[0001] Die Erfindung betrifft ein längenverstellbares Ständerprofil für Leichtbauwände gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Im Trockenbau werden bekanntermaßen so genannte Leichtbauwände bestehend aus einem
Ständerwerk und daran befestigten Platten, beispielsweise Gipskartonplatten, als Trennwände
errichtet. Zum Aufstellen bzw. Aufbauen derartiger Leichtbauwände werden in der Regel
an der Decke und am Boden eines Raumes Profilelemente, vorzugsweise U-Profilelemente
angeordnet, die wiederum zur Aufnahme bzw. Befestigung von Ständerprofilen vorgesehen
sind, welche sich zwischen Boden und Decke erstrecken.
[0003] Die Länge der Ständerprofile wird exakt an die Raumhöhe angepasst, um eine sichere
und stabile Verankerung in den an Boden und Decke angebrachten U-Profilelementen zu
erhalten. Aufgrund gebäudebedingter Boden- oder Deckenstufen bzw. schräg zueinander
verlaufender Boden- oder Deckenflächen, insbesondere beim Ausbau von Dachräumen mit
Dachschrägen ist es erforderlich, jedes Ständerprofil individuell an die zu überbrückende
Raumhöhe anzupassen. Hierzu werden die in der Regel aus verzinktem Blech bestehenden
Ständerprofile durch Schneiden oder Sägen entsprechend zugeschnitten, was mit einem
erheblichen Zeitaufwand verbunden ist. Darüber hinaus wird hierdurch besonders nachteilig
ein häufig nicht mehr brauchbarer Verschnitt von Ständerprofilen erzeugt und die Ausführung
durch den Fachmann birgt zusätzlich eine relativ hohe Verletzungsgefahr.
[0004] Längenverstellbare Ständerprofile können dabei grundsätzlich Abhilfe schaffen und
sind in speziellen Ausführungsformen bereits bekannt. Beispielsweise beschreibt die
GB 2 355 732 A ein längenverstellbares Ständerprofil, welches aus mindestens zwei teleskopartig
verschiebbaren Profilelementen besteht. Die identisch ausgeführten Profilelemente
sind im Wesentlichen U-förmig ausgebildet und weisen jeweils im Steg eine Reihe kreisförmiger
oder quadratischer Ausnehmungen auf. Jeweils ein Schenkelabschnitt eines jeden U-Profils
weist zudem an seinem distalen Ende einen nach innen gerichteten Flansch mit einer
Reihe von Rastelementen auf. Die beiden Profilelemente sind unter Ausbildung eines
Hohlprofils so ineinander geschoben, dass die Rastelemente des einen Profilelementes
in die Ausnehmungen des anderen Profilelementes eingreifen. Mit Hilfe dieses Rastmechanismus
kann die Länge des Ständerprofils verändert werden. Besonders nachteilig ist bei diesem
Ständerprofil, das für jede Längenänderung ein wiederkehrender Zyklus aus Einrasten
und Lösen der Rastung notwendig ist, weshalb zum gegenseitigen Verschieben der Profilelemente
entweder ein hoher Kraftaufwand oder ein zusätzlicher Handgriff zum Zurückdrängen
der Rastelemente erforderlich ist. Eine einfache Handhabung ist daher nicht gegeben.
Ferner stellt die
DE 198 56 542 A1 eine Leichtbau-Trennwand mit teleskopierbaren Ständern zur Verfügung, bei der die
durch zwei Rechteckprofile mit größerem Querschnitt und einem in diese eingeschobenen
Rechteckprofil mit kleinerem Querschnitt gebildet ist. Das Rechteckprofil mit kleinerem
Querschnitt weist eine Reihe von Löchern zur Aufnahme eines Bolzens oder federnde
Vorsprünge auf, wobei sich der Bolzen bzw. die federnden Vorsprünge nach dem Ausziehvorgang
auf den Endkanten des Rechteckprofils mit größerem Querschnitt abstützen und die Länge
des Ständerprofils verstarrt wird. Nachteilig hierbei ist, dass einerseits im Falle
der Bolzen keine selbsttätige Rastung gegeben ist und zur Längenfixierung immer ein
zusätzlicher Handgriff beim Setzen des Bolzens notwendig ist. Andererseits ist bei
beiden offenbarten Varianten die Längenfixierung lediglich über einen einzigen Punkt,
nämlich dort, wo sich die Vorsprünge auf den Endkanten des Rechteckprofils abstützen,
sichergestellt.
[0005] Die
EP 1 584 765 A2 offenbart ein weiteres verlängerbares Ständerprofil, welches aus einem Außenprofil
und einem darin gehaltenen Innenprofil besteht. Die beiden vorzugsweise C-förmigen
Profilteile sind zueinander verschiebbar und können nach Einstellung der gewünschten
Länge des Ständerprofils mit Hilfe einer lösbaren Haltevorrichtung, vorzugsweise einem
Federelement, gegeneinander fixiert werden. Aus Stabilitätsgründen sind Profilierungen,
z. B. in Form von Längssicken in den C-förmigen Profilteilen vorgesehen. Auch bei
diesem Ständerprofil gibt es keine selbsttätige Rastung, was eine einfache Handhabbarkeit
stark behindert.
[0006] Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein längenverstellbares
Ständerprofil für Leichtbauwände zur Verfügung zu stellen, welches bei einfacher Handhabung
stabil und sicher hinsichtlich seiner Länge variierbar und zudem materialsparend und
daher kostengünstig herstellbar ist. Die Aufgabe wird ausgehend vom Oberbegriff des
Patentanspruches 1 durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst.
[0007] Der wesentliche Aspekt der vorliegenden Erfindung ist darin zu sehen, dass die Profilelemente
zur Längenverstellung des Ständerprofils zumindest im Bereich wenigstens eines zusammenwirkenden
Flächenabschnittes mehrere quer zur Längsachse verlaufende, in Wirkverbindung stehende
Arretierungsflächen aufweisen, welche sich quer zur Längsachse über die Breite des
jeweiligen Flächenabschnittes erstrecken. Die erfindungsgemäßen Arretierungsflächen,
welche im wesentlichen quer zur Längsachse der beiden, zusammenwirkenden Profilelemente
verlaufen, gewährleisten eine sichere und stabile gegenseitige Abstützung der Profilelemente,
und zwar aufgrund der flächigen Abstützung in den zusammenwirkenden Flächenabschnitten
der Profi lelemente. Aufgrund dieser flächigen Abstützung werden die Profilelemente
sicher in der gewünschten Position zueinander fixiert und damit die Länge des längeneinstellbaren
Ständerprofils fixiert. Mit den sich in Querrichtung zur Längsachse nahezu über die
gesamte Breite des Flächenabschnitt erstreckenden Arretierungsflächen wird ein weiterer
Beitrag zur Stabilität und sicheren Abstützung geleistet, da die Gefahr eines gegeneinander
Verdrehens oder Einknickens minimiert wird. Auch ist eine Vielzahl derartiger Arretierungsflächen
vorgesehen, so dass schnell und einfach die jeweils erforderliche Längserstreckung
des Ständerprofils hergestellt werden kann.
[0008] Weiterhin vorteilhaft ist der Querschnitt des zweiten Profilelementes zumindest im
Bereich der Flächenabschnitte kleiner als der Querschnitt des ersten Profilelementes.
Hierdurch kann beispielsweise ein weiteres Verschieben der beiden Profilelemente über
den Bereich der Flächenabschnitte hinaus erschwert werden, so dass die Profilelemente
in den für die Montage erforderlichen Positionsbereich gehalten werden.
[0009] Die Arretierungsflächen des ersten Profilelementes stützen sich vorteilhaft auf den
Arretierungsflächen des zweiten Profilelementes ab oder umgekehrt, wobei vorzugsweise
jeweils mehrere Arretierungsflächen des ersten und zweiten Profilelementes in Wirkverbindung
stehen, so dass ein besonders belastbare Verbindung hergestellt wird.
[0010] Bevorzugt sind die Arretierungsflächen durch eine Profilierung, vorzugsweise einer
Wellung und/oder einer Zick-Zack-Profilierung gebildet. Schenkel- und/oder Stegabschnitte
der Profilelemente sind dabei zumindest abschnittsweise innerhalb der zusammenwirkenden
Flächenabschnitte zum Beispiel als Wellprofile ausgebildet. Eine stufenweise Längeneinstellung
des Ständerprofils ist dadurch gewährleistet. So kann das vom ersten Profilelement
aufgenommene zweite Profilelement mit mäßigem Kraftaufwand in zwei Richtungen verschoben
werden, nämlich aus dem ersten Profilelement herausgezogen bzw. weiter in das erste
Profilelement hinein geschoben werden. Eine Art Rastung ist dabei nach jeder Wellenperiode
möglich, das heißt die Profilelemente können gegeneinander bewegt werden und nach
je einer Wellenperiode erfolgt eine gegenseitige Abstützung der Profilelemente aufgrund
der Arretierungsflächen. Analog dazu verhält es sich mit Zick-Zack-Profilen. Neben
einer Wellung oder Zick-Zack-Profilierung sind alternativ zum Beispiel auch Trapezprofile
oder Pfannenprofile denkbar.
[0011] Besondere Vorteile ergeben sich, wenn die Arretierungsflächen durch schlitzartige
Stanzungen gebildet sind. Vorteilhaft sind die schlitzartigen Stanzungen des ersten
Profilelementes und/oder die schlitzartigen Stanzungen des zweiten Profilelementes
im Wesentlichen als U- oder C-förmige Einschnitte ausgebildet und die U- oder C-förmigen
Einschnitte bilden zumindest einen Lappenabschnitt. Jeder Lappenabschnitt weist einen
freien Endabschnitt auf und ist derart aufgebogen, dass zumindest der freie Endabschnitt
aus der Schenkelebene und/oder der Stegabschnittsebene herausragt. Die zusammenwirkenden
Flächenabschnitte der Profilelemente mit ihren aus der Schenkel- und/oder Stegabschnittsebene
herausragenden Lappenabschnitten ähneln hierbei äußerlich einem Lamellenprofil.
[0012] Insbesondere bevorzugt sind die Lappenabschnitte des ersten Profilelementes derart
aufgebogen, dass die freien Endabschnitte der Lappenabschnitte in den Profilhohlraum
hineinragen und gleichzeitig nach oben weisen. Ebenso bevorzugt sind die Lappenabschnitte
des zweiten Profilelementes derart aufgebogen, dass die freien Endabschnitte der Lappenabschnitte
aus der Schenkelebene und/oder der Stegabschnittsebene nach außen ragen und gleichzeitig
nach unten weisen. In diesen bevorzugten Ausführungsformen kommt es zu einer regelrechten
Verzahnung der Profilelemente, wobei die Lappenabschnitte bzw. schlitzartigen Stanzungen
ineinander greifen.
[0013] Ein besonders Material einsparendes und daher kostengünstig herstellbares längenverstellbares
Ständerprofil kann dadurch verwirklicht werden, dass das zweite Profilelement als
verkürztes Füllprofil ausgebildet ist. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
stellen das erste und zweite Profilelement jeweils an beiden Endabschnitten Arretierungsflächen
zur Verfügung.
[0014] Von der Erfindung umfasst ist auch eine Anordnung aus mehreren längenverstellbaren
Ständerprofilen, wobei die Ständerprofile aneinander gereiht und miteinander verbunden
sind. Jeweils ein erstes Profilelement ist dabei mit jeweils einem zweiten Profilelement
verbunden.
[0015] Weitere vorteilhafte Weiterbildungen, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung
ergeben sich auch aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen und
aus den Figuren. Dabei sind alle beschriebenen und/oder dargestellten Merkmale für
sich oder in beliebiger Kombination grundsätzlich Gegenstand der Erfindung unabhängig
von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung. Auch wird der
Inhalt der Ansprüche zu einem Bestandteil der Beschreibung gemacht.
[0016] Nachfolgend wird die Erfindung an Ausführungsbeispielen anhand von Figuren näher
beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1 a
- eine perspektivische Darstellung einer Ausführungsform eines ersten und zweiten Profilelementes,
- Fig. 1 b
- eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen verlängerbaren Ständerprofils
bestehend aus erstem und zweitem Profilelement gemäß der Ausführungsform der Figur
1a,
- Fig. 2
- in schematischer Ansicht einen Lappenabschnitt,
- Fig. 3a
- eine perspektivische Darstellung einer weiteren Ausführungsform eines ersten und zweiten
Profilelementes und
- Fig. 3b
- eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen verlängerbaren Ständerprofils
bestehend aus erstem und zweitem Profilelement gemäß der Ausführungsform der Figur
3a.
[0017] In den Figuren ist das erfindungsgemäße längenverstellbare Ständerprofil mit dem
Kurzzeichen 1 versehen, wobei im Wesentlichen zwei unterschiedliche Ausführungsformen
schematisch dargestellt sind.
[0018] Eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ständerprofils 1 ist in den Figuren
1 a und 1 b dargestellt. Das längenverstellbare Ständerprofil 1 umfasst ein erstes
querschnittsoffenes Profilelement 2 und ein zweites querschnittsoffenes Profilelement
3. Jedes Profilelement 2, 3 weist eine Längsachse L, wenigstens einen ersten Schenkelabschnitt
2b, 3b und einen zweiten Schenkelabschnitt 2c, 3c sowie einen die Schenkelabschnitte
2b, 2c, 3b, 3c verbindenden Stegabschnitt 2a, 3a auf, wobei die ersten Schenkelabschnitte
2b, 3b und zweiten Schenkelabschnitte 2c, 3c jeweils in einer ersten und zweiten Schenkelebene
Eb, Ec verlaufen und die Stegabschnitt 2a, 3a jeweils in einer Stegabschnittsebene
Ea zu liegen kommen. In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Schenkelebenen
Eb, Ec parallel zueinander und senkrecht zur Stegabschnittsebene Ea angeordnet.
[0019] Die beiden Profilelemente 2,3 weisen im Wesentlichen dieselbe Querschnittsform auf,
wobei in einer Ausführungsvariante der Querschnitt des zweiten Profilelementes 3 wenigstens
abschnittsweise kleiner als der Querschnitt des ersten Profilelementes 2 ausgebildet
sein kann.
[0020] In der Gebrauchsstellung des Ständerprofils 1 ist das zweite Profilelement 3 zumindest
abschnittsweise vom ersten Profilelement 2 koaxial verschiebbar aufgenommen, und zwar
ist das zweite Profilelement 3 dabei derart vom ersten Profilelement 2 aufgenommen,
dass jeweils die ersten und zweiten Schenkelabschnitte 2b, 3b, 2c, 3c und jeweils
die Stegabschnitte 2a, 3a einander anliegend angeordnet sind und jeweils zusammenwirkende
Flächenabschnitte A, B, C bilden. Die Flächenabschnitte A, B, C sind hierbei vorzugsweise
rechteckförmig ausgebildet.
[0021] Erfindung sgemäß weisen die Profilelemente 2, 3 zur Längenverstellung des Ständerprofils
1 im Bereich der zusammenwirkenden Flächenabschnitte A, B und C sich gegenseitig abstützende
Arretierungsflächen 4 auf, welche quer zur Längsachse L verlaufen und sich in Querrichtung
zur Längsachse L über nahezu die gesamte Breite der Flächenabschnitte A, B, C erstrecken.
[0022] Die Arretierungsflächen 4 sind in der in Figur 1a, 1b dargestelten Ausführungsform
durch schlitzartige Stanzungen gebildet, welche im Wesentlichen U-förmige Einschnitte
bilden, die entlang der Längsachse L im Bereich der Flächenabschnitte A, B, C hintereinander
angeordnet sind. Die Stanzungen können alternativ auch in Form von V- oder C-förmigen
Einschnitten realisiert sein.
[0023] Die Einschnitte sind sowohl im ersten Profilelement 2 als auch im zweiten Profilelement
3 vorgesehen und bilden Lappenabschnitte 5.1, 5.2 aus. Figur 2 zeigt in einem vergrößerten,
schematischen Ausschnitt den durch eine Stanzung gebildeten Lappenabschnitt 5.1 mit
freiem Endabschnitt 5'. Hierbei ist der Lappenabschnitt 5.1 derart aufgebogen, dass
zumindest der freie Endabschnitt 5' aus der Schenkelebene Eb, Ec herausragt.
[0024] Die Lappenabschnitte 5.1 des ersten Profilelementes 2 sind beispielsweise derart
aufgebogen, dass diese in den Profilinnenraum hineinragen und gleichzeitig nach oben
weisen. Die Lappenabschnitte 5.2 des zweiten Profilelementes 3 sind andererseits derart
aufgebogen, dass sie aus der Schenkelebene Eb, Ec nach außen ragen und gleichzeitig
nach unten weisen. Unter dem Begriff "nach oben" bzw. "nach unten" wird hierbei entlang
der Längsachsen L und damit die in der Gebrauchsstellung des Ständerprofils 1 zur
Decke eines Raumes weisende Richtung bzw. die in der Gebrauchsstellung des Ständerprofils
1 zum Boden eines Raumes weisende Richtung verstanden. Die gegensätzlich aufgebogenen
Lappenabschnitte 5.1, 5.2 bilden demgemäß im dargestellten Ausführungsbeispiel die
quer zur Längsachse L verlaufenden, sich gegenseitig abstützenden Arretierungsflächen
4.
[0025] Das vom ersten Profilelement 2 aufgenommene zweite Profilelement 3 kann in einer
Schieberichtung S nach oben frei verschoben werden, da die nach innen und oben gerichteten
Lappenabschnitte 5.1 des ersten Profilelementes 2 und die nach außen und unten gerichteten
Lappenabschnitte 5.2 des zweiten Profilelementes 3 in Schieberichtung S aneinander
vorbei gleiten. Bei Ausüben eines Druckes auf das zweite Profilelement 3 entgegen
der Schieberichtung S kommt es jedoch zu einem Ineinandergreifen bzw. zu einer Verzahnung
der Lappenabschnitte 5.1, 5.2 und zu einer gegenseitigen Fixierung der Profilelemente
2, 3 in der gewünschten Position. Durch die Verzahnung der Lappenabschnitte 5.1, 5.2
bzw. durch das sich gegenseitige Abstützen der Arretierungsflächen 4 werden die beiden
Profilelemente 2, 3 gegen ein Zusammenschieben entgegen der Schieberichtung S entlang
Ihrer Längsachsen L gesichert. Die Länge des Ständerprofils 1 kann dadurch auf einen
gewünschten Wert eingestellt werden.
[0026] Alternativ können die sich gegenseitig abstützenden Arretierungsflächen 4 beispielsweise
so ausgebildet sein, dass beim ersten Profilelement 2 im Bereich der zusammenwirkenden
Flächenabschnitte A, B, C lediglich schlitzartige Ausnehmungen ausgetanzt sind und
das zweite Profilelement 3 mit den beschriebenen nach außen und unten gerichteten
Lappenabschnitten 5.2 ausgestattet ist. Bei Ausüben eines Schiebedruckes auf das zweite
Profilelement 3 entgegen der Schieberichtung S greifen dabei die Lappenabschnitte
5.2 wiederum in die Ausnehmungen ein. Umgekehrt ist auch eine Ausführungsform denkbar,
bei der im zweiten Profilelement 3 im Bereich der zusammenwirkenden Flächenabschnitte
A, B, C lediglich schlitzartige Ausnehmungen ausgestanzt sind und das erste Profilelement
2 mit den beschriebenen nach innen und oben gerichteten Lappenabschnitten 5.1 ausgestattet
ist, wobei die Lappenabschnitte 5.1 in die Ausnehmungen eingreifen.
[0027] Eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen verlängerbaren Ständerprofils
1 ist in den Figuren 3a und 3b dargestellt. Die sich gegenseitig abstützenden Arretierungsflächen
4 im Bereich der zusammenwirkenden Flächenabschnitte B, C werden hier durch eine Profilierung
in Form einer Wellung bereitgestellt. Die Schenkelebene Eb, Ec stellt im Wesentlichen
eine Symmetrieebene bezüglich der Profilierung dar, wobei die Wellung durch sogenannte
Transversalwellen, auch Querwellen genannt, ausgebildet ist und die Wellen im Wesentlichen
senkrecht zur Schenkelebene Eb, Ec schwingen. Die Ausbreitungsrichtung der Wellen
verläuft dabei im Wesentlichen entlang der Längsachse L.
[0028] Bei der in den Figuren 3a und 3b dargestellten Ausführungsform kann das vom ersten
Profilelement 2 aufgenommene zweite Profilelement 3 mit mäßigem Kraftaufwand in zwei
Schieberichtungen S verschoben werden. Der Kraftaufwand ist notwendig, um die beiden
profilierten Abschnitte der Schenkelabschnitt 2b, 3b, 2c, 3c im Bereich der zusammenwirkenden
Flächenabschnitte B, C um je eine Wellenperiode P gegeneinander zu bewegen. Jede Wellenperiode
P stellt somit eine Art Stufe zur Längeneinstellung des Ständerprofils 1 dar, in welcher
eine ausreichende gegenseitige Fixierung der Profilelemente 2, 3 aufgrund der gegenseitigen
Abstützung der Arretierungsflächen 4 gegeben ist. Durch die Wahl der Amplitude und
der Periodenlänge der Wellung steht ein Gestaltungsspielraum für Stufengröße der Längeneinstellung
sowie für den notwendigen Kraftaufwand zur Längeneinstellung zur Verfügung. In alternativen
Ausführungsformen kann die Profilierung beispielsweise in Form eines Zick-Zack-Profils
aber auch in Form eines Trapezprofils oder eines Pfannenprofils ausgebildet sein.
[0029] Bei den in den Figuren 1a, 1 b, 3a und 3b dargestellten Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung ist das zweite Profilelement 3 jeweils in Form eines verkürzten Füllprofils
ausgebildet, wobei das gesamte Füllprofil einen relativ zum ersten Profilelement 2
verkleinerten Querschnitt aufweist und das Füllprofil nahezu über seine gesamte Länge
entlang der Längsachse L Arretierungsflächen 4 zur Verfügung stellt. In dieser Art
von Ausführungsformen ist das erfindungsgemäße verlängerbare Ständerprofil 1 besonders
Material einsparend und daher kostengünstig herzustellen, da doppelte Lagen der Profilelemente
lediglich sehr begrenzt auftreten. In den dargestellten Ausführungsformen ist es zudem
möglich, zwei oder mehrere Ständerprofile analog eines Stecksystems miteinander zu
verbinden.
[0030] Eine derartige Anordnung kann beispielsweise dadurch gebildet werden, dass ein überstehendes
zweites Profilelement 3 die Oberseite eines Ständerprofils 1 darstellt. Ein weiteres
Ständerprofil 1 kann nun damit verbunden werden, indem ein die Unterseite des weiteren
Ständerprofils 1 darstellendes erstes Profi lelement 2 aufgesteckt wird. Das aufgesteckte,
erste Profilelement 2 kann sich beispielsweise auf den oberen Kanten des ersten Profi
lelementes 2 des zuerst verwendeten Ständerprofils 1 abstützen.
[0031] Vor allem bei Ausführungsformen, bei denen die Arretierungsflächen 4 in Form einer
Profilierung ausgebildet sind, ist es alternativ auch denkbar, dass die ersten Profilelemente
2 sowohl oberseitig als auch unterseitig die Profilierung aufweisen, wodurch ein verbesserter
Halt bzw. eine verbesserte Abstützung zwischen miteinander verbundenen Ständerprofilen
1 gewährleistet wird.
[0032] Zusätzlich können auch zwischen den freien Enden des ersten und/oder zweiten Profilelementes
2, 3 weitere Arretierungsflächen vorgesehen sein.
[0033] Die Erfindung wurde voranstehend anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben. Es
versteht sich, dass eine Vielzahl von Abwandlungen und Variationen möglich ist, ohne
dass hierdurch der Erfindungsgedanke verlassen wird.
Bezugszeichenliste
[0034]
- 1
- Längenverstellbares Ständerprofil
- 2
- erstes Profilelement
- 2a
- Stegabschnitt
- 2b
- erster Schenkelabschnitt
- 2c
- zweiter Schenkelabschnitt
- 3
- zweites Profilelement
- 3a
- Stegabschnitt
- 3b
- erster Schenkelabschnitt
- 3c
- zweiter Schenkelabschnitt
- 4
- Arretierungsflächen
- 5.1
- Lappenabschnitt des ersten Profilelementes
- 5.2
- Lappenabschnitt des zweiten Profilelementes
- 5'
- freier Endabschnitt
- A, B, C
- zusammenwirkende Flächenabschnitte
- Eb, Ec
- Schenkelebene
- Ea
- Stegabschnittsebene
- L
- Längsachse
- P
- Wellenperiode
- S
- Schieberichtung
1. Längenverstellbares Ständerprofil (1) für Leichtbauwände umfassend zumindest ein erstes
und zweites querschnittsoffenes Profilelement (2, 3) mit jeweils einer Längsachse
(L), wobei jedes Profilelement (2, 3) wenigstens einen ersten (2b, 3b) und einen zweiten,
jeweils in einer Schenkelebene (Eb, Ec) aufgenommenen Schenkelabschnitt (2c, 3c) sowie
einen die Schenkelabschnitte (2b, 2c, 3b, 3c) verbindenden, in einer Stegabschnittsebene
(Ea) aufgenommenen Stegabschnitt (2a, 3a) aufweisen und das erste Profilelement (2)
wenigstens abschnittsweise koaxial im ersten Profilelement (3) verschiebbar aufgenommen
ist, und zwar derart, dass die jeweils einander anliegenden Schenkel- und Stegabschnitte
(2a, 3a, 2b, 3b, 2c, 3c) jeweils zusammenwirkende Flächenabschnitte (A, B, C) ausbilden,
dadurch gekennzeichnet, dass die Profilelemente (2, 3) zur Längenverstellungdes Ständerprofils (1) zumindest im
Bereich wenigstens eines zusammenwirkenden Flächenabschnittes (A, B, C) mehrere quer
zur Längsachse (L) verlaufende, in Wirkverbindung stehende Arretierungsflächen (4)
aufweisen, welche sich quer zur Längsachse (L) über die Breite des jeweiligen Flächenabschnittes
(A, B, C) erstrecken.
2. Längenverstellbares Ständerprofil (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt des zweiten Profilelementes (3) zumindest im Bereich der Flächenabschnitte
(A, B, C) kleiner ist als der Querschnitt des ersten Profilelementes (2).
3. Längenverstellbares Ständerprofil (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Arretierungsflächen (4) des ersten Profilelementes (2) auf den Arretierungsflächen
(4) des zweiten Profilelementes (2, 3) abstützen oder umgekehrt.
4. Längenverstellbares Ständerprofil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Arretierungsflächen (4) durch eine Profilierung, vorzugsweise einer wellenartigen
Profilierung und/oder einer Zick-Zack-Profilierung gebildet sind.
5. Längenverstellbares Ständerprofil (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Profilierung der Abstand der Schenkel- und/oder Stegabschnitte (2a, 3a,
2b, 3b, 2c, 3c) zur Längsachse (L) varriiert.
6. Längenverstellbares Ständerprofil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Arretierungsflächen (4) durch im Wesentlichen U- oder C-förmige, schlitzartige
Stanzungen im ersten und zweiten Profilelementes (2, 3) gebildet sind.
7. Längenverstellbares Ständerprofil (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Stanzungen zumindest einen Lappenabschnitt (5.1, 5.2) bilden, wobei jeder Lappenabschnitt
(5.1, 5.2) einen freien Endabschnitt (5') aufweist und derart aus der Schenkelebene
(Eb, Ec) und/oder der Stegabschnittsebene (Ea) aufgebogen ist, dass der jeweilige
Lappenabschnitt (5.1, 5.2) zumindest mit dem freien Endabschnitt (5') aus der Schenkelebene
(Eb, Ec) und/oder der Stegabschnittsebene (Ea) herausragt.
8. Längenverstellbares Ständerprofil (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Lappenabschnitte (5.1) des ersten Profilelementes (2) derart aufgebogen sind,
dass die freien Endabschnitte (5') der Lappenabschnitte (5.1) in den Profilhohlraum
hineinragen und nach oben weisen.
9. Längenverstellbares Ständerprofil (1) nach Anspruch 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Lappenabschnitte (5.2) des zweiten Profi lelementes (3) derart aufgebogen sind,
dass die freien Endabschnitte (5') der Lappenabschnitte (5.2) von der Schenkelebene
(Eb, Ec) und/oder der Stegabschnittsebene (Ea) nach außen ragen und nach unten weisen.
10. Längenverstellbares Ständerprofil (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste oder zweite Profilelement (3) ein verkürztes Füllprofil ausbildet.
11. Längenverstellbares Ständerprofil (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste und zweite Profilelement (2, 3) jeweils in zumindest einem Endabschnitt
Arretierungsflächen (4) aufweisen.
12. Längenverstellbares Ständerprofil (1) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das erste und zweite Profilelement (2, 3) zwischen den beiden Endabschnitten weitere
Arretierungsflächen aufweisen.
13. Anordnung bestehend aus mehreren längenverstellbaren Ständerprofilen (1) gemäß den
Ansprüchen 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Ständerprofile (1) aneinander gereiht und miteinander verbunden sind, wobei jeweils
ein erstes Profilelement (2) mit jeweils einem zweiten Profilelement (3) verbunden
ist.