[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine zylinderförmige Verpackung für pastöse Füllgüter,
mit einem gewickelten Mantel aus Karton, der entlang einer Längsnaht verschlossen
ist sowie mit einem topfförmig ausgebildeten Deckel, wobei der Deckelboden ins Innere
des Mantels gerichtet ist und der Rand des Deckels im Inneren des Mantels angeordnet
ist, und mit einem Boden mit Ventilöffnung.
[0002] Aus der
EP-B 1 125 863 ist eine derartige Verpackung bekannt. Diese erfordert jedoch für den Boden ein verhälnismäßig
dickes Material, da sich sonst der Boden beim Auspressen des Füllgutes nach außen
durchbiegt und beim Nachlassen des Pressdruckes zurückgeht und dabei ein Nachentleeren
verursacht. Andererseits soll aber das Bodenmaterial im Bereich der Ventilöffnung
nicht zu stark sein, damit der Auspressdruck nicht unangemessen hoch wird.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verpackung der genannten Art so auszugestalten,
dass diese ansich widersprüchlichen Anforderungen erfüllt werden. Dies Aufgabe wird
erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der über den Boden überstehende Rand des Mantels
nach innen zur Auflage auf den Boden umgebördelt und vorzugsweise mit diesem verschweißt,
versiegelt oder verklebt ist.
[0004] Dadurch wird der Boden auf einfache Weise versteift und kann sich nicht stark durchbiegen.
Gleichzeitig kann die Bodenfläche wenigstens im Bereich der Ventilöffnungen dünnwandig
ausgebildet sein.
[0005] Gleichzeitig kann dadurch die fertige Länge der Verpackung und damit das Volumen
der Verpackung vergrößert werden, ohne größere Auspresswerkzeuge einsetzen zu müssen.
[0006] Auch ist die Verpackung für zähflüssige Füllgüter verwendbar, ohne daß eine Verformung
der Verpackung insbesondere im Mantelbereich zu befürchten ist.
[0007] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt darin, dass der Boden
topfförmig ausgebildet ist und sein Umfangsrand zusammen mit dem überstehenden Rand
des Mantels auf die Fläche des Bodens außen aufliegend umgebördelt ist, wobei vorzugsweise
wenigstens eine Schweiß-, Siegel- und/oder Klebeverbindung vorliegt.
[0008] Hierbei wird die Bodenfläche und damit auch der umgebende Mantel-Abschnitt nochmals
sehr wirkungsvoll versteift.
[0009] Eine ebenfalls sehr vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
dass der Boden einen an der Innenseite des Mantels anliegenden und nach außen stehenden
Umfangsrand aufweist, der zwischen der Innenseite des Mantels und einem nach innen
umgebördelten Abschnitt des Mantels befestigt ist und alle drei Lagen zusammen auf
die Außenseite des Bodens umgebördelt sind und vorzugsweise wenigstens eine Schweiß-,
Siegel- und/oder Klebeverbindung vorliegt.
[0010] Durch diese mehrlagige Ausgestaltung der Umbördelung wird eine noch bessere Versteifung
der Verpackung imBereich des Bodens erzielt.
[0011] Ebenfalls sehr vorteilhaft ist es, wenn gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ,
der Deckel aus Karton tiefgezogen ist.
[0012] Es ist erfindungsgemäß jedoch auch möglich, daß der Deckel aus einer Kunststoffolie
tiefgezogen ist.
[0013] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt darin, daß der Deckel
aus Kunststoff im Spritzgußverfahren hergestellt ist.
[0014] Damit läßt sich ein besonders stabiler Deckel herstellen, der zusammen mit einem
äußeren Stempel den notwendigen Auspressdruck zu übertragen vermag.
[0015] Als besonders vorteilhaft hat es sich auch ergeben, wenn erfindungsgemäß der Rand
des Deckels wenigstens geringfügig nach außen ausgestellt ist.
[0016] Damit wird eine einwandfreie Abdichtung des Deckels gegenüber dem Verpackungs-Mantel
sichergestellt.
[0017] Dies kann erfindungsgemäß noch weiter verbessert werden, wenn am Umfangsrand des
Deckels wenigstens eine nach außen vorstehende, umlaufende Rippe vorgesehen ist.
[0018] Diese dichtet dann den Deckel ebenfalls gegenüber dem Mantel ab.
[0019] Erfindungsgemäß kann am Umfangsrand des Deckels eine umlaufende Sollbruchlinie vorgesehen
ist.
[0020] Dazu ist es möglich, das äußere Ende des Umfangsrandes des Deckels am Ende des Mantels
anzusiegeln.
[0021] Diese Verbindung wird mit Beginn des Pressdruckes zum Entnehmen des Füllgutes aufgetrennt.
[0022] Damit ist auch während einer längeren Lagerung die Dichtigkeit der Verpackung gewährleistet.
[0023] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß der
Boden eine verhältnismäßig dünn ausgebildete Bodenfläche aufweist, die vorzugsweise
aus einer Kunststofffolie gebildet ist.
[0024] Damit ist gewährleistet, daß die Ventilöffnungen besonders leicht zu öffnen sind.
[0025] Eine weitere sehr vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt darin, daß der Boden
ringförmig aus Karton hergestellt ist und die Bodenfläche in diesen ringförmigen Bodenabschnitt
eingesetzt ist.
[0026] Damit läßt sich einerseits der Boden sehr steif und andererseits der Bereich mit
den Ventilöffnungen sehr nachgiebig ausbilden.
[0027] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann jedoch der Boden als tiefgezogenes
Kunststoffteil mit einer verhältnismäßig dünn ausgebildeten Bodenfläche hergestellt
sein.
[0028] Erfindungsgemäß ist darüber hinaus vorgesehen, daß zur Bildung der Ventilöffnung
strahlenförmig verlaufende Schnittlinien vorgesehen sind, die an ihren Enden bogenförmig,
insbesondere mehr als halbkreisförmig abgebogen, ausgebildet sind.
[0029] Die so ausgestalteten Ventilöffnungen lassen sich einerseits bei geringem Druck leicht
öffnen, schließen aber bei nachlassendem Druck genauso sicher.
[0030] Dabei können erfindungsgemäß auch mehrere Ventilöffnungenvorgesehen sein, die dann
über die Fläche des Bodens verteilt sind.
[0031] In der Zeichnung ist die Erfindung anhand mehrerer Ausführungsbeispiele veranschaulicht.
Dabei zeigen:
- Fig.1
- einen Längsschnitt durch eine zylinderförmige Verpackung mit einem Mantel und darin
eingesetzt einem Deckel und einem Boden, wobei der Boden als plane Scheibe ausgebildet
ist,
- Fig.2
- einen Längsschnitt durch eine weitere Verpackung, bei welcher der Boden topfförmig
ausgebildet ist und zusammen mit dem überstehenden Rand des Mantels eingebördelt ist,
- Fig.3
- einen Längsschnitt durch eine Verpackung, wobei die Verbindung zwischen Mantel und
Boden mäanderförmig ausgebildet ist.
- Fig.4
- eine Draufsicht auf den Boden mit mehreren Ventilöffnungen.
[0032] Mit 1 ist in Fig.1 eine zylinderförmige Verpackung für pastöse Füllgüter bezeichnet.
Die Verpackung 1 besteht aus einem Mantel 2, der aus einem rechteckigen Kartonzuschnitt
gewickelt und entlang einer Längsnaht 3 verschlossen ist. In das obere Ende des Mantels
ist ein Deckel 4 und in das untere Ende ein Boden 5 eingesetzt. Der Deckel 4 ist topfförmig
ausgebildet. Der Umfangsrand 6 ist an seinem oberen freien Ende leicht nach außen
ausgestellt und drückt damit beim Einpressen in den Mantel 2 dichtend gegen diesen.
Das äußerste Ende kann dabei noch am Mantel angesiegelt sein um eine zusätzliche Transportsicherung
zu erzielen. Am Umfandsrand 6 des Deckels 4 sind zwei umlaufende Rippen 7 angeordnet,
die ebenfalls der Abdichtung des Deckels gegen den Mantel dienen.
[0033] Der Boden 5 weist bei diesem Ausführungsbeispiel einen planen Kartonring 8 auf, gegen
den das umgebördelte untere Ende 11 des Mantels 2 gepresst ist, wobei zur Abdichtung
dieser Verbindung eine Verschweißung, eine Versiegelung oder eine Verklebung vorgesehen
sein kann. Der Kartonring 8 ist in seinem Zentrum mit einer Folie 9 versehen, welche
Ventilöffnungen 10 aufweist. Diese Ventilöffnungen sind bis zur Benutzung durch eine
Metallfolie 100 abgedeckt.
[0034] Das untere Ende 11 des Mantels 2 bildet dabei einen nach innen gerichteten Ring,
der den Mantel 2 einerseits durch die Abkantung nach innen und auch durch das nach
innen gerichtete Material stabilisiert und verstärkt. Die bei anderen Verpackungen
desselben Typs oftmals auftretende Verformung des Mantels 2 im Bereich des Bodens
5 beim Auspressen des Füllgutes wird somit vermieden. Diese Verformungen sorgen dafür,
daß sich der Mantel 2 im Bereich des Bodens 5 nach innen verformt. Beim Nachlassen
des Pressdruckes geht die Verformung zurück, weswegen eine genaue Dosierung des ausgepressten
Füllgutes nicht möglich wird. Die Pumpbewegung der Verpackung ist einfach zu groß
für eine genaue Dosierung. Dieses Problem wird mit der erfindungsgemäßen Ausgestaltung
vermieden, so daß auch sehr dünnflüssiges Füllgut ebenso verwendet werden kann, wie
höher viskoses Füllgut. Dünnflüssige Füllgüter sind oftmals Soßen für die Verfeinerung
von Lebensmitteln, vor allem im Fast-Food-Bereich. Höher viskose Füllgüter können
beispielsweise streichfähige Käse oder dergleichen sein.
[0035] Erfindungsgemäße Verpackungen 1 werden in üblichen Kartuschenpistolen eingesetzt.
Gegenüber den bisherigen Verpackungen ist durch das umgebördelte Ende 11 des Mantels
2 auch das nutzbare Volumen der Verpackung bei gleichen Pistolenabmessungen größer.
[0036] Beim Ausführungsbeispiel nach Fig.2 ist der Boden 51 topfförmig ausgebildet und besteht
ebenfalls aus Karton. Der nach außen stehende Umfangsrand 52 ist mit dem überstehenden
Abschnitt des Mantels verpreßt und mit diesem zusammen auf die Außenfläche des Bodens
51 aufgelegt und mit diesen ebenfalls verpresst. Diese Verpressungen können nacheinander
oder auch gleichzeitig hergestellt werden. Zusätzlich sind in den Verpressungen Verschweißungen,
Versiegelungen und/oder Verklebungen möglich.
[0037] Durch diese Ausgestaltung ist die Kontaktfläche zwischen Mantel 2 und Boden 51 größer
als im ersten Ausführungsbeispiel. Durch die vergrößerte Kontaktfläche ist die Verbindung
zwischen Mantel 2 und Boden 51 nochmals deutlich stabiler und damit auch für hochviskose
Füllgüter geeignet. Zudem ist der Rand 11 durch das weitere Material nochmals stabiler
ohne das vergrößerte Nutzvolumen einzuschränken.
[0038] In seinem Zentrum ist der Boden 51 wieder ausgeschnitten und trägt eine Folie 9 mit
Ventilöffnungen 10.
[0039] Beim Ausführungsbeispiel nach Fig.3 ist die Verbindung zwischen Mantel 2 und Boden
51 mäanderförmig ausgebildet. Dabei ist der nach unten über den Boden 51 übstehende
Abschnitt des Mantels 2 länger und umfasst den Umfangsrand 52 des Bodens 51 beidseitig.
Diese drei Lagen sind dann auf die Bodenfläche aufgelegt, mit dieser verpreßt und
können untereinander und/oder mit der Bodenfläche verschweißt, versiegelt und/oder
verklebt sein. Damit ergibt sich ein Rand 53.
[0040] Durch den doppelten Rand 53 ist nicht nur der Boden 5 bzw. 51 äußerst stabil befestigt,
sondern auch die Stabilität des Mantels 2 ist im Bereich des bodenseitigen Endes äußerst
hoch und lässt auch sehr hochviskose Füllgüter zu, ohne dass es zu einer Verformung
des Mantels 2 nach innen beim Auspressen des Füllgutes kommt.
[0041] Die höchste mögliche Viskosität ist dann in der Regel nur noch durch die Gestaltung
der Ventilöffnungen 10 bestimmt. Die Längsnaht 3 des Mantels kann problemlos angepasst
werden. In diesem Zusammenhang ist es auch denkbar, daß die Längsnaht 3 mehrfach ausgebildet
ist, oder daß auf diese völlig verzichtet wird und der Mantel spiral gewickelt ist.
[0042] Auch bei diesem Ausführungsbeispiel ist der Boden 51 in seinem Zentrum ausgeschnitten
und durch eine Folie 9 mit Ventilöffnungen 10 verschlossen.
[0043] Bei allen drei Ausgestaltungen ist es denkbar, anstelle eines Bodens aus Karton auch
einen solchen aus Kunststoff einzusetzen. Dabei muß allerdings der äußere Teil dicker
ausgebildet sein als der zentrale, die Ventilöffnungen tragende Abschnitt.
[0044] In Fig.4 ist eine mögliche Anordnung und Ausgestaltung der Ventilöffnungen 10 dargestellt.
Die von strahlenförmig angeodneten Schnittlinien gebildeten Ventilöffnungen 10 öffnen
sich unter einem Auspreßdruck des Füllgutes verhältnismäßig leicht und vollständig
und schließen insbesondere durch die bogenförmigen Enden der Schnittlinie bei nachlassenden
Druck vollständig, so dass kein Nachtropfen von Füllgut zu befürchten ist.
[0045] Die Ventilöffnungen 10 sind damit so ausgebildet, daß diese als automatisch schließendes
Ventil arbeiten.
1. Zylinderförmige Verpackung(1) für pastöse Füllgüter, mit einem gewickelten Mantel(2)
aus Karton, der entlang einer Längsnaht(3) verschlossen ist sowie mit einem topfförmig
ausgebildeten Deckel(4), wobei der Deckelboden ins Innere des Mantels(2) gerichtet
ist und der Rand(6) des Deckels(4) im Inneren des Mantels(2) angeordnet ist, und mit
einem Boden(5,51) mit Ventilöffnung(10), dadurch gekennzeichnet, daß der über den Boden(5) überstehende Rand des Mantels(2) nach innen zur Auflage auf
den Boden umgebördelt und vorzugsweise mit diesem verschweißt, versiegelt oder verklebt
ist.
2. Zylinderförmige Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden(51) topfförmig ausgebildet ist und sein Umfangsrand(52) zusammen mit dem
überstehenden Rand des Mantels(2) auf die Fläche des Bodens außen aufliegend umgebördelt
ist, wobei vorzugsweise wenigstens eine Schweiß-, Siegel- und/oder Klebeverbindung
vorliegt.
3. Zylinderförmige Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Boden(51) einen an der Innenseite des Mantels(2) anliegenden und nach außen stehenden
Umfangsrand(52) aufweist, der zwischen der Innenseite des Mantels(2) und einem nach
innen umgebördelten Abschnitt des Mantels(2) befestigt ist und alle drei Lagen zusammen
auf die Außenseite des Bodens umgebördelt sind und vorzugsweise wenigstens eine Schweiß-
Siegel- und/oder Klebeverbindung vorliegt.
4. Verpackung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel(4) aus Karton tiefgezogen ist.
5. Verpackung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel(4) aus einer Kunststoffolie tiefgezogen ist.
6. Verpackung nach Anspruch 1,2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel(4) aus Kunststoff im Spritzgußverfahren hergestellt ist.
7. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Rand(6) des Deckels(4) wenigstens geringfügig nach außen ausgestellt ist.
8. Verpackung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß am Umfangsrand(6) des Deckels(4) wenigstens eine nach außen vorstehende, umlaufende
Rippe(7) vorgesehen ist.
9. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß am Umfangsrand(6) des Deckels(4) eine umlaufende Sollbruchlinie vorgesehen ist.
10. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden(5) eine verhältnismäßig dünn ausgebildete Bodenfläche aufweist, die vorzugsweise
aus einer Kunststofffolie(9) gebildet ist.
11. Verpackung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden(5) ringförmig aus Karton hergestellt ist und die Bodenfläche(9) in diesen
ringförmigen Bodenabschnitt eingesetzt ist.
12. Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden(5) als tiefgezogenes Kunststoffteil mit einer verhältnismäßig dünn ausgebildeten
Bodenfläche hergestellt ist.
13. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung der Ventilöffnung(10) strahlenförmig verlaufende Schnittlinien vorgesehen
sind, die an ihren Enden bogenförmig, insbesondere mehr als halbkreisförmig abgebogen,
ausgebildet sind.
14. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Ventilöffnungen(10) vorgesehen sind.