[0001] Die Erfindung betrifft einen Rückstauverschluss gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] In der Abwasser-Entsorgungstechnik von beispielsweise Gebäuden unterscheidet man
zwischen einem Rückstauverschluss und einer Hebeanlage. Ein Rückstauverschluss entsorgt
anfallendes Abwasser durch Schwerkraft über die Gefällestrecke bei in Offenstellung
befindlichem Absperrelement direkt in die Kanalisation. In einer Rückstausituation
ist das Absperrelement in der Schließstellung, oder auch durch Einflussnahme eines
Benutzers, so dass anfallendes Abwasser nicht mehr über die Gefällestrecke direkt
in die Kanalisation entsorgbar ist, sondern unter Umgehung des Absperrelementes durch
eine Pumpe in den Ablauf und von dort in die Kanalisation gepumpt wird, wobei der
vorliegende Rückstau durch das Absperrelement am Eindringen in das Gebäude gehindert
wird, vorausgesetzt, auch der Rückströmweg durch die Pumpe ist ordnungsgemäß abgesperrt.
Nur in diesem Fall muss zum Antreiben der Pumpe Energie aufgewendet werden. Eine Hebeanlage
enthält im Regelfall kein Absperrelement, sondern die Förderseite einer Pumpe ist
permanent an eine Rückstauschleife angeschlossen, die gegebenenfalls über das Rückstauniveau
nach oben und dann zur Kanalisation verläuft. Anfallendes Abwasser, unabhängig davon,
ob eine Rückstausituation vorliegt oder nicht, kann nicht durch Schwerkrafteinfluss
entsorgt werden, sondern nur mittels der Pumpe. Dies bedeutet erhöhten Energieaufwand
für die Pumpe, hat aber den Vorteil, dass bei einer Rückstausituation keine Gefahr
besteht, dass der Rückstau in das Gebäude gelangt. Bei Stromausfall oder einer Störung
der Pumpe besteht die Gefahr, dass kein Abwasser entsorgt werden kann, sondern zu
einer internen Überflutung im Gebäude führt. Hierfür ist es allerdings bekannt, entweder
eine Notstromversorgung vorzusehen und/oder redundant eine zweite Pumpe.
[0003] Rückstauverschlüsse, die wahlweise entweder das anfallende Abwasser unter Schwerkraft
über das Gefälle direkt in die Kanalisation entsorgen, und in einer Rückstausituation
bei in Schließstellung befindlichen Absperrelement über die Pumpe in die Kanalisation
pumpen, oder als Hebeanlage betreibbar sind und anfallendes Abwasser, unabhängig von
einer Rückstausituation, über eine Rückstauschleife in die Kanalisation abpumpen,
sind bekannt (
EP 2 154 300 A1, Fig. 2 und Fig. 1;
EP 1 035 262 A2,
DE 33 13 458 A1, Seite 9). Jedoch ist bei den bekannten Rückstauverschlüssen die Entsorgung mittels
der Pumpe nur über den Ablauf des Rückstauverschlusses und direkt in den Kanal oder
über den Ablauf und die Rückstauschleife in den Kanal möglich. Dies bedeutet, dass
bei Entsorgung mittels der Pumpe in den Ablauf des Rückstauverschlusses und direkt
in die Kanalisation die Sicherheit einer Hebeanlage mit der über die Rückstauebene
hinaus geführten Rückstauschleife nicht gegeben ist. Hingegen ist bei einem Betrieb
des Rückstauverschlusses als Hebeanlage keine Schwerkraftentsorgung über die Gefällestrecke
direkt in den Kanal mehr möglich. Dies bedeutet bei Verwendung als Hebeanlage hohen
Energieaufwand, da zur Entsorgung jeglichen anfallenden Abwassers die Pumpe eingeschaltet
werden muss, weil dann die Gefällestrecke nicht zur Schwerkraftentsorgung nutzbar
ist.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Rückstauverschluss der eingangs genannten
Art anzugeben, der zwar mit einer Abwasser-Hebefunktion, jedoch mit geringem Energiebedarf
betreibbar ist.
[0005] Teil der Aufgabenstellung ist es ferner, einen Rückstauverschluss zu schaffen, der
universell unterschiedlichen Anforderungen von Benutzern gerecht wird, das heißt,
einem Benutzer mit erhöhtem Sicherheitsbedarf den Betrieb mit der Abwasser-Hebefunktion
ermöglicht, hingegen einem Benutzer mit geringerem Sicherheitsbedarf den Betrieb mit
der Schwerkraftentsorgung und einer Abpumpfunktion aus dem Ablauf direkt in die Kanalisation
ermöglicht, wobei stets der Vorteil der Schwerkraftentsorgung ohne Energieeinsatz
gegeben bleiben soll, solange keine Rückstausituation vorliegt.
[0006] Die gestellte Aufgabe wird den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0007] Der Rückstauschlaufen-Anschluss des Rückstauverschlusses bietet die wahlweise oder
permanente Möglichkeit, in einer Rückstausituation über die Rückstauschleife anfallendes
Abwasser zu entsorgen, und damit den erhöhten Sicherheitsstandard einer Hebeanlage.
Dieser Vorteil ist jedoch jeweils gepaart mit der weiterhin gegebenen Möglichkeit,
anfallendes Abwasser über die Gefällestrecke nur durch Schwerkrafteinfluss und ohne
Energiebedarf zu entsorgen, solange keine Rückstausituation vorliegt. Dadurch wird
bei erhöhtem Sicherheitsstandard des Rückstauverschlusses im Betrieb nur Energie zum
Antreiben der wenigstens einen Pumpe benötigt, wenn dies durch entweder eine Rückstausituation
oder durch den Benutzer gewollt eine Schwerkraftentsorgung verwehrt. Selbst im Falle
einer Pumpenstörung oder bei Stromausfall bleibt somit die Entsorgung anfallenden
Abwassers möglich, solange keine Rückstausituation auftritt.
[0008] Zweckmäßig ist das Absperrelement eine relativ zum Sitz pendelnd schwenkbare Klappe.
Anfallendes Abwasser kann die Klappe durch den Strömungsdruck vom Sitz abheben und
abfließen. Fällt kein Abwasser an, hält die Klappe ihre Schließstellung selbsttätig,
so dass kein Ungeziefer oder Kanalgerüche in das Gebäude eindringen. Tritt eine Rückstausituation
auf, dann schließt die Klappe ebenfalls aufgrund des Rückstaus, so dass sich der Rückstau
nicht in das Gebäude fortpflanzen kann. Dann muss zur Entsorgung von Abwasser allerdings
die Pumpe eingeschaltet werden. Vorzugsweise, ist die Klappe zusätzlich mechanisch
und/oder manuell und/oder motorisch in die Schließstellung und/oder Offenstellung
bringbar und in dieser haltbar. So kann beispielsweise ein Nutzer vor längerer Abwesenheit
die Klappe bewusst in die Schließstellung bringen und in dieser blockieren, oder wird
die Klappe bei auftreten einer Rückstausituation, festgestellt durch entsprechende
Sensoren, automatisch in die Schließstellung gebracht und in dieser blockiert, um
die Gefahr des Zurückdrückens von Abwasser in das Gebäude zu bannen. Auch kann es
zweckmäßig sein, die Klappe, solange keine Rückstausituation vorliegt, in die Offenstellung
zu bringen und in dieser zu halten, damit anfallendes Wasser nur durch die Schwerkraft
mit möglichst geringem Widerstand und darin enthaltenen Verunreinigungen ungestört
abströmt und die Klappe nicht unzulässig stark verschmutzt wird.
[0009] Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform ist der Rückstauschleifen-Anschluss des Rückstauverschlusses
entweder in einer Seitenwand oder innerhalb der Seitenwand des Grundkörpers angeordnet.
An den Anschluss ist die Rückstauschleife angeschlossen, oder kann eine Rückstauschleife
angeschlossen werden. Wird die AbwasserHebefunktion nicht gewünscht oder benötigt,
kann der Rückstauschleifen-Anschluss, beispielsweise durch einen Stopfen, verschlossen
werden, und wird der Rückstauverschluss mit Schwerkraftentsorgung und einer normalen
Pumpentsorgung unter Umgehung des Absperrelements in die Gefällestrecke oder in den
Ablauf und von dort direkt in die Kanalisation betrieben.
[0010] Günstig, ist der Druckstutzen entnehmbar mit Schnellspannverschlüssen an der Förderseite
und am Rückstauschleifen-Anschluss installiert. Besonders geeignet sind hier Spannbügelverschlüsse,
die ohne Zuhilfenahme von Werkzeug manuell bedienbar sind, zum Beispiel zur Reinigung
oder Wartung.
[0011] Ein besonders wichtiger Gedanke der Erfindung besteht darin, dass der die Möglichkeit
der Schwerkraftentsorgung immer bietende Rückstauverschluss zwischen der Abwasserhebe-Funktion
und einer nach stromab des Absperrelements direkt in die Gefällestrecke oder den Ablauf
entsorgenden Abwasser-Abpumpfunktion umstellbar oder umrüstbar ist. Der Rückstauverschluss
bietet dem Nutzer somit die Wahlmöglichkeit zwischen der sehr sicheren Abwasser-Hebefunktion
und der etwas weniger sicheren direkten Abpumpfunktion, jeweils im Falle einer Rückstausituation
oder falls ein Benutzer das Absperrelement absichtlich in die Schließstellung gebracht
hat. Der Nutzer oder ein Installateur kann somit mit im Wesentlichen derselben Grundausstattung
des Rückstauverschlusses die jeweils gewünschte Lösung realisieren. Solange keine
Rückstausituation vorliegt, oder das Absperrelement nicht absichtlich in die Schließstellung
gebracht ist, bleibt immer die Möglichkeit der Schwerkraftentsorgung ohne Energiebedarf.
[0012] Bei einer umrüstbaren Version des Rückstauverschlusses ist zweckmäßig der Druckstutzen,
der von der Förderseite der Pumpe zum Rückstauschleifen-Anschluss verläuft, gegen
einen anderen Druckstutzen tauschbar, der die Förderseite der Pumpe mit der Gefällestrecke
oder dem Ablauf des Rückstauverschlusses, stromab des Absperrelementes, verbindet.
Je nach dem Wunsch des Nutzers kann der Nutzer oder der Installateur den Rückstauverschluss
vor Installation umrüsten, oder selbst in eingebautem Zustand nachträglich umrüsten,
indem der eine Druckstutzen gegen den anderen Druckstutzen getauscht und der jeweils
nicht benötigte Anschluss verschlossen wird.
[0013] Alternativ kann bei einer umstellbaren Variante des Rückstauverschlusses die Förderseite
der Pumpe sowohl mit dem Rückstauschleifen-Anschluss als auch der Stromabseite des
Absperrelements in der Gefällestrecke über Druckstutzen verbunden sein. Zur Umstellung
zwischen der Abwasser-Hebefunktion und der direkten Abpumpfunktion dient eine mechanisch
oder motorisch betätigbare Pumpweg-Umstellvorrichtung. Dies kann eine Ventilanordnung,
eine Klappenanordnung oder eine Hahnenanordnung beispielsweise sein. Diese grundsätzliche
Ausstattung des Rückstauverschlusses mit den zwei Druckstutzen gestattet es einem
Installateur oder einem Nutzer jederzeit die ihm gerade zweckmäßige Entsorgungsfunktion
einzustellen, das heißt entweder die Abwasser-Hebefunktion oder die direkte Abpumpfunktion,
jedoch stets gepaart mit der fremdenergiefreien Schwerkraftentsorgung.
[0014] Wird die Abwasser-Hebefunktion gewünscht, ist bei einer zweckmäßigen Ausführungsform
der Rückstauschleifen-Anschluss des Rückstauverschlusses an eine Rückstauschleife
eines an eine Kanalisation angeschlossenen Gebäude-Abwasser-Entsorgungs-System angeschlossen
oder anschließbar. Die Rückstauschleife erstreckt sich, vorzugsweise, bis über die
Rückstauebene des Gebäude-Abwasser-Entsorgungs-Systems nach oben, so dass auch im
Falle einer Rückstausituation ausgeschlossen ist, dass Abwasser über die Rückstauschleife
zurück in den Rückstauverschluss gedrückt wird. Bei einer etwas weniger sicheren Variante
kann die Rückstauschleife nur über eine begrenzte Höhe nach oben, und nicht notwendigerweise
bis über die Rückstauebene, führen. Dennoch ist dann die Gefahr sehr gering, dass
ein Rückstau Abwasser über diese Rückstauebene zurückdrückt, oder wird durch entsprechende
Rückschlageinrichtungen sichergestellt, dass kein Abwasser bei einer Rückstausituation
zur Förderseite der Pumpe zurückgedrückt wird. Bei einer Alternative könnte die Rückstauschleife
nicht direkt in die Kanalisation oder ein Rohr der Kanalisation führen, sondern innerhalb
des Rückstauverschlusses nur wieder in dessen Ablauf.
[0015] Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform umfasst der Grundkörper des Rückstauverschlusses
einen die Gefällestrecke abdeckenden Zwischenteil, in welchem die Pumpe und, vorzugsweise,
eine Klappenbetätigungseinrichtung vorgesehen sind, sowie auf dem Zwischenteil einen
eine Boden-Abdichtebene definierenden Oberteil, in dessen Seitenwand sich der Rückstauschleifen-Anschluss
befindet, und die, vorzugsweise, einen oben liegenden Einsteckkragen für ein Aufsatzstück
aufweist. Diese Ausführungsform ist beispielsweise zum Einbauen in eine Kellersohle
geeignet, wobei die dann verwendete Rückstauschleife mit ihrem Anfangsbereich ebenfalls
in der Kellersohle zumindest installiert und an den Rückstauschleifen-Anschluss angeschlossen
wird. Das Aufsatzstück gleicht den Höhenunterschied zum Bodenniveau der Kellersohle
aus.
[0016] Bei einer alternativen Ausführungsform des Rückstauverschlusses, der hier zum Einbau
in einen Abwasserschacht entweder im Gebäude oder außerhalb des Gebäudes bestimmt
ist, ist der Grundkörper als Schachtgerinne ausgebildet, und umfasst der Grundkörper
einen die Gefällestrecke abdeckenden Zwischenteil, in welchem mindestens eine Pumpe
und, vorzugsweise, eine Klappenbetätigungseinrichtung vorgesehen sind. Auf dem Grundkörper
in Form des Schachtgerinnes ist die Schachtwand des sich nach oben erstreckenden Schachts
aufgesetzt, oder damit verbunden, wobei sich die Rückstauschleife, vorzugsweise, innerhalb
des Schachts erstreckt und stromab der Klappe wieder in den Grundkörper oder den Ablauf
geführt ist. Diese Ausführungsform bietet den Vorteil, dass die Rückstauschleife für
den höheren Sicherheitsaspekt in den Schacht eingegliedert ist, so dass im Erdreich
oder im Gebäude hier keine Installationsarbeiten erforderlich sind.
[0017] In diesem Fall können, gegebenenfalls im Hinblick auf behördliche Vorschriften, im
Zwischenteil zwei parallele Pumpen vorgesehen sein, die jeweils förderseitig an eine
Rückstauschleife angeschlossen sind (Redundanzprinzip für den Fall einer Pumpenstörung).
[0018] Bei einer weiteren, zweckmäßigen Ausführungsform sind an der Förderseite, vorzugsweise
im jeweiligen Druckstutzen, und/oder im Bereich des Rückstauschleifen-Anschlusses
eine Rückstauklappe angeordnet. Speziell dann, wenn der Rückstauverschluss mit der
Abwasser-Hebefunktion betrieben wird, sichert die Rückstauklappe bei einer Wartung
oder Reinigung, dass in der Rückstauschleife im ansteigenden Teil verbliebenes Abwasser
bei Trennen des Druckstutzens vom Rückstauschleifen-Anschluss nicht zurückströmen
kann.
[0019] Bei einer weiteren zweckmäßigen Ausführungsform, zum Beispiel für einen Schacht,
kann aus ähnlichen Gründen im jeweiligen Druckstutzen ein, vorzugsweise manuell oder
motorisch betätigbares, Absperrventil vorgesehen sein.
[0020] Aus Sicherheitsgründen, und auch um das Zurückdrücken von Kanalgasen oder Eindringen
von Ungeziefer zusätzlich zu verhindern, kann in der Gefällestrecke stromauf der Pumpe
ein zweiter Sitz und eine zweite Klappe vorgesehen sein. Diese Klappe kann frei pendeln
oder, wahlweise, auch motorisch oder manuell bzw. mechanisch in die Schließstellung
oder Offenstellung gebracht und in dieser gehalten werden.
[0021] Schließlich besteht ein weiterer wichtiger Aspekt des Rückstauverschlusses darin,
dass dort ein Bodenablauf integriert ist, zweckmäßig in einem Verschlussdeckel des
Aufsatzstücks. Der Bodenablauf nimmt Oberflächenwasser auf und leitet es über den
Schnorchel in die Gefällestrecke stromauf des Absperrelements, von wo es entweder
unter Schwerkrafteinfluss oder durch die Pumpe entsorgt wird. Im Falle einer Rückstausituation
oder bei einer Überschwemmung kann somit in das Gebäude eindringendes Abwasser, zum
Beispiel durch ein undichtes Fenster oder über eine Treppe in den Keller einlaufendes
Abwasser, gleich über die Pumpe entsorgt werden, so dass Wasserschäden in Grenzen
gehalten werden.
[0022] Zusammengefasst wird einem Benutzer oder Installateur mit dem erfindungsgemäßen Rückstauverschluss
ein universell unterschiedlichen Anforderungen in einer im Wesentlichen unmodifizierten
Grundausstattung erfüllendes Produkt an die Hand gegeben, das wegen Beibehalt der
Schwerkraftentsorgung selbst im Betrieb mit Abwasser-Hebefunktion nicht nur mit minimalen
Energieaufwand betreibbar ist, sondern auch unterschiedliche Nutzer-Anforderungen
wahlweise erfüllen kann.
[0023] Anhand der Zeichnungen werden Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Vertikalschnittdarstellung einer ersten Ausführungsform
eines Rückstauverschlusses, der mit einer Abwasser-Hebefunktion betreibbar ist,
Fig. 2 eine Ansicht der Ausführungsform von Fig. 1 in einer Basisausstattung,
Fig. 3 den Rückstauverschluss von Fig. 2 in einer umgerüsteten Auslegung ohne Abwasser-Hebefunktion,
Fig. 4 einen Vertikalschnitt einer weiteren Ausführungsform, ähnlich der von Fig.
1, mit einer Wahlmöglichkeit zwischen einem Betrieb mit einer Abwasser-Hebefunktion
und einem Betrieb mit einer direkten Abpumpfunktion,
Fig. 5 schematisch den Rückstauverschluss, integriert in ein Gebäude-Abwasser-Entsorgungs-System,
Fig. 6 eine perspektivische Vertikalschnittansicht einer anderen Ausführungsform eines
Rückstauverschlusses, integriert in einen Schacht, und
Fig. 7 eine Perspektivdarstellung eines Details einer weiteren Ausführungsform ähnlich
der von Fig. 6.
[0024] Ein Rückstauverschluss R in den Fig. 1 und 2 für Abwasser, insbesondere fäkalienhaltiges
Abwasser, aus einem Gebäude ist mit einer Abwasser-Hebefunktion H betreibbar, falls
eine Rückstausituation vorliegt, bietet jedoch die Möglichkeit einer Schwerkraftentsorgung
direkt in die Kanalisation K, solange keine Rückstausituation vorliegt (oder ein Nutzer
nicht absichtlich den Rückstauverschluss in eine Schließstellung gebracht hat).
[0025] Der Rückstauverschluss R in den Fig. 1 und 2 weist einen Grundkörper 1 nach Art eines
Reinigungsrohres oder Inspektionsrohres auf, der zumindest einen Zulauf 2 und einen
Ablauf 3, beispielsweise in koaxialer Anordnung, und dazwischen eine rinnenartige
Gefällestrecke 6 definiert. Zu- und Ablauf 2, 3 sind Spitzende-Rohrstutzen gleicher,
relativ gro-βer Durchmesser, an denen über Verriegelungseinrichtungen 4 Adapter-Rohrstücke
5 angebracht sein können, beispielsweise entsprechend
DE 37 08 552 C2 der Anmelderin.
[0026] Die Gefällestrecke 6 wird von einem Zwischenteil 8, hier mit der Form eines runden
Topfes, nach oben abgedeckt. In dem Zwischenteil 8 ist zumindest eine Pumpe 9 herausnehmbar
montiert, deren Saugseite 10 oben in der Gefällestrecke 6 liegt, und deren Druck-
oder Förderseite 11 im Inneren des Zwischenteils 8 platziert ist. Zum Grundkörper
1 gehört ferner ein Oberteil 17, der auf dem Zwischenteil 8 sitzt und beispielsweise
eine Abdichtebene 18 in Form eines Flansches für Bodeneinbau sowie einen Einsteckkragen
19 für ein Aufsatzstück 20 definiert, das durch einen Deckel 21 verschlossen ist und
in der Bodenebene installiert wird, wenn der Rückstauverschluss R in beispielsweise
eine Kellersohle (Fig. 5) eingebaut ist. In der Ausführungsform in Fig. 1 ist in den
Verschlussdeckel 21 ein Bodenablauf 22 eingegliedert, der über einen Schnorchel 23
mit der Gefällestrecke 6 (seitlich an der Pumpe 9 vorbei) verbunden ist. Der Bodenablauf
22 ist eine Ausstattungsoption des Rückstauverschlusses, der in Fig. 2 beispielsweise
in seiner Grundausstattung dargestellt ist.
[0027] Der Rückstauverschluss R weist zumindest einen Rückstauschleifen-Anschluss 13 auf,
der in der gezeigten Ausführungsform in einer Seitenwand 31 des Oberteils 17 platziert
ist und mit der Förderseite 11 der Pumpe 9 über einen Druckstutzen 12 verbunden oder
verbindbar ist. Dadurch lässt sich der Rückstauverschluss R mit der Abwasserhebefunktion
H betreiben, beispielsweise in dem an den Rückstauschleifen-Anschluss 13 ein Rohrknie
14 zu einer Rückstauschleife 15 angeschlossen ist, die beispielsweise über das Rückstauniveau
16 nach oben und dann zur Kanalisation K bzw. einem Rohr 7 zur Kanalisation K angeschlossen
sein kann. Der Rückstauschleifen-Anschluss 13 kann an jeder geeigneten Stelle im oder
am Rückstauverschluss R platziert sein.
[0028] In der Gefällestrecke 6 bzw. im Grundkörper 1 ist ein Sitz 24 für ein Absperrelement
A eingeformt, das hier als Klappe 25 ausgebildet ist, die relativ zum Sitz 24 pendelnd
zwischen der in Fig. 1 gezeigten Offenstellung und der in Fig. 2 gezeigten Schließstellung
bewegbar ist. Der Rückstauschleifen-Anschluss 13 ist baulich getrennt von der Gefällestrecke
6 und dem Absperrelement A. Die Klappe 25 kann, optional, durch eine Klappenbetätigungseinrichtung
26 manuell und/oder mechanisch und/oder motorisch bewegt werden. Mit der Einrichtung
26 ist es möglich, die Klappe 25 in die in Fig. 1 gezeigte Offenstellung zu bringen
und dort zu halten, oder in die in Fig. 2 gezeigte Schließstellung zu bringen und
zu halten, wobei ein Betätigungsarm 33 (Fig. 2) der Einrichtung 26 an einer entsprechenden
Steuerkurve 34 (Fig. 2) oder einem Nocken 40 (Fig. 4) durch eine Drehbewegung eines
Handhebels 32 zum Angriff bringbar ist.
[0029] Der Zwischenteil 8 bildet eine in Fig. 1 angedeutete Abdeckwand 28 für die Gefällestrecke
6, wobei, vorzugsweise, in dieser Abdeckwand 28 stromab des Absperrelements A ein
in den Fig. 1 und 2 verschlossener Anschluss 27 zur Gefällestrecke 6 vorgesehen sein
kann. Die Pumpe 9 ist mit einem Schnellverschluss 29, zum Beispiel einem Spannbügelverschluss,
im Zwischenteil 8 herausnehmbar montiert. Als zusätzliche Option ist in der Gefällestrecke
6 und im Grundkörper 1 ein Einschub 51 angeformt, in welchem ein in den Fig. 1 bis
4 nicht gezeigter Einsatzteil mit einem weiteren Sitz und einer weiteren Klappe montierbar
ist, die dann funktionell stromauf der Pumpe 9 als Rückstausperre fungieren kann (siehe
Fig. 6).
[0030] Der in Fig. 1 gezeigte Druckstutzen 12 kann beispielsweise einstückig mit dem Gehäuse
der Pumpe 9 ausgebildet sein und sich bis zum Rückstauschleifen-Anschluss 13 erstrecken,
oder ist, wie gezeigt, entnehmbar und/oder austauschbar über in Fig. 4 gezeigte Schnellverschlüsse
(Spannbügel 39, 40) zwischen der Förderseite 11 der Pumpe und dem Rückstauschleifen-Anschluss
13 montiert. An der Förderseite 11 bzw. im Rückstauschleifen-Anschluss 13 kann eine
Rückschlagklappe 38 (Fig. 4) vorgesehen sein, die bei aktivierter Pumpe 9 selbsttätig
öffnet, ansonsten aber in Sperrstellung ist.
[0031] Fig. 2 verdeutlicht den Rückstauverschluss R in einer Grundausstattung, in welcher
der Grundkörper 1 den Zwischenteil 8 und den Oberteil 17 umfasst, jedoch kein Aufsatzstück
20 mit oder ohne Bodenablauf 2 vorgesehen ist. In Fig. 2 ist ein Betrieb mit der Abwasserhebe-Funktion
H des Rückstauverschlusses R möglich, da die Förderseite 11 der Pumpe 9 über den Druckstutzen
12 mit dem Rückstauschleifen-Anschluss 13 verbunden ist. In Fig. 2 ist die Klappe
25 in Schließstellung auf dem Sitz 24, da zum Beispiel der Handhebel 32 umgelegt ist,
so dass der Arm 33 über die Nockenfläche 34 die Klappe 25 in der Schließstellung hält.
In einer Rückstausituation, angedeutet durch einen Pfeil 35, kann kein Abwasser zurück
in das Gebäude dringen. Die Schließstellung kann auch bewusst durch einen Nutzer,
beispielsweise vor längerer Abwesenheit, eingestellt sein. Im Gebäude anfallendes
Abwasser muss in der Betriebsstellung von Fig. 2 über die Abwasser-Hebefunktion H
entsorgt werden, weil die normale Schwerkraftentsorgung über die Gefällestrecke 6
blockiert ist. In Fig. 2 ist an den Rückstauschleifen-Anschluss 13 das Rohrknie 14
angeschlossen, das zusammen mit dem Rückstauverschluss R gegebenenfalls in den Boden
eingebaut wird, um dann mit der Rückstauschleife 15 verbunden zu werden.
[0032] Der in Fig. 1 und 2 gezeigte Rückstauverschluss R ist als Option umrüstbar zwischen
der in Fig. 1 und 2 gezeigten Abwasserhebe-Funktion H und einer in Fig. 3 gezeigten
direkten Abpumpfunktion P in die Gefällestrecke 6 bzw. den Ablauf 3 stromab der Klappe
25. Zu diesem Zweck in Fig. 3 ist der Rückstauschleifen-Verschluss 13 durch einen
Stopfen 36 verschlossen, und ist der Druckstutzen 12 der Fig. 1 und 2 gegen einen
Druckstutzen 37 getauscht, der die Förderseite 11 der Pumpe 9 mit dem freigelegten
Anschluss 27' im Deckel 28 verbindet, so dass von der Pumpe 9 gefördertes Abwasser
unter Umgehung der Klappe 25 über den Ablauf 3 direkt in die Kanalisation gepumpt
wird. Fig. 3 verdeutlicht auch eine Rückschlagklappe 38 an der Förderseite 11. Die
Klappe 25 ist wie in Fig. 2 in der Schließstellung blockiert gezeigt, so dass hier
die Gefällestrecke 6 zur Schwerkraftentsorgung von Abwasser aus dem Gebäude nicht
nutzbar ist, und zur Entsorgung stets die Pumpe 9 in Betrieb genommen werden muss.
[0033] Bei einer nicht gezeigten Alternative (ähnlich Fig. 7) zu der Ausführungsform in
den Fig. 1 bis 3 kann eine zweite Redundanz-Pumpe für den Fall einer Pumpenstörung
bei der Pumpe 9 vorgesehen sein.
[0034] Fig. 4 ist ein Axialschnitt der Ausführungsform von Fig. 1 des Rückstauverschlusses
R und zeigt die Spannbügel 39, 40, mit denen der Druckstutzen 12 installiert ist.
In strichpunktierten Linien ist mit 37 eine weitere Ausführungsform des Rückstauverschlusses
R angedeutet, bei der der Druckstutzen 12 zum Rückstauschleifen-Anschluss 13 und gleichzeitig
der in Fig. 3 gezeigte Druckstutzen 37 zum freigelegten Anschluss 27' in der Abdeckung
28 führt (eine Art Hosenrohr), wobei bei der Förderseite 11 der Pumpe 9 eine Pumpweg-Umstellvorrichtung
39 mit einer manuellen und/oder mechanischen und/oder motorischen Umstellbetätigung
39' vorgesehen ist. Dies kann beispielsweise eine Ventilanordnung, eine Klappenanordnung,
ein Drehschieber, oder eine Hahnenanordnung sein, die es ermöglicht, den Rückstauverschluss
zwischen den beiden Funktionen: Abwasserhebe-Funktion H und direkte Abpumpfunktion
P umzustellen, ohne eine Umrüstung vornehmen zu müssen. In Fig. 4 ist die Klappe 25
mittels des Handhebels 32 (von Hand oder motorisch) in die Offenstellung gebracht
und über den Nocken 40 vom Arm 33 gehalten, so dass entlang der Gefällestrecke 6 zum
Ablauf 3 die normale Schwerkraftentsorgung anfallenden Abwassers, auch aus dem Bodenablauf
22, falls vorgesehen, jederzeit möglich ist, das heißt, solange keine Rückstausituation
auftritt oder ein Nutzer nicht die Klappe 25 in die Schließstellung bringt und in
dieser arretiert. Unabhängig davon, ob der Rückstauverschluss R mit der Abwasserhebe-Funktion
H oder der direkten Abpumpfunktion P betrieben wird, ist jederzeit eine normale Schwerkraftentsorgung
entlang der Gefällestrecke in die Kanalisation möglich, ohne die Pumpe 9 einzuschalten.
[0035] Fig. 5 verdeutlicht die Integration des Rückstauverschlusses, hier mit der AbwasserhebeFunktion
H, in ein Abwasser-Entsorgungs-System S eines Gebäudes G, beispielsweise eines Kellerraums
41, in dessen Kellersohle oder Boden 42 der Rückstauverschluss R so eingebaut ist,
dass er mit seiner Oberseite im Wesentlichen bündig mit dem Boden 42 ist und der Ablauf
3 über das Verbindungsrohr 7 mit der Kanalisation K verbunden ist. Zum Zulauf 2 führen
Sammelleitungen von Waschbecken und Toiletten. Der Bodenablauf 2 nimmt Oberflächenwasser
auf, das beispielsweise durch ein undichtes Kellerfenster 43 im Falle einer Überschwemmung
(Pfeile 44) in den Kellerraum 41 eindringt. Dieses Abwasser wird durch die Pumpe 9,
gesteuert durch eine entsprechende Sensorik SE, sofort über die Rückstauschleife 15
abgepumpt, die ebenfalls an die Kanalisation K angeschlossen ist und bis über die
Rückstauebene 16 (beispielsweise die Ebene des Bodens außerhalb des Gebäudes G) führt.
Eine Steuerung CU ist z.B. mit der Sensorik SE (und gegebenenfalls vorgesehenen Stellmotoren
bei 26) verbunden, und weist beispielsweise eine nicht gezeigte Eingabe- und/oder
Anzeigesektion und/oder eine akustische oder optische oder elektronische mit einer
anderen Stelle verbundene Warneinrichtung auf.
[0036] Fig. 6 verdeutlicht eine andere Ausführungsform des Rückstauverschlusses R, der hier
in einen Schacht M installiert ist. Der Grundkörper 1 des Rückstauverschlusses R ist
hier als Schachtgerinne 45 ausgebildet, wiederum mit der Gefällestrecke 6 zum Ablauf
3, der (nicht gezeigt) an die Kanalisation angeschlossen wird. Die mit wenigstens
einere seitlichen Sammelkammer 6' kommunizierende Gefällestrecke 6 ist durch den hier
unterschiedlich gegenüber den Fig. 1 bis 4 ausgebildeten Zwischenteil 8 abgedeckt,
in welchem in Fig. 6 zumindest eine Pumpe 9 sowie zwei Klappenbetätigungseinrichtungen
26, 26' eingebaut sind. Die Einrichtung 26' kann optional zur Betätigung einer zweiten
Klappe 47 relativ zu einem zweiten Sitz 48 benutzt werden. Die zweite Klappe 47 und
ihr Sitz 48 sind zweckmäßig in einem Einsatzteil enthalten, der in die in Fig. 1 angedeutete
Einschiebeführung 51 im Grundkörper 1 einsetzbar ist und sich stromauf der Pumpe 9
befindet, während die andere Klappe 25 mit ihrem Sitz 24 stromab der Pumpe 9 angeordnet
sind. In Fig. 6 ist die rechte Klappe 25 in ihrer Offenstellung gehalten, während
die linke Klappe 47 gegebenenfalls frei pendelnd und in ihrer Schließstellung ist,
weil gerade kein Abwasser zuläuft. Die Förderseite 11 der Pumpe 9 ist über den Druckstutzen
12 mit dem hier innerhalb der Seitenwand des Grundkörpers 1 platzierten Rückstauschleifen-Anschluss
13 verbunden, wobei dort ein beispielsweise manuell betätigbares Absperrventil 50
vorgesehen sein kann. Der Schacht M mit seiner beispielsweise annähernd zylindrischen
Schachtwand 46 erstreckt sich über eine bestimmte Höhe nach oben und ist über ein
Aufsatzstück 49 mit einer Schachtkrone verbunden. Der Schacht M kann ins Erdreich
eingebaut sein, so dass die Schachtkrone im Boden liegt, oder kann in einem Gebäude
oder außerhalb eines Gebäudes aufgestellt sein. Die Rückstauschleife 15 erstreckt
sich innerhalb des Schachts M nach oben, jedoch nicht zwangsweise bis über das Rückstauniveau,
sondern über eine durch die Schachttiefe gegebene Höhe, um die Gefahr eines Zurückdrückens
eines Rückstaus zu bannen. Die Rückstauschleife 15 führt hier innerhalb des Schachts
M durch den Grundkörper 1 und/oder den Zwischenteil 8' (Stutzen 51) direkt in den
Ablauf 3. Solange keine Rückstausituation vorliegt, oder ein Nutzer nicht die Klappe
25 und/oder 47 bewusst in die Schließstellung gebracht hat, ist eine Schwerkraftentsorgung
über die Gefällestrecke 6 jederzeit möglich. Nur bei einer Rückstausituation und/oder
wenn ein Nutzer die Klappe 25 bewusst in die Schließstellung gebracht hat, muss zum
Entsorgen von Abwasser die Pumpe 9 eingeschaltet werden.
[0037] In der Ausführungsform von Fig. 7, die eine Detailvariante zu Fig. 6 darstellt, ist
im Unterschied zu Fig. 6 im Zwischenteil 8' eine zweite Pumpe 9' redundant zur Pumpe
9 vorgesehen, und sind an die Förderseiten 11 der Pumpen 9, 9' über zwei separate
Druckstutzen 12 zwei parallele Rückstauschleifen 15 angeschlossen, die sich z.B. oben
vereinigen und innerhalb des Schachts M in den Ablauf 3 geführt sind. Der Grundkörper
1 bildet wiederum das Schachtgerinne 45, auf das der in Fig. 6 gezeigte Schacht M
aufsetzbar ist, und zwar um die Seitenwand 31' des Grundkörpers 1. Der jeweilige Rückstauschleifen-Anschluss
13 ist somit innerhalb der Seitenwand 31' platziert. Beiden Druckstutzen 12 können
manuell betätigbare Absperrventile 50 zugeordnet sein.
[0038] Die in Fig. 6 gezeigte Ausführungsform kann im Übrigen umgerüstet werden für eine
direkte Abpumpfunktion P analog zu Fig. 3, in dem der Druckstutzen 12 gegen den Druckstutzen
37 getauscht wird, oder kann mit beiden Druckstutzen 12 und 37 ausgestattet sein,
zwischen denen über die Pumpweg-Umstelleinrichtung 39 analog zu Fig. 4 wahlweise umschaltbar
ist.
1. Rückstauverschluss (R) für Abwasser, insbesondere fäkalienhaltiges Abwasser, mit einem
Grundkörper (1), in welchem zwischen einem Zulauf (2) und einem Ablauf (3) eine Gefällestrecke
(6) und in der Gefällestrecke (6) wenigstens ein Sitz (24) und ein zwischen einer
Offenstellung und einer Schließstellung relativ zum Sitz (24) bewegbares Absperrelement
(A) vorgesehen sind, und mit wenigstens einer Pumpe (9), deren Saugseite (10) in Strömungsrichtung
in der Gefällestrecke (6) stromauf des dem Ablauf (3) benachbarten Sitzes (24) angeordnet
ist, und die eine Förderseite (11) aufweist, an die zum Abpumpen von Abwasser ein
Druckstutzen (12, 37) angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, dass im Grundkörper (1) wenigstens ein baulich von der Gefällestrecke (6) und/oder dem
Ablauf (3) getrennter Rückstauschleifen-Anschluss (13) vorgesehen und beim Abpumpen
zur Ausbildung einer Abwasser-Hebefunktion (H) des Rückstauverschlusses (R) zusätzlich
zur Abwasser-Schwerkraftentsorgung über die Gefällestrecke (6) und den Ablauf (3)
mit dem Druckstutzen (12) verbunden oder verbindbar ist.
2. Rückstauverschluss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Absperrelement (A) eine relativ zum Sitz (24) pendelnd schwenkbare Klappe (25)
ist, die, vorzugsweise, zusätzlich mechanisch und/oder manuell und/oder motorisch
in die Schließstellung und/oder Offenstellung bringbar und in dieser haltbar ist.
3. Rückstauverschluss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Rückstauschleifen-Anschluss (13) entweder in einer Seitenwand (31) oder innerhalb
der Seitenwand (31') des Grundkörpers (1) angeordnet ist.
4. Rückstauverschluss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckstutzen (12) entnehmbar mit Schnellspannverschlüssen (39, 40) an der Druckseite
(11) und am Rückstauschleifen-Anschluss (13) installiert ist, vorzugsweise mit Spannbügelverschlüssen.
5. Rückstauverschluss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Rückstauverschluss (R) zwischen der Abwasser-Hebefunktion (H) und einer nach
stromab des Absperrelements (A) direkten, in die Gefällestrecke (6) oder den Ablauf
(3) entsorgenden Abwasser-Abpumpfunktion (P) der Pumpe (9) umstellbar oder umrüstbar
ist.
6. Rückstauverschluss nach Anspruch 4 und/oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckstutzen (12) gegen einen die Förderseite (11) der Pumpe (9) unter Umgehen
des Absperrelements (A) mit der Gefällestrecke (6) oder dem Ablauf (3) stromab des
Absperrelements (A) verbindenden Druckstutzen (37) tauschbar ist.
7. Rückstauverschluss nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Förderseite (11) der Pumpe (9) sowohl mit dem Rückstauschleifen-Anschluss (13)
als auch der Stromabseite des Absperrelements (A) in der Gefällestrecke (6) verbunden
ist, vorzugsweise über Druckstutzen (12, 37), und dass zur Umstellung zwischen der
Abwasser-Hebefunktion (H) und der direkten Abpumpfunktion (B) zwischen den Druckstutzen
(12, 37), eine mechanisch oder motorisch betätigbare Pumpweg-Umstellvorrichtung (39),
vorzugsweise eine Ventilanordnung, Klappenanordnung, oder Hahnenanordnung vorgesehen
ist.
8. Rückstauverschluss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Rückstauschleifen-Anschluss (13) an eine Rückstauschleife (15) eines an eine
Kanalisation (K) angeschlossenen Gebäude-Abwasser-Entsorgungs-Systems (S) angeschlossen
oder anschließbar ist, die zur Kanalisation (K) oder in den Ablauf (3) des Rückstauverschlusses
führt, vorzugsweise an eine sich bis über eine Rückstauebene (16) des Gebäude-Abwasser-Entsorgungs-Systems
(S) nach oben erstreckende Rückstauschleife (15).
9. Rückstauverschluss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (1) einen die Gefällestrecke (6) abdeckenden Zwischenteil (8) umfasst,
dass in dem Zwischenteil (8) die Pumpe (9) und, vorzugsweise, eine Klappenbetätigungseinrichtung
(26) vorgesehen sind, und einen auf dem Zwischenteil (8) angeordneten, einen Boden-Abdichtebene
(18) definierenden Oberteil (17) umfasst, der, vorzugsweise, einen oben liegenden
Einsteckkragen (19) für ein Aufsatzstück (20) aufweist, und dass sich der Rückstauschleifen-Anschluss
(13) in einer Seitenwand (31) des Oberteils (17) befindet.
10. Rückstauverschluss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der als Schachtgerinne (45) eines darauf ruhenden Schachts (M) ausgebildete Grundkörper
(1) einen die Gefällestrecke (6) abdeckenden Zwischenteil (8') umfasst, in dem mindestens
eine Pumpe (9), und, vorzugsweise, ein Klappenbetätigungsmechanismus (26) vorgesehen
sind, dass sich vom Grundkörper (1) die Wand des Schachts (M) nach oben erstreckt,
und dass sich die Rückstauschlaufe (15) innerhalb des Schachts (M) platziert und stromab
des Absperrelements (A) im Grundkörper (1) in die Gefällestrecke (6) oder den Ablauf
(3) geführt ist.
11. Rückstauverschluss nach Anspruch 10 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass im Zwischenteil (8, 8') parallel zwei Pumpen (9, 9') vorgesehen und jeweils druckseitig
an eine von zwei parallelen Rückstauschleifen (15) angeschlossen sind.
12. Rückstauverschluss nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Druckseite (11), vorzugsweise im Druckstutzen (12, 37), und/oder im Bereich
des Rückstauschleifen-Anschlusses (13) eine Rückstauklappe (38) angeordnet ist.
13. Rückstauverschluss nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Druckstutzen (12, 37) ein, vorzugsweise manuell oder motorisch betätigbares, Absperrventil
(50) vorgesehen ist.
14. Rückstauverschluss nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Gefällestrecke (6) stromauf der Pumpe (9) ein zweiter Sitz (48) und eine zweite
Klappe (47) vorgesehen sind.
15. Rückstauverschluss nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in den Rückstauverschluss (R) oberseitig ein Bodenablauf (22) eingegliedert ist,
der stromauf des Absperrelements (A) über einen Schnorchel (23) mit der Gefällestrecke
(6) im Grundkörper (1) verbunden ist.