[0001] Die Erfindung betrifft einen Blistergurt zur Aufnahme von medizinischen und/oder
pharmazeutischen und/oder nahrungsergänzenden Produkten, umfassend einen aufrollbaren,
in einzelne Blisterabschnitte teilbaren Produktträger, wobei der einbahnig ausgebildete
Produktträger in seiner Förderrichtung F hintereinander einzelne die Teilung T des
Blistergurtes definierende Nester zur Aufnahme vereinzelter Produkte aufweist, sowie
eine folienartige Abdeckung zum Schließen der Nester, derart, dass jedes Produkt innerhalb
eines Nests verschlossen angeordnet ist.
[0002] Derartige Blistergurte kommen insbesondere bei der Herstellung patientenindividueller
Verpackungen zum Einsatz. Solche Verpackungen können manuell oder auch automatisiert
hergestellt werden. Dabei werden von einzelnen aufgerollten Blistergurten, die vorzugsweise
jeweils mit einem Produkttyp bestückt sind, Abschnitte mit einem einzelnen Produkt
oder mehreren Produkten abgerollt, vom Blistergurt getrennt und auf einem Substrat
positioniert und ggf. z.B. durch Kleben oder dergleichen befestigt. Üblicherweise
ist der Blistergurt sandwichartig zwischen dem Substrat und einem Deckelelement angeordnet.
Das Deckelelement weist Öffnungen auf, durch die die Nester mindestens teilweise heraus
ragen. Das Substrat ist im Bereich der Produkte mit Perforationen versehen, so dass
die Produkte beim Entnehmen der Produkte durch die folienartige Abdeckung des Blistergurtes
und durch das partiell geschwächte Material des Substrats hindurch gedrückt werden,
indem Druck auf die Nester ausgeübt wird.
[0003] Bekannte Blistergurte, wie sie beispielsweise in der
US 6,244,442 B1 beschrieben werden, sind für jedes Produkt bzw. jeden Produkttyp individuell mit
einem einstufigen Nest ausgebildet. So weisen die Blistergurte und insbesondere auch
die zur Aufnahme der Produkte ausgebildeten Nester von Produkt zu Produkt bzw. von
Produkttyp zu Produkttyp in Abhängigkeit der Produktgeometrie unterschiedliche Geometrien
auf. Konkret unterscheiden sich beispielsweise die Nester von Tabletten von denen
von Oblongs oder von Kapseln in Form und Größe. Entsprechend weisen auch die jeweils
ein Produkt tragenden Blisterabschnitte unterschiedlicher Blistergurte unterschiedliche
Längen und/oder Breiten auf. Das bedeutet anhand eines Beispiels, dass ein Blistergurt
für das Produkt A an das Produkt A angepasste Nester aufweist, während ein Blistergurt
für das Produkt B, das eine vom Produkt A abweichende Geometrie aufweist, an das Produkt
B angepasste Nester aufweist, wobei z.B. die Blisterabschnitte des die Produkte A
tragenden Blistergurts länger sind als die Blisterabschnitte des die Produkte B tragenden
Blistergurts. Des Weiteren weisen die Nester üblicherweise einen einzigen, einstufigen
Aufnahmeraum für jedes Produkt auf. Das bedeutet, dass das Nest bzw. der Aufnahmeraum
ausschließlich produktspezifisch und individualisiert ausgebildet ist. Mit anderen
Worten entspricht die Größe der Öffnung zum Ausdrücken bzw. Austreten des Produktes
aus dem Nest der Größe des Produktes.
[0004] Aus der
WO 99/01101 A2 ist z.B. ein im Schnitt oval geformtes Nest für Blister bekannt, welches höher und
weiter als ein in diesem aufgenommenes Produkt ist. Das Nest ist zum Erleichtern des
Ausdrückens eines Produkts aus dem Nest mehrfach gestuft mit einer Mehrzahl umlaufender
Absätze ausgebildet. Durch die Vielzahl der umlaufenden Absätze soll der Effekt gewährleistet
werden, dass bei einem fortgesetzten Drücken gegen die Außenfläche des obersten Absatzes
des Nest zum Zerknittern tendiert und die nachfolgenden, unteren Absätze nach und
nach einknickend zusammen geschoben werden. Die
US 4 574 954 befasst sich mit einem Blistergurt, der im Schnitt rautenförmige Nester aufweist,
die jeweils einen einstufig ausgebildeten Aufnahmeraum umfassen. Zusätzlich zu dem
das Produkt aufnehmenden Aufnahmeraum ist jedem Nest ein Ausdrückhof zugeordnet, der
ausgehend von der den Aufnahmeraum abdeckenden Abdeckung hinter dem Aufnahmeraum liegt.
[0005] Die bisher bekannten Blistergurte sind aus verschiedenen Gründen in der Handhabung
sowohl bei der vorzugsweise automatischen Bestückung auf ein Substrat als auch beim
Ausdrücken aus dem Nest nachteilig. Durch die unterschiedlichen Geometrien der Blistergurte
bzw. der Blisterabschnitte ist eine automatisierte Bestückung nur mit erheblichem
Mess- und Steuerungsaufwand möglich. Anders ausgedrückt muss der Bestückkopf eines
Bestückautomaten jeweils individuelle Abholpositionen für die von dem Blistergurt
abgetrennten Blisterabschnitte ansteuern. Dies führt zu einer erhöhten Bestückzeit
sowie zu einer Erhöhung der Anzahl der Bestückungsfehler, was gerade bei der Herstellung
patientenindividueller Verpackungen zu vermeiden ist. Des Weiteren bedingen die unterschiedlichen
Geometrien der Nester eine entsprechende Anpassung insbesondere der Deckelelemente.
Genauer erfordern individuelle Nestgrößen individuelle Öffnungen bzw. Ausstanzungen
in den Deckelelementen, was zu einer erhöhten Anzahl von Deckelelementformaten führt.
Neben den zusätzlichen Kosten für die unterschiedlichen Deckelelemente existiert auch
ein logistisches Problem, nämlich die unterschiedlichen Deckelelementformate im Bereich
der Bestückungsautomaten zu bevorraten. Ein weiteres Problem der produktspezifischen,
individualisierten Nestgrößen besteht darin, dass kleine Produkte auch nur einem kleinen
Nest zugeordnet sind. Das führt aufgrund der geringen Andrückfläche dazu, dass beim
Ausdrücken der Produkte aus dem Nest ein erhöhter Kraftaufwand erforderlich ist, der
nicht von allen Anwendern/Patienten aufgebracht werden kann. Auch durch die Tatsache,
dass die Produkte in den bekannten Nestern der Größe der Öffnung entsprechen, wird
das Ausdrücken erschwert, da die die Nester verschließende Abdeckung eine große Spannung
bzw. Haltekraft aufweist, die überwunden werden muss. Diese Spannung bzw. Haltekraft
ist umso größer, je kleiner der überspannte Querschnitt bzw. die überspannte Öffnung
ist. Das Ausdrücken wird des Weiteren auch dadurch erschwert, dass das Gurtmaterial
für den Blistergurt dicker ist, je kleiner das Nest ist. Ein weiterer Nachteil der
bekannten Blistergurte besteht darin, dass innerhalb der Nester große, nicht durch
die Produkte ausgefüllte Freiräume bestehen, so dass es zu einer unzureichenden Haltbarkeit
der Produkte infolge eines Lufteinschlusses kommen kann.
[0006] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Blistergurt zu schaffen, der
eine verbesserte Handhabung bei der automatisierten Herstellung von Verpackungen einerseits
und beim "Bedienen" andererseits gewährleistet.
[0007] Die Aufgabe wird durch einen Blistergurt mit den eingangs genannten Merkmalen erfindungsgemäß
dadurch gelöst, dass jedes Nest einen zweistufig ausgeformten Aufnahmeraum mit einer
von der Produktgeometrie unabhängigen Vertiefung und einer von der Produktgeometrie
abhängigen Vertiefung aufweist, wobei die Tiefe D der produktunabhängigen Vertiefung
ausgehend von der Abdeckung einerseits mindestens so groß ist, dass der Blistergurt
entlang der produktunabhängigen Vertiefung mechanisch seitlich führbar ist, und andererseits
geringer ist als die Dicke des kleinsten innerhalb des Nests aufzunehmenden Produkts.
Diese Ausgestaltung stellt auf überraschend einfache Weise sicher, dass eine Standardisierung
der Nester erreicht wird, die zum einen zu einer verbesserten automatischen Handhabung
bei der Herstellung einer Verpackung und zum anderen zu einer verbesserten Handhabung
bei der "Bedienung" führt. Die Handhabung bei der "Bedienung" wird insbesondere durch
den erfindungsgemäß erreichten Doppeleffekt der Ausdrückhilfe erleichtert. Zum einen
sorgt der längere Hebel bei jedem Produkt beim Ausdrücken für geringere Ausdrückkräfte.
Zum anderen führt die Ausformung des Nests und insbesondere der produktunabhängigen
Vertiefung zu einer Verdünnung der Nestwandung, so dass der Eindrückwiderstand gesenkt
wird.
[0008] Eine bevorzugte Ausführung sieht vor, dass die produktunabhängige Vertiefung in ihrem
parallel zur Abdeckung verlaufenden Querschnitt größer ist als die produktabhängige
Vertiefung, so dass das Ausdrücken und damit die Handhabung vereinfacht ist. Der Querschnitt
parallel zur Abdeckung bedeutet in diesem Zusammenhang nichts anderes als die Draufsicht
auf die Vertiefung in der Ebene der Abdeckung.
[0009] Eine zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die
produktunabhängige Vertiefung in ihrer parallel zur Abdeckung verlaufenden Querschnittsgeometrie
für alle Produkte identisch ist. Dadurch wird erreicht, dass die produktunabhängige
Vertiefung einerseits, die auch als standardisierter Vorhof bezeichnet wird, und die
produktabhängige Vertiefung andererseits, die auch als Produkthof bezeichnet wird,
die Aufnahme von Produkten unterschiedlicher Produktgeometrien in einen Standardblister
gewährleisten, so dass für alle zu bevorratenden Produkte z.B. identische Deckelelemente
einsetzbar sind, wodurch die Herstellkosten reduziert werden können. Ein weiterer
Vorteil der erfindungsgemäßen Ausführung besteht darin, dass der logistische Aufwand
reduziert werden kann, da die Vielfalt der für die Produktion notwendigen Elemente/Teile,
nämlich z.B. gemeinsame Deckelelemente für alle Produkte, verringert wird.
[0010] Eine bevorzugte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass die Tiefe D der
produktunabhängigen Vertiefung mindestens 1,2mm und maximal 2,5mm beträgt. Durch die
Mindesttiefe der produktunabhängigen Vertiefung von 1,2mm wird sichergestellt, dass
die Blistergurte mechanisch noch führbar sind. Anders ausgedrückt bildet der vertikal
zur Förderebene gerichtete Seitenrand der Vertiefung ein Führungsmittel während des
Transports bzw. während der Förderung der Blistergurte, wobei die Mindesthöhe des
Seitenrandes, die der Tiefe D der Vertiefung entspricht, ein seitliches Ausweichen
der Blistergurte beim Transport bzw. bei der Förderung wirksam verhindert. Die Maximaltiefe
der produktunabhängigen Vertiefung stellt sicher, dass Produkte nach dem Befüllen
des Nests innerhalb der produktabhängigen Vertiefung liegen und nicht versehentlich
in den Bereich zwischen der produktunabhängigen Vertiefung und der Abdeckung gelangen.
Anders ausgedrückt werden die Produkte innerhalb der produktabhängigen Vertiefung
durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung bzw. Ausbildung der produktunabhängigen Vertiefung
quasi fixiert.
[0011] Eine weitere zweckmäßige Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, dass der parallel
zur Abdeckung verlaufende Querschnitt der produktunabhängigen Vertiefung geometrisch
zur Aufnahme unterschiedlichster Produkttypen ausgebildet und eingerichtet ist. Dadurch
wird sichergestellt, dass die Befüllung der einzelnen Nester mit Produkten unterschiedlicher
Produktgeometrien mit einer geringen Anzahl von Nestgeometrien erreichbar ist. Dadurch
reduziert sich die erforderliche Anzahl von Formatteilen bei der Herstellung bzw.
Ausformung der Nester.
[0012] Vorteilhafterweise entspricht der parallel zur Abdeckung verlaufende Querschnitt
der produktunabhängigen Vertiefung einer Raute mit abgerundeten Ecken. Man könnte
den äußeren Rand der Fläche der produktunabhängigen Vertiefung auch mit einem Oval
und einem zentral überlagerten Kreis beschreiben, wobei die Übergänge zwischen der
Ovalbahn und der Kreisbahn geglättet sind. Diese spezielle Geometrie der produktunabhängigen
Vertiefung stellt sicher, dass unterschiedlichste Produkte, also z.B. maximal runde
flache oder ballige Tabletten aber auch maximal große Tabletten in Oblong- oder Kapselform
in einem Blistergurt verblisterbar sind. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass
die erfindungsgemäße Ausgestaltung und Anordnung der produktunabhängigen Vertiefung
zur Platzersparnis in Breite und Länge des Blistergurtes führt, da eine platzoptimierte
Ausrichtung der produktunabhängigen Vertiefung gewährleistet ist.
[0013] Vorteilhafterweise sind die geometrischen Abmessungen des Blistergurts bzw. der Blisterabschnitte
produktunabhängig, so dass bei der Herstellung von Verpackungen aus mehreren Blistergurten
mit unterschiedlichen Produkten ein gemeinsamer Standard existiert, der die Produktion
wesentlich vereinfacht. Unabhängig vom Produkt bzw. der Produktgeometrie ist eine
definierte Abholposition erreichbar, so dass der Mess- bzw. Steuerungsaufwand vermieden
bzw. stark reduziert wird.
[0014] Vorzugsweise ist jedem Nest eine erste Positionierungshilfe zugeordnet, wobei die
Lage der Positionierungshilfe zum Nest fix ist. Mit der Positionierungshilfe kann
die Positionierung und Ansteuerung der Blistergurte bzw. der Blisterabschnitte beispielsweise
an Bestückautomaten oder dergleichen verbessert werden.
[0015] In einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist jedem Nest bzw. jedem Blisterabschnitt
eine Codierung zugeordnet. Diese Codierung ermöglicht die "nestgenaue" Identifizierung
der in den Nestern enthaltenen Produkte, wodurch eine Fehlbestückung verhindert wird.
[0016] Weitere zweckmäßige oder vorteilhafte Merkmale und Weiterbildungen ergeben sich aus
den Unteransprüchen und der Beschreibung. Besonders bevorzugte Ausführungsformen werden
anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf einen einbahnigen Blistergurt,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform eines Blistergurts,
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform eines Blistergurts,
- Fig. 4
- eine Draufsicht auf ein mit mehreren Blisterabschnitten bestücktes Substrat,
- Fig. 5
- eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen zweistufigen Nests im Schnitt mit einer
Tablette,
- Fig. 6
- eine Seitenansicht eines weiteren Nests im Schnitt mit einem Oblong,
- Fig. 7
- eine Vorderansicht des Nests gemäß Figur 6,
- Fig. 8
- eine Seitenansicht eines weiteren Nests im Schnitt mit einer Kapsel,
- Fig. 9
- eine Vorderansicht des Nests gemäß Figur 8,
- Fig. 10
- eine Seitenansicht auf die von der Produktgeometrie unabhängige Vertiefung,
- Fig. 11
- eine Draufsicht auf die Vertiefung gemäß Figur 10,
- Fig. 12
- eine Seitenansicht eines Blisterabschnitts mit drei zweistufig ausgebildeten Nestern
im Schnitt, und
- Fig. 13
- eine Draufsicht auf den Blisterabschnitt gemäß Figur 12.
[0017] Die Erfindung betrifft unterschiedliche Varianten von Blistergurten, die besonders
geeignet sind, zu einer patientenindividuellen Verpackung zusammengestellt zu werden.
[0018] Ein erfindungsgemäßer Blistergurt 10, wie er in Figur 1 dargestellt ist, dient zur
Aufnahme von medizinischen und/oder pharmazeutischen und/oder nahrungsergänzenden
Produkten 11. Die Produkte 11 können als Tabletten, Oblongs, Kapseln oder in anderer
üblicher Darreichungsform ausgebildet sein. Die Blistergurte 10, die grundsätzlich
einbahnig ausgebildet sind, umfassen einen aufrollbaren Produktträger 12, der üblicherweise
aus Polyvinylchlorid (PVC) oder einem Werkstoff mit vergleichbaren Eigenschaften besteht
und in einzelne Blisterabschnitte 13 teilbar ist.
[0019] In Förderrichtung F des Blistergurts 10 bzw. des Produktträgers 12, wobei sich die
Förderrichtung F insbesondere auf das Abrollen bei einer vorzugsweise automatisierten
Bestückung bezieht, weist der Produktträger 12 hintereinander einzelne Nester 14 auf,
die zur Aufnahme vereinzelter Produkte 11 dienen. Die Nester 14 bzw. deren Abstände
zueinander, die die Teilung T des Blistergurtes 10 definieren, sind mit einer folienartigen
Abdeckung 15, die bevorzugt aus Aluminium oder einem Werkstoff mit vergleichbaren
Eigenschaften bestehen, verschlossen, so dass jedes einzelne Produkt 11 innerhalb
des Nests 14 gegenüber der Umgebung vollständig abgeschirmt ist.
[0020] Jeder Blistergurt 10, unabhängig von der Art der Befüllung bzw. der den Nestern 14
zugeordneten Produkte 11, weist eine Teilung T, also den Abstand von Nestmittelpunkt
zu Nestmittelpunkt, auf. Bevorzugt ist ein Blisterabschnitt 13 rechteckformig ausgebildet.
Die Länge L eines Blisterabschnitts 13, also die seitliche Kantenlänge eines ein Produkt
11 tragenden Blisterabschnitts 13, in Förderrichtung F ist üblicherweise länger als
die Breite B des Blistergurts 10. Selbstverständlich kann ein Blisterabschnitt 13
auch andere Formen aufweisen. Beispielsweise kann die Länge L der Breite B des Blistergurtes
10 entsprechen, so dass die Blisterabschnitte 13 quadratisch geformt sind.
[0021] Dabei sind die geometrischen Abmessungen des Blistergurts 10 bzw. der einzelnen Blisterabschnitte
13 produktunabhängig. Anders ausgedrückt weisen die Blistergurte 10 bzw. Blisterabschnitte
13 für alle unterschiedlichen Produkte 11 gemeinsame, standardisierte Abmessungen
auf. Jeder Blisterabschnitt 13 weist genau ein einziges Nest 14 auf, das zur Aufnahme
eines einzigen Produkts 11 ausgebildet ist. Selbstverständlich lassen sich auch mehrere
miteinander zu einem Blisterabschnittstrang verbundene Blisterabschnitte 13 vom Blistergurt
10 abtrennen. Die Nester 14 sind auf jedem bzw. in jedem Blisterabschnitt 13 zentrisch
ausgerichtet. Das bedeutet, dass der Mittelpunkt eines Nests 14 über bzw. auf dem
Mittelpunkt eines Blisterabschnitts 13 liegt. Andere Positionen der Nester 14 auf
dem Blisterabschnitt 13 sind jedoch ebenfalls möglich.
[0022] Optional ist zwischen den Nestern 14 eine Positionierungshilfe 17 ausgebildet. Die
Positionierungshilfe 17 kann zwischen zwei Nestern 14 in Förderrichtung F des Blistergurts
10 ausgebildet sein, wobei die Positionierungshilfe 17 im vorliegenden Beispiel ein
Loch ist. Die Ausbildung und die Lage der Positionierungshilfe 17 kann selbstverständlich
variieren. Als Positionierungshilfe 17 kommen nämlich auch andere insbesondere optisch
erkennbare bzw. lesbare Markierungen bzw. Kennzeichnungen in Frage. Vorzugsweise ist
das Loch jedoch bezogen auf die Breite B des Blistergurtes 10 stets in einer definierten
und gleich bleibenden Position relativ zum Nest 14 angeordnet. Das Loch kann z.B.
bezogen auf die Breite B des Blistergurtes 10 mittig angeordnet sein. Des Weiteren
kann zwischen benachbarten Blisterabschnitten 13 quer zur Förderrichtung F eine Perforation
18 oder dergleichen verlaufen. Die Perforation 18 kann durch Materialschwächung z.B.
durch Lochperforation, Materialreduzierung etc. gebildet sein. Vorzugsweise erstreckt
sich die Perforation 18 über die gesamte Breite B des Blistergurts 10, kann sich aber
auch nur teilweise über die Breite B erstrecken. In der gezeigten Ausführungsform
verläuft die Perforation 18 durch das Loch.
[0023] Seitlich in Förderrichtung F kann der Blistergurt 10 wahlweise perforationsfrei ausgebildet,
wie in den Figuren 1 und 2 dargestellt, oder mit einer Perforation 19, wie in Figur
3 dargestellt, versehen sein. Die Perforation 19 kann einseitig oder beidseitig ausgebildet
sein und dient dem geführten Transport der Blistergurte 10 beispielsweise in Bestückautomaten.
Die Perforation 18 zum Trennen einzelner Blisterabschnitte 13 voneinander beispielsweise
mittels eines theoretischen Trennschnitts mit einer Klinge kann, wie die Figur 2 zeigt,
auch als Perforationsbereich 20 ausgebildet sein. Durch einen Doppelschnitt bzw. einen
Schnitt mit einem Doppelmesser wird beim Trennen der Blisterabschnitte 13 jeder Blisterabschnitt
13 um einen kleinen Betrag in seiner Länge L gekürzt, wodurch eine optimierte und
überschneidungsfreie Platzierung der Blisterabschnitte 13 auf einem Substrat 21 oder
dergleichen erreicht werden kann. Wie der Figur 4 zu entnehmen ist, können diverse
Blisterabschnitte 13 bzw. daraus gebildete Blisterabschnittstränge 22 mit unterschiedlichen
Produkten 11 in Längs- und/oder Querrichtung auf dem Substrat 21 platziert sein. Durch
die konstanten und/oder identischen Teilungs- und Breitenverhältnisse aller Blisterabschnitte
13 befinden sich alle Nester 14 mit den unterschiedlichsten Produkten 11 an definierten
und standardisierten Positionen, derart, dass trotz der unterschiedlichen Produkte
11 ein einheitliches Format für ein (nicht dargestelltes) Deckelelement verwendbar
ist. Durch die Möglichkeit der Schachtelung in Längs- und Querrichtung ist eine Platz
sparende Anordnung der Blisterabschnittstränge 22 auf dem Substrat 21 gewährleistet.
Diese Schachtelung ist sowohl mit quadratischen als auch mit rechteckigen oder anderweitig
geformten Blisterabschnitten 13 bzw. entsprechenden Blisterabschnittsträngen 22 gewährleistet.
[0024] Die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Nester 14 selbst wird anhand der Figuren 5
bis 11, die unterschiedliche Nester 14 in verschiedenen Maßstäben zeigen, näher erläutert.
Jedes Nest 14 weist einen exakt zweistufig ausgeformten Aufnahmeraum 23 auf. Das bedeutet,
dass der Produktträger 12 im Bereich jedes Nests 14 zwei Vertiefungen unterschiedlicher
Abmessungen aufweist. In der bevorzugten Ausführungsform ist das Nest 14 aus einer
von der Produktgeometrie unabhängigen Vertiefung 24 und einer von der Produktgeometrie
abhängigen Vertiefung 25 gebildet.
[0025] Die an die Produktgeometrie angepasste Vertiefung 25 ist ausgehend von der eine Ebene
E aufspannenden Abdeckung 15 hinter der von der Produktgeometrie unabhängigen Vertiefung
24 angeordnet. Dabei ist die produktunabhängige Vertiefung 24 in ihrem parallel zur
Abdeckung 15 verlaufenden Querschnitt (also in der Draufsicht) größer als die produktabhängige
Vertiefung 25 im entsprechenden Querschnitt. Innerhalb der Vertiefung 25, die produktspezifische
Abmessungen aufweist, ist das Produkt 11 zentriert bezogen auf das Nest 14 gehalten,
so dass der beim Ausdrücken der Produkte 11 ausgeübte Druck unmittelbar auf das Produkt
11 wirkt. Die produktunabhängige Vertiefung 24, die die Größe der Öffnung in einem
zugehörigen (nicht gezeigten) Deckelelement einer Verpackung bestimmt, ist in ihrer
Querschnittsgeometrie für alle Produkte 11 und alle Nester 14 identisch gewählt.
[0026] Die beiden Vertiefungen 24, 25 bilden somit den zweistufigen Aufnahmeraum 23. Anders
ausgedrückt bildet die produktunabhängige Vertiefung 24 einen universellen Vorhof,
während die produktabhängige Vertiefung 25 einen speziellen Produkthof bildet. Der
Tiefe D der produktunabhängigen Vertiefung 24 kommt eine besondere Bedeutung zu. Einerseits
ist die Tiefe D ausreichend groß, so dass der Blistergurt 10 entlang der produktunabhängigen
Vertiefung 24 mechanisch seitlich führbar ist. Andererseits ist die Tiefe D geringer
als die Dicke des kleinsten aufzunehmenden Produkts 11. Dabei kommt es insbesondere
auch auf die Dicke des Produkts 11 in seinem Randbereich an. Das bedeutet zum einen,
dass ein durch die Vertiefung 24 gebildeter, umlaufender Randabschnitt, der senkrecht
zur Ebene E steht, eine Höhe aufweist, die eine zuverlässige mechanische Führung entlang
des Randabschnitts erlaubt. Zum anderen ermöglicht die gewählte Tiefe D der Vertiefung
24 im Verhältnis zur Produktdicke ein sicheres Halten der Produkte 11 in der produktabhängigen
Vertiefung 25. Die Tiefe D liegt in einem ausgewählten Bereich von ca. 1,2mm bis 2,5mm
und beträgt bevorzugt 2mm. Geringfügige Abweichungen im Toleranzbereich sind allerdings
ebenfalls zugelassen.
[0027] Die Form der produktunabhängigen Vertiefung 24 ist ebenfalls von besonderer Bedeutung,
wobei die Form selbständig oder in Verbindung mit dem ausgewählten Tiefenbereich der
Vertiefung 24 eigenständige Vorteile bietet. Mit der Form der Vertiefung 24 ist insbesondere
der parallel zur Abdeckung 15 verlaufende Querschnitt der produktunabhängigen Vertiefung
24 gemeint. Der Querschnitt ist in einem Schnitt parallel zur Ebene E geometrisch
zur Aufnahme unterschiedlichster Produkttypen ausgebildet und eingerichtet. Mit anderen
Worten beschreibt der äußere Rand der Vertiefung 24 im Querschnitt eine Form, die
derart optimiert ist, dass unterschiedlichste Produktformen und/oder Produktgrößen
in die entsprechend ausgebildete produktabhängige Vertiefung 25 aufgenommen werden
können. In Draufsicht entspricht die Vertiefung 24 einer Raute mit abgerundeten Ecken.
Um die Form des Querschnitts der Vertiefung 24 zu beschreiben, kann der äußere Rand
der Vertiefung 24 auch durch eine Ovalbahn mit einer zentral überlagerten Kreisbahn
beschrieben sein, wobei der Durchmesser des Kreises größer gewählt ist als die Nebenachse
des Ovals. Im Übergangsbereich der beiden geometrischen Körper ist die Bahn geglättet.
[0028] Die Form der produktunabhängigen Vertiefung 24 lässt sich auch wie folgt beschreiben.
Die insbesondere in Figur 11 dargestellte Außenkontur des zur Abdeckung 15 parallel
verlaufenden Querschnitts der produktunabhängigen Vertiefung 24 ist aus mehreren Teilabschnitten
zusammen gesetzt. Die Außenkontur der Vertiefung 24 wird von zwei sich rechtwinklig
kreuzenden Strecken a und b aufgespannt. Die Strecke a bildet die Längsachse des Querschnitts
der Vertiefung 24 und ist gegenüber einer sich in Längsrichtung des Blistergurts 10
erstreckenden Achse K um einen Winkel α geneigt. Der Winkel α beträgt zwischen 14°
und 21° ° und bevorzugt zwischen 16° und 18°, besonders bevorzugt zwischen 16,5° und
17,5°. Die Figur 11 ist eine schematische Darstellung einer Anordnung und Ausbildung
der Kontur des Vorhofs, wobei die Darstellung nicht maßstabsgetreu ist. Der in Figur
11 gezeigte Winkel α soll bei einer bevorzugten Ausführungsform etwa 16,7° betragen.
Eine Neigung in dem vorstehend angegebenen Bereich, insbesondere in dem bevorzugt
angegebenen Bereich und besonders in dem als besonders bevorzugt angegebenen Bereich,
ermöglicht es, auch längliche Produkte 11 in dem Nest 14 bei relativ kurzer Länge
L eines Blisterabschnitts 13 aufzunehmen. Bei einem Winkel α von etwa 16,7° wird eine
optimale Anordnung der Strecke a des Querschnitts der Vertiefung 24 des Blisterabschnitts
13 erreicht und eine noch einfache Befüllbarkeit des Nests 14 gewährleistet.
[0029] Die Strecke b bildet die Querachse des Querschnitts der Vertiefung 24 und ist rechtwinklig
zu der Strecke a angeordnet. Die Strecke a und die Strecke b schneiden sich gegenseitig
jeweils auf halber Länge der Strecke a bzw. b. Das Verhältnis der Länge der Strecke
b zu der Länge der Strecke a beträgt bevorzugt 0,55 bis 0,75 und besonders bevorzugt
0,6 bis 0,7. Bei diesen Verhältnissen, besonders bei dem besonders bevorzugten Verhältnis,
wird sowohl ein Aufnehmen von länglichen als auch von kreisrunden Produkten 11 mit
minimierten Freiräumen ermöglicht. Im in Figur 11 gezeigten Ausführungsbeispiel beträgt
das Verhältnis etwa 0,656, die Länge der Strecke a etwa 25,9mm und die Länge der Strecke
b etwa 17mm.
[0030] Jeweils endseitig der Strecke b bildet die aus Teilabschnitten zusammen gesetzte
Außenkontur der Vertiefung 24 einen Bogen mit einem Radius R
1 aus. Jeweils endseitig der Strecke a bildet die aus Teilabschnitten zusammengesetzte
Außenkontur der Vertiefung 24 einen Bogen mit einem Radius R
2 aus. Der Radius R
1 beträgt bevorzugt 6 bis 10mm, besonders bevorzugt 7 bis 9mm. Im in Figur 11 dargestellten
Ausführungsbeispiel beträgt der Radius R
1 etwa 8mm. Der Radius R
1 verhält sich im Verhältnis zum Radius R
2 in der Größenordnung von etwa 1,2 bis 1,3. Das bedeutet, dass der Radius R
2 zwischen 6mm und 7mm und bevorzugt etwa 6,5mm beträgt. Ein Radius R
1 in den vorstehend angegebenen Bereichen, besonders in dem besonders bevorzugten Bereich,
gewährleistet eine Aufnahme unterschiedlichster Produkte 11 bei gleichzeitig minimierten
Freiräumen in den Nestern 14. Dadurch werden nur minimale Luftmengen eingeschlossen,
was das so genannte "Shelf-life" erhöht. Im Ergebnis können im Nest 14 aufgenommene
Produkte 11 daher einen längeren Zeitraum vorrätig gehalten werden, ohne irgendwelche
Qualitätseinbußen befürchten zu müssen.
[0031] Weitere Teilabschnitte der zusammen gesetzten Außenkontur des Querschnitts der Vertiefung
24 bilden - neben den beiden Bögen mit den Radien R
1 an den Enden der Querachse (Strecke b) und den beiden Bögen mit den Radien R
2 an den Enden der Längsachse (Strecke a) - Abschnitte S von vier Tangenten, welche
zum einen an einen Bogen mit dem Radius R
1 und zum anderen an einen Bogen mit dem Radius R
2 angelegt sind. Die vorgenannten Abschnitte S erstrecken sich jeweils von dem Berührungspunkt
der entsprechenden Tagente mit dem Bogen mit dem Radius R
1 bis zu dem Berührungspunkt dieser Tangente mit dem Bogen mit dem Radius R
2. Die vorgenannte Außenkontur ergibt sich also aus einem Zusammensetzen von zwei einander
gegenüber liegenden Bögen mit einem Radius R
1 und zwei einander gegenüber liegenden Bögen mit einem Radius R
2 sowie vier diese Bögen miteinander verbindenden, geradlinigen Abschnitten S an das
Bogenpaar (der Radien R
1 und R
2) angelegter Tangenten.
[0032] Vorteilhaft ist ein geradliniger, einen Bogen mit dem Radius R
1 und einen Bogen mit dem Radius R
2 verbindender Abschnitt S parallel zur Längserstreckung des Blistergurts 10 oder des
Blisterabschnitts 13 angeordnet. Anders ausgedruckt verläuft mindestens ein Abschnitt
S parallel zum Seitenrand des Blistergurts 10. Bei einer solchen Anordnung eines verbindenden
Abschnitts S wird durch diesen Abschnitt S eine Wandung ausgebildet, welche zum Führen
des Blistergurts 10, beispielsweise entlang einer Befüllstation mit einer Führungsschiene
besonders gut geeignet ist. Hierbei wird infolge der relativ langen, von der Wandung
ausgebildeten Führungsfläche eine geringe Flächenpressung erzielt, welche erlaubt,
mit besonders dünnen Wandstärken zu arbeiten. Dies erlaubt wiederum einen geringen
Materialverbrauch. Werden die Radien R
1 und/oder R
2 derart vergrößert, so dass sie quasi bis zum Wegfall eines solchen verbindenden Abschnitts
S ineinander übergehen, erhöht sich zwar die Beschädigungsgefahr infolge erhöhter
Flächenpressung während des Förderns, jedoch kann dies durch entsprechende Wahl der
Wandungsstärken verringert werden.
[0033] Die quer zur Längserstreckung des Blistergurts 10 oder des Blisterabschnitts 13 projizierte
Länge d der Außenkontur des Querschnitts der Vertiefung 24 beträgt bevorzugt 22 bis
28mm, besonders bevorzugt 23 bis 27mm. Im in Figur 11 dargestellten Ausführungsbeispiel
beträgt die Länge d etwa 25mm. Die längs der Längserstreckung des Blistergurts 10
bzw. des Blisterabschnitts 13 projizierte Breite c der Außenkontur des Querschnitts
der Vertiefung 24 beträgt bevorzugt 14 bis 20mm, besonders bevorzugt 15,5 bis 18,5mm.
Im in Figur 11 dargestellten Ausführungsbeispiel beträgt die Breite c etwa 17mm. Liegen
die Länge D und die Breite c in den vorstehend angegebenen Bereichen, besonders in
dem besonders bevorzugten Bereich, kann eine Vielzahl unterschiedlichster Geometrien
von Produkten 11 in die Nester 14 mit minimierten Freiräumen aufgenommen werden.
[0034] Zum leichteren und strapazierfähigen Ausformen der Vertiefung 24 und gleichzeitig
guter Führungsmöglichkeit bei einem Befüllen sind zwei Radien R
3 und R
4 vorgesehen. Der Radius R
3 an der hervorstehenden, freien Stufe der Vertiefung 24 beträgt bevorzugt 07, bis
0,9mm, besonders bevorzugt 0,75 bis 0,85mm. In dem in Figur 10 dargestellten Ausführungsbeispiel
beträgt der Radius R
3 etwa 0,8mm. Am Übergang der Vertiefung 24 zur Blisterbasis ist der Radius R
4 vorgesehen, welcher bevorzugt 0,2 bis 0,4mm, besonders bevorzugt 0,25 bis 0,35mm
beträgt. In dem in Figur 10 dargestellten Ausführungsbeispiel beträgt der Radius R
4 etwa 0,3mm.
[0035] Jedem Nest 14 ist optional zusätzlich eine weitere Positionierungshilfe 26 (siehe
Figur 13) zugeordnet, wobei die Lage der Positionierungshilfe 26, die beispielhaft
als Stanzloch ausgebildet sein kann, in Bezug auf die Lage des Nests 14 fix ist. Als
Positionierungshilfe 26 kommen aber auch andere insbesondere optisch erkennbare bzw.
lesbare Markierungen bzw. Kennzeichnungen in Frage. Zusätzlich zur Positionierungshilfe
26 kann jedem Nest 14 bzw, jedem Blisterabschnitt 13 eine Codierung 27 zugeordnet
sein. Die Codierung 27 enthält Informationen zu dem entsprechenden Nest 14 sowie dem
darin befindlichen Produkt 11. Des Weiteren kann der Blistergurt 10 auch eine übergeordnete,
zentrale (nicht dargestellte) Codierung aufweisen, die Informationen zum Blistergurt
10 selbst (beispielsweise Herstelldatum etc.) beinhaltet.
[0036] Im Folgenden wird das Verfahrensprinzip zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Blistergurtes
10 sowie einer aus einzelnen Blisterabschnitten 13 bzw. Blisterabschnittsträngen 22
gebildeten Verpackung näher beschrieben: Auf einer Tiefziehmaschine oder dergleichen
wird eine so genannte Bodenfolie aus PVC, die den Produktträger 12 darstellt, von
einer Endlosrolle abgewickelt und einer Tiefziehstation, die im Wesentlichen aus einer
Vorheizung, einem Blaskopf und einer Tiefziehform gebildet ist, zugeführt. Das jeweilige
Nest 14 wird z.B. mittels Druckluft ausgeformt. Die Ausformung des Nests 14 kann auch
mindestens teilweise durch einen Stempel oder dergleichen erfolgen. Für das mehrstufige
Nest 14 sind demnach nacheinander oder gleichzeitig mehrere der Ausformungsschritte
notwendig.
[0037] Wenn der Blistergurt 10 bzw. die zum Produktträger 12 ausgebildete Bodenfolie hergestellt
ist, werden die Nester 14 mit Produkten 11 gefüllt, wobei die Nester 14 eines Blistergurtes
10 jeweils mit identischen Produkten 11 gefüllt werden. Allerdings können auch unterschiedliche
Produkte 11 in einen Blistergurt 10 gefüllt werden. Grundsätzlich wird jedes Nest
14 nur mit einem einzigen Produkt 11 gefüllt. Die Befüllung kann optional durch Inspektionssysteme
oder dergleichen geprüft werden. Auch kann eine vorzugsweise manuelle Nachbefüllung
leerer Nester 14 erfolgen. Anschließend wird der befüllte und kontrollierte Blistergurt
10 mit der folienartigen Abdeckung 15, nämlich einer Deckfolie aus Aluminium oder
dergleichen verschlossen bzw. versiegelt. Des Weiteren ist eine Lochstanzstation oder
dergleichen vorgesehen. Nach der Ausformung und Versiegelung des Nests 14 wird im
Bereich jedes Nests 14 ein Stanzloch als Positionierungshilfe 26 in die Bodenfolie/Deckelfolie
eingebracht. Im Anschluss an das Aufbringen der Deckfolie kann eine Perforation 18
quer zur Förderichtung F des Blistergurtes 10 erfolgen. Dadurch wird ein gezieltes
Trennen einzelner Blisterabschnitte 13 vom Blistergurt 10 vereinfacht.
[0038] Anschließend wird im Bereich jedes Nests 14 eine Codierung 27 aufgebracht, die die
Identifizierung des Inhalts des Nests 14 ermöglicht. Beispielsweise wird von der Bodenfolienseite
her ein 2D-Matrix-Code in die Bodenfolie eingelasert. Selbstverständlich sind andere
Methoden zur Aufbringung und andere Identifikationsmittel möglich.
[0039] Die beschriebene Herstellung kann auch parallel für mehrere miteinander verbundene
Blistergurte 10 erfolgen, wobei nach den beschriebenen Verfahrensschritten ein Trennen
in Längsrichtung der Blistergurte 10 erfolgt. Anders ausgedrückt kann eine aus mehreren,
z.B. fünf Spuren bestehende Bahn in fünf einzelne Blistergurte 10 geteilt werden.
Zur Führung des aus z.B. fünf Bahnen bestehenden Trays dienen die produktunabhängigen
Vertiefungen 24. Nach dem Trennen in einzelne Blistergurte 10 können die Seitenränder
beschnitten werden, so dass Blistergurte 10 gleicher Breite entstehen.
1. Blistergurt (10) zur Aufnahme von medizinischen und/oder pharmazeutischen und/oder
nahrungsergänzenden Produkten (11), umfassend einen aufrollbaren, in einzelne Blisterabschnitte
(13) teilbaren Produktträger (12), wobei der einbahnig ausgebildete Produktträger
(12) in seiner Förderrichtung F hintereinander einzelne die Teilung T des Blistergurtes
(10) definierende Nester (14) zur Aufnahme vereinzelter Produkte (11) aufweist, sowie
eine folienartige Abdeckung (15) zum Schließen der Nester (14), derart, dass jedes
Produkt (11) innerhalb eines Nests (14) verschlossen angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Nest (14) einen zweistufig ausgeformten Aufnahmeraum (23) mit einer von der
Produktgeometrie unabhängigen Vertiefung (24) und einer von der Produktgeometrie abhängigen
Vertiefung (25) aufweist, wobei die Tiefe D der produktunabhängigen Vertiefung (24)
ausgehend von der Abdeckung (15) einerseits mindestens so groß ist, dass der Blistergurt
(10) entlang der produktunabhängigen Vertiefung (24) mechanisch seitlich führbar ist,
und andererseits geringer ist als die Dicke des kleinsten innerhalb des Nests (14)
aufzunehmenden Produkts (11), wobei der parallel zur Abdeckung (15) verlaufende Querschnitt
der produktunabhängigen Vertiefung (24) geometrisch zur Aufnahme unterschiedlichster
Produkttypen, nämlich als eine Raute mit abgerundeten Ecken, ausgebildet und eingerichtet
ist, wobei die Außenkontur der Vertiefung (24) von zwei sich rechtwinklig kreuzenden
Strecken a und b aufgespannt wird, wobei die Strecke a die Längsachse des Querschnitts
der Vertiefung (24) bildet und gegenüber einer sich in Längsrichtung des Blistergurts
(10) erstreckenden Achse K um einen Winkel α geneigt ist, und die Strecke b die Querachse
des Querschnitts der Vertiefung (24) bildet und rechtwinklig zu der Strecke a angeordnet
ist, wobei das Verhältnis der Länge der Strecke b zu der Länge der Strecke a 0,55
bis 0,75 beträgt.
2. Blistergurt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel α zwischen 14° und 21° beträgt.
3. Blistergurt nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die aus Teilabschnitten zusammengesetzte Außenkontur der Vertiefung (24) jeweils
endseitig der Strecke b einen Bogen mit einem Radius R1 und jeweils endseitig der Strecke a einen Bogen mit einem Radius R2 ausbildet, wobei sich der Radius R1 im Verhältnis zum Radius R2 in der Größenordnung von etwa 1,2 bis 1,3 verhält.
4. Blistergurt nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass neben den Bögen als Teilabschnitte der zusammengesetzten Außenkontur der Vertiefung
(24) Abschnitte S von vier Tangenten weitere Teilabschnitte bilden, welche zum einen
an einen Bogen mit dem Radius R1 und zum anderen an einen Bogen mit dem Radius R2 angelegt sind.
5. Blistergurt nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein geradliniger, einen Bogen mit dem Radius R1 und einen Bogen mit dem Radius R2 verbindender Abschnitt S parallel zur Längserstreckung des Blistergurts (10) angeordnet
ist.
6. Blistergurt nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Tiefe D der produktunabhängigen Vertiefung (24) mindestens 1,2mm und maximal
2,5mm beträgt.
7. Blistergurt nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die produktunabhängige Vertiefung (24) in ihrem parallel zur Abdeckung (15) verlaufenden
Querschnitt größer ist als die produktabhängige Vertiefung (25).
8. Blistergurt nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die produktunabhängige Vertiefung (24) in ihrer parallel zur Abdeckung (15) verlaufenden
Querschnittsgeometrie für alle Produkte (11) identisch ist.
9. Blistergurt nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die geometrischen Abmessungen des Blistergurts (10) bzw. der Blisterabschnitte (13)
produktunabhängig sind.
10. Blistergurt nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Nest (14) zentrisch auf bzw. in seinem Blisterabschnitt (13) angeordnet ist.
11. Blistergurt nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass jedem Nest (14) eine erste Positionierungshilfe (26) zugeordnet ist, wobei die Lage
der Positionierungshilfe (26) zum Nest (14) fix ist.
12. Blistergurt nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass in Förderrichtung F des Blistergurtes (10) zwischen zwei Nestern (14) jeweils eine
weitere Positionierungshilfe (17) angeordnet ist, wobei die weitere Positionierungshilfe
(17) bezogen auf die Breite B des Blistergurtes (10) in einer definierten und gleich
bleibenden Position relativ zum Nest (14) angeordnet ist.
13. Blistergurt nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass jedem Nest (14) bzw. jedem Blisterabschnitt (13) eine Codierung (27) zugeordnet ist.
14. Blistergurt nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Codierung (27) als optisch und/oder elektronisch erfassbares Feld ausgebildet
ist.
15. Blistergurt nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass dem Blistergurt (10) eine übergeordnete, zentrale Codierung zugeordnet ist.