[0031] Generell weist die Bedieneinheit als zusätzliches Sicherungsmittel eine Verriegelung
auf. Eine Bedienperson muss dann aktiv die Bedieneinheit entriegeln, um die Bedieneinheit
betätigen zu können. Ein zufälliges Einführen von Hartkörpern in das Wasserrohr wird
dadurch ausgeschlossen.
[0032] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann dem Wasserstrahl über
die Dosiervorrichtung Schaum oder Schaumbildner mit Luft zugeführt werden.
[0033] Zudem kann auf ein am Austritt des Wasserrohrs angeordnetes Mundstück, ein Strahlstörer
aufgebracht werden. Mit dem Strahlstörer kann ein Sprühwasserstrahl für Löscharbeiten
bei geringer Reichweite generiert werden, der zum Beispiel zum Eigenschutz oder einem
flächigen Bewässern dient.
[0034] Dabei ist der Strahlstörer bevorzugt klappbar am Mundstück des Wasserrohrs angeordnet.
Der Strahlstörer wird zur Vermeidung von Beschädigungen weggeklappt, wenn Hartkörper
aus dem Wasserrohr ausgeführt werden.
[0035] Damit können mit einem einzigen Wasserrohr unterschiedliche Funktionen erfüllt werden.
[0036] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
- Figur 1:
- Schematische Darstellung des vorderen Endes eines Wasserrohrs einer Löscheinrichtung
mit einer zugeordneten Dosiervorrichtung zum Eintrag von Hartkörpern in das Wasserrohr
bei aus dem Wasserrohr austretenden Wasserstrahl.
- Figur 2:
- Anordnung gemäß Figur 1 bei Austritt eines Hartkörpers aus dem Wasserrohr
[0037] Die Figuren 1 und 2 zeigen das vordere Ende eines Wasserrohrs 1 einer im Weiteren
nicht dargestellten Löscheinheit zum Löschen von Bränden. Die Löscheinheit kann in
bekannter Weise von einem Löschfahrzeug mit einer ein- und ausfahrbaren Leiter gebildet
sein, wobei das Wasserrohr 1 an der Leiter vorteilhaft so positionerbar ist, dass
eine Bedienperson von der Leiter aus mit dem Wasserrohr 1 einen Brand löschen kann.
[0038] Dem Wasserrohr 1 ist eine Dosiervorrichtung 2 zugeordnet, mittels derer einzeln dem
Wasserrohr 1 kugelförmige Hartkörper 3 zugeführt werden können.
[0039] Die Dosiervorrichtung 2 weist ein Reservoir in Form eines Vorratsbehälters 4 auf,
in dem ein Vorrat von Hartkörpern 3 gelagert ist. Mittels einer Vereinzelungseinheit
5 können einzeln Hartkörper 3 aus dem Vorratsbehälter 4 ausgeführt und in das Wasserrohr
1 eingeführt werden. Die Vereinzelungseinheit 5 wird mit einer Bedieneinheit 6 betätigt.
Bei jeder Betätigung wird ein Hartkörper 3 dem Wasserrohr 1 zugeführt.
[0040] Figur 1 zeigt die Standardfunktion des Wasserrohrs 1, bei welcher über das Wasserrohr
1 ein Wasserstrahl 7 ausgeleitet wird um einen Brand zu löschen.
[0041] Für den Fall, dass ein Brand an einem Gebäude oder Anlage gelöscht werden soll, an
dessen Außenseite Photovoltaikmodule einer Photovoltaikanlage angeordnet sind, besteht
beim Löschen des Brands die Gefahr von Stromschlägen und Kurzschlüssen, da die Anordnung
der Photovoltaikmodule mit hohen Spannungen, typisch bis 1000 Volt beaufschlagt ist.
[0042] Um diese Gefahr zu vermeiden werden zu Beginn des Löschvorgangs mit den Hartkörpern
3 die Photovoltaikmodule gezielt zertrümmert. Hierzu wird je nach Bedarf eine bestimmte
Anzahl von Hartkörpern 3 einzeln aus dem Vorratsbehälter 4 entnommen und dem Wasserrohr
1 zugeführt, so dass der jeweilige Hartkörper 3 mit dem Wasserstrahl 7 auf das zur
zertrümmende Photovoltaikmodul geführt ist.
[0043] Der Eintrag eines Hartkörpers 3 in das Wasserrohr 1 erfolgt so, dass der Wasserstrahl
7 nur kurzzeitig unterbrochen wird. Das vordere Ende des Wasserrohrs 1 bildet eine
Beschleunigungsstrecke, in der der Hartkörper 3 durch den nachfolgenden Wasserstrahl
7 auf die Geschwindigkeit des Wasserstrahls 7 beschleunigt wird und dann in der gleichen
Richtung wie der Wasserstrahl 7 aus dem Wasserrohr 1 austritt (Figur 2) und mit diesem
auf das Photovoltaikmodul geführt ist. Die Bahn des Hartkörpers 3 ist somit durch
den Wasserstrahl 7 vorgegeben und kann so von der Bedienperson einfach kontrolliert
werden.
[0044] Die Durchmesser der Hartkörper 3 sind an den Durchmesser des Wasserrohrs 1 so angepasst,
dass diese im Wasserrohr 1 mit geringem Spiel und damit reibungsarm geführt sind.
Die Hartkörper 3 sind im vorliegenden Fall als Massivkörper ausgebildet, beispielsweise
in Form von Kugellagerkugeln oder Glaskugeln, die kostengünstig herstellbar sind.
Alternativ können die Hartkörper 3 als Hohlkörper ausgebildet sein, in denen brandhemmende
Substanzen enthalten sind. Bei Auftreffen der Hartkörper 3 auf Zielobjekte platzen
diese auf, so dass die brandhemmenden Substanzen austreten können. In jedem Fall sind
die Hartkörper 3 so beschaffen, dass diese rein passive Körper bilden, von denen selbst
keine Gefahren wie Explosionen ausgehen.
[0045] Die Vereinzelungseinheit 5 der Dosiervorrichtung 2 arbeitet derart, dass die Hartkörper
3 einzeln dem Wasserrohr 1 so zugeführt werden, dass der Wasserstrahl 7 im Wasserrohr
1 nicht gestört wird, das heißt nur kurz bei Einführen des Hartkörpers 3 unterbrochen
wird. Dann jedoch fließt der Wasserstrahl 7 sofort ungehindert weiter und beschleunigt
den Hartkörper 3 im Wasserrohr 1 bis er schließlich mit der Geschwindigkeit des Wasserstrahls
7 aus dem Wasserrohr 1 ausgetragen wird.
[0046] Weiterhin ist die Vereinzelungseinheit 5 so ausgebildet, dass bei Einführen eines
Hartkörpers 3 in das Wasserrohr 1 kein Wasser in die Vereinzelungseinheit 5 zurückströmt.
[0047] Die Vereinzelungseinheit 5 kann eine mit der Bedieneinheit 6 betätigbare Kolbeneinheit
aufweisen, wobei ein in einem Führungsrohr geführter Kolben eine oszillierende Bewegung
ausführt, um einen Hartkörper 3 aus dem Vorratsbehälter 4 in das Wasserrohr 1 zuführen.
Mittels eines geeigneten Mechanismus wird dabei sichergestellt, dass in der nur ein
Hartkörper 3 in das Führungsrohr eingeführt wird. Weiterhin ist am Ausgang des Führungsrohrs
ein Verschlussmechanismus vorgesehen der das Führungsrohr sofort verriegelt, wenn
ein Hartkörper 3 aus diesem in das Wasserrohr 1 eingeführt wird. Dadurch wird ein
Einströmen von Wasser in das Führungsrohr vermieden.
[0048] Alternativ kann die Vereinzelungseinheit 5 ein Kugelgetriebe aufweisen, bei welchem
eine Einzelausführung von Hartkörper 3 zum Wasserrohr 1 durch eine geeignete Schraube
und geeignet ausgebildeten Gängen eines Gehäuses vorgesehen ist.
[0049] Die Bedieneinheit 6 besteht im vorliegenden Fall aus einer Handkurbel die mechanisch
betätigt wird. Zudem kann auch ein motorischer antrieb mit einem Elektromotor, einer
Pneumatik oder einer Hydraulik als Bedieneinheit 6 vorgesehen sein.
Bezugszeichenliste
[0050]
- (1)
- Wasserrohr
- (2)
- Dosiervorrichtung
- (3)
- Hartkörper
- (4)
- Vorratsbehälter
- (5)
- Vereinzelungseinheit
- (6)
- Bedieneinheit
- (7)
- Wasserstrahl
1. Verfahren zum Löschen von Bränden an Gebäuden und Anlagen mit dort vorhandenen Photovoltaikmodulen,
wobei zum Löschen ein Wasserstrahl (7) aus einem Wasserrohr (1) geführt ist, dadurch gekennzeichnet, dass dem Wasserrohr (1) Hartkörper (3) zugeführt werden, die mit dem Wasserstrahl (7)
aus dem Wasserrohr (1) austreten und mit welchem die Photovoltaikmodule zertrümmert
werden können.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hartkörper (3) mittels des Wasserstrahls (7) auf ein Zielobjekt zentriert werden.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet dass, die Hartkörper (3) aus Materialien bestehen, von welchen keine Gefährdungen ausgehen.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Hartkörper (3) kugelförmig sind.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Hartkörper (3) Massivkörper bilden.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Hartkörper (3) Hohlkörper bilden, in deren Innenraum brandhemmende oder die Brandlöschung
unterstützende Materialien angeordnet sind.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass dem Wasserrohr (1) eine Dosiervorrichtung (2) zugeordnet ist, mittels derer Hartkörper
(3) aus einem Reservoir einzeln dem Wasserrohr (1) zugeführt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Dosiervorrichtung (2) eine Vereinzelungseinheit (5) zum Vereinzeln der Hartkörper
(3) aufweist, welche mittels eines Kolbenantriebs, eines Kugelgetriebes oder einer
Mechanik arbeitet.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass Dosiervorrichtung (2) eine maschinelle und/oder manuell arbeitende Bedieneinheit
(6) aufweist.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Dosiervorrichtung (2) Mittel aufweist, mittels der die Hartkörper (3) dem Wasserstrahl
(7) zugeführt werden, ohne diesen zu stören.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Dosiervorrichtung (2) Mittel aufweist, die ein Einströmen von Wasser bei Zufuhr
eines Hartkörpers (3) in den Wasserstrahl (7) verhindern.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass im Wasserrohr (1) Entlastungsöffnungen vorgesehen sind.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass dem Wasserstrahl (7) über die Dosiervorrichtung (2) Schaum oder Schaumbildner mit
Luft zugeführt werden können.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass auf ein am Austritt des Wasserrohrs (1) angeordnetes Mundstück ein Strahlstörer aufgebracht
werden kann.