[0001] Die Erfindung betrifft eine Geschirrspülmaschine, insbesondere eine Haushalts-Geschirrspülmaschine,
mit der wenigstens ein Spülprogramm mit einer Mehrzahl von Teilprogrammschritten durchführbar
ist, und mit der während eines Teilprogrammschritts Klarspülen eine Klarspülerzugabe
durchführbar ist, wobei ein Programmabschnitt zum Lösen von Fettablagerungen an zu
reinigendem und/oder zu trocknendem Spülgut und/oder im Hydraulikkreislauf der Geschirrspülmaschine
vor dem Teilprogrammschritt Klarspülen durchführbar ist.
[0002] Geschirrspülmaschinen, insbesondere Haushalts-Geschirrspülmaschinen, durchlaufender
Spülprogramme zur Reinigung und Trocknung von Spülgut, die eine Mehrzahl von Teilprogrammschritten,
wie z. B. Vorspülen, Reinigen, Zwischenspülen, Klarspülen und Trocknen umfassen können.
Der Energieverbrauch von Geschirrspülmaschinen kann z. B. reduziert werden, indem
die Maximaltemperatur, auf die Spülflotte, d. h. mit Reinigungsmitteln versetztes
Wasser, während des Teilprogrammschritts Reinigen aufgeheizt wird, reduziert wird.
Dabei erlauben sogenannte Niedertemperaturreiniger aufgrund ihrer hohen Reinigungsleistung
bei vergleichsweise niedrigen Temperaturen im Bereich von 40° Celsius die Reinigungsleistung
trotz der abgesenkten Temperatur im Wesentlichen konstant zu halten. Jedoch hat dies
zur Folge, dass es zu ungewünschten Fettablagerungen kommen kann, z. B. an dem zu
reinigenden Spülgut und/oder an Kunststoffteilen der Geschirrspülmaschine, wie beispielsweise
Pumpen, Siebe oder Schläuche, die den Hydraulikkreislauf einer Geschirrspülmaschine
bilden, mit denen das zu reinigende Spülgut mit z. B. erwärmten Wasser beaufschlagt
wird. Derartige Verfettungen können mittels eines Programmabschnitts zum Lösen von
Fettablagerungen entfernt werden, während dem z. B. fettablagerungenlösende Reinigungsmittel
hinzugefügt werden oder die umgewälzte Spülflotte auf eine Temperatur aufgeheizt wird,
bei der sich Fettablagerungen lösen. Jedoch kühlt die Spülflotte nach Deaktivieren
der Heizung wieder ab mit der Folge, dass das gelöste Fett aus der Spülflotte ausfällt
und sich Rückanfettungen bilden können.
[0003] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, hier Abhilfe zu schaffen.
[0004] Hierzu ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass während des Programmabschnitts zum Lösen
von Fettablagerungen eine Klarspülerzugabe durchführbar ist, so dass dem Wasser Klarspüler
hinzugefügt wird. Somit wird auf überraschend einfache Weise sichergestellt, dass
durch die Wirkung des Klarspülers die gelösten Fette sich nicht wieder anlagern und
eine Rückanfettung bewirken, sondern im gelösten Zustand bleiben, bis die mit gelösten
Fetten verschmutzte Spülflotte durch Abpumpen aus der Geschirrspülmaschine gefördert
wird. So wird erreicht, dass das zu reinigende Spülgut und/oder Kunststoffteile der
Geschirrspülmaschine, wie beispielsweise Pumpen, Siebe oder Schläuche, die den Hydraulikkreislauf
einer Geschirrspülmaschine bilden, im Wesentlich frei von Fettablagerungen sind. Zur
Durchführung der Klarspülerzugabe kann eine Zugabeeinheit verwendet werden, die zur
Zugabe von Reinigungsmitteln während eines ersten Teilprogrammschritts eines Spülprogramms
mit Reinigungswirkung und zur Zugabe von Klarspüler während des Teilprogrammschritts
Klarspülen ausgebildet ist.
[0005] Bei dem Programmabschnitt zum Lösen von Fettablagerungen kann sich z. B. um einen
Teilprogrammschritt Vorspülen handeln, während dem das Spülgut mit Wasser ohne Reinigungsmittel-
oder Klarspülerzugabe gereinigt wird, um grobe Anschmutzung zu lösen und zu entfernen
oder um einen Teilprogrammschritt Zwischenspülen, während dem das gereinigte Spülgut
mit Wasser beaufschlagt wird, um Reinigerreste und Klarspülreste zu entfernen. Während
der Teilprogrammschritte Vorspülen und Zwischenspülen kann abweichend vom einer spülprogrammtechnisch
vorgesehenen Beaufschlagung des Spülguts mit nicht erwärmten Wasser eine Beaufschlagung
des Spülguts mit erwärmtem Wasser vorgesehen sein, um die Fettablagerungen zu lösen.
Vorzugsweise jedoch ist vorgesehen, dass der Programmabschnitt zum Lösen von Fettablagerungen
ein Teilprogrammschritt Reinigen ist, bei dem bereits spülprogrammtechnisch vorgesehen
ist, zu reinigendes Spülgut unter Reinigungsmittelzugabe mit erwärmtem Wasser zu beaufschlagen.
Dabei wird die fettlösende Wirkung des Reinigungsmittels durch die erwärmte Spülflotte
gesteigert, mit der während des Teilprogrammschritts Reinigen das zu reinigende Spülgut
beaufschlagt wird und zugleich sichergestellt, dass sich die gelösten Fette nicht
wieder anlagern, wenn sich das erwärmte Wasser nach Erreichen der Maximaltemperatur
wieder abkühlt.
[0006] Schließlich kann es sich bei dem Programmabschnitt zum Lösen von Fettablagerungen
um ein einzelnes Programm zur Entfettung der Geschirrspülmaschine handeln, das beispielsweise
vor einer Durchführung eines Spülprogramms zur Reinigung und Trocknung von Spülgut
durchgeführt wird, z. B. auf eine manuelle Auslösung einer Bedienperson hin. In diesem
Fall ist der Programmabschnitt zum Lösen von Fettablagerungen kein Bestandteil eines
mehrere Schritte aufweisenden Spülprogramms, sondern ein separat auswählbarer Betriebsmodus
der Geschirrspülmaschine.
[0007] Ferner ist vorzugsweise vorgesehen, dass die Klarspülerzugabe während des Teilprogrammschritts
Reinigen nach der Reinigungsmittelzugabe durchführbar ist. Somit ist sichergestellt,
dass zuerst während des Teilprogrammschritts Reinigen das zugegebene Reinigungsmittel
seine Reinigungswirkung voll entfalten kann und erst in einem zweiten Abschnitt des
Teilprogrammschritts Reinigen durch die Klarspülerzugabe eine Rückanfettung vermieden
wird. Es ist jedoch auch möglich, die Klarspülerzugabe während des Teilprogrammschritts
Reinigen vor der Reinigungsmittelzugabe durchzuführen, um mit dem sich erwärmenden
Wasser eine Entfettung zu bewirken und anschließend durch Reinigungsmittelzugabe weitere
Anschmutzungen, insbesondere auf dem Spülgut, zu entfernen.
[0008] Während des Teilprogrammschritts Reinigen wird also die umgewälzte Spülflotte, d.
h. mit Reinigungsmitteln versetztes Wasser, mittels einer Heizeinrichtung, die als
Durchlauferhitzer oder als Heizpumpe zum gleichzeitigen Aufheizen und Fördern von
Spülflotte ausgebildet sein kann, auf eine Maximaltemperatur erwärmt. Anschließend
wird die Heizeinrichtung deaktiviert, aber der Teilprogrammschritt Reinigen durch
Beaufschlagen des Spülguts mit der sich nun langsam abkühlenden Spülflotte fortgesetzt.
Dabei ist vorzugsweise vorgesehen, dass die Klarspülerzugabe nach dem Erreichen der
Maximaltemperatur während des Teilprogrammschritts Reinigen durchführbar ist, d. h.
die Klarspülerzugabe erfolgt zu einem Zeitpunkt, während dem die auf die Maximaltemperatur
aufgeheizte Spülflotte langsam abkühlt. Dies erlaubt es, ein besonders gutes Reinigungsergebnis
und zugleich Fettablösung durch Klarspülerzugabe ohne zusätzlichen Betrieb der Heizeinrichtung
zu erreichen. Dabei erfolgt die Zugabe des Reinigungsmittels im Teilprogrammschritt
Reinigen vor dem Erreichen der Maximaltemperatur. Dies erlaubt es, dass das zugegebene
Reinigungsmittel mit Erreichen der Maximaltemperatur seine maximale Reinigungswirkung
entfalten kann.
[0009] Es ist jedoch auch möglich, die Klarspülerzugabe vor dem Erreichen der Maximaltemperatur
während des Teilprogrammschritts Reinigen durchzuführen, wie auch die Reinigungsmittelzugabe,
oder die Reinigungsmittelzugabe nach Erreichen der Maximaltemperatur durchzuführen.
[0010] Es ist ferner vorzugsweise vorgesehen, dass die während des Teilprogrammschritts
Reinigen zuführbare Klarspülmenge geringer als die während des Teilprogrammschritts
Klarspülen hinzugefügte Klarspülermenge ist, da diese geringere Menge ausreichend
ist, um gelöste Fette in Lösung zuhalten. Jedoch kann bei besonders starker Verfettung
vorgesehen sein, die Klarspülmenge, die während des Teilprogrammschritts Reinigen
hinzugefügt wird, deutlich zu erhöhen, beispielsweise auf das zwei- bis dreifache
der während des Teilprogrammschritts Klarspülen hinzugefügten Klarspülermenge. Hierzu
kann die Zugabeeinheit der Geschirrspülmaschine durch Mehrfachdosierungen einer vorgegebenen
Klarspülerdosis verwendet werden oder alternativ ist die Zugabeeinheit zur Zugabe
zweier unterschiedlichen Klarspülerdosen ausgebildet, und zwar einmal zur Klarspülerzugabe
während des Teilprogrammschritts Klarspülen und einmal zur Klarspülerzugabe während
des Teilprogrammschritts Reinigen.
[0011] Die Bildung von Fettablagerung hängt von vielen Faktoren ab, wie z. B von dem ausgewählten
Spülprogramm, wenn die Spülprogramme sich hinsichtlich ihrer Temperatur unterscheiden,
auf die die Spülflotte aufgeheizt wird oder vom Spülgut und seinen Anschmutzungen
sowie den verwendeten Reinigungsmitteln und Klarspülern. Daher muss nicht während
jedes Spülprogrammdurchlaufs eine Entfettung erfolgen. Vorzugsweise ist in einer Ausführungsform
ein Festfettsensor zur Erfassung von Fettablagerung und/oder ein Flüssigfettsensor
zur Erfassung von in der Spülflotte gelöster Fette vorgesehen, wobei auf ein Erfassen
eines Überschreitens eines Schwellwerts durch den Festfett- und/oder Flüssigfettsensor
die Klarspülerzugabe während des Programmabschnitts zum Entfernen von Fettablagerungen
durchgeführt werden kann. Dabei kann es sich bei dem Festfettsensor zur Erfassung
von Fettablagerung beispielsweise um einen Trübungssensor zur Erfassung der Trübung
der Spülflotte handeln, dessen Ausgangssignal durch Fettablagerung auf Eintritts-
und Austrittsflächen eines optischen Messsignals verändert werden. Somit ist kein
zusätzlicher Sensor erforderlich. Alternativ kann ein Flüssigfettsensor verwendet
werden, der es erlaubt, in der Spülflotte gelöste Fette unmittelbar zu erfassen.
[0012] In einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass nach Überschreiten
einer vorgegebenen Anzahl von Durchläufen mindestens eines Teilprogrammschritts eines
Spülprogramms der Programmabschnitt zum Entfernen von Fettablagerungen mit einer Klarspülerzugabe
durchführbar ist. So kann auf einfache Art und Weise der Umstand berücksichtigt werden,
dass sich durch wiederholten Betrieb der Geschirrspülmaschine, insbesondere mit niedrigen
Temperaturen, Fettablagerung bilden können.
[0013] In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Geschirrspülmaschine Messmittel auf,
mit denen festgestellt werden kann, ob Klarspüler für wenigstens zwei Klarspülerzugaben
vorhanden ist sowie ferner Steuerungsmittel zum Erzeugen eines Fehlersignals, wenn
hierfür nicht ausreichend Klarspüler vorhanden ist. Somit wird erfasst, wenn trotz
spülprogrammtechnisch vorgesehener Klarspülerzugabe während des Programmabschnitts
zum Lösen von Fettablagerungen Verfettungen nicht entfernt werden können, da nicht
ausreichend Klarspüler vorhanden ist oder zwar eine Zugabe zu diesem Programmzeitpunkt
möglich ist, jedoch nicht mehr während des Teilprogrammschritts Klarspülen mit der
Folge, dass zwar die Fettablagerungen erfolgreich entfernt werden konnten, aber nicht
das Trocknungsergebnis während des Teilprogrammschritts Klarspülen zufriedenstellend
ist.
[0014] Dabei ist vorzugsweise vorgesehen, dass die Steuerungsmittel der Geschirrspülmaschine
mit optischen und/oder akustischen Anzeigemitteln zur Umsetzung des Fehlersignals
in Verbindung stehen, so dass eine Bedienperson durch optische und/oder akustische
Signale, beispielsweise in Form eines Signallichts in einer Bedienblende der Geschirrspülmaschine
oder aufgrund eines Warntons bei Inbetriebnahme der Geschirrspülmaschine auf die zu
geringe Menge an Klarspüler hingewiesen werden.
[0015] Ferner kann vorzugsweise vorgesehen sein, dass mit den Messmitteln festgestellt werden
kann, dass Klarspüler für wenigstens eine Klarspülerzugabe vorhanden ist, insbesondere
während des Teilprogrammschritts Klarspülen. Die Steuerungsmittel können für diesen
Fall derart ausgebildet sein, dass eine an sich programmtechnisch vorgesehene Klarspülerzugabe
während des Programmabschnitts ausgeblendet wird und ebenfalls ein entsprechendes
optisches und/oder akustisches Signal zur Information einer Bedienperson erzeugt wird.
[0016] Ferner gehört zur Erfindung ein Spülverfahren zum Betreiben einer Geschirrspülmaschine,
insbesondere einer Haushalts-Geschirrspülmaschine, während dem wenigstens ein Programmabschnitt
zum Lösen von Fettablagerungen an zu reinigendem und/oder zu trocknendem Spülgut und/oder
im Hydraulikkreislauf der Geschirrspülmaschine durchgeführt wird, wobei erfindungsgemäß
vorgesehen ist, dass während des Programmabschnitts zum Lösen von Fettablagerungen
eine Klarspülerzugabe durchgeführt wird, um der Spülflotte Klarspüler hinzuzufügen.
[0017] Vorteilhafte Weiterbildungen des Spülverfahrens sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0018] Im Folgenden wird die Erfindung unter Bezugnahme auf eine Zeichnung erläutert.
[0019] Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Geschirrspülmaschine,
und
- Figur 2
- einen Temperaturverlauf eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Spülverfahrens.
[0020] Es wird zunächst auf Figur 1 Bezug genommen.
[0021] Dargestellt ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel eine als Haushalts-Geschirrspülmaschine
ausgebildete Geschirrspülmaschine GS, die einen Spülbehälter SB aufweist, in dem zu
reinigendes Spülgut auf ausziehbaren Geschirrkörben (nicht dargestellt) angeordnet
werden kann. Zur Beaufschlagung des in den Geschirrkörben angeordneten Spülguts mit
z.B. Wasser ist ein Hydrauliksystem vorgesehen, das z. B. rotierende Sprüharme aufweisen
kann (nicht dargestellt), die flüssigkeitsleitend mit einer Umwälzpumpe (nicht dargestellt)
verbunden sind, mit der von dem Spülgut abtropfendes Wasser zu den Sprüharmen gefördert
werden kann. Dabei ist im Hydrauliksystem eine Heizeinrichtung (nicht dargestellt)
zum Erwärmen des Wassers vorgesehen. Zum Öffnen des Spülbehälters, um die Geschirrkörbe
be- und/oder entladen zu können, ist eine Tür TU vorgesehen. Zur Auswahl eines Spülprogramms
von einer Mehrzahl von Spülprogrammen mit unterschiedlicher Reinigungsleistung und/oder
Programmdauer und Starten dieses Spülprogramms weist die Geschirrspülmaschine GS eine
Bedienblende BL mit Spülprogramm-Auswahlschaltern (nicht dargestellt) sowie optischen
Anzeigemittel AZ auf.
[0022] An der Innenseite der Tür TU, d. h. bei geschlossener Tür TU im Inneren des Spülbehälters
SB, ist eine Zugabeeinheit ZU angeordnet, die vor Inbetriebnahme der Geschirrspülmaschine
mit Reinigungsmittel und Klarspüler versehen werden kann. Dabei steht die Zugabeeinheit
ZU über nicht dargestellte Steuersignalleitungen mit den Steuermitteln SM der Geschirrspülmaschine
GS, beispielsweise in Form einer Steuerelektronik, in Verbindung, um zumindest während
eines Teilprogrammschritts Reinigen R eine Reinigungsmittel und während eines Teilprogrammschritts
Klarspülen K eine Klarspülerzugabe zu bewirken.
[0023] Dabei ist die Zugabeeinheit ZU zur Abgabe eines pulverförmigen oder in Tablettenform
vorliegenden festen Reinigungsmittels ausgebildet, während der Klarspüler in flüssiger
Form vorliegt. Es ist jedoch auch denkbar, eine Zugabeeinheit zu verwenden, die die
Abgabe eines sowohl festen Reinigungsmittels als auch Klarspülers erlaubt oder eines
festen Klarspülers und eines flüssigen Reinigungsmittels.
[0024] Es wird nun zusätzlich auf Figur 2 Bezug genommen.
[0025] Dargestellt ist ein Ausführungsbeispiel eines Spülprogramms, das neben dem Teilprogrammschritten
Reinigen R und Klarspülen K die weiteren Teilprogrammschritte Vorspülen V, Zwischenspülen
Z und Trocknen T umfasst, wobei einzelne dieser genannten Teilprogrammschritte auch
ausgeblendet werden können und/oder mehrfach ausgeführt werden können.
[0026] Dabei wird während des Teilprogrammschritts Vorspülen V das Spülgut mit unerwärmtem
Wasser ohne Reinigungsmittel- oder Klarspülerzugabe vorgereinigt, um grobe Anschmutzung
zu lösen und zu entfernen. Um die Reinigungsleistung während des Teilprogrammschritts
Vorspülen V zu steigern kann es jedoch auch vorgesehen sein, das Wasser zu erwärmen.
[0027] Nach einem Spülflottenwechsel, d. h. einem teilweisen oder vollständigen Abpumpen
des während des Teilprogrammschritts Vorspülen V verwendeten Wassers und einer Neubefüllung
der Geschirrspülmaschine GS wird der Teilprogrammschritt Reinigen R durchgeführt,
bei dem durch die Heizeinrichtung die umgewälzte Spülflotte oder Wasser bis zu einer
Maximaltemperatur T
MAX erwärmt wird und anschließend bei abgeschalteter Heizeinrichtung wieder langsam abkühlt.
Dabei wird zu einem Zeitpunkt t1, bevor die maximale Temperatur T
MAX erreicht wurde, eine Reinigerzugabe RZ vorgenommen, wobei sich in der Folge die Reinigungsmittel
in dem Wasser auflösen und mit Erreichen der maximalen Temperatur T
MAX ihre maximale Reinigungswirkung entfalten. Zugleich lösen sich schon vor Erreichen
der maximalen Temperatur T
MAX Fettablagerung und gehen in Lösung. Anschließend, während sich die Spülflotte bereits
abgekühlt hat, wird zu einem Zeitpunkt t2 während des Teilprogrammschritts Reinigen
R eine Klarspülervorgabe KZ2 vorgenommen, um die bei Erreichen der maximalen Temperatur
T
MAX gelösten Fette in Lösung zuhalten. Anschließend wird der Teilprogrammschritt Reinigen
R weiter fortgesetzt, d. h. durch Betrieb der Umwälzpumpe UP wird weiter das zu reinigende
Spülgut mit der nun mit Reinigungsmitteln und Klarspüler versetzten Spülflotte beaufschlagt.
[0028] An den Teilprogrammschritt Reinigen R schließt sich ein Teilprogrammschritt Zwischenspülen
Z an, der mit einem Abpumpvorgang der verwendeten Spülflotte und einer Neufüllung
der Geschirrspülmaschine GS mit Wasser verbunden ist und während dem das gereinigte
Spülgut mit Wasser beaufschlagt wird, um Reinigerreste und Klarspülreste zu entfernen.
Dabei werden durch den Abpumpvorgang die gelösten Fette aus der Geschirrspülmaschine
GS gefördert. So wird erreicht, dass das zu reinigende Spülgut und/oder Kunststoffteile
der Geschirrspülmaschine, wie beispielsweise Pumpen, Siebe oder Schläuche, die den
Hydraulikkreislauf einer Geschirrspülmaschine bilden, im Wesentlich frei von Fettablagerungen
sind.
[0029] Es folgt der vorletzte Teilprogrammschritt, das Klarspülen K, der wieder durch einen
Abpumpvorgang und einen Neufüllvorgang der Geschirrspülmaschine GS mit Wasser eingeleitet
wird. Während des Klarspülen K wird das mit Klarspüler versetzte Wasser durch Inbetriebnahme
der Heizeinrichtung bis auf eine Trockentemperatur T
T aufgeheizt und während dieser Zeit das Spülgut mit dieser Flüssigkeit beaufschlagt.
Dabei wird die Trockentemperatur T
T so hoch gewählt, dass eine im Wesentlichen fleckenfreie Trocknung des Spülguts durch
Eigenwärmetrocknung sichergestellt ist. Wenn die Geschirrspülmaschine GS jedoch ein
Absorptionstrocknungssystem zur Trocknung des Spülguts aufweist, das beispielsweise
ein reversibel dehydrierbares Material wie z. B. Zeolith aufweist, ist eine Erwärmung
auf derart hohe Temperaturen nicht nötig. Eine Klarspülerzugabe KZ1 erfolgt zu einem
Zeitpunkt t3, wobei die Klarspülerzugabe KZ1 die Zugabe einer größeren Menge an Klarspüler
umfasst als die Klarspülerzugabe KZ2 während des Teilprogrammschritts Reinigen R.
[0030] Anschließend erfolgt der letzte Teilprogrammschritt Trocknen T, während keine Beaufschlagung
des nunmehr gereinigten Spülguts mit Flüssigkeit erfolgt, sondern das Spülgut z.B.
aufgrund seiner Eigenwärme abtrocknet oder durch Inbetriebnahme des Absorptionstrocknungssystem
getrocknet wird, so dass am Ende des Teilprogrammschritts Trocknen T gereinigtes und
getrocknetes Spülgut aus dem Spülbehälter SB der Geschirrspülmaschine GS entnommen
werden kann.
[0031] Die während des Teilprogrammschritts Reinigen R als fester Programmschritt vorgesehene
Klarspülerzugabe KZ2 kann in jedem Spülprogrammdurchlauf durchgeführt werden und beispielsweise
in den Steuermitteln SM abgespeichert sein. Alternativ kann vorgesehen sein, dass
mittels geeigneter Sensoren (wie z.B. Fest- oder Flüssigkeitssensoren) eine Belagbildung
durch eine Fettablagerung oder der Fettgehalt des umgewälzten Wassers oder der Spülflotte
erfasst werden kann, beispielsweise durch die Verwendung von Trübungssensoren als
Festfettsensoren, an deren Durchtrittsflächen für einen Lichtstrahl sich Fettablagerung
bilden und das Messsignal schwächen.
[0032] In einer weiteren Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass eine Bedienperson manuell
an Hand eines Wahlschalters an der Bedienblende BL (nicht dargestellt) eine Klarspülerzugabe
KZ2 während des Teilprogrammschritts Reinigen R auslösen kann, um unerwünschte Verfettungen
in Lösung zuhalten und aus der Geschirrspülmaschine GS zu entfernen.
[0033] Die Zugabeeinheit ZU ist dabei zur Zugabe der beiden Klarspülerzugaben KZ1 und KZ2
ausgebildet und weist ein entsprechend großes Reservoir für eine Mehrzahl derartiger
Klarspülerzugaben auf, so dass nicht bei jeder Inbetriebnahme der Geschirrspülmaschine
die Klarspülerzugabe mit Klarspüler befüllt werden muss. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
weist die Zugabeeinheit ZU Messmittel (nicht dargestellt) auf, mit denen festgestellt
werden kann, ob ausreichend Klarspüler für die beiden Klarspülerzugaben KZ1 und KZ2
in der Zugabeeinheit ZU vorhanden ist. Sollte dies nicht der Fall sein, erzeugen die
Steuermittel SM ein Fehlersignal FS, dass mit im vorliegenden Ausführungsbeispiel
als optische Anzeigenmittel ausgebildeten Anzeigenmittel AZ einer Bedienperson zur
Kenntnis gebracht wird, so dass ausgeschlossen ist, dass aufgrund von fehlendem Klarspüler
es zu keiner Entfettung der Geschirrspülmaschine und/oder des Spülguts durch die Klarspülerzugabe
KZ2 und/oder zufriedenstellenden Trocknungsergebnis durch die Klarspülerzugabe KZ1
kommt.
[0034] In einer weiteren Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass darüber hinaus die Messmittel
zum Feststellen ausgebildet sind, ob ausreichend Klarspüler für die Klarspülerzugabe
KZ2 während des Teilprogrammschritts Reinigen R vorhanden ist, aber nicht mehr für
die Klarspülerzugabe während des Teilprogrammschritts Klarspülen KZ1. Auch in diesem
Fall kann einer Bedienperson ein Hinweis mittels den Anzeigemitteln AZ gegeben werden,
so dass ausgeschlossen ist, dass zwar aufgrund der Klarspülerzugabe KZ2 während des
Teilprogrammschritts Reinigen R eine Entfettung der Geschirrspülmaschine GS und/oder
des Spülguts erfolgt, aber aufgrund von fehlendem Klarspüler keine Klarspülerzugabe
KZ1 während des Teilprogrammschritts Klarspülen K erfolgen kann, was das Trocknungsergebnis
am Ende des Spülprogramms negativ beeinflusst.
[0035] Zur Fettablösung, z. B. während des Teilprogrammschritts Reinigen R, kann zusätzlich
vorgesehen sein, dass während des Spülprogramms die maximale Reinigungstemperatur
T
MAX bei Vorliegen von Verfettungen angehoben wird, wenn z. B diese sensorisch erfasst
wurden oder spülprogrammtechnisch eine Entfettung der Geschirrspülmaschine GS vorgesehen
ist. Um dabei ferner den Energieverbrauch zu reduzieren kann dabei vorgesehen sein,
dass Hydrauliksystem mit den Sprüharmen und der Umwälzpumpe derart anzusteuern, dass
eine Beaufschlagung des Spülguts mit einer erwärmten Spülflotte weitgehend vermieden
ist, indem z. B. die Umwälzpumpe mit niedriger Drehzahl betrieben wird und so derart
aus den Sprüharmen austritt, dass sie das Spülgut nicht erreicht.
Bezugszeichenliste
[0036]
- AZ
- Anzeigemittel
- BL
- Blende
- FS
- Fehlersignal
- GS
- Geschirrspülmaschine
- K
- Klarspülen
- KZ1
- Klarspülerzugabe
- KZ2
- Klarspülerzugabe
- R
- Reinigen
- RZ
- Reinigerzugabe
- SB
- Spülbehälter
- SM
- Steuermittel
- T
- Trocknen
- TMAX
- Maximaltemperatur
- TT
- Trockentemperatur
- TU
- Tür
- V
- Vorspülen
- Z
- Zwischenspülen
- ZU
- Zugabeeinheit
1. Geschirrspülmaschine, insbesondere Haushalts-Geschirrspülmaschine, mit der wenigstens
ein Spülprogramm mit einer Mehrzahl von Teilprogrammschritten (V, R, Z, K, T) durchführbar
ist, und mit der während eines Teilprogrammschritts Klarspülen (K) eine Klarspülerzugabe
(KZ1) durchführbar ist, wobei ein Programmabschnitt zum Lösen von Fettablagerungen
an zu reinigendem und/oder zu trocknendem Spülgut und/oder im Hydraulikkreislauf der
Geschirrspülmaschine vor dem Teilprogrammschritt Klarspülen (K) durchführbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass während des Programmabschnitts zum Lösen von Fettablagerungen eine Klarspülerzugabe
(KZ2) durchführbar ist.
2. Geschirrspülmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Programmabschnitt zum Lösen von Fettablagerungen ein Teilprogrammschritt Reinigen
(R) eines Spülprogramms ist, bei dem zu reinigendes Spülgut unter Reinigungsmittelzugabe
(RZ) mit erwärmtem Wasser beaufschlagt wird.
3. Geschirrspülmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Klarspülerzugabe (KZ2) während des Teilprogrammschritt Reinigen (R) nach der
Reinigungsmittelzugabe (RZ) durchführbar ist.
4. Geschirrspülmaschine nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Klarspülerzugabe (KZ2) nach dem Erreichen einer vorbestimmten Maximaltemperatur
(TMAX) während des Teilprogrammschritt Reinigen (R) durchführbar ist.
5. Geschirrspülmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die während des ersten Teilprogrammschritt Reinigen (R) zuführbare Klarspülermenge
geringer als die während eines Teilprogrammschritts Klarspülen (K) zuführbare Klarspülermenge
ist.
6. Geschirrspülmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein Festfettsensor zur Erfassung von Fettablagerung und/oder ein Flüssigfettsensor
zur Erfassung in der Spülflotte gelöster Fette vorgesehen ist, wobei auf ein Überschreiten
eines Schwellwerts des Sensors die Klarspülerzugabe (KZ2) durchführbar ist.
7. Geschirrspülmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass nach Überschreiten einer vorgegebenen Anzahl von Durchläufen wenigstens eines Spülprogramms
eine Klarspülerzugabe (KZ2) durchführbar ist.
8. Geschirrspülmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch Messmittel zum Feststellen, ob Klarspüler für wenigstens eine und/oder zwei Klarspülerzugaben
(KZ1, KZ2) vorhanden ist und Steuerungsmittel (SM) zum Erzeugen eines Fehlersignals
(FS), wenn nicht ausreichend Klarspüler vorhanden ist.
9. Verfahren zum Betreiben einer Geschirrspülmaschine, insbesondere einer Haushalts-Geschirrspülmaschine,
während dem wenigstens ein Spülprogramm mit einer Mehrzahl von Teilprogrammschritten
(V, R, Z, K, T) durchgeführt wird, und während eines Teilprogrammschritts Klarspülen
(K) eine Klarspülerzugabe (KZ1) durchgeführt wird, wobei ein Programmabschnitt zum
Lösen von Fettablagerungen an dem zu reinigenden und/oder zu trocknenden Spülgut und/oder
im Hydraulikkreislauf der Geschirrspülmaschine vor dem Teilprogrammschritt Klarspülen
(K) durchgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass während des Programmabschnitts zum Lösen von Fettablagerungen eine Klarspülerzugabe
(KZ2) durchgeführt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Programmabschnitt ein Teilprogrammschritt Reinigen (R) eines Spülprogramms ist,
bei dem zu reinigendes Spülgut unter Reinigungsmittelzugabe (RZ) mit erwärmtem Wasser
beaufschlagt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Klarspülerzugabe (KZ2) während des Teilprogrammschritts Reinigen (R) nach der
Reinigungsmittelzugabe (RZ) durchgeführt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Klarspülerzugabe (KZ2) nach dem Erreichen einer vorbestimmten Maximaltemperatur
(TMAX) während des Teilprogrammschritts Reinigen (R) erfolgt.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die während des Teilprogrammschritts zugefügte Klarspülermenge geringer ist als die
während des Teilprogrammschritts Klarspülen (K) zugefügte Klarspülermenge.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass auf ein Erfassen eines Überschreitens eines Schwellwerts durch einen Festfettsensor
zur Erfassung von Fettablagerung und/oder durch einen Flüssigfettsensor zur Erfassung
von in der Spülflotte gelöster Fette die Klarspülerzugabe (KZ2) durchgeführt wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass nach Überschreiten einer vorgegeben Anzahl von Durchläufen wenigstens eines Spülprogramms
eine Klarspülerzugabe (KZ2) durchgeführt wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 15,
gekennzeichnet, durch die folgenden Schritte:
- Feststellen, ob Klarspüler für wenigstens eine und/oder zwei Klarspülerzugaben (KZ1,
KZ2) vorhanden ist, und
- Erzeugen eines Fehlersignals (FS), wenn nicht ausreichend Klarspüler vorhanden ist.