[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung von Metail-Verbundwerkstoffen
durch innere Oxidation.
[0002] Metall-Verbundwerkstoffe sind seit Längerem bekannt und finden in zahlreichen Gebieten
Anwendung. Hierzu gehören beispielsweise oxiddispergierte Metalle, wie mit Yttriumoxid
versehene Refraktärmetalle zur Feinkornstabilisierung. In anderen Gebieten haben sich
derartige Werkstoffe auf Basis von Silber durchgesetzt, insbesondere auf dem Gebiet
der Kontaktwerkstoffe.
[0003] US-A-5207842 beschreibt silberbasierende Materialien, welche durch Mischen von Silbermetallpulver
mit Pulver aus Zinnoxid und Telluroxid und anschließendes Pressen und Sintern erhalten
wurde. Derartige auf Silber und Zinnoxid basierende Werkstoffe sind gut als Kontaktmateriallen
geeignet.
[0004] Sakairi et al. beschreibt in Holm Conferences on Electrical Contacts 1982, Seiten
77-85 ein Verfahren zur inneren Oxidation von Silberlegierungen. Unter innerer Oxidation
versteht man ein Verfahren, bei welchem eine Legierung von Silber mit unedleren Metallen
oxidierenden Bedingungen ausgesetzt wird, wodurch eine Oxidation der unedleren Metalle,
nicht jedoch des Silbers bewirkt wird. Auf diese Weise wurden Silber-Zinnoxid Werkstoffe
welche fein verteiltes Zinnoxid in Mengen von 9,3 Gew.-% bis 11,7 Gew.-% enthielten,
und Silber-Cadmiumoxid-Werkstoffe, welche fein verteiltes Cadmiumoxid in Mengen von
12,4 Gew.-% enthielten. Die Werkstoffe mußten wärmebehandelt werden, um sie verarbeitbar
zu machen. Die innere Oxidation wurde eine Woche lang bei 450°C in reiner Sauerstoffatmosphäre
bei einem Überdruck von 9 Atmosphären durchgeführt.
[0005] US 4243413 zeigt ein Silber-Zinnoxid-Kontaktmaterial, weiches Oxide von Zinn, Nickel und Indium
enthielt. Die innere Oxidation wurde für 40 Stunden bei 700°C unter 10 atm Überdruck
durchgeführt.
[0006] EP-A-508055 zeigt silberbasierende Kontaktmaterialien, welche durch innere Oxidation von Legierungen
aus 4-11 Gew.-% Zinn, 1-5 Gew.-% Indium, 0,05 bis 4 Gew.-% sowie optional 0,01-1 Gew.-%
Eisen, Nickel oder Cobalt und/oder 0,05 bis 3 Gew.-% Cadmium, Rest Silber, erhalten
werden können. Die innere Oxidation wird in oxidierender Atmosphäre bei 650°C bis
750°C für 8 bis 26 Stunden durchgeführt.
[0007] Alle beschriebenen Herstellungsverfahren mittels innerer Oxidation werden unter Überdruck
für einen vergleichsweise langen Zeitraum durchgeführt. Es wäre daher erstrebenswert,
die Herstellung bei niedrigerem Druck wie zum Beispiel Normaldruck (d.H. ohne Anwendung
von Überdruck) zu ermöglichen. Es war die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
Verfahren zur Herstellung an sich bekannter silberbasierender Kontaktwerkstoffe bei
niedrigerem Druck zur Verfügung zu stellen, ohne die vorteilhaften Eigenschaften der
Werkstoffe signifikant zu beeinträchtigen.
[0008] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung von Materialien auf
Basis von Silber, enthaltend die Schritte
- Bereitstellen einer ersten Legierung enthaltend Silber und mindestens einem oxidierbaren
Legierungselement;
- Vergrößerung der Oberfläche der ersten Legierung enthaltend Silber und mindestens
einem oxidierbaren Legierungselement, um eine zweite Legierung zu erhalten;
- Erste Wärmebehandlung der zweiten Legierung, wobei die Wärmebehandlung in einer reduzierenden
Atmosphäre durchgeführt wird, um eine dritte Legierung zu erhalten;
- Zweite Wärmebehandlung der dritten Legierung, wobei die Wärmebehandlung in einer sauerstoffhaltigen
Atmosphäre durchgeführt wird, um eine vierte Legierung zu erhalten.
Kurze Beschreibung der Erfindung
[0009]
- 1. Verfahren zur Herstellung von Materialien auf Basis von Silber, enthaltend die
Schritte
- Bereitstellen einer ersten Legierung enthaltend Silber und mindestens einem oxidierbaren
Legierungselement;
- Vergrößerung der Oberfläche der ersten Legierung enthaltend Silber und mindestens
einem oxidierbaren Legierungselement, um eine zweite Legierung zu erhalten;
- Erste Wärmebehandlung der zweiten Legierung, wobei die Wärmebehandlung in einer reduzierenden
Atmosphäre durchgeführt wird, um eine dritte Legierung zu erhalten;
- Zweite Wärmebehandlung der dritten Legierung, wobei die Wärmebehandlung in einer sauerstoffhaltigen
Atmosphäre durchgeführt wird, um eine vierte Legierung zu erhalten.
- 2. Verfahren nach Punkt 1, wobei die erste Wärmebehandlung bei einer Temperatur von
350°C bis 5°C unterhalb der Solidustemperatur der ersten Legierung, insbesondere bei
650°C, durchgeführt wird.
- 3. Verfahren nach einem der vorstehenden Punkte, wobei die erste Wärmebehandlung für
eine Zeitdauer von 15 Sekunden bis 3h durchgeführt wird.
- 4. Verfahren nach einem der vorstehenden Punkte, wobei die erste Wärmebehandlung in
einer reduzierenden Atmosphäre durchgeführt wird, die Wasserstoff, Kohlenmonoxid,
Kohlenwasserstoffe, Methan, Stickstoff, ein Edelgas oder deren Mischungen enthält.
- 5. Verfahren nach einem der vorstehenden Punkte, wobei die erste Wärmebehandlung in
einem Strom einer reduzierenden Atmosphäre bei einem Druck von weniger als 2 bar durchgeführt
wird.
- 6. Verfahren nach einem der vorstehenden Punkte, wobei die dritte Legierung nach der
ersten Wärmebehandlung in einer inerten oder reduzierenden Atmosphäre auf eine Temperatur
von weniger als 200°C, bevorzugt Raumtemperatur, abkühlt.
- 7. Verfahren nach einem der vorstehenden Punkte, wobei die zweite Wärmebehandlung
bei einer Temperatur von 500°C bis zu einer Temperatur von 150°C unterhalb der Solidustemperatur,
insbesondere 5°C unterhalb der Solidustemperatur der ersten Legierung durchgeführt
wird.
- 8. Verfahren nach einem der vorstehenden Punkte, wobei die zweite Wärmebehandlung
in zwei Temperaturstufen durchgeführt wird, wobei bei einer ersten Temperatur von
500°C bis 150°C unterhalb der Solidustemperatur der ersten Legierung für eine erste
Zeitdauer durchgeführt wird und bei einer Temperatur von 500°C bis 5°C unterhalb der
Solidustemperatur der ersten Legierung für eine zweite Zeitdauer durchgeführt wird
und wobei die zweite Temperatur höher ist als die erste Temperatur.
- 9. Verfahren nach einem der vorstehenden Punkte, wobei die erste Zeitdauer 30 bis
240 Minuten und/oder die zweite Zeitdauer 10 Stunden bis 7 Tage beträgt.
- 10. Verfahren nach einem der vorstehenden Punkte, wobei die zweite Wärmebehandlung
in einer sauerstoffhaltigen Atmosphäre enthaltend elementaren Sauerstoff, naszierenden
Sauerstoff, Ozon, Stickstoff, Edelgas oder deren Mischungen durchgeführt wird.
- 11. Verfahren nach einem der vorstehenden Punkte, wobei die zweite Wärmebehandlung
in einem Strom einer sauerstoffhaltigen Atmosphäre unter einem Druck von weniger als
2 bar durchgeführt wird.
- 12. Verfahren nach einem der vorstehenden Punkte, wobei die Vergrößerung der Oberfläche
der ersten Legierung durch Mahlen, Gasverdüsen, Flüssigkeitsverdüsen, Granulieren,
Drahtziehen, Walzen von Blechen, Strangpressen, Zerschneiden, Extrudieren oder Strangpressen
und deren Kombinationen bewirkt wird.
- 13. Verfahren nach einem der vorstehenden Punkte, wobei die zweite Legierung vor der
Wärmebehandlung mit Silber beschichtet wird.
- 14. Verfahren nach einem der vorstehenden Punkte, wobei die zweite Legierung eine
spezifische Oberfläche von 0,75 bis 100 cm2/g nach BET aufweist.
- 15. Verfahren nach einem der vorstehenden Punkte, wobei das oxidierbare Legierungselement
der ersten Legierung ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Indium, Tellur, Wismut,
Nickel, Kupfer, Zink, Zinn, Gallium, Germanium, Selen, Mangan, Magnesium, Aluminium,
Blei und deren Kombinationen.
- 16. Verfahren nach einem der vorstehenden Punkte, wobei die erste Legierung bis zu
8 Gew.-% Zinn enthält.
- 17. Verfahren nach einem der vorstehenden Punkte, wobei die erste Legierung Indium
und 8 Gew.-% bis 12 Gew.-% Zinn enthält.
- 18. Verfahren nach einem der vorstehenden Punkte, wobei die erste Legierung 2 Gew.-%
bis 15 Gew.-% Indium enthält.
- 19. Verfahren nach einem der vorstehenden Punkte, wobei die erste Legierung 0,05 Gew.-%
bis 4 Gew.-% Tellur enthält.
- 20. Verfahren nach einem der vorstehenden Punkte, wobei die erste Legierung Eisen,
Nickel, Cobalt oder Kupfer, einzeln oder in Kombination miteinander in Mengen von
jeweils 0,001 Gew.-% bis 1 Gew.-% enthält
- 21. Verfahren nach einem der vorstehenden Punkte, wobei die erste Legierung Zink statt
Zinn enthält.
- 22. Verfahren nach einem der vorstehenden Punkte, wobei die erste Legierung Wismut
statt Tellur enthält.
- 23. Verfahren nach einem der vorstehenden Punkte, wobei die vierte Legierung mindestens
ein Oxid ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Zinnoxid, Indiumoxid, Telluroxid,
Wismutoxid, Nickeloxid, Kupferoxid, Zinkoxid, Galliumoxid, Germaniumoxid, Selendioxid,
Mangandioxid, Magnesiumoxid, Aluminiumoxid; Bleioxid und deren Mischungen enthält.
- 24. Verfahren nach einem der vorstehenden Punkte, wobei die vierte Legierung mehr
als 12 Gew.-% Oxid enthält.
- 25. Verfahren nach einem der vorstehenden Punkte, wobei die vierte Legierung nach
der zweiten Wärmebehandlung abkühlt.
- 26. Verfahren nach einem der vorstehenden Punkte, wobei die vierte Legierung einer
dritten Wärmebehandlung unterzogen wird, um eine fünfte Legierung zu erhalten
- 27. Verfahren nach einem der vorstehenden Punkte, wobei die dritte Wärmebehandlung
bei 900 bis 970°C für 2 bis 40, insbesondere 10 bis 20 Stunden unterzogen wird.
- 28. Verfahren nach einem der vorstehenden Punkte, wobei die vierte oder fünfte Legierung
gepresst, gesintert und gegebenenfalls durch Strangpressen umgeformt wird.
Detaillierte Darstellung der Erfindung
[0010] Es wurde überraschend gefunden, dass eine Vergrößerung der Oberfläche und eine anschließende
Wärmebehandlung in reduzierender Atmosphäre für eine ausreichende Aktivierung sorgt,
um die innere Oxidation, welche während der zweiten Wärmebehandlung stattfindet, bei
weniger als 2 bar Druck, insbesondere bei Normaldruck innerhalb von etwa 10 Stunden
bis zu 7 Tagen zu ermöglichen. Die Zeitdauer hängt von Faktoren wie Legierungszusammensetzung,
Sauerstoffpartialdruck, verwendeter Atmosphäre, der Oberfläche und der Temperatur
ab.
[0011] Das oxidierbare Legierungselement der ersten Legierung ist ausgewählt aus der Gruppe
bestehend aus Indium, Tellur, Wismut, Nickel, Kupfer, Zink, Zinn, Gallium, Germanium,
Selen, Mangan, Magnesium, Aluminium, Antimon, Blei, und deren Kombinationen. Die Gesamtmenge
an oxidierbaren Legierungselementen beträgt im Allgemeinen 5 Gew.-% bis 15 Gew.-%.
[0012] Vorzugsweise wird als oxidierbares Legierungselement Zinn in Mengen von 5 Gew.-%
bis 15 Gew.-%, vorteilhaft mindestens 8 Gew.-% Zinn, eingesetzt, so dass Zinnoxidgehalte
von 5 Gew.-% bis 18 Gew.-%, insbesondere Zinnoxidgehalte von 8 bis 14 Gew.-% nach
der inneren Oxidation erhalten werden. Bei Zinngehalten von oberhalb 7 Gew.-%, insbesondere
oberhalb 8 Gew.-% oder 9 Gew.-% wird vorteilhaft bis zu 5 Gew.-% Indium zugesetzt.
Zink und Zinn sind sich hinreichend ähnlich, so dass in der vorliegenden Erfindung
Zinn mit Zink substituiert werden kann. In diesem Fall, bei der Verwendung von Zink
statt Zinn, ist der Zusatz von Indium oft nicht erforderlich.
[0013] Einsatz von Legierungen aus Silber und Zinn oder Silber und Zink ergeben Kontaktwerkstoffe,
die bereits für viele Zwecke gut geeignet sind, auch bei Zinn- bzw. Zinkgehalten von
6,7 Gew.-% bis 8,5 Gew.-%.
[0014] Der Indiumgehalt kann von 2 Gew.-% bis 15 Gew.-%, insbesondere von 1 Gew.-% bis 5
Gew.-% oder von 1,5 Gew.-% bis 3 Gew.-% betragen. Vorteilhaft ist außerdem der Zusatz
von Tellur in Mengen von 0,05 Gew.-% bis 4 Gew.-%, vorteilhaft 0,05 Gew.-% bis 0,8
Gew.-% oder von 0,1 Ges.-% bis 1 Gew.-%. Statt Tellur kann auch Wismut prinzipiell
in gleichen Mengen eingesetzt werden, besonders bevorzugt in Mengen von 0,005 Gew.-%
bis 0,06 Gew.-%.
[0015] Weitere vorteilhaft zugesetzte Elemente sind Eisen, Nickel, Cobalt oder Kupfer, einzeln
oder in Kombination miteinander. Jedes dieser Elemente kann in Mengen von 0,001 Gew.-%
bis 1 Gew.-%., vorteilhaft von 0,05 bis 0,2 oder von 0,03 bis 0,5 Gew.-% verwendet
werden. Besonders bevorzugt sind Nickel und Kupfer. Besonders bevorzugt werden 0,03
Gew.-% bis 0,5 Gew.-% Nickel oder 0,05 Gew.-% bis 0,9 Gew.-% Kupfer eingesetzt.
[0016] Diese Elemente (Eisen, Nickel, Cobalt, Kupfer) sind zusammen in Mengen von meist
weniger als 1,5 Gew.-% vorhanden.
[0017] Die erste Legierung ist vorteilhaft eine Legierung aus 4-11 Gew.-% Zinn, 1-6 Gew.-%
Indium, 0,05 bis 4 Gew.-% Tellur sowie optional 0,01-1 Gew.-% Eisen, Nickel, Cobalt
oder deren Kombinationen, und/oder 0,05 bis 3 Gew.-% Cadmium, ad 100 Gew.-% Silber
und unvermeidbare Verunreinigungen. Cadmium wird wegen dessen Giftigkeit heute meist
nicht mehr verwendet und wird daher vorteilhaft nicht eingesetzt.
[0018] Insbesondere geeignet als erste Legierung sind Silberlegierungen aus 5,1 bis 9 Gew.-%
Zinn, 1,5 bis 5 Gew.-% Indium, 0,05 bis 0,8 Gew.-% Tellur, optional mit 0,03 bis 0,5
Gew.-% Nickel, 0,05 bis 0,9 Gew.-% Kupfer und ad 100 Gew.-% Silber und unvermeidbare
Verunreinigungen. Alternativ kann statt Tellur 0,005 bis 0,06 Gew.-% Wismut eingesetzt
werden.
[0019] Weiter geeignet als erste Legierung sind Legierungen mit 5 Gew.-% bis 8 Gew.-% Zinn,
1,5 Gew.-% bis 3 Gew.-% Indium, 0,1 Gew.-% bis 1 Gew.-% Tellur, 0,05 Gew.-% bis 0,2
Gew.-% Eisen und ad 100 Gew.-% Silber und unvermeidbare Verunreinigungen.
[0020] Insbesondere geeignet als erste Legierung sind Silberlegierungen aus 5,1 bis 9 Gew.-%
Zinn, 1,5 bis 5 Gew.-% Indium, 0,05 bis 0,8 Gew.-% Tellur, optional mit 0,03 bis 0,5
Gew.-% Nickel, 0,05 bis 0,9 Gew.-% Kupfer und ad 100 Gew.-% Silber und unvermeidbare
Verunreinigungen. Alternativ kann statt Tellur 0,005 bis 0,06 Gew.-% Wismut eingesetzt
werden.
[0021] Weiter geeignet als erste Legierung sind Legierungen mit 5 Gew.-% bis 8 Gew.-% Zinn,
1,5 Gew.-% bis 3 Gew.-% Indium, 0,1 Gew.-% bis 1 Gew.-% Tellur, 0,05 Gew.-% bis 0,2
Gew.-% Eisen und ad 100 Gew.-% Silber und unvermeidbare Verunreinigungen; oder
5 Gew.-% bis 8 Gew.-% Zinn, 1,5 Gew.-% bis 3 Gew.-% Indium, 0,1 Gew.-% bis 1 Gew.-%
Tellur, 0,05 Gew.-% bis 0,2 Gew.-% Cobalt und ad 100 Gew.-% Silber und unvermeidbare
Verunreinigungen;
oder
5,2 Gew.-% bis 8 Gew.-% Zinn, 2,8 Gew.-% bis 3,9 Gew.-% Indium, 0,5 Gew.-% bis 0,75
Gew.-% Tellur, 0,08 Gew.-% bis 1,2 Gew.-% Nickel und ad 100 Gew.-% Silber und unvermeidbare
Verunreinigungen;
oder
5,2 Gew.-% bis 8 Gew.-% Zinn, 2,8 Gew.-% bis 3,9 Gew.-% Indium, 0,5 Gew.-% bis 0,75
Gew.-% Tellur, 0,05 Gew.-% bis 0,9 Gew.-% Kupfer und ad 100 Gew.-% Silber und unvermeidbare
Verunreinigungen; oder
5 Gew.-% bis 8 Gew.-% Zinn, 1,5 Gew.-% bis 3 Gew.-% Indium, 0,1 Gew.-% bis 1 Gew.-%
Tellur, 0,05 Gew.-% bis 0,9 Gew.-% Kupfer und ad 100 Gew.-% Silber und unvermeidbare
Verunreinigungen.
[0022] Derartige Zusammensetzungen und daraus resultierende Kontaktwerkstoffe sind im Prinzip
bekannt.
[0023] Die Vergrößerung der Oberfläche der ersten Legierung kann durch Mahlen, Gasverdüsen,
Flüssigkeitsverdüsen, Granulieren, Drahtziehen, Walzen von Blechen, Strangpressen,
Zerschneiden, Extrudieren, Strangpressen und deren Kombinationen bewirkt wird. Beispielsweise
kann die erste Legierung zu Draht oder einem Blechprofil stranggepreßt und anschließend
zerschnitten werden, oder es können Bleche bzw. Platten gewalzt und anschließend in
Streifen geschnitten werden. Hierbei ist einerseits eine Vergrößerung der Oberfläche
wichtig, aber auch eine Verringerung der Dicke der von außen mit Sauerstoff zu durchdringenden
Dicke der Metallpartikel, welche der inneren Oxidation in der zweiten Wärmebehandlung
unterworfen werden sollen. In einer spezifischen Ausgestaltung der Erfindung weist
die zweite Legierung eine spezifische Oberfläche von 0,75 bis 100 cm
2/g nach BET auf. In einer weiteren spezifischen Ausgestaltung der Erfindung kann die
zweite Legierung mit Silber beschichtet werden. Hier kann beispielsweise ein Metallprofil
stranggepresst, mit Silber in an sich bekannter Weise beschichtet (beispielsweise
plattiert) und dann weiter dem Verfahren der Erfindung unterworfen werden, so dass
mit dem Verfahren der Erfindung sogar direkt ein Kontaktwerkstück erhalten wird, welches
entweder als Halbzeug oder sogar als Endprodukt zur direkten Verwendung in einem Schaltgerät
geeignet ist.
[0024] Die erste Wärmebehandlung wird unter reduzierenden Bedingungen bei einer Temperatur
von mindestens 350°C durchgeführt. Die Obergrenze der Temperatur für diesen Verfahrensschritt
liegt bei 5°C unterhalb der Solidustemperatur der ersten oder zweiten Legierung. Im
Allgemeinen ist ein Temperaturbereich von etwa 550°C bis 700°C, insbesondere 630°C
bis 670°C, beispielhaft 650°C, geeignet. Diese erste Wärmebehandlung wird für eine
Zeitdauer von 15 Sekunden bis 3 Stunden, insbesondere 30 Minuten bis 90 Minuten durchgeführt.
Eine längere Wärmebehandlung ist unschädlich, bringt aber meist keine weiteren Vorteile
mit sich. Die Wärmebehandlung der zweiten Legierung wird unter einer reduzierenden
Atmosphäre durchgeführt. Als reduzierenden Atmosphäre geeignet sind beispielsweise
Wasserstoff, Kohlenmonoxid, Kohlenwasserstoffe, Methan, Stickstoff, Edelgas oder deren
Mischungen. Vorzugsweise wird Wasserstoff oder eine Mischung von Wasserstoff mit einem
Inertgas wie Stickstoff oder einem Edelgas verwendet. Preiswert ist Formiergas einsetzbar,
welches als Gemisch aus Wasserstoff und Stickstoff, meist mit einem Wasserstoffgehalt
von 5% bis 25%, insbesondere von 5% bis 10% kommerziell erhältlich ist. Der Druck
bei der ersten Wärmebehandlung beträgt weniger als 2 bar, vorzugsweise wird bei Normaldruck
gearbeitet. Am einfachsten ist meist eine Verfahrensweise, bei welcher die zweite
Legierung in einem Strom der reduzierenden Atmosphäre, also z.B. Formiergas, bei Normaldruck
wärmebehandelt wird. Durch diesen Verfahrensschritt wird die dritte Legierung erhalten,
welche im Anschluß an die erste Wärmebehandlung vorteilhaft in einer inerten oder
reduzierenden Atmosphäre auf eine Temperatur von kleiner als 200°C, bevorzugt Raumtemperatur,
abgekühlt wird.
[0025] Sodann erfolgt die zweite Wärmebehandlung, die direkt im Anschluß erfolgen kann.
Die dritte Legierung muß nicht unmittelbar weiterverarbeitet werden und kann eine
begrenzte Zeit auch an Luft gehandhabt oder aufbewahrt werden und zu einem späteren
Zeitpunkt diesem Verfahrensschritt unterworfen werden. Eine rasche Weiterverarbeitung,
insbesondere direkt im Anschluß an die erste Wärmebehandlung ist jedoch vorteilhaft.
So kann in einem batchweisen Verfahren beispielsweise die erste Wäremebehandlung in
einem Retortenofen durchgeführt werden, nach dem Abkühlen wird die reduzierende Atmosphäre
durch eine oxidierende Atmosphäre ersetzt und die zweite Wärmebehandlung durchgeführt,
so dass kein Kontakt mit der Luft stattfindet. Alternativ kann die erste Wärmebehandlung
in einem Durchschubofen mit einem Temperaturgradienten durchgeführt werden. Hierbei
wird üblicherweise das Reaktionsgut z.B. in einem Graphittiegel durch den Ofen geschoben.
Nach den Durchlaufen des Durchschubofens in einer reduzierenden Atmosphäre kann der
Tiegel nach Abkühlen auf 200°C oder darunter entnommen werden und nach kurzer Zeit
an der Luft einen zweiten Durchschubofen mit einer oxidierenden Atmosphäre zur Durchführung
der zweiten Wärmebehandlung durchlaufen. Bei dieser Vorgehensweise findet ein mehr
oder weniger langer Kontakt mit der Luft statt.
[0026] Bei dieser zweiten Wärmebehandlung findet die innere Oxidation der dritten Legierung
in einer oxidierenden Atmosphäre statt und es wird die vierte Legierung erhalten.
Diese innere Oxidation bewirkt die Umwandlung einer Legierung in einen Verbundwerkstoff
aus Silber und den Oxiden der oxidierbaren Legierungselementen (hier als vierte Legierung
bezeichnet). Die zweite Wärmebehandlung wird bei einer Temperatur von mindestens etwa
500°C durchgeführt. Maximal sollte bei 150°C unterhalb der Solidustemperatur gearbeitet
werden, vorteilhaft bei bis zu 5°C unterhalb der Solidustemperatur der ersten, zweiten
oder dritten Legierung. Diese Temperaturen unterscheiden sich nicht wesentlich, da
die erste, zweite und dritte Legierung chemisch im Wesentlichen gleich sind. Im Allgemeinen
wird die zweite Wärmebehandlung bei Temperaturen von etwa 500°C bis etwa 800°C, vorteilhaft
600°C bis 750°C, insbesondere 650°C bis 730°C durchgeführt. Die Wärmebehandlung wird
fortgesetzt, bis die innere Oxidation vollständig abgelaufen ist. Die Zeitdauer der
zweiten Wärmebehandlung beträgt etwa 10 Stunden bis etwa 7 Tage, vorteilhaft 12 bis
72 Stunden, insbesondere 12 bis 48 Stunden, beispielsweise 24 Stunden. Die Zeitdauer
kann aber auch je nach Auswahl der Verfahrensparameter und der Legierungszusammensetzung
berechnet oder im Verlauf der Reaktion verfolgt werden. Die Reaktion lässt sich gut
gravimetrisch verfolgen. Der Abschluß der Reaktion kann im fertigen (Zwischen-)Produkt
durch die Anfertigung eines Schliffs und lichtmikroskopische Untersuchung festgestellt
werden.
[0027] Die zweite Wärmebehandlung kann im Prinzip in allen Öfen durchgeführt werden, welche
unter den Temperaturen, Atmosphären und Zeiten benutzbar sind. Die dritte Legierung
kann hierzu in verschiedenen Gefäßen den Bedingungen der zweiten Wärmebehandlung ausgesetzt
werden, beispielsweise kann die dritte Legierung als Schüttung von Pulver bzw. Granalien,
Draht- oder Blechabschnitten in einem offenen Tiegel, Keramiktiegel oder Metallbehälter
der zweiten Wärmebehandlung unterworfen werden, wobei ein poröser, lockerer Sinterkörper
bzw. Formkörper entsteht. Insbesondere bei Blech- oder Drahtabschnitten kann aber
auch eine Vereinzelung in einem Reaktionsbehälter erfolgen oder aber die Wärmebehandlung
in einem Drehrohrofen durchgeführt werden. Hierdurch wird der Kontakt mit der oxidierenden
Atmosphäre optimiert und eine rasche und vollständige innere Oxidation erleichtert.
[0028] Die zweite Wärmebehandlung wird in einer oxidierenden Atmosphäre, vorteilhaft einer
sauerstoffhaltigen Atmosphäre enthaltend elementaren Sauerstoff (O
2), naszierenden Sauerstoff, Ozon, Stickstoff, Edelgas oder deren Mischungen durchgeführt.
Vorteilhaft sind Sauerstoff oder Luft. Die zweite Wärmebehandlung wird bei einem Druck
von weniger als 2 bar durchgeführt, vorteilhaft in etwa bei Normaldruck. Am einfachsten
ist es oft, die zweite Wärmebehandlung in einem Strom der sauerstoffhaltigen Atmosphäre
(also Luft oder Sauerstoff) in etwa bei Normaldruck wie z.B. unter Umgebungsdruck
durchzuführen. Hierbei liegt der Partialdruck an Sauerstoff bei mindestens 80% des
Gesamtdrucks.
[0029] Vorteilhaft wird die zweite Wärmebehandlung in zwei Temperaturstufen durchgeführt,
wobei diese bei einer ersten Temperatur im Bereich von mindestens 500°C bis maximal
150°C unterhalb der Solidustemperatur der ersten Legierung für eine erste Zeitdauer
durchgeführt wird und bei einer zweiten Temperatur von 500°C bis 40°C unterhalb der
Solidustemperatur, aber maximal bis 5°C unterhalb der Solidustemperatur der ersten
Legierung für eine zweite Zeitdauer durchgeführt wird.
[0030] Auch bei dieser Verfahrensvariante wird bei einem Druck von weniger als 2 bar, vorteilhaft
in etwa bei Normaldruck gearbeitet und vorteilhaft in einem Strom der sauerstoffhaltigen
Atmosphäre (also Luft oder Sauerstoff) bei etwa Normaldruck wie z.B. unter Umgebungsdruck.
Hierbei liegt der Partialdruck an Sauerstoff ebenfalls bei mindestens 80% des Gesamtdrucks.
[0031] Die zweite Temperatur ist höher. als die erste Temperatur und beträgt etwa 500°C
bis etwa 800°C, vorteilhaft 600°C bis 750°C, insbesondere 650°C bis 730°C. In diesem
Fall beträgt die erste Zeitdauer 30 bis 240 Minuten und die zweite Zeitdauer 10 Stunden
bis 7 Tage vorteilhaft 12 bis 72 Stunden, insbesondere 12 bis 48 Stunden, beispielsweise
24 Stunden. Wie oben beschrieben kann die erforderliche Zeitdauer berechnet oder aber
der Reaktionsverlauf meßtechnisch verfolgt werden, beispielsweise durch Gravimetrie,
bis die Reaktion abgeschlossen ist. Beispielsweise ist die innere Oxidation bei Verwendung
eines Drahts mit einer Dicke von 2,1 mm nach etwa 100 Stunden abgeschlossen, bei einem
Draht einer Dicke von 1,4 mm schon bei 60 Stunden, wenn von einem Material mit 14
Gew.-% Gesamtoxidgehalt ausgegangen wird. Bei einem Gesamtoxidgehalt von 10 Gew.-%
ist die erforderliche Reaktionszeit ca. 30 % kürzer.
[0032] Nach der zweiten Wärmebehandlung liegt die vierte Legierung vor. Die vierte Legierung
enthält mindestens ein Oxid ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Zinnoxid, Indiumoxid,
Telluroxid, Wismutoxid, Nickeloxid, Kupferoxid, Zinkoxid, Galliumoxid, Germaniumoxid,
Selendioxid, Mangandioxid, Magnesiumoxid, Aluminiumoxid, Bleioxid und deren Mischungen.
Diese Oxide sind im Verlauf der zweiten Wärmebehandlung, während der die innere Oxidation
stattfand, aus den Legierungsbestandteilen der dritten Legierung entstanden. Die vierte
Legierung enthält vorteilhaft mehr als 12 Gew.-% Oxid. Die vierte Legierung wird nach
der zweiten Wärmebehandlung abgekühlt, meist auf eine Temperatur von weniger als 200°C
oder auf Raumtemperatur.
[0033] Da die vierte Legierung wegen der fein verteilten Oxide oft sehr hart ist und kaum
weiterverarbeitet werden kann, wird diese vierte Legierung vorzugsweise einer dritten
Wärmebehandlung unterzogen wird, um eine fünfte Legierung zu erhalten Die dritte Wärmebehandlung
wird bei 900°C bis 970°C, oder 910°C bis 960°C durchgeführt. Die dritte Wärmebehandlung
wird für 2 bis 40, insbesondere 10 bis 20 Stunden durchgeführt. Hierbei tritt eine
Ostwald-Reifung der feinverteilten Oxide auf, wodurch Leitfähigkeit und Duktilität
erhöht werden, so dass die Verarbeitbarkeit erheblich verbessert wird. Diese dritte
Wärmebehandlung wird
[0034] Je nach Verarbeitbarkeit der vierten Legierung ohne eine dritte Wärmebehandlung kann
die vierte oder fünfte Legierung weiterverarbeitet werden, um Kontaktwerkstücke herzustellen.
Hierzu wird die vierte oder gegebenenfalls die fünfte Legierung stranggepresst und
durch plattierwalzen oder Drahtzug weiterverformt, abhängig von der Form der gewünschten
Kontaktwerkstücke.
Beispiele:
[0035] Die in den Tabellen aufgeführten Silberlegierungen werden in einem Induktionsofen
erschmolzen und zu Bolzen gegossen. Die angegebenen Gehalte an oxidierbaren Legierungslementen
sind in Gew.-% angegeben, der Silbergehalt beträgt ad 100 Gew.-%. Diese Bolzen werden
zu Drähten mit einem mittleren Durchmesser von etwa 2 mm stranggepreßt und zu Abschnitten
von etwa 7 mm Länge zerschnitten. Anschließend wurden diese Drahtabschnitte in einem
Kammerofen in einem Strom von Formiergas mit einem Wasserstoffgehalt von 5% bei Umgebungsdruck
einer ersten Wärmebehandlung (1. WB) unter den in der Tabelle angegebenen Zeiten (t)
und Temperaturen (T) unterzogen, dann der Ofen abgeschaltet und die Abkühlung unter
strömendem Formiergas auf weniger als 200°C gestattet, dann in fließendem, reinen
Sauerstoff wieder erhitzt und der zweiten Wärmebehandlung (2. WB) unter den in der
Tabelle angegebenen Zeiten (t) und Temperaturen (T) unterzogen. Anschließend wurde
gegebenenfalls eine dritte Wärmebehandlung unter Luft durchgeführt, (3. WB) unter
den in der Tabelle angegebenen Zeiten (t) und Temperaturen (T) unterzogen. Zeiten
sind in Stunden, Temperaturen in Grad Celsius angegeben. Nach dem Abkühlen wurde das
Produkt zu einem ca 6mm dicken Draht stranggepreßt und über Drahtzug auf Enddurchmesser
von 1 - 2mm weiter verarbeitet. Alle Legierungen zeigten unter den angegebenen Reaktionsbedingungen
vollständigen Umsatz der oxidierbaren Legierungselemente, was durch lichtmikroskopische
Schliffbilder bestätigt wurde.
| Nr. |
Sn |
Zn |
In |
Te |
Ni |
Fe |
Co |
Cu |
1. WB |
2.WB Stufe 1 |
2.WB Stufe 2 |
3.WB |
| t |
T |
t |
T |
t |
T |
t |
T |
| 1 |
6,5 |
|
3,9 |
0,6 |
0,1 |
|
|
|
1 |
660 |
2 |
650 |
100 |
730 |
24 |
920 |
| 2 |
5,2 |
|
2,8 |
|
0,1 |
|
|
|
1 |
660 |
2 |
630 |
80 |
750 |
24 |
920 |
| 3 |
6,5 |
|
3,9 |
0,6 |
|
0,1 |
|
|
1 |
660 |
2 |
650 |
100 |
730 |
24 |
920 |
| 4 |
5,2 |
|
2,8 |
|
|
0,1 |
|
|
1 |
660 |
2 |
650 |
80 |
750 |
24 |
920 |
| 5 |
6,5 |
|
3,9 |
0,6 |
|
|
0,1 |
|
1 |
660 |
2 |
650 |
100 |
730 |
24 |
920 |
| 6 |
5,2 |
|
2,8 |
|
|
|
0,1 |
|
1 |
660 |
2 |
650 |
80 |
750 |
24 |
920 |
| 7 |
6,5 |
|
3,9 |
0,6 |
|
|
|
0,1 |
1 |
660 |
2 |
650 |
100 |
730 |
24 |
920 |
| 8 |
5,2 |
|
2,8 |
|
|
|
|
0,1 |
1 |
660 |
2 |
650 |
80 |
750 |
24 |
920 |
| 9 |
7,5 |
|
|
|
|
|
|
|
1 |
600 |
3 |
620 |
60 |
780 |
24 |
950 |
| 10 |
7,5 |
|
|
|
|
|
|
|
1 |
600 |
2 |
680 |
60 |
780 |
|
|
| 11 |
|
8,2 |
|
|
|
|
|
|
1 |
660 |
2 |
650 |
90 |
730 |
|
|
| 12 |
|
8,2 |
|
|
|
|
|
|
2 |
660 |
2 |
650 |
90 |
730 |
24 |
920 |
| 15 |
5,1 |
|
3,1 |
0,4 |
|
|
|
0,3 |
2 |
640 |
3 |
680 |
80 |
750 |
|
|
| 16 |
6,0 |
|
3,1 |
0,4 |
|
|
|
0,2 |
2 |
640 |
3 |
660 |
90 |
740 |
|
|
| 17 |
6,9 |
|
3,1 |
0,4 |
|
|
|
0,3 |
2 |
640 |
3 |
620 |
120 |
720 |
|
|
| 18 |
8,0 |
|
3,0 |
0,4 |
|
|
|
0,3 |
2 |
640 |
3 |
620 |
150 |
700 |
12 |
930 |
| 19 |
7,0 |
|
1,5 |
0,4 |
|
|
|
0,2 |
2 |
640 |
3 |
680 |
80 |
750 |
12 |
930 |
| 20 |
7,0 |
|
5,0 |
0,4 |
|
|
|
0,3 |
2 |
640 |
3 |
600 |
160 |
700 |
|
|
| 21 |
7,0 |
|
3,1 |
0,4 |
|
|
|
0,2 |
1 |
660 |
2 |
650 |
90 |
730 |
24 |
910 |
| 22 |
7,0 |
|
3,1 |
0,4 |
0,04 |
|
|
0,3 |
1 |
660 |
2 |
650 |
90 |
730 |
24 |
910 |
| 23 |
7,0 |
|
3,1 |
0,4 |
0,3 |
|
|
0,3 |
1 |
600 |
3 |
640 |
90 |
730 |
24 |
910 |
| 24 |
7,1 |
|
3,0 |
0,4 |
0,4 |
|
|
0,3 |
1 |
600 |
3 |
640 |
90 |
730 |
24 |
920 |
| 25 |
7,1 |
|
3,0 |
0,4 |
0,5 |
|
|
0,3 |
1 |
660 |
3 |
640 |
90 |
730 |
24 |
920 |
| 26 |
7,0 |
|
3,1 |
0,4 |
|
0,3 |
|
0,3 |
1 |
660 |
3 |
640 |
90 |
730 |
24 |
920 |
| 27 |
7,0 |
|
3,1 |
0,4 |
|
|
0,4 |
0,3 |
1 |
660 |
3 |
640 |
90 |
730 |
24 |
920 |
| 30 |
4,1 |
|
2,0 |
0,3 |
|
|
|
|
1 |
660 |
2 |
640 |
60 |
750 |
24 |
920 |
| 31 |
7,0 |
|
2,1 |
0,3 |
|
|
|
|
1 |
600 |
2 |
640 |
60 |
750 |
24 |
920 |
| 32 |
10,8 |
|
1,9 |
0,3 |
|
|
|
|
1 |
660 |
3 |
630 |
180 |
690 |
24 |
920 |
| 33 |
6,9 |
|
2,2 |
0,3 |
|
0,9 |
|
|
1 |
660 |
2 |
650 |
80 |
740 |
24 |
920 |
| 34 |
6,8 |
|
1,9 |
0,3 |
0,3 |
|
|
|
1 |
660 |
2 |
660 |
60 |
750 |
|
|
| 35 |
7,1 |
|
2,0 |
0,3 |
0,16 |
0,25 |
|
|
1 |
660 |
2 |
650 |
80 |
740 |
|
|
| 36 |
7,0 |
|
2,1 |
0,3 |
0,04 |
|
0,24 |
|
1 |
660 |
2 |
650 |
80 |
740 |
|
|
| 37 |
7,0 |
|
2,1 |
0,3 |
0,12 |
0,11 |
0,10 |
|
2 |
650 |
2 |
650 |
80 |
740 |
24 |
920 |
| 38 |
7,2 |
|
2,0 |
|
|
0,5 |
|
|
2 |
650 |
2 |
660 |
70 |
740 |
|
|
1. Verfahren zur Herstellung von Materialien auf Basis von Silber, enthaltend die Schritte
- Bereitstellen einer ersten Legierung enthaltend Silber und mindestens einem oxidierbaren
Legierungselement;
- Vergrößerung der Oberfläche der ersten Legierung enthaltend Silber und mindestens
einem oxidierbaren Legierungselement, um eine zweite Legierung zu erhalten;
- Erste Wärmebehandlung der zweiten Legierung, wobei die Wärmebehandlung in einer
reduzierenden Atmosphäre durchgeführt wird, um eine dritte Legierung zu erhalten;
- Zweite Wärmebehandlung der dritten Legierung, wobei die Wärmebehandlung in einer
sauerstoffhaltigen Atmosphäre durchgeführt wird, um eine vierte Legierung zu erhalten.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die erste Wärmebehandlung bei einer Temperatur von
350°C bis zu einer Temperatur von 5°C unterhalb der Solidustemperatur der ersten Legierung,
für eine Zeitdauer von 15 Sekunden bis 3h durchgeführt wird.
3. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die erste Wärmebehandlung in
einer reduzierenden Atmosphäre durchgeführt wird, die Wasserstoff, Kohlenmonoxid,
Kohlenwasserstoffe, Methan, Stickstoff, ein Edelgas oder deren Mischungen enthält
und in einem Strom der reduzierenden Atmosphäre bei einem Druck von weniger als 2
bar durchgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die zweite Wärmebehandlung
bei einer Temperatur von 500°C bis zu einer Temperatur von 5°C unterhalb der Solidustemperatur
der ersten Legierung durchgeführt wird; oder die zweite Wärmebehandlung in zwei Temperaturstufen
durchgeführt wird, wobei bei einer ersten Temperatur von 500°C bis 150°C unterhalb
der Solidustemperatur der ersten Legierung für eine erste Zeitdauer durchgeführt wird
und bei einer Temperatur von 500°C bis 5°C unterhalb der Solidustemperatur der ersten
Legierung für eine zweite Zeitdauer durchgeführt wird und wobei die zweite Temperatur
höher ist als die erste Temperatur.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die erste Zeitdauer 30 bis
240 Minuten und/oder die zweite Zeitdauer 10 Stunden bis 7 Tage beträgt.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die zweite Wärmebehandlung
in einer sauerstoffhaltigen Atmosphäre enthaltend elementaren Sauerstoff, naszierenden
Sauerstoff, Ozon, Stickstoff, Edelgas oder deren Mischungen unter einem Druck von
weniger als 2 bar durchgeführt wird.
7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das oxidierbare Legierungselement
der ersten Legierung ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Indium, Tellur, Wismut,
Nickel, Kupfer, Zink, Zinn, Gallium, Germanium, Selen, Mangan, Magnesium, Aluminium,
Blei und deren Kombinationen.
8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die erste Legierung bis zu
8 Gew.-% Zinn oder Zink, oder 8 Gew.-% bis 12 Gew.-% Zink, oder 8 Gew.-% bis 12 Gew.-%
Zinn in Kombination mit Indium in Mengen von vorteilhaft 2 bis 15 Gew.-% enthält.
9. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die erste Legierung 0,05 Gew.-%
bis 4 Gew.-% Tellur oder Wismut enthält.
10. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die vierte Legierung einer
dritten Wärmebehandlung, vorteilhaft bei 900 bis 970°C für 2 bis 40 Stunden unterzogen
wird, um eine fünfte Legierung zu erhalten