[0001] Die Erfindung betrifft ein Rohr nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren
zur Bearbeitung von Rohrenden durch plastisches Kaltverformen.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind Rohre bekannt, deren Ende verjüngt ist, sodass das
verjüngte Ende beispielsweise in das gegenüberliegende Ende eines baugleichen oder
ähnlichen Rohrs eingesteckt werden kann. Derartige Rohre werden beispielsweise zum
Aufbau von Zelten verwendet und sind insbesondere aus dem Gerüstbau bekannt. Die Rohrenden
derartiger Rohre werden derart verjüngt, dass der Außendurchmesser des verjüngten
Rohrendes im Wesentlichen dem Innendurchmesser des unverjüngten Rohrs entspricht.
Ein geringes Spiel ist jedoch erforderlich, damit das verjüngte Rohrende in ein anderes
Rohr gleicher Bauart eingeschoben werden kann, ohne dass es zum Klemmen zwischen den
beiden Rohren kommt.
[0003] Aus dem Stand der Technik sind auch mehrere Verfahren zur Erzeugung eines verjüngten
Rohrendes bekannt. So kann die Verjüngung beispielsweise durch umlaufende Walzen oder
durch Einziehen des Rohrs mittels einer Formhülse, auch Matrize oder Einziehwerkzeug
genannt, erzeugt werden. Beispielsweise ist aus
DE 20 2008 017 196 U1 eine Vorrichtung zum Einziehen eines Rohrendes bekannt. Die Formhülse, in die das
Rohrende in axialer Richtung eingepresst wird, ist innen konisch verjüngt, sodass
nach dem Einziehvorgang ein konisch ausgebildeter Übergangsbereich zwischen dem verjüngten
Rohrende und dem unverjüngten Rohr besteht. Dies hat zur Folge, dass ein Rohr, dass
auf das verjüngte Rohrende aufgesteckt wird, nicht an einer glatten Auflagefläche
anliegt. Dies führt dazu, dass sich insbesondere bei mehreren zusammengesteckten Rohren
eine äußerst toleranzbehaftete Gesamtlänge ergibt. Dies rührt daher, da der axiale
Auflagepunkt eines aufgesteckten Rohrs aufgrund des konischen Übergangsbereichs zwischen
dem verjüngten Rohrende und dem unverjüngten Rohr mehreren Unsicherheitsaktoren, wie
Verschleiß oder Durchmessertoleranzen, unterliegt. Zudem führt der konische Übergangsbereich
oft dazu, dass ein aufgestecktes Rohr an dem konischen Übergangsbereich klemmt und
sich nicht mehr oder nur schwer von dem verjüngten Rohrende abziehen lässt.
[0004] Aus diesem Grund ist es auch bekannt, das Rohr nach dem Einziehen des Rohrendes im
Bereich des Übergangs zu stauchen, sodass aus dem konischen Übergang eine axiale Anlagefläche
entsteht. Durch den Stauchvorgang wölbt sich ein Wulst in einem an den Übergang angrenzenden
Bereich des unverjüngten Rohrs nach außen. Ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen
Rohrendes ist beispielsweise aus
DE 2654439 A1 bekannt. Auch die
DE 1972690 U offenbart ein Gerüstrohr, dass zwischen dem verjüngten Ende und dem unverformten
Rohr einen Wulst aufweist.
[0005] Gerüstrohre mit einem Wulst zwischen dem verjüngten Rohrende und dem unverformten
Rohr haben den Nachteil, dass sie aufgrund des radial nach außen abstehenden Wulstes
beispielsweise nicht durch Halteschellen hindurchgeschoben werden können, die zur
Montage bzw. Demontage eines Gerüsts lediglich gelockert und nicht vollständig geöffnet
werden. Auch kann es andere Anwendungen geben, die das Durchschieben eines Gerüstrohrs
durch eine Öffnung erfordern, die im Wesentlichen dem Außendurchmesser des unverformten
Rohrs entspricht. Dies ist mit Rohren, die einen nach außen abstehenden Wulst aufweisen,
nicht möglich.
[0006] Während Gerüstrohre mit einem durch Stauchung erzeugten Wulst eine gute axiale Auflagefläche
für ein aufgestecktes Rohr bieten, ist die Lasteinleitung in den unverformten Bereich
des Rohrs über den Wulst nicht optimal. Der Wulst bildet eine Art federndes Element
zwischen der axialen Auflagefläche und dem unverformten Bereich des Gerüstrohrs. Bei
größeren axialen Kräften, die auf ein System aus mehreren zusammengesteckten Gerüstrohren
wirken, kann es ferner dazu kommen, dass der Wulst zwischen axialer Auflagefläche
und unverformtem Rohrbereich weiter gestaucht wird. Zum einen führt dies zu einer
Längenveränderung des Gerüstrohrs, zum anderen kann dies auch dazu führen, dass sich
die zusammengesteckten Rohre aufgrund der Verformung nicht mehr auseinanderziehen
lassen bzw. klemmen.
[0007] Aus dem Stand der Technik ist es ferner bekannt, das verjüngte Rohrende als separates
Bauteil bereitzustellen, in ein unverformtes Rohr mit größeren Durchmesser einzustecken
und anschließend vorzugsweise von innen mit dem größeren Rohr zu verschweißen. Dadurch
wird zwar eine saubere Auflagefläche erzeugt, auch die Lasteinleitung in das Gerüstrohr
ist optimal, jedoch ist diese Vorgehensweise aufwendig und teuer in der Herstellung.
Außerdem kann es beim Schweißvorgang zum thermischen Verzug der Rohre kommen, was
dazu führen kann, dass die Gerüstrohre beim Ineinanderstecken und Auseinanderziehen
klemmen.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Rohr mit einem verjüngten Rohrende
bereitzustellen, dass eine gute axiale Auflagefläche zwischen dem verjüngten Bereich
und dem unverformten Rohr bietet und gleichzeitig eine optimale Lasteinleitung gewährleistet.
Zudem soll vermieden werden, dass ein Wulst erheblich über den Außenumfang des unverformten
Rohrs nach außen absteht. Das Rohr soll zudem einfach zu fertigen und günstig in der
Herstellung sein. Es ist ferner Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
zur Herstellung eines derartigen Rohrs bzw. zur Bearbeitung von Rohrenden bereitzustellen.
[0009] Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs 1 der vorliegenden
Erfindung. Die Erfindung geht aus von einem Rohr mit einem ersten Abschnitt und mit
einem an den ersten Abschnitt angrenzenden zweiten Abschnitt, wobei der erste Abschnitt
einen ersten Querschnitt mit einer ersten Außenkontur und einer ersten Innenkontur,
und der zweite Abschnitt einen zweiten Querschnitt mit einer zweiten Außenkontur und
einer zweiten Innenkontur aufweisen. Ferner ist der zweite Abschnitt in ein Rohr,
dessen Querschnitt dem ersten Querschnitt entspricht, einsteckbar. Erfindungsgemäß
ist vorgesehen, dass der erste Abschnitt und der zweite Abschnitt über einen Doppelfalz
einstückig miteinander verbunden sind, wobei die Falzlagen des Doppelfalzes unmittelbar
aneinanderliegen.
[0010] Die erfindungsgemäße Lösung bietet den Vorteil, dass eine genau definierte axiale
Anlagefläche zwischen dem verjüngten zweiten Abschnitt und dem unverjüngten ersten
Abschnitt besteht. Durch den Doppelfalz, dessen Falzlagen unmittelbar aneinanderliegen,
ist ferner gewährleistet, dass das Rohr im Bereich des Doppelfalzes nicht wesentlich
über die Außenkontur des ersten Abschnitts erweitert ist. Das Rohr kann daher durch
Öffnungen hindurch gesteckt werden, die in ihrem Querschnitt im Wesentlichen dem Außenumfang
des Rohres entsprechen. Dadurch, dass die Falzlagen des Doppelfalzes unmittelbar aneinanderliegen,
ist zudem eine optimale Lasteinleitung gewährleistet. Der Doppelfalz kann durch axial
einwirkende Kräfte bei normaler Verwendung nahezu nicht mehr verformt werden. Mit
einstückiger Verbindung zwischen erstem Abschnitt und zweitem Abschnitt ist gemeint,
dass erster Abschnitt und zweiter Abschnitt nicht durch eine Schweißnaht oder durch
eine andere Fügestelle miteinander verbunden sind, sondern aus einem einzigen durchgehenden
Rohr bestehen. Das erfindungsgemäße Rohr ist einfach zu fertigen und günstig in der
Herstellung.
[0011] Sofern das erfindungsgemäße Rohr als Gerüstrohr zum Einsatz kommt, besteht es aus
Metall, vorzugsweise aus Stahl. Jedoch sind auch andere Materialien denkbar, die eine
Fertigung des Rohrs und eine Bearbeitung des Rohrendes ähnlich der Metallbearbeitung
zulassen. Vorzugsweise handelt es sich bei dem Rohr um ein hohlzylindrisches Rohr,
jedoch sind auch Rohre mit anderem Querschnitt, wie z.B. einem rechteckigen Querschnitt
mit abgerundeten Ecken denkbar. Das erfindungsgemäße Rohr kann auch einen poligonen
Querschnitt aufweisen. Vorzugsweise weisen erster Abschnitt und zweiter Abschnitt
des Rohrs jeweils über deren gesamte Länge bzw. nahezu deren gesamte Länge einen konstanten
Querschnitt auf.
[0012] Vorteilhafte Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0013] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist
das Rohr im Bereich des Doppelfalzes eine Außenkontur auf, die im Wesentlichen der
ersten Außenkontur entspricht. Wenn das Rohr im Bereich des Doppelfalzes eine lediglich
gering größere Außenkontur aufweist als der unverformte erste Abschnitt des Rohrs,
so kann das Rohr durch gelockerte Befestigungsrohrschellen hindurchgeschoben werden.
Besonders vorteilhaft es, wenn die Außenkontur im Bereich des Doppelfalzes exakt der
ersten Außenkontur entspricht und somit das Rohr an keiner Stelle breiter ist als
im Bereich des unverformten ersten Abschnitts.
[0014] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung entspricht
die zweite Außenkontur der ersten Innenkontur abzüglich eines geringen Spiels. Dadurch
wird erreicht, dass ineinandergesteckte Rohre einen guten Sitz aufweisen und es gleichzeitig
möglich ist, die Rohre leichtgängig ineinander zu stecken und auseinander zu ziehen.
[0015] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung stellt
der zweite Abschnitt ein Ende des Rohrs dar und ist am freien Ende außen abgefast.
Durch die Fase wird das Ineinanderstecken der Rohre erleichtert.
[0016] In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
weist der zweite Abschnitt ein freies Ende auf, wobei ein zumindest bereichsweise
plattenförmiges Bauteil mit einer Vorderseite, einer Rückseite und einer Durchtrittsöffnung
auf den zweiten Abschnitt aufgesteckt ist, so dass der zweite Abschnitt die Durchtrittsöffnung
durchdringt und die Vorderseite des Bauteils an einem durch den Doppelfalz gebildeten
axialen Anschlag des Rohrs anliegt, und wobei ferner das freie Ende des zweiten Abschnitts
radial nach außen auf die Rückseite des Bauteils umgebördelt ist. Dadurch kann am
Rohrende ein weiteres Bauteil fixiert sein, wobei eine einfache, stabile und äußerst
genau Fixierung des zusätzlichen Bauteils möglich ist. Durch den axialen Anschlag,
der durch den Doppelfalz gebildet ist, kann eine präzise Ausrichtung des Rohrs senkrecht
zur Ebene des bereichsweise plattenförmigen Bauteils gewährleistet werden. Durch Umbördeln
des freien Endes des zweiten Abschnitts wird ein Formschluss zwischen Rohr und zusätzlichem
Bauteil in axialer Richtung erreicht. Durch einen hohen Anpressdruck beim Umbördeln
des freien Endes des zweiten Abschnitts auf die Rückseite des zusätzlichen Bauteils
kann ferner ein zusätzlicher Kraftschluss zwischen dem Rohr und dem zusätzlichen Bauteil
erreicht werden. Die Durchtrittsöffnung in dem zusätzlichen bereichsweise plattenförmigen
Bauteil ist vorzugsweise so ausgebildet, dass ein geringes Spiel zwischen der Durchtrittsöffnung
und der Außenkontur des zweiten Abschnitts besteht. Dadurch kann das zusätzliche Bauteil
leicht und ohne großen Kraftaufwand auf den zweiten Abschnitt des Rohrs aufgesteckt
werden. Zwischen der Durchtrittsöffnung des zusätzlichen Bauteils und dem zweiten
Abschnitt des Rohrs kann auch eine Presspassung bestehen.
[0017] Vorzugsweise ist die Länge des zweiten Abschnitts des Rohrs so bemessen, dass das
radial nach außen auf die Rückseite des Bauteils umgebördelte freie Ende zumindest
mit der Außenkontur des Querschnitts des ersten Abschnitts abschließt oder sogar etwas
weiter radial nach außen absteht. So kann ein sicherer und stabiler Zusammenhalt zwischen
Rohr und zusätzlichem Bauteil gewährleistet werden.
[0018] Die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Rohrendes mit zusätzlichem Bauteil ermöglicht
die Fixierung des Rohrs an einem beliebigen Gegenstand. So kann das zusätzliche Bauteil
beispielsweise durch eine Tür gebildet sein, an der das Rohr als Türgriff angebracht
ist.
[0019] Ganz besonders bevorzugt handelt es sich bei dem zumindest bereichsweise plattenförmigen
Bauteil jedoch um eine Grundplatte einer Deckenstütze. Das erfindungsgemäße Rohr ist
in diesem Fall selbst als Deckenstütze ausgebildet, wobei die Grundplatte der Deckenstütze
einfach, kostengünstig, stabil und äußerst präzise am Rohrende befestigt ist.
[0020] Das Umbördeln des freien Endes des zweiten Abschnitts auf die Rückseite des zusätzlichen
Bauteils erfolgt vorzugsweise durch Umwalzen des über die Rückseite des plattenförmigen
Bauteils hervorstehenden Teils des zweiten Abschnitts.
[0021] Die Erfindung stellt ferner ein Verfahren zur Bearbeitung von Rohrenden durch plastisches
Kaltverformen bereit, durch welches insbesondere das weiter oben beschriebene erfindungsgemäße
Rohr hergestellt werden kann. Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst mehrere Verfahrensschritte.
In einem ersten Verfahrensschritte wird das Ende eines Rohrs eingezogen, sodass das
Rohr nach dem Einziehvorgang einen unverformten ersten Abschnitt mit einem ersten
Querschnitt, einen durch den Einziehvorgang verformten zweiten Abschnitt mit einem
zweiten Querschnitt, sowie einen Übergang zwischen dem ersten Abschnitt und dem zweiten
Abschnitt aufweist, wobei der zweite Querschnitt kleiner ist als der erste Querschnitt.
Im ersten Verfahrensschritt findet somit lediglich zunächst eine Verjüngung des Rohrendes
statt. In einem darauffolgenden Verfahrensschritt wird ein nach außen gerichteter
umlaufender Wulst in einem unmittelbar an den Übergang angrenzenden Bereich des ersten
Abschnitts mittels Stauchen des Rohrs in diesem Bereich erzeugt. Nach diesem Verfahrensschritt
wird der Wulst über den Übergang in Richtung des freien Endes des zweiten Abschnitts
umgeschlagen, sodass ein Doppelfalz entsteht, über welchen der erste Abschnitt mit
dem zweiten Abschnitt verbunden ist.
[0022] Durch das Umschlagen des Wulstes wird erreicht, dass die Außenkontur des Rohrs im
Bereich des Doppelfalzes im Wesentlichen der Außenkontur des ersten Abschnitts entspricht.
Ferner wird dadurch ebenso erreicht, dass die Falzlagen des Doppelfalzes unmittelbar
aneinander anliegen. Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird eine klar definierte
axiale Anlagefläche für ein auf den verjüngten Abschnitt des Rohrs aufgestecktes Rohr
geschaffen. Ferner stellt das erfindungsgemäße Verfahren ein Rohr mit einem verjüngten
Ende bereit, das eine optimale axiale Krafteinleitung über die axiale Auflagefläche
gewährleistet. Das erfindungsgemäße Verfahren ist äußerst schnell durchführbar und
ermöglicht eine einfache und kostengünstige Fertigung. Gleichzeitig sind die Fertigungstoleranzen
sehr gering.
[0023] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind Gegenstand
der Unteransprüche.
[0024] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kommt für
den Einziehvorgang eine Formhülse zum Einsatz, deren Innenkontur in axialer Richtung
verjüngt ist, wobei die Formhülse zum Einziehen des Rohrendes in axialer Richtung
auf das Rohr aufgepresst wird. Derartige Formhülsen sind aus dem Stand der Technik
bekannt und werden auch als Matrizen oder Einziehwerkzeuge bzw. Gesenke bezeichnet.
Mit einer Formhülse lässt sich das Rohrende äußerst schnell und präzise verjüngen.
[0025] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird der
zweite Abschnitt des Rohrs zur Erzeugung des Wulstes außen durch eine Stützhülse abgestützt,
die zur Erzeugung des Wulstes auf den zweiten Abschnitt und zumindest einen Bereich
des ersten Abschnitts aufgefahren wird, wobei in der Innenkontur der Stützhülse im
Bereich des zu erzeugenden Wulstes eine umlaufende Nut ausgebildet ist, in die sich
der Wulst während des Stauchvorgangs nach außen auswölbt. Die Stützhülse gewährleistet,
dass das Rohr derart gestaucht wird, dass sich der Wulst in einem klar definierten
Bereich bildet. Zudem kann die Form des Wulstes durch die Geometrie der umlaufenden
Nut geeignet vorgegeben werden.
[0026] In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
wird der Stauchvorgang mittels eines Dorns ausgeführt, mit dem eine axial gerichtete
Presskraft auf das freie Ende des zweiten Abschnitts ausgeübt wird. Dies ermöglicht
eine einfach durchführbare und exakt kontrollierbare Art der Stauchung.
[0027] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung erfolgt
das Umschlagen des Wulstes durch Abziehen der Stützhülse in Richtung des freien Endes
des zweiten Abschnitts, wobei das freie Ende dabei von dem Dorn axial abgestützt wird.
Dies stellt eine ganz besonders bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
dar, da das Verfahren dadurch äußerst schnell und kostengünstig wird. Die Stützhülse
bildet gleichzeitig das Werkzeug für den Verfahrensschritt des Umschlagens des Wulstes.
[0028] Vorzugsweise weist die Stützhülse ein erstes Ende und ein zweites Ende auf, wobei
das erste Ende der Stützhülse während des Stauchvorgangs im Bereich des ersten Abschnitts
liegt, und wobei die Nut derart ausgebildet ist, dass die Innenkontur der Stützhülse
ausgehend von einem maximalen Querschnitt der Nut in Richtung des ersten Endes rampenartig
verjüngt ist. Sofern es sich bei dem zu bearbeitenden Rohr um ein hohlzylindrisches
Rohr handelt, ist die rampenartige Verjüngung eine konische Verjüngung der Innenkontur
der Stützhülse. Die rampenartige Verjüngung ermöglicht ein leichtes Abziehen der Stützhülse
und ein präzises Umschlagen des im vorhergehenden Verfahrensschritt erzeugten Wulstes.
Die rampenartige Verjüngung macht die Stützhülse zu einem Kalibrierwerkzeug, mit dem
die Außenkontur im Bereich des erzeugten Doppelfalzes definiert auf einen exakten
Durchmesser, beispielsweise den Außendurchmesser des unverformten Rohrs, rückgeführt
werden kann.
[0029] Weiter beträgt der Winkel der rampenartigen Verjüngung zur Längsachse der Stützhülse
vorzugsweise maximal 15 Grad. Dadurch wird das Abziehen der Stützhülse besonders erleichtert.
[0030] Wenn der Querschnitt der Innenkontur an dem ersten Ende der Stützhülse im Wesentlichen
dem äußeren Querschnitt des ersten Abschnitts entspricht, so lässt sich die Außenkontur
im Bereich des Doppelfalzes im Wesentlichen auf die Außenkontur des unverformten Rohrs
im Bereich des ersten Abschnitts rückführen. Vorzugsweise entspricht der Querschnitt
der Innenkontur am ersten Ende der Stützhülse dem äußeren Querschnitt des ersten Abschnitts
des Rohrs zuzüglich eines geringen Spiels.
[0031] In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
laufen Einziehvorgang und Stauchvorgang in einem einzigen Verfahrensschritt ab, wobei
Formhülse und Stützhülse zu einem einzigen Werkzeug kombiniert sind. Dadurch ist für
das gesamte Verfahren lediglich ein Werkzeug erforderlich, wodurch das erfindungsgemäße
Verfahren besonders schnell wird. Das Verfahren wird dadurch sehr günstig. Versuche
haben gezeigt, dass diese Kombination von Formhülse und Stützhülse zu einem einzigen
Werkzeug nur für Rohrendenverjüngungen bis zu einer bestimmten Länge geeignet ist.
Auch ist diese besonders schnelle Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens nur mit
Rohren aus bestimmten Materialien und mit einem gewissen Materialstärkenbereich möglich.
[0032] Das Rohr muss zur Bearbeitung durch das erfindungsgemäße Verfahren während des Einziehvorgangs
und des Stauchvorgangs im Bereich des ersten Abschnitts axial abgestützt werden.
[0033] Ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung wird im Folgenden anhand von Zeichnungen
näher erläutert.
[0034] Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Rohrs,
Fig. 2 eine isometrische Ansicht des erfindungsgemäßen Rohrs aus Fig. 1,
Fig. 3 einen Längsschnitt durch das erfindungsgemäße Rohr aus den Fig. 1 und 2,
Fig. 4 einen Längsschnitt durch eine Formhülse zur Herstellung des erfindungsgemäßen Rohrs
aus den Fig. 1 bis 3,
Fig. 5 einen Längsschnitt durch ein mittels der Formhülse aus Fig. 4 bearbeitetes Rohr,
Fig. 6 einen Längsschnitt durch eine Stützhülse und einen Stützdorn zur weiteren Bearbeitung
des in Fig. 5 gezeigten Rohrs,
Fig. 7 einen Längsschnitt durch ein mittels der in Fig. 6 gezeigten Apparatur bearbeiteten
Rohrs in einem Zwischenstadium,
Fig. 8 eine Schrägansicht eines erfindungsgemäßen Rohrs, das als Deckenstütze ausgebildet
ist, und
Fig. 9 einen Längsschnitt durch das als Deckenstütze ausgebildete Rohr aus Fig. 8.
[0035] Für die folgenden Ausführungen gilt, dass gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen
bezeichnet sind.
[0036] Ein erfindungsgemäßes Rohr 1 ist in den Figuren 1 bis 3 dargestellt. Das Rohr 1 umfasst
einen ersten Abschnitt 10 sowie einen zweiten Abschnitt 20, die über einen Doppelfalz
30 miteinander verbunden sind. Bei dem Rohr handelt es sich um ein hohlzylindrisches
Gerüstrohr, dessen Ende verjüngt ist und durch den zweiten Abschnitt 20 gebildet wird.
Es sei erwähnt, dass die Erfindung nicht auf das gezeigte hohlzylindrische Rohr beschränkt
ist. Denkbar wären auch andere von der hohlzylindrischen Form abweichende Querschnitte
wie z.B. ovale, dreieckige, rechteckige oder andere poligone Querschnitte.
[0037] Der zweite Abschnitt 20 des Rohrs 1 ist derart verjüngt, dass auf diesen zweiten
Abschnitt 20 ein baugleiches Rohr mit der breiteren Seite aufgesteckt werden kann.
Der Außendurchmesser des verjüngten Abschnitts 20 muss dazu etwas kleiner sein als
der Innendurchmesser des ersten Abschnitts 10, sodass zwischen den ineinandergesteckten
Rohren ein geringes Spiel besteht. Durch das Spiel wird gewährleistet, dass die Rohre
einfach ineinandergesteckt und auseinandergezogen werden können. Das Rohr ist am freien
Ende 7 des zweiten Abschnitts 20 ferner durch eine Fase 40 abgefast, wodurch das Ineinanderstecken
der Rohre erleichtert wird.
[0038] In Fig. 1 ist dargestellt, dass der zweite Abschnitt 20 eine durchgehende Querbohrung
8 aufweist, in die zur Arretierung der ineinandergesteckten Rohre später ein Bolzen
eingeführt werden kann. Das nicht dargestellte andere Rohr muss dazu ebenfalls eine
Bohrung aufweisen.
[0039] In Fig. 3, die einen Längsschnitt durch das Rohr 1 zeigt, ist der Doppelfalz 30,
über welchen der erste Abschnitt 10 mit dem zweiten Abschnitt 20 verbunden ist, näher
dargestellt. Der Doppelfalz 30 besteht aus den drei Falzlagen 2, 3 und 4, die jeweils
unmittelbar aneinander anliegen. Die äußere Falzlage 4 ist die Verlängerung des ersten
Abschnitts 10 des Rohrs 1. Die mittlere Falzlage 3 liegt an der Innenkontur 11 des
ersten Abschnitts 10 an und ist sowohl mit der äußeren Lage 4 als auch der inneren
Lage 2 einstückig und ohne Fügestelle verbunden. Die innere Falzlage 2 wiederum geht
in den zweiten Abschnitt 20 des Rohrs 1 über. Die Außenkontur 22 des zweiten Abschnitts
liegt im Bereich des Doppelfalzes 30 unmittelbar an der mittleren Falzlage 3 an.
[0040] Der konstante Durchmesser der Außenkontur 12 des ersten Abschnitts 10 ist vor dem
Doppelfalz 30 geringfügig erweitert, ebenso ist der konstante Durchmesser der Innenkontur
21 des zweiten Abschnitts 20 vor dem Doppelfalz 30 geringfügig verjüngt. Dadurch wird
erreicht, dass der Außendurchmesser des zweiten Abschnitts 20 ungefähr dem Innendurchmesser
des ersten Abschnitts 10 entspricht, obwohl zwischen den beiden Abschnitten im Bereich
des Doppelfalzes 30 die mittlere Falzlage 3 angeordnet ist.
[0041] Das Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Rohrs aus den Fig. 1 bis 3 wird
im Folgenden anhand der Figuren 4 bis 7 erläutert.
[0042] Die Fig. 4 zeigt eine Formhülse 50, mit Hilfe derer das Rohrende eines zunächst unverformten
Rohrs 1' mit konstantem Durchmesser eingezogen wird. Die Innenkontur 51 der rotationssymmetrischen
Formhülse 50 weist eine Öffnung 57 auf, in die das Rohr 1' für den Einziehvorgang
eingeführt wird. Zum Einziehen des Rohrs 1' kann entweder das Rohr 1' in die Formhülse
50 eingepresst, oder die Formhülse 50 auf das Rohr 1' aufgepresst werden. Nach der
Öffnung 57 weist die Innenkontur 51 der Formhülse 50 zunächst einen zylindrischen
Bereich 52 auf. In diesem zylindrischen Bereich 52 wird das Rohr 1' lediglich geführt.
Der Durchmesser des zylindrischen Bereichs 52 entspricht daher ungefähr dem Außendurchmesser
des unverformten Rohrs 1' bzw. ist geringfügig größer.
[0043] Nach dem zylindrischen Bereich 52 ist die Innenkontur 51 der Formhülse 50 verjüngt.
Durch die Verjüngung 53 wird der Außendurchmesser des Rohrs 1' auf den gewünschten
Außendurchmesser des späteren zweiten Abschnitts 20 gebracht. Der bereits verjüngte
Teil des in die Formhülse 50 eingebrachten Rohrs 1' wird nach der Verjüngung 53 mit
Hilfe der Führungshülsen 54, 55 und 56 geführt bzw. radial abgestützt. Dadurch wird
eine unerwünschte Verformung, beispielsweise eine Verbiegung des verjüngten Bereichs
des Rohrs 1', die durch die Bearbeitung auftreten kann, vermieden.
[0044] Das durch den zuvor beschriebenen Verfahrensschritt erreichte Zwischenprodukt ist
in Fig. 5 dargestellt. Das Rohr 1' weist nun einen ersten Abschnitt 10 und einen zweiten
Abschnitt 20 auf, die in ihrem Querschnitt bereits dem fertigen Rohr entsprechen.
Erster Abschnitt 10 und zweiter Abschnitt 20 sind durch einen sich konisch verjüngenden
Übergang 5 miteinander verbunden.
[0045] Zur weiteren Bearbeitung wird das in Fig. 5 gezeigte Zwischenprodukt in die in Fig.
6 gezeigte Stützhülse 60 eingeführt. Auch hierzu kann entweder das Rohr bei feststehender
Stützhülse 60 in axialer Richtung bewegt werden. Auch ist es möglich, das Rohr festzuhalten
und die Stützhülse 60 auf das Rohrende aufzufahren. Die Innenkontur 61 der Stützhülse
60 ist in mehrere Abschnitte unterteilt. Am ersten linken Ende 63 entspricht der Querschnitt
der Innenkontur 61 dem späteren Außendurchmesser des Doppelfalzes 30 des Rohrs 1.
Dieser Durchmesser entspricht entweder dem Außendurchmesser des ersten Abschnitts
10 oder ist geringfügig größer. Die Innenkontur 61 weist ferner eine Nut 62 auf, wobei
die Innenkontur ausgehend von dieser Nut 62 in Richtung des ersten Endes 63 rampenartig
bzw. konisch verjüngt ist. Diese konische Verjüngung ist mit dem Bezugszeichen 65
bezeichnet. Von der Nut 62 ausgehend in Richtung des rechten zweiten Endes 64 der
Stützhülse 60 entspricht die Innenkontur 61 im Wesentlichen der Außenkontur 22 des
zweiten Abschnitts 20 des Rohrs 1'. Am Ende 64 weist die Innenkontur 61 eine zweite
konische Verjüngung 67 auf, durch die beim Einführen des Rohrs 1' in die Stützhülse
60 die Fase 40 am freien Ende 7 des späteren Rohrs erzeugt wird.
[0046] Am rechten Ende dieser zweiten konischen Verjüngung 67 endet ein koaxial zur Stützhülse
60 angeordneter Stützdorn 70. Mit Hilfe dieses Stützdorns 70 wird auf das freie Ende
7 des in die Stützhülse 60 eingeführten Rohrs 1' eine axiale Presskraft ausgeübt.
Die Länge der Stützhülse 60 ist dabei so bemessen, dass der in Fig. 5 gezeigte konische
Übergang 5 zwischen dem ersten Abschnitt 10 und dem zweiten Abschnitt 20 im Bereich
der Nut 62 der Innenkontur 61 zu liegen kommt. Durch die axiale Presskraft wird das
Rohr 1' im Bereich des Übergangs 5 gestaucht, sodass sich in der Nut 62 der in Fig.
7 gezeigte Wulst 6 ausbildet.
[0047] Im letzten Verfahrensschritt wird die in Fig. 6 gezeigte Stützhülse 60 nach rechts
von dem Rohr 1' abgezogen. Der Stützdorn 70 bleibt währenddessen unverändert in Position
und stützt das freie Ende 7 des Rohrs 1' in axialer Richtung ab. Durch das Abziehen
der Stützhülse 60 wird der in Fig. 7 gezeigte Wulst 6 durch die rampenartige Verjüngung
65 in der Innenkontur 61 der Stützhülse 60 über den verkürzten Übergang 5 nach rechts
umgeschlagen, sodass der in Fig. 3 gezeigte Doppelfalz 30 mit den aneinander anliegenden
Falzlagen 2, 3 und 4 entsteht. Die rampenartige konische Verjüngung 65 weist gegenüber
der Längsachse 66 der Stützhülse 60 vorzugsweise einen Winkel von maximal 15 Grad
auf.
[0048] Zur Bearbeitung von Rohrenden nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kann die in Fig.
6 gezeigte Stützhülse bis zu einer gewissen Länge des verjüngten Abschnitts auch als
Formhülse verwendet werden. Das Einziehen des Rohrendes und das Erzeugen des umlaufenden
Wulstes durch Stauchung des Rohrs können dann in einem Arbeitsgang erfolgen. Zudem
ist nur ein einziges Werkzeug erforderlich.
[0049] Die Fig. 8 und 9 zeigen ein erfindungsgemäßes Rohr 1, das als Deckenstütze ausgebildet
ist. Das Rohrende des Rohrs 1 ist im Wesentlichen genauso ausgebildet wie das Rohr
gemäß den Fig. 1 bis 3 und umfasst ebenfalls einen ersten Abschnitt 10 mit einem größeren
Durchmesser sowie einen zweiten Abschnitt 20 mit einem geringeren Durchmesser. Im
Unterschied zu dem Rohr aus den Fig. 1 bis 3 ist am Rohrende eine Platte 80 befestigt,
die eine Grundplatte und damit einen Fuß einer Deckenstütze bildet. Der zweite Abschnitt
20 des Rohrs 1 ist zum Zwecke der Befestigung der Grundplatte 80 etwas kürzer als
im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 bis 3 ausgeführt. Die Grundplatte 80 ist auf den
zweiten Abschnitt 20 des Rohrs 1 aufgesteckt, so dass der zweite Abschnitt 20 eine
Durchtrittsöffnung 83 der Grundplatte 80 durchdringt. Die Durchtrittsöffnung 83 entspricht
in ihrem Durchmesser im Wesentlichen dem Außendurchmesser des zweiten Abschnitts 20,
wobei ein geringes Spiel zwischen dem zweiten Abschnitt 20 und der Durchtrittsöffnung
83 vorgesehen ist, um ein leichtes Aufstecken der Grundplatte 80 auf den zweiten Abschnitt
20 zu ermöglichen. Die Grundplatte 80 liegt in axialer Richtung mit ihrer Vorderseite
81 an einem axialen Anschlag 31 an, der durch den Doppelfalz 30 des Rohrs 1 gebildet
wird. Das freie Ende 7 des zweiten Abschnitts 20 ist radial nach außen auf die Rückseite
82 der Platte 80 umgebördelt. Durch entsprechenden Anpressdruck beim Umbördeln wird
zu dem zwischen Rohr 1 und Grundplatte 80 bestehenden Formschluss auch ein Kraftschluss
erzeugt. Die Länge des zweiten Abschnitts 20 ist so bemessen, dass das freie umgebördelte
Ende 7 in radialer Richtung mindestens genauso weit nach außen reicht, wie der axiale
Anschlag 31 auf der gegenüberliegenden Vorderseite 81 der Grundplatte 80. Die Grundplatte
80 ist zum Durchtrittsloch 83 hin aufgewölbt, so dass das umgebördelte freie Ende
7 des zweiten Abschnitts mit einer Auflagefläche der Grundplatte 80 abschließt. Die
Grundplatte 80 kann gleichermaßen als Fuß oder als Deckenstützelement der Deckenstütze
dienen.
1. Rohr (1) mit einem ersten Abschnitt (10) und mit einem an den ersten Abschnitt (10)
angrenzenden zweiten Abschnitt (20), wobei der erste Abschnitt (10) einen ersten Querschnitt
mit einer ersten Außenkontur (12) und einer ersten Innenkontur (11), und der zweite
Abschnitt (20) einen zweiten Querschnitt mit einer zweiten Außenkontur (22) und einer
zweiten Innenkontur (21) aufweisen, und wobei der zweite Abschnitt (20) in ein Rohr,
dessen Querschnitt dem ersten Querschnitt entspricht, einsteckbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Abschnitt (10) und der zweite Abschnitt (20) über einen Doppelfalz (30)
einstückig miteinander verbunden sind, wobei die Falzlagen (2, 3, 4) des Doppelfalzes
(30) unmittelbar aneinander liegen.
2. Rohr (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Rohr (1) im Bereich des Doppelfalzes (30) eine Außenkontur aufweist, die im Wesentlichen
der ersten Außenkontur (12) entspricht.
3. Rohr (1) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Außenkontur (22) der ersten Innenkontur (11) abzüglich eines geringen
Spiels entspricht.
4. Rohr (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Abschnitt (20) ein Ende des Rohrs (1) darstellt und am freien Ende (7)
außen abgefast ist.
5. Rohr (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Abschnitt (20) ein freies Ende (7) aufweist, wobei ein zumindest bereichsweise
plattenförmiges Bauteil (80) mit einer Vorderseite (81), einer Rückseite (82) und
einer Durchtrittsöffnung (83) auf den zweiten Abschnitt (20) aufgesteckt ist, sodass
der zweite Abschnitt (20) die Durchtrittsöffnung (83) durchdringt und die Vorderseite
(81) des Bauteils (80) an einem durch den Doppelfalz (30) gebildeten axialen Anschlag
(31) des Rohrs (1) anliegt, und wobei ferner das freie Ende (7) des zweiten Abschnitts
(20) radial nach au-βen auf die Rückseite (82) des Bauteils (80) umgebördelt ist.
6. Rohr (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Rohr (1) als Deckenstütze ausgebildet ist, wobei das Bauteil eine Grundplatte
(80) der Deckenstütze ist.
7. Verfahren zur Bearbeitung von Rohrenden durch plastisches Kaltverformen,
gekennzeichnet durch folgende Verfahrenschritte:
- Einziehen eines Endes eines Rohrs (1'), so dass das Rohr (1') nach dem Einziehvorgang
einen ersten Abschnitt (10) mit einem ersten Querschnitt, einen durch den Einziehvorgang verformten zweiten (20) Abschnitt mit einem zweiten Querschnitt,
sowie einen Übergang (5) zwischen dem ersten Abschnitt (10) und dem zweiten Abschnitt
(20) aufweist, wobei der zweite Querschnitt kleiner ist als der erste Querschnitt,
- Erzeugen eines nach außen gerichteten umlaufenden Wulstes (6) im Bereich des Übergangs
(5) oder in einem unmittelbar an den Übergang (5) angrenzenden Bereich des ersten
Abschnitts (10) mittels Stauchen des Rohrs (1') in diesem Bereich,
- Umschlagen des Wulstes (6) über den Übergang (5) in Richtung des freien Endes (7)
des zweiten Abschnitts (20), so dass ein Doppelfalz (30) entsteht, über welchen der
erste Abschnitt (10) mit dem zweiten Abschnitt (20) verbunden ist.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass für den Einziehvorgang eine Formhülse (50) zum Einsatz kommt, deren Innenkontur (51)
sich in axialer Richtung verjüngt, wobei die Formhülse (50) zum Einziehen des Rohrendes
in axialer Richtung auf das Rohr (1') aufgepresst wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Abschnitt (20) zur Erzeugung des Wulstes (6) außen durch eine Stützhülse
(60) abgestützt wird, die zur Erzeugung des Wulstes (6) auf den zweiten Abschnitt
(20) und zumindest einen Bereich des ersten Abschnitts (10) aufgefahren wird, wobei
in der Innenkontur (61) der Stützhülse (60) im Bereich des zu erzeugenden Wulstes
(6) eine umlaufende Nut (62) ausgebildet ist, in die sich der Wulst (6) während des
Stauchvorgangs nach außen auswölbt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Stauchvorgang mittels eines Dorns (70) durchgeführt wird, mit dem eine axial
gerichtete Presskraft auf das freie Ende (7) des zweiten Abschnitts (20) ausgeübt
wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Umschlagen des Wulstes (6) durch Abziehen der Stützhülse (60) in Richtung des
freien Endes (7) des zweiten Abschnitts (20) erfolgt, wobei das freie Ende (7) dabei
von dem Dorn (7) axial abgestützt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützhülse (60) ein erstes Ende (63) und ein zweites Ende (64) aufweist, wobei
das erste Ende (63) der Stützhülse (60) während des Stauchvorgangs im Bereich des
ersten Abschnitts (10) liegt, und wobei die Nut (62) derart ausgebildet ist, dass
die Innenkontur (61) der Stützhülse (60) ausgehend von einem maximalen Querschnitt
der Nut (62) in Richtung des ersten Endes (63) rampenartig verjüngt ist.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel der rampenartigen Verjüngung (65) zur Längsachse (66) der Stützhülse (60)
maximal 15 Grad beträgt.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt der Innenkontur (61) an dem ersten Ende (63) der Stützhülse (60)
im Wesentlichen dem äußeren Querschnitt des ersten Abschnitts (10) entspricht.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Einziehvorgang und der Stauchvorgang in einem Verfahrensschritt ablaufen, wobei
die Formhülse (50) und die Stützhülse (60) zu einem einzigen Werkzeug kombiniert sind.