[0001] Die Erfindung betrifft eine Schließeinrichtung mit einem Schließzylinder und einem
Betätigungselement für den Schließzylinder.
[0002] Die
DE 10 2005 034618 A1 zeigt eine elektronische Schließeinrichtung und ein Schließverfahren.
[0003] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Schließeinrichtung der vorstehend
genannten Art dahingehend zu verbessern, dass eine gesteigerte Sicherheit gegenüber
Manipulationsversuchen gegeben ist.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die Merkmalskombination des Anspruchs 1 gelöst.
[0005] Die Anordnung der Aktoreinheit in dem Schließzylinder ergibt eine besonders sichere
Konfiguration, da die Aktoreinheit hierdurch vor einem direkten Zugriff, der i.d.R.
von dem Betätigungselement ausgeht, geschützt ist. Bevor der Aktor manipuliert werden
kann, muss nämlich zunächst das Betätigungselement entfernt und der zwischen dem Betätigungselement
und dem Innenraum des Schließzylinders angeordnete Bohrschutz überwunden werden. Erfindungsgemäß
ist eine sekundäre Steuereinrichtung in dem Schließzylinder vorgesehen, die über die
elektrischen Verbindungsmittel mit der primären Steuereinrichtung verbunden und dazu
ausgebildet ist, mit der primären Steuereinrichtung Daten auszutauschen. Diese Konfiguration
ermöglicht vorteilhaft eine direkte Ansteuerung der Aktoreinheit durch die ebenfalls
geschützt in dem Innenraum des Schließzylinders angeordnete sekundäre Steuereinrichtung,
während ein Betrieb der sekundären Steuereinrichtung beispielsweise durch die primäre
Steuereinrichtung steuerbar ist. Hierzu kann z.B. ein entsprechender Datenaustausch
zwischen den Steuereinrichtungen über die elektrischen Verbindungsmittel erfolgen,
der bevorzugt auch eine Codierung bzw. Verschlüsselung von ausgetauschten Informationen
vorsehen kann. Dadurch werden solche Manipulationsversuche wirksam erschwert, bei
denen zunächst das Betätigungselement mit der darin integrierten primären Steuereinrichtung
von dem Schließzylinder entfernt wird, und bei denen anschließend versucht wird, über
die nunmehr ggf. freiliegenden elektrischen Verbindungsmittel die Aktoreinheit so
anzusteuern, dass sie ein Schließglied des Schließzylinders entsperrt. Erfindungsgemäß
ist die primäre Steuereinrichtung dazu ausgebildet, über eine Schnittstelleneinheit
Informationen, insbesondere Steuerbefehle und/oder Identifikationsdaten, von einem
Identifikationsgeber zu empfangen und in Abhängigkeit von den empfangenen Informationen
Daten an die sekundäre Steuereinrichtung zu übertragen. Der Datenaustausch mit dem
Informationsgeber kann dabei bevorzugt drahtlos erfolgen, beispielsweise über ein
geeignetes Funkprotokoll oder unter Verwendung eines RFID-Systems, bei dem die Schnittstelleneinheit
einen RFID-Leser aufweist, und bei dem der Informationsgeber in an sich bekannter
Weise über mindestens einen RFID-Transponder verfügt, der Identifikationsdaten speichern
und bei entsprechender Abfrage durch den RFID-Leser an diesen senden kann.
[0006] Die Schnittstelleneinheit kann alternativ oder ergänzend über Mittel zur Eingabe
biometrischer Daten (Fingerabdrücke, Retina-/Iris-Strukturen, DNA-Daten) verfügen.
Eine kontaktgebundene elektronische Übertragung, beispielsweise mittels von dem Identifikationsgeber
ausgesandter Hochfrequenzsignale, die sich über die Körperoberfläche einer das Betätigungselement
berührenden Person ausbreiten, ist ebenfalls denkbar.
[0007] Bei einer Erfindungsvariante ist die primäre Steuereinrichtung dazu ausgebildet,
die mittels der Schnittstelleneinheit von dem Identifikationsgeber empfangenen Signale
über die elektrischen Verbindungsmittel an die sekundäre Steuereinrichtung weiterzuleiten.
Bei dieser Ausführungsform kann die primäre Steuereinrichtung verhältnismäßig einfach
ausgebildet sein, weil sie im wesentlichen allein die empfangenen Signale weiterleiten
muss, während eine Auswertung der empfangenen Signale und die ggf. darauffolgende
Ansteuerung der Aktoreinheit durch die in dem Schließzylinder angeordnete sekundäre
Steuereinrichtung erfolgt.
[0008] Im einfachsten Falle kann die primäre Steuereinrichtung daher passiv ausgebildet
sein, also sogar nur dazu dienen, eine elektrische Verbindung zwischen der Schnittstelleneinheit
und den elektrischen Verbindungsmitteln, die zu der sekundären Steuereinrichtung führen,
herzustellen. Eine Berechtigungsprüfung und/oder sonstige Analyse der von der Schnittstelleneinheit
erhaltenen Daten kann bei dieser Variante bevorzugt durch die sekundäre Steuereinrichtung
ausgeführt werden.
[0009] Neben der reinen Weiterleitung empfangener Signale kann die primäre Steuereinrichtung
einer weiteren Ausführungsform zufolge auch dazu ausgebildet sein, die mittels der
Schnittstelleneinheit von dem Identifikationsgeber empfangenen Signale zu verstärken
und/oder hinsichtlich ihres Frequenzspektrums zu formen (Filterung) und/oder zu demodulieren
und/oder zu modulieren, beispielsweise um eine sichere Datenübertragung zu der eine
weitere Signalverarbeitung bzw. -auswertung ausführenden sekundären Steuereinrichtung
zu gewährleisten. Erfindungsgemäß ist Besonders vorteilhaft ist die primäre Steuereinrichtung
dazu ausgebildet, empfangene Identifikationsdaten einer Berechtigungsprüfung zu unterziehen,
und bei einem positiven Ergebnis der Berechtigungsprüfung das positive Ergebnis der
Berechtigungsprüfung signalisierende Steuerinformationen an die sekundäre Steuereinrichtung
zu übertragen. Bei dieser Erfindungsvariante erfolgt demnach bereits eine Auswertung
der empfangenen Signale bzw. Daten in der primären Steuereinrichtung. Die Berechtigungsprüfung
kann beispielsweise einen Vergleich zum Gegenstand haben, bei dem ermittelt wird,
ob die empfangenen Identifikationsdaten mit in der primären und/oder der sekundären
Steuereinrichtung hinterlegten Identifikationsdaten, die z.B. berechtigte Benutzer
der Schließeinrichtung repräsentieren, übereinstimmen. Je nach Speicherort der hinterlegten
Identifikationsdaten kationsdaten (primäre/sekundäre Steuereinrichtung) kann demgemäß
eine entsprechende Datenkommunikation zwischen den Steuereinrichtungen erfolgen.
[0010] Besonders bevorzugt sind die berechtigten Benutzern zugeordneten Identifikationsdaten
in einem der primären Steuereinrichtung zugeordneten Speicher gespeichert, der bevorzugt
auch in die primäre Steuereinrichtung integriert sein kann. Sofern die primäre Steuereinrichtung
beispielsweise einen Mikrocontroller aufweist, können die berechtigten Benutzern zugeordneten
Identifikationsdaten in einem nichtflüchtigen Speicher des Mikrocontrollers gespeichert
sein. Bei dieser Erfindungsvariante kann die Berechtigungsprüfung allein in der primären
Steuereinrichtung erfolgen, so dass hierfür keine Ressourcen in der sekundären Steuereinrichtung
und für eine Datenkommunikation zwischen belden Steuereinrichtungen zu reservieren
sind. Allein die das positive Ergebnis der Berechtigungsprüfung signalisierenden Steuerinformationen
werden nach der Auswertung in der primären Steuereinrichtung an die sekundäre Steuereinrichtung
übertragen. Die sekundäre Steuereinrichtung kann daraufhin vorteilhaft direkt die
Aktoreinheit ansteuern, beispielsweise um ein Schließglied des Schließzylinders zu
entsperren.
[0011] Die Aktoreinheit kann in an sich bekannter Weise direkt auf ein Schließglied des
Schließzylinders wirken. Alternativ hierzu ist es jedoch auch möglich, das Betätigungselement
z.B. relativ zu dem Schließzylinder drehbar auszubilden, und eine mechanische Kopplung
zwischen dem Betätigungselement und dem Schließglied vorzusehen, wobei diese mechanische
Kopplung durch zwischen dem Betätigungselement und dem Schließglied angeordnete Kupplungsmittel
unterbrechbar ist, beispielsweise solange kein ordnungsgemäßes Identifikationssignal
an die Schnittstelleneinheit gesandtworden ist. Bei dieser Ausführungsform wirkt die
Aktoreinheit also nicht direkt auf das Schließglied, sondern auf die Kupplungsmittel,
um eine mechanische Kopplung zwischen Betätigungselement und Schließglied zu steuern.
Dies hat den Vorteil, dass eine Betätigungskraft für den Antrieb des Schließglieds
durch eine die Schließeinrichtung verwendende Person aufgebracht werden muss, und
nicht durch einen Aktor der Aktoreinheit.
[0012] Erfindungsgemäß ist die sekundäre Steuereinrichtung dazu ausgebildet, nach dem Empfang
der das positive Ergebnis der Berechtigungsprüfung signalisierenden Steuerinformationen
mindestens eine Datensequenz an die primäre Steuereinrichtung zu übertragen, wobei
die Datensequenz von der primären Steuereinrichtung für eine zukünftige Kommunikation
mit der sekundären Steuereinrichtung verwendbar ist. Die Datensequenz stellt bevorzugt
eine geheime Information dar, die nur den beiden Steuereinrichtungen bekannt ist und
somit zur Verifikation zukünftiger Datenkommunikationen zwischen den belden Steuereinrichtungen
verwendet werden kann.
[0013] Alternativ oder ergänzend zu dem Absenden solcher Datensequenzen nach dem Empfang
der das positive Ergebnis der Berechtigungsprüfung signalisierenden Steuerinformationen
kann die sekundäre Steuereinrichtung auch zu anderen, generell beliebigen, Zeitpunkten
ein oder mehrere Datensequenzen an die primäre Steuereinrichtung absenden, um sicherzustellen,
dass diese stets über einen hinreichenden Vorrat an Datensequenzen verfügt.
[0014] Erfindungsgemäß ist die sekundäre Steuereinrichtung dazu ausgebildet, die Datensequenz
in Abhängigkeit von einem Zufallsprozess und/oder einem quasi-Zufallsprozess zu bilden,
wobei die Steuereinrichtungen dazu ausgebildet sind, die mindestens eine Datensequenz
jeweils in einem flüchtigen Speicher zu speichern. Hierdurch ergibt sich ein besonders
hohes Maß an Manipulationssicherheit, weil Unberechtigte die Erzeugung der Datensequenzen
nicht beobachten können und weil nach einem Stromausfall in dem System wieder neue
Datensequenzen gebildet werden. Die im Laufe des Betriebs der Schließeinrichtung erzeugten
Datensequenzen sind individuell und ändern sich laufend, d.h. von Sequenz zu Sequenz.
[0015] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weisen beide Steuereinrichtungen jeweils
mindestens eine nichtflüchtig gespeicherte, identische Datensequenz zur Initialisierung
auf, so dass auch eine erste Signalisierung von der primären Steuereinrichtung an
die sekundäre Steuereinrichtung als ordnungsgemäßer Kommunikationsvorgang erkannt
werden kann. Diese Initialisierungssequenz kann z.B. nach einem Batteriewechsel verwendet
werden. Die Initialisierungssequenz wird bevorzugt bei der Fertigung der Schließeinrichtung
in die Speicher der beiden Steuereinrichtungen geschrieben, wobei für jedes Exemplar
der Schließeinrichtung 100 wiederum ein anderer Wert verwendet wird. Die Initialisierungssequenz
wird bevorzugt in einen internen EEPROM Speicher der betreffenden Mikrocontroller
geschrieben. Durch die Initialisierungssequenz wird somit ein "pairing"-Prozess ermöglicht,
der eine erstmalige Kommunikation der Steuereinrichtungen miteinander ermöglicht.
Für weitere, zukünftige Kommunikationen werden bevorzugt dynamisch erzeugte Datensequenzen
verwendet.
[0016] Damit ein nachträglicher Austausch von Komponenten der Schließeinrichtung (z.B. Betätigungselement
mitsamt darin angeordneter primärer Steuereinrichtung) möglich ist, kann bei einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung auch ein Rücksetzmechanismus
vorgesehen sein, der bevorzugt erst nach einer Demontage der Schließeinrichtung zugänglich
ist und das Einprägen einer neuen Initialisierungssequenz z.B. in die Steuereinrichtung(en)
ermöglicht.
[0017] Es ist auch denkbar, die primäre Steuereinrichtung so auszulegen, dass ihr über die
Schnittstelle einmalig ein Vorgabewert für die Initialisierungssequenz übermittelbar
ist, z.B. von einem speziellen Informationsgeber, und dass sie diesen für den zukünftigen
Betrieb kundären Steuereinrichtung weitergeleitet werden, die ebenfalls so konfiguriert
ist, dass sie den Vorgabewert einmalig über die Kabelverbindung empfängt und nichtflüchtig
abspeichert.
[0018] Bei einer weiteren, besonders bevorzugten Ausführungsform ist die primäre Steuereinrichtung
dazu ausgebildet, die das positive Ergebnis der Berechtigungsprüfung signalisierenden
Steuerinformationen in Abhängigkeit mindestens einer zuvor von der sekundären Steuereinrichtung
empfangenen Datensequenz zu bilden. Die Steuerinformationen können beispielsweise
auch identisch sein mit der Datensequenz. Da die Datensequenzzuvor von der sekundären
Steuereinrichtung gebildet und gespeichert worden ist, kann die sekundäre Steuereinrichtung
bei dem Empfang einer entsprechenden Datensequenz oder hiervon abgeleiteter Daten
erkennen, dass die primäre Steuereinrichtung bzw. ihre Datenkommunikation an die sekundäre
Steuereinrichtung, nicht manipuliert worden ist. Erst dann kann die sekundäre Steuereinrichtung
beispielsweise die Aktoreinheit ansteuern.
[0019] Bei einer weiteren Ausführungsform ist in dem Schließzylinder eine Spanneinrichtung
vorgesehen, die dazu ausgebildet ist, mindestens eine Komponente der elektrischen
Verbindungsmittel, insbesondere mindestens ein elektrisches Verbindungskabel, mit
einer Zugkraft zu beaufschlagen. Hierzu kann die Spanneinrichtung beispielsweise über
eine Federeinrichtung verfügen. Die Zugkraft, mit der die Spanneinrichtung das Verbindungskabel
beaufschlagt, ist so gewählt, dass eine ordnungsgemäße Verbindung des Verbindungskabels
zu der primären Steuereinrichtung nicht beeinträchtigt wird, dass bei einer mechanischen
Unterbrechung des Verbindungskabels, wie sie bei einem Sabotageversuch auftreten kann,
diese jedoch, vorzugsweise vollständig, durch den Bohrschutz hindurch in einen Innenbereich
des Schließzylinders gezogen wird. Dadurch wird einem Unberechtigten vorteilhaft die
Möglichkeit genommen, die Aktoreinheit mit Signalen bzw. elektrischer Energie zur
Ansteuerung zu versorgen. Die vorstehend beschriebene Ausführungsform kann auch bei
solchen Schließeinrichtungen vorgesehen sein, die über eine sekundäre Steuereinrichtung
in dem Schließzylinder verfügen. Bevorzugt ist dann die Spanneinrichtung zwischen
dem Bohrschutz und der sekundären Steuereinrichtung angeordnet.
[0020] Bei einer weiteren Ausführungsform ist eine elektrische und/oder mechanische Kontaktierung
mindestens einer Komponente der elektrischen Verbindungsmittel mit einem Kontaktpunkt
im Bereich des Schließzylinders so ausgebildet, dass sich zumindest der elektrische
Kontakt der Komponente zu dem Kontaktpunktöffnet, wenn die Komponente mit einer Zugkraft
beaufschlagt wird, die größer als eine Haltekraft der gesamten Steckverbindung, insbesondere
größer als etwa 1 Newton je Steckkontakt, ist. Der Kontaktpunkt kann beispielsweise
als Steckbuchse ausgebildet sein, in der ein Ende eines Kabels der elektrischen Verbindungsmittel
bzw. ein entsprechender Stecker kraftschlüssig gehalten ist, beispielsweise mittels
elektrisch leitender Federmittel. Sobald eine - bezogen auf die Auslegung des Systems
- zu große Zugkraft auf das Kabel wirkt, reißt zumindest die elektrische Verbindung
zwischen dem Kotaktpunkt und dem Kabel ab, so dass über das Kabel keine kontrollierte
Ansteuerung von in den Schließzylinder integrierten Komponenten mehr erfolgen kann.
Als zu große Zugkraft kann beispielsweise eine Kraft von etwa 1 Newton je Steckkontakt
der Steckverbindung definiert sein. Um eine optimale Funktion dieser Ausführungsform
zu gewährleisten, sind die Länge des Verbindungskabels und/oder die kraftschlüssige
Verbindung in dem Kontaktpunkt und/oder die Anordnung des Kontaktpunkts und/oder die
Führung des Verbindungskabels in dem Schließzylinder Verbindungskabels möglichst genau
aufeinander abzustimmen. Generell kann durch Auslegung der Komponenten die für das
Abreißen der elektrischen Verbindung zwischen dem Kontaktpunkt und dem Kabel erforderliche
Kraft in weiten Bereichen eingestellt werden.
[0021] Bei einer weiteren Ausführungsform weisen die elektrischen Verbindungsmittel eine
Vielzahl einzelner Leiter auf, wobei zumindest einige Leiter aus Kupferlackdraht gebildet
sind. Diese Erfindungsvariante ermöglicht vorteilhaft gleichsam eine "mechanische
Kodierung", da ein Unberechtigter aus der Gleichartigkeit der einzelnen Leiter und
ihrer großen Zahl nicht ohne weiteres ableiten kann, welcher der Leiter welchem bzw.
überhaupt einem Zweck dient.
[0022] Bei einer weiteren Ausführungsform weisen die elektrischen Verbindungsmittel mindestens
einen zerbrechlichen elektrischen Leiter auf, der bei einem Manipulationsversuch die
gezielte Unterbrechung der elektrischen Verbindung zwischen dem Betätigungselement
bzw. den darin angeordneten Komponenten und dem Innenraum des Schließzylinders bewirkt.
Bevorzugt erfolgt mindestens die Zerstörung eines solchen Abschnitts des zerbrechlichen
Leiters, der in dem Innenraum des Schließzylinders angeordnet ist, insbesondere hinter
dem Bohrschutz, so dass die bewusst herbeigeführte Unterbrechungsstelle von der Seite
des Betätigungselements aus nur unter Überwindung des Bohrschutzes zugänglich ist.
[0023] Bei einer weiteren Ausführungsform ist in dem Betätigungselement ein Aktor vorgesehen,
der dazu ausgebildet ist, unter Ansteuerung durch die primäre Steuereinrichtung einen
Verriegelungsmechanismus zu entsperren, wobei der Verriegelungsmechanismus dazu vorgesehen
ist, ein unbefugtes Öffnen eines Gehäuses des Betätigungselements zu erschweren bzw.
zu verhindern. Beispielsweise kann der Aktor so ausgebildet sein, dass er bei Ansteuerung
einen Bolzen aus einer Sperrlage herausbewegt, in der der Bolzen ein erstes Gehäuseteil
(z.B. Griffbereich) des Betätigungselements mit einem zweiten Gehäuseteil (z.B. Deckel)
des Betätigungselements verriegelt. Die Ansteuerung des Aktors kann z. B. durch die
primäre Steuereinrichtung erfolgen und bei-B. durch die primäre Steuereinrichtung
erfolgen und beispielsweise nach dem Empfang eines Identifikationssignals eines speziellen
Transponders angestoßen werden.
[0024] Als eine weitere Lösung der Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist ein Betriebsverfahren
gemäß Patentanspruch 10 angegeben.
[0025] Erfindungsgemäß ist hierbei vorgesehen, dass eine in dem Schließzylinder angeordnete
sekundäre Steuereinrichtung mindestens eine Datensequenz an die primäre Steuereinrichtung
sendet, wobei die primäre Steuereinrichtung und die sekundäre Steuereinrichtung die
Datensequenz in einem flüchtigen Speicher speichern, und wobei die primäre Steuereinrichtung
die gespeicherte Datensequenz und/oder von der Datensequenz abhängige Informationen
an die sekundäre Steuereinrichtung sendet. Die Datensequenz, die von der sekundären
Steuereinrichtung zunächst, bevorzugt zufallsabhängig, erzeugt wird, dient als sog.
"gemeinsames Geheimnis" der beiden Steuereinrichtungen, das diese für eine zukünftige
Kommunikation verwenden können, wodurch diese Kommunikation gegen Manipulationsversuche
abgesichert werden kann. Da ohne Kenntnis der geheimen Datensequenzen bevorzugt keine
gültigen Datenkommunikationen zwischen den Steuereinrichtungen aufgebaut werden können,
ist es Unberechtigten unmöglich, z.B. die primäre Steuereinrichtung nachzubilden und
auf diese Weise die sekundäre Steuereinrichtung zur Ansteuerung der Aktoreinheit zu
veranlassen.
[0026] Weitere Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, die in
den Figuren der Zeichnung dargestellt sind. Dabei bilden alle beschriebenen oder dargestellten
Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung, unabhängig
von ihrer Zusammenfassung in den Patentansprüchen oder deren Rückbeziehung sowie unabhängig
von ihrer Formulierung beziehungsweise Darstellung in der Beschreibung beziehungsweise
in der Zeichnung.
[0027] In der Zeichnung zeigt:
- Figur 1
- schematisch eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schließeinrichtung,
- Figur 2
- ein Kommunikationsdiagramm der Ausführungsform gemäß Figur 1,
- Figur 3a
- schematisch eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schließeinrichtung
in einem ordnungsgemäßen Betriebszustand,
- Figur 3b
- schematisch die Ausführungsform gemäß Figur 3a in einem aufgrund eines Manipulationsversuchs
beschädigten Zustand, und
- Figur 4
- schematisch noch eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schließeinrichtung.
[0028] Figur 1a zeigt schematisch eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schließeinrichtung
100, die einen Schließzylinder 110 und ein vorliegend als Drehknauf ausgebildetes
Betätigungselement 120 aufweist.
[0029] Ein nicht separat bezeichnetes Gehäuse des Schließzylinders 110 kann beispielsweise
nach Art eines DIN-Profilzylinders oder eines sonstigen genormten Schließzylinders
ausgebildet sein, so dass die Schließeinrichtung 100 z.B. anstelle konventioneller
Schließzylinder in Einsteckschlössern von Türen und dergleichen verwendbar ist. Obwohl
Figur 1 eine Konfiguration zeigt, die als "Vollzylinder" bezeichnet wird, kann das
nachstehend beschriebene erfindungsgemäße Prinzip auch auf Halbzylinder angewandt
werden, die ein Verschließen/Öffnen einer Tür (nicht gezeigt) nur von einer Seite
aus anbieten.
[0030] Das Betätigungselement 120 weist eine primäre Steuereinrichtung 122 auf, die über
elektrische Verbindungsmittel 130, z.B. ein mehradriges Kabel, mit einer in dem Schließzylinder
110 angeordneten sekundären Steuereinrichtung 118 verbunden ist und mit dieser Daten
austauschen kann. Bei einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt der Datenaustausch
zwischen den Steuereinrichtungen 122, 118 bidirektional.
[0031] Die sekundäre Steuereinrichtung 118 ist mit einer Aktoreinheit 114 verbunden und
kann diese in Abhängigkeit von Steuerbefehlen ansteuern, die der sekundären Steuereinrichtung
118 von der primären Steuereinrichtung 122 über das Kabel 130 übermittelt werden.
Wie durch den Pfeil in Figur 1 angedeutet, wirkt die Aktoreinheit 114 auf ein Schließglied
112 des Schließzylinders, das beispielsweise mit einem Schließriegel (nicht gezeigt)
einer Tür, in die der Schließzylinder 110 eingebaut ist, in an sich bekannter Weise
zusammenwirkt, um die Tür zu verschließen.
[0032] Der Schließzylinder 110 weist in seinem dem Betätigungselement 120 zugewandten Endbereich
110a einen Bohrschutz 116 auf, der bevorzugt etwa glockenförmig ausgebildet ist und
das Aufbohren des Schließzylinders 110 sowie sonstige Manipulationen in dem Endbereich
110a verhindert bzw. zumindest erschwert. Um die vorstehend beschriebene Datenverbindung
zwischen den Steuereinrichtungen 122, 118 zu ermöglichen, ist das Kabel 130 durch
eine Öffnung in dem Bohrschutz 116 hindurchgeführt. Es ist zu beachten, dass Figur
1 nur eine schematische Zeichnung darstellt, in der z.B. die Durchtrittsöffnung für
das Kabel 130 in dem Bohrschutz 116 deutlich größer als technisch erforderlich zeichnerisch
angedeutet ist.
[0033] Die elektrische Energieversorgung der Komponenten 114, 118, 122 wird vorliegend durch
eine in den Knauf 120 integrierte elektrische Energiequelle 124, bei er sich beispielsweise
um eine Batterie handeln kann, bewerkstelligt Zur Energieübertragung von dem Knauf
130 verwendet werden.
[0034] Die primäre Steuereinrichtung 122 weist eine Schnittstelleneinheit 122a auf und ist
dazu ausgebildet, über die Schnittstelleneinheit 122a Informationen, insbesondere
Steuerbefehle und/oder Identifikationsdaten, von einem Identifikationsgeber 122b zu
empfangen und in Abhängigkeit von den empfangenen Informationen Daten an die sekundäre
Steuereinrichtung 118 zu übertragen. Auf diese Weise können z.B. Steuerbefehle zum
Öffnen und Schließen der Schließeinrichtung 100 von dem Identifikationsgeber 122b
über die primäre Steuereinrichtung 122 an die sekundäre Steuereinrichtung 118 im Inneren
des Schließzylinders 110 übertragen werden.
[0035] Die Schnittstelleneinheit 122a kann beispielsweise eine RFID (radio frequency identification)-Leseeinheit
aufweisen, die mit einem in dem Identifikationsgeber 122b angeordneten RFID-Transponder
in an sich bekannter Weise zusammenwirkt, um Informationen aus einem Speicher des
RFID-Transponders an die Steuereinrichtung 122 zu übertragen. Alternativ oder ergänzend
kann die Schnittstelleneinheit 122a eine andere drahtlose oder drahtgebundene Datenübertragung
oder auch den Austausch biometrischer Daten (z.B. Fingerabdrücke, Retina-/Iris-Strukturen,
DNA-Daten) ermöglichen.
[0036] Bei einer bevorzugten Ausführungsform kann die primäre Steuereinrichtung 122 verhältnismäßig
einfach ausgebildet sein, weil sie im wesentlichen allein die von dem RFID-Transponder
empfangenen Signale weiterleiten muss, während eine Auswertung der empfangenen Signale
und die ggf. darauffolgende Ansteuerung der Aktoreinheit 144 z.B. durch die in dem
Schließzylinder 110 angeordnete sekundäre Steuereinrichtung 118 erfolgt.
[0037] Im einfachsten Falle kann die primäre Steuereinrichtung 122 daher sogar passiv ausgebildet
sein, ggf. sogar nur dazu dienen, eine elektrische Verbindung zwischen der Schnittstelleneinheit
122a und dem Kabel 130, das zu der sekundären Steuereinrichtung 118 führt, herzustellen.
[0038] Neben der reinen Weiterleitung empfangener Signale kann die primäre Steuereinrichtung
122 einer weiteren Ausführungsform zufolge auch dazu ausgebildet sein, die mittels
der Schnittstelleneinheit 122a von dem Identifikationsgeber 122b empfangenen Signale
zu verstärken und/oder hinsichtlich ihres Frequenzspektrums zu formen (Filterung)
und/oder zu demodulieren und/oder zu modulieren, beispielsweise um eine sichere und
zuverlässige Datenübertragung zu der eine weitere Signalverarbeitung bzw. -auswertung
ausführenden sekundären Steuereinrichtung 118 zu gewährleisten.
[0039] Bei einer weiteren, besonders bevorzugten Ausführungsform ist die primäre Steuereinrichtung
122 dazu ausgebildet, empfangene Identifikationsdaten einer Berechtigungsprüfung zu
unterziehen, und bei einem positiven Ergebnis der Berechtigungsprüfung das positive
Ergebnis der Berechtigungsprüfung signalisierende Steuerinformationen an die sekundäre
Steuereinrichtung 118 zu übertragen. Bei dieser Erfindungsvariante erfolgt demnach
bereits eine erste Auswertung der empfangenen Signale bzw. Daten in der primären Steuereinrichtung
122. Die Berechtigungsprüfung kann beispielsweise einen Vergleich zum Gegenstand haben,
bei dem ermittelt wird, ob die empfangenen Identifikationsdaten mit in der primären
und/oder der sekundären Steuereinrichtung 122, 118 hinterlegten Identifikationsdaten,
die z.B. berechtigte Benutzer der Schließeinrichtung repräsentieren, übereinstimmen.
Je nach Speicherort der hinterlegten Identifikationsdaten (primäre/sekundäre Steuereinrichtung)
kann demgemäß eine entsprechende Datenkommunikation zwischen den Steuereinrichtungen
erfolgen.
[0040] Besonders bevorzugt sind die berechtigten Benutzern zugeordneten Identifikationsdaten
in einem der primären Steuereinrichtung 122 zugeordneten Speicher 122c gespeichert.
Die primäre Steuereinrichtung 122 kann z.B. einen Mikrocontroller aufweisen, und die
berechtigten Benutzern zugeordneten Identifikationsdaten können in einem nichtflüchtigen
Speicher 122c des Mikrocontrollers gespeichert sein. Bei dieser Erfindungsvariante
kann die Berechtigungsprüfung vorteilhaft allein in der primären Steuereinrichtung
122 erfolgen, so dass hierfür keine Ressourcen in der sekundären Steuereinrichtung
188 und für eine Datenkommunikation zwischen beiden Steuereinrichtungen 118, 122 zu
reservieren sind. Allein die das positive Ergebnis der Berechtigungsprüfung signalisierenden
Steuerinformationen werden nach der Auswertung durch die primäre Steuereinrichtung
122 an die sekundäre Steuereinrichtung 118 übertragen. Die sekundäre Steuereinrichtung
122 kann daraufhin vorteilhaft direkt die Aktoreinheit 114 ansteuern, beispielsweise
um das Schließglied 112 des Schließzylinders 110 zu entsperren oder zwischen verschiedenen
möglichen Betriebszuständen zu bewegen.
[0041] Figur 2 zeigt beispielhaft ein Kommunikationsdiagramm, das einen Datenfluss zwischen
den Komponenten 122b, 122, 118, 114 während eines erfindungsgemäßen Identifikationsprozesses
angibt.
[0042] Zunächst sendet der Identifikationsgeber 122b ein Identifikationssignal s_2 an die
primäre Steuereinrichtung 122, die das Identifikationssignal s_2 mittels Ihrer Schnittstelle
122a empfängt.
[0043] In Schritt 200 überprüft die primäre Steuereinrichtung 122, ob es sich bei dem empfangenen
Identifikationssignal s_2 um ein bekanntes Identifikationssignal s_2 handelt, das
z.B. einem berechtigten Benutzer der Schließeirichtung 100 zugeordnet ist. Hierzu
kann ein Suchvorgang über den Speicher 122c ausgeführt werden.
[0044] Sofern die Überprüfung 200 ergibt, dass das Identifikationssignal s_2 einem berechtigten
Benutzer der Schließeirichtung 100 zugeordnet ist, sendet die primäre Steuereinrichtung
122 ein Freigabesignal s_4 über das Verbindungskabel 130 (Figur 1) an die sekundäre
Steuereinrichtung 118.
[0045] Daraufhin wertet die sekundäre Steuereinrich-
[0046] Daraufhin wertet die sekundäre Steuereinrichtung 118 das Freigabesignal s_4 aus und
steuert schließlich, mittels des Signals s6, die Aktoreinheit 114 in einer dem Freigabesignal
s_4 entsprechenden Weise an, beispielsweise um das Schließglied 112 zu entsperren.
[0047] Die Aktoreinheit 114, bei der es sich z.B. um ein elektromagnetisches Stellglied
(z.B. Hubmagnet oder Elektromotor) handeln kann, kann in an sich bekannter Weise direkt
auf das Schließglied 112 des Schließzylinders 110 wirken.
[0048] Alternativ hierzu ist es jedoch auch möglich, das Betätigungselement 120 z.B. relativ
zu dem Schließzylinder 110 drehbar auszubilden, und eine mechanische Kopplung zwischen
dem Betätigungselement 120 und dem Schließglied 112 vorzusehen, was beispielsweise
mittels einer Welle (nicht gezeigt) erfolgen kann. Diese mechanische Kopplung ist
dann vorteilhaft durch zwischen dem Betätigungselement 120 und dem Schließglied 112
angeordnete Kupplungsmittel, die bevorzugt im Inneren des Schließzylinders 110 angeordnet
sind, unterbrechbar. Beispielsweise kann in einer ersten Betriebsart die Kopplung
zwischen dem Knauf 120 und dem Schließglied 112 deaktiviert sein, und nur wenn ein
erfolgreicher Identifikationsprozess, vgl. Figur 2, stattgefunden hat, werden die
Kupplungsmittel in einer zweiten Betriebsart durch die Aktoreinheit 114 für einen
vorgegebenen Zeitraum angesteuert, um die Kopplung zwischen dem Knauf 120 und dem
Schließglied 112 zu aktivieren, so dass eine berechtigte Person durch Drehen des Knaufs
120 die Schließeinrichtung 100 öffnen kann.
[0049] Erfindungsgemäß ist die sekundäre Steuereinrichtung 118 dazu ausgebildet, nach dem
Empfang der das positive Ergebnis der Berechtigungsprüfung 200 signalisierenden Steuerinformationen
(= Freigabesignal s_4) mindestens eine Datensequenz an die primäre Steuereinrichtung
122 zu übertragen, wobei die Datensequenz von der primären Steuereinrichtung 122 für
eine zukünftige Kommunikation mit der sekundären Steuereinrichtung 118 verwendbar
ist. Die Datensequenz stellt bevorzugt eine geheime Information dar, die nur den beiden
Steuereinrichtungen 118, 122 bekannt ist und somit zur Verifikation zukünftiger Datenkommunikationen
zwischen den beiden Steuereinrichtungen 118, 122 verwendet werden kann.
[0050] Die sekundäre Steuereinrichtung 118 ist dazu ausgebildet, die Datensequenz(en) in
Abhängigkeit von einem Zufallsprozess und/oder einem quasi-Zufallsprozess zu bilden.
Beispielsweise kann die sekundäre Steuereinrichtung 118, die analog zu der primären
Steuereinrichtung 122 auch einen Mikrocontroller aufweisen kann, nach dem Erhalt des
Freigabesignals s_4 von der primären Steuereinrichtung 122, ein oder mehrere Datensequenzen
bilden, vgl. Schritt 220 aus Figur 2. Anschließend überträgt die sekundäre Steuereinrichtung
118 die Datensequenz(en) an die primäre Steuereinrichtung 122, vgl. Signal s_8.
[0051] Die Steuereinrichtungen 118, 122 sind dazu ausgebildet, die Datensequenz(en) jeweils
in einem flüchtigen Speicher, also z.B. in einem Arbeitsspeicher (RAM, random access
memory) des jeweiligen Mikrocontrollers zu speichern. Hierdurch ergibt sich ein besonders
hohes Maß an Manipulationssicherheit, weil Unberechtigte die Erzeugung der Datensequenzen
nicht beobachten können, und weil nach einem Stromausfall in dem System 100 wieder
neue Datensequenzen gebildet werden.
[0052] Die im Laufe des Betriebs der Schließeinrichtung 100 erzeugten Datensequenzen sind
individuell und ändern sich laufend, d.h. von Sequenz zu Sequenz, so dass größtmögliche
Manipulationssicherheit gegeben ist. Auf diese Weise wird z.B. vorteilhaft verhindert,
dass ein Unberechtigter den Knauf 120 gewaltsam von dem Schließzylinder 110 trennt
und erfolgreich Steuerbefehle über das dann freigelegte Kabel 130 an die sekundäre
Steuereinheit 118 sendet.
[0053] Alternativ oder ergänzend zu dem Absenden solcher Datensequenzen nach dem Empfang
des Freigabesignals s_4 kann die sekundäre Steuereinrichtung 118 auch zu anderen,
generell beliebigen, Zeitpunkten ein oder mehrere Datensequenzen an die primäre Steuereinrichtung
122 absenden, um sicherzustellen, dass diese stets über einen hinreichenden Vorrat
an Datensequenzen verfügt.
[0054] Bei einer weiteren, besonders bevorzugten Ausführungsform ist die primäre Steuereinrichtung
122 dazu ausgebildet, die das positive Ergebnis der Berechtigungsprüfung signalisierenden
Steuerinformationen (= Freigabesignal s 4) in Abhängigkeit mindestens einer zuvor
von der sekundären Steuereinrichtung 118 empfangenen Datensequenzzu bilden. Die Steuerinformationen
bzw. das Freigabesignal s_4 können beispielsweise auch identisch sein mit einer Datensequenz.
Da die Datensequenzzuvor von der sekundären Steuereinrichtung 118 gebildet und, bevorzugtflüchtig,
gespeichert worden ist, kann die sekundäre Steuereinrichtung 118 bei dem Empfang einer
entsprechenden Datensequenz oder hiervon abgeleiteter Daten erkennen, dass die primäre
Steuereinrichtung 122 bzw. ihre Datenkommunikation an die sekundäre Steuereinrichtung
118, nicht manipuliert worden ist, weil die Datensequenzen nur den beiden Komponenten
118, 122 bekannt sind. Erst dann kann die sekundäre Steuereinrichtung 118 beispielsweise
die Aktoreinheit ansteuern.
[0055] Die erfindungsgemäße Erzeugung der Datensequenz durch die sekundäre Steuereinrichtung
118 erfolgt zufallsbasiert oder zumindest quasizufällig. Zufallsbasierte Datensequenzen
können beispielsweise aus einem elektronischen Rauschsignal abgeleitet werden, das
an einem A/D (analog/digital)-Wandiereingang eines Mikrocontrollers 118a (Figur 1)
der sekundären Steuereinrichtung 118 erhalten wird, oder auch aus einem Wert eines
Timerregisters des Mikrocontrollers 118a. Quasizufallszahlen können in an sich bekannter
Weise mittels eines geeigneten Softwareprogramms für den Mikrocontroller ermittelt
werden. eine Datensequenz eine Länge von mindestens 8 Byte (= 64 bit) auf.
[0056] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weisen beide Steuereinrichtungen 118,
122 jeweils mindestens eine nichtflüchtig gespeicherte, identische Datensequenz zur
Initialisierung auf, so dass auch eine erste Signalisierung von der primären Steuereinrichtung
122 an die sekundäre Steuereinrichtung 118 als ordnungsgemäßer Kommunikationsvorgang
erkannt werden kann. Diese Initialisierungssequenz kann z.B. nach einem Batteriewechsel
verwendet werden. Die Initialisierungssequenz wird bevorzugt bei der Fertigung der
Schließeinrichtung 100 in die Speicher der beiden Steuereinrichtungen 118, 122 geschrieben,
wobei für jedes Exemplar der Schließeinrichtung 100 wiederum ein anderer Wert verwendet
wird. Die Initialisierungssequenz wird bevorzugt in einen internen EEPROM Speicher
der betreffenden Mikrocontroller geschrieben.
[0057] Es kann vorgesehen sein, dass die Initialisierungssequenz nur dann für eine Kommunikation
zwischen den Steuereinrichtungen 118, 122 verwendet wird, wenn zuvor ein entsprechend
codierter Schlüssel über die Schnittstelle 122a erkannt worden ist. Bei dem codierten
Schlüssel kann es sich z.B. um eine Art "Master"-Transponder 122b handeln, der dazu
autorisiert ist, die Verwendung der Initialisierungssequenz anzustoßen.
[0058] Es ist auch denkbar, die primäre Steuereinrichtung 122 so auszulegen, dass ihr über
die Schnittstelle 122a einmalig ein Vorgabewert für die Initialisierungssequenz übermittelbar
ist, z.B. von einem speziellen Informationsgeber, und dass sie diesen für den zukünftigen
Betrieb abspeichert. Dieser Vorgabewert kann z.B. auch der sekundären Steuereinrichtung
118 weitergeleitet werden, die ebenfalls so konfiguriert ist, dass sie den Vorgabewert
einmalig über die Kabelverbindung 130 empfängt und nichtflüchtig abspeichert.
[0059] Ferner kann bei einer weiteren Ausführungsform ein Rücksetzmechanismus für die Programmierung
einer Initialisierungssequenz vorgesehen sein, der beispielsweise nur nach einem berechtigten
Öffnen des Schließzylinders 110 zugänglich ist und das erneute Einprogrammieren einer
Initialisierungssequenz erlaubt. Dadurch können vorteilhaft auch nachträglich einzelne
Komponenten der Schließeirichtung 100 ausgetauscht werden.
[0060] Besondere Vorteile der vorstehend beschriebenen Erfindungsaspekte und Ausführungsformen
sind:
- die Möglichkeit, die Batterie 124, die Funkschnittstelle 122a und die Mittel 122 zur
Identifizierung bzw. Überprüfung der Berechtigung eines Identifikationsgebers 122b
in dem Knauf 120 anzuordnen, der gegenüber dem Innenraum des Schließzylinders 110
einen verhältnismäßig geringen Schutz gegen Manipulation bietet, wodurch Einbauraum
in dem Schließzylinder 110 eingespart wird;
- ein einfacher Austausch der Batterie 124 durch Öffnen des Knaufs 120;
- die Generierung und Übersendung neuer Datensequenzen an die primäre Steuereinrichtung
122 nur dann, wenn bereits ein berechtigter Identifikationsgeber erkannt worden ist;
- keine Beobachtbarkeit der Generierung der Datensequenzen, weil diese in der abgeschirmten
sekundären Steuereinrichtung 118 erfolgt;
- nicht vorhersagbare, veränderliche Werte der Datensequenzen; - keine wenig aufwändige
Möglichkeit, eine Initialisierungssequenz zu manipulieren;
- keine aufwändige Decodierung in der sekundären Steuereinrichtung 118 erforderlich,
ein einfacher Vergleich der empfangen Datensequenz s_4 mit einer zuvor an die primäre
Steuereinrichtung 122 gesendeten Datensequenz ist ausreichend;
- bei Halbzylinder-Konfigurationen ergeben sich keine Sicherheitseinbußen.
[0061] Figur 3a zeigt eine weitere Ausführungsform 100a einer Schließeinrichtung gemäß der
vorliegenden Erfindung in einem ersten Betriebszustand. Wie aus Figur 3a ersichtlich,
ist in dem Schließzylinder 110 zwischen dem Bohrschutz 116 und der sekundären Steuereinrichtung
118 eine Spanneinrichtung 140 vorgesehen, die dazu ausgebildet ist, mindestens eine
Komponente des elektrischen Kabels 130, insbesondere mindestens eine Ader des Kabels
130, mit einer Zugkraft zu beaufschlagen, vgl. den Blockpfeil in der Spanneinrichtung
140. Hierzu kann die Spanneinrichtung 140 beispielsweise über eine nicht abgebildete
Federeinrichtung verfügen.
[0062] Die Zugkraft, mit der die Spanneinrichtung 140 das Verbindungskabel 130 bzw. einzelne
Adern davon beaufschlagt, ist so gewählt, dass eine ordnungsgemäße Verbindung des
Verbindungskabels 130 zu der primären Steuereinrichtung 122 nicht beeinträchtigt wird,
dass bei einer mechanischen Unterbrechung des Verbindungskabels 130, wie sie bei einem
Manipulationsversuch auftreten kann, das Kabel 130, vorzugsweise vollständig, durch
den Bohrschutz 116 hindurch in einen geschützten Innenbereich 110b des Schließzylinders
110 gezogen wird. Dadurch wird einem Unberechtigten vorteilhaft die Möglichkeit genommen,
die Aktoreinheit 114 mit Signalen bzw. elektrischer Energie zur Ansteuerung zu versorgen.
[0063] Figur 3b zeigt die Schließeinrichtung 100a gemäß Figur 3a in einem aufgrund eines
Manipulationsversuchs beschädigten Zustand. Der Knauf 120 ist mechanisch von dem Schließzylinder
110 getrennt worden.
[0064] Bei einer herkömmlichen Schließeinrichtung 100a würde in diesem Zustand ggf. das
Kabel 130 aus dem Schließzylinder herausragen und somit Unberechtigten die Möglichkeit
geben, den Aktor 114 anzusteuern bzw. die Steuereinrichtung 118 mit Steuerbefehlen
zu beaufschlagen.
[0065] Die erfindungsgemäßen Spannmittel 140 haben jedoch vorteilhaft das bei dem Manipulationsversuch
ebenfalls durchtrennte Kabel 130 unter Einsatz ihrer Federkraft durch die Öffnung
116a des Bohrschutzes 116 hindurch vollständig in den Innenraum 110b des Schließzylinders
110 zurückgezogen, so dass das Kabelende 130a nicht erreicht werden kann, ohne den
Bohrschutz 116 zu überwinden.
[0066] Die vorstehend beschriebene Ausführungsform der Figuren 3a, 3b kann auch bei solchen
Schließeinrichtungen vorgesehen sein, die über keine sekundäre Steuereinrichtung in
dem Schließzylinder 110 verfügen. Bevorzugt ist dann die Spanneinrichtung 140 direkt
zwischen dem Bohrschutz 116 und der Aktoreinheit 114 vorgesehen. Diese Ausführungsform
hat den Vorteil, dass neben der Aktoreinheit 114 und den Spannmitteln 140 keine weiteren
Komponenten in den Schließzylinder 110 integriert werden müssen, insbesondere keine
Steuereinheit 118, und dass dennoch ein gesteigerter Schutz gegen Manipulation gegeben
ist.
[0067] Bei einer weiteren Ausführungsform 100b der erfindungsgemäßen Schließeinrichtung,
vgl. Figur 4, ist eine elektrische und/oder mechanische Kontaktierung mindestens einer
Komponente (z.B. Kabelende 130a) der elektrischen Verbindungsmittel 130 mit einem
Kontaktpunkt 132 im Bereich des Schließzylinders 110 so ausgebildet, dass sich zumindest
der elektrische Kontakt der Komponente 130a zu dem Kontaktpunkt 132 öffnet, wenn die
Komponente 130a mit einer Zugkraft beaufschlagt wird, die größer als eine Haltekraft
der gesamten Steckverbindung, insbesondere größer als etwa 1 Newton je Steckkontakt,
ist.
[0068] Der Kontaktpunkt 132 kann hierzu beispielsweise als Steckbuchse ausgebildet sein,
in der das Ende 130a des Kabels 130 bzw. ein entsprechender Stecker kraftschlüssig
gehalten ist, beispielsweise mittels elektrisch leitender Federmittel. Sobald eine
- bezogen auf die Auslegung des Systems - zu große Zugkraft auf das Kabel 130 wirkt,
reißt zumindest die elektrische Verbindung zwischen dem Kontaktpunkt 132 und dem Kabel
130 ab, so dass über das Kabel keine kontrollierte Ansteuerung von in den Schließzylinder
110 integrierten Komponenten 118, 114 mehr erfolgen kann.
[0069] Um eine optimale Funktion dieser Ausführungsform zu gewährleisten, sind die Länge
des Verbindungskabels 130 und/oder die kraftschlüssige Verbindung in dem Kontaktpunkt
132 und/oder die Anordnung des Kontaktpunkts 132 und/oder die Führung des Verbindungskabels
130 in dem Schließzylinder 110 möglichst genau aufeinander abzustimmen.
[0070] Bei noch einer weiteren Ausführungsform weisen die elektrischen Verbindungsmittel
130 eine Vielzahl einzelner Leiter auf, wobei zumindest einige Leiter z.B. aus Kupferlackdraht
gebildet sind. Diese Erfindungsvariante ermöglicht vorteilhaft gleichsam eine "mechanische
Kodierung", da nach einem Manipulationsversucht, der das gewaltsame Entfernen des
Knaufs 120 zum Gegenstand hat, ein Unberechtigter aus der Gleichartigkeit der einzelnen
Leiter des Kabels 130 und ihrer großen Zahl nicht ohne weiteres ableiten kann, welcher
der Leiter welchem bzw. überhaupt einem Zweck dient und/oder in welcher Reihenfolge
diese anzusteuern sind.
[0071] Bei noch einer weiteren Ausführungsform kann eine Dekodereinheit (nicht gezeigt)
zwischen den elektrischen Verbindungsmitteln 130 und der Aktoreinheit 114 vorgesehen
sein, die ein einem vorbestimmten Code entsprechendes Ansteuermuster auf mehreren
elektrischen Leitungen der elektrischen Verbindungsmittel 130 überprüft und die Aktoreinheit
114 nur dann ansteuert, wenn das richtige Ansteuermuster von der Steuereinheit 122
abgegeben worden ist. Ein einfacher und dennoch effizienter Code lässt sich beispielsweise
durch eine Realisierung der Dekodereinheit als logische Funktionseinheit erzielen,
die eine Mehrzahl von Eingängen hat, welche über die Verbindungsmittel 130 durch die
Steuereinheit 122 anzusteuern sind. Die logische Funktionseinheit realisiert eine
vorgebbare logische Übertragungsfunktion, und ein Ausgang der logischen Funktionseinheit
ist mit der Aktoreinheit 114 verbunden. Somit kann nur unter Kenntnis der Übertragungsfunktion
gezielt die richtige Kombination von Eingangssignalen angelegt werden, die eine Ansteuerung
der Aktoreinheit 114 bewirkt. Die Vorsehung von Speicherelementen in der logischen
Funktionseinheit bietet eine weiter gesteigerte Sabotagesicherheit.
[0072] Bei noch einer weiteren Ausführungsform weisen die elektrischen Verbindungsmittel
130 mindestens einen zerbrechlichen elektrischen Leiter auf, der bei einem Manipulationsversuch
die gezielte Unterbrechung der elektrischen Verbindung zwischen dem Betätigungselement
120 bzw. den darin angeordneten Komponenten 122, 124 und dem Innenraum 110b des Schließzylinders
110 bewirkt. Bevorzugt erfolgt mindestens die Zerstörung eines solchen Abschnitts
des zerbrechlichen Leiters, der in dem Innenraum 110b des Schließzylinders 110 angeordnet
ist, insbesondere hinter dem Bohrschutz 116, so dass die bewusst herbeigeführte Unterbrechungsstelle
von der Seite des Betätigungselements 120 aus nur unter Überwindung des Bohrschutzes
116 zugänglich ist.
[0073] Zerbrechliche elektrische Leiter können beispielsweise unter Verwendung konventioneller
Leiterplattentechnologie hergestellte werden, bei denen Leiterplattenstrukturen mit
definierten Schwächungen bzw. Sollbruchstellen vorgesehen sind. Keramische Substrate
oder metallisierte Glaskörper können ebenfalls zur Ausbildung zerbrechlicher elektrischer
Leiter vorgesehen werden.
[0074] Bei einer weiteren Ausführungsform ist in dem Betätigungselement ein Aktor 126 (Figur
3a, 3b) vorgesehen, der dazu ausgebildet ist, unter Ansteuerung durch die primäre
Steuereinrichtung 122 einen Verriegelungsmechanismus zu entsperren, wobei der Verriegelungsmechanismus
dazu vorgesehen ist, ein unbefugtes Öffnen eines Gehäuses des Betätigungselements
120 zu erschweren bzw. zu verhindern. Beispielsweise kann der Aktor 126 so ausgebildet
sein, dass er bei Ansteuerung einen Bolzen (nicht gezeigt) aus einer Sperrlage herausbewegt,
in der der Bolzen ein erstes Gehäuseteil (z.B. Griffbereich) des Betätigungselements
120 mit einem zweiten Gehäuseteil (z.B. Deckel) des Betätigungselements 120 verriegelt.
Die Ansteuerung des Aktors 126 kann z.B. durch die primäre Steuereinrichtung 122 erfolgen
und beispielsweise nach dem Empfang eines Identifikationssignals eines speziellen
Transponders angestoßen werden, durch das dem System 100 signalisiert wird, dass eine
berechtigte Person den Knauf 120 beispielsweise zu Wartungszwecken zu öffnen wünscht.
1. Schließeinrichtung (100) mit einem Schließzylinder (110) und einem Betätigungselement
(120) für den Schließzylinder (110), wobei der Schließzylinder (110) eine Aktoreinheit
(114) zur Betätigung eines Schließglieds (112) aufweist, wobei das Betätigungselement
(120) eine zur Steuerung der Aktoreinheit (114) vorgesehene primäre Steuereinrichtung
(122) aufweist, wobei der Schließzylinder (110) in einem dem Betätigungselement (120)
zugewandten Endbereich (110a) einen Bohrschutz (116) aufweist, wobei elektrische Verbindungsmittel
(130) vorgesehen sind, die die primäre Steuereinrichtung (122) mit der Aktoreinheit
(114) verbinden und die durch den Bohrschutz (116) durchgeführt sind, wobei eine sekundäre
Steuereinrichtung (118) in dem Schließzylinder (110) vorgesehen ist, die über die
elektrischen Verbindungsmittel (130) mit der primären Steuereinrichtung (122) verbunden
und dazu ausgebildet ist, mit der primären Steuereinrichtung (122) Daten auszutauschen,
wobei die primäre Steuereinrichtung (122) dazu ausgebildet ist, über eine Schnittstelleneinheit
(122a) Informationen, insbesondere Steuerbefehle und/oder Identifikationsdaten, von
einem Identifikationsgeber (122b) zu empfangen und in Abhängigkeit von den empfangenen
Informationen Daten an die sekundäre Steuereinrichtung (118) zu übertragen, wobei
die primäre Steuereinrichtung (122) dazu ausgebildet ist, empfangene Identifikationsdaten
einer Berechtigungsprüfung zu unterziehen, und bei einem positiven Ergebnis der Berechtigungsprüfung
das positive Ergebnis der Berechtigungsprüfung signalisierende Steuerinformationen
an die sekundäre Steuereinrichtung (118) zu übertragen, wobei die sekundäre Steuereinrichtung
(118) dazu ausgebildet ist, nach dem Empfang der das positive Ergebnis der Berechtigungsprüfung
signalisierenden Steuerinformationen mindestens eine Datensequenz an die primäre Steuereinrichtung
(122) zu übertragen, wobei die Datensequenz von der primären Steuereinrichtung (122)
für eine zukünftige Kommunikation mit der sekundären Steuereinrichtung (118) verwendbar
ist, wobei die sekundäre Steuereinrichtung (118) dazu ausgebildet ist, die Datensequenz
in Abhängigkeit von einem Zufallsprozess und/oder einem quasi-Zufallsprozess zu bilden,
und wobei die Steuereinrichtungen (118, 122) dazu ausgebildet sind, die mindestens
eine Datensequenz jeweils in einem flüchtigen Speicher zu speichern.
2. Schließeinrichtung (100) nach Anspruch 1, wobei die sekundäre Steuereinrichtung (118)
dazu ausgebildet ist, nach dem Empfang der das positive Ergebnis der Berechtigungsprüfung
signalisierenden Steuerinformationen die Aktoreinheit (114) anzusteuern.
3. Schließeinrichtung (100) nach Anspruch 1, wobei die primäre Steuereinrichtung (122)
dazu ausgebildet ist, die das positive Ergebnis der Berechtigungsprüfung signalisierenden
Steuerinformationen in Abhängigkeit mindestens einer zuvor von der sekundären Steuereinrichtung
(118) empfangenen Datensequenz zu bilden.
4. Schließeinrichtung (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei in dem Schließzylinder
(110) eine Spanneinrichtung (140) vorgesehen ist, die dazu ausgebildet ist, mindestens
eine Komponente der elektrischen Verbindungsmittel (130), insbesondere mindestens
ein elektrisches Verbindungskabel, mit einer Zugkraft zu beaufschlagen.
5. Schließeinrichtung (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei eine elektrische
und/oder mechanische Kontaktierung mindestens einer Komponente (130a) der elektrischen
Verbindungsmittel (130) mit einem Kontaktpunkt (132) im Bereich des Schließzylinders
(110) so ausgebildet ist, dass sich zumindest der elektrische Kontakt der Komponente
(130a) zu dem Kontaktpunkt (132) öffnet, wenn die Komponente mit einer Zugkraft beaufschlagt
wird, die größer als eine Haltekraft der gesamten Steckverbindung, insbesondere größer
als etwa 1 Newton je Steckkontakt, ist.
6. Schließeinrichtung (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die elektrischen
Verbindungsmittel (130) eine Vielzahl einzelner Leiter aufweisen, wobei zumindest
einige Leiter aus Kupferlackdraht gebildet sind.
7. Schließeinrichtung (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die elektrischen
Verbindungsmittel (130) mindestens einen zerbrechlichen elektrischen Leiter aufweisen.
8. Schließeinrichtung (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei in dem Betätigungselement
(120) ein Aktor (126) vorgesehen ist, der dazu ausgebildet ist, unter Ansteuerung
durch die primäre Steuereinrichtung (122) einen Verriegelungsmechanismus zu entsperren,
wobei der Verriegelungsmechanismus dazu vorgesehen ist, ein unbefugtes Öffnen eines
Gehäuses des Betätigungselements (120) zu erschweren bzw. zu verhindern.
9. Verfahren zum Betreiben einer Schließeinrichtung (100) mit einem Schließzylinder (110)
und einem Betätigungselement (120) für den Schließzylinder (110), wobei der Schließzylinder
(110) eine Aktoreinheit (114) zur Betätigung eines Schließglieds (112) aufweist, wobei
das Betätigungselement (120) eine zur Steuerung der Aktoreinheit (114) vorgesehene
primäre Steuereinrichtung (122) aufweist, wobei der Schließzylinder (110) in einem
dem Betätigungselement (120) zugewandten Endbereich (110a) einen Bohrschutz (116)
aufweist, wobei elektrische Verbindungsmittel (130) vorgesehen sind, die die primäre
Steuereinrichtung (122) mit der Aktoreinheit (114) verbinden und die durch den Bohrschutz
(116) durchgeführt sind, , wobei eine sekundäre Steuereinrichtung (118) in dem Schließzylinder
(110) vorgesehen ist, die über die elektrischen Verbindungsmittel (130) mit der primären
Steuereinrichtung (122) verbunden ist und mit der primären Steuereinrichtung (122)
Daten austauscht, wobei die primäre Steuereinrichtung (122) über eine Schnittstelleneinheit
(122a) Informationen, insbesondere Steuerbefehle und/oder Identifikationsdaten, von
einem Identifikationsgeber (122b) empfängt und in Abhängigkeit von den empfangenen
Informationen Daten an die sekundäre Steuereinrichtung (118) überträgt, wobei die
primäre Steuereinrichtung (122) empfangene Identifikationsdaten einer Berechtigungsprüfung
unterzieht und bei einem positiven Ergebnis der Berechtigungsprüfung das positive
Ergebnis der Berechtigungsprüfung signalisierende Steuerinformationen an die sekundäre
Steuereinrichtung (118) überträgt, wobei die sekundäre Steuereinrichtung (118) nach
dem Empfang der das positive Ergebnis der Berechtigungsprüfung signalisierenden Steuerinformationen
mindestens eine Datensequenz an die primäre Steuereinrichtung (122) überträgt, wobei
die Datensequenz von der primären Steuereinrichtung (122) für eine zukünftige Kommunikation
mit der sekundären Steuereinrichtung (118) verwendbar ist, wobei die sekundäre Steuereinrichtung
(118) die Datensequenz in Abhängigkeit von einem Zufallsprozess und/oder einem quasi-Zufallsprozess
bildet, und wobei die Steuereinrichtungen (118, 122) die mindestens eine Datensequenz
jeweils in einem flüchtigen Speicher speichern.
1. A locking device (100) having a lock cylinder (110) and an actuation element (120)
for the lock cylinder (110), wherein the lock cylinder (110) has an actuator unit
(114) for actuating a locking member (112), wherein the actuation element (120) has
a primary control device (122) provided for controlling the actuator unit (114); wherein
the lock cylinder (110), in an end region (110a) oriented toward the actuation element
(120), has an anti-drill element (116); wherein electrical connection means (130)
are provided, which connect the primary control device (122) to the actuator unit
(114) and are passed through the anti-drill element (116); wherein a secondary control
device (118) in the lock cylinder (110) is provided, which is connected via the electrical
connection means (130) to the primary control device (122) and is embodied for exchanging
data with the primary control device (122); wherein the primary control device (122)
is embodied for receiving information, in particular control commands and/or identification
data, from an identification transducer (122b) via an interface unit (122a) and, as
a function of the information received, transmitting data to the secondary control
device (118); wherein the primary control device (122) is embodied for subjecting
received identification data to an authorization check and, upon a positive outcome
of the authorization check, for transmitting control information that signals the
positive outcome of the authorization check to the secondary control device (118);
wherein the secondary control device (118) is embodied for transmitting at least one
data sequence to the primary control device (122) after receiving the control information
signaling the positive outcome of the authorization check; and wherein the data sequence
from the primary control device (122) is usable for a future communication with the
secondary control device (118), wherein the secondary control device (118) is embodied
for forming the data sequence as a function of a random process and/or a quasi-random
process; and wherein the control devices (118, 122) are embodied for storing each
at least one data sequence in a volatile memory.
2. The locking device (100) of claim 1, wherein the secondary control device (118) is
embodied for triggering the actuator unit (114) after receiving the control information
signaling the positive outcome of the authorization check.
3. The locking device (100) of claim 1, wherein the primary control device (122) is embodied
for forming the control information signaling the positive outcome of the authorization
check as a function of at least one data sequence previously received from the secondary
control device (118).
4. The locking device (100) of one of the foregoing claims, wherein in the lock cylinder
(110) a tensioning device (140) is provided, which is embodied for subjecting at least
one component of the electrical connection means (130), in particular at least one
electrical connecting cable, to a tensile force.
5. The locking device (100) of one of the foregoing claims, wherein an electrical and/or
mechanical contacting of at least one component (130a) of the electrical connection
means (130) having a contact point (132) in the vicinity of the lock cylinder (110)
is embodied such that at least the electrical contact of the component (130a) having
the contact point (132) opens if the component is subjected to a tensile force that
is greater than a retention force of the entire plug connection, and particular greater
than approximately 1 Newton per plug contact.
6. The locking device (100) of one of the foregoing claims, wherein the electrical connection
means (130) have a plurality of individual conductors, and at least some conductors
are formed of enameled copper wire.
7. The locking device (100) of one of the foregoing claims, wherein the electrical connection
means (130) have at least one breakable electrical conductor.
8. The locking device (100) of one of the foregoing claims, wherein in the actuation
element (120), an actuator (126) is provided, which is embodied for unlocking a locking
mechanism upon triggering by the primary control device (122), and the locking mechanism
is provided for making unauthorized opening of a housing of the actuation element
(120) more difficult or for preventing such unauthorized opening.
9. A method for operating a locking device (100) having a lock cylinder (110) and an
actuation element (120) for the lock cylinder (110), wherein the lock cylinder (110)
has an actuator unit (114) for actuating a locking member (112), wherein the actuation
element (120) has a primary control device (122) provided for controlling the actuator
unit (114); wherein the lock cylinder (110), in an end region (110a) oriented toward
the actuation element (120), has an anti-drill element (116); wherein electrical connection
means (130) are provided, which connect the primary control device (122) to the actuator
unit (114) and are passed through the anti-drill element (116); wherein a secondary
control device (118) in the lock cylinder (110) is provided, which is connected via
the electrical connection means (130) to the primary control device (122) and exchanges
data with the primary control device (122); wherein the primary control device (122),
via an interface unit (122a), receives information, in particular control commands
and/or identification data, from an identification transducer (122b) and, as a function
of the received information, transmits data to the secondary control device (118);
wherein the primary control device (122) subjects received identification data to
an authorization check and upon a positive outcome of the authorization check transmits
control information, signaling the positive outcome of the authorization check, to
the secondary control device (118); wherein the secondary control device (118), after
receiving the control information signaling the positive outcome of the authorization
check, transmits at least one data sequence to the primary control device (122); and
wherein the data sequence from the primary control device (122) is usable for a future
communication with the secondary control device (118), wherein the secondary control
device (118) forms the data sequence as a function of a random process and/or a quasi-random
process; and wherein the control devices (118, 122) store each at least one data sequence
in a volatile memory.
1. Dispositif de fermeture (100) comprenant un cylindre de serrure (110) et un élément
de manœuvre (120) pour le cylindre de serrure (110), dans lequel le cylindre de serrure
(110) présente une unité d'actionneur (114) destiné à actionner un élément de fermeture
(112), dans lequel ledit élément de manœuvre (120) présente un dispositif de commande
primaire (122) prévu pour la commande de l'unité d'actionneur (114), dans lequel le
cylindre de serrure (110) présente une protection de perçage (116) dans une zone d'extrémité
(110a) montrant vers l'élément de manœuvre (120), dans lequel des moyens de connexion
électriques (130) sont prévus qui relient ledit dispositif de commande primaire (122)
à ladite unité d'actionneur (114) et qui passent à travers ladite protection de perçage
(116), dans lequel un dispositif de commande secondaire (118) est prévu dans le cylindre
de serrure (110), qui est relié par lesdits moyens de connexion électriques (130)
au dispositif de commande primaire (122) et est conçu pour échanger des données avec
le dispositif de commande primaire (122), le dispositif de commande primaire (122)
étant conçu pour recevoir via une unité d'interface (122a), depuis un transmetteur
d'identification (122b), des informations, en particulier des instructions de commande
et/ou des données d'identification et pour transmettre, en fonction des informations
reçues, des données au dispositif de commande secondaire (118), dans lequel le dispositif
de commande primaire (122) est conçu pour soumettre des données d'identification reçues
à un contrôle d'autorisation, et pour, lorsque le résultat du contrôle d'autorisation
est positif, transmettre au dispositif de commande secondaire (118) des informations
de commande signalant le résultat positif du contrôle d'autorisation, dans lequel
le dispositif de commande secondaire (118) est conçu pour, après avoir reçu les informations
de commande signalant le résultat positif du contrôle d'autorisation, transmettre
au moins une séquence de données au dispositif de commande primaire (122), la séquence
de données étant utilisable par le dispositif de commande primaire (122) pour une
communication à venir avec le dispositif de commande secondaire (118), dans lequel
le dispositif de commande secondaire (118) est conçu pour former la séquence de données
en fonction d'un processus aléatoire et/ou d'un processus quasi-aléatoire, et dans
lequel les dispositifs de commande (118, 122) sont conçus pour stocker ladite au moins
une séquence de données respectivement dans une mémoire volatile.
2. Dispositif de fermeture (100) selon la revendication 1, dans lequel le dispositif
de commande secondaire (118) est conçu pour, après avoir reçu les informations de
commande signalant le résultat positif du contrôle d'autorisation, commander ladite
unité d'actionneur (114).
3. Dispositif de fermeture (100) selon la revendication 1, dans lequel le dispositif
de commande primaire (122) est conçu pour former les informations de commande signalant
le résultat positif du contrôle d'autorisation en fonction d'au moins une séquence
de données reçue auparavant par le dispositif de commande secondaire (118).
4. Dispositif de fermeture (100) selon l'une quelconque des revendications précédentes,
dans lequel un dispositif de tension (140) est prévu dans le cylindre de serrure (110),
qui est conçu pour soumettre au moins un composant des moyens de connexion électriques
(130), en particulier au moins un câble de connexion électrique, à une force de traction.
5. Dispositif de fermeture (100) selon l'une quelconque des revendications précédentes,
dans lequel une mise en contact électrique et/ou mécanique d'au moins un composant
(130a) des moyens de connexion électriques (130) avec un point de contact (132) au
niveau du cylindre de serrure (110) est réalisée de telle sorte qu'au moins le contact
électrique du composant (130a) s'ouvre vers le point de contact (132) lorsque le composant
est soumis à une force de traction qui est supérieure à une force de maintien de l'ensemble
de la connexion mâle-femelle, en particulier supérieure à environ 1 Newton par contact
mâle-femelle.
6. Dispositif de fermeture (100) selon l'une quelconque des revendications précédentes,
dans lequel les moyens de connexion électriques (130) présentent une pluralité de
conducteurs individuels, certains conducteurs au moins étant réalisés à partir de
fil de cuivre émaillé.
7. Dispositif de fermeture (100) selon l'une quelconque des revendications précédentes,
dans lequel les moyens de connexion électriques (130) présentent au moins un conducteur
électrique fragile.
8. Dispositif de fermeture (100) selon l'une quelconque des revendications précédentes,
dans lequel un actionneur (126) est prévu dans l'élément de manœuvre (120), qui est
conçu pour débloquer un mécanisme de verrouillage en étant commandé par le dispositif
de commande primaire (122), ledit mécanisme de verrouillage étant prévu pour compliquer
ou bien empêcher une ouverture non autorisée d'un boîtier de l'élément de manœuvre
(120).
9. Procédé pour faire fonctionner un dispositif de fermeture (100) comprenant un cylindre
de serrure (110) et un élément de manœuvre (120) pour le cylindre de serrure (110),
dans lequel le cylindre de serrure (110) présente une unité d'actionneur (114) destiné
à actionner un élément de fermeture (112), dans lequel ledit élément de manœuvre (120)
présente un dispositif de commande primaire (122) prévu pour la commande de l'unité
d'actionneur (114), dans lequel le cylindre de serrure (110) présente une protection
de perçage (116) dans une zone d'extrémité (110a) montrant vers l'élément de manœuvre
(120), dans lequel des moyens de connexion électriques (130) sont prévus qui relient
ledit dispositif de commande primaire (122) à ladite unité d'actionneur (114) et qui
passent à travers ladite protection de perçage (116), dans lequel un dispositif de
commande secondaire (118) est prévu dans le cylindre de serrure (110), qui est relié
par lesdits moyens de connexion électriques (130) au dispositif de commande primaire
(122) et qui échange des données avec le dispositif de commande primaire (122), le
dispositif de commande primaire (122) recevant via une unité d'interface (122a), depuis
un transmetteur d'identification (122b), des informations, en particulier des instructions
de commande et/ou des données d'identification et transmettant, en fonction des informations
reçues, des données au dispositif de commande secondaire (118), dans lequel le dispositif
de commande primaire (122) soumet des données d'identification reçues à un contrôle
d'autorisation, et, lorsque le résultat du contrôle d'autorisation est positif, transmet
au dispositif de commande secondaire (118) des informations de commande signalant
le résultat positif du contrôle d'autorisation, dans lequel le dispositif de commande
secondaire (118), après avoir reçu les informations de commande signalant le résultat
positif du contrôle d'autorisation, transmet au moins une séquence de données au dispositif
de commande primaire (122), la séquence de données étant utilisable par le dispositif
de commande primaire (122) pour une communication à venir avec le dispositif de commande
secondaire (118), dans lequel le dispositif de commande secondaire (118) forme la
séquence de données en fonction d'un processus aléatoire et/ou d'un processus quasi-aléatoire,
et dans lequel les dispositifs de commande (118, 122) stockent ladite au moins une
séquence de données respectivement dans une mémoire volatile.