[0001] Die Erfindung betrifft eine Tiefziehfolienverpackung mit einer aus einer Tiefziehfolie
gebildeten Schale und mit einer Deckfolie. Die Tiefziehfolienverpackung ist für Lebensmittel
vorgesehen und soll vor einem erstmaligen Öffnen die verpackten Lebensmittel über
einen möglichst langen Zeitraum vor äußeren Einflüssen schützen.
[0002] Bei üblichen Tiefziehfolienverpackungen mit einer Schale und einem abziehbaren (peelbaren)
Deckel besteht das Problem, dass nach einem erstmaligen Öffnen der zuvor dichte Frischeverschluss
nicht mehr gewährleistet ist, wobei das Lebensmittel dann kurzfristig zu verbrauchen
ist.
[0003] Um nach einem erstmaligen Öffnen die Lagerfähigkeit portionierbarer Lebensmittel
wie Wurst- und Käsescheiben zumindest in einem gewissen Maße zu verlängern, sind aus
der Praxis unterschiedliche Wiederverschlusssysteme bekannt, bei denen der Deckel
wieder aufgelegt werden kann und dann einen gewissen Verschluss der Tiefziehfolienverpackung
gewährleistet. Als Wiederverschlusssystem kann beispielsweise ein Permanentklebstoff
vorgesehen sein, der bei einem erstmaligen Öffnen freigelegt wird und dann bei einem
erneuten Auflegen des Deckels diesen haftend an der Schale befestigt. Des Weiteren
können auch anstelle einer dünnen, flexiblen Deckfolie formstabilere, aus einer tiefziehbaren
Folie gebildete Deckel vorgesehen sein, die durch einen Formschluss auf der Schale
befestigt sind. Dabei können die Deckel entweder einen Rand der Schale von oben übergreifen
oder entsprechend der Schale tiefgezogen sein.
[0004] Eine solche Tiefziehfolienverpackung mit einer tiefgezogenen Schale und einem tiefgezogenen
Deckel ist aus der
EP 1 602 592 B1 bekannt. Um an dem üblicherweise bedruckten Deckel ein hochwertiges Erscheinungsbild
zu erreichen, ist auf dem Deckel eine dünne Displayfolie angeordnet, die mit einem
Dekor und zusätzlichen Benutzerinformationen versehen werden kann. Es ergibt sich
der Vorteil, dass diese selbst nicht tiefgezogene Displayfolie aus einem hochwertigen,
dünnen Material gebildet sein kann, ohne dass der Aufdruck durch das Tiefziehen beeinträchtigt
wird. Die beschriebene Tiefziehfolienverpackung ist insbesondere für Kühlwaren vorgesehen,
wobei zusätzlich zu dem in der Schale aufgenommenen Lebensmittel ein weiterer Gegenstand
in dem Hohlraum des Deckels unterhalb der Displayfolie angeordnet werden kann. Es
kann sich dabei um Zubehör oder Zugaben in Form von Besteck, Servietten, einer Würzsoße
oder aber auch eines Spielzeugs handeln.
[0005] Bei sämtlichen aus dem Stand der Technik bekannten Tiefziehfolienverpackungen mit
einem Wiederverschlusssystem ergibt sich das Problem, dass nach einem erstmaligen
Öffnen und der Entnahme einer Teilmenge der verbleibende Inhalt nur noch eingeschränkt
lagerfähig ist. Dies ist einerseits darauf zurückzuführen, dass die bekannten Wiederverschlusssysteme
zwar einen gewissen Schutz gegen den Austausch von Luft gewährleistet, aber nicht
die Dichtheit des Originalverschlusses aufweisen. Selbst wenn die Dichtheit des Wiederverschlusssystems
weiter erhöht werden könnte, ist die Lagerdauer zumindest dadurch begrenzt, dass bei
einem erstmaligen Öffnen Umgebungsluft in die Verpackung gelangt, wodurch die für
eine lange Lagerung in der Verpackung vorgesehenen Verhältnisse, wie beispielsweise
eine Schutzatmosphäre, zerstört werden. Schließlich ist bei der Entnahme einer Teilmenge
auch eine direkte Kontamination der verbleibenden Lebensmittel, beispielsweise durch
die Hände eines Benutzers oder durch verschmutztes Besteck, möglich.
[0006] Aus der
WO 2007/070597 A2 ist eine Tiefziehfolienverpackung bekannt, die lediglich für einen einmaligen Gebrauch
vorgesehen ist. Die tiefgezogene, becherförmige Schale ist zur Aufnahme einer Flüssigkeit
vorgesehen, wobei innerhalb des Deckels zwischen zwei Folien ein kleiner Zusatzraum
gebildet ist. Die beschriebene Tiefziehfolienverpackung kann insbesondere für eine
hygienische Durchführung der christlichen Eucharistie vorgesehen sein, wobei in dem
becherförmigen Aufnahmeraum der Schale Wein oder Traubensaft und in dem Zusatzraum
des Deckels eine Hostie angeordnet ist. Der Becher und der Zusatzraum werden unmittelbar
nacheinander geöffnet, um eine gleichzeitige Aufnahme durch einen Benutzer zu ermöglichen.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Tiefziehfolienverpackung
anzugeben, aus der mehrfach einzelne Portionen entnommen werden können, ohne dass
die Lagerfähigkeit der noch nicht entnommenen, in der Tiefziehfolienverpackung verbleibenden
Lebensmittel beeinträchtigt wird.
[0008] Gegenstand der Erfindung und Lösung der Aufgabe ist eine Tiefziehfolienverpackung
mit einer aus einer Tiefziehfolie gebildeten Schale und einer Deckfolie, wobei die
Tiefziehfolienverpackung dadurch gekennzeichnet ist, dass zur Bildung einer Vielzahl
von geschlossenen Portionskammern zumindest zwei tiefgezogene Zwischenfolien zwischen
der Deckfolie und der Schale angeordnet sind, wobei die Portionskammern durch eine
Trennung der beiden die jeweilige Portionskammer einschließenden Folien entlang einer
auftrennbaren Verbindung separat zugänglich sind.
[0009] Die vorliegende Erfindung lehrt dabei, das in der Tiefziehfolienverpackung angeordnete,
portionierbare Lebensmittel in Einzelportionen aufzuteilen, wobei jede Einzelportion
in einer zugeordneten Portionskammer angeordnet ist. Jede Portionskammer ist für sich
dicht verschlossen und so optimal gegen äußere Einflüsse geschützt. Wenn die Entnahme
einer Portion gewünscht wird, kann der Benutzer lediglich eine der Portionskammern
dadurch öffnen, dass die beiden Folien, welche die jeweilige Portionskammer einschließen,
entlang einer auftrennbaren Verbindung geöffnet werden. Die erfindungsgemäße Tiefziehfolienverpackung
ist insbesondere für Einzelpersonen geeignet, die entsprechend wenig Lebensmittel
bei einer einzigen Entnahme benötigen. Auch besonders hochwertige Produkte oder Genussmittel
werden häufig nur in kleinen Mengen konsumiert, wobei gerade dann Beeinträchtigungen
durch die Lagerung vermieden sind. Auch für solche Produkte ist die erfindungsgemäße
Tiefziehverpackung besonders gut geeignet.
[0010] Bei der Anordnung von zwei tiefgezogenen Zwischenfolien ergeben sich innerhalb der
Tiefziehfolienverpackung insgesamt drei in Tiefziehrichtung übereinander angeordnete
Hohlräume, nämlich zwischen der Tiefziehfolie und der unteren Zwischenfolie, zwischen
den beiden Zwischenfolien sowie zwischen der oberen Zwischenfolie und der Deckfolie.
Vorzugsweise sind alle drei Hohlräume dann als Portionskammern zur Aufnahme jeweils
einer Einzelportion vorgesehen. Durch die Anordnung weiterer Zwischenfolien kann die
Anzahl der Portionskammern entsprechend der Erfordernisse beliebig erhöht werden.
[0011] Die erfindungsgemäße Tiefziehfolienverpackung ist insbesondere dazu geeignet und
vorgesehen, eine Vielzahl von in etwa gleich großen Portionen, beispielsweise eine
gleiche Anzahl von Aufschnittscheiben, aufzunehmen. Es ist deshalb von Vorteil, wenn
sämtliche Portionskammern ein im Wesentlichen gleiches Aufnahmevolumen aufweisen.
Das Volumen der Portionskammern bezieht sich dabei auf den Freiraum, der im geschlossenen
Zustand der Tiefziehfolienverpackung zwischen aufeinanderfolgenden Folien gebildet
ist. Dabei versteht es sich, dass das Maß, um welches die einzelnen Folien tiefgezogen
sind, von der die Schale bildenden Tiefziehfolie in Richtung der Deckfolie sukzessiv
abnimmt. Ein Tiefziehen der Deckfolie ist im Rahmen der Erfindung nicht ausgeschlossen,
aber in der Regel nicht notwendig.
[0012] Durch die vorliegende Erfindung können auch bei großen Gesamtgebindemengen Einzelportionen
entnommen werden, ohne dass die Lagerfähigkeit der noch in der Tiefziehfolienverpackung
verbleibenden Portionen beeinträchtigt wird. Ein aus dem Stand der Technik bekanntes
Wiederverschlusssystem durch Haftklebstoff und/oder einen formschlüssig aufgesetzten
Deckel ist dann in der Regel nicht erforderlich. Grundsätzlich ist aber die Kombination
mit einem solchen Wiederverschlusssystem nicht ausgeschlossen und kann dann sinnvoll
sein, wenn damit gerechnet wird, dass der Benutzer auch eine Einzelportion nicht vollständig
entnehmen wird. Ein Wiederverschlusssystem würde die angebrochene Einzelportion zumindest
noch über einen gewissen Zeitraum schützen, während weitere, in noch nicht geöffneten
Portionskammern angeordnete Lebensmittel dann noch längerfristig geschützt sind.
[0013] Die einzelnen Folien der Tiefziehfolienverpackung sind vorzugsweise durch Heißsiegeln
verbunden, wobei die beiden jeweils eine Portionskammer begrenzenden Folien dann auftrennbar,
das heißt peelbar, verbunden sind. So können beispielsweise die von der Tiefziehfolie
gebildete Schale sowie die tiefgezogenen Zwischenfolien zunächst mit Lebensmittelportionen
bestückt und dann ineinandergesetzt werden, bevor schließlich die Deckfolie aufgesetzt
und die einzelnen Folien durch Heißsiegeln miteinander verbunden werden.
[0014] Wenn die aneinander angrenzenden, jeweils eine Positionskammer einschließenden Folien
durch auftrennbare Heißsiegelnähte miteinander verbunden sind, muss darauf geachtet
werden, dass die aneinander angrenzenden Folien zwar dicht aber dennoch aufziehbar
(peelbar) sind, wozu eine geeignete Materialkombination an der Verbindung der Folien
vorliegen muss.
[0015] So kann beispielsweise die aus der Tiefziehfolie gebildete Schale aus einem üblichen,
tiefziehbaren Folienmaterial gebildet sein, welches beispielsweise eine Außenschicht
aus Polyester, insbesondere PET und eine heißsiegelbare, an die folgende Zwischenfolie
anschließende heißsiegelbare Schicht aus Polyolefin, insbesondere Polyethylen (PE)
aufweist. Auch als Deckfolie können übliche Materialien eingesetzt werden, die beispielsweise
eine hochwertige Schicht aus Polyester, insbesondere orientiertem Polyethylenterephthalat
(OPET) und eine heißsiegelbare Schicht aus Polyolefin, insbesondere Polyethylen (PE)
aufweist.
[0016] Die Zwischenfolien können entweder ein- oder aber auch mehrschichtig ausgebildet
sein, wobei auch einfache Zwischenfolien aus Polyethylen (PE) in Betracht kommen.
Das Material der Zwischenfolie ist dann aber so abzumischen, dass dieses gegen sich
selbst sowie gegenüber der Siegelschicht der tiefgezogenen Schale als auch gegenüber
der Siegelschicht der Deckfolie peelbar ist. Eine gute Peelfähigkeit kann beispielsweise
durch eine Beimischung von Polybuten erreicht werden. Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung
weisen die Zwischenfolien einen mehrschichtigen Aufbau mit einer Kernschicht und mit
heißsiegelbaren Außenschichten auf. Neben einem dreischichtigen Aufbau kommt insbesondere
auch ein fünfschichtiger Aufbau mit zusätzlichen Haftvermittlerschichten zwischen
der Kernschicht und den beiden Außenschichten in Betracht. Während die Außenschichten
dazu vorgesehen sind, peelbar mit sich selbst, der Deckfolie oder der Schale versiegelt
zu werden, kann eine insgesamt gute Tiefziehbarkeit durch eine entsprechende Auswahl
des Materials der Kernschicht erreicht werden. Vorzugsweise wird deshalb als Kernschicht
ein gut thermoformbares Material, z. B. ein Polyethylenterephthalat (PET) eingesetzt.
Besonders geeignet als tiefziehbares Material der Zwischenfolien aber auch als Material
für die entsprechenden Schichten von Schale und Deckfolie ist glykolmodifiziertes
Polyethylenterephthalat (PET-G), welches amorph und gut tiefziehbar ist und zusätzlich
auch eine gute Formstabilität und eine geringe Neigung zum Nachschrumpfen nach einem
Umformprozess aufweist. Des Weiteren ergibt sich der Vorteil, dass PET-G sehr gut
bei der Herstellung coextrudierter Folien verarbeitet werden kann. Es ist zu berücksichtigen,
dass sich amorphe Thermoplaste in der Regel besser tiefziehen lassen als teilkristalline
Thermoplaste. So liegen Polyolefine, wie die üblichen Typen von PE und PP häufig in
teilkristalliner Form vor.
[0017] Anstelle von Polyethylen als heißsiegelbares Material für die Zwischenfolien sowie
die heißsiegelbaren Schichten der Schale und der Deckfolie ist im besonderen Maße
auch Polypropylen (PP) geeignet. Als insgesamt kostengünstige Polyolefine sind aber
auch Copolmere auf der Basis von PE und/oder PP sowie PE/PP-Blends einsetzbar.
[0018] Die Tiefziehfolie, die Deckfolie und die Zwischenfolien können bei einer mehrschichtigen
Ausgestaltung auch Barriereschichten, insbesondere O
2-Sperrschichten enthalten, um die Lagerfähigkeit weiter zu verbessern.
[0019] Im Rahmen der Erfindung müssen die Zwischenfolien tiefziehbar sein, um übereinander
angeordnete Portionskammern bilden zu können. Davon ausgehend ist die weitere Ausgestaltung
der Zwischenfolie jedoch nicht eingeschränkt, wobei die Zwischenfolien beispielsweise
aus einem dünnen, flexiblen Material oder aber auch aus einem vergleichsweise steifen,
dickwandigeren Material gebildet sein können. Relativ, dünne flexible Zwischenfolien
sind im Rahmen der Erfindung grundsätzlich ausreichend, weil die Standfestigkeit der
gesamten Tiefziehfolienverpackung durch die tiefgezogene Schale sichergestellt wird,
wobei die einzelnen Zwischenfolien dann üblicherweise an einem oberen, umlaufenden
Rand der Schale, an dem zweckmäßigweise auch die auftrennbaren Heißsiegelnähte angeordnet
sind, abgestützt sind. Bei flexiblen, vergleichweise dünnen Zwischenfolien bietet
es sich an die einzelnen Portionskammern nacheinander von oben nach unten zu öffnen,
wobei dann der Boden der Tiefziehfolienverpackung stets von der formstabilen Schale
gebildet wird.
[0020] Gemäß einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung weist zumindest eine der Zwischenfolien
nach dem Tiefziehen eine formstabilen Schalenform auf. Es ergibt sich dann der Vorteil,
dass auch die Zwischenfolien dann für sich selbst eine hochwertige Optik aufweisen
und standfähig sind. Eine solche Ausgestaltung ist insbesondere dann zweckmäßig, wenn
in der Tiefziehfolienverpackung nicht identische Portionen sondern unterschiedliche
Geschmacksrichtungen von Lebensmitteln aufgenommen sind. So ist es beispielsweise
denkbar, in den einzelnen Portionskammern unterschiedliche Sorten von Käse oder Wurst
anzuordnen. Dann ergibt sich der Vorteil, dass auch bei der Bereitstellung sehr kleiner
Mengen eine Produktauswahl mit einer einzigen Tiefziehfolienverpackung bereitgestellt
werden kann. Der Benutzer kann dann Auswählen, welche Portionskammer er öffnen möchte,
das heißt welche Geschmacksrichtung verzehrt werden soll.
[0021] Bei einer steifen Ausgestaltung der Zwischenfolien sind die dann verbleibenden, gegebenenfalls
auch voneinander getrennten Portionskammer für sich standfähig, selbst wenn die ursprünglich
den Boden der Tiefziehfolienverpackung bildende Schale entfernt worden ist.
[0022] Bei der Auswahl der Materialien für die Deckfolie, die Schale und die Zwischenfolien
kann auch die Temperaturbeständigkeit berücksichtigt werden. So kann im Rahmen der
Erfindung auch eine Tiefziehfolienverpackung mit erhöhter Wärmestabilität gefertigt
werden, so dass eine Erwärmung im Wasserbad, in einer Mikrowelle oder auch in einem
Ofen möglich ist. Eine hohe Temperaturbeständigkeit kann beispielsweise mit Folien
erreicht werden, die aus Polypropylen für die Siegelschichten und Polyethylenterephthalat
für die Kernschicht, insbesondere teilkristallinem Polyethylen (C-PET), gebildet sind,
welches trotz der Teilkristallinität noch ausreichende Tiefzieheigenschaften aufweist.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung können so beispielsweise stapelbare Menüverpackungen
gebildet werden, wobei die einzelnen Portionskammern vorzugsweise mit einer vollständigen
Lebensmittelportion bestückt sind.
[0023] Bei der Anordnung von unterschiedlichen Geschmacksrichtungen in den einzelnen Portionskammern
können diese auch gleichzeitig geöffnet werden, wobei dann dem Benutzer unmittelbar
eine große Auswahl zur Verfügung steht. Auch im Rahmen einer solchen Ausgestaltung
ist es dann von Vorteil, wenn die Zwischenfolien eine formstabile Schalenform aufweisen,
so dass die Portionen dann in den steifen, selbstständig standfähigen Zwischenfolien
bzw. der Schale zur Entnahme bereitgestellt werden können. In diesem Zusammenhang
ist es grundsätzlich denkbar, dass die Zwischenfolien und die Tiefziehfolie der Schale
aus dem gleichen Folienmaterial gebildet sind, wobei dann aber eine Ausgestaltung
gewählt werden muss, die hinsichtlich der Zwischenfolie an beiden Seiten eine peelfähige
Verbindung ermöglichen.
[0024] Die äußere Form der Tiefziehfolienverpackung ist nicht eingeschränkt. Insbesondere
kann die Schale eine rechteckige, kreisförmige oder auch ovale Grundfläche aufweisen.
Die Form der Grundfläche wird üblicherweise danach ausgewählt, welches Lebensmittel
aufgenommen und für einen Benutzer in der Verpackung angeordnet werden soll. In der
Schale, aber auch in den einzelnen, die Portionskammern bildenden Zwischenfolien,
können bei dem Tiefziehen auch Zwischenstege erzeugt werden, um innerhalb der Kammer
noch eine zusätzliche Unterteilung zu ermöglichen. Durch derartige Stege kann auch
innerhalb der Kammer eine gewissen Trennung der darin angeordneten Produkte vorgenommen
werden.
[0025] Die erfindungsgemäße Tiefziehfolienverpackung ist nicht nur für Wurst und Käse, sondern
auch für andere Lebensmittel wie beispielsweise Snacks, Kaffeepads, Yoghurt, Dips,
Süßwaren oder auch Tiernahrung geeignet. Grundsätzlich ist es auch möglich, die erfindungsgemäße
Verpackung darüber hinausgehend für andere Produkte, beispielsweise aus dem technischen
oder medizinischen Bereich, einzusetzen. Vorteile ergeben sich stets dann, wenn eine
einzelne Portionierung bzw. die Entnahme einzelner Gegenstände vorgesehen ist.
[0026] Durch die Anordnung der einzelnen Portionen in den Kammern kann je nach Anwendungsfall
auch auf einfache Weise eine Fehldosierung vermieden werden. So können beispielsweise
Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel als einzelne Portionen bereitgehalten werden.
Vorteile ergeben sich auch, wenn unterschiedliche Lebensmittel oder auch andere Substanzen
in genau vorgegebenen Mengen gemischt werden sollen. Hier können die für eine vorgegebene
Mischung vorgesehenen Mengen in den verschiedenen Portionskammern angeordnet werden.
[0027] Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung einer Tiefziehfolienverpackung gemäß
der Patentansprüche 10 und 11.
[0028] Die Erfindung wird im Folgenden anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung erläutert. Es zeigen schematisch:
- Fig. 1
- eine geschlossene Tiefziehfolienverpackung,
- Fig. 2
- ein Schnitt durch eine Tiefziehfolienverpackung gemäß Fig. 1,
- Fig. 3
- eine vollständig geöffnete Tiefziehfolienverpackung mit formstabilen Zwischenfolien,
- Fig. 4
- eine mögliche Ausgestaltung von Öffnungslaschen an einer Tiefziehfolienverpackung.
[0029] Fig. 1 zeigt eine Tiefziehfolienverpackung mit einer aus einer Tiefziehfolie gebildeten
Schale 1 und mit einer Deckfolie 2. Zwischen der Schale 1 und der Deckfolie 2 sind
zwei tiefgezogene Zwischenfolien 3a, 3b angeordnet, und zwar derart, dass zwischen
der Schale 1 und der unteren Zwischenfolie 3a, zwischen den beiden Zwischenfolien
3a, 3b sowie zwischen der oberen Zwischenfolie 3b und der Deckfolie 2 insgesamt drei
voneinander getrennte und dicht verschlossene Portionskammern 4a, 4b, 4c ausgebildet
sind. In den Portionskammern 4a, 4b, 4c ist jeweils eine Portion eines Lebensmittels
5, beispielsweise Aufschnitt, angeordnet.
[0030] Der Schnittdarstellung der Fig. 2, in der zum Zwecke der Übersichtlichkeit das Lebensmittel
5 nicht dargestellt ist, ist zu entnehmen, dass die aufeinanderfolgenden Folien, welche
die Tiefziehfolienverpackung bilden, in einem umlaufenden Flanschbereiches 6 durch
peelbare, das heißt auftrennbare Heißsiegelnähte 7 miteinander verbunden sind.
[0031] Da die Heißsiegelnähte 7 zwischen den aufeinanderfolgenden Folien peelbar sind, können
die einzelnen Portionskammern 4a, 4b, 4c durch eine Trennung der beiden die jeweilige
Portionskammer 4a, 4b, 4c einschließenden Folien separat geöffnet werden. Die übrigen,
nicht geöffneten Portionskammern 4a, 4b, 4c bleiben dabei verschlossen, so dass ein
optimaler Schutz der jeweiligen Lebensmittelportionen sichergestellt ist.
[0032] Wie in den Fig. 1 und 2 dargestellt ist, weisen sämtliche Portionskammern 4a, 4b,
4c ein im Wesentlichen gleiches Aufnahmevolumen auf, um beispielsweise die gleiche
Anzahl von Wurst- oder Käsescheiben aufzunehmen.
[0033] Den Fig. 1 und 2 ist zu entnehmen, dass bei der ungeöffneten Tiefziehfolienverpackung
die Schale 1 einen Standboden bildet und eine ausreichende Stabilität sicherstellt.
Es ist deshalb auch ausreichend, wenn die Zwischenfolien 3a, 3b sowie der Deckel 2
aus einem vergleichsweise dünnen, flexiblen Folienmaterial gebildet sind, wobei in
einem solchen Fall die einzelnen Positionskammern 4a, 4b, 4c zweckmäßigerweise in
ihrer Reihenfolge von oben nach unten nacheinander aufgerissen werden.
[0034] Gemäß einer alternativen, in der Fig. 3 dargestellten Ausgestaltung können die Zwischenfolien
3a, 3b nach dem Tiefziehen eine formstabile Schalenform aufweisen. Dies hat den Vorteil,
dass die Portionen des Lebensmittels 5 direkt in der Schale 1 sowie den formstabilen,
schalenförmigen Zwischenfolien 3a, 3b zur Entnahme bereitgehalten werden können.
[0035] Im Rahmen der Erfindung besteht auch die Möglichkeit, in den einzelnen Portionskammern
4a, 4b, 4c unterschiedliche Geschmacksrichtungen bereitzuhalten, so dass auch bei
kleinen Gesamtmengen an Lebensmittel 5 eine Auswahl bereitgestellt werden kann. Gerade
bei einer solchen Verwendung ist es auch von Vorteil, wenn die einzelnen Zwischenfolien
nach dem Tiefziehen eine formstabile Schalenform aufweisen. Der Benutzer kann dann
nämlich auswählen, welche Portionskammer 4a, 4b, 4c geöffnet wird, das heißt welche
Geschmacksrichtung verzehrt werden soll. Wenn beispielsweise die unterste Portionskammer
4a geöffnet werden soll, ist die Schale 1 von der unteren Zwischenfolie 3a zu trennen,
wobei dann die übrigen Portionen in den verbleibenden Portionskammern 4b, 4c geschützt
angeordnet sind, wobei dann die Unterseite der unteren Zwischenfolie 3a den Standboden
der bleibenden Verpackung bildet. Wenn dagegen beispielsweise die mittlere Portionskammer
4b geöffnet werden soll, erfolgt eine Trennung der oberen Hälfte der Tiefziehfolienverpackung
mit der obersten Portionskammer 4c von der unteren Hälfte mit der untersten Portionskammer
4a. Bei einer steifen Ausgestaltung der Zwischenfolien 3a, 3b können dann die beiden
verbleibenden Portionskammern 4a, 4c jeweils für sich problemlos abgestellt und gelagert
werden.
[0036] Um gezielt eine der Portionskammern 4a, 4b, 4c zu öffnen, können an den Umfang des
Flanschbereiches 6 zueinander versetzt angeordnete Öffnungslaschen 8 gebildet sein,
an denen ein Benutzer jeweils zwei aneinander angrenzende Folien auseinanderziehen
kann. Eine solche Ausgestaltung ist in der Fig. 4 angedeutet, wobei die einzelnen
Öffnungslaschen 8a, 8b, 8c den Zugang zu einer zugeordneten Portionskammer 4a, 4b,
4c ermöglichen. Um einem Benutzer die Zuordnung zu ermöglichen, können die Öffnungslaschen
8a, 8b, 8c eine unterschiedliche Farbe und/oder einen Aufdruck in Form eines Symbols,
einer Nummer oder dergleichen aufweisen.
1. Tiefziehfolienverpackung mit einer aus einer Tiefziehfolie gebildeten Schale und mit
einer Deckfolie (2), dadurch gekennzeichnet, dass zur Bildung einer Vielzahl von geschlossenen Portionskammern (4a, 4b, 4c) zumindest
zwei tief gezogene Zwischenfolien (3a, 3b) zwischen der Deckfolie (2) und der Schale
(1) angeordnet sind, wobei die Portionskammern durch eine Trennung der beiden die
jeweilige Portionskammer (4a, 4b, 4c) einschließenden Folien entlang einer auftrennbaren
Verbindung separat zugänglich sind.
2. Tiefziehfolienverpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sämtliche Portionskammern (4a, 4b, 4c) ein im Wesentlichen gleiches Aufnahmevolumen
aufweisen.
3. Tiefziehfolienverpackung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass aneinander angrenzende, eine Positionskammer (4a, 4b, 4c) einschließende Folien durch
eine auftrennbare Heißsiegelnaht (8) miteinander verbunden sind.
4. Tiefziehfolienverpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der Zwischenfolien (3a, 3b) nach dem Tiefziehen eine formstabile Schalenform
aufweist.
5. Tiefziehfolienverpackung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der Zwischenfolie (3a, 3b) und die Tiefziehfolie der Schale (1) aus
dem gleichen Folienmaterial gebildet sind.
6. Tiefziehfolienverpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Tiefziehfolie mehrschichtig ausgebildet ist und eine innen liegende heißsiegelbare
Schicht und eine Schicht aus einem steifen Polymer aufweist.
7. Tiefziehfolienverpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Tiefziehfolie und/oder die Deckfolie (2) und/oder die Zwischenfolien (3a, 3b)
mehrschichtig ausgebildet ist/sind und eine Barriereschicht aufweisen.
8. Tiefziehfolienverpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schale (1) eine rechteckige Grundfläche aufweist.
9. Tiefziehfolienverpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schale (1) eine kreisförmige Grundfläche aufweist.
10. Verwendung einer Tiefziehfolienverpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, zur Portionierung
von Lebensmitteln (5), insbesondere Aufschnitt, in denen einzelnen Portionskammern
(4a, 4b, 4c).
11. Verwendung nach Anspruch 10, wobei in jeder Portionskammer (4a, 4b, 4c) die gleiche
Menge Lebensmittel als Einzelportion angeordnet wird.