[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Zugsicherungssystem und ein Modul für ein
Lichtsignal zur Zugsicherung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bzw. 8.
[0002] Zielsetzung von ETCS (European Train Control System) ist die Schaffung einer harmonisierten
europäischen Zugbeeinflussung. Die Standardisierung bezieht sich im Besonderen auf
die Informationsübertragung zwischen Fahrweg und Fahrzeug (Luft-Schnittstellen) und
zwischen Stellweg und gleisseitiger Steuereinheit, typischerweise LEU (Lineside Electronic
Unit) genannt. Die über die Komponenten des ETCS-Systems zu übertragenden Informationen
können meist aus den vorhandenen Sicherungsanlagen gewonnen bzw. erzeugt werden.
[0003] ETCS wird in unterschiedlichen Ausrüstungsstufen bzw. Funktionsstufen - sogenannte
Levels - unterschieden. Die Definition des Levels hängt davon ab, wie die Strecke
ausgerüstet ist und auf welche Art Informationen auf den Zug übertragen werden. Prinzipiell
wird die Fahrerlaubnis und die entsprechende Streckeninformation auf den Zug übertragen
und dem Lokomotivführer im Führerstand angezeigt.
[0004] In Figur 1 ist die prinzipielle Anordnung von an Strecken-punkten angeordneten Balisengruppen
des System ETCS/Eurobalise vor einem Lichtsignal 1 dargestellt. Das Lichtsignal 1
ist mit Modulen 2 zur Aussendung von Licht ausgerüstet. Mit den Bezugszeichen A, B
ist die Fahrtrichtung eines Zuges 10 angegeben. Eine Balisengruppe an den Streckenpunkten
beinhaltet vorliegend jeweils eine Festdatenbalise 4 und eine Transparentdatenbalise
6. Die Festdatenbalisen 4 senden dabei stets gleiche Telegramme aus. Die steuerbaren
Transparentbalisen 6 übertragen ein Datentelegramm 12 eines von der Steuereinheit
LEU entstammenden und über eine sogenannte Schnittstelle C übertragenen Telegramms
an das Fahrzeug 10. Die wenigstens paarige Anordnung von Balisen 4, 6 in Balisengruppen
ist erforderlich, um bei Überfahrt mittels einer festen Kennung in einem Telegramm
die Fahrtrichtung A, B des überfahrenden Zuges 10 zu erkennen. Das Lichtsignal 1 wie
auch die Transparentbalisen 6 erhalten diese Informationen von der LEU 3.
[0005] Damit eine kontinuierlichere Informationsübertragung ermöglicht wird, ist das System
Euroloop geschaffen worden, damit ein Zug 10 unmittelbar beim Wechsel des Signalbegriffes
Halt auf Fahrt beschleunigen kann und nicht bis zum Überfahren der nächsten steuerbaren
Transparentbalise 6 warten muss. Dazu kann ein Leckkabel über ein Loop Modem mit der
LEU verbunden sein.
[0006] Zu Empfang der Datentelegramme 12 befindet sich auf dem Triebfahrzeug 10 eine hier
nicht weiter dargestellte Antenne, die mit einer ebenfalls nicht weiter dargestellten
ETCS-Empfangseinheit gekoppelt ist. Die in der ETCS-Empfangseinheit empfangenen Telegramme
12 werden vom Fahrzeugrechner für die Zugsicherung, wie z.B. die Geschwindigkeitsüberwachung
etc., ausgewertet.
[0007] Die Umrüstung der Strecken von den heutzutage in der Regel nationalen proprietären
Zugsicherungssysteme auf ETCS stellt die Bahnunternehmen sowie die Zulieferindustrie
vor die Anforderung, diese Umrüstung möglichst kostengünstig und dennoch auf Höhe
der geforderten Sicherheitskriterien zu bewerkstelligen. Dabei zeigen die derzeit
ausgeführten Projekte von Strecken mit Umrüstung auf ETCS, dass zum Teil grosse Distanzen
zwischen der LEU und den TransparentdatenBalisen 6 zunehmend gefragt sind. In der
UNISIG-Spezifikation für die Datenübertragung nach Schnittstelle C sind die überwindbaren
Streckenlängen bis zu 500 Metern spezifiziert. In gängigen Projekten werden aber vermehrt
Distanzen bis zu 5000 Metern gewünscht. Häufig sind in der Kabelanlagen der Eisenbahninfrastrukturunternehmungen
zahlreiche und qualitativ gute Datenkabel verlegt, welche grundsätzlich in einem jeweils
individuell zugeschnittenen Setup für die Übertragung der Signale zwischen der LEU
und der Transparentdatenbalise 6 genutzt werden können.
[0008] Leider ist die Beurteilung von derartigen Datenkabeln auf ihre Eignung für die gemäss
UNISIG spezifizierte Datenübertragung über die Schnittstelle C bis anhin sehr aufwendig
und bisher nur für einzelne Kabeltypen in einem vergleichsweise aufwendigen Verfahren
im Labor möglich. Dazu werden unter Umständen grossen Kabellängen benötigt, um eine
Aussage über die maximal mögliche Einsatzdistanz treffen zu können, wobei nachteiligerweise
im Labor die wahren Einsatzbedingungen hinsichtlich sämtlicher EMV-Einwirkungen des
Bahnumfeldes gar nicht oder nur sehr unzureichend nachgebildet werden können.
[0009] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Beurteilung
der Eignung von im Bahnbereich verlegten Datenkabeln zur Übertragung von ETCS-Signalisierungsdaten
zwischen einer gleisseitigen Kontrolleinheit (LEU) und einer gleisseitig montierbaren
Datenübertragungseinheit anzugeben. Dieses Verfahren soll es erlauben, im realen Bahnumfeld
liegende vorhandene Datenkabel zu prüfen und so dazu beitragen, dass möglichst häufig
bestehende Kabel genutzt werden können, was das dazu vergleichsweise kostspielige
Verlegen neuer Datenkabel obsolet machen würde.
[0010] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch ein Verfahren zur Beurteilung der Eignung
von im Bahnbereich verlegten Datenkabeln zur Übertragung von ETCS-Signalisierungsdaten
zwischen einer gleisseitigen Kontrolleinheit (LEU) und einer gleisseitig montierbaren
Datenübertragungseinheit, insbesondere Transparentdatenbalise oder Loop-Kabel, umfassend
die folgenden Verfahrensschritte:
- a) Aussenden eines vorbekannten ETCS-konformen Übertragungssignals von der gleisseitigen
Kontrolleinheit (LEU) an die Datenübertragungseinheit, wobei die gleisseitige Kontrolleinheit
(LEU) und die Datenübertragungseinheit über ein Referenzkabel verbunden sind;
- b) Messen des über der Datenübertragungseinheit in Antwort auf das vorbekannte Übertragungssignal
abfallenden Referenzausgangsspannungssignals;
- c) optionales Analysieren des Referenzausgangsspannungssignals hinsichtlich des Spannungs-
und/oder Frequenzverlaufs;
- d) erneutes Aussenden des vorbekannten ETCS-konformen Übertragungssignals von der
gleisseitigen Kontrolleinheit (LEU) an die Datenübertragungseinheit, wobei die gleisseitige
Kontrolleinheit (LEU) und die Datenübertragungseinheit nun über das auf dessen Eignung
zu überprüfende Datenkabel verbunden sind;
- e) Messen des über der Datenübertragungseinheit in Antwort auf das vorbekannte und
nun mehr über das reale Datenkabel geleitete Übertragungssignal abfallenden realen
Ausgangsspannungssignals;
- f) optionales Analysieren des realen Ausgangsspannungssignals hinsichtlich des Spannungs-
und/oder Frequenzverlaufs;
- g) Ermitteln eines Leitungsparameters des realen Datenkabels anhand eines Vergleichs
von Referenzausgangsspannungssignals und realen Ausgangsspannungssignals; und
- h) Qualifizieren des realen Datenkabels als für die Übertragung von ETCS-Signalisierungsdaten
geeignetes Kabel bei Erfüllung eines vorbestimmten Masses für den Leitungsparameter.
[0011] Auf diese Weise gestattet es das angewendete Verfahren, die im realen Umfeld befindlichen
Datenkabel auf ihre Eignung zur Übertragung von ETCS-Signalisierungsdaten zu prüfen.
Dabei ist dieses Verfahren unabhängig von Verhalten der einzelnen Balisen, die selbst
bei demselben Hersteller je nach Baureihe relativ unterschiedliche elektrische Eigenschaften
haben können, weil das vorliegende Verfahren zunächst die Balise mit angeschlossenem
Referenzkabel abbildet und danach die an das tatsächlich im Bahnbereich liegende Datenkabel
am oder nahe dem realen Einsatzort angeschlossene Balise herannimmt, um aus dem sich
dann ergebenden Unterschied von Referenzausgangsspannungssignal und realen Ausgangsspannungssignal
mit der Bestimmung des realen Leitungsparameter ein Mass für die Eignung des realen
Datenkabel zur Übertragung von ETCS-Signalisierungsdaten zu generieren. Das Verfahren
eignet sich selbstverständlich besonders vorteilhaft auch für reale Datenkabel, die
aus mehreren Teilen unterschiedlicher Datenkabel zusammen gesetzt sind.
[0012] Der dann ermittelte Leitungsparameter kann dann in einer zweckmässigen Weiterbildung
der Erfindung so bewertet werden, dass das Erfüllen eines vorbestimmten Masses für
den Leitungsparameter das Unterschreiten eines oberen Grenzwertes und/oder das Überschreiten
eines unteren Grenzwertes für den Leitungsparameter umfasst. Der Leitungsparameter
kann dabei zum Beispiel der Leitungsparameter der frequenzabhängige Dämpfungswert
des realen Datenkabels ist, der dann für den interessierenden Frequenzbereich eine
vorbestimmte maximale Dämpfung unterschreitet. Die Frequenzen des ETCS-Datensignals
umfassen dabei für den Energietransport ein Sinussignal mit einer Frequenz von 8 bis
10 kHz, z.B. 8.826 kHz im UNISIG Subset beschrieben, und für den Datentransport zwei
kontinuierlich frequenzmodulierte Signale mit binärer Freqenzverschiebungscodierung
(2-FSK continuous frequency modulation) bei Frequenzen im Bereich vom 200 bis 600
kHz, z.B. Unisig Subset 036 Frequenzen von etwa 282 und 564 kHz.
[0013] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung kann das Messen
und Analysieren des über der Datenübertragungseinheit in Antwort auf das vorbekannte
und nun mehr über das reale Datenkabel geleitete Übertragungssignal abfallenden realen
Ausgangsspannungssignals über eine vorbestimmte Zeitdauer wiederholt ausgeführt werden.
Somit kann die Qualität der Datenübertragung zum Beispiel im Wege einer Langzeitmessung
durchgeführt werden, um beispielsweise auch den Eignungsnachweis des Datenkabels unter
Störbeeinflussung durch Schaltvorgänge und Traktionsströme führen zu können.
[0014] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung kann es vorsehen,
das Referenzausgangsspannungssignals und/oder das reale Ausgangsspannungssignal zur
Analyse in einen Energieteil und einen Datenteil aufzuteilen. Selbst ohne die Anwendung
einer FFT oder ähnlicher Frequenzanalyseverfahren kann so mit einem entsprechenden
Tiefpassfilter der Energieteil und mit einem entsprechenden Hochpass- oder Bandpassfilter
der Datenteil separat analysiert werden.
[0015] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ergibt sich, wenn
der ermittelte Leitungsparameter des realen Datenkabels für eine rechnerische Bestimmung
der Eignung eines baugleichen, aber längeren Datenkabels herangezogen wird. So kann
beispielsweise eine Messung mit einem rund 1000 Meter langen Kabel genutzt werden,
um die Eigenschaften eines entsprechend längeren Kabel gleicher Bauart zumindest vorzubestimmen.
[0016] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung wrden nachfolgend anhand
der Zeichnung beispielsweise näher erläutert. Dabei zeigen:
- Figur 1
- ein Beispiel für eine Zugsicherungssituation einer Weicheneinmündung mit den wesentlichen
Komponenten gemäss den Standards von ETCS;
- Figur 2
- einen prinzipiellen Messaufbau zur Durchführung des Verfahrens hinsichtlich der Ermittlung
eines über einer Balise abfallenden Referenzausgangsspannungssignals; und
- Figur 3
- einen prinzipiellen Messaufbau zur Durchführung des Verfahrens hinsichtlich der Ermittlung
eines über der Balise gemäss Figur 1 abfallenden Ausgangsspannungssignals bei angeschlossenem
realen Datenkabel.
[0017] Die Figur 1 wurde ja in der Beschreibungseinleitung schon erläutert und zeigt schematisch
die Anordnung der die beiden Signale 1 steuernder Kontrolleinheit (LEU) sowie die
mit der Kontrolleinheit (LEU) verbundenen Transparentdatenbalisen 6, die den am Signal
1 anliegenden Signalbegriff als Funksignal 12 auf das Fahrzeug übertragen. Neben dem
eigentlichen Fahrbegriff kann das Funksignal 12 auch Angaben über eine Bremskurve
oder sonstige für die Steuerung des Fahrzeugs 10 relevante Daten enthalten.
[0018] Figur 2 zeigt nun den prinzipiellen Messaufbau zur Durchführung des erfindungsgemässen
Verfahrens zur Beurteilung der Eignung von im Bahnbereich verlegten Datenkabeln AD1,
AD2 (siehe Figur 3) zur Übertragung von ETCS-Signalisierungsdaten zwischen der gleisseitigen
Kontrolleinheit (LEU) und der gleisseitig montierten Transparentdatenbalise 6 - nachfolgend
kurz Balise 6 genannt. Zur Bestimmung eines über der Balise (6) abfallenden Referenzausgangsspannungssignals
- nachfolgend kurz Referenzsignal U
RS genannt - wird die Balise 6 über ein Referenzkabel RK an die Kontrolleinheit LEU
angeschlossen. Die Kontrolleinheit LEU erhält nun aus einem hier nicht weiter dargestellten
Stellwerk einen entsprechenden Signalbegriff und leitet diesen über das Referenzkabel
RK, das labormässig eine Länge von einigen Metern aufweist, an die Balise 6 weiter.
Mit einem Diagnosetool DT wird das über der Balise 6 abfallende Referenzsignal U
RS erfasst. Das erfasste Referenzsignal U
RS wird im Diagnosetool anschliessend hinsichtlich des Spannungs- und/oder Frequenzverlaufs
analysiert. Besonders aussagekräftig sind dabei die Pegel der grundlegenden Frequenzen
des Energie- und des Datenteils gemäss Unisig-Spezifikation (ca. 8 kHz, 282 kHz und
562 kHz).
[0019] Figur 3 zeigt nun den prinzipiellen Messaufbau zur Durchführung des Verfahrens hinsichtlich
der Ermittlung eines über der Balise 6 gemäss Figur 1 abfallenden realen Ausgangsspannungssignals
- nachfolgend kurz Echtsignal U
ES genannt - bei angeschlossenem realen Datenkabel AD1, AD2. Vorliegend ist dieses reale
Datenkabel AD1, AD2 aus den zwei Teilstücken AD1 und AD2 zusammengesetzt. Im weiteren
Verfahren erfolgt nun das erneute Aussenden des vorbekannten ETCS-konformen Übertragungssignals
von der gleisseitigen Kontrolleinheit LEU an die Balise 6, wobei die Balise 6 nun
auch tatsächlich an ihrem Einsatzort im Gleisbett oder beispielsweise nur wenig benachbart
davon neben dem Gleis angeordnet und an das reale Datenkabel AD1, AD2 angeschlossen
ist. Das LEU-seitige Ausgangssignal ist dabei bei beiden Messungen identisch, weil
die Spezifikation nach UNISIG verlangt, dass sich die Ausgangssignale der LEU auf
einem normierten Niveau befinden.
[0020] Mit dem Diagnosetool DT (vorzugsweise, aber nicht notwendigerweise dasselbe Diagnosetool
DT, das zur Messung des Referenzsignals U
RS eingesetzt worden ist) wird nun das über der Balise 6 abfallende Echtsignal U
ES, das in Antwort auf das vorbekannte und nun mehr über das reale Datenkabel AD1, AD2
geleitete Übertragungssignal über der Balise 6 abfällt, gemessen. Analog zum Referenzsignal
wird nun auch Echtsignal U
ES hinsichtlich des Spannungs- und/oder Frequenzverlaufs analysiert. Aufgrund dieser
Analyse wird anschliessend ein das reale Datenkabel AD1, AD2 charakterisierender Leitungsparameter,
hier der frequenzabhängige Dämpfungswert, bestimmt. Anhand dieses Dämpfungswertes
wird dann entschieden, ob das reale Datenkabel als für die Übertragung von ETCS-Signalisierungsdaten
geeignetes Kabel qualifiziert werden kann oder nicht.
[0021] Das vorliegende erfindungsgemässe Verfahren erlaubt es somit, die im realen Umfeld
befindlichen Datenkabel auf ihre Eignung zur Übertragung von ETCS-Signalisierungsdaten
zu prüfen. Dabei ist dieses Verfahren unabhängig von Verhalten der einzelnen Balisen,
die selbst bei demselben Hersteller je nach Baureihe relativ unterschiedliche elektrische
Eigenschaften haben können, weil das vorliegende Verfahren zunächst die Balise mit
angeschlossenem Referenzkabel abbildet und danach die an das tatsächlich im Bahnbereich
liegende Datenkabel am oder nahe dem realen Einsatzort angeschlossene Balise herannimmt,
um aus dem sich dann ergebenden Unterschied von Referenzsignal und realem Echtsignal
mit der Bestimmung des realen Leitungsparameters ein Mass für die Eignung des realen
Datenkabel zur Übertragung von ETCS-Signalisierungsdaten zu generieren. Das Verfahren
eignet sich selbstverständlich besonders vorteilhaft auch für reale Datenkabel, die
- wie vorstehend gezeigt - aus mehreren Teilen unterschiedlicher Datenkabel zusammen
gesetzt sind.
1. Verfahren zur Beurteilung der Eignung von im Bahnbereich verlegten Datenkabeln (AD1,
AD2) zur Übertragung von ETCS-Signalisierungsdaten zwischen einer gleisseitigen Kontrolleinheit
(LEU) und einer gleisseitig montierbaren Datenübertragungseinheit (6), insbesondere
Transparentdatenbalise oder Loop-Kabel, umfassend die folgenden Verfahrensschritte:
a) Aussenden eines vorbekannten ETCS-konformen Übertragungssignals von der gleisseitigen
Kontrolleinheit (LEU) an die Datenübertragungseinheit (6), wobei die gleisseitige
Kontrolleinheit (LEU) und die Datenübertragungseinheit (6) über ein Referenzkabel
(RK) verbunden sind;
b) Messen des über der Datenübertragungseinheit in Antwort auf das vorbekannte Übertragungssignal
abfallenden Referenzausgangsspannungssignals (URS);
c) optionales Analysieren des Referenzausgangsspannungssignals (URS) hinsichtlich des Spannungs- und/oder Frequenzverlaufs;
d) erneutes Aussenden des vorbekannten ETCS-konformen Übertragungssignals von der
gleisseitigen Kontrolleinheit (LEU) an die Datenübertragungseinheit (6), wobei die
gleisseitige Kontrolleinheit (LEU) und die Datenübertragungseinheit (6) nun über das
auf dessen Eignung zu überprüfende reale Datenkabel (AD1, AD2) verbunden sind;
e) Messen des über der Datenübertragungseinheit (6) in Antwort auf das vorbekannte
und nun mehr über das reale Datenkabel (AD1, AD2) geleitete Übertragungssignal abfallenden
realen Ausgangsspannungssignals (UES);
f) optionales Analysieren des realen Ausgangsspannungssignals (UES) hinsichtlich des Spannungs- und/oder Frequenzverlaufs;
g) Ermitteln eines Leitungsparameters des realen Datenkabels (AD1, AD2) anhand eines
Vergleichs von Referenzausgangsspannungssignals (URS) und realen Ausgangsspannungssignals (UES); und
h) Qualifizieren des realen Datenkabels (AD1, AD2) als für die Übertragung von ETCS-Signalisierungsdaten
geeignetes Kabel bei Erfüllung eines vorbestimmten Masses für den Leitungsparameter.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Erfüllen eines vorbestimmten Masses für den Leitungsparameter das Unterschreiten
eines oberen Grenzwertes und/oder das Überschreiten eines unteren Grenzwertes für
den Leitungsparameter umfasst.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Leitungsparameter der frequenzabhängige Dämpfungswert des realen Datenkabels (AD1,
AD2) ist.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Messen und Analysieren des über der Datenübertragungseinheit (6) in Antwort auf
das vorbekannte und nun mehr über das reale Datenkabel (AD1, AD2) geleitete Übertragungssignal
abfallenden realen Ausgangsspannungssignals (UES) über eine vorbestimmte Zeitdauer wiederholt ausgeführt wird.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Referenzausgangsspannungssignals (URS) und/oder das reale Ausgangsspannungssignal (UES) zur Analyse in einen Energieteil und einen Datenteil aufgeteilt werden.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der ermittelte Leitungsparameter des realen Datenkabels für rechnerische Bestimmung
der Eignung eines baugleichen, aber längeren Datenkabels herangezogen wird.