STAND DER TECHNIK UND MEDIZINTECHNISCHER HINTERGRUND
[0001] Es sind gegenwärtig Reise-Kopfkissen im Handel, bei denen es sich meist um statische
Ausführungen handelt. Bei vielen statischen Formgebungen gibt es nach dem Stand der
Technik Mängel, die diese Formgebungen für eine entspannte Ruhe- und Schlafposition
während der Reise untauglich werden lassen. Diese Nackenkissen, Nackenrollen oder
Nackenhörnchen weisen zwar bei einigen Produkten eine Vertiefung im Nackenbereich
auf, verfügen aber nicht über eine zusätzliche duale Abstützung des Kopfes, die sich
gerade in der sitzenden oder halb sitzenden Schlaf- und Ruheposition erforderlich
macht. Des Weiteren gibt es Kissen, die eine fast identische Formgebung wie die des
vorgestellten Reise- und Ruhekissens aufweisen, einem medizinisch wissenschaftlichen
Anspruch aber dennoch nicht genügen, da sie den Halswirbelsäulenbereich nicht variabel
stützen. Haben zum Beispiel die oberen drei Kissenteile das gleiche Maß und die gleiche
Füllhöhe, rollt der Kopf automatisch in die Teilungsnähte und eine optimale Stützung
ist nicht gegeben. Das medizinische Reisekissen gemäß der vorliegenden Erfindung wirkt
diesen Mängeln entgegen und verfolgt das Ziel, ein Produkt zu präsentieren, das in
seiner Variabilität verschiedenen Ruhepositionen gerecht werden kann. Die Erfindung
des Kissens beruht auf Erkenntnissen der humankybernetisch medizinischen Forschung.
Die Neuheit des Kissens ist seine Variabilität. Konzipiert ist es für den sitzenden,
bzw. halb sitzenden Einsatz. Durch eine integrierte, bewegliche Nackenrolle und den
damit verbundenen zweifach veränderbaren Klappmechanismus, beweist sich das Kissen
als Prophylaxe gegen schmerzhafte Muskeiverspannungen. Der Wirkmechanismus des Kissens
zeichnet sich durch die optimale anatomische Anpassung in der Stützung der Atlasmuskulatur
aus. Zum Hinweis auf die Erkenntnisse aus der humankybernetischen Forschung sei mitgeteilt,
dass der Erfinder/Anmelder als orthopädischer Facharzt praktiziert und in seinem Berliner
Institut für Angewandte Humankybernetik seit 10 Jahren mit austherapierten Schmerzpatienten
und Hochleistungssportlern atlasmedizinische Grundlagenforschung betreibt. Der Erfindung
des therapeutischen Kissens für Erwachsene und Kinder liegt eine langjährige, atiasmedizinische
Forschung in der Humankybernetik zugrunde. Das Wissen um die Biomechanik des Halswirbelsäulenbereiches
und vorrangig das Wissen um die Funktion des Atlas, des ersten Halswirbels, ist in
diesem Zusammenhang unerlässlich. Am Berliner Institut für Angewandte Humankybemetik
ging man der Frage nach, aus welchem Grund gerade an den Kopfgelenken keine Verschleißarthrosen
auftreten. Man fand heraus, dass der Atlas (= Nicker) als zentrales Element der beiden
Kopfgelenke biomechanisch nur die Funktion eines dynamischen Gleitringes zwischen
Schädelbasis und zweitem Halswirbel ausübt. Die eigentliche Stützfunktion des ca.
4,5- 5 Kg schweren Kopfes wird von der Atlasmuskulatur und den dazugehörigen Bändern
über eine Tensegrity-Fachwerkskonstruktion übernommen. Dies ermöglicht dem Atlas eine
druckbelastungsfreie Beweglichkeit über alle drei Ebenen des Raumes. Die Erkenntnis,
dass mit zunehmender Schrägstellung des Halswirbelsäulenbereiches während des Reiseschlafes
die zunehmenden Scherkräfte durch die Atlasmuskulatur weitgehend allein zu tragen
sind, war Anlass, ein dual muskelentlastendes Reisekissen zu entwickeln.
[0002] Bei Kindern muss das medizinische Hauptaugenmerk auf die Wachstumsphase gelegt werden
und damit auf das Unverhältnis der Kopfgröße zu der noch schwach ausgebildeten Halsmuskulatur.
Durch eine Schlaffehlstellung in sitzender Position (Autositz, Buggy) kann sich neben
einer Überdehnung des Bandapparates der Halswirbelsäule ein asymmetrischer Muskeltonus
aufbauen und es kann zu Skoliosebildungen kommen. Die vorgestellte Erfindung verhindert
eine Überdehnung des Bandapparates und der Muskulatur in der Atlasregion. Ein Unfallgeschehen
belastet die Halswirbelsäule bei Kleinkindern und hier besonders die Atlasregion extrem.
Die dabei auftretenden Beschleunigungskräfte von Kopf und Halswirbelsäule erzeugen
starke horizontale Scherkräfte auf den genannten Funktionsbereich. Wesentlicher Vorteil
bei der Ausstattung eines Autokindersitzes mit dem Reisekissen ist, dass es bei einem
Unfall zu einer Abfederung der Beschleunigungskräfte kommt, wobei die Nackenrolle
durch die anatomische Anpassung die Halswirbelsäule dorsal und lateral optimal abstützt.
Im Institut Xprts, Santa Barbara/Goteta, werden derzeit die unterschiedlichen Scherkraftbelastungen
im Bereich der Atlasregion in Autokindersitzen mit den üblichen starren, nur leicht
gepolsterten Kopfschalen und mit dem Einsatz des medizinischen Reisekissens untersucht
und verglichen.
[0003] Die häufigsten Beschwerden in der Lendenwirbelsäule (LWS) sind hemilaterale Beschwerden,
welche zu einer bilateralen asymmetrischen Muskelanspannung führen. Eine asymmetrische
Muskelverspannung im Bereich der LWS lässt sich am besten durch eine asymmetrische
Kissenform kompensieren. Ist das Kissen durch den Klettverschluss stabilisiert oder
befindet es sich im Aufbewahrungsbeutel, erfüllt es zusätzlich die Funktion eines
Stützkissens für den LWS-Bereich. Der Aufbewahrungsbeutel hält die Asymmetrie des
gefalteten Kissens formstabil und durch mehrfachen Positionswechsel des Kissens kann
die Druckverteilung im LWS-Bereich beeinflusst werden.
Beschreibung
[0004] Die Erfindung betrifft ein medizinisches Kopfkissen für Kinder und Erwachsene in
den Formaten anatomisch angepasst (z. B. 30 x 30cm 40 x 40cm, 50 x 50cm u.a.) für
den Halswirbelsäulenbereich, mit einer Kissenhülle aus verschiedenen Stoffen (z.B.
Baumwolle, Seide, Synthetik, Gummi u.a.) mit verschiedensten Füllstoffen (z.B. Wolle,
Daunen, Federn, anderen Naturfasern, Synthetikfasern, Gasen, Wasser und viskoelastischen
Stoffen) und einer externen Kissenhülle, die das Kissen für den Lendenwirbelsäulenbereich
formt und die gleichzeitig als Aufbewahrungsbeutel dient. Das Kissen ist quer im unteren
Drittel durch eine breite, mehrfach gesteppte Naht geteilt, diese ermöglicht die für
die angestrebte Erfindung notwendige Klappung des Kissens. Längs ist das Kissen durch
zwei einfach gesteppte Nähte geteilt. Diese verlaufen vom oberen Kissenrand bis zu
der Quersteppnaht im unteren Drittel des Kissens. Dadurch ergeben sich im oberen Kissenteil
drei Kissenkammem, wovon die mittlere Kammer schmaler ist und weniger Füllstoff aufweist
und die Außenkammern breiter sind und mehr Füllstoff enthalten, um die Kopfseiten
optimal zu stützen. Der untere, zum Kissen quer verlaufende Kissenteil erfüllt die
Aufgabe einer zweifach klappbaren, durchgehenden Nackenrolle, wobei eine Klappvariante
mittig einen Klettverschluss aufweist, um die Klappung zu stabilisieren. Die drei
Kammern des oberen Kissenteils sind mit der Füllmenge der Nackenrolle so abgestimmt,
dass das Kissen nur in den beiden Klappvarianten seinen höchsten Wirkungsgrad erreicht.
Die beiden Klappvarianten ermöglichen der tiefen Beuge- und Streckermuskulatur in
der Atlasregion eine Verschiebung von Anspannung und Entspannung der aktiven Muskeisegmente.
Durch den biokybernetischen Memory-Effekt fördert die Dualfunktion des Kissens automatisch
ein isometrisches Aufbautraining der beteiligten Muskelgruppen. Der zweifach zu verändernde
Stützungsdruck auf den Halswirbelsäutenbereich, beruhend auf der Klappung der Nackenrolle
auf die Vorder- oder Rückseite des Kissens, kann durch eine geteilte Füllung der Nackenrolle
und die damit verbundene Möglichkeit eine Füllstoffkombination zu wählen (z.B. eine
Seite Körner, eine Seite Schaumstoff) auf unterschiedliche Nackenstützdruckvarianten
erhöht werden. Das Kissen ist zur optimalen Verbesserung des Liege- und Schlafkomforts
in Fortbewegungsmitteln (z.B. Flugzeug, Bus, Bahn, Auto, AutoKindersitz, Kinderwagen)
und Freizeitmöbeln (Liegestuhl, Strandkorb, Hängematte etc.) bestimmt. Die Ausführungsform
wirkt Halswirbelsäulenbeschwerden entgegen und unterstützt die natürliche Mobilisation
des Atlaswirbels in seiner sensomotorischen Muskelregulation. In der Ausführungsform
für den Lendenwirtlelsäulenbereich wird das beschriebene Kissen mit der Nackenrollenklappung
nochmals in der Längsachse des Kissens mittig gefaltet, sodass sich alle Kissenanteile
verdoppeln. Diese Klappung wird durch einen Klettverschluss gehalten und kann durch
eine externe Kissenhülle stabilisiert werden. Dadurch ergibt sich eine über drei Seiten
asymmetrische Form. Mit dieser Form lassen sich hemilaterale Schmerzen mit Verspannung
der Muskulatur über eine 360Grad variable stufenlose Drehung selbst optimal aussteuern.
Durch die verschieden großen Kissenteile ergeben sich eine hohe Variabilität und eine
optimale Unterstützung wechselnder Ruhepositionen im Hals- und Lendenwirbelsäulenbereich.
[0005] Für die angesprochene Ausführungsform des medizinischen Reise- und Ruhekissens für
Kinder und Erwachsene zeigt Figur 1 die Draufsicht. Es besteht aus zwei Kissenteilen
(Füllkörpern) 1 = oberer Kissenteil (Kissenkammem), 2 = unterer Kissenteil (Nackenrolle).
Die Kissenhülle kann aus verschiedenen Stoffen bestehen (z.B. Baumwolle, Seide, Synthetik,
Gummi u.a.). Das obere Kissenteil 1 und das untere Kissenteil 2 können mit verschiedenen
Füllstoffen bestückt und variabel angepasst werden (z.B. Wolle, Daunen, Federn, andere
Naturfasem, Synthetikfasem, Gasen, Wasser, und viskoelastischen Stoffen). Die beiden
Kissenteile werden durch die Mehrfachsteppnaht 3 getrennt, die für das praktisch lückenfreie
Aufeinanderlegen der Kissenteile 1 und 2 durch Klappen eine ausreichende Breite hat.
Die Klappung des Kissenteils 2 auf die Vorderseite des Kissenteils 1 kann zusätzlich
mit einem Klettverschluss 6e und 6f stabilisiert werden. Das obere Kissenteil 1 wird
durch die Steppnähte 3a und 3b in drei Kissenkammem 1 a, 1b und 1 c unterteilt. Die
Kissenteile 1a und 1c enthalten mehr Füllstoff und sind dadurch stärker gewölbt als
das schmale Kissenteil 1 b. Die Figuren 2, 2A und 2B zeigen die Seitenansicht des
Kissens. Die dynamische Beweglichkeit des therapeutischen Kissens stellt sich durch
die Klappung des unteren Kissenteils und die Dreiteilung des oberen Kissenteils her.
Figur 3 und Figur 4 zeigen die Ansichten des Kissens in den Klappvarianten. In Figur
3 wird das untere Kissenteil (Nackenrolle) auf die Oberseite des oberen Kissenteils
(Kissenkammern) gefaltet. In Figur 4 wird das untere Kissenteil (Nackenrolle) auf
die Unterseite des oberen Kissenteils (Kissenkammern) gefaltet. Figur 5 zeigt eine
Kissenvariante, die die Variabilität im Einsatz für den Halswirbelsäulenbereich nochmals
erhöht. Hierzu wird der obere Kissenteil am oberen Kissenrand mit einem über die drei
Kissenteile verlaufenden Reißverschluss 1 d versehen, um die Füllmengen des oberen
Kissenteils varüeren zu können. Die mit einer Trennwand versehene Füllstoffkartusche
4 mit den verschiedenen Füllstoffen 4a (z.B. Körner) und 4b (z.B. Schaumstoff) wird
in den mit einem seitlichen Reißverschluss versehenen Bezug der Nackenrolle 2 eingeschoben.
Figur 5A zeigt, dass sich durch die Möglichkeit der zweifachen Klappung noch unterschiedlichere
Nackenstützdruckvarianten ergeben. Die zusätzliche Kissenhülle wird in Figur 6 dargestellt.
Sie umschließt das Kissen, hält es für den Einsatz im LWS-Bereich formstabil und dient
gleichzeitig als Aufbewahrungsbeutel. Die Kissenhülle 5 (z.B. Baumwolle, Seide, synthetik
u. a.) ist in ihrer Ausführungsform der Asymmetrie des gefalteten Kissens angepasst,
sie wird mit einem Klettband 5a verschlossen und verfügt seitlich über eine Anhängevorrichtung
5b (Band mit Karabinerhaken, Halte-Knipser u. a.). Figur 6A zeigt die geschlossene
Kissenhülle. Die Figuren 7 und 7A zeigen, dass auch die Faltung des Reisekissens ausschlaggebend
ist, um die Druckverteilung des LWS-Kissens zu beeinflussen. Für den Einsatz in der
externen Kissenhülle (Aufbewahrungsbeutel) kann das Reisekissen entweder so gefaltet
werden, dass sich der untere Kissenteil (Nackenrolle) außen (Figur 7) oder innen (Figur
7A) befindet. Für den Einsatz des Kinderkissens in Autosicherheitssitzen, Sportwagen
etc. sind Haltemöglichkeiten vorgesehen, damit das Kissen höhenverstellbar fixiert
werden kann. Die Figuren 9, 9A und 9B zeigen mögliche Varianten. In Figur 9 ist ein
variabel verschließbarer Befestigungsgurt 7 vorgesehen, der mit zwei Steppnähten 7a
auf der Rückseite des oberen Kissenteils befestigt ist. Figur 9A zeigt zwei auf der
Rückseite des oberen Kissenteils aufgenähte Befestigungsgurte mit Halte-Knipsern ("Hosenträgervariante").
Bei Figur 9B wurde auf der Kissenrückseite im mittleren Kissenteil eine Kletthalterung
aufgenäht.
[0006] In einer anderen Kissenhüllenausführung aus z.B. Gummi oder Synthetik ist kein Befestigungsgurt
vorgesehen, dafür befinden sich gemäß Figur 10 auf der Rückseite des oberen Kissenteils
1 drei Einfüll- und Verschlussstutzen 8a, 8b und 8c. Diese liegen auf den Kissenkammern
1a, 1b und 1c. Figur 10A zeigt den Einfüll- und Verschlussstutzen 8d, der sich auf
der Vorderseite des unteren Kissenteils 2 (Nackenrolle) befindet. Die einzelnen Verschlüsse
in den Kissenkammern ermöglichen eine ständige Füllmengenregulierung und dadurch eine
optimale Anpassung an die körperlich gegebene Situation.
[0007] Bei weiteren Ausführungsformen kann von der streng rechtwinkligen Unterteilung des
Kissens in Teilkissen abgewichen werden. So kann in einer Ausführungsform das Kissen
so gestaltet sein, dass seine Außenbegrenzung in zusätzlicher Anpassung an die Form
des menschlichen Körpers trapezförmig ist. Für das erfindungsgemäße Kissen können
auch andere Ausführungsformen vorgesehen werden. In einer anderen Ausführungsform
kann die Unterteilung des Kissens in mehr Teilkissen ebenfalls der variableren Anpassung
an den menschlichen Körper dienen.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0008]
- 1
- = oberes Kissenteil
- 1a, 1b, 1c
- = Kissenkammern
- 1d
- = Reißverschluss (Figur 5)
- 2
- = unteres Kissenteil (Nackenrolle)
- 2a
- = Reißverschluss
- 3
- = Mehrfachsteppnaht
- 3a, 3b
- = Steppnähte
- 4
- = Füllungsvarianten Nackenrolle (Füllstoffkartusche), (Figur 5)
- 4a, 4b
- = Füllungen
- 5
- = Externe Kissenhülle für LWS-Variante (Aufbewahrungsbeutel), (Figur 6)
- 5a
- = Klettverschluss
- 5b
- = Anhängevorrichtung (Karabinerhaken u. a.)
- 5c
- = Zugband für Aufbewahrungsbeutel LWS-Variante
- 6
- = Klettband für Fixierung LWS-Variante (Figur 8)
- 6a, 6b
- = Klettstreifen
- 6c, 6d
- = Bänder zum Binden für Fixierung LWS-Variante
- 6e, 6f
- = Klettband zur Fixierung der Nackenrolle
- 7
- = variabel verschließbarer Befestigungsgurt
- 7a
- = Steppnähte
- 7b
- = Hafte- Knipser
- 7c
- = Kletthalterung
- 8a, 78, 8c, 8d
- = versenkbare Einfüll- und Verschlussstutzen
1. Medizinisches Kissen in anatomisch angepassten Formaten (z.B. 30 x 30 cm, 40 x 40
cm, 50 x 50 cm) dadurch gekennzeichnet, dass es aus mindestens zwei Kissenteilen (1,2) mit mindestens drei Kissenkammern (1a,
1b, 1c ) im oberen Kissenteil (1) und mindestens einer Kissenkammer im unteren Kissenteil
(2), der Nackenrolle, besteht, wobei diese als Füllstoffpatrone (4) in der Ausführungsform
nochmals aus zwei Teilkammern bestehen kann. Die drei Kammern des oberen Kissenteils
sind mit der Füllmenge der Nackenrolle so abgestimmt, dass das Kissen für den Einsatz
im Halswirbelsäulenbereich nur in den beiden Klappvarianten seinen höchsten kybernetischen
Wirkungsgrad erzielt. Die beiden Klappvarianten ermöglichen der tiefen Beuge- und
Streckermuskulatur in der Atlasregion eine Verschiebung von Anspannung und Entspannung
der aktiven Muskelsegmente. Durch den biokybernetischen Memory-Effekt fördert die
Funktion des Kissens automatisch ein isometrisches Aufbautraining der beteiligten
Muskelgruppen. Außerdem gekennzeichnet durch die Faltung und Aufbewahrung in einer externen Kissenhülle (5) ist das Kissen für
den Lendenwirbelsäulenbereich einsetzbar und wirkt hier durch seine über drei Seiten asymmetrische Form hemilateralen Schmerzen optimal entgegen.
2. Medizinisches Kissen, dadurch gekennzeichnet, dass die Steppnaht (3) zwischen den oberen und unteren Kissenteilen (1 und 2) in ihrer
Breite angepasst an die anatomisch verschieden großen Kissen so gestattet ist, dass
die Kissenteile sich aufeinander legen lassen.
3. Medizinisches Kissen, dadurch gekennzeichnet, dass es in einem Autokindersitz durch die geklappte Nackenrolle, die wie ein ständiger
Airbag wirkt, bei gleichzeitiger Erhöhung des Sicherheitsstandards eine größere anatomische
Bewegungsfreiheit der Halswirbelsäule zulässt.
4. Medizinisches Kissen dadurch gekennzeichnet, dass durch die höhenverstellbare Halterung in Autokindersitzen die Stützung der Nackenrolle
(2) auf die Größe des Kindes eingestellt werden kann und somit optimal Verletzungsgefahren bei Unfällen entgegenwirkt.
5. Medizinisches Kissen, dadurch gekennzeichnet, dass die Stoßbelastungen auf die Wirbelsäule in Kinderwagen, besonders in Sportwagen oder
Jogging-buggys, durch die Kissenkammem und die geklappte Nackenrolle abgefedert werden.
6. Medizinisches Kissen nach Anspruch 1 und 2, wobei die Unterteilung der Kissenteile
(1,2) in Kissenkammern (1a, 1b,1c,2) kein rechtwinkliges System bildet und auch andere
Formen zur Ausführung kommen (z.B. rund, trapezförmig, oval etc.)
7. Medizinisches Kissen nach Anspruch 1 und 2, wobei die Kissenteile (1,2) mit unterschiedlichen
Füllstoffen gefüllt sind. (z.B. 1 mit Wolle, 2 mit Körnern)
8. Medizinisches Kissen nach Anspruch 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, dass in den unteren Kissenteil/Nackenrolle (2) eine Füllstoffkartusche (4) eingeschoben
werden kann, die in der Ausführungsform mit Trennwand eine unterschiedliche Materialbefüllung
auf Forder- und Rückseite ermöglicht.
9. Medizinisches Kissen nach Anspruch 1 und 2, für den Einsatz in Autokindersitzen und
Kindersportwagen, versehen mit einem Haltegurt (6a), oder zwei Gurten mit Hafteknipsern
(6b) oder Klettverschlüssen (6c), die auf der Rückseite des mittleren Kissenteils
befestigt sind, um die Seitenvariabilität des Kissens nicht einzuschränken. Gleichzeitig
ermöglichen sie eine höhenverstellbare Fixierung des Kissens im Halswirbelsäulenbereich
des Kindes.
10. Medizinisches Kissen nach Anspruch 1 und 2, versehen mit Einfüll- und Verschlussstutzen
(7a, 7b, 7c, 7d)) zur Erreichung einer ständigen Regulierung der Füllmenge in Anpassung
an die Halswirbelsäule. (z.B. Gummikissen mit Luft gefüllt)
11. Medizinisches Kissen nach Anspruch 1 und 2, bei dem die Außenberandung nicht rechteckig
ist.