(19)
(11) EP 2 455 227 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.05.2012  Patentblatt  2012/21

(21) Anmeldenummer: 11009131.1

(22) Anmeldetag:  17.11.2011
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B42C 7/00(2006.01)
B42C 11/04(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 20.11.2010 DE 102010052111

(71) Anmelder: Kolbus GmbH & Co. KG
32369 Rahden (DE)

(72) Erfinder:
  • Tas, Yahya
    32351 Stemwede (DE)
  • Garlichs, Jürgen
    32369 Rahden (DE)
  • Walther, Andreas
    32257 Bünde (DE)

   


(54) Umschlaganlegevorrichtung


(57) Bei einer Umschlaganlegevorrichtung (1) zum Zuführen von aus einem Magazin (3, 3') vereinzelten Umschlägen (13, 13.1, 13.2, 13.3) zu in Buchblockzangen (2) einspannt transportierten Buchblocks (14.1, 14.2, 14.3) ist vorgesehen, dass das Magazin (3, 3') wenigstens einen ersten, quer zur Abziehrichtung (12) festlegbar angeordneten Seitenanschlag (6.1) aufweist, zur gemeinsamen Anlage von verschiedenen, insbesondere für unterschiedlich dicke Buchblocks (14.1, 14.2, 14.3) vorgesehenen Umschlägen (13, 13.1, 13.2, 13.3) und dass zumindest das Magazin (3, 3') quer zur Abziehrichtung (12) verstellbar ist, sodass eine Kante (17) des Rückenbereichs des jeweils zu vereinzelnden Umschlags mit der starren Klemmbacke (2 a) im Wesentlichen fluchtend abgezogen wird.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Umschlaganlegevorrichtung zum Zuführen von aus einem Magazin vereinzelten Umschlägen zu Buchblocks gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Bei der industriellen Herstellung von Broschuren werden Buchblocks mittels Klebebindung gefügt und mit einem Umschlag versehen, der gegen den beleimten Rücken und ggf. seitlich gepresst wird. Die Umschläge werden aus einem Magazin vereinzelt, im Rückenbereich gerillt und den Buchblocks synchron zugeführt, die in kontinuierlich im Oval umlaufenden Buchblockzangen eingespannt sind. Eine gattungsgemäße Umschlaganlegevorrichtung ist in [ Liebau, Dieter u. Heinze, Inés ; Industrielle Buchbinderei ; Verlag Beruf + Schule, 2001; S. 309 ] als Umschlagstation für Klebebinder beschrieben.

[0003] Die Seitenanschläge in dem Magazin sowie die Führungsschienen an der Transporteinrichtung werden quer zur Umschlagförderrichtung auf das jeweils zu verarbeitende Umschlagformat derart eingestellt, dass der Umschlag mit seinem meist besonders gestalteten Rückenbereich positionsgenau am Rücken des Buchblocks angedrückt wird. Die Verstellung der Seitenanschläge kann dabei nur an einem leeren Magazin erfolgen, weil anderenfalls die Umschläge über den Magazinboden verschoben würden, was zu sichtbaren Reibmarkierungen bis hin zum Zerknautschen der Umschläge führen kann. Die Umschläge für nachfolgend zu fertigende Broschurenformate können folglich erst nach erfolgter Verstellung in das Magazin gelegt werden, was insbesondere bei kleinen Auflagen sehr aufwendig ist und lange Rüstzeiten relativ zur eigentlichen Produktionszeit verursacht.

[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Vorrichtung zum Zuführen von aus einem Magazin vereinzelten Umschlägen zu Buchblocks gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zu schaffen, die eine produktschonende Verstellung auf ein anderes Broschurenformat an einem bereits mit Umschlägen gefüllten Magazin ermöglicht.

[0005] Diese Aufgabe wird für die gattungsgemäße Vorrichtung durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Weiterausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.

[0006] Die Umschläge werden an dem wenigstens einen Seitenanschlag angelegt. Bei einem Formatwechsel wird einfach das gesamte Magazin quer zur Abzieh- und Förderrichtung der Umschläge verstellt, sodass eine Kante des Rückenbereichs des jeweils zu vereinzelnden Umschlags mit der starren Klemmbacke im Wesentlichen fluchtend abgezogen und weitergefördert wird. Eine Verschiebung des wenigstens einen Seitenanschlags ist nicht erforderlich. Der Umschlagstapel verbleibt bei der Querverstellung des Magazins an der ursprünglich angelegten Stelle im Magazin, sodass insbesondere der unterste Umschlag nicht über den Magazinboden verschoben wird. Die Erfindung ermöglicht die rüstzeitfreie Fertigung von unterschiedlichen Broschuren, wobei eine motorische Querverstellung des gesamten Magazins in Taktlücken aufeinander folgend vereinzelter Umschläge erfolgen kann.

[0007] Die Querverstellung des Magazins kann auch für eine Ausrichtung der Umschläge auf die Blockrückenkanten genutzt werden. Die Umschläge werden in Folge dessen in einer geraden, parallel zur Förderrichtung der Buchblocks liegenden Linie vom Magazin bis zur Fügestelle mit den Buchblocks transportiert. Bisher nach der Vereinzelung erfolgte, seitliche Ausrichtverschiebungen, die an Umschlägen mit empfindlichen Oberflächen Markierungen hervorrufen können, finden nicht satt. Die Umschläge werden in einem besonders ruhigen Lauf transportiert, wodurch die Stoppergefahr erheblich reduziert ist.

[0008] Die Vereinzelung der Umschläge ― mittels Trennmittel, wie Sauger, Stapelheber und Blasluft, sowie einem Abzugsförderer ― kann an stets der gleichen Stelle am Umschlag erfolgen, wenn gemeinsam mit dem Magazin die Vereinzelungseinrichtung quer zur Abzieh-und Förderrichtung mit verstellbar ist.

[0009] Vorteilhaft ist eine gemeinsam mit dem Magazin erfolgende Querverstellung eines ersten, sich bis zur Rilleinrichtung erstreckenden und äußere Umschlagführungsschienen aufweisenden Förderabschnitts der Transporteinrichtung, welcher die abgezogenen Umschläge der Rilleinrichtung zuführt. Die Schnittstelle der quer zur Abziehrichtung verstellbaren Einheiten der Umschlaganlegevorrichtung zu den stationären Einheiten liegt hinter der Rilleinrichtung, deren erstes Rillwerkzeugpaar auf die starre Klemmbacke der Buchblockzangen ausgerichtet ist.

[0010] In einer bevorzugten Weiterausgestaltung ist ein zweiter, dem ersten Seitenanschlag gegenüberliegender Seitenanschlag vorgesehen, welcher mit dem ersten Seitenanschlag antriebsmäßig derart gekoppelt ist, dass die beiden Seitenanschläge nach der Umschlagbreite symmetrisch über Umschlagmitte verstellbar sind. Die Umschläge liegen an beiden Seitenanschlägen an und sind dadurch sicher geführt. Es können damit Umschläge verarbeitet werden, die für verschieden große, zumindest in der Dicke variierende Buchblocks bestimmt sind und auf gleichgroßen Druckbogen gedruckt sind, wie sie typischerweise beim kleinauflagigen Farbdigitaldruck anfallen. Das Magazin wird dabei jeweils um die halbe, auf die vorherige Broschur bezogene Blockdickenänderung quer zur Abziehrichtung verstellt.

[0011] Mit einer im Magazin integrierten Rütteleinrichtung können die Umschläge an dem wenigstens einen Seitenanschlag wirkungsvoll ausgerichtet werden.

[0012] In einer ersten Ausführungsform handelt es sich um einen querverschiebbaren Schuppenanleger für Umschläge, auf dem sich die Umschläge in nach vorn übereinander liegender, geschuppter Formation befinden. In einer zweiten Ausführungsform ist es ein querverschiebbarer Stehendbogenanleger. Die Umschläge stehen auf ihrer Kopf- oder Fußkante und stützen sich an einer Magazinwand ab. Vorzugsweise ist das Magazin des Stehendbogenanlegers oberhalb der Transporteinrichtung der Umschläge angeordnet, womit die Umschläge auf ihrer Vereinzelungskante stehen und ein Stapel unterschiedlich hoher Umschläge zur kontinuierlichen Verarbeitung anlegbar ist.

[0013] In weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das Magazin einen Sensor zur Identifizierung der Umschläge aufweist, wodurch noch vor der Vereinzelung die korrekte Zusammenführung von Umschlag und Buchblock überprüft werden kann. Aus der Identifizierung der Umschläge können außerdem die jeweiligen Stellmaße für die Querverstellung des Magazins ermittelt werden.

[0014] Die Merkmale der vorliegenden Erfindung werden in der folgenden Beschreibung erfindungsgemäß ausgebildeter Umschlaganlegevorrichtungen anhand der beigefügten Zeichnung erläutert. Es zeigen
Fig. 1
einen Stehendbogenanleger in einer Draufsicht;
Fig. 2
den Stehendbogenanleger aus Fig. 1 in einer Schnittansicht;
Fig. 3
einen oberhalb der Umschlagförderebene angeordneten Stehendbogenanleger in einer Schnittansicht; und
Fig. 4
einen Ausschnitt eines Schuppenanlegers in einer Draufsicht.


[0015] Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt eines Klebebinders mit kontinuierlich im Oval umlaufenden Buchblockzangen 2, in denen Buchblocks 14.1, 14.2, 14.3 zwischen einer starren inneren Klemmbacke 2 a und einer zu dieser relativ bewegbaren äußeren Klemmbacke 2 b eingespannt sind. Die Buchblocks 14.1, 14.2, 14.3 werden zunächst im Rücken bearbeitet und mit Klebstoff gefügt und dann mit einem Umschlag 13.1, 13.2 , 13.3 verbunden.

[0016] Die Umschläge 13 werden den Buchblocks 14.1, 14.2, 14.3 von einer Umschlaganlegevorrichtung 1 synchron zugeführt. Diese besteht aus einem Magazin 3, in dem sich die Umschläge 13 befinden, einer Vereinzelungseinrichtung 7 zum Abziehen der Umschläge 13 aus dem Magazin 3, einer Transporteinrichtung 8 zum synchronen Zuführen der vereinzelten Umschläge 13.2, 13.3 zu den Buchblocks 14.2, 14.3, einer Rilleinrichtung 9 zum Rillen der Umschläge 13.3, einer Andrückrolle 10, mittels derer ein zugeführter Umschlag 13.2 mit dem jeweiligen Buchblock 14.2 verbunden wird, und einer Umschlaganpresseinrichtung 11 zum Anpressen des Umschlags 13.1 gegen den Rücken und ggf. rückennahen Seitenbereichen des Buchblocks 14.1.

[0017] In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ist das Magazin 3 mit der Vereinzelungseinrichtung 7 als Stehendbogenanleger 23 ausgebildet, bei dem die Umschläge 13 mit ihrer Kopfkante auf einem Boden 4 stehen und sich gegen eine Wand 5 abstützen (siehe Fig. 2). Der jeweils unterste Umschlag 13 wird im Bereich seiner Fußkante von Saugern vereinzelt und mittels einer Greifertrommel und nachfolgenden Abzugsrollen abgezogen und an die Transporteinrichtung 8 übergeben, in der die vereinzelten Umschläge 13.2, 13.3 von Mitnehmern einer Förderkette zu der Andrückrolle 10 geschoben werden.

[0018] Das Magazin 3 weist einen ersten, quer zur Abzieh- und Förderrichtung 12 festlegbar angeordneten Seitenanschlag 6.1 auf, an dem verschiedene, insbesondere für unterschiedlich dicke Buchblocks 14.1, 14.2, 14.3 vorgesehene Umschläge 13.1, 13.2, 13.3 gemeinsam anlegbar sind. Die Position des Seitenanschlags 6.1 kann manuell oder motorisch verändert werden. Ein zweiter, dem Ersten gegenüberliegender Seitenanschlag 6.2 ist mit dem ersten antriebsmäßig gekoppelt, sodass die beiden Seitenanschläge 6.1, 6.2 nach der Umschlagbreite B symmetrisch über Umschlagmitte 20 festlegbar sind. In Fig. 1 ist die als Grundeinstellung Umschlagbreite definierte Einstellung der Seitenanschläge 6.1, 6.2 als miteinander verbundene, gestrichelte Doppelpfeile 15.1, 15.2 symbolisch dargestellt. Eine Rütteleinrichtung 21 sorgt dafür, dass sich die Umschläge 13 an den Seitenanschlägen 6.1, 6.2 und dem Boden 4 ausrichten.

[0019] Erfindungsgemäß ist das gesamte Magazin 3 quer zur Abzieh- und Förderrichtung 12 verstellbar, wobei gemeinsam mit dem Magazin 3 auch die Vereinzelungseinrichtung 7 und ein erster Förderabschnitt 8.1 der Transporteinrichtung 8 verstellt werden. Die Verstellung 16 dieser Einheit erfolgt automatisch durch motorische Betätigung entsprechender Verstellachsen und zwar relativ zur Rilleinrichtung 9 und einem festen Förderabschnitt 8.2 der Transporteinrichtung 8.

[0020] Die Verstellung 16 erfolgt zwischen aufeinander folgend vereinzelten Umschlägen 13 und zwar nach der Maßgabe, dass eine Kante 17 des Rückenbereichs des jeweils als nächstes zu vereinzelnden, für einen Buchblock anderer Blockdicke D bestimmten Umschlags 13 mit der starren Klemmbacke 2 a im Wesentlichen fluchtend abgezogen wird. Ein so vereinzelter Umschlag 13.3 muss nicht mehr seitlich verschoben und ausgerichtet werden, sondern wird - zwischen Umschlagführungsschienen 19.1, 19.2 geführt - im Wesentlichen geradlinig der Rilleinrichtung 9 zugeführt. Die betreffende Rückenkante 17 ist in der Fig. 1 als die durch die Rillung der Umschläge 13 geschaffene Rückenrille 17 dargestellt. Außerdem ist eine Fluchtlinie 18 in Bezug auf die starre, innere Klemmbacke 2 a eingezeichnet.

[0021] In Fig. 1 sind in den drei abgebildeten Buchblockzangen 2 unterschiedlich dicke Buchblocks 14.1, 14.2, 14.3 eingespannt. Es kann sich dabei um Buchblocks 14.1, 14.2, 14.3 gleichen Seitenumfangs handeln, die aber aufgrund von Papierdickenschwankungen unterschiedlich dick sind, oder die Buchblocks 14.1, 14.2, 14.3 weisen unterschiedliche Seitenumfänge und damit unterschiedliche Blockdicken D auf. Die vorzugsweise bei der Zuführung zu den Buchblockzangen 2 gemessene jeweilige Blockdicke D der Buchblocks wird in den verschiedenen Bearbeitungsstationen des Klebebinders, an denen der betreffende Buchblock von der Buchblockzange 2 vorbeigeführt wird, taktgenau eingestellt, sodass die Buchblocks 14.1, 14.2, 14.3 entsprechend ihrer Blockdicke D bearbeitet werden. Im Bereich des Umschlaganlegens und Andrückens wird beispielsweise der gegenseitige Abstand der Rillwerkzeuge in der Rilleinrichtung 9 auf die betreffende Blockdicke D eingestellt, wobei das der starren, inneren Klemmbacke 2 a zugeordnete Rillwerkzeug ortsfest stehen bleibt. Und es wird wie oben beschrieben das Magazin 3 zusammen mit der Vereinzelungseinrichtung 7 und dem ersten Förderabschnitt 8.1 nach der jeweiligen Blockdicke D positioniert.

[0022] Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 mit den gemeinsam über Umschlagmitte 20 einstellbaren Seitenanschlägen 6.1, 6.2 ist die Verarbeitung von verschiedenen Umschlägen 13 möglich, die auf gleichgroßen Druckbogen gedruckt sind, wie sie typischerweise beim kleinauflagigen Farbdigitaldruck anfallen, und bei denen das Druckbild mittig im Druckbogen angelegt ist. Da die Buchblockzangen 2 ein starre, innere Klemmbacke 2 a aufweisen, müssen die Umschläge 13 jeweils um die halbe Blockdickenänderung relativ zum vorherigen Umschlag quer zur Abzieh- und Förderrichtung 12 verschoben zugeführt werden, damit die Umschläge passgenau den Buchblocks zugeführt werden. Diese Verschiebung wird erfindungsgemäß durch die automatische Verstellung 16 der besagten Einheit aus Magazin 3, Vereinzelungseinrichtung 7 und ersten Förderabschnitt 8.1 vorgenommen. Der im Magazin 3 befindliche Stapel von verschiedenen Umschlägen 13 verbleibt bei der Querverstellung 16 an der ursprünglich angelegten Stelle.

[0023] Ein am Magazin 3 angeordneter Sensor 24 ermöglicht die Identifizierung des jeweils untersten Umschlags 13 im Magazin. Damit kann noch vor der Vereinzelung die korrekte Zusammenführung von Umschlag und Buchblock überprüft werden. Die Identifizierung kann auch dazu dienen, die Lage des Rückenbereichs in den Umschlägen zu ermitteln, wenn das Druckbild nicht wie oben einheitlich mittig sondern beliebig im Druckbogen angelegt ist. Dazu kann eine Kante vorn Sensor erfasst werden oder es wird eine dem identifizierten Umschlag zugeordnete Lageinformation aus einer Datenbank abgerufen.

[0024] In Fig. 3 ist in gleicher Schnittansicht wie in Fig. 2 ein Stehendbogenanleger 23' dargestellt, bei dem das Magazin 3 oberhalb der Transporteinrichtung 8 angeordnet ist. Die Umschläge 13 stehen mit ihrer Fußkante auf dem Boden 4 und werden mit der Fußkante voraus nach unten aus dem Magazin 3 herausgezogen. Ein solche Magazinanordnung ermöglicht die ununterbrochene Verarbeitung von unterschiedlich hohen Umschlägen 13, da im Gegensatz zur Magazinanordnung nach Fig. 2 eine Formatverstellung des Bodens 4 nach der Umschlaghöhe nicht erforderlich ist.

[0025] In Fig. 4 ist schließlich ein erfindungsgemäß ausgestalteter Schuppenanleger 22 dargestellt. Die Umschläge 13 befinden sich in dem Magazin 3' in einer nach vorn übereinander liegenden, geschuppten Formation und liegen gemeinsam mit einer Außenkante an dem einen Seitenanschlag 6.1 an. Die Umschläge 13 können unterschiedlich breit sein. Die besagte Einheit aus Magazin 3', Vereinzelungseinrichtung 7 und ersten Förderabschnitt 8.1 wird nach der Lage des Rückenbereichs des jeweils nächsten Umschlags 13 quer zur Abzieh- und Förderrichtung 12 verstellt, sodass die jeweiligen Umschläge 13 geradlinig der Rilleinrichtung zugeführt werden.


Ansprüche

1. Umschlaganlegevorrichtung (1)

• für eine Buchbindemaschine mit in einer geschlossenen Umlaufbahn kontinuierlich bewegbaren Buchblockzangen (2), bestehend aus einer starren inneren Klemmbacke (2 a) und einer zu dieser relativ bewegbaren äußeren Klemmbacke (2 b),

• mit einem Seitenanschläge (6.1, 6.2) aufweisenden Magazin (3, 3'), in dem sich Umschläge (13) befinden,

• mit einer Vereinzelungseinrichtung (7) zum Abziehen der Umschläge (13) aus dem Magazin (3, 3'),

• mit einer unterhalb der Bewegungsebene der Buchblocks (14.1, 14.2, 14.3) angeordneten Transporteinrichtung (8) zum Zuführen der vereinzelten Umschläge (13.1, 13.2, 13.3),

• mit einer Rilleinrichtung (9) zum Rillen der Umschläge (13.3) zumindest entlang der Kanten ihres Rückenbereichs,

• mit einer Umschlaganpresseinrichtung (11) zum Anpressen des Umschlags (13.1) an den Rücken des Buchblocks (14.1),
dadurch gekennzeichnet,

dass das Magazin (3, 3') wenigstens einen ersten, quer zur Abziehrichtung (12) festlegbar angeordneten Seitenanschlag (6.1) aufweist, zur gemeinsamen Anlage von verschiedenen, insbesondere für unterschiedlich dicke Buchblocks (14.1, 14.2, 14.3) vorgesehenen Umschlägen (13, 13.1, 13.2, 13.3),

dass zumindest das Magazin (3, 3') quer zur Abziehrichtung (12) verstellbar ist, sodass eine Kante (17) des Rückenbereichs des jeweils zu vereinzelnden Umschlags mit der starren Klemmbacke (2 a) im Wesentlichen fluchtend abgezogen wird.


 
2. Umschlaganlegevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass gemeinsam mit dem Magazin (3, 3') die Vereinzelungseinrichtung (7) quer zur Abziehrichtung (12) verstellbar ist.
 
3. Umschlaganlegevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen ersten, sich bis zur Rilleinrichtung (9) erstreckenden und äußere Umschlagführungsschienen (19.1, 19.2) aufweisenden Förderabschnitt (8.1) der Transporteinrichtung (8), welcher gemeinsam mit dem Magazin (3, 3') quer zur Abziehrichtung (12) verstellbar ist.
 
4. Umschlaganlegevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Magazin (3, 3') einen zweiten, dem ersten Seitenanschlag (6.1) gegenüberliegenden Seitenanschlag (6.2) aufweist, welcher mit dem ersten Seitenanschlag (6.1) antriebsmäßig derart gekoppelt ist, dass die beiden Seitenanschläge (6.1, 6.2) nach der Umschlagbreite (B) symmetrisch über Umschlagmitte (20) festlegbar sind.
 
5. Umschlaganlegevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Magazin (3) eine Rütteleinrichtung (21) aufweist.
 
6. Umschlaganlegevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Magazin (3') mit der Vereinzelungseinrichtung (7) ein Schuppenanleger (22) ist, auf dem sich die Umschläge (13) nach vorn übereinander liegend in geschuppter Formation befinden.
 
7. Umschlaganlegevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Magazin (3) mit der Vereinzelungseinrichtung (7) ein Stehendbogenanleger (23, 23') ist.
 
8. Umschlaganlegevorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Magazin (3) oberhalb der Transporteinrichtung (8) der Umschläge (13) angeordnet ist.
 
9. Umschlaganlegevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Magazin (3) einen Sensor (24) zur Identifizierung der Umschläge (13) aufweist.
 




Zeichnung







Recherchenbericht










Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Nicht-Patentliteratur