Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaufelanordnung, insbesondere eine Leitschaufelanordnung,
an einer Wand eines Fluidströmungsweges einer Strömungsmaschine, insbesondere Gasturbine,
wobei zur Halterung der Schaufeln in einem in der Wand ausgebildeten Aufnahmekanal
mit hinterschnittenen Flanken entsprechend angepasste schaufelseitige Fußstücke sowie
die Fußstücke separierende Zwischenfüllstücke formschlüssig aufgenommen und kraftschlüssig
fixiert sind.
Stand der Technik
[0002] Die
EP 1 803 900 A1 zeigt eine Schlussbaugruppe, mit der der verbleibende Zwischenraum zwischen einer
ersten und einer letzten in einer Umfangsnut einer Strömungsmaschine eingesetzten
Schaufel eines Schaufelkranzes geschlossen werden soll. Dabei handelt es sich im Wesentlichen
um ein zwischen den Füßen der ersten und der letzten Schaufel angeordnetes zweiteiliges
Zwischenstück, welches sich durch Schraubelemente an den hinterschnittenen Flanken
der Umfangsnut verspannen lässt.
[0003] Die
EP 1 548 232 A1 zeigt die Anordnung von Leitschaufeln einer Strömungsmaschine, wobei die Leitschaufeln
Leitschaufelfüße besitzen, die in einer hinterschnittene Flanken aufweisende Umfangsnut
eines Leitschaufelträgers formschlüssig aufgenommen sind. Zwischen benachbarten Leitschaufelfüßen
sind in der Umfangsnut Füllstücke angeordnet, die den Abstand der Leitschaufelfüße
in Umfangsrichtung bestimmen. Um die Füllstücke spielfrei zu fixieren sind am Boden
der Umfangsnut nutförmige Ausnehmungen mit darin angeordneten ringförmigen Presssegmenten
vorgesehen, die die Füllstücke vom Boden der sie aufnehmenden Umfangsnut wegdrücken,
so dass die Füllstücke mit entsprechenden Profilen an den hinterschnittenen Flanken
der Umfangsnut kraftschlüssig anliegen. Die Presssegmente können die Montage bzw.
Demontage der Füllstücke erheblich erschweren.
[0004] Die
GB 2156908 A bezieht sich auf eine Rotoranordnung einer Strömungsmaschine. Dabei ist vorgesehen,
die Laufschaufeln des Rotors mit entsprechend geformten Laufschaufelfüßen in einen
rotorseitigen Aufnahmekanal einzusetzen, wobei die Laufschaufelfüße mit entsprechenden
Profilen formschlüssig in Unterschneidungen an den Kanalflanken festgehalten werden.
Zur Sicherung der Laufschaufelfüße in Kanallängsrichtung ist ein Verriegelungsstück
vorgesehen, welches sich zwischen den Hinterschneidungen der Kanalflanken und dem
Kanalboden mittels einer Spannschraube form- und kraftschlüssig verspannen lässt.
[0005] Die
US 5,522,706 betrifft ebenfalls die Sicherung von Laufschaufelfüßen, und zwar in Längsrichtung
eines die Laufschaufelfüße aufnehmenden rotorseitigen Kanals. Hier sind beidseitig
eines Laufschaufelfußes Riegelstücke angeordnet, die sich nach Anordnung der Laufschaufelfüße
im Kanal montieren und innerhalb des Kanals zwischen flankenseitigen Hinterschneidungen
und dem Kanalboden durch nicht näher beschriebene Spannelemente (in der Zeichnung
sind lediglich andeutungsweise Spannschrauben dargestellt) fixieren lassen. Es wird
an keiner Stelle gezeigt oder angedeutet, dass die Riegelstücke den Aufnahmekanal
für die Laufschaufelfüße zwischen den Laufschaufeln unter Bildung einer im Wesentlichen
störkonturenfreien Oberfläche ausfüllen sollen.
[0006] Die
EP 1 865 153 A2 zeigt die Anordnung von Laufschaufeln an einer Kompressorscheibe. Diese besitzt einen
Umfangskanal mit hinterschnittenen Flanken, der entsprechend angepasste Laufschaufelfüße
formschlüssig aufnimmt. Zur Sicherung der Laufschaufelfüße ist innerhalb des Aufnahmekanals
ein Riegelteil angeordnet, welches im eingesetzten Zustand hinterschnittene Flanken
des Aufnahmekanals untergreift und mittels einer Spannschraube, die in eine Vertiefung
am Kanalboden eingreift, innerhalb des Kanals kraft- und formschlüssig verspannt werden
kann. Auch hier wird weder gezeigt noch angedeutet, dass das Verriegelungsstück zwischen
den benachbarten Laufschaufeln eine störkonturenfreie Oberfläche bilden könnte.
[0007] Der obige Stand der Technik zeigt keine Schaufelanordnung, bei der zwischen benachbarten
Schaufeln bzw. zwischen deren Füßen angeordnete Füllstücke einerseits zwischen den
Schaufeln eine im Wesentlichen störkonturenfreie Oberfläche bilden und andererseits
innerhalb eines hinterschnittenen Aufnahmekanals form- und kraftschlüssig verspannt
werden können.
Darstellung der Erfindung
[0008] Hier setzt die Erfindung ein. Dabei ist es Aufgabe der Erfindung, eine neue Halterung
für die Beschaufelung einer Turbine oder dergleichen zu schaffen.
[0009] Insbesondere soll dabei eine leichte Austauschbarkeit der Zwischenfüllstücke gewährleistet
sein.
[0010] Hierzu ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Zwischenfüllstücke zum Kanalboden
im Wesentlichen senkrechte Gewindebohrungen mit darin eingedrehten Schrauben aufweisen,
die durch Schraubverstellung gegen den Kanalboden spannbar sind.
[0011] Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, an den Zwischenfüllstücken Schrauben
anzuordnen, mit denen sich die Zwischenfüllstücke im Aufnahmekanal kraftschlüssig
fixieren lassen. Die Schrauben sind zudem unverlierbar angeordnet.
[0012] Da sich auf diese Weise jedes Zwischenfüllstück separat im Aufnahmekanal verspannen
lässt, kann jedes Zwischenfüllstück unabhängig von anderen Füllstücken justiert und
fixiert werden. Darüber hinaus ist auch eine Demontage des Zwischenfüllstücks leicht
möglich.
[0013] Im übrigen wird hinsichtlich bevorzugter Merkmale der Erfindung auf die Ansprüche
und die nachfolgende Erläuterung der Zeichnung verwiesen, anhand der eine bevorzugte
Ausführungsform der Erfindung näher beschrieben wird.
[0014] Schutz wird nicht nur für angegebene oder dargestellte Merkmalskombinationen sondern
auch für prinzipiell beliebige Kombinationen der angegebenen oder dargestellten Einzelmerkmale
beansprucht.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0015] In der Zeichnung zeigen
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung eines Verdichtergehäusesegmentes mit Aufnahmekanal
und darin aufgenommenen Beschaufelung,
- Fig. 2
- eine Draufsicht dieses Gehäusesegmentes entsprechend dem Pfeil II in Fig. 1,
- Fig. 3
- ein Schnittbild entsprechend der Schnittlinie III-III in Fig. 2 und
- Fig. 4
- ein Schnittbild entsprechend der Schnittlinie IV-IV in Fig. 2.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0016] Nachfolgend soll die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles und der Fig. 1
bis 4 näher erläutert werden.
[0017] Gemäß Fig. 1 und Fig. 2 besitzt ein Verdichtergehäusesegment 1 auf der seiner den
zu verdichtenden Gasstrom zugewandten Seite einen Aufnahmekanal 2 mit umlaufenden
Stegen 9. Dabei werden im dargestellten Beispiel durch die an den Kanalflanken angeordnete
stegartige Vorsprünge Hinterschneidungen gebildet. In den Aufnahmekanal 2 sind Leitschaufeln
3 mit an ihnen angeformten, dem Querschnitt des Aufnahmekanals 2 angepassten Fußstücken
eingesetzt. Zwischen den Fußstücken benachbarter Leitschaufeln 3 sind jeweils dem
Kanalquerschnitt angepasste Zwischenfüllstücke 4 angeordnet, die einerseits den Kanal
2 ausfüllen, sodass das Gehäusesegment 1 gasstromseitig eine im Wesentlichen störkonturenfreie
Oberfläche erhält. Andererseits wird durch die Zwischenfüllstücke 4 ein vorgegebener
Abstand zwischen benachbarten Leitschaufeln 3 sichergestellt.
[0018] Gemäß den Figuren 3 und 4 werden die Zwischenfüllstücke 4 jeweils von einer zum Boden
des Aufnahmekanals 2 im Wesentlichen senkrechten Gewindebohrung durchsetzt, die eine
Schraube 5 aufnimmt. Diese Gewindebohrung mündet auf der dem Kanalboden zugewandten
Seite der Zwischenfüllstücke 4 in eine dort angeordnete zum Kanalboden hin geöffnete
Vertiefung 6, die ein an der Schraube 5 angeordnetes Endstück 7 aufzunehmen vermag.
Am vom Endstück 7 abgewandten Ende der Schraube 5 ist ein Innensechskant 8 oder dergleichen
zum Ansetzen eines Schraubwerkzeuges vorgesehen, mit dem sich die Schraube 5 in der
Gewindebohrung des Zwischenfüllstückes 4 schraubverstellen lässt. Erfindungsgemäß
ist nun vorgesehen, die Schrauben 5 mittels des vorgenannten Schraubwerkzeugs mit
ihren Endstücken 7 gegen den Boden des Aufnahmekanals 2 zu spannen. Damit wird der
Formschluss des jeweiligen Zwischenfüllstückes 4 mit den Hinterschneidungen an den
Flanken des Aufnahmekanals 2 (umlaufende Stege 9) unter kraftschlüssiger Fixierung
des jeweiligen Zwischenfüllstückes 4 spielfrei gemacht.
[0019] Im Beispiel der Fig. 4 sind an den Flanken des Kanals 2 stegartige Vorsprünge 9 angeformt,
die in entsprechende Nuten an den Flanken der Zwischenfüllstücke 4 hineinragen. Wenn
nun die Schraube 5 durch Schraubverstellung mit ihrem Endstück 7 gegen den Boden des
Aufnahmekanals 2 gespannt wird, tritt eine entsprechende Pressung zwischen der dem
Kanalboden zugewandten Seitenfläche des Steges 9 und der dieser Seitenfläche zugewandten
Seitenfläche der im Zwischenfüllstück 4 ausgebildeten Nut auf.
[0020] Soweit die Schraube 5 mit ihrem Gewindeteil im verspannten Zustand des Zwischenfüllstücks
4 aus dessen vom Kanalboden abgewandter Oberseite herausragt, erfolgt eine Nachbearbeitung,
um ein mit der Oberseite des Zwischenfüllstücks 4 fluchtendes Stirnende zu gewährleisten.
Ggf. kann auch die genannte Oberseite des Zwischenfüllstückes 4 nachbearbeitet werden,
um einen glatten Übergang zu den angrenzenden Flächen des Gehäusesegmentes 1 zu gewährleisten.
Auf diese Weise wird zwischen den Leitschaufeln eine störkonturenfreie Grenzfläche
für den Fluidstrom der Strömungsmaschine geschaffen.
[0021] Gegen Lösen wird die Schraube 5 gesichert.
Bezugszeichenliste
[0022]
- 1
- Verdichtergehäusesegment
- 2
- Aufnahmekanal
- 3
- Leitschaufeln
- 4
- Zwischenfüllstücke
- 5
- Schraube
- 6
- Vertiefung
- 7
- Endstück
- 8
- Innensechskant
- 9
- umlaufende Stege, stegartige Vorsprünge
1. Schaufelanordnung, insbesondere Leitschaufelanordnung, an einer Wand eines Fluidströmungsweges
einer Strömungsmaschine, insbesondere Gasturbine, wobei zur Halterung der Schaufeln
in einem in der Wand ausgebildeten Aufnahmekanal (2) mit hinterschnittenen Flanken
entsprechend angepasste schaufelseitige Fußstücke sowie diese Fußstücke separierende
Zwischenfüllstücke (4) formschlüssig aufgenommen und kraftschlüssig fixiert sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zwischenfüllstücke (4) den Kanal (2) unter Bildung einer im Wesentlichen störkonturenfreien
gasstromseitigen Oberfläche zwischen den schaufelseitigen Fußstücken ausfüllen, und
dass in den Zwischenfüllstücken (4) zum Kanalboden im Wesentlichen senkrechte Gewindebohrungen
mit darin eingedrehten Schrauben (5) vorgesehen sind, die durch Schraubverstellung
gegen den Kanalboden spannbar sind.
2. Schaufelanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schrauben (5) mit einem stempelartigen Endstück (7), welches einen im Vergleich
zum Gewindeabschnitt der Schrauben (5) großen Querschnitt aufweist, gegen den Kanalboden
spannbar sind.
3. Schaufelanordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schrauben (5) einen wurmschraubenartigen Gewindeteil besitzen, dessen vom Kanalboden
abgewandtes Stirnende mit einer im Querschnitt unrunden Öffnung zur Aufnahme eines
Schraubwerkzeuges versehen ist.
4. Schaufelanordnung nach einem Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Endstück (7) der Schrauben (5) bei der Montage der Zwischenfüllstücke (4) im
Aufnahmekanal von einer Vertiefung (6) in der dem Kanalboden zugewandten Seite des
jeweiligen Zwischenfüllstückes (4) aufgenommen wird.
5. Schaufelanordnung nach einem Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass an den Flanken des Aufnahmekanals (2) stegartige Vorsprünge (9), die sich in Kanallängsrichtung
erstrecken, angeordnet sind, und dass die den Kanalflanken zugewandten Seiten der
Zwischenfüllstücke (4) mit entsprechend angepassten Nuten zur Aufnahme der stegartigen
Vorsprünge versehen sind.