[0001] Die Erfindung betrifft ein Silikonband zum elastischen Verschließen von Fugen mit
einem Silikonkörper, welcher auf zwei gegenüberliegenden Längsflächen mit einem Klebstoff
versehen ist, sowie ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Silikonbandes, gemäß
Oberbegriff der Patentansprüche 1 und 11.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind Laibungsprofile und Profilleisten bekannt, welche
beispielsweise im Bereich von Fenster- oder Türenelementen verwendet werden und zum
Herstellen eines anspruchsvollen Anschlusses der wandseitigen Putzschicht zum Fenster-
oder Türenelement dienen. Die dabei auftretenden Anforderungen gelten im Wesentlichen
der Elastizität. Ein weiterer Aspekt der hierbei zu berücksichtigen ist, ist die Verwendung
des Materials Silikon als solches. So sind Silikon- oder Silikonschaumbänder allgemeiner
Art bekannt, die jedoch eine schlechte Haftleistung haben, und darüber hinaus eine
schlechte UV- und Ozonbeständigkeit. Die Dauerhaftigkeit solcher Dichtungen zum Schließen
von Gebäudefugen oder zum Anschluss an Fenster- und Türenelementen ist eine Maßgabe,
die außerdem auch die Anforderung enthält, eine solche Elastizität und UV- und Ozonbeständigkeit
über einen sehr langen Zeitraum aufzuweisen.
[0003] So ist aus der
DE 20 008 712 U 1eine Profilleiste zum Abdichten einer Bewegungsfuge zwischen einem Bauteil und einer
Putzschicht bekannt, welches einen Schaumkörper enthält, der beidseitig mit einer
Klebeschicht versehen ist. Der untere Abschnitt, beziehungsweise die untere Klebefläche,
wird dabei den Gebäudeanschluss machen, während dem die obere Klebefläche zur Aufnahme
eines Profilelementes dient, in welches dann gegebenenfalls eine Putzschicht oder
aber auch der Anschluss an ein Fenster- oder Türenelement gebildet werden kann.
[0004] Aus der
WO 2007/011540 A 1 ist darüber hinaus eine Anordnung dieser Art bekannt, bei der es auf die Beweglichkeit
des eigentlichen Dichtkörpers ankommt. Dabei ist die Seitenbeweglichkeit von besonderer
Bedeutung. So enthält der zentrale Schaumkörper den beiden gegenüber liegenden Seiten
beziehungsweise Flächen Klebstoffe, die die jeweilige Verbindung zwischen den beiden
Bauteilen herstellen, mit dem dazwischen liegenden Schaumkörper.
[0005] Eine weitere Anordnung dieser Art ist mit der Bezeichnung eines sogenannten Anschlussprofils
aus der
EP 2003266 A 1 bekannt. Dabei wird im Wesentlichen das elastische Übergangselement aus einem silikonhaltigen
Schaum gebildet.
[0006] Die letztgenannte an sich vorteilhafte Ausführung verwendet genau an der Stelle,
an der Seitenversatzkräfte auftreten und diese durch die Dichtung aufgenommen werden
müssen, ohne dass die Dichtwirkung verloren geht.
[0007] Dies wird hier bereits in einer effektiven Weise umgesetzt. Die Seitenversetzbarkeit
entsteht bei Gebäudefugen oder Anschlusselementen einfach durch die gewünschte mechanische
Entkoppelung bestimmter Bauteile eines Bauwerkes, so dass Seitenversatzkräfte zugelassen
werden, ohne dass mechanische Spannungen auf die Gebäudestrukturen einwirken. Die
Dichtelemente und Anschlussprofile müssen diese Bewegung jedoch mit vollziehen, ohne
dabei ihre Dichtwirkung zu verlieren.
[0008] Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Silikonband der gattungsgemäßen
Art dahingehend weiter zu bilden, dass die elastische Seitenbeweglichkeit ohne Zerstörung
der dauerhaften Dichtwirkung noch zuverlässiger gewährleistet wird.
[0009] Die gestellte Aufgabe ist bei einem Silikonband der gattungsgemäßen Art erfindungsgemäß
durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
[0010] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Silikonbandes sind in den abhängigen Ansprüchen
angegeben. Darüber hinaus ist ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Profils
angegeben.
[0011] Kern der Erfindung ist, dass innerhalb des Silikonkörpers eine die elastische Seitenbeweglichkeit
erhöhende zusätzliche geometrische Struktur implementiert ist. Anders als im Eingang
genannten Stand der Technik, ist der Querschnitt des erfindungsgemäßen Silikonbandes
beziehungsweise des Silikonkörpers nicht homogen über seinen Querschnitt, sondern
enthält implementierte Strukturen verschiedenster Art. Da die Ober- und Unterseiten,
dass heißt die sich gegenüberliegenden Flächen des Silikonkörpers mit einem Klebstoff
versehen sind, werden somit diese beiden gegenüberliegenden Grenzflächen zum Silikonkörper
zum Einen an das erste Bauteil direkt angekoppelt und zum Anderen, dass heißt die
gegenüberliegende Fläche an den anderen Baukörper mechanisch angekoppelt (bspw durch
Klebung oder teilweises Anputzen. Ein relativer Seitenversatz oder eine Seitenbewegung
oder eine Schwingung der beiden Bauteile relativ gegeneinander, in Bezug auf eine
Seitenversatzbewegung, überträgt nun über die beiden Außenflächen die Versatzbewegung
in den Silikonkörper hinein. Im Gesamtquerschnitt müssen daher diese Kräfte aufgenommen
werden. Das im Stand der Technik oftmals auftretende Problem ist jedoch, dass bei
einer Seitenversatzbewegung die Klebeschichten so stark belastet werden, dass sie
im Randbereich leicht abheben, so dass dann Luft eindringen kann und zu einer Aushärtung
des Klebstoffes führt, was zu einer Reduktion der Klebewirkung führt. Da die Fuge
jedoch auf Dauerhaftigkeit ausgelegt sein soll, ist genau dies zu verhindern. Aus
diesem Grund sind die Kräfte innerhalb des Silikonschaumkörpers so zu leiten und zu
verteilen, dass auf die Klebeschichten weniger mechanischer Stress ausgeübt wird und
die Randbereiche nicht mehr ungewollt abheben und der Kleber dann nach und nach, mehr
und mehr austrocknet und damit die Dichtigkeit verloren geht. Genau dem wirkt die
Erfindung entgegen. Durch die Implementierung einer weiteren, dass heißt zusätzlichen
geometrischen Struktur innerhalb des Silikonkörpers, wird dieser negative Einfluss
zuverlässig beseitigt. Dadurch wird weniger Stress auf die Klebeschichten ausgeübt,
und die Gesamtverbindung bleibt dauerhaft elastisch und dies bei sehr guter und dauerhaft
bleibender Klebewirkung.
[0012] In ganz erheblich vorteilhafter Ausgestaltung ist angegeben, dass der Silikonkörper
ein Silikonschaumkörper ist. Gegenüber einem Silikonkörper ist ein Silikonschaumkörper
noch erheblich weicher und weist noch höhere Seitenversetzbarkeit in sich auf. Einen
solchen Silikonkörper bzw Silikonschaumkörper dann noch mit im Querschnitt implementierten
Strukturen noch höherer Elastizität zu verbinden, erhöht die elastische Verformbarkeit
des Dichtungsbandes bezogen auf der Querschnitt noch mehr. Dies ist Ziel der Erfindung.
[0013] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist angegeben, dass die implementierte geometrische
Struktur eine weitere Schicht ist, welche eine höhere elastische Seitenbeweglichkeit
aufweist als der übrige Silikon bzw Silikonschaum. Dies kann beispielsweise im Einzelnen
dadurch geschehen, dass man eine weitere Silikon- oder Silikonschaumschicht mit implementiert,
die eine andere Elastizitätsgrenze aufweist, als der Außenbereich. Das bedeutet, dass
die zusätzliche Struktur letztendlich eine noch höhere Seitenbeweglichkeit zulässt
als die gegenüberliegenden Seitenflächen des Silikon- oder Silikonschaumkörpers die
mit dem Klebstoff versehen sind.
[0014] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist angegeben, dass die zusätzliche geometrische
Struktur ein im Querschnitt eingeschlossener Hohlraum ist. Der Hohlraum hat auf alle
Fälle an die Wirkung, eine im Vergleich zu den übrigen Randflächen bezogen auf den
Querschnitt des Silikon- oder Silikonschaumkörpers unendlich große Elastizität aufzuweist.
Insgesamt wird dadurch die durch Elastizität begründete Seitenversetzbarkeit des gesamten
Schaumkörpers deutlich erhöht und damit der den Abriss oder Lösung der Klebeflächen
bewirkenden mechanischen Einfluss bei Seitenversetzbarkeit stark reduziert.
[0015] In weiter vorteilhafter Ausgestaltung ist angegeben, dass der verwendete Kleber der
beiden sich gegenüberliegenden Klebeschichten ein Acrylatkleber ist. Bei dem Acrylatkleber
handelt es sich somit um einen lösungsmittelmodifiziertes Acrylat. Dies hat in Bezug
auch auf die Anhaftung auf dem Silikon- oder Silikonschaumkörper und der Anhaftung
auf den Gebäudeteilen eine hohe Haftwirkung, und ist zugleich in erheblichem Maße
feuchtigkeitsbeständig.
[0016] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist angegeben, dass die Ecken des flachen,
außen vorzugsweise rechteckigen oder größtenteils rechteckigen Silikon oder Silikonschaumkörperprofilquerschittes
abgerundet sind, und dass der Acrylatkleber vor der Rundung, beziehungsweise Beginn
der Rundung endet. Dieses erheblich vorteilhafte Merkmal hat folgende Wirkung:
[0017] Die Zonen des größten mechanischen Stresses, der auf die Silikon- oder Silikonschaumkörper-,
Kleber- Gebäudebauteile einwirkenden Kräfte bei Seitenversatz sind diese Randbereiche.
Sind diese scharfkantig, so bewirkt ein Seitenversatz mit großer Amplitude hier genau
an diesem Randbereich wo der Kleber endet, und zwar endet an einem mehr oder weniger
scharfkantigen Übergangsbereich zum Silikon- oder Silikonschaumkörper. Wenn bei hohen
Amplituden dann dort entsprechend hohe Kräfte einwirken, reißt genau an dieser Stelle
die Klebeschicht leicht ein, so dass Luft dazwischen dringen kann. Dieser Vorgang
schreitet fort, weil genau an dieser Stelle dann der Klebstoff mehr und mehr austrocknet
und somit die Klebewirkung mehr und mehr nicht mehr bis zum Rand reicht, sondern irgendwo
hinter dem Rand endet. Dadurch wird die Dichtwirkung mit der Zeit erheblich eingeschränkt.
Bei dieser besonderen erfindungsgemäßen Ausführung jedoch sind die Ecken abgerundet,
und die Klebeschicht endet vor Beginn der Rundung. Das heißt, dass bei einer hohen
Seitenversatzamplitude dort der Klebeschichtrandbereich mechanisch so deutlich entlastet
wird, dass es nicht mehr zu diesen kleinen Einreißungen in der Klebeschicht kommt,
der Kleber bleibt dadurch dauerhaft und zwar über den vollen Querschnitt seiner Erstreckung.
[0018] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist angegeben, dass ein solches Silikon-
oder Silikonschaumbandes in Verbindung mit einer sogenannten Anputzleiste verwendet
wird.
[0019] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist diesbezüglich angegeben, dass der Silikon-
oder Silikonschaumkörper auf einem metallischen oder einen Kunststoffprofil angeordnet
ist, welches seinerseits wiederum als Anputzhilfe oder Anputzaufnahme dient.
[0020] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist angegeben, dass dieser besagte Grundkörper
mit einem Gewebeelement versehen ist, welches dann mit in die Putzschicht beim Putzvorgang
integriert wird.
[0021] Darüber hinaus ist ein Verfahren zur Herstellung eines Silikon- oder Silikonschaumbandes
angegeben, bei welchem ein Silikonkörper bzw Silikonschaumkörper durch Extrusion hergestellt
wird.
[0022] Die Erfindung liegt hierbei darin, dass die strukturelle Ausgestaltung gemäß der
Ansprüche 1 - 9 derart erfolgt, dass die zusätzliche geometrische implementierte Struktur
innerhalb des Silikon- oder Silikonschaumkörpers im selben Extrusionsprozess durch
eine entsprechend gestaltete Düse hergestellt wird.
[0023] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist angegeben, dass das Silikon- oder Silikonschaumband
beziehungsweise der Silikon- oder der Silikonschaumkörper mit auf das metallische
oder Kunststoffprofil mit einem Schritt aufextrudiert wird.
[0024] Insgesamt entsteht bei Verwendung von Silikonschaum gegenüber anderen Schaummaterialien
eine Dichtung hoher UV-Beständigkeit. Darüber hinaus wird durch die entsprechend erfindungsgemäße
Ausgestaltung die Klebeschicht so entlastet beziehungsweise geschützt, dass dort weder
Luft noch Licht seitlich eindringen kann und auch der Klebstoff somit UV geschützt
und damit dauerbeständig gehalten wird.
[0025] Eine letzte Ausgestaltung besteht darin, dass mindestens eine der Schmalseiten des
Silikonkörper oder Silikonschaumkörpers mit einer angeformten Dichtlippe versehen
ist. Diese Dichtlippe bewirkt an der Berührungslinie beziehungsweise entlang der Selben
eine zusätzliche Abdichtung gegen Feuchtigkeit. Diese mit zu implementieren erspart
einen späteren separaten Bearbeitungsschritt.
[0026] In Bezug auf ein Herstellverfahren ist besonders vorteilhaft, dass eine innerhalb
des Silikon- oder Silikonschaumkörpers implementierte zusätzliche geometrische Struktur
in ein und demselben Extrusionsvorgang implementiert wird. Dies ist mit der angegebenen
Materialwahl besonders effektiv möglich.
[0027] Hierzu ist verfahrensmäßig vorteilhaft ausgestaltet, dass die Implementierung der
geometrischen Struktur durch eine entsprechende Strukturierung der Extrusionsdüse
erhalten wird, mit der der Silikon- oder Silikonschaumkörper als quasi Endlosmaterial
oder Band extrudiert wird.
[0028] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist angegeben, dass eine Dichtlippe zumindest
an einer der Schmalseiten des Silikon- Silikonschaumkörpers im selben Extrusionsschritt
wie die Herstellung des gesamten Silikon- oder Silikonschaumkörpers oder -bandes mit
extrudiert wird.
[0029] Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und nachfolgend näher beschrieben.
[0030] Es zeigt:
Figur 1: Aufbringung eines Silikonschaumbandes auf ein Grundprofil.
Figur 2: Verschiedene Querschnittsprofile des Silikonschaumbandes mit implementierter
zusätzlicher geometrischer Struktur.
[0031] Figur 1 zeigt eine Ausführungsform, bei welcher das Silikonschaumband beziehungsweise
der Silikonschaumkörper auf einen weiteren Profilkörper aus Metall oder Kunststoff
entweder aufgeklebt, oder direkt auf dem Selben aufextrudiert wird. Der Profilkörper
besteht aus einem flächigen Fuß, der auf der Klebefläche oder Kontaktfläche zum Silikon-
oder Silikonschaumkörper aufliegt, und einem mittleren Steg, welcher in ein Gewebeband
übergeht, beziehungsweise mit dem Selben verbunden ist. Hierdurch ergibt sich eine
Anputzleiste, wobei das Gewebeband mit in den Putz aufgenommen wird, und der untere
Teil mit dem Silikonschaumkörper den Anschluss an das andere Gebäudeelement oder an
eine Fenster- oder Türenanordnung bildet. Da nun Fenster gegenüber starrem Gebäude
oder Gebäudeelemente untereinander bei definierter Fuge eine Relativbewegung ausüben
können und auch können müssen, ohne das die Dichtwirkung aufgehoben wird, wirken auf
den Querschnitt des Silikonschaumkörpers seitliche Versatzkräfte ein. Diese dürfen
nicht höher sein als die elastischen Grenzen des Silikonschaumkörpers, und dessen
Reißfestigkeit. Das selbe gilt für Verwendung eines Silikons statt eines Silikonschaumes.
[0032] In Figur 2 ist hierbei noch nicht die implementierte Struktur, wie sie die Erfindung
vorgibt, in das Schaumband integriert oder implementiert dargestellt, dies erfolgt
jedoch in Figur 2 jetzt in verschiedenen Ausführungen.
[0033] Figur 2 zeigt daher von oben nach unten verschiedene Ausführungen, bei denen sich
ausgehend von der oberen Darstellung der Silikonschaumkörper (4) ergibt, mit einem
rechteckigen Querschnitt der an den beiden großen Längsflächen die sich gegenüber
liegen, jeweils mit einer Klebeschichten (3) versehen ist. Vorzugsweise wird hierbei
Acrylatkleber verwendet, der in sich ein lösungsmittelmodifiziertes Acrylat ist. Dieser
bietet die besten Materialeigenschaften in Bezug auf die oben ausgeführte Leistungsfähigkeit
einer solchen Fugendichtung. In Figur 2 zeigt die von oben nach unten nun zweite Darstellung
eine Ausführungsform, bei welcher der Silikonschaumkörper ein Schichtsystem enthält.
Der Schaumkörper an sich mit Positionsnummer 4 enthält eine mittlere zentrale Schicht,
die aus einem anderen Werkstoff oder aus einem anders konditionierten Silikonschaum
oder gar aus einem Hohlraum besteht, der eine noch höhere Elastizität hat als der
übrige Silikonschaumkörper. Diese mittlere Struktur 5 führt auch dazu, dass in Summe
sich noch eine höhere Seitenversatz- oder Querbeweglichkeit des Silikonschaumkörpers
ergibt. Je höher die Querbeweglichkeit ist, um so dauerhafter ist diese dichtende
und verbindende Fuge gegenüber höheren Amplituden der Bewegung zwischen dem oberen
und dem unteren Bauteil.
[0034] Die darunter liegende Anordnung zeigt eine implementierte zusätzliche Struktur innerhalb
des Silikonschaumkörpers (3), die durch nichts weiter als einen Hohlraum gebildet
wird. Somit hat der Silikonschaumkörper nur noch eine im Querschnitt umlaufend geschlossene
Randlinie, ist aber im inneren hohl. Dies führt natürlich zu einer im inneren quasi
unendlich angelegten Querversetzbarkeit, so dass alle Kräfte auf den Rand des Silikonschaumkörpers
umgeleitet werden.
[0035] Eine weitere Ausgestaltung zeigt Figur 3.
[0036] In Figur 3 sind zunächst nur im Detail die Rand- oder Eckbereiche 20 des Silikon-
oder Silikonschaumkörpers 3 im Querschnitt dargestellt. Diese sind, wie hier ersichtlich,
gerundet. Dabei endet die Acrylatkleberschicht 10 vor Beginn der Rundung 20, so dass
bei einer Seitenversatzbewegung die Rundungen keine mechanischen Anbindungen an das
entsprechend gegenüberliegende feste Bauteil haben. Dies führt zu seiner deutlichen
Entlastung der Eckbereiche bei einer Seitenversetzung der Bauteile über den Dichtkörper,
so dass nicht mehr diese Randbereiche im Kleberbereich einreißen können. Durch die
Vermeidung dieses Einrisses der Acrylatkleberschicht wird dauerhaft verhindert, dass
es zu einer Aushärtung des Klebers kommt, wodurch die Klebewirkung zunehmend und fortschreitend
immer weiter nachlassen würde.
[0037] Genau das ist mit den verrundeten Ecken, bei denen die Klebeschicht vor der Rundung
endet, dauerhaft und zuverlässig verhindert.
[0038] Im unteren Bildteil der Figur 3 ist nochmals die integrale stoffschlüssige Anformung
einer Dichtlippe 30 gezeigt. Diese kann auch an beiden Seitenflächen angeordnet sein.
[0039] Eine gute Klebewirkung schützt auch den Kleber selbst vor UV-Einstrahlung und die
entsprechende Zerstörung während dem der übrige Silikonkörper oder Silikonschaumkörper
an sich ein Material darstellt, welches UV beständiger ist als beispielsweise PE oder
andere Werkstoffe.
[0040] Somit kann es sich bei dem erfindungsgemäßen Silikondichtband um ein aus Silikon
oder besser aus Silikonschaum bestehendes Dichtband handeln. Bei beiden ist durch
die erfindungsgemäße Strukturierung eine optimale dauerhaftere Dichtung gegeben.
1. Silikonband zur elastischen Verschließung von Fugen mit einem Silikonkörper, welcher
auf zwei gegenüberliegenden Längsflächen mit Klebeschichten versehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass innerhalb des Silikonkörpers oder innerhalb seines Außenquerschnittes des Silikonkörpers
eine die elastische Seitenbeweglichkeit erhöhende zusätzliche geometrische Struktur
implementiert ist.
2. Silikonband nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Silikonkörper aus Silikonschaum besteht.
3. Silikonband nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Struktur eine weitere Schicht ist, welche eine höhere elastische Seitenbeweglichkeit
aufweist wie der übrige Silikon- oder Silikonschaumkörper.
4. Silikonband nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Struktur ein geschlossener Hohlraum ist.
5. Silikonband nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kleber Acrylatkleber ist.
6. Silikonband nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Außenecken bezüglich des Silikonkörperquerschnittes oder Schaumkörperquerschnittes
(Profils) abgerundet sind in der Art, dass der Acrylatkleber vor der beginnenden Rundung
jeweils endet.
7. Silikonband nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens eine der Schmalseiten des Silikon- oder Silikonschaumkörpers mit einer
angeformten Dichtlippe versehen ist.
8. Silikonband nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass dasselbe als Anputzleiste verwendet wird.
9. Silikonband nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Silikon- oder Silikonschaumkörper mit weiteren metallischen oder Kunststoffgrundkörperprofilen
versehen ist.
10. Silikonband nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Grundkörper mit einem Gewebeelement versehen ist.
11. Herstellungsverfahren eines Silikon- oder Silikonschaumbandes nach einem der Ansprüche
1 - 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine innerhalb des Silikon- oder Silikonschaumkörpers implementierte zusätzliche
geometrische Struktur in ein und demselben Extrusionsvorgang implementiert wird.
12. Herstellungsverfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Implementierung der geometrischen Struktur durch eine entsprechende Strukturierung
der Extrusionsdüse erhalten wird, mit der der Silikon- oder Silikonschaumkörper als
quasi Endlosmaterial oder Band extrudiert wird.
13. Herstellungsverfahren eines Silikon- oder Silikonschaumbandes nach einem der Ansprüche
11 und 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Dichtlippe zumindest an einer der Schmalseiten des Silikon-Silikonschaumkörpers
im selben Extrusionsschritt wie die Herstellung des gesamten Silikon- oder Silikonschaumkörpers
oder -bandes mit extrudiert wird.