(19)
(11) EP 2 455 588 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.05.2012  Patentblatt  2012/21

(21) Anmeldenummer: 10191240.0

(22) Anmeldetag:  15.11.2010
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F01D 5/26(2006.01)
F01D 5/30(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(71) Anmelder: MTU Aero Engines GmbH
80995 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Stanka, Rudolf
    84431, Rattenkirchen (DE)
  • Dopfer, Manfred
    85716, Unterschleißheim (DE)
  • Pernleitner, Martin
    85221, Dachau (DE)
  • Schütte, Wilfried
    82041, Oberhaching (DE)

 
Bemerkungen:
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
 


(54) Sicherungsmittel zur axialen Sicherung eines Schaufelfußes einer Turbomaschinenschaufel


(57) Die Erfindung betrifft ein Sicherungsmittel (20) zur axialen Sicherung eines Schaufelfußes (12) einer Schaufel in einer Nut (11) einer Turbomaschine. Die einer Nutwand, insbesondere einem Nutgrund (33), zugewandte Außenkontur (24) des Sicherungsmittels (20) ist zumindest bereichsweise gekrümmt ausgebildet, wobei die Außenkontur (24) bereichsweise unterschiedliche Radien (R1, R2, R3) aufweist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Sicherungsmittel zur axialen Sicherung eines Schaufelfußes einer Schaufel einer Turbomaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Turbomaschine mit einem solchen Sicherungsmittel.

[0002] Aus dem Stand der Technik ist bekannt, Laufschaufeln in Rotorachsrichtung an einem Rotor zu montieren. Hierzu wird ein Schaufelfuß der Schaufel in eine im Rotor vorgesehene, in Rotorachsrichtung verlaufende Nut eingeschoben. Die Schaufel muss radial und axial, bezogen auf die Rotorachse, gesichert werden, um eine Rüttel- bzw. Schwingungsbewegung der Schaufeln, insbesondere beim Anfahren der Turbomaschine, zu begrenzen bzw. zu verhindern. Eine derartige Rüttel- bzw. Schwingungsbewegung kann zu einer Oberflächenbeschädigung des Rotors und/oder der Schaufeln führen, so dass sich die Lebensdauer der Turbomaschine verkürzt, sowie im Betrieb den Wirkungsgrad verschlechtern.

[0003] Aus der DE 44 30 636 C2 ist eine Turbomaschine mit einer Schaufel und einer Axialnut im Rotor bekannt. Die Schaufel weist einen Schaufelfuß auf, der eine Tannenbaumform besitzt. Der Schaufelfuß der Schaufel wird in die entsprechend geformte Axialnut eingesetzt. Durch die Ausbildung des Schaufelfußes kann die Schaufel in radialer Richtung zur Rotorachse gesichert werden. In der Axialnut ist zwischen dem Schaufelfuß und dem Rotor ein Sicherungsblech vorgesehen. Das Sicherungsblech weist an seinen Enden in Rotorachsrichtung umklappbare Befestigungslaschen auf, mittels denen die Schaufel in axialer Richtung gesichert wird. Das Sicherungsblech besitzt im Achsnormalquerschnitt eine abgerundete Form.

[0004] Ein Nachteil des bekannten Sicherungselements besteht darin, dass der Kontaktbereich zwischen dem Sicherungsblech und der Nut klein ist. Somit kann eine Nutwand und/ oder ein Sicherungsblech beschädigt werden, wenn die von der Schaufel und dem Sicherungsblech auf die Nutwand übertragene Kraft groß wird. Eine derartige Kraft kann beispielsweise entstehen, wenn eine schwingende Schaufel gegen die Nutwand stößt.

[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die axiale Sicherung einer Schaufel zu verbessern.

[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Sicherungsmittel nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 durch dessen kennzeichnende Merkmale weitergebildet. Anspruch 10 stellt eine Turbomaschine mit einem erfindungsgemäßen Sicherungsmittel unter Schutz.

[0007] Erfindungsgemäß ist ein Sicherungsmittel zur axialen Sicherung eines Schaufelfußes einer einer Laufschaufel in einer Nut eines Rotors einer Turbomaschine vorgesehen. Dabei ist eine Außenkontur des Sicherungsmittels, die der Nutinnenwand, insbesondere einem Nutgrund, der Nut zugewandt ist, zumindest bereichsweise gekrümmt, wobei die Außenkontur bereichsweise unterschiedliche Radien aufweist. Durch das Vorsehen der Außenkontur mit unterschiedlichen Radien kann der Kontaktbereich zwischen dem Sicherungsmittel und einer Nutwand optimiert, insbesondere vergrößert werden. Durch den optimierten Kontaktbereich verkleinert sich die Flächenpressung auf die Nutwand, wenn beispielsweise das Sicherungsmittel gegen die Nutwand stößt, so dass die Gefahr einer Beschädigung der Nutwand und/ oder des Sicherungsmittels verringert wird.

[0008] Die Nutwand setzt sich aus dem Nutgrund und Nutseiten zusammen. Die Nutseiten sind mit dem jeweiligen Ende des Nutgrunds verbunden und erstrecken sich von dem Nutgrund in Richtung zu einer Rotoraußenseite. Als Sicherungsmittelkontaktbereich wird im Sinne der Erfindung der Bereich der Außenkontur des montierten Sicherungsmittels verstanden, der in Kontakt mit einem Nutkontaktbereich gebracht werden kann. Entsprechend wird als Nutkontaktbereich im Sinne der Erfindung der Bereich der Nutwand verstanden, der mit dem Sicherungsmittelkontaktbereich in Kontakt gebracht werden kann. Der Nutkontaktbereich kann im Nutgrund und/oder an der Nutseite vorgesehen sein. Als Kontaktbereich wird der Bereich zwischen dem Sicherungsmittel und der Nutwand bezeichnet, der sich bei einem Kontaktieren des Sicherungsmittels und der Nutwand einstellt.
Bei einer Turbomaschine, die ein erfindungsgemäßes Sicherungsmittel aufweist, kann es sich insbesondere um eine Gas- oder Dampfturbine und bevorzugt um ein Flugtriebwerk handeln. In dem Rotor der Turbomaschine sind mehrere über den Umfang des Rotors verteilte Nuten eingebracht, die sich insbesondere jeweils in einer Rotorachsrichtung erstrecken können. Die Schaufel kann ein Schaufelblatt und einen Schaufelfuß aufweisen und wird über den Schaufelfuß in einem Schaufelfußbefestigungsbereich der Nut des Rotors lagefest in radialer Richtung zu der Rotorachse verankert. Die Geometrie der Schaufelfuße kann vorzugsweise tannenbaum-, schwalbenschwanz oder hammerkopfartig ausgebildet sein. Die Nuten können im Nutachsnormalquerschnitt eines Nutbereichs, der in radialer Richtung näher zur Rotorachse ist als der Schaufelfußbefestigungsbereich, vorzugsweise eine ellipsenförmige, kreisförmige oder eine andere Form aufweisen.

[0009] Das Sicherungsmittel kann auf die Nut derart abgestimmt bzw. in der Nut derart angeordnet werden, dass sich zwischen der Außenkontur des montierten Sicherungsmittels und der Nutwand, insbesondere dem Nutgrund, ein Spalt ausbildet. Dabei kann das Sicherungsmittel an seiner zum Schaufelfuß weisenden Seite mit einer zum Sicherungsmittel weisenden Seite des Schaufelfußes verbunden sein. Eine derartige Anordnung des Sicherungsmittels in der Nut ermöglicht vorteilhafterweise eine Kühlung des Schaufelfußes und/oder der Nut.

[0010] In einer bevorzugten Ausführung kann die Außenkontur des Sicherungsmittels wenigstens zwei unterschiedliche Radien aufweisen, die derart gewählt werden, dass sich der Kontaktbereich zwischen Sicherungsmittels und Nutwand vergrößert. Insbesondere kann in einer Ausfiihrungsform, in der die Außenkontur drei oder mehr Radien aufweist, ein Radius derart gewählt werden, dass er größer ist als die beiden anderen Radien. Bevorzugt ist ein Abschnitt der Außenkontur mit dem größten Radius derart ausgebildet, dass der Abschnitt länger ist als die restlichen Abschnitte der Außenkontur. Vorzugsweise kann der Abschnitt mit dem größten Radius zwischen den beiden anderen Abschnitten angeordnet sein.

[0011] Durch ein Vorsehen einer Außenkontur mit drei derartig ausgebildeten Radien bzw. Abschnitten kann sichergestellt werden, dass der Kontaktbereich zwischen dem Sicherungsmittel und der Nutwand groß ist. Folglich kann die Gefahr einer Beschädigung des Sicherungsmittels und/ oder der Nutwand, wie z.B. durch eine Einkerbung, aufgrund einer hohen Flächenpressung bei einem Stoßen des Sicherungsmittels gegen die Nutwand verringert werden. Somit erhöht sich die Lebensdauer der Turbomaschine.

[0012] Ferner besteht eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung darin, dass das Sicherungsmittel, das beispielsweise als ein Sicherungsblech ausgebildet sein kann, in einem Abschnitt der Außenkontur einen Radius aufweisen kann, der wenigstens im Wesentlichen den gleichen Wert aufweist wie ein Radius des Nutkontaktbereichs. Für den Fall, dass die Nut im Nutachsnormalquerschnitt eine ellipsenartige oder andere Form mit variierendem Krümmungsradius aufweist, wird als Radius des Nutkontaktbereichs insbesondere ein Krümmungsradiusmittelwert des Nutkontaktbereichs verstanden. Vorteilhafterweise kann es sich bei dem Abschnitt der Außenkontur des Sicherungselements, der den gleichen Radius wie der Nutkontaktbereich aufweist, um den Abschnitt der Außenkontur handeln, der den größten Radius aufweist und länger ist als der/die andere(n) Abschnitt(e). Durch eine derartige Ausbildung der Radien des Abschnitts des Sicherungsmittels und des Nutkontaktbereichs können der jeweilige Abschnitt des Sicherungsmittels und des Nutkontaktbereichs optimal aufeinander abgestimmt werden, so dass die Gefahr einer Beschädigung des Nutkontaktbereichs und/oder Sicherungsmittels reduziert wird.

[0013] In einer bevorzugten Ausführung können wenigstens zwei Abschnitte der Außenkontur, die unterschiedliche Radien aufweisen, den Sicherungsmittelkontaktbereich bilden. Natürlich ist es möglich, dass in der Außenkontur des Sicherungsmittels mehrere Sicherungsmittelkontaktbereiche vorgesehen sind. In einer erfindungsgemäßen Ausführungsform kann die zur Nutwand, insbesonder zum Nutgrund, weisende Außenkontur des Sicherungsmittels zwei gekrümmte Sicherungsmittelkontaktbereiche und einen geraden Abschnitt aufweisen. Die zwei Sicherungsmittelkontaktbereiche können bezogen auf eine Sicherungsmittelachse, die quer zu der Rotorachse steht, an gegenüberliegenden Enden des Sicherungsmittels vorgesehen sein. Der gerade Abschnitt der Außenkontur ist zwischen den zwei Sicherungsmittelkontaktbereichen angeordnet und an den Enden mit dem jeweiligen Sicherungsmittelkontaktbereich verbunden.

[0014] Die einzelnen Sicherungsmittelkontaktbereiche in der Außenkontur können gleich oder unterschiedlich voneinander ausgebildet sein. So können die Länge der Abschnitte und/ oder die Radien der Abschnitte in allen Sicherungsmittelkontaktbereichen gleich oder unterschiedlich ausgebildet sein. Somit kann der jeweilige Sicherungsmittelkontaktbereich auf die Ausbildung der Nutwand angepasst werden. Vorteilhafterweise kann der Sicherungsmittelkontaktbereich derart angepasst werden, dass sich der Kontaktbereich zwischen dem Sicherungsmittel und der Nutwand erhöht.

[0015] In einer vorteilhaften Ausführung ist der wenigstens eine Sicherungsmittelkontaktbereich derart auf der Außenkontur vorgesehen, dass bei einem Kontaktieren des Sicherungsmittels mit der Nutwand keine Selbsthemmung des Sicherungsmittels auftritt. Hierzu wird der Sicherungsmittelkontaktbereich in einem Bereich der Außenkontur derart ausgebildet, dass sich bei einem Kontaktieren des Sicherungsmittels mit der Nutwand der Nutkontaktbereich in einem Bereich der Nutwand ausbildet, der sich außerhalb eines Selbsthemmungsbereichs befindet.

[0016] Der Nutkontaktbereich liegt insbesondere außerhalb des Selbsthemmungsbereichs, wenn ein Neigungswinkel zwischen einer Tangente an der Nutwand und einer Geraden, die senkrecht zu einer Verbindungsgeraden zwischen der Rotorachse und einem Nutmittelpunkt steht, größer ist als der arcus tangens des Reibwertes im Kontaktbereich. Infolge einer Vermeidung einer Selbsthemmung des Sicherungsmittels in der Nut werden vorteilhafterweise hohe Kräfte in dem Sicherungsmittel und damit im Schaufelfuß aufgrund einer Verklemmung des Sicherungsmittels in der Nut vermieden. Eine Verklemmung des Sicherungsmittels kann in der Nut beispielsweise aufgrund einer Änderung der Nutform durch eine Ausdehnung des Rotors infolge beispielsweise einer Temperaturänderung erfolgen.

[0017] Als Selbsthemmung wird im Sinne der Erfindung die Hemmung einer Bewegung des Sicherungsmittels durch Reibung zwischen dem Sicherungsmittel und der Nutwand verstanden. Dabei tritt keine Selbsthemmung auf, wenn die Haftreibung des Sicherungsmittels überschritten wird. Die Selbsthemmung hängt im Wesentlichen von dem zuvor genannten Neigungswinkel der Nutwand und einem Reibwert des Nutkontaktbereichs ab. So liegt eine Selbsthemmung vor, wenn eine Tangente an der Nutwand mit der Geraden, die senkrecht zu der Verbindungsgerade zwischen der Rotorachse und dem Nutmittelpunkt steht, einen Winkel bildet, dessen Tangens kleiner oder gleich dem Reibwert ist.

[0018] Das Sicherungsmittel kann aus einem elastischen Material bestehen und/ oder einen elastischen Bereich aufweisen. Der elastische Bereich kann beispielsweise durch eine wellenförmige Ausbildung des Sicherungsmittels in Rotorachsrichtung ausgebildet sein. Durch das elastische Material und/ oder den elastischen Bereich, insbesondere die wellenförmige Ausbildung des Sicherungsmittels, kann bei einem Stoßen des Sicherungsmittels gegen die Nutwand der Stoß des Sicherungsmittels gedämpft werden. Des Weiteren kann das Sicherungsmittel an seinen Enden in Rotorachsrichtung umklappbare Befestigungsmittel, insbesondere eine oder mehrere Laschen, aufweisen. Mittels der Befestigungsmittel des Sicherungsmittels kann das axiale Sichern der Schaufel auf einfache Weise sichergestellt werden.

[0019] Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen und dem Ausfiihrungsbeispiel. Hierzu zeigt die einzige:

Figur 1: einen Ausschnitt eines Querschnitts des Rotors einer Turbomaschine mit einer Nut und einem Sicherungsmittel gemäß einer Ausführung der Erfindung.



[0020] In dem in Figur 1 gezeigten Ausschnitt eines Querschnitts einer Turbomaschine 1 ist eine einzige der in Umfangsrichtung eines Rotors 10 der Turbomaschine 1 nebeneinander angeordneten Nuten 11 dargestellt. Die Nut 11 erstreckt sich in einer Rotorachsrichtung und ist im Nutachsnormalquerschnitt im zur Rotorachse M nahen Bereich ellipsenförmig ausgebildet. Die Nut 11 weist eine Nutwand auf, die aus einem Nutgrund 33 und zwei Nutseiten 34 besteht. Die Nutseiten 34 sind mit dem jeweiligen Ende des Nutgrunds 33 verbunden und erstrecken sich von dem Nutgrund 33 in Richtung zu einer Rotoraußenseite 13. Der Nutgrund 33 entspricht dabei der Seite der Ellipse, die den größten Krümmungsradius aufweist.

[0021] Des Weiteren ist in Figur 1 ein Teil eines Schaufelfußes 12 einer nicht dargestellten Schaufel gezeigt, der wenigstens teilweise in der Nut 11 angeordnet und mit einem nicht gezeigten Schaufelblatt verbunden ist. In der Nut 11 ist zwischen dem Schaufelfuß 12 und dem Rotor 10 ein Sicherungsmittel 20 vorgesehen. Das Sicherungsmittel 20 ist an seiner zum Schaufelfuß 12 weisenden Seite mit diesem derart verbunden, dass sich zwischen der zum Nutgrund 33 weisenden Außenkontur 24 des Sicherungsmittels 20 und dem Nutgrund 33 ein Spalt 30 ausbildet.

[0022] Das Sicherungsmittel 20 weist an seiner zum Nutgrund 33 weisenden Außenkontur 24 zwei gekrümmte Sicherungsmittelkontaktbereiche 21 und einen geraden Abschnitt 23 au£ Die Sicherungsmittelkontaktbereich 21 sind bezogen auf eine Sicherungsmittelachse Q, die quer zu einer Rotorachse M verläuft, an gegenüberliegenden Seiten des Sicherungsmittels 20 angeordnet. Der gerade Abschnitt 23 ist zwischen den beiden Sicherungsmittelkontaktbereichen 21 vorgesehen und an seinen Enden mit dem jeweiligen Sicherungsmittelkontaktbereich 21 verbunden.

[0023] Die Sicherungsmittelkontaktbereiche 21 weisen jeweils drei Abschnitte mit unterschiedlichen Radien R1, R2, R3 auf, wobei ein erster Abschnitt einen ersten Radius R1, ein zweiter Abschnitt einen zweiten Radius R2 und ein dritter Abschnitt einen dritten Radius R3 aufweist. Dabei entspricht der zweite Radius R2 des zweiten Abschnitts des Sicherungsmittelkontaktbereichs 21 einem Krümmungsradiusmittelwert eines Nutkontaktbereichs 31 der Nutwand, der dem entsprechenden Sicherungsmittelkontaktbereich 21 gegenüberliegt. Des Weiteren ist der zweite Radius R2 größer als der erste und dritte Radius R1, R3. Der zweite Abschnitt mit dem Radius R2 des Sicherungsmittelkontaktbereichs 21 ist zwischen dem ersten Abschnitt mit dem Radius R1 und dem dritten Abschnitt mit dem Radius R3 angeordnet und ist länger ausgebildet als der erste und zweite Abschnitt des Sicherungsmittelkontaktbereichs 21.

[0024] Die beiden Sicherungsmittelkontaktbereiche 21 sind an der Außenkontur 24 des Sicherungsmittels 20 derart angeordnet, dass sie den Nutkontaktbereich 31 in einem Bereich des Nutgrunds 33 und/ oder der Nutseiten 34 kontaktieren, der sich außerhalb eines Selbsthemmungsbereichs des Sicherungsmittels 20 befindet. Ein Kontaktieren des Nutgrunds 33 und/ oder der Nutseiten 34 durch das Sicherungsmittels 20 kann beispielsweise erfolgen, wenn die Schaufeln in radialer Richtung zu der Rotorachse M schwingen und/ oder sich die Nutform aufgrund einer Temperaturänderung, insbesondere Temperaturerhöhung, des Rotors 10 verändert.

[0025] Der Nutkontaktbereich 31 liegt in einem Bereich des Nutgrunds 33 und/ oder der Nutseiten 34, in dem ein Neigungswinkel α zwischen einer Tangente T des Nutgrunds 33 bzw. der Nutseite 34 und einer Geraden G, die senkrecht zu einer Verbindungsgeraden zwischen dem Nutmittelpunkt und der Rotorachse M ist, größer als 30° ist. Dies verhindert eine Selbsthemmung, da der arcus tangens des Reibwertes µ=0,5 der Kontaktpaarung Sicherungsmittel-Nutwand 30° beträgt.

Bezugszeichenliste



[0026] 
1
Turbomaschine
10
Rotor
11
Nut
12
Schaufelfuß
13
Rotoraußenseite
20
Sicherungsmittel
21
Sicherungsmittelkontaktbereich
23
gerade Abschnitt
24
Außenkontur
30
Spalt
31
Nutkontaktbereich
33
Nutgrund
34
Nutseite
G
Gerade
M
Rotorachse
Q
Sicherungsmittelachse
R1
erster Radius
R2
zweiter Radius
R3
dritter Radius
T
Tangente
α
Neigungswinkel



Ansprüche

1. Sicherungsmittel (20) zur axialen Sicherung eines Schaufelfußes (12) einer Schaufel, in einer Nut (11) eines Rotors (10) einer Turbomaschine (1), wobei die einer Nutwand, insbesondere einem Nutgrund (33), der Nut (11) zugewandte Außenkontur (24) des Sicherungsmittels (20) zumindest bereichsweise gekrümmt ist, dadurch gekennzeichnet, dass diese Außenkontur (24) bereichsweise unterschiedliche Radien (R1, R2, R3) aufweist.
 
2. Sicherungsmittel (20) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass diese Außenkontur (24) wenigstens zwei, insbesondere wenigstens drei, unterschiedliche Radien (R1, R2, R3) aufweist.
 
3. Sicherungsmittel (20) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenkontur (24) drei unterschiedliche Radien (R1, R2, R3) aufweist, wobei ein zweiter Radius (R2), der zwischen einem ersten und einem zweiten Radius (R1, R2) angeordnet ist, größer ist als der erste und/ oder dritte Radius (R1, R3).
 
4. Sicherungsmittel (20) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein erster und/ oder dritter Abschnitt der Außenkontur (24) mit dem ersten bzw. dritten Radius (R1, R3) kürzer ist als ein zweiter Abschnitt der Außenkontur (24) mit dem zweiten Radius (R2).
 
5. Sicherungsmittel (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Radius der Außenkontur (24), insbesondere der zweite Radius (R2), wenigstens im Wesentlichen einem Radius der Nutwand, insbesondere des Nutgrunds (33), insbesondere einem Krümmungsradiusmittelwert eines Nutkontaktbereichs (31, 32), entspricht.
 
6. Sicherungsmittel (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Abschnitte der Außenkontur (24) mit unterschiedlichen Radien (R1, R2, R3) wenigstens teilweise einen Sicherungsmittelkontaktbereich (21, 22) bilden, der dazu vorgesehen ist, mit einem Nutkontaktbereich (31, 32) der Nutwand in Kontakt gebracht zu werden.
 
7. Sicherungsmittel (20) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Sicherungsmittelkontaktbereich (21, 22) derart ausgebildet ist, dass der Kontaktbereich zwischen dem Sicherungsmittel (20) und der Nutwand, insbesondere des Nutgrunds (11), außerhalb eines Selbsthemmungsbereichs liegt.
 
8. Sicherungsmittel (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungsmittel (20) als Sicherungsblech ausgebildet ist.
 
9. Sicherungsmittel (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungsmittel (20) aus einem elastischen Material besteht oder einen elastischen Bereich aufweist.
 
10. Turbomaschine (1), insbesondere Gas- oder Dampfturbine, dadurch gekennzeichnet, dass die Turbomaschine (1) ein Sicherungsmittel (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche aufweist.
 


Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.


1. Sicherungsmittel (20) zur axialen Sicherung eines Schaufelfußes (12) einer Schaufel in einer Nut (11) eines Rotors (10) einer Turbomaschine (1), wobei die einer Nutwand, insbesondere einem Nutgrund (33), der Nut (11) zugewandte Außenkontur (24) des Sicherungsmittels (20) zumindest bereichsweise gekrümmt istund bereichsweise unterschiedliche Radien (R1, R2, R3) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenkontur (24) drei unterschiedliche Radien (R1, R2, R3) aufweist, wobei ein zweiter Radius (R2), der zwischen einem ersten und einem zweiten Radius (R1, R2) angeordnet ist, größer ist als der erste und/ oder dritte Radius (R1, R3).
 
2. Sicherungsmittel (20) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein erster und/ oder dritter Abschnitt der Außenkontur (24) mit dem ersten bzw. dritten Radius (R1, R3) kürzer ist als ein zweiter Abschnitt der Außenkontur (24) mit dem zweiten Radius (R2).
 
3. Sicherungsmittel (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Radius der Außenkontur (24), insbesondere der zweite Radius (R2), wenigstens im Wesentlichen einem Radius der Nutwand, insbesondere des Nutgrunds (33), insbesondere einem Krümmungsradiusmittelwert eines Nutkontaktbereichs (31), entspricht.
 
4. Sicherungsmittel (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Abschnitte der Außenkontur (24) mit unterschiedlichen Radien (R1, R2, R3) wenigstens teilweise einen Sicherungsmittelkontaktbereich (21) bilden, der dazu vorgesehen ist, mit einem Nutkontaktbereich (31) der Nutwand in Kontakt gebracht zu werden.
 
5. Sicherungsmittel (20) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Sicherungsmittelkontaktbereich (21) derart ausgebildet ist, dass der Kontaktbereich zwischen dem Sicherungsmittel (20) und der Nutwand, insbesondere des Nutgrunds (11), außerhalb eines Selbsthemmungsbereichs liegt.
 
6. Sicherungsmittel (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungsmittel (20) als Sicherungsblech ausgebildet ist.
 
7. Sicherungsmittel (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungsmittel (20) aus einem elastischen Material besteht oder einen elastischen Bereich aufweist.
 
8. Turbomaschine (1), insbesondere Gas- oder Dampfturbine, dadurch gekennzeichnet, dass die Turbomaschine (1) ein Sicherungsmittel (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche aufweist.
 




Zeichnung







Recherchenbericht










Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente