[0001] Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung betreffen ein Konzept zur berührungslosen
Messung an einem Inhalt eines Behälters, z. B. zur Überwachung des Inhalts eines Gärbehälters
zur Erzeugung von Biogas aus Maissilage und Reststoffen der Tierhaltung.
[0002] Bei einer Mehrzahl von Anwendungen im Bereich der Analysetechnik ist es erforderlich,
eine Messung am Inhalt des Behälters durchzuführen, um z. B. den Inhalt oder eine
Eigenschaft des Inhalts des Behälters zu ermitteln. Für eine solche Messung wäre es
denkbar, ein optisches Messverfahren zu verwenden. Dabei könnte eine elektromagnetische
Strahlung einer optischen Messeinrichtung an eine vorgegebene Messstelle bzw. Messposition
innerhalb des Behälters geleitet bzw. gerührt werden, und eine durch wechselwirkung
zwischen der elektromagnetischen Strahlung und dem Inhalt des Behälters (Messobjekt)
entstehende bzw. veränderte elektromagnetische Strahlung zurück zu der Messeinrichtung
geführt und von der Messeinrichtung erfasst werden. Die entstehende bzw. veränderte
elektromagnetische Strahlung würde dabei Informationen über den Inhalt des Behälters
enthalten.
[0003] Als optisches Meßverfahren könnte absorption-, Reflexion- oder Fluoreszenzmessung
verwendet werden. Dabei wäre es möglich, durch die Erfassung optischer Eigenschaften
des Inhalts des Behälters, den Inhalt des Behälters oder eine Eigenschaft des Inhalts
des Behälters zu ermitteln. Hierzu würde eine chemische Zusammensetzung oder eine
biologische Aktivität zählen. Bei vielen Anwendung wäre es denkbar, dass die Eigenschaft
des Inhalts des Behälters nicht nur an einer Stelle bzw. Position von Interesse wäre,
sondern darüber hinaus auch deren räumliche Verteilung innerhalb des Behälters.
[0004] Für die elektromagnetische Strahlung könnte der Inhalt des Behälters eine nur sehr
geringe Eindringtiefe aufweisen, wodurch die entstehende bzw. veränderte elektromagnetische
Strahlung eine Information aus einer nur sehr dünnen Schicht bzw. geringen Tiefe enthalten
würde. Des Weiteren wäre es möglich, der Inhalt des Behälters eine Eigenschaft aufweist,
die die Messeinrichtung im Laufe der Zeit beeinträchtigen oder verändern würde, z.
B. könnte der Inhalt des Behälters die Messeinrichtung verunreinigen, zersetzen oder
verkratzen.
[0005] Bei einer Mehrzahl von Anwendungen kann der Inhalt des Behälters aus einer Flüssigkeit
bestehen, wie z. B. aus Wasser, Abwasser, Milch, Getränken oder Molkereierzeugnissen.
Ferner könnte der Inhalt des Behälters aus einer Mischung aus Flüssigkeiten und Festkörpern
bestehen, wie z. B. aus Maische, Gülle oder dem Inhalt von Gärtanks. Des Weiteren
wäre es möglich, dass der Inhalt des Behälters aus Festkörpern, wie z. B. aus Getreide,
besteht. Darüber hinaus wäre es denkbar, dass der Behälter bzw. der Inhalt des Behälters
Gase, wie z. B. Kohlendioxid, Methan, oder Luft, enthält.
[0006] Zur Durchführung einer optischen Messung am Inhalt des Behälters könnte im Bereich
einer Behälterwand ein optisches Fenster angeordnet werden, durch das die Messung
erfolgen würde. Die Eindringtiefe der elektromagnetischen Strahlung in den Inhalt
des Behälters (Messobjekt) vor dem Fenster würde dabei die Tiefe bestimmen, aus der
die Informationen gewonnen werden. Diese wäre jedoch in der Regel sehr gering. Eine
Variabilität bezüglich der Messung würde eine solche Vorrichtungen nicht aufweisen.
Falls der Inhalt des Behälters nicht gleichmäßig Durchmischt wäre, könnte es darüber
hinaus dazu kommen, dass der Inhalt des Behälters vor dem Fenster nicht repräsentativ
für den gesamten Inhalt des Behälters ist. Ferner wäre es denkbar, dass der Inhalt
des Behälters eine Veränderung der optischen Eigenschaften des Fensters hervorruft,
was zu einer Beeinträchtigung oder Verfälschung der Messergebnisse führen könnte.
Beispielsweise wäre es möglich, dass es zu einem Zuwachsen des Fensters kommt.
[0007] Eine weitere Möglichkeit besteht darin, eine mechanische Reinigungseinrichtung, wie
z. B. ein Wischer, zu verwenden, um die Oberfläche des Fensters von Verunreinigungen
freizuhalten. Nachteilhaft wäre der zusätzliche Aufwand einer solchen Reinigungseinrichtung,
insbesondere die für die Betätigung notwendige mechanische Durchführung im Inneren
des Behälters und die unter Umständen sehr eingeschränkte Wirksamkeit der Reinigungseinrichtung.
In ungünstigen Fällen könnte es vorkommen, dass die mechanische Bewegung eine Schädigung
des Fensters eher fördern als verhinder würde, insbesondere wenn der Inhalt des Behälters
Partikel enthält, die beim Wischen die Oberfläche des Fensters zerkönnen. Vermeiden
ließe sich dies durch die Verwendung entsprechend widerstandsfähiger bzw. kratzfester
Materialien, wie z. B. Fenster aus Saphir, was jedoch mit sehr hohen Kosten verbunden
wäre.
[0008] Des Weiteren wäre es denkbar, ein Spülmedium, wie z. B. eine Flüssigkeit oder ein
Gas, zu verwenden, um die Oberfläche des Fensters von Verunreinigung frei zu halten.
Anwendung würden solche Vorrichtungen z. B. im Bereich der Gasentladung finden. Dabei
könnte das Fenster eines Reaktors zur Beschichtung von Bauteilen aktiv mit einem Neutralgas,
z. B. mit Argon, gespült werden, um die parasitäre Beschichtung des Fensters zu minimieren
und um eine Beobachtung des Beschichtungsvorgangs zu ermöglichen. Für Messobjekte,
z. B. Flüssigkeiten, die eine hohe optische Dichte und somit eine für die elektromagnetische
Strahlung geringe Eindringtiefe aufweisen, sind derartige Verfahren nicht üblich.
Der Grund hierfür ist die geringe Eindringtiefe und der damit verbundene verminderte
Informationsgehalt der Messung. Ferner könnte die Auswahl des Spülmediums das Messobjekt
bzw. den Inhalt des Behälters beeinflussen.
[0009] Zur Erfassung von Messwerten an unterschiedlichen Positionen im Inneren des Behälters
wäre es möglich, ein zum Behälterinneren verschiebbares Fenster zu verwenden. Alternativ
dazu, könnte die komplette Messeinrichtung zum Behälterinneren verschiebbar sein.
Von Nachteil wäre dabei die erforderliche mechanische Verstelleinrichtung, sowie die
für die Verstelleinrichtung erforderlichen Abdichtungen. Ein Verschleiß der Abdichtungen
würde zu Undichtigkeiten führen, was in der Regel mit aufwendigen Wartungs- und Reparaturarbeiten
verbunden wäre. Darüber hinaus könnten die Anforderungen an die Abdichtungen steigen,
falls der Inhalt des Behälters gegenüber einer Umgebung des Behälters unter einem
hohen Druck stehen würde.
[0010] Für manchen Anwendungen könnte es ferner erforderlich sein, den Inhalt des Behälters
zu durchmischen. Hierzu wäre eine mechanische Durchmischungseinrichtung, wie z. B.
von oben in den Behälter eingeführte Rührer oder Schaufelräder, erforderlich. Bei
der gleichzeitigen Verwendung von einer in den Behälter hineinragenden oder verschiebbaren
Messeinrichtung und einer Durchmischungseinrichtung müsste sichergestellt werden,
dass sich die Messeinrichtung und die Durchmischungseinrichtung nicht gegenseitig
beeinträchtigen oder beschädigen.
[0011] Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde ein Konzept zu schaffen,
das eine zuverlässigere, reproduzierbarere und/oder langzeitstabilere Durchführung
einer Messung am Inhalt eines Behälters ermöglicht.
[0012] Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zur Durchführung einer berührungslosen
Messung am Inhalt eines Behälters gemäß Anspruch 1, einem System mit einem Behälter
und einer Vorrichtung zur Durchführung einer berührungslosen Messung am Inhalt eines
Behälters gemäß Anspruch 16, einem Verfahren zur Durchführung berührungslosen Messung
am Inhalt eines Behälters gemäß Anspruch 19 oder durch ein Computerprogramm nach Anspruch
20 gelöst.
[0013] Die vorliegende Erfindung schafft eine Vorrichtung zur Durchführung einer berührungslosen
Messung am Inhalt eines Behälters mit einer Einrichtung zum Erzeugen eines Wirbels
und einer Einrichtung zur Durchführung einer berührungslosen Messung. Die Einrichtung
zum Erzeugen eines Wirbels ist ausgebildet, um durch Einströmen eines Mediums in den
Behälter einen Wirbel in dem Inneren des Behälters zu erzeugen. Die Einrichtung zur
Durchführung einer berührungslosen Messung ist ausgebildet, um in einem Inneren des
Wirbels eine berührungslose Messung durchzuführen, um eine Eigenschaft des Inhalts
des Behälters zu ermitteln.
[0014] Die Erfindung schafft ferner ein System mit einem Behälter und Vorrichtung zur Durchführung
einer berührungslosen Messung, wobei die Vorrichtung zur Durchführung einer berührungslosen
Messung eine Einrichtung zum Erzeugen eines Wirbels und eine Einrichtung zur Durchführung
einer berührungslosen Messung aufweist.
[0015] Darüber hinaus schafft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Durchführung einer
berührungslosen Messung am Inhalt eines Behälters. Dabei wird in dem Inneren des Behälters
durch Einströmen eines Mediums ein Wirbel erzeugt. Des Weiteren wird im Inneren des
Wirbels eine berührungslose Messung durchgeführt, um eine Eigenschaft des Inhalts
des Behälters zu ermitteln.
[0016] Des Weiteren schafft die vorliegende Erfindung ein Computerprogramm zur Durchführung
der erfindungsgemäßen Verfahren.
[0017] Um eine zuverlässige und reproduzierbare Erfassung bzw. Bestimmung einer Eigenschaft
des Inhalts des Behälters zu ermöglichen, wird bei Ausführungsbeispielen im Inneren
des Behälters durch Einströmen eines Mediums in den Behälter ein Wirbel erzeugt und
eine berührungslose Messung im Inneren des Wirbels durchgeführt. Bei manchen Ausführungsbeispielen
kann hierzu im Bereich einer Behälterwand ein Fenster angeordnet sein, wobei der Wirbel
im Inneren des Behälters mit dem Inneren des Wirbels benachbart zu dem Fenster erzeugt
werden kann. Die Einrichtung zur Durchführung einer berührungslosen Messung kann dabei
auf der anderen Seite des Fensters angeordnet sein und ausgebildet sein, um eine berührungslose
Messung im Inneren des Wirbels durch das Fenster hindurch durchzuführen. Die berührungslose
Messung kann dabei unter Verwendung einer elektromagnetischen Strahlung erfolgen,
wobei vom Inneren des Wirbels eine elektromagnetische Strahlung, die vom Inhalt des
Behälters abhängig ist, zurückgeworfen wird. Durch Erfassen und Auswerten der vom
Inneren des Wirbels zurückgeworfenen elektromagnetischen Strahlung kann eine Eigenschaft
des Inhalts des Behälters ermittelt werden. Durch die Erzeugung eines Wirbels und
die Verwendung einer berührungslosen Messung sind keine mechanisch beweglichen Einrichtungen
erforderlich, wodurch eine höhere Langzeitstabilität, Zuverlässigkeit sowie ein geringerer
Wartungsaufwand realisiert werden kann. Darüber hinaus ist eine schnelle Regelung
der Eindringtiefe möglich, wodurch eine schnelle und repräsentative Messung ermöglicht
wird.
[0018] Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend unter Bezugnahme
auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht eines Ausführungsbeispiels einer Vorrichtung zur Durchführung
einer berührungslosen Messung am Inhalt eines Behälters;
- Fig. 2 a - c
- in einer schematischen Ansicht Ausführungsbeispiele der Einrichtung zum Erzeugen eines
Wirbels;
- Fig. 3 a-d
- in einer schematischen Ansicht Ausführungsbeispiele eines Fensters;
- Fig. 4 a, b
- in einer schematischen Ansicht Ausführungsbeispiele eines Wirbels bei einem zusätzlichen
Auftrieb des Inhalts des Behälters;
- Fig. 5
- eine schematische Ansicht eines Ausführungsbeispiels eines Systems mit einem Behälter
und einer Vorrichtung zur Durchführung einer berührungslosen Messung am Inhalt des
Behälters.
[0019] In der nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele der Erfindung werden in
den Figuren gleiche oder gleichwirkende Elemente mit dem gleichen Bezugszeichen versehen.
Eine wiederholte Beschreibung wird vermieden. Vielmehr sollen Erläuterungen aus einer
vorhergehenden Figur auch für nachfolgende Figuren gelten, sofern nicht explizit etwas
anderes beschrieben wird.
[0020] Fig. 1 zeigt eine schematische Ansicht eines Ausführungsbeispiels einer Vorrichtung
100 zur Durchführung einer berührungslosen Messung am Inhalt eines Behälters, Die
Vorrichtung 100 weist eine Einrichtung 102 zum Erzeugen eines Wirbels 104 auf, die
ausgebildet ist, um durch Einströmen eines Mediums 106 in den Behälter in dem Inneren
des Behälters einen Wirbel 104 zu erzeugen. Die Einrichtung 102 zum Erzeugen des Wirbels
104 kann dabei ausgebildet sein, um das Medium 106, z. B. eine Flüssigkeit oder ein
Gas, derart in den Behälter einzuströmen, dass sich eine Kreisströmung mit einem so
hohen Geschwindigkeitsgradienten bildet, dass ein Wirbel 104 entsteht. Dabei kann
das Innere des Wirbels 104 z. B. das in den Behälter eingeströmte Medium 106 aufweisen,
während sich benachbart zu dem Inneren des Wirbels 104 der Inhalt des Behälters befinden
kann.
[0021] Die Vorrichtung 100 zur Durchführung einer berührungslosen Messung am Inhalt eines
Behälters weist ferner eine Einrichtung 108 zur Durchführung einer berührungslosen
Messung auf, die ausgebildet ist, um in einem Inneren des Wirbels 104 eine berührungslose
Messung durchzuführen, um eine Eigenschaft des Inhalts des Behälters zu ermitteln.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel beeinträchtigt das in den Behälter eingeströmte
Medium 106 die Messung nicht, d. h. es ist für die berührungslose Messung bzw. das
hierfür verwendete Messsignal transparent. Das Messsignal kann dabei z. B. Elektromagnetische
Strahlung, Schall oder dergleichen sein, wie nachfolgend beschrieben wird. Bei Ausfühnmgsbeispielen
erfolgt die Messung somit nicht am Medium 106 im Inneren des Wirbels 104, sondern
nahezu ausschließlich an einer definierten bzw. vorgegebenen Messstelle am Inhalt
des Behälters benachbart zu dem Inneren des Wirbels 104. Die Messstelle kann dabei
durch einen Messweg 118 der Einrichtung zur Durchführung einer berührungslosen Messung
gekennzeichnet sein und eine Zone bzw. ein Gebiet des Inhalts des Behälters benachbart
zu dem Inneren des Wirbels 104 sein, an dem die Messung erfolgt.
[0022] Zur Durchführung einer berührungslosen Messung am Inhalt des Behälters, kann die
Einrichtung 108 eine elektromagnetische Strahlung 110 und auf das Innere des Wirbels
104 richten, um eine von dem Inneren des Wirbels 104 bzw. vom Inhalt des Behälters
benachbart zum Inneren des Wirbels 104 zurückgeworfene elektromagnetische Strahlung
112 zu erfassen, wobei die erfasste elektromagnetische Strahlung von einer Eigenschaft
des Inhalts des Behälters abhängig ist.
[0023] Die Einrichtung 108 zur Durchführung einer berührungslosen Messung kann hierzu z.
B. einen Laser aufweisen, der ausgebildet ist, um die elektromagnetische Strahlung
110 zu erzeugen und auf das Innere des Wirbels 104, z. B. in Form eines Laserstrahls,
zu richten. Falls das in den Behälter eingeströmte Medium ein Gas mit einer hohen
Transparenz ist, wie z. B. Luft, dann kann der Laserstrahl 110 entlang eines Messwegs
118 das Innere des Wirbels nahezu ungehindert bis zu der vorgegebenen bzw. definierten
Messstelle durchlaufen. Die Messstelle kann dabei eine vorgegebene Zone bzw. ein vorgegebenen
Gebiet des Inhalts des Behälters benachbart zu dem Inneren des Wirbels 104 sein, wobei
die Position der Messtelle z. B. durch den Messweg 118 vorgegeben ist. Die Größe bzw.
Fläche der Messstelle kann dabei durch den Durchmesser des Laserstrahls 110, der auf
die Messstelle trifft, gekennzeichnet sein.
[0024] Die auf die Messstelle treffende elektromagnetische Strahlung 110 kann von dem Inhalt
des Behälters zum Teil absorbiert werden, wodurch nur ein nicht absorbierter Teil
der eintreffenden elektromagnetischen Strahlung 110 reflektiert wird. Die durch Reflektion
zurückgeworfene elektromagnetische Strahlung 112 kann somit Informationen über den
Inhalt des Behälters aufweisen. Darüber hinaus kann die auf die Messstelle treffende
elektromagnetische Strahlung 110 Atome und/oder Moleküle des Inhalts des Behälters
anregen. Nach einer kurzen Wartezeit fallen die angeregten Atome und/oder Moleküle
von einem höheren Energieniveau zurück auf eine niedrigeres Energieniveau wodurch
eine vom Inhalt des Behälters abhängige charakteristische elektromagnetische Strahlung
112 emittiert wird. Darüber hinaus kann der Inhalt des Behälters Mikroorganismen aufweisen,
die durch die auf das Innere des Wirbels bzw. auf die Messstelle treffende elektromagnetische
Strahlung zur Lumineszenz oder Fluoreszenz angeregt werden können.
[0025] Die Einrichtung 108 zur Durchführung einer berührungslosen Messung kann somit ausgebildet
sein, um eine vom Inneren des Wirbels durch Reflexion, Emission oder Luminesze zurückgeworfene
elektromagnetische Strahlung zu erfassen. Hierzu kann die Einrichtung zur Durchführung
einer berührungslosen Messung z. B. einen Detektor für elektromagnetische Strahlung
aufweisen. Bei Ausführungsbeispielen kann der Detektor für elektromagnetische Strahlung
ferner ausgebildet sein, um die zurückgeworfene elektromagnetische Strahlung spektral
abzutasten.
[0026] Des Weiteren kann die Einrichtung 108 zur Durchführung einer berührungslosen Messung
eine Auswerteeinrichtung aufweisen, die ausgebildet ist, um die erfasste elektromagnetische
Strahlung hinsichtlich einer vorgegebenen Eigenschaft des Inhalts des Behälters auszuwerten.
Die zu ermittelnde Eigenschaft des Inhalts des Behälters kann dabei ein Vorhandensein
oder Nichtvorhandensein eines Atoms, Moleküls oder Mikroorganismus im Inhalt des Behälters
sein. Darüber hinaus kann die zu ermittelnde Eigenschaft des Inhalts des Behälters
auch eine Anzahl bzw. Menge der in dem Behälter vorhandenen Atome, Moleküle oder Mikroorganismen
sein. Das Vorhandensein Atoms oder Moleküls in dem Inhalt des Behälters kann durch
eine charakteristische Emissionslinie im Spektrum der zurückgeworfenen elektromagnetischen
Strahlung ermittelt bzw. erfasst werden. Eine Menge bzw. eine Anzahl eines Atoms oder
Moleküls kann dabei über die Amplitude der charakteristischen Emissionslinie im Spektrum
bzw. der spektralen Zusammensetzung der erfassten elektromagnetischen Strahlung ermittelt
werden.
[0027] Bei Ausführungsbeispielen kann die Einrichtung 108 zur Durchführung einer berühmngslosen
Messung somit eine Spektroskopieeinrichtung, eine Laserspektroskopieeinrichtung, eine
Raman-Spektroskopieeinrichtung, eine kohärente Antistokes-Ramann-Spektroskopieeinrichtung,
eine Lumineszenz-Spektroskopieeinrichtung, eine Fluoreszenz-Spektroskopieeinrichtung
oder eine Phosphoreszenz-Spektroskopieeinrichtung oder eine Einrichtung zur ortsaufgelösten
Spektroskopie sein.
[0028] Ferner kann die Einrichtung 102 zum Erzeugen eines Wirbels 104 zumindest eine Einströmöffnung
114 zum Einströmen des Mediums 106 in den Behälter entlang einer Einströmrichtung
116 aufweisen, wobei die Einströmöffnung 114 zu eine Messweg 118, entlang dem die
Einrichtung 108 zur Durchführung einer berührungslosen Messung die Messung durchführt,
versetzt angeordnet ist. Dabei weist die Einströmrichtung 116 eine erste Komponente
entlang einer ersten Richtung auf, die entlang des Messwegs 118 angeordnet ist. Ferner
weist die Einströmrichtung 116 eine zweite Komponente entlang einer zweiten Richtung
auf, die lotrecht zum Messweg 118 angeordnet ist. Des Weiteren weist die Einströmrichtung
116 eine dritte Komponente entlang einer dritten Richtung auf, die senkrecht zu der
ersten und zweiten Komponente angeordnet ist.
[0029] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel kann die Einströmöffnung 116 der Einrichtung
zum Erzeugen eines Wirbels 104 ausgebildet sein, um einen Wirbel zu erzeugen, dessen
Inneres benachbart zu der Einrichtung 108 zur Durchführung einer berührungslosen Messung
angeordnet ist. Oder in anderen Worten, bezogen auf die Einrichtung 108 zur Durchführung
einer berührungslosen Messung kann die Einströmöffnung 114, die das Medium 106 entlang
der Einströmrichtung 116 in den Behälter einströmt, derart angeordnet werden, dass
ein Wirbel 104 mit dem Inneren des Wirbels 104 benachbart zu der Einrichtung 108 zur
Durchführung einer berührungslosen Messung erzeugt wird.
[0030] Innerhalb des Wirbels 104 können sich Teilchen, aufgrund der Drehimpulserhaltung,
nicht entlang einer Rotationsachse des Wirbels 104 aufhalten, oder in anderen Worten,
Teilchen können sich nicht genau am Ort der Rotationsachse des Wirbels 104 aufhalten.
Hintergrund ist die Tatsache, dass bei einem Radius r gleich Null (r = 0) der Drehimpuls
L, beschrieben durch das Vektorprodukt des Radius r und des Impulses p (L = p x r),
nicht von Null verschieden kann, was wiederum im Widerspruch zur Drehimpulserhaltung
steht. Folglich können sich keine Teilchen, deren Impuls von Null verschieden ist,
im Zentrum entlang der Rotationsachse des Wirbels 104 aufhalten. Erst wenn die eingebrachte
Bewegungsenergie des Wirbels 104 durch Reibung an die Umgebung bzw. den Inhalt des
Behälters übertragen wurde, ist dies möglich. Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist die Rotationsachse des Wirbels 104 ferner gleich der Messachse bzw. dem Messweg
118, entlang dem die Einrichtung 108 zur Durchführung einer berührungslosen Messung
die Messung durchführt.
[0031] Die erfindungsgemäße Anordnung der Einrichtung 102 zum Erzeugen eines Wirbels und
der Einrichtung 108 zum Durchführen einer berührungslosen Messung ermöglicht es zum
einen, den Inhalt des Behälters vor bzw. benachbart zu der Einrichtung 108 zur Durchführung
der berührungslosen Messung zu reduzieren, und zum anderen, eine Messung im Inneren
des Wirbels 104 durchzuführen. Falls die Einrichtung 108 zur Durchführung einer berührungslosen
Messung z. B. im Bereich einer Behälterwand 122 angeordnet ist, ist es durch die Erzeugung
des Wirbels 104 somit möglich, eine nicht-repräsentative Randschicht des Inhalts des
Behälters, die sich vor der Einrichtung 108 zur Durchführung einer berührungslosen
Messung befinden kann, zu reduzieren bzw. zu entfernen, um eine repräsentative Messung
am Inhalt des Behälters durchzuführen.
[0032] Ferner kann die Einströmöffnung 114 der Einrichtung 102 zum Erzeugen eines Wirbels
104 ausgebildet sein, um eine Variation der Einströmrichtung 116 bzw. zumindest einer
der drei Komponenten der Einströmrichtung 116 zu ermöglichen, um einen Wirbel 104
mit einer vorgegebenen inneren Wirbeltiefe oder Wirbelgröße zu erzeugen. Darüber hinaus
kann die Einströmöffnung 114 der Einrichtung 102 zum Erzeugen des Wirbels 104 ausgebildet
sein, um eine Strömungsgeschwindigkeit des in den Behälter eingeströmten Mediums 106
zu variieren, um einen Wirbel 104 mit einer vorgegebenen inneren Wirbelgröße oder
Wirbeltiefe zu erzeugen. Eine Variation bzw. Veränderung der inneren Wirbelgröße oder
Wirbeltiefe ermöglicht es, die Messstelle bzw. die Messposition am Inhalt des Behälters
zu variieren oder zu verändern. Dies ermöglicht es nicht nur, eine Eigenschaft des
Inhalts des Behälters an einer Stelle bzw. Position zu ermitteln, sondern an mehreren
Stellen bzw. Positionen, um eine repräsentative Messung am Inhalt des Behälters durchzuführen.
[0033] Die Einrichtung zum Erzeugen eines Wirbels 104 kann, wie in Fig. 1 beispielhaft gezeigt,
zwei Einströmöffnungen 114 aufweisen, die symmetrisch um den Messweg 118 angeordnet
sein können. Die beiden Einströmöffnungen 114 können dabei derart angeordnet und die
Einströmrichtungen 116 derart gewählt werden, dass durch das einströmende Medium eine
Kreisströmung mit einem so hohen Geschwindigkeitsgradienten erzeugt wird, dass sich
ein Wirbel 104 ausbildet.
[0034] Die Vorrichtung 100 zur Durchführung einer berührungslosen Messung am Inhalt eines
Behälters kann ferner ein Fenster 120 aufweisen. Das Fenster 120 kann in einem Bereich
einer Behälterwand 122 angeordnet sein, wobei die Einrichtung zur Durchführung einer
berührungslosen Messung benachbart zu dem Fenster 120 auf einer dem Inhalt des Behälters
abgewandten Seite des Fensters 120 angeordnet sein kann. Die Einrichtung 102 zum Erzeugen
des Wirbels 104 kann des Weiteren ausgebildet sein, um den Wirbel 104 im Inneren des
Behälters mit dem Inneren des Wirbels 104 benachbart zu dem Fenster 120 zu erzeugen.
Die Einrichtung 108 zur Durchführung einer berührungslosen Messung kann ferner ausgebildet
sein, um die berührungslose Messung durch das Fenster 120 hindurch am Inneren des
Wirbels 104 durchzuführen. Das Fenster 120 kann dabei in einem vorgegebenen Bereich
des elektromagnetischen Spektrums eine höhere Transparenz bzw. Durchlässigkeit aufweisen
als die Behälterwand 122. Darüber hinaus kann das Fenster 120 bezüglich der zumindest
einen Einströmöffnung 114 der Einrichtung zum Erzeugen eines Wirbels 104 derart angeordnet
sein, dass das einströmende Medium 106 den Inhalt des Behälters benachbart zu dem
Fenster 120 reduziert.
[0035] Bei Ausführungsbeispielen kann die Einströmöffnungen 114 ferner ausgebildet sein,
um die Einströmrichtung 116 während eines Aufbaus des Wirbels 104 bzw. beim Hochfahren
der Vorrichtung zur Erzeugung eines Wirbels 104 zu variieren. Beim Hochfahren kann
z. B. die erste Komponente der Einströmrichtung 116 (entlang des Messwegs 118) gering
gewählt werden, während die zweite und dritte Komponente der Einströmrichtung 116
(lotrecht zum Messweg bzw. senkrecht zur ersten und zweiten Komponente) höher gewählt
werden kann, um z. B. zunächst der Inhalt des Behälters benachbart zu dem Fenster
120 zu reduzieren und die Ausbildung einer Kreisströmung zu fördern, bevor z. B. ein
Wirbel 104 erzeugt wird, der weiter in Richtung des Behälterinneren bzw. in den Inhalt
des Behälters hineinreicht.
[0036] Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung schaffen eine Vorrichtung 100 zur
Durchführung einer Messung am Inhalt eines Behälters, z. B. an einer Flüssigkeit.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung 100 weist dabei neben einer hohen Zuverlässigkeit,
Reproduzierbarkeit und Langzeitstabilität auch eine einstellbare Eindringtiefe in
zumindest eine Richtung auf. Dabei werden in den Behälter hineinragende Baugruppen
vermieden bzw. die Werte des Hineinragens minimiert. Je nach Anwendung sind bereits
Eindringtiefen im Bereich von Millimetern oder Zentimeter hilfreich, um eventuell
bestehende Randschichten mit nicht-repräsentativen Eigenschaften zu durchdringen und
so wesentlich bessere Messergebnisse sicherzustellen, als dies mit einer Messung ohne
Eindringtiefe möglich wäre. Die Variabilität der Messung lässt zudem einen direkten
Rückschluss darüber zu, ob eine nicht-repräsentative Randschicht, z. B. aufgrund unzureichender
Durchmischung, existiert.
[0037] Bei Ausführungsbeispielen kann die erfindungsgemäße Vorrichtung 100 zur Durchführung
einer berührungslosen Messung am Inhalt eines Behälters ein Fenster 120 aufweisen,
das von einem gezielt einstellbaren Medienstrom bzw. einströmenden Medium 106, beispielsweise
einer Gasströmung, derart angeströmt werden kann, dass vor dem Fenster 120 bzw. benachbart
zu dem Fenster 120 ein Strömungsverlauf erzeugt wird, der eine eigene Drehrichtung
aufweist (Wirbel 104). Innerhalb des Wirbels 104 können sich Teilchen, aufgrund der
Drehimpulserhaltung, nicht entlang der Rotationsachse bzw. genau am Ort der Rotationsachse
des Wirbels 104 aufhalten, oder in anderen Worten, aufgrund des physikalischen Zusammenhangs
der Drehimpulserhaltung ist es Teilchen, die sich bezüglich einer Achse, in diesem
Fall vorzugsweise der Messachse 118 entlang der ein Messwert erfasst werden soll,
unmöglich, sich genau am Ort der Messmitte aufzuhalten. Hintergrund ist die Tatsache,
dass beim Radius r gleich Null (r = 0) der Drehimpuls L, beschrieben durch das Vektorprodukt
des Radius r und des Impulses p (L = p x r) bezüglich dieses Radius nicht von Null
verschieden sein kann, was wiederum im Widerspruch zur Drehimpulserhaltung steht.
Folglich können sich keine Teilchen, deren Impuls von Null verschieden ist, im Zentrum
(des Wirbels 104) entlang der Messachse bzw. des Messwegs 118 aufhalten. Erst wenn
die eingebrachte Bewegungsenergie durch Reibung an die Umgebung (an den Inhalt des
Behälters) übertragen wurde, ist dies möglich, d. h. der entstehende Wirbel 104 hat
eine von der eingebrachten Energie und der Reibung abhängige Tiefe (Wirbeltiefe),
parallel kann die Ausformung des Wirbels vom ggf. bestehenden Auftrieb des strömenden
Mediums im Inhalt des Behälters und von einer möglichen Bewegung des Inhalts des Behälters
beeinflusst werden, wodurch eine ausgezeichnete Stelle bzw. Messstelle definiert werden
kann, an der die eigentliche Messung stattfindet.
[0038] Fig. 2a zeigt eine schematische Ansicht eines Ausführungsbeispiels der Einrichtung
102 zum Erzeugen eines Wirbels 104. Die Einrichtung 102 zum Erzeugen eines Wirbels
104 weist vier Einströmöffnungen 114 zum Einströmen des Mediums 106 in den Behälter
auf, die symmetrisch um den Messweg 118 angeordnet sind. Durch die in Fig. 2a gezeigte
Anordnung der vier Einströmöffnungen 114 wird das Medium 106 derart in den Behälter
eingeströmt, dass eine Kreisströmung mit einem hohen Geschwindigkeitsgradienten entsteht
(Wirbel 104). Dabei kann die Einströmrichtung 116 der vier Einströmöffnungen 114 jeweils
die erste Komponente (entlang des Messwegs 118) und die zweite Komponente (lotrecht
zum Messweg 118) aufweisen, während die dritte Komponente (senkrecht zur ersten und
zweiten Komponente) durch die versetzte bzw. nicht auf den Messweg 118 gerichtete
Anordnung der Einströmöffnungen 114 realisiert werden kann.
[0039] Fig. 2b zeigt eine schematische Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der Einrichtung
102 zum Erzeugen eines Wirbels 104. Die Einrichtung 102 zum Erzeugen eines Wirbels
104 weist acht Einströmöffnungen 114 zum Einströmen des Mediums 106 in den Behälter
auf. Gezeigt ist dabei eine radiale Matrixanordnung der Düsen bzw. Einströmöffnungen
114. Dabei ist es möglich, dass vier Einströmöffnungen 114a ein Medium in den Behälter
mit einer Einströmrichtung 116a einströmen, die hauptsächlich die erste Komponente
(entlang des Messwegs 118) aufweist, während die anderen vier Einströmöffnungen 114b
ein Medium in den Behälter mit einer Einströmrichtung 116b einströmen, die hauptsächlich
die zweite Komponente (lotrecht zum Messweg 118) aufweist. Die dritte Komponente (senkrecht
zur ersten und zweiten Komponente) kann dabei durch die versetzte bzw. nicht auf den
Messweg 118 gerichtete Anordnung der Einströmöffnungen 114 realisiert werden.
[0040] Fig. 2c zeigt eine schematische Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der Einrichtung
102 zum Erzeugen eines Wirbels 104. Die Einrichtung 102 zum Erzeugen eines Wirbels
104 weist zumindest vier Einströmöffnungen 114 zum Einströmen des Mediums 106 in den
Behälter auf. Gezeigt ist dabei eine axiale Registeranordnung der Düsen bzw. Einströmöffnungen
114. Dabei ist es möglich, dass die zwei Einströmöffnungen 114a bezogen auf den Messweg
118 hauptsächlich eine radiale Komponente des Wirbels 104 erzeugen, während die anderen
zwei Einströmöffnungen 114b bezogen auf den Messweg 118 hauptsächlich eine axiale
Komponente des Wirbels 104 erzeugen, oder umgekehrt. Die Einströmrichtung 116a der
zwei Einströmöffnungen 114a (radial) kann dabei hauptsächlich die zweite Komponente
(lotrecht zum Messweg 118) und die dritte Komponente (senkrecht zur zweiten Komponente
und zum Messweg 118) aufweisen, während die Einströmrichtung 116b der anderen zwei
Einströmöffnungen 114b (axial) hauptsächlich die erste Komponente (entlang des Messwegs
118) und die zweite Komponente (lotrecht zum Messweg 118) aufweisen kann. Durch Einströmen
eines Mediums in den Behälter mit den unterschiedlichen Einströmrichtungen 116a und
116b kann dabei der Wirbel 104 erzeugt werden. Alternativ können auch acht Einströmöffnungen
analog zu Fig. 2b verwendet werden, um die dritte Komponente des Wirbels 104 zu erzeugen.
[0041] Fig. 3a bis Fig. 3d zeigen in einer schematischen Ansicht Ausführungsbeispiele eines
Fensters 120. Das Fenster 120 kann dabei, wie in Fig. 3a gezeigt, eine planparallele
Form aufweisen. In Fig. 3b weist das Fenster 120 eine linsenartige Form auf, wodurch
es möglich ist, z. B. einen Laserstrahl 110 auf eine Messstelle zu fokussieren oder
zu richten. Bei Ausführungsbeispielen kann die Linse darüber hinaus verkippt werden,
wodurch es möglich ist, den Messweg 118 und somit auch die Messstelle am Inhalt des
Behälters benachbart zu dem Inneren des Wirbels 104 zu variieren, um z. B. eine Repräsentative
Messung am Inhalt des Behälters durchführen zu können. In Fig. 3c ist das Fenster
120 verkippt angeordnet, um z. B. Reflexion an der Fensteroberfläche zu vermindern
bzw. zu reduzieren. In Fig. 3d weist das Fenster 120 eine keilförmige Bauform auf,
wobei eine erste Seite des Fensters 120, die zum Inhalt des Behälters benachbart ist,
zur Behälterwand parallel ausgeführt sein kann, während die zweite Seite des Fensters
120 schräg ausgeführt sein kann, um z. B. Reflexion zu vermindern.
[0042] Die erfindungsgemäße Vorrichtung 100 zur Durchführung einer berührungslosen Messung
kann sowohl bei einem Fenster 120 verwendet werden, das z. B. rechtwinklig zur optischen
Achse bzw. Messachse 118 angeordnet ist, als auch bei einer Variante, bei der das
Fenster 120 um einen bestimmten Winkel verkippt ist, beispielsweise um Reflexe von
der Oberfläche des Fensters 120 zu unterdrücken, Neben einer Ausführung des Fensters
120 als planparallele Platte ist es möglich, Oberflächenvarianten oder Formgestaltungen
zu verwenden, die einen Einfluss auf die optischen Eigenschaften des Systems bzw.
der Vorrichtung 100 zur Durchführung einer berührungslosen Messung haben.
[0043] Bei Ausführungsbeispielen wird zum Erzeugen eines gezielt geformten Wirbels 104 im
Messmedium bzw. im Inneren des Behälters die Einströmöffnungen 114 so platziert, dass
sie einerseits radiale Anteile außerhalb einer optischen Achse des Fensters 120 bzw.
Messachse 118 aufweisen, wodurch gezielt ein Wirbel 104 erreicht werden kann, andererseits
sich eine gezielte axiale Medienströmung in das Medium hinein entlang der optischen
Achse des Systems bzw. der Messachse 118 erzeugen lässt. Der Volumenstrom bzw. die
Einstellung verschiedener Volumenströme in radialer und axialer Richtung ermöglicht
eine Einstellung der Größe und Tiefe des Wirbels und damit das Einstellen der Messposition
bzw. Messstelle, aus der die Informationen des Mediums ausgekoppelt werden. Darüber
hinaus kann somit eine zuverlässige Spülung des Fensters der Vorrichtung 100 zur Durchführung
einer berührungslosen Messung realisiert werden. Neben einer Veränderung des Volumenstromes
durch eine entsprechende Regelung des Gasflusses ist auch eine Anordnung möglich,
bei der eine große Anzahl von Einströmöffnungen 114 verwendet wird, von denen einzelne
Düsen bzw. Einströmöffnungen 114 oder bestimmte bzw. vorgegebene Anordnung von Düsen
bzw. Einströmöffnungen 114 über Ventile zu- und abgeschaltet werden können. Bei einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel kann ein Gas, wie z. B. Kohlendioxid, Methan oder
ein Gasgemisch, verwendet bzw. eingeströmt werden, das direkt im Prozess entsteht.
[0044] Fig. 4a und 4b zeigen in einer schematischen Ansicht Ausführungsbeispiele des Wirbels
104 bei einem zusätzlichen Auftrieb des Inhalts des Behälters. In Fig. 4a wird das
Medium 106 in den Behälter durch die zumindest eine Einströmöffnung 114 mit einer
höheren Strömungsgeschwindigkeit eingeströmt, so dass sich ein Wirbel 104 ausbildet,
der trotz des Auftriebs des Inhalts des Behälters eine hohe innere Wirbeltiefe r
1aufweist. In Fig. 4b wird das Medium 106 durch die zumindest eine Einströmöffnung
114 mit einer geringeren Strömungsgeschwindigkeit eingeströmt, wodurch sich bei gleichem
Auftrieb des Inhalts des Behälters eine deutliche geringere innere Wirbeltiefe r
2 einstellt. Durch Variation der Strömungsgeschwindigkeit kann somit ein Wirbel 104
mit einer vorgegebenen inneren
[0045] Wirbelgröße oder Wirbeltiefe erzeugt werden, so dass durch Einstellen der Strömungsgeschwindigkeit
die Messstelle bzw. Messposition definiert bzw. vorgegeben werden kann.
[0046] Fig. 5 zeigt eine schematische Ansicht eines Ausführungsbeispiels eines Systems mit
einem Behälter 130 und einer Vorrichtung 100 zur Durchführung einer berührungslosen
Messung am Inhalt des Behälters 130. Die Vorrichtung 100 zur Durchführung einer berührungslosen
Messung kann dabei, wie in Fig. 5 gezeigt, an einer Behälterwand 132 angeordnet sein,
wobei die Einrichtung 102 zum Erzeugen des Wirbels 104 ausgebildet sein kann, um einen
horizontalen Wirbel 104 zu erzeugen. Alternativ kann die Vorrichtung 100 zur Durchführung
einer berührungslosen Messung im Behälterboden 134 angeordnet sein, wobei Einrichtung
102 zum Erzeugen des Wirbels ausgebildet sein kann, um einen vertikalen Wirbel 104
zu erzeugen. Bei Ausführungsbeispielen kann der Behälter 130 in einem oberen Bereich
einen gasförmigen Inhalt und in einem unteren Bereich einen flüssigen Inhalt aufweisen,
wobei die Vorrichtung 100 zur Durchführung einer berührungslosen Messung ausgebildet
sein kann, um den gasförmigen Inhalt aus dem oberen Bereich des Behälters 130 zu entnehmen
und um das entnommene Gas in den unteren Bereich über die Einrichtung 102 zum Erzeugen
eines Wirbels 104 einzuströmen, um den Wirbel 104 zu erzeugen.
[0047] Bei Ausführungsbeispielen kann das in Fig. 5 gezeigte erfindungsgemäße System als
ein Gärbehälter zur Erzeugung von Biogas aus Silage und Anteilen von Reststoffen der
Tierhaltung, z. B. Dung, Gülle und Jauche, verwendet werden. Die Zusammensetzung des
zugeführten Materials hat einen sehr großen Einfluss auf die biologischen Prozesse
im Gärtank. Zur gezielten Steuerung, insbesondere zur Optimierung der Gaserzeugung
ist eine Überwachung der ablaufenden Prozesse wichtig. Neben der Erfassung indirekter
Parameter, wie der Temperatur und des ph-Wertes im Behälter, sind direkt mit dem Prozess
korrelierte Parameter wegen des schnellen Ansprechverhaltens von großem Interesse.
Dabei können vorzugsweise optische Messverfahren verwendet werden, z. B. Verfahren
der Nahinfrarotspektroskopie zur Erfassung der chemischen Zusammensetzung. Ferner
kann eine direkte Messung an den beteiligten Mikroorganismen erfolgen, z. B. durch
Fluoreszenzspektroskopie.
[0048] Im hier beschriebenen Ausführungsbeispiel eines thermophil, d. h. bei 50-60°C oder
40-70°C betriebenen Gärbehälters zur Erzeugung von Biogas aus z. B. Maissilage und
Kuhdung, kann die optische Messung aus der Erfassung der Autofluoreszenzmessung an
den Methan bildenden Archaen (Mikroorganismen) bestehen, die durch blaues Licht zur
Fluoreszenz im Grünen angeregt werden können. Die Höhe des Fluoreszenzsignals korreliert
dabei mit der Menge der Methan bildenden Organismen und lässt hierdurch z. B. Rückschlüsse
auf den ordnungsgemäßen Betrieb der Biogasanlage zu. Durch die Variation der Gasströmung
in der Spülung des optischen Fensters der Messeinrichtung kann die Tiefe des resultierenden
Wirbels eingestellt und damit die Position der Messung bzw. die Messstelle definiert
werden. Somit ist nicht nur die Erfassung direkt vor dem Fenster, sondern aus einem
in den Behälter hineinreichenden Raumbereich möglich. Hierdurch kann erreicht werden,
dass ein zuverlässiger Kennwert für einen ausreichend großen Anteil des Inhalts des
Gärbehälters erfasst wird. Durch den Gasstrom kann zudem sichergestellt werden, dass
das Fenster nicht durch Verunreinigung oder Beschädigungen beeinträchtigt wird. Dies
kann insbesondere bei Systemen wichtig sein, deren Inhalt durch einen Rührer oder
eine vergleichbare Einrichtung aktiv durchmischt wird. Durch den erfassten Wert der
Menge der Mikroorganismen ist es z. B. möglich, die Anlage gezielt zu steuern, beispielsweise
die Gesamtmenge oder die Mengenverhältnisse von zugeführter Silage und Kuhdung zu
variieren.
[0049] Bei Ausführungsbeispielen kann die erfindungsgemäße Vorrichtung 100 zur Durchführung
einer berührungslosen Messung am Inhalt eines Behälters zur Feuchtemessung in einem
Getreidesilo verwendet werden. Darüber hinaus kann bei Kläranlagen eine Messung des
Reinigungsgrades und/oder eine Prozessüberwachung erfolgen. Ferner kann bei der Vermaischung
landwirtschaftlicher Erzeugnisse in der Alkoholherstellung, z. B. Bier, Wein und Spirituosen,
eine Messung des Alkoholgehalts erfolgen. Des Weiteren kann bei Milch- und Molkereierzeugnissen
eine Prozessüberwachung und/oder Zusammensetzungsanalyse von Eiweiß, Fett und Wasser
erfolgen. Ferner ist eine Messung in trüben Flüssigkeiten bei Laboranwendungen möglich.
[0050] Weitere Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung beschreiben ein System zur
Durchführung von Messungen mittels elektromagnetischer Strahlung und ein Verfahren
zum Betreiben des Systems. Ausführungsbeispiele der Erfindung beschreiben somit ein
optisches System und Verfahren zur Durchführung einer berührungslosen Messung am Inhalt
eines Behälters,
[0051] Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung beschreiben ein System zur Durchführung
optischer Messungen am Inhalt eines Behälters. Die Messung erfolgt dabei durch eine
Einrichtung, die in die Wandung des Behälters eingebracht ist und die zumindest in
einem Teilbereich des elektromagnetischen Spektrums eine höhere Transparenz aufweist,
als die Wandung des Behälters. Ferner wird diese Einrichtung durch einen Volumenstrom
eines Mediums angeströmt, dessen Transparenz in zumindest einem Teilbereich des elektromagnetischen
Spektrums höher ist, als die des Inhalts des Behälters. Die Strömung ist dabei derart
ausgeführt, dass vor der Einrichtung ein Raumbereich entsteht, in dem eine Drehbewegung
vorhanden ist (Wirbel), dessen Ausgestaltung durch Einstellen des Volumenstroms in
Ausführung oder Menge beeinflusst werden kann.
[0052] Die optische Messung kann dabei eine Messung in Absorption oder Reflexion, z. B.
unter Verwendung einer spektroskopischen Auflösung, einer Fluoreszenzmessung, einer
Raman-spektroskopie, eine kohärente Antistokes-Raman-Spektroskopie (CARS) oder eine
Messung unter Verwendung von mehr als einem Photon sein. Die Einrichtung in der Wandung
des Behälters, kann dabei ein planparalleles Fenster, eine Linse, eine Fresnelllinse,
eine einseitig plane optische Einrichtung, eine keilförmige Ausführung, ein Kegel,
ein Kegelstumpf oder eine andere bezüglich der Medienströmung optimierte Flächenform
aufweisen. Die Normale des Fensters kann dabei senkrecht zur inneren Oberfläche des
Behälters stehen oder gezielt in einen Winkel dazu ausgeformt sein. Ferner kann ein
veränderbares Element der Optik verwendet werden, das eine Beeinflussung des Strahlengangs
ermöglicht. Die elektromagnetische Strahlung kann dabei eine Wellenlänge im ultravioletten,
sichtbaren oder infraroten Spektralbereich aufweisen.
[0053] Bei Ausführungsbeispielen kann ein gasförmiges Medium zum Erzeugen des Volumenstroms
verwendet werden, das in eine Flüssigkeit, einem Gemisch aus Festkörpern und Flüssigkeiten
oder einem Ensemble einer Mehrzahl von Festkörpern, die zumindest näherungsweise mit
den Methoden der Beschreibung einer Flüssigkeit beschrieben werden können, eingeströmt
wird. Der erzeugte Wirbel kann dabei durch Einstellen der Medienströmung so beeinflusst
werden, dass die optische Messung an unterschiedlichen Stellen im Behälter durchgeführt
werden kann. Ferner kann die Medienströmung durch eine Kombination einer Ausrichtung
axial in Richtung des Inneren des Behälters und radial durch Anteile, die nicht durch
das Zentrum verlaufen, gezielt zur Optimierung des entstehenden Wirbels ausgeformt
sein. Des Weiteren kann dabei mehr als eine Einströmöffnung zum Einströmen des Mediums
verwendet werden. Dabei kann die Medienströmung durch Steuern mindestens eines Volumenstroms,
durch Zu- oder Anschalten einzelner Einströmöffnungen gezielt gesteuert werden, um
die Größe oder Form des entstehenden Wirbels zu beeinflussen. Des Weiteren kann eine
Anordnung verschieden im Raum ausgerichteter Einströmöffnungen verwendet werden. Darüber
hinaus kann die Ausführung des Wirbels unter Berücksichtigung eines Auftriebs einer
Substanz gegenüber dem Inhalt des Behälters und unter Berücksichtigung einer Bewegung
des Inhalts des Behälters erfolgen. Die Ausrichtung oder Ausformung der Einströmöffnungen
kann ferner gezielt verändert werden, um die Medienströmung zu beeinflussen.
[0054] Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung schaffen eine Vorrichtung 100 zur
Durchführung einer berührungslosen Messung an einem Inhalt eines Behälters mit einer
Einrichtung 102 zum Erzeugen eines Wirbels 104 und einer Einrichtung 108 zur Durchführung
einer berührungslosen Messung. Die Einrichtung 102 zum Erzeugen eines Wirbels 104
ist ausgebildet, um durch Einströmen eines Mediums in den Behälter einen Wirbel 104
in dem Inneren des Behälters zu erzeugen. Die Einrichtung 108 zur Durchführung einer
berührungslosen Messung ist ausgebildet, um in einem Inneren des Wirbels 104 eine
berührungslose Messung durchzuführen, um eine Eigenschaft des Inhalts des Behälters
zu ermitteln.
[0055] Bei Ausführungsbeispielen kann die Einrichtung 102 zum Erzeugen eines Wirbels 104
zumindest zwei Einströmöffnungen 114 aufweisen, die symmetrisch um den Messweg angeordnet
sind.
[0056] Die zumindest zwei Einströmöffnungen 114 der Einrichtung 102 zum Erzeugen eines Wirbels
104 können dabei jeweils zuschaltbar oder abschaltbar sein.
[0057] Bei Ausführungsbeispielen kann die Vorrichtung 100 zur Durchführung einer berührungslosen
Messung an einem Inhalt eines Behälters ferner ein Fenster 120 aufweisen, das in einem
Bereich einer Behälterwand 122 angeordnet sein kann, wobei die Einrichtung 108 zur
Durchführung einer berührungslosen Messung benachbart zu dem Fenster 120 auf einer
dem Inhalt des Behälters abgewandten Seite des Fensters 120 angeordnet sein kann,
und wobei die Einrichtung 102 zum Erzeugen des Wirbels 104 ausgebildet sein kann,
um den Wirbel 104 im inneren des Behälters mit dem Inneren des Wirbels 104 benachbart
zu dem Fenster 120 zu erzeugen.
[0058] Das Fenster 120 kann in einem vorgegeben Bereich des elektromagnetischen Spektrums
eine höhere Transparenz aufweisen, als die Behälterwand 122.
[0059] Ferner kann das Fenster 120 bezüglich der zumindest einen Einströmöffnung 114 der
Einrichtung 102 zum Erzeugen eines Wirbels 104 derart angeordnet sein, das das einströmende
Medium 106 den Inhalt des Behälters von einer Gegend benachbart zu dem Fenster 120
zu verdrängt.
[0060] Das Fenster 120 kann ein planparalleles Fenster, ein einseitig planares Fenster,
ein keilförmiges Fenster, ein kegelförmiges Fenster, eine Linse, eine Fresnellinse,
ein diffraktives optisches Element oder ein strahlformendes optisches Element sein.
[0061] Weitere Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung schaffen ein System 128 mit
einem Behälter 130 und einer Vorrichtung 100 zur Durchführung einer berührungslosen
Messung an einem Inhalt eines Behälters mit einer Einrichtung 102 zum Erzeugen eines
Wirbels 104 und einer Einrichtung 108 zur Durchführung einer berührungslosen Messung.
Die Einrichtung 102 zum Erzeugen eines Wirbels 104 ist ausgebildet, um durch Einströmen
eines Mediums in den Behälter einen Wirbel 104 in dem Inneren des Behälters zu erzeugen.
Die Einrichtung 108 zur Durchführung einer berührungslosen Messung ist ausgebildet,
um in einem Inneren des Wirbels 104 eine berührungslose Messung durchzuführen, um
eine Eigenschaft des Inhalts des Behälters zu ermitteln.
[0062] Bei Ausführungsbeispielen kann der Behälter 130 in einem oberen Bereich einen gasförmigen
Inhalt und in einem unteren Bereich einen flüssigen Inhalt aufweisen, wobei die Vorrichtung
100 zur Durchführung einer berührungslosen Messung ausgebildet sein kann, um den gasförmigen
Inhalt aus dem oberen Bereich des Behälters zu entnehmen und in den unteren Bereich
über die Einrichtung 102 zum Erzeugen eines Wirbels einzuströmen, wobei die Einrichtung
108 zur Durchführung einer berührungslosen Messung ausgebildet sein kann, um eine
Eigenschaft des Inhalts des Behälters 130 zu ermitteln.
[0063] Obwohl manche Aspekte im Zusammenhang mit einer Vorrichtung beschrieben wurden, versteht
es sich, dass diese Aspekte auch eine Beschreibung des entsprechenden Verfahrens darstellen,
sodass ein Block oder ein Bauelement einer Vorrichtung auch als ein entsprechender
Verfahrensschritt oder als ein Merkmal eines Verfahrensschrittes zu verstehen ist.
Analog dazu stellen Aspekte, die im Zusammenhang mit einem oder als ein Verfahrensschritt
beschrieben wurden, auch eine Beschreibung eines entsprechenden Blocks oder Details
oder Merkmals einer entsprechenden Vorrichtung dar. Einige oder alle der Verfahrensschritte
können durch einen Hardware-Apparat (oder unter Verwendung eines Hardware-Apparats),
wie zum Beispiel einen Mikroprozessor, einen programmierbaren Computer oder eine elektronische
Schaltung. Bei einigen Ausführungsbeispielen können einige oder mehrere der wichtigsten
Verfahrensschritte durch einen solchen Apparat ausgeführt werden.
[0064] Allgemein können Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung als Computerprogrammprodukt
mit einem Programmcode implementiert sein, wobei der Programmcode dahin gehend wirksam
ist, eines der Verfahren durchzuführen, wenn das Computerprogrammprodukt auf einem
Computer abläuft.
[0065] Der Programmcode kann beispielsweise auch auf einem maschinenlesbaren Träger gespeichert
sein.
[0066] Andere Ausführungsbeispiele umfassen das Computerprogramm zum Durchführen eines der
hierin beschriebenen Verfahren, wobei das Computerprogramm auf einem maschinenlesbaren
Träger gespeichert ist.
[0067] Mit anderen Worten ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens somit
ein Computerprogramm, das einen Programmcode zum Durchführen eines der hierin beschriebenen
Verfahren aufweist, wenn das Computerprogramm auf einem Computer abläuft.
[0068] Ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Verfahren ist somit ein Datenträger
(oder ein digitales Speichermedium oder ein computerlesbares Medium), auf dem das
Computerprogramm zum Durchführen eines der hierin beschriebenen Verfahren aufgezeichnet
ist.
[0069] Ein weiteres Ausführungsbeispiel umfasst eine programmierbare elektronische Datenverarbeitungseinrichtung,
beispielsweise einen Computer oder ein programmierbares Logikbauelement, die dahin
gehend konfiguriert oder angepasst ist, eines der hierin beschriebenen Verfahren durchzuführen.
[0070] Ein weiteres Ausführungsbeispiel umfasst einen Computer, auf dem das Computerprogramm
zum Durchführen eines der hierin beschriebenen Verfahren installiert ist.
[0071] Bei manchen Ausführungsbeispielen kann ein programmierbares Logikbauelement (beispielsweise
ein feldprogrammierbares Gatterarray, ein FPGA) dazu verwendet werden, manche oder
alle Funktionalitäten der hierin beschriebenen Verfahren durchzuführen. Bei manchen
Ausführungsbeispielen kann ein feldprogrammierbares Gatterarray mit einem Mikroprozessor
zusammenwirken, um eines der hierin beschriebenen Verfahren durchzuführen. Allgemein
werden die Verfahren bei einigen Ausführungsbeispielen seitens einer beliebigen Hardwarevorrichtung
durchgeführt. Diese kann eine universell einsetzbare Hardware wie ein Computerprozessor
(CPU) sein oder für das Verfahren spezifische Hardware, wie beispielsweise ein ASIC.
[0072] Die oben beschriebenen Ausführungsbeispiele stellen lediglich eine Veranschaulichung
der Prinzipien der vorliegenden Erfindung dar. Es versteht sich, dass Modifikationen
und Variationen der hierin beschriebenen Anordnungen und Einzelheiten anderen Fachleuten
einleuchten werden. Deshalb ist beabsichtigt, dass die Erfindung lediglich durch den
Schutzumfang der nachstehenden Patentansprüche und nicht durch die Einzelheiten, die
anhand der Beschreibung und der Erläuterung der Ausführungsbeispiele hierin präsentiert
wurden, beschränkt sei.
1. Vorrichtung (100) zur Durchführung einer berührungslosen Messung an einem Inhalt eines
Behälters, mit folgenden Merkmalen:
einer Einrichtung (102) zum Erzeugen eines Wirbels (104) in dem Inneren des Behälters
durch Einströmen eines Mediums (106) in den Behälter; und
einer Einrichtung (108) zur Durchführung einer berührungslosen Messung in einem Inneren
des Wirbels (104), um eine Eigenschaft des Inhalts des Behälters zu ermitteln.
2. Vorrichtung (100) nach Anspruch 1, wobei die Einrichtung (108) zur Durchführung einer
berührungslosen Messung ausgebildet ist, um eine elektromagnetische Strahlung (110)
zu erzeugen und auf das Innere des Wirbels (104) zu richten, und um eine durch das
Innere des Wirbels (104) hindurch zurückgeworfene elektromagnetische Strahlung (112)
zu erfassen, wobei die erfasste elektromagnetische Strahlung von der Eigenschaft des
Inhalts des Behälters abhängig ist.
3. Vorrichtung (100) nach Anspruch 2, wobei die Einrichtung (108) zur Durchführung einer
berührungslosen Messung ferner eine Auswerteeinrichtung aufweist, die ausgebildet
ist, um die erfasste elektromagnetische Strahlung hinsichtlich der Eigenschaft des
Inhalts des Behälters auszuwerten.
4. Vorrichtung (100) nach Anspruch 2 oder 3, wobei die Einrichtung (108) zur Durchführung
einer berührungslosen Messung ausgebildet ist, um bei der Erfassung der durch das
Innere des Wirbels (104) hindurch zurückgeworfenen elektromagnetischen Strahlung (112),
die zurückgeworfene elektromagnetische Strahlung (112) spektral aufgelöst zu erfassen.
5. Vorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Einrichtung (108) zur
Durchführung einer berührungslosen Messung ausgebildet ist, um eine Reflexions-, Lumineszenz-
oder Fluoreszenzmessung durchzuführen.
6. Vorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Einrichtung (102) zum
Erzeugen eines Wirbels (104) zumindest eine Einströmöffnung (114) zum Einströmen des
Mediums (106) in den Behälter entlang einer Einströmrichtung (116) aufweist, wobei
die Einströmöffnung (114) zu einem Messweg (120), entlang dem die Einrichtung (108)
zur Durchführung einer berührungslosen Messung die Messung durchführt, versetzt angeordnet
ist, und die Einströmrichtung (116) eine erste Komponente entlang einer ersten Richtung
aufweist, die entlang des Messwegs (120) verläuft eine zweite Komponente entlang einer
zweiten Richtung aufweist, die lotrecht zum Messweg (120) verläuft, und eine dritte
Komponente entlang einer dritten Richtung aufweist, die senkrecht zu der ersten und
zweiten Komponente verläuft, und die erste bis dritte Komponente ungleich Null sind.
7. Vorrichtung (100) nach Anspruch 6, wobei die zumindest eine Einströmöffnung (114)
der Einrichtung (102) zum Erzeugen eines Wirbels (104) ausgebildet ist, um einen Wirbel
(104) zu erzeugen, dessen Inneres benachbart zu der Einrichtung (108) zur Durchführung
einer berührungslosen Messung angeordnet ist.
8. Vorrichtung (100) nach Anspruch 6 oder 7, wobei die Einströmöffnung (114) der Einrichtung
(102) zum Erzeugen eines Wirbels (104) ausgebildet ist, um eine Strömungsgeschwindigkeit
des in den Behälter eingeströmten Mediums (106) zu variieren, einen Wirbel (104) mit
einer vorgegebenen inneren Wirbelgröße oder Wirbeltiefe zu erzeugen.
9. Vorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Einrichtung (102) zum
Erzeugen eines Wirbels (104) zumindest zwei Einströmöffnungen (114) aufweist, die
symmetrisch um den Messweg (120) angeordnet sind.
10. Vorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die Einrichtung (102) zum
Erzeugen eines Wirbels (104) ausgebildet ist, um ein gasförmiges oder flüssiges Medium
(106) in den Behälter einzuströmen.
11. Vorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, die ferner ein Fenster (120)
aufweist, das in einem Bereich einer Behälterwand (122) angeordnet ist, wobei die
Einrichtung (108) zur Durchführung einer berührungslosen Messung benachbart zu dem
Fenster (120) auf einer dem Inhalt des Behälters abgewandten Seite des Fensters (120)
angeordnet ist, und wobei die Einrichtung (102) zum Erzeugen des Wirbels (104) ausgebildet
ist, um den Wirbel (104) im inneren des Behälters mit dem Inneren des Wirbels (104)
benachbart zu dem Fenster (120) zu erzeugen.
12. System (128) mit:
einem Behälter (130); und
einer Vorrichtung (100) zur Durchführung einer berührungslosen Messung an einem Inhalt
eines Behälters nach einem der Ansprüche 1 bis 11.
13. System (128) nach Anspruch 12, wobei die Vorrichtung (100) zur Durchführung einer
berührungslosen Messung an einer Behälterwand (132) oder an einem Behälterboden (134)
angeordnet ist, wobei die Einrichtung (102) zum Erzeugen eines Wirbels (104) angeordnet
ist, um einen Wirbel (104) horizontal oder vertikal zu erzeugen.
14. Verfahren zur Durchführung einer berührungslosen Messung am Inhalt eines Behälters,
mit folgenden Schritten:
Erzeugen eines Wirbels in dem inneren des Behälters durch Einströmen eines Mediums
in den Behälter; und
Durchführen einer berührungslosen Messung im inneren des Wirbels, um eine Eigenschaft
des Inhalts des Behälters zu ermitteln.
15. Computerprogramm zur Durchführung des Verfahrens gemäß Anspruch 14, wenn das Computerprogramm
auf einer programmierbaren elektronischen Datenverarbeitungsmaschine abläuft.