[0001] Die Erfindung betrifft ein Kopfstück zum stirnseitigen Aufsetzen auf eine Baustütze
sowie ein Set mit dem Kopfstück und einer Baustütze und ein Verfahren.
[0002] Baustützen oder Vertikalrohre, insbesondere höhenversiellbare sogenannte "teleskopierbare
Vertikalrohre", werden zum Aufstellen von Deckenschalungen, Traggerüsten oder Gerüsten
verwendet. Vertikalrohre werden z, B, für Schalungen, als Gerüstrohr als Teil eines
sogenannten Modulgerüstes (räumliches Tragwerk) oder als Bestandteil eines Vertikalrahmens
im Fassadengerüstbau eingesetzt. Unabhängig vom Einsatzzweck können diese höhenverstellbar
sein, Im Gerüstbau ist es oftmals nötig, die einzelnen Vertikalrohre oder damit gebildeten
Vertikalrahmen an den Verlauf des Untergrundes, zum Beispiel an einen schrägen Boden
oder Treppenstufen, anzupassen, Bei Deckenschalungen müssen die Baustützen eine vorherbestimmte
definierte Höhe einnehmen, Daher weisen die teleskopierbaren Vertikalrohre ein äußeres
Rohr und ein inneres Rohr auf, das zur Längen- bzw, Höheneinstellung im Außenrohr
verschiebbar und fixierbar und somit teleskopierbar ist, Diese Höheneinstellung kann
durch Verschieben des Innenrohrs in Stufen oder stufenlos erfolgen, zum Beispiel durch
in Durchgangsbohrungen eingesteckte Zapfen oder Gewinde.
[0003] Baustützen weisen zur Vergrößerung der Aufstandsfläche stirnseitig eine Kopf- oder
Fußplatte an einem oder den beiden freien Enden auf. Diese dient der Vergrößerung
der Aufstandsfläche, so dass sich ein geringerer Kontaktdruck gegenüber der Gegenfläche,
zum Beispiel ein Fußboden, eine Decke oder eine Wand, ergibt, Ohne Fußplatte würde
sich das Vertikalrohr gegebenenfalls in den Untergrund hinein drücken bzw. es könnten
sich unter Last Setzbewegungen ergeben, Die Kopfplatte kann unmittelbar eine Last
tragen und/oder mit dieser beispielsweise durch Schrauben, Nägel verbunden sein.
[0004] Die Kopfplatte kann aber auch ein sogenanntes Kopfstück, z. B. Fallkopf oder Gabelkopf,
tragen, Dieses ermöglicht eine bestimmte Lasteinleitung einer Last, z. B. Schalung,
in die Baustütze, Die Kopfstütze wird oben stirnseitig auf die Baustütze aufgesetzt,
wobei das Kopfstück oben eine besonders geformte Anschlussvorrichtung zum Tragen der
oben aufliegenden Last und unten ein sich nach unten erstreckendes Innenrohr zum Einführen
in das Rohr der Baustütze umfasst. Gegebenenfalls liegt das Kopfstück über geeignete
Flächen auf der Kopfplatte auf, so dass über die Kopfplatte die Vertikallasten in
die Baustütze eingeleitet werden, Wegen der baustellentypischen Umweltbedingungen
ist stets mit Steinchen, Anhaftungen, Sand, etc. zu rechnen, weshalb die Verbindung
Kopfstück-Baustütze stark spielbehaftet ist. Daraus ergibt sich, dass die Verbindung
nicht genau definiert ist, z. B. kann das Innenrohr schräg oder außermittig zum Baustützenrohr
liegen. Die Lasteinleitung ist daher undefiniert und die berechnete Statik der Baustütze
gilt nicht mehr. Daher muss eine solche Verbindung überdimensioniert, also unnötig
aufwendig, ausgelegt werden,
[0005] Es sind zwar Fixierungsmittel, z. B. durch fluchtende Durchgangsbohrungen gesteckte
Bolzen, bekannt. Diesen sollen lediglich ein Herausfallen des Kopfstücks verhindern,
Das Kopfstück hat aber Spiel in X-,Y- und Z-Richtung, Die Fixierungsmittel verbinden
also formschlüssig, aber aus den oben genannten Gründen, stark spielbehaftet das Innenrohr
der Kopfstütze im Rohr der Baustütze. Die Lasteinleitung bleibt aber undefiniert.
[0006] Es ist ferner bekannt zur definierten Lasteinleitung die Kopfstütze mit der Kopfplatte
zu verschrauben, was jedoch sehr arbeitsaufwendig ist, insbesondere unter schmutzbelasteten
Baustellenbedingungen.
[0007] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein verbessertes Kopfstück zum stirnseitigen
Aufsetzen auf eine Baustütze sowie ein Set mit dem Kopfstück und einer Baustütze sowie
ein entsprechendes Verfahren bereitzustellen.
[0008] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Kopfstück zum stirnseitigen Aufsetzen auf eine
Baustütze bzw, ein Set mit dem Kopfstück und einer Baustütze mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 bzw, 8 sowie ein Verfahren nach Anspruch 12. Vorteilhafte Ausgestaltungen
sind Gegenstand der Unteransprüche,
[0009] Das erfindungsgemäße Kopfstück zum stirnseitigen Aufsetzen auf eine Baustütze mit
einem Rohr, umfasst zunächst oben eine Anschlussvorrichtung zum Tragen einer oben
aufliegenden Last, Dies ist eine Art Übergangsstück, welches an die jeweilige Last,
z. B. Schalungsträger oder Tragbalken, angepasst ist. Unterhalb der Anschlussvorrichtung
erstreckt sich nach unten ein Innenrohr zum Einführen in das Rohr der Baustütze. Dies
ermöglicht ein Einsetzen des Kopfstücks in den oberen Teil der Baustütze, Das Innenrohr
kann auch sehr lang als Ausrichthilfe ausgebildet sein, damit eine Schrägstellung
verhindert wird. Ferner sind am Kopfstück Fixierungsmittel, z. B. im Form einer Durchgangsbohrung
im Innenrohr des Kopfstücks, zum formschlüssigen spielbehafteten Verbinden des Innenrohrs
im Rohr der Baustütze vorgesehen. Zusammen mit einem Bolzen kann damit eine Fixierung
bewirkt werden, Die Fixierung kann aber auch über umlaufende Nuten im Innenrohr oder
dergleichen erfolgen, Diese Merkmalskombination ist aus dem Stand der Technik bekannt
und die Fixierung schafft lediglich eine spielbehaftete Verbindung mit undefinierter
Lasteinleitung. Ein Innenrohr ist hier funktionell zu verstehen: Es dient der Zentrierung
und zumindest teilweiser Fixierung der Kopfstückes in einigen Richtungen. Es kann
daher auch eine andere Geometrie, z. B. Rechteckprofil oder Achtkantprofil aufweisen
oder ein massives Vollprofil sein. Ferner fällt ausdrücklich unter die Erfindung die
Umkehrung, d. h. das Kopfstück kann auch ein Rohr mit einem größeren Durchmesser als
das Rohr der Baustütze aufweisen und kappenartig auf die Baustütze aufgesetzt werden.
[0010] Erfindungsgemäß wurde nun erkannt, dass diese definierte Lasteinleitung einfach dadurch
bewirkt werden kann, dass am Kopfstück Klemmmittel zum spielfreien Vorspannen des
mittels der Fixierungsmittel verbundenen Kopfstücks und Baustütze vorgesehen sind.
Dadurch wird die spielbehaftete Verbindung unter eine Vorspannung, d.h. eine Eigenspannung,
die unabhängig von externen Lasten im System Kopfstück-Baustüte vorliegt, gesetzt.
Klemmmittel sind alle Maßnahmen, durch die ein Vorspannen bewirkt werden kann, z.
B.Gewinde oder Keile.Keile könnten z. B. von der Seite zwischen Kopfplatte und eine
entsprechende Gegenfläche am Kopfstück getrieben werden. Das Vorspannen kann sowohl
durch Auseinanderziehen der Komponenten (Druck auf Fixierung), wie im Ausführungsbeispiel
beschrieben, als auch durch Zusammenpressen (Zug an Fixierung) erfolgen. Aus Lastgründen
ist das Auseinanderziehen bevorzugt. Das Innenrohr kann nunmehr kürzer sein; trotzdem
wird eine Schrägstellung verhindert.
[0011] Aus dem Stand der Technik, wie z. B. in Figur 2b erläutert, sind teleskopierbare
Baustützen bekannt, bei denen zur Höheneinstellung zunächst ein grobes Verstellen
der Länge in Stufen erfolgen kann durch in fluchtende Durchgangsbohrungen durch das
innere und äußere Rohr eingesteckte Zapfen. Damit ist eine Grobeinstellung erfolgt.
Zur Feineinstellung ist eine stufenlose Verstellung mittels Gewinde vorgesehen. Der
Fachmann kannte bislang bei Baustützen ein Gewinde nur zur Längenverstellung, nicht
aber zur Vorspannung, obwohl Gewinde und Bolzenverbindungen seit ca. 50 Jahren an
Baustützen vorhanden sind.
[0012] Vorzugsweise ist als Klemmmittel eine Gewindemutter vorgesehen, die entlang des zumindest
abschnittsweise als Gewindespindel ausgebildeten Innenrohrs in seiner axialer Richtung
schraubbar ist. Der Aufbau ist einfach, insbesondere da baustellengeeignete Gewindespindeln
und Muttern standardisiert verfügbar sind. Dabei sind Gewindemutter, Gewindesspindel
und die Fixierungsmittel derart auszubilden und anzuordnen, dass das Vorspannen möglich
ist.
[0013] Vorzugsweise weist die Gewindemutter eine untere Platte auf, die sich in einer Ebene
senkrecht zur Längsachse des Innenrohr erstreckt, die als Gegenlager zur Kopfplatte
client. Ein definiertes Aufsetzen wird dann erleichtert, wenn die untere Platte definierte
Kontaktflächen oder -stege aufweist zum Aufsetzten auf der Kopfplatte. Dies kann insbesondere
ein umlaufender, gegebenenfalls nur abschnittsweise umlaufender, nach unten weisender
Ringsteg sein. Vorzugsweise weist die Gewindemutter von der Längsachse wegweisende
Griffstücke auf, die derart sind, dass ein Vorspannen ohne Werkzeug möglich ist. Die
Handhabung wird erleichtert und es muss kein Werkzeug vorgehalten werden.
[0014] Vorzugsweise ist als Fixierungsmittel eine Durchgangsbohrung im Innenrohr vorgesehen,
die derart ausgebildet und angeordnet ist, dass sie mit einer entsprechenden Durchgangsbohrung
im Rohr der Baustütze beim Einsetzen des Koptstückes in das Rohr in Fluchtung gebracht
werden kann. Die einfachen Maßnahmen erlauben eine spielbehaftete Fixierung und verwendet
im Bau bewährte Verbindungstechniken.
[0015] Vorzugsweise ist eine Führung, z. B. eine in axialer Richtung verlaufende Nut-Feder
Geometrie, vorgesehen, welche eine bestimmte Orientierung des Innenrohrs relativ zum
Rohr beim Einführen des Innenrohrs in das Rohr erfordert. Es handelt sich um eine
Verdrehsicherung, damit ohne manuelles Drehen sichergestellt ist, dass die Durchgangsbohrungen
fluchten.
[0016] Vorzugsweise ist die Anschlussvorrichtung am Kopfstück derart ausgebildet, dass Träger,
Profile oder Aufnahmeteile für Systemkomponenten daran angebracht oder befestigt werden
können, um baukastenartig eine schnelle Montage zu ermöglichen. Die Montage kann reines
Auflegen oder auch Befestigen, z. B. durch Verschrauben, Festbinden, etc, umfassen.
[0017] Erfindungsgemäß wird ferner ein Set bereitgestellt mit aufeinander abgestimmten Komponenten,
umfassend das oben beschriebene Kopfstück, eine daran angepasste Baustütze mit einer
Durchgangsbohrung, die mit der Durchgangsbohrung im Innenrohr in Fluchtung bringbar
ist und einem Bolzen, der durch die fluchtenden Durchgangsbohrungen unter Spiel zur
Fixierung einführbar ist. Zu Erleichterung der Handhabbarkeit auf Baustellen bei ausreichender
Funktion sind vorzugsweise die verbundenen Bauteile in axialer Richtung verschiebbar,
insbesondere um 1 -5 mm, vorzugsweise 2-4 mm. Zum gleichen Zweck werden vorzugsweise
die folgenden Werte vorgeschlagen: Der Außendurchmesser des Innenrohrs beträgt 25
- 99 mm; der Innendurchmesser des Rohrs beträgt 30 -100 mm und/oder die Differenz
zwischen Außendurchmesser des Innenrohrs und Innendurchmesser des Rohrs beträgt 1-5
mm, vorzugsweise 2-4 mm.
[0018] Vorzugsweise ist die Baustütze als teleskopierbares Vertikalrohr ausgebildet, mit
einer stirnseitigen Kopf- und/oder Fußplatte an einem oder an beiden freien Enden,
wobei die Kopf- und/oder Fußplatte eine Aufstandsfläche zum Abstützen der Vertikalstütze
gegen Gegenflächen, insbesondere ein Boden, Decke oder Wand, aufweist. Diese Komponenten
sind in großer Anzahl und Variationen verfügbar und bewährt. Es kann zur Verwirklichung
der Erfindung daher auf Standardbauteile zurückgegriffen werden. Es muss lediglich
das erfindungsgemäße Kopfstück daran angepasst werden.
[0019] Dabei kann gegebenenfalls die Kopfplatte der Baustütze als Gegenlager für die Gewindemutter
beim Vorspannen ausgebildet sein.
[0020] Ein teleskopierbares Vertikalrohr weist vorzugsweise ein äußeres Rohr und ein darin
zur Längen- bzw. Höheneinstellung verschiebbares inneres Rohr auf, wobei das innere
Rohr in verschiedenen Positionen in Stufen und/oder stufenlos verschiebbar und fixierbar
und somit teleskopierbar ist. Diese Höheneinstellung kann durch Verschieben des inneren
Rohrs in Stufen erfolgen, zum Beispiel durch in Durchgangsbohrungen eingesteckte Zapfen.
Die Höheneinstellung und -fixierung kann auch stufenlos erfolgen, zum Beispiel dadurch,
dass das innere Rohr ein Außengewinde aufweist, welches in einem entsprechenden Gegengewinde
oder Mutter schraubbar geführt ist, wobei sich das Gegengewinde bzw. die Mutter gegen
das äußere Rohr abstützt. Das Innere Rohr kann daher lose in das Vertikalrohr eingeschoben
sein und mit weiteren Bauteilen, wie eine Gewindefußplatte, zusammenhängen. Ein Vertikalrohr
kann auch horizontal verbaut werden, z. B. zwischen Wänden bzw. Schalwänden, was auch
unter den Sinn der Erfindung fällt. Jegliche Baustütze, insbesondere eine teleskopierbare,
fällt hier unter den Begriff "Vertikalrohr". Dabei kann das oben genannte "Rohr" der
Baustütze durch das äußere oder innere Rohr gebildet werden. Die Stütze kann auch
umgekehrt aufgebaut werden.
[0021] Falls eine Spindel als inneres Rohr zum Einsatz kommt, kann diese gegebenenfalls
nur lose in das äußere Rohr ausreichend tief eingesteckt werden, so dass das Vertikalrohr
in axialer Richtung nur Druckkräfte aufnehmen kann. Die Druckkräfte werden von einer
auf die Spindel aufgeschraubten Mutter oder ganz allgemein einem Gegengewinde aufgenommen,
die sich wiederum gegen die Öffnung des äußeren Rohrs oder allgemein gegen das äußere
Rohr abstützt. Ferner ist die Spindel und Mutter so auszulegen, dass auch beim maximalen
Herausdrehen der Spindel diese hinreichend im äußere Rohr geführt ist. Die Mutter
verfügt vorzugsweise Flügel zum Verdrehen ohne Werkzeug. Die Spindel kann am oberen
bzw. unteren Ende des Vertikalrohres eingesteckt sein und somit eine Kopf- oder Fußspindel
bilden. Derartige Spindeln umfassen vorzugsweise eine Kopf- oder Fußplatte, ein Gewinderohr
und eine Spindelmutter. Diese GewindeSpindeln werden z. B. auch in Modulgerüstvertikalstiele
oder vertikale Rohre eines Fassaden- oder Traggerüstes eingesteckt.
[0022] Vorzugsweise ist das Vertikalrohr Bestandteil eines Baugerüsts, z. B. als Gerüstrohr
oder als die beiden Vertikalpfosten in einem Gerüstrahmen. Bei einem Gerüstrahmen
sind zwei parallel angeordnete Vertikalrohre im unteren und oberen Bereich des Außenrohrs
durch Horizontalträger miteinander verbunden, um einen Rahmen zu bilden. Sogenannte
Modulgerüste werden vorzugsweise mittels vorgefertigter Systembauteile verbunden und
weisen entsprechende Anschlussmöglichkeiten auf. Dies kann beispielsweise ein System
mit Anschlusstellern am Vertikalstiel und Keilköpfen an den Riegeln und Diagonalen
zum Einhängen in die Teller sein. Alternativ kann dies ein System mit vorgefertigten
Rahmen sein, die mittels Riegeln und Diagonalen verbunden und ausgesteift werden.
[0023] Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Beschreibung und der beigefügten
Zeichnung. Ebenso können die vorstehend genannten und noch weiter ausgeführten Merkmale
erfindungsgemäß jeweils einzeln oder in beliebigen Kombinationen miteinander verwendet
werden. Die erwähnten Ausführungsbeispiele sind nicht abschließend zu verstehen und
haben beispielhaften Charakter. Dabei zeigen:
- Figur 1a-d:
- das Fixieren und Vorspannen des erfindungsgemäßen Kopfstückes auf einer Baustütze
in der Seitenansicht; und
- Figur 2a, 2b:
- je ein teleskopierbares Vertikalrohr in perspektivischer Ansicht;
[0024] Figuren 1a - d zeigen in dieser Reihenfolge das Einstecken, Positionieren, Fixieren
und Vorspannen des erfindungsgemäßen Kopfstückes 5 auf einer Baustütze 1.
[0025] Beginnend mit Figur 1a weist die Baustütze 1 ein oben offenes, zugängliches Rohr
3 mit einer plattenartigen Kopfplatte 4 auf. Das Kopfstück 5 hat oben eine lediglich
symbolhaft dargestellte Anschlussvorrichtung 52 zum Tragen einer oben aufliegenden
Last. Nach unten hin erstreckt sich davon ausgehend ein Innenrohr 51 zum Einführen
in das Rohr 3 der Baustütze 1. Das Innenrohr 51 ist vorliegend, aber nicht zwingend,
über seine ganze Länge mit einem Außengewinde 53 versehen und bildet somit eine Gewindespindel.
Auf diese ist eine Gewindemutter 7 aufgeschraubt, die somit in axialer Richtung nach
oben und unten geschraubt werden kann. Griffe 72 an der Mutter 7 erleichtern das Drehen
von Hand. Die Unterkante der Mutter wird durch eine untere Platte 71 gebildet, die
vorliegend einen umlaufenden nach unten weisenden Steg 74 zum Herstellen einer definierten
Kontaktfläche mit der Kopfplatte 4 der Baustütze 1 aufweist. Das Innenrohr 51 weist
eine Durchgangsbohrung 6 auf, die in Deckung mit einer passenden Bohrung 61 in der
Baustütze 1 gebracht werden kann. Zunächst wird das Innenrohr 51 von oben in das Rohr
3 der Baustütze eingeschoben.
[0026] Figur 1 b zeigt das bereits aufgesetzte Kopfstück 5, welches manuell so gehalten
wird, dass die beiden Durchgangsbohrungen 6, 61 fluchten. Dabei kann natürlich auch
die Gewindemutter 7 absichtlich derart verdreht worden sein, dass die untere Platte
71 auf der Kopfplatte 4 aufliegt. Gegebenenfalls ist sogar die Mutter 7 noch vom letzten
Einsatz an der richtigen Position. Sodann kann, wie in Figur 1c dargestellt, ein Bolzen
8 durch die fluchtenden Bohrungen 6, 61 gesteckt werden. Vorliegend ist ein "T-Bolzen"
mit einem Halteclip als Verliersicherung dargestellt, der um das Rohr 3 einschnappen
kann. Wegen des beabsichtigten Spiels zwischen Bolzen 8 und den Bohrungen 6,61 sowie
zwischen Innenrohr 51 und Rohr 3 der Baustütze ergibt sich eine Beweglichkeit der
Bauteile zueinander.
[0027] Diese erlaubt beim Vorspannen der Bauteile, wie in Figur 1 d dargestellt, einen optimalen
Sitz der unteren Platte 71 der Mutter 7 auf der Kopfplatte 4 der Baustütze 1. Das
Vorspannen erfolgt durch Herunterschrauben der Mutter 7, damit sich die untere Platte
71 der Mutter 7 auf der Kopfplatte 4 abstützt. Die Griffe 72 an der Mutter erleichtern
die werkzeuglose Handhabung. Dabei wird unter Ausschaltung des vertikalen Spiels eine
definierte Verbindung und somit definierte Krafteinleitung der äußeren Lasten von
dem Kopfstück 5 in die Baustütze 1 realisiert.
[0028] Die Baustütze 1 kann starr oder teleskopierbar sein.
[0029] Figur 2a zeigt ergänzend ein teleskopierbares Vertikalrohr 1 mit einem kreisrunden
äußeren Rohr 2 und einem darin verschiebbar geführten kreisrunden inneren Rohr 3,
welches hier als Spindel mit Gewinde ausgebildet ist. Die Spindel 3 ist somit in das
äußere Rohr 2 einsteckbar und der Höhenausgleich kann stufenlos erfolgen, wobei das
Gewinde durch ein entsprechend geformtes Gegengewindestück in Form einer von Hand
verdrehbaren Mutter 21 am Kopf des äußeren Rohrs 2 gegen dasselbe abgestützt wird.
Das äußere Rohr 2 trägt also die Mutter 21 mit der darin eingeschraubten Spindel 3.
[0030] Die Spindel 3, die hier nur als ein Beispiel für ein inneres Rohr eines teleskopierbaren
Vertikalrohrs dient, weist an ihrem freien - hier oberen - Ende 31 eine im Wesentlichen
quadratische Kopfplatte 4 auf - hier mit abgerundeten Ecken. Das Gleiche gilt für
das untere freie Ende 41 des äußeren Rohrs 2. Die Baustütze 1 kann auch umgekehrt
herum stehend, z. B. als Gerüstfuß auf unebenem Untergrund eingebaut werden.
[0031] Figur 2b zeigt eine andere Ausgestaltung der Baustütze 1 , die sich nur in dem Befestigungsprinzip
21 von Fig. 1a unterscheidet. Diese Höheneinstellung kann durch Verschieben des inneren
Rohrs in Stufen erfolgen durch in fluchtende Durchgangsbohrungen durch das innere
und äußere Rohr eingesteckte Zapfen. Damit ist die Grobeinstellung erfolgt. Zur Feineinstellung
ist eine stufenlose Verstellung mittels Gewinde, wie in Figur 1a, vorgesehen, die
hier jedoch nur abschnittsweise erfolgt, d. h. um den Bereich zwischen zwei Durchgangsbohrungen
zu überbrücken. Hier ist das Gewinde kosten- und fertigungsgünstig nur auf einem kurzen
Abschnitt des Außenrohrs 2 vorgesehen.
1. Kopfstück (5) zum stirnseitigen Aufsetzen auf eine Baustütze (1) mit
einem Rohr (3), wobei das Kopfstück
oben eine Anschlussvorrichtung (52) zum Tragen einer oben aufliegenden Last und
unten ein sich nach unten erstreckendes Innenrohr (51) zum Einführen in das Rohr (3)
der Baustütze (1) umfasst,
sowie am Kopfstück (5) Fixierungsmittel (6) zum formschlüssigen spielbehafteten Verbinden
des Innenrohrs (51) im Rohr (3) der Baustütze vorgesehen sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
am Kopfstück (5) Klemmmittel (53,6) zum spielfreien Vorspannen des mittels der Fixierungsmittel
(6) verbundenen Kopfstücks und Baustütze vorgesehen sind.
2. Kopfstück nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass als Klemmmittel eine Gewindemutter (7) vorgesehen ist, die entlang des zumindest
abschnittsweise als Gewindespindel (53) ausgebildeten Innenrohrs (51) in dessen axialer
Richtung schraubbar ist.
3. Kopfstück nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewindemutter (7), die Gewindespindel (53) und die Fixierungsmittel (6) derart
ausgebildet und angeordnet sind, dass das Vorspannen möglich ist.
4. Kopfstück nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewindemutter (7) eine untere Platte (71), die sich in einer Ebene senkrecht
zur Längsachse des Innenrohr erstreckt und/oder von der Längsachse wegweisende Griffstücke
(72) aufweist, die derart sind, dass ein Vorspannen ohne Werkzeug möglich ist.
5. Kopfstück nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Fixierungsmittel (6) eine Durchgangsbohrung im Innenrohr vorgesehen ist, die
derart ausgebildet und angeordnet ist, dass sie mit einer entsprechenden Durchgangsbohrung
(61) im Rohr der Baustütze beim Einsetzen des Kopfstückes in das Rohr in Fluchtung
gebracht werden kann.
6. Kopfstück nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Führung vorgesehen ist, welche eine bestimmte Orientierung des Innenrohrs relativ
zum Rohr beim Einführen des Innenrohrs in das Rohr erfordert.
7. Kopfstück nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlussvorrichtung (52) am Kopfstück derart ausgebildet sind, dass Träger,
Profile oder Aufnahmeteile für Systemkomponenten daran angebracht werden können.
8. Set, umfassend ein Kopfstück nach einem der vorherigen Ansprüche, eine Baustütze mit
einer Durchgangsbohrung, die mit der Durchgangsbohrung im Innenrohr in Fluchtung bringbar
ist und einem Bolzen (8), der durch die fluchtenden Durchgangsbohrungen unter Spiel
zur Fixierung einführbar ist, wobei vorzugsweise die verbundenen Bauteile in axialer
Richtung verschiebbar sind, insbesondere um 1-5 mm, vorzugsweise 2-4 mm.
9. Set nach Anspruch 8, wobei der Außendurchmesser des Innenrohrs 25 - 99 mm, der Innendurchmesser
des Rohrs 30 -100 mm beträgt und/oder die Differenz zwischen Außendurchmesser des
Innenrohrs und Innendurchmesser des Rohrs 1-5 mm, vorzugsweise 2-4 mm, beträgt.
10. Set nach Anspruch 8 oder 9, wobei die Baustütze als ein teleskopierbares Vertikalrohr
(1) ausgebildet ist, mit einer stirnseitigen Kopf- und/oder Fußplatte (4) an einem
oder an beiden freien Enden (21,31), wobei die Kopf- und/oder Fußplatte (4) eine Aufstandsfläche
(41) zum Abstützen der Vertikalstütze gegen Gegenflächen, insbesondere ein Boden,
Decke oder Wand, aufweist.
11. Set nach einem der vorherigen Ansprüche 8 - 10, wobei die Kopfplatte der Baustütze
als Gegenlager für die Gewindemutter beim Vorspannen ausgebildet ist.
12. Verfahren zum stirnseitigen Verbinden eines Kopfstückes (5), insbesondere nach einem
der vorherigen Ansprüche, auf eine Baustütze (1) mit einem Rohr (3), wobei das Kopfstück
oben eine Anschlussvorrichtung (52) zum Tragen einer oben aufliegenden Last und unten
ein sich nach unten erstreckendes Innenrohr (51) zum Einführen in das Rohr (3) der
Baustütze (1) umfasst, mit den folgenden Schritten in der angegebenen Reihenfolge:
a. Einstecken des sich nach unten erstreckenden Innenrohres (51) in das Rohr (3) der
Baustütze (1);
b. formschlüssiges spielbehaftetes Verbinden des Innenrohrs (51) im Rohr (3) der Baustütze
durch Fixierungsmittel (6, 8);
c. spielfreies Vorspannen der mittels der Fixierungsmittel (6) verbundenen Kopfstücks
und Baustütze durch Klemmmittel (7).
13. Verfahren nach Anspruch 12, wobei zwischen Schritt a) und b) der folgende Schritt
erfolgt:
a1. Verstellen der Klemmmittel derart, dass diese das Innenrohr relativ zum Rohr so
halten, dass das Verbinden aus Schritt b) erfolgen kann.