[0001] Die Erfindung betrifft eine Fahrtreppe oder einen Fahrsteig, gemäss dem Oberbegriff
von Anspruch 1.
[0002] Die Abstützung der Stufen von Fahrtreppen und der Paletten von Fahrsteigen erfolgt
üblicherweise über Kettenrollen und Stützrollen, die auf je zugeordneten Schienen
laufen. Im Rücklauf müssen die Stufen oder Paletten kopfüber transportiert werden,
und an den Enden des Fahrsteigs oder der Fahrtreppe muss je eine Umlenkung vorgenommen
werden. Dies bedingt, dass die Rollen und damit die je zugehörigen Schienen regelmässig
seitlich gegeneinander versetzt sind. Somit verlaufen die Kettenrollen mit der Kettenrollenschiene
in einer seitlichen Ebene meist recht weit außen, während die Stützrollen auf einer
anderen seitlichen Ebene laufen, meist einwärts versetzt. Dies bedingt andererseits,
dass durch diesen seitlichen Versatz die erforderliche Baubreite der Fahrtreppe oder
des Fahrsteigs in seitlicher Richtung zunimmt.
[0003] Um dies zu vermeiden, ist es seit langem bekannt, die Rollen und damit die zugehörigen
Schienen mindestens teilweise unterhalb der Stufen oder Paletten verlaufen zu lassen.
Dies bedingt andererseits eine vergrößerte Bauhöhe der Fahrtreppe oder des Fahrsteigs,
die signifikant ausfällt, da die betreffende Fahrtreppe oder der betreffende Fahrsteig
dann sowohl hinsichtlich des Vorlaufs als auch hinsichtlich des Rücklaufs in der Bauhöhe
erhöht werden muss. Diese Maßnahme läuft insofern dem Bestreben nach einer schlanken
Ausgestaltung der Fahrtreppe, insbesondere im Bereich des Rahmens, entgegen.
[0004] Um eine reduzierte Baubreite zu erzielen, ohne insofern eine erhöhte Bauhöhe in Kauf
zu nehmen, ist es beispielsweise bereits aus der
DE-OS-23 42 849 bekannt geworden, die Kettenrollen knapp neben der betreffenen Stufe vorzusehen.
Auch hier muss selbstverständlich die erforderliche Umlenkung des Laufs des Stufenbandes
realisiert werden, und der Rücklauf erfordert auch hier den Transport des Stufenbandes
in umgekehrter Position.
[0005] Um eine schlanke Ausgestaltung der Fahrtreppe bei geringer Baubreite zu realisieren,
ist es auch bereits vorgeschlagen worden, den Rahmen der Fahrtreppe möglichst schlank
und knapp an den Fahrtreppenschienen zu realisieren. Beispielsweise kann bei Rahmenkonstruktionen
mittels Fachwerk eine bei vergleichsweise geringem Materialeinsatz steife und durchbiegungsfeste
Abstützung gewährleistet sein.
[0006] Eine derartige Lösung ermöglicht zwar eine vergleichsweise kompakte Rahmenbauweise,
wobei dennoch die Baubreite oder die Bauhöhe - je nach gewählter Anordnung der Kettenrollen
bzw. Stützrollen - vergleichsweise gross ist.
[0007] Daher liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Fahrtreppe oder einen Fahrsteig
gemäss dem Oberbegriff von Anspruch 1 zu schaffen, der hinsichtlich der Bauhöhe und
Baubreite gegenüber den bekannten Lösungen verbessert ist, ohne dass Einbußen hinsichtlich
der Betriebssicherheit der Fahrtreppe oder des Fahrsteigs in Kauf genommen werden
müssen.
[0008] Erfindungsgemäss besonders günstig ist es, dass sich durch eine besondere Anordnung
der Kettenrollen die Vorteile der bislang alternativen Anordnungen, also entweder
unterhalb oder seitlich der Stufen bzw. Paletten, kombinieren lassen:
Die Kettenrolle ist am Übergang zwischen Unterseite und Seitenfläche der betreffenden
Stufe oder Palette angeordnet, und zwar so, dass sie sowohl seitlich als auch zur
Unterseite hin je etwas die Stufe oder Palette überragt. Unterseite bezieht sich hier
auf den normalen Zustand, also den Zustand der Stufe oder Palette, bei der die Trittfläche
oben ist. Diese Anordnung erlaubt es überraschend mit einfachen Mitteln, trotz der
vollen Belastbarkeit eine kompaktere Ausgestaltung zu realisieren: Im Vorlauf steht
die gesamte Breite der Stützrolle für die Abstützung zur Verfügung, und die Stützrollenschiene
kann entsprechend breit realisiert sein. Dies ermöglicht es auch, die erwünschte seitliche
Toleranz bereitzustellen, so dass die Breite der Vorlauf-Kettenrollenschiene beispielsweise
doppelt so gross wie die Breite der Kettenrolle sein kann und die Kettenrolle eine
recht breite Bahn für ihr Ablaufen vorfindet.
[0009] Erfindungsgemäss ist es vorgesehen, für den - von Fahrgästen und weiteren Gewichten
unbelasteten - Rücklauf der Stufen oder Paletten lediglich einen äusseren Teil der
Kettenrolle zu verwenden. Die Baubreite der Fahrtreppe lässt sich durch diese Maßnahme
deutlich reduzieren, zumal eine entsprechende Reduktion der Baubreite erfindungsgemäss
beidseitig vorgesehen sein kann.
[0010] Dennoch ist der Umlenkbereich der erfindungsgemässen Fahrtreppe zwanglos zu realisieren,
wobei die Stützrollenschiene für den Vorlauf mindestens bis zum Bereich der Kammplatte
in voller Breite und unterhalb der Stufe oder Palette vorgesehen sein kann.
[0011] Für den Rücklauf-Transport der Stufe oder Palette reicht die Abstützung auch auf
etwa der Hälfte der Breite der Stützrolle aus, und die Bauhöhe der erfindungsgemässen
Fahrtreppe oder des erfindungsgemässen Fahrsteigs entspricht praktisch einer Lösung
mit sich seitlich erstreckenden Kettenrollen und Stützrollen.
[0012] Weitere Vorteile, Einzelheiten und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
zweier Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung.
[0013] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht eines Details einer Ausführungsform einer erfindungsgemässen
Fahrtreppe, wobei die Fahrtreppenstufe hängend dargestellt ist; und
- Fig. 2
- eine modifizierte Ausführungsform der erfindungsgemässen Fahrtreppe, in einer Fig.
1 entsprechenden Darstellung.
[0014] Eine erfindungsgemässe Fahrtreppe 10 weist Fahrtreppenstufen auf, von denen eine
Fahrtreppenstufe 12 in Fig. 1 dargestellt ist. Jede Stufe weist an jeder Seite je
eine Stützrolle 14 und eine Kettenrolle 16 auf, die je auf Achsstummeln gelagert sind.
Der Achsstummel 18 der Kettenrolle 16 ist aus Fig. 1 ersichtlich, während der betreffende
Achsstummel der Stützrolle 14 durch die Darstellung der Stufe 12 verdeckt ist und
lediglich durch die schematisch eingezeichnete Achse 20 der Stützrolle 14 angedeutet
ist.
[0015] Die Kettenrolle 16 ist in an sich bekannter Weise über eine Kettenrollenschiene 22
gelagert. Die Kettenrollenschiene 22 erstreckt sich seitlich recht weit aussen und
weist eine beliebige Breite auf, und ist insbesondere deutlich breiter als die Kettenrolle
16. Die Kettenrolle 16 ist in der Situation gemäss Fig. 1 auf der inneren Hälfte,
also der der Stufe 12 zugewandten Hälfte, der Schiene 22 abgestützt.
[0016] Die Stützrolle 14 springt gegenüber der Fahrtreppenstufe 12 - in der hängenden Darstellung
gemäss Fig. 1 - etwas vor, beispielsweise um etwa ein Zehntel ihres Durchmessers.
Die Stützrolle 14 ist so gelagert, dass sie in der in Fig. 1 dargestellten Vorderansicht
der Fahrtreppenstufe 12 diese großflächig überlappt, beispielsweise über mehr als
ein Drittel, wobei das Überlappungsmaß im Extremfall auch etwas mehr als die Hälfte
der Fläche der Stützrolle 14 - in der Ansicht gemäss Fig. 1 - betragen kann.
[0017] Die Stützrolle 14 ist erfindungsgemäss auf einer Stützrollenschiene 26 abgestützt,
die sich seitlich neben der Fahrtreppenstufe 14 erstreckt. Die Abstützung erfolgt
jedoch so, dass lediglich ein Teil der Stützrolle 14 im Rücklauf abgestützt ist, beispielsweise
etwa die äussere Hälfte der Stützrolle 14. Dies ermöglicht es, eine insgesamt deutlich
schmalere Stützrollenschiene 26 zur Verfügung zu stellen. Damit kann auch die Kettenrollenschiene
22 weiter einwärts, also zur Fahrtreppenstufe 12 hin verlagert, angeordnet werden,
so dass die Baubreite der Konstruktion gegenüber den bekannten seitlich gelagerten
Fahrtreppenstufen deutlich sinkt.
[0018] Die Schienen 22 und 26 können in beliebiger geeigneter Weise realisiert sein. Eine
weitere Möglichkeit der Realisierung ist in der Ausführungsform gemäss Fig. 2 ersichtlich.
Dort ist die Stützrollenschiene 26 als L-Profil realisiert, wobei der senkrechte Schenkel
des L sich benachbart der Mittenachse 28 der Stützrolle erstreckt. Auch die Kettenrollenschiene
22 ist in ihrer Breite vermindert. Sie ist als T-Profil ausgebildet, wobei der waagrechte
Schenkel die Lauffläche für die Kettenrolle 16 bildet. Durch die Abstützung durch
die vertikalen Schenkel lässt sich erforderliche Stabilität bei dieser Ausführungsform
für beide Schienen 22 und 26 gewährleisten.
1. Fahrtreppe oder Fahrsteig mit einem umlaufenden Stufen- oder Palettenband, wobei jede
Stufe oder Palette auf jeder Seite je eine Stützrolle und eine Kettenrolle aufweist,
die auf Stützrollenschienen und Kettenrollenschienen im Vorlauf und im Rücklauf geführt
sind, dadurch gekennzeichnet, dass
die Stützrollenschiene (26) sich seitlich neben der Fahrtreppenstufe (12) erstreckt
und dass die Stützrolle (14), in der Vorderansicht der Stufe (12) oder Palette betrachtet,
die Stufe (12) oder Palette teilweise überlappend und sowohl seitlich als auch nach
unten hin über diese vorspringend gelagert ist.
2. Fahrtreppe oder Fahrsteig nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Überlappungsmaß zwischen Stufe (12) oder Palette und Stützrolle (14), in der
Vorderansicht betrachtet mehr als 20% und weniger als 70%, insbesondere etwa 40% der
Breite der Stützrolle (14) beträgt.
3. Fahrtreppe oder Fahrsteig nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützrolle (14) gegenüber der Stufe (12) oder Palette nach unten um wenige Millimeter,
insbesondere weniger als die Hälfte ihres Durchmessers und bevorzugt weniger als 20%
ihres Durchmessers und besonders bevorzugt um etwa ein Zehntel ihres Durchmessers
vorspringt.
4. Fahrtreppe oder Fahrsteig nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützrolle (14) am unteren Ende der Stufe (12) oder Palette angebracht ist und
die Vorlauf-Stützrollenschiene sich teilweise unterhalb der Stufe (12) oder Palette
erstreckt.
5. Fahrtreppe oder Fahrsteig nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kettenrollen-Vorlaufschiene (22) sich seitlich außerhalb - bezogen auf die Stufe
(12) oder Palette - der Stützrollen-Vorlaufschiene erstreckt, und zwar unmittelbar
an diese anschließend, jedoch höhenversetzt.
6. Fahrtreppe oder Fahrsteig nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Kettenrollen-Schienen und die Stützrollen-Vorlaufschiene auf ihrer Innenseite, also
auf ihrer der Stufe (12) oder Paletten zugewandten Seite, sich je im Wesentlichen
bündig zu der zugehörigen Rolle erstrecken und auf ihrer Außenseite deutlich außerhalb
der betreffenden Rolle enden und, insbesondere wesentlich größer als die betreffenden
Rolle ist.
7. Fahrtreppe oder Fahrsteig nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rücklauf- und Vorlaufschienen als L- oder T-Schienen ausgebildet sind, bei denen
der senkrechte Schenkel je im Wesentlichen unterhalb der Mitte der Rolle verläuft.