[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern einer Lastbewegungsvorrichtung
und eine Steuerung einer Lastbewegungsvorrichtung. Eine Lastbewegungsvorrichtung im
Sinne der vorliegenden Erfindung ist dabei jede Art von Umschlag- oder Fördervorrichtung,
insbesondere Krane und Bagger. Besonders vorteilhaft kommt die erfindungsgemäße Steuerung
dabei bei Raupenkranen, Mobilkranen, Seilbaggern, Hafen- und Schiffskranen zum Einsatz.
[0002] Große Lastbewegungsvorrichtungen wie z. B. Raupenkrane haben dabei die Eigenschaft,
dass der Steuerstand der Maschine sehr weit von der zu positionierenden Last entfernt
ist. Da dem Maschinenführer in vielen Fällen die Sicht zur Last bzw. zu dem Teil der
Last, welcher für die Positionierung ausschlaggebend ist, fehlt, wird häufig mit einem
Einweiser gearbeitet, der dem Kranführer mit Handzeichen zu erkennen gibt, in welche
Richtung die Last gefahren werden soll. In vielen Fällen kann jedoch der Einweiser
nicht so positioniert werden, dass er gleichzeitig eine gute Sicht auf die Last hat
und dennoch für den Kranfahrer sichtbar und erkennbar ist. Aus diesem Grund werden
heute vielfach Funkgeräte zur Kommunikation zwischen Einweiser und Maschinenführer
eingesetzt. Der Nachteil dabei ist, dass der Kranfahrer eine akustische Meldung richtig
interpretieren muß, was gerade bezüglich der zu fahrenden Richtung wesentlich schwieriger
und fehleranfälliger ist als die bekannten Handzeichen.
[0003] Bekannte Funkfernsteuerungen z.B. für Turmdrehkrane, mit welchen der Maschinenführer
anstelle der Einweiser selbst die Feinpositionierung der Last übernehmen könnte, sind
dabei keine Abhilfe, da er dann nicht mehr den zur sonstigen Bewegung der Last nötigen
Überblick hätte.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, eine Verfahren zum Steuern einer
Lastbewegungsvorrichtung und eine entsprechende Steuerung einer Lastbewegungsvorrichtung
zur Verfügung zu stellen, welche eine sicherere und effektivere Bewegung und Positionierung
der Last ermöglichen.
[0005] Diese Aufgabe wir erfindungsgemäß von einem Verfahren zur Steuern einer Lastbewegungsvorrichtung
durch mindestens zwei Personen gelöst, mit den Schritten: Steuern der Bewegung der
Lastbewegungsvorrichtung durch eine erste Person; Übertragung der Kontrolle über die
Bewegung der Lastbewegungsvorrichtung an eine zweite Person; Steuern der Lastbewegungsvorrichtung
durch die zweite Person. Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist es möglich, die
Bewegung der Lastbewegungsvorrichtung sicher und effektiv zu gestalten, wobei insbesondere
sowohl eine effektive Bewegung als auch eine genaue Positionierung der Last möglich
ist. Dabei kann die Steuerung und Kontrolle über die Lastbewegungsvorrichtung immer
von derjenigen Person ausgeführt werden, welche eine bessere Sicht auf die Last bzw.
den Teil der Last hat, welcher für die Positionierung ausschlaggebend ist. Insbesondere
kann hierdurch auch auf Einweiser verzichtet werden sowie Mißverständnisse zwischen
den beiden Maschinenführern verhindert werden.
[0006] Weiterhin vorteilhafterweise umfaßt das erfindungsgemäße Verfahren den Schritt der
Rückübertragung der Kontrolle über die Bewegung der Lastbewegungsvorrichtung an die
erste Person. So kann z. B. ein typischer Arbeitsgang darin bestehen, dass die Last
solange von der ersten Person, welche üblicherweise eine fest installierte Bedieneinheit
bedient, ausgeübt wird, bis die zweite Person eine bessere Sicht auf die Last hat.
Daraufhin übernimmt die zweite Person, welche üblicherweise eine mobile Bedieneinheit
bedient, die Kontrolle über die Lastbewegungsvorrichtung und positioniert die Last,
gegebenenfalls auch außerhalb des Sichtfeldes der ersten Person. Dann kann die Lastbewegungsvorrichtung
von der zweiten Person wieder so positioniert werden, dass die erste Person eine gute
Sicht hat, woraufhin die erste Person wieder die Kontrolle über die Lastbewegungsvorrichtung
übernimmt.
[0007] Vorteilhafterweise erfolgt die Steuerung der Lastbewegungsvorrichtung dabei durch
die erste und zweite Person über eine erste, vorteilhafterweise fest installierte,
und eine zweite, vorteilhafterweise mobile Bedieneinheit. Die erste Bedieneinheit
kann damit den üblichen Steuerstand der Lastbewegungsvorrichtung darstellen, welche
von dem Maschinenführer bedient wird, während die zweite Person, welche z. B. näher
an dem Bereich, in welchem die Last positioniert werden soll, befindet, die Lastbewegungsvorrichtung
über die mobile Bedieneinheit steuern kann. Die erfindungsgemäße Übertragung der Kontrolle
über die Bewegung der Lastbewegungsvorrichtung ermöglicht so ein ebenso effektives
wie präzises Arbeiten, bei welchem Mißverständnisse, z. B. zwischen einem Einweiser
und einem Maschinenführer ausgeschlossen sind.
[0008] Vorteilhafterweise erfolgt die Übertragung der Kontrolle dabei über Steuerbefehle
der ersten und/oder zweiten Person, durch welche die Kontrolle über die Bewegung der
Lastbewegungsvorrichtung von der ersten auf die zweite oder von der zweiten auf die
erste Bedieneinheit übertragen wird. Bei der Übertragung der Kontrolle über die Bewegung
der Lastbewegungsvorrichtung werden also die Stellteile an den Bedieneinheiten, welche
der Ansteuerung der Maschinenbewegung dienen, an der einen Bedieneinheit deaktiviert
und an der anderen Bedieneinheit aktiviert.
[0009] Vorteilhafterweise ist dabei zur Übertragung der Kontrolle über die Bewegung der
Lastbewegungsvorrichtung jeweils ein Steuerbefehl der Person erforderlich, welche
die mobile Bedieneinheit bedient. Da die Person mit der mobilen Bedieneinheit üblicherweise
nahe zur Last positioniert ist und damit besonders gefährdet ist, stellt dies sicher,
dass diese Person die Kontrolle über die Lastbewegungsvorrichtung nicht ohne ihr eigenes
Zutun verlieren kann.
[0010] Weiterhin vorteilhafterweise ist zur Abgabe der Kontrolle über die Bewegung der Lastbewegungsvorrichtung
jeweils ein Steuerbefehl der Person erforderlich, welche aktuell die Kontrolle über
die Bewegung der Lastbewegungsvorrichtung ausübt. Hierdurch ist sichergestellt, dass
der Person, welche aktuell die Lastbewegungsvorrichtung steuert, diese Kontrolle nicht
ohne ihre Zustimmung entzogen werden kann. Dies erhöht die Sicherheit des erfindungsgemäßen
Verfahrens, da so Mißverständnissen vorgebeugt wird.
[0011] Weiterhin vorteilhafterweise ist auch zur Übernahme der Kontrolle über die Bewegung
der Lastbewegungsvorrichtung jeweils ein Steuerbefehl einer Person erforderlich, welche
die Kontrolle über die Bewegung der Lastbewegungsvorrichtung übernehmen soll. So ist
sichergestellt, dass die Kontrolle nicht einer Bedieneinheit zugewiesen wird, ohne
dass die Person, welche diese Bedieneinheit bedient, auf die Übernahme vorbereitet
ist.
[0012] Vorteilhafterweise erfolgt eine Übertragung der Kontrolle über die Bewegung der Lastbewegungsvorrichtung
damit dadurch, dass die Kontrolle jeweils über einen Steuerbefehl von der aktiven
Bedieneinheit abgegeben und daraufhin über einen weiteren Steuerbefehl von einer inaktiven
Bedieneinheit übernommen wird. Hierdurch sind Mißverständnisse ausgeschlossen, da
zur Übertragung der Kontrolle über die Lastbewegungsvorrichtung Steuerbefehle von
beiden Personen, zwischen welchen die Kontrolle übertragen wird, erforderlich sind.
[0013] Vorteilhafterweise kann bei der vorliegenden Erfindung die Übertragung der Kontrolle
über die Bewegung der Lastbewegungsvorrichtung auch jeweils durch einen Steuerbefehl
der Person, welche die mobile Bedieneinheit bedient, erfolgen. Diese besitzt damit
eine Masterfunktion, über welche die Übertragung der Kontrolle auf die einzelnen Bedieneinheiten
angesteuert wird. Da diese Person üblicherweise im Arbeitsbereich der Lastbewegungsvorrichtung
positioniert ist, kann sie auch die Entscheidungsgewalt über die Vergabe der Kontrolle
auf die Bedieneinheiten besitzen, da sie am besten entscheiden kann, wann eine sichere
Übertragung der Kontrolle möglich ist. Vorteilhafterweise wird dabei durch den Steuerbefehl
die Kontrolle von der einen Bedieneinheit auf die andere Bedieneinheit übertragen.
[0014] Weiterhin vorteilhafterweise kann jedoch von der ersten und/oder der zweiten Person
jederzeit ein Nothalt der Lastbewegungsvorrichtung ausgelöst werden. Hierdurch wird
sicher gestellt, dass der Nothalt unabhängig davon, bei welcher Person die Kontrolle
über die Lastbewegungsvorrichtung liegt, jederzeit ausgelöst werden kann, was z. B.
verhindert, dass die die mobile Bedieneinheit bedienende Person durch Bedienfehler
der die erste Bedieneinheit bedienenden Person verletzt wird.
[0015] Vorteilhafterweise werden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren weiterhin Informationen
zur Lastbewegungsvorrichtung auf die mobile Bedieneinheit übertragen und auf dieser
angezeigt. So hat auch die die mobile Bedieneinheit bedienende Person jederzeit alle
wichtigen Daten zur Lastbewegungsvorrichtung zur Verfügung. Vorteilhafterweise werden
diese Informationen zur Lastbewegungsvorrichtung auch dann zur mobilen Bedieneinheit
übertragen und auf dieser angezeigt, wenn die Kontrolle über die Lastbewegungsvorrichtung
bei der ersten, vorteilhafterweise fest installierten Bedieneinheit liegt.
[0016] Die vorliegende Erfindung umfaßt weiterhin ein Verfahren zum Steuern einer Lastbewegungsvorrichtung
durch mindestens zwei Personen, mit den Schritten: Steuern der Bewegung einer Lastbewegungsvorrichtung
über eine fest installierte Bedieneinheit durch eine erste Person, solange diese eine
ausreichende Sicht auf das Lastaufnahmemittel und/oder die Last hat; Übertragung der
Kontrolle über die Bewegung der Lastbewegungsvorrichtung an eine eine mobile Bedieneinheit
bedienende zweite Person, wenn diese eine bessere Sicht auf das Lastenbewegungselement
und/oder die Last hat; Steuern der Lastbewegungsvorrichtung über die mobile Bedieneinheit
durch die zweite Person. Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist es möglich, dass
die Lastbewegungsvorrichtung sicher und effektiv von zwei Personen gesteuert werden
kann. Das Lastaufnahmemittel ist dabei eine Vorrichtung, über welche die Last von
der Lastbewegungsvorrichtung aufgenommen und bewegt werden kann, z. B. ein Kranhaken,
eine Traverse, ein Greifer oder ähnliches.
[0017] Dieses Verfahren umfaßt vorteilhafterweise weiterhin die Schritte: Zurückfahren des
Lastaufnahmemittels durch die zweite Person in eine Position, in welcher die erste
Person eine ausreichende Sicht auf das Lastaufnahmemittel und/oder die Last hat und
Übertragung der Kontrolle über die Bewegung der Lastbewegungsvorrichtung an die erste
Person. So kann die zweite Person z. B. die Last in einem Bereich positionieren, welcher
von der ersten Person nicht eingesehen werden kann. Nach dem Abladen der Last kann
die zweite Person, welche die mobile Bedieneinheit bedient, dann z. B. den Kranhaken
in eine Position zurückfahren, in welcher die erste Bedieneinheit wieder eine gute
Sicht auf diesen hat. Dann kann zur Aufnahme einer weiteren Last wieder die Kontrolle
über die Lastbewegungsvorrichtung wieder der ersten Person bzw. Bedieneinheit übertragen
werden.
[0018] Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist es möglich, eine Last sicherer und effektiver
zu positionieren als durch den Einsatz von Einweisern. Insbesondere wenn die Last
in Bereichen positioniert werden soll, welche für den Maschinenführer von der Maschinenführerkabine
aus schlecht oder gar nicht einsehbar sind, ergeben sich durch die erfindungsgemäße
Steuerung der Lastbewegungsvorrichtung durch zwei Personen erhebliche Vorteile. Gerade
beim Einsatz mit Fertigteilen, Maschinenteilen oder im Stahlskelettbau bringt dies
erhebliche Vorteile.
[0019] Die vorliegende Erfindung umfasst weiterhin entsprechende Steuerungen einer Lastbewegungsvorrichtung
mit einer ersten, insbesondere fest installierten Bedieneinheit und einer mobilen
Bedieneinheit zur Steuerung der Bewegung der Lastbewegungsvorrichtung zur sicheren
und effektiven Durchführung des Verfahrens..
[0020] Dabei verfügt die mobile Bedieneinheit vorteilhafterweise über eine Übertragungsfunktion
zur Übertragung der Kontrolle über die Bewegung der Lastbewegungsvorrichtung von der
mobilen Bedieneinheit an die erste Bedieneinheit. Durch eine solche Steuerung ist
es möglich, erfindungsgemäß zwei Maschinenführer zur Steuerung der Lastbewegungsvorrichtung
einzusetzen und die Kontrolle über die Bewegung der Lastbewegungsvorrichtung entsprechend
zu übertragen. Dabei kann die bei bekannten Kranen lediglich als Einweiser eingesetzte
Person die Lastbewegungsvorrichtung über die mobile Bedieneinheit direkt bewegen,
anstatt dem Kranführer hierfür lediglich die Kommandos zu übermitteln. Für die Bewegung
der Last in Bereichen, welche von der üblicherweise an der Lastbewegungsvorrichtung
und damit in erhöhter Position angebrachten Maschinenführerkabine aus besser einsehbar
sind, kann die Kontrolle über die Bewegung der Lastbewegungsvorrichtung dann von der
mobilen Bedieneinheit wieder an die erste Bedieneinheit übertragen werden.
[0021] Durch diese abwechselnde Steuerung der Lastbewegungsvorrichtung durch zwei Bedienpersonen
ist es möglich, einerseits sehr effektiv über einen großen Bereich zu arbeiten und
andererseits dennoch eine exakte und sichere Positionierung der Last zu gewährleisten.
[0022] Zur Übertragung der Kontrolle über die Bewegung der Lastbewegungsvorrichtung ist
dabei vorteilhafterweise ein Steuerbefehl erforderlich, welcher durch Betätigung der
Übertragungsfunktion der mobilen Bedieneinheit erzeugt wird. Die Übertragung ist so
nur durch Mitwirkung der mobilen Bedieneinheit möglich, da nur so sichergestellt ist,
dass von der Lastbewegungsvorrichtung keine Gefahr für die in der Nähe der Last positionierte
Person mit der mobilen Bedieneinheit ausgeht, welche von der Maschinenführerkabine
ja gerade nicht zu sehen ist.
[0023] Weiterhin vorteilhafterweise dient die Übertragungsfunktion der mobilen Bedieneinheit
auch der Übertragung der Kontrolle über die Bewegung der Lastbewegungsvorrichtung
von der ersten Bedieneinheit auf die mobile Bedieneinheit. Damit kann die die mobile
Bedieneinheit bedienende Person selbst entscheiden, ob sie die Kontrolle über die
Lastbewegungsvorrichtung übernimmt und wieder abgibt. Hierdurch ist eine sichere und
effektive Arbeitsteilung zwischen den beiden Maschinenführern möglich, wobei der die
mobile Bedieneinheit bedienende Maschinenführer, welcher im Arbeitsbereich der Lastbewegungsvorrichtung
positioniert ist, durch die erfindungsgemäße Übertragungsfunktion gegen Fehlbedienungen
des die erste Bedieneinheit bedienenden Maschinenführers gesichert ist.
[0024] Weiterhin vorteilhafterweise können bei der vorliegenden Erfindung noch weitere mobile
Bedieneinheiten zum Einsatz kommen, so dass bei besonders komplizierten Lastbewegungen
auch drei oder mehr Maschinenführer die Last nacheinander bewegen. Vorteilhafterweise
weisen hierzu entweder eine oder alle mobilen Bedienteile eine Übertragungsfunktion
zur Übertragung der Kontrolle über die Bewegung der Lastbewegungsvorrichtung auf.
[0025] Weiterhin vorteilhafterweise ist die Kontrolle über die Bewegung der Lastbewegungsvorrichtung
dabei immer nur einer Bedieneinheit zugewiesen. Hierdurch steuern die Maschinenführer
die Bewegung der Lastbewegungsvorrichtung in ihrem Arbeitsbereich jeweils alleine,
so dass hier ein effektives Arbeiten möglich ist, bei welchem sich die Maschinenführer
nicht gegenseitig stören oder behindern.
[0026] Weiterhin vorteilhafterweise weist auch die erste Bedieneinheit eine Übertragungsfunktion
auf. Hierdurch ist es auch dem ersten Maschinenführer möglich, die Kontrolle zu übertragen,
z.B. indem er die Kontrolle abgibt oder, wenn der zweite Maschinenführer die Kontrolle
abgegeben hat, die Kontrolle annimmt. Insbesondere können so die Bedieneinheiten gleichberechtigt
bei der Übertragung der Kontrolle zusammenwirken.
[0027] Vorteilhafterweise weist die Übertragungsfunktion eine Abgabefunktion und/oder eine
Übernahmefunktion zur Abgabe und/oder zur Übernahme der Kontrolle über die Bewegung
der Lastbewegungsvorrichtung aufweist. Hierdurch kann der die Kontrolle ausübende
Maschinenführer diese durch Betätigung der Abgabefunktion abgeben, bzw. der Maschinenführer,
der die Kontrolle übernehmen soll, durch Betätigen der Annahmefunktion die Kontrolle
übernehmen. Dabei wird die Kontrolle jeweils der einen Bedieneinheit entzogen bzw.
der anderen Bedieneinheit zugewiesen, z.B. indem die Stellteile zur Einleitung von
Maschinenbewegungen an den Bedieneinheiten deaktiviert bzw. aktiviert werden. Insbesondere
können so problemlos auch mehrere mobile Bedieneinheiten nebeneinander eingesetzt
werden, wobei jeweils eine der inaktiven Bedieneinheiten die Kontrolle übernehmen
kann, wenn diese von der aktiven Bedieneinheit abgegeben wurde.
[0028] Die Übertragungsfunktion kann aber auch eine Masterfunktion darstellen, über welche
die Steuerung an weitere Bediener übergeben und diesen wieder entzogen werden kann.
Die Masterfunktion der mobilen Bedieneinheit steht dabei ständig mit der Steuerung
der Lastbewegungsvorrichtung in Kontakt und ist aktiv, auch dann, wenn die Kontrolle
über die Bewegung der Lastbewegungsvorrichtung bei der ersten Bedieneinheit liegt.
Der die mobile Bedieneinheit bedienende Maschinenführer kann damit jederzeit darüber
entscheiden, wer die Kontrolle über die Bewegung der Lastbewegungsvorrichtung erhält.
Werden mehrer mobile Bedieneinheiten eingesetzt, übernimmt dabei vorteilhafterweise
nur ein Mobilteil die Masterfunktion, über welche die Kontrolle über die Bewegung
der Lastbewegungsvorrichtung auf alle weiteren Bedienteile übertragen werden kann.
[0029] Die vorliegende Erfindung umfaßt weiterhin eine Steuerung einer Lastbewegungsvorrichtung,
welche eine erste, insbesondere fest installierte Bedieneinheit und eine mobile Bedieneinheit
zur Steuerung der Bewegung der Lastbewegungsvorrichtung aufweist. Dabei weist die
mobile Bedieneinheit erfindungsgemäß eine Nothaltfunktion auf, welche auch dann aktivierbar
ist, wenn die Kontrolle über die Bewegung der Lastbewegungsvorrichtung bei der ersten
Bedieneinheit liegt. Der die mobile Bedieneinheit bedienende Maschinenführer hat also
jederzeit die Möglichkeit, einen Nothalt der Lastbewegungsvorrichtung auszulösen.
Hierdurch hat er die Möglichkeit, Schäden und Verletzungen durch eine Fehlbedienung
der Lastbewegungsvorrichtung durch den anderen Maschinenführer zu verhindern, auch
wenn die Kontrolle über die Bewegung der Lastbewegungsvorrichtung bei der ersten Bedieneinheit
und nicht bei der mobilen Bedieneinheit liegt. Die Kontrolle über die Bewegung der
Lastbewegungsvorrichtung, welche vorteilhafterweise jeweils nur einer Bedieneinheit
zugewiesen ist bzw. von einer Bedieneinheit zur anderen übergeben werden kann, umfaßt
damit lediglich den Normalbetrieb der Lastbewegungsvorrichtung, während die Nothaltfunktion
vorteilhafterweise separat ausgeführt ist und nicht zusammen mit der übrigen Kontrolle
übergeben wird. Die mobile Bedieneinheit steht also während des gesamten Betriebs
in Kontakt mit der Steuerung, so dass jederzeit auch von der mobilen Bedieneinheit
aus eingegriffen werden kann.
[0030] Dabei ist offensichtlich, dass durch eine solche Nothalt-Funktion auch dann eine
sichere und effektive Steuerung durch zwei Maschinenführer möglich ist, wenn die mobilen
Bedieneinheit keine Übertragungsfunktion aufweist, da die die mobile Bedieneinheit
bedienende Person dennoch jederzeit in der Lage ist, einen Nothalt auszulösen. Vorteilhafterweise
ist jedoch in der vorliegenden Erfindung vorgesehen, dass die mobile Bedieneinheit
neben der Nothaltfunktion eine Übertragungsfunktion aufweist.
[0031] Weiterhin vorteilhafterweise ist dabei die Nothaltfunktion der mobilen Bedieneinheit
über die erste Bedieneinheit nicht abschaltbar. Hierdurch ist sichergestellt, dass
die Möglichkeit, einen Nothalt der Lastbewegungsvorrichtung auszulösen, vom die erste
Bedieneinheit bedienenden Maschinenführer nicht aus Versehen abgeschaltet wird. Hierzu
ist vorteilhafterweise die Nothaltfunktion von der übrigen Steuerung getrennt ausgeführt.
[0032] Weiterhin vorteilhafterweise weist auch die erste Bedieneinheit eine Nothaltfunktion
auf, welche auch dann aktivierbar ist, wenn die Kontrolle über die Bewegung der Lastbewegungsvorrichtung
bei der mobilen Bedieneinheit liegt und welche vorteilhafterweise über die mobile
Bedieneinheit nicht abschaltbar ist. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass der Nothalt
auch von der die erste Bedieneinheit bedienenden Person jederzeit auslösbar ist. Vorteilhafterweise
weisen dabei beide Bedieneinheiten eine entsprechende Nothaltfunktion auf. So ist
sichergestellt, dass ein Nothalt der Lastbewegungsvorrichtung von beiden Maschinenführern
jederzeit ausgelöst werden kann.
[0033] Die Nothaltfunktionen sind dabei vorteilhafterweise in einem separaten Nothalt-Kreis
angeordnet und damit von der restlichen Steuerung getrennt ausgeführt.
[0034] Die erfindungsgemäße Steuerung umfaßt weiterhin vorteilhafterweise eine Sicherheitsfunktion,
welche eine Übertragung der Kontrolle über die Bewegung der Lastbewegungsvorrichtung
nur dann zuläßt, wenn der Bewegungszustand der Lastbewegungsvorrichtung in einem vorbestimmten
Bereich ist. Durch eine solche Sicherheitsfunktion wird sichergestellt, dass die Kontrolle
nicht zu einem Zeitpunkt übergeben wird, in welchem der Bewegungszustand der Lastbewegungsvorrichtung
eine sichere Übertragung unmöglich macht. Zum Beispiel wäre die Übertragung der Kontrolle
während einer schnellen Bewegung der Lastbewegungsvorrichtung äußerst gefährlich,
so dass dies von der Sicherheitsfunktion verhindert werden sollte.
[0035] Weiterhin vorteilhafterweise weist die Steuerung deshalb eine Sicherheitsfunktion
auf, welche zur Übertragung der Kontrolle über die Bewegung der Lastbewegungsvorrichtung
die Bewegung der Lastbewegungsvorrichtung anhält. Dabei wird die Sicherheitsfunktion
vorteilhafterweise dadurch aktiviert, dass die Kontrolle von der aktiven Bedieneinheit
abgegeben wird. Die Sicherheitsfunktion stoppt daraufhin alle Maschinenbewegungen
kontrolliert, woraufhin die Kontrolle von einer inaktiven Bedieneinheit übernommen
werden kann.
[0036] Weiterhin vorteilhafterweise weist die mobile Bedieneinheit der erfindungsgemäßen
Steuerung eine Anzeigeeinheit auf, wobei ein Rückkanal vorgesehen ist, über welchen
Informationen zur Lastbewegungsvorrichtung auf die mobile Bedieneinheit übertragen
werden, welche dann auf der Anzeigeeinheit dargestellt werden. Hierdurch ist es möglich,
dass auch der die mobile Bedieneinheit bedienende Maschinenführer die Anzeigeinstrumente,
welche er zur Überwachung der Maschine benötigt, auf der mobilen Bedieneinheit zur
Verfügung hat. Hierdurch wird eine sichere Kontrolle über die Lastbewegungsvorrichtung
sowohl über die erste als auch über die mobile Bedieneinheit sichergestellt.
[0037] Vorteilhafterweise werden dabei auf der Anzeigeeinheit alle sicherheitsrelevanten
Informationen zur Lastbewegungsvorrichtung dargestellt. So stehen auch dem Maschinenführer,
welcher die mobile Bedieneinheit bedient, alle notwendigen (und vorgeschriebenen)
Informationen der Lastbewegungsvorrichtung zur Verfügung.
[0038] Weiterhin vorteilhafterweise sind dabei der Rückkanal und die Anzeigeeinheit auch
dann aktiv, wenn die Kontrolle über die Bewegung der Lastbewegungsvorrichtung bei
der ersten Bedieneinheit liegt. Der die mobile Bedieneinheit bedienende Maschinenführer
hat dadurch jederzeit alle wichtigen Informationen zur Lastbewegungsvorrichtung zur
Verfügung und kann eingreifen, auch wenn die Kontrolle eigentlich bei der ersten Bedieneinheit
liegt. So kann die Sicherheit nochmals erhöht werden.
[0039] Weiterhin vorteilhafterweise weist auch die erste Bedieneinheit eine Anzeigeeinheit
auf, welche Informationen, insbesondere alle sicherheitsrelevanten Informationen,
zur Lastbewegungsvorrichtung anzeigt.
[0040] Weiterhin vorteilhafterweise zeigt die Anzeigeeinheit der ersten und/oder der zweiten
Bedieneinheit an, ob die Kontrolle über die Bewegung der Lastbewegungsvorrichtung
bei der ersten und/oder der zweiten Bedieneinheit liegt, und vorteilhafterweise, ob
die Kontrolle übernommen werden kann. So wissen die Maschinenführer immer, wer gerade
die Kontrolle innehat, bzw. ob die Kontrolle von ihnen übernommen werden kann.
[0041] Vorteilhafterweise werden alle sicherheitsrelevanten Informationen auf beiden Bedieneinheiten
angezeigt, so dass eine Steuerung der Lastbewegungsvorrichtung auch jeweils allein
über eine der beiden Bedieneinheiten möglich ist.
[0042] Durch die vorliegende Erfindung stehen dadurch zwei gleichwertige Bedieneinheiten
zur Verfügung, über welche die Lastbewegungsvorrichtung jeweils ohne eine Verminderung
der Sicherheit gesteuert werden kann. Vorteilhafterweise kann dabei die Lastbewegungsvorrichtung
jeweils auch alleine über die erste Bedieneinheit oder die mobile Bedieneinheit betrieben
werden.
[0043] Vorteilhafterweise ist die mobile Bedieneinheit bei der erfindungsgemäßen Steuerung
eine Funkfernsteuerung. So ergibt sich eine maximal Mobilität für den die mobile Bedieneinheit
bedienenden Maschinenführer, welcher sich frei bewegen kann.
[0044] Vorteilhafterweise umfaßt die erfindungsgemäße Steuerung eine zentrale Steuerungseinheit,
welche Daten von den Bedieneinheiten und von Sensoren erhält und die Aktuatoren der
Lastbewegungsvorrichtung ansteuert. Vorteilhafterweise überträgt die Steuerungseinheit
weiterhin Daten über einen Rückkanal auf die mobile Bedieneinheit. Die Steuerung der
Lastbewegungsvorrichtung erfolgt hierdurch zentral über die Steuerungseinheit, während
die Bedieneinheiten lediglich Steuerungsimpulse an die zentrale Steuerungseinheit
abgeben sowie die Informationen zur Lastbewegungsvorrichtung anzeigen.
[0045] Weiterhin vorteilhafterweise umfaßt die mobile Bedieneinheit lediglich Bedienelemente,
Sender und vorteilhafterweise Empfänger und Anzeigeelemente, während die sonstige
Ansteuerungselektronik in der zentralen Steuerungseinheit angesiedelt ist. So werden
lediglich Steuerimpulse von der mobilen Bedieneinheit auf die zentrale Steuerungseinheit
übertragen, so dass die Datenströme zwischen mobiler Bedieneinheit und zentraler Steuerungseinheit
relativ klein ausfallen können. Auch kann so die mobile Bedieneinheit relativ kompakt
aufgebaut sein.
[0046] Weiterhin vorteilhafterweise wird bei Inbetriebnahme der Lastbewegungsvorrichtung
zunächst die mobile Bedieneinheit aktiviert, bevor die Lastbewegungsvorrichtung hochgefahren
wird. Es muß also bereits bei Inbetriebnahme der Lastbewegungsvorrichtung entschieden
werden, ob eine Kontrolle über die mobile Bedieneinheit (gegebenenfalls im Wechsel
mit der ersten Bedieneinheit) erfolgen soll, oder ob die Kontrolle nur über die erste
Bedieneinheit erfolgt.
[0047] Vorteilhafterweise weist die erste Bedieneinheit dabei einen Vorwahlschalter auf,
über welchen bei Inbetriebnahme der Lastbewegungsvorrichtung zwischen einem Betrieb
nur über die erste Bedieneinheit und einem Betrieb über die erste und die zweite Bedieneinheit
gewählt werden kann. Insbesondere wird dabei zunächst die Nothaltfunktion der mobilen
Bedieneinheit aktiviert, so dass diese jederzeit zur Verfügung steht. Ein Zuschalten
der mobilen Bedieneinheit während des laufenden Betriebs der Lastbewegungsvorrichtung
ist dagegen unmöglich, was wiederum die Sicherheit erhöht. Weiterhin vorteilhafterweise
liegt nach dem Hochfahren der Lastbewegungsvorrichtung die Kontrolle über die Bewegung
der Lastbewegungsvorrichtung zunächst bei der mobilen Bedieneinheit.
[0048] Die vorliegende Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels sowie Zeichnungen
näher dargestellt.
[0049] Dabei zeigen:
- Fig. 1
- ein Prinzipschaubild eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Steuerung und
- Fig. 2
- ein Flussdiagramm eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0050] Dabei kommt die Steuerung der vorliegenden Erfindung in einem Raupenkran zum Einsatz,
bei welchem der in der Kranführerkabine angeordnete Steuerstand, welcher die erste
Bedieneinheit darstellt, sehr weit von der zu positionierenden Last entfernt ist,
so dass für bestimmte Aufgaben die Ansteuerung über die zweite, mobile Bedieneinheit
günstiger erfolgen kann.
[0051] Figur 1 zeigt nur ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Steuerung mit einer
ersten, fest installierten Bedieneinheit 10 sowie einer zweiten mobilen Bedieneinheit
20. Beide Bedieneinheiten weisen dabei Bedienelemente 11 bzw. 21 zur Ansteuerung der
Bewegung der Lastbewegungsvorrichtung auf, welche als entsprechende Stellteile zur
Einleitung von Maschinenbewegungen ausgeführt sind. Ebenso weisen beide Bedieneinheiten
ein Display 14 bzw. 24 auf, auf welchem sämtliche zur Bedienung der Lastbewegungsvorrichtung
notwendigen und vorgeschriebenen Informationen dargestellt werden. Des weiteren weisen
beide Bedieneinheiten einen Notausschalter 13 bzw. 23 auf, über welchen ein Notaus
der Lastbewegungsvorrichtung eingeleitet werden kann. Der Notauskreis ist dabei von
der übrigen Steuerung der Lastbewegungsvorrichtung getrennt ausgeführt, um die Sicherheit
zu erhöhen.
[0052] Ebenso weisen beide Bedieneinheiten die erfindungsgemäße Übertragungsfunktion 12
bzw. 22 auf, durch welche durch Betätigung der entsprechenden Stellteile die Kontrolle
über die Bewegung der Lastbewegungsvorrichtung abgegeben bzw. übernommen werden kann.
Hierzu weisen beide Bedieneinheiten Stellteile zur Betätigung der entsprechenden Abgabe-
und Übernahmefunktion.
[0053] Die erste fest installierte Bedieneinheit 10 steht dabei mit dem Zentralrechner 18
der Maschinensteuerung direkt in Verbindung, welcher wiederum über Steuerungsmodule
19 die Bewegung der Lastbewegungsvorrichtung ansteuert. Der Zentralrechner 18 der
Maschinensteuerung steht nun mit einem Fernsteuerungsempfänger 15 durch eine Verbindungsleitung
17 in Verbindung, um die Kommunikation mit der Fernsteuerung 20 zu ermöglichen. Die
Fernsteuerung 10 weist hierfür einen Fernsteuerungssender 25 auf. Über den Fernsteuerungssender
25 können so Informationen von den Bedienelementen 21, der Übertragungsfunktion 22
und dem Notausschalter 23 an den Fernsteuerungsempfänger 15 übertragen werden. Vorteilhafterweise
handelt es sich jedoch um ein zweikanaliges System, so dass der Fernsteuerungsempfänger
15 auch einen Sender aufweist, der Fernsteuerungssender 25 auch einen Empfänger. Hierdurch
können Informationen von der Maschinensteuerung 18 auf die Fernsteuerung 20 übertragen
werden und auf dem integrierten Display 24 angezeigt werden.
[0054] Wie ebenfalls im Schaltbild gezeigt, ist der Notauskreis mit dem Notausschalter 13
der ersten Bedieneinheit sowie dem Notauselement 16, welches über den Notausschalter
23 der Fernsteuerung 20 angesteuert wird, getrennt von der Maschinensteuerung 18 ausgeführt.
[0055] Die erste Bedieneinheit 10 weist weiterhin einen Vorwahlschalter 30 auf, durch welchen
bei Inbetriebnahme der Lastbewegungsvorrichtung zwischen einem Fernsteuerbetrieb,
bei welchem die Kontrolle über die Bewegung der Lastbewegungsvorrichtung zwischen
der ersten und der zweiten Bedieneinheit hin und her übertragen werden kann sowie
zwischen einem Betrieb nur über den fest installierten Steuerstand 10 gewählt werden
kann. Wird durch den Vorwahlschalter 30 der Fernsteuerbetrieb angewählt, bezieht dieser
den Notauskontakt 16 des Fernsteuerungsempfänger 15 in den Notauskreis ein und versorgt
den Fernsteuerungsempfänger 15 mit elektrischer Energie.
[0056] Ein Flußdiagramm zum Betrieb der erfindungsgemäßen Lastbewegungsvorrichtung ist nun
in Figur 2 gezeigt. In einem Schritt 40 wird dabei bei Inbetriebnahme der Maschine
über den elektrischen Vorwahlschalter 30 der erfindungsgemäße Fernsteuerbetrieb gewählt,
wodurch der Notauskontakt 16 des Fernsteuerungsempfängers 15 wie beschrieben in den
Notauskreis einbezogen wird und der Fernsteuerungsempfänger 15 mit elektrischer Energie
versorgt wird. Hierauf kann der Fernsteuerungssender 25 der Fernsteuerung 20 in einem
Schritt 41 eingeschaltet werden. Ist der Fernsteuerungssender 25 eingeschaltet und
enthält der Fernsteuerungsempfänger 15 die entsprechende Rückmeldung, dass der Notausschalter
23 der Fernsteuerung 20 nicht aktiviert ist, schließt dieser seinen Notauskontakt
16 und schaltet die Kransteuerung in einem Schritt 42 ein. Die Kransteuerung erkennt
dabei den Fernsteuerungsbetrieb durch Informationen des Fernsteuerungsempfängers über
den Datenbus 17, akzeptiert Befehle von der Fernsteuerung 20 und deaktiviert die Bedienelemente
11, welche vorteilhafterweise als Joysticks ausgeführt sind, in der Fahrerkabine.
Die Fernsteuerung 20 ist damit der aktive Steuerstand.
[0057] Nun kann die Antriebsmaschine in einem Schritt 44 über die Fernsteuerung 20 gestartet
werden.
[0058] Die Maschine wird nun in einem Schritt 45 vom jeweils aktiven Steuerstand aus gefahren,
wobei die Ansteuerung entweder über die Bedienelemente 11 der ersten Bedieneinheit
oder die Bedienelemente 21 der zweiten Bedieneinheit erfolgt. In einem Regelkreis
wird dabei regelmäßig in einem Schritt 46 überprüft, ob der jeweils aktive Steuerstand
die Kontrolle abgeben will, in dem die Abgabefunktion der Übertragungsfunktion 12
oder 22 betätigt wird. Wird festgestellt, dass die Abgabefunktion des aktiven Steuerstands
nicht betätigt wurde, kehrt die Routine zum Schritt 45 zurück, so dass die Maschine
weiterhin vom aktiven Steuerstand aus geführten wird.
[0059] Wird dagegen eine Aktivierung der Abgabefunktion des aktiven Steuerstands detektiert,
werden die Maschinenbewegungen in einem Schritt 47 kontrolliert gestoppt, was über
eine entsprechende Sicherheitsfunktion automatisch ablaufen kann. Gleichzeitig werden
die Stellteile 21 bzw. 11, welche der Einleitung von Maschinenbewegungen dienen, am
jeweils aktiven Steuerstand in einem Schritt 48 deaktiviert, wobei jedoch die Notausfunktion
23 bzw. 13 auf allen Steuerständen aktiv bleiben.
[0060] Hiermit sind beide Steuerstände so lange inaktiv, wie in einem Schritt 49 detektiert
wird, dass ein inaktiver Steuerstand die Kontrolle übernehmen will. Dies erfolgt durch
eine entsprechende Betätigung der Übernahmefunktion der Übertragungsfunktion 12 bzw.
22. Wird eine entsprechende Betätigung der Übernahmefunktion am inaktiven Steuerstand
detektiert, werden die Bedienelemente 11 bzw. 21 in einem Schritt 50 am neuen, aktiven
Steuerstand aktiviert. Die Routine kehrt zurück zu Schritt 45, in welchem die Maschine
vom nun aktiven Steuerstand aus gefahren wird.
[0061] Durch diesen Ablauf ist sichergestellt, dass Mißverständnisse sowie ein versehentliches
Übertragen der Kontrolle über die Bewegung der Lastbewegungsvorrichtung ausgeschlossen
sind, da zu einer Übertragung der Kontrolle die Übertragungsfunktionen sowohl an der
ersten als auch an der zweiten Bedieneinheit entsprechend betätigt werden müssen,
um z. B. durch Betätigung der Abgabefunktion der Übertragungsfunktion 22 der Fernsteuerung
20 zunächst die Kontrolle von der Fernsteuerung 20 abzugeben, um daraufhin über eine
Betätigung der Annahmefunktion der Übertragungsfunktion 12 der ersten Bedieneinheit
die Kontrolle auf diese zu übertragen. Dabei stehen den Maschinenführern auf den jeweiligen
Displays 14 und 24 jeweils Informationen darüber zur Verfügung, welche Bedieneinheit
gerade die Kontrolle inne hat, bzw. ob die Kontrolle gerade von der vormals aktiven
Bedieneinheit abgegeben wurde und damit übernommen werden kann.
[0062] Das erfindungsgemäße Hochfahren der Lastbewegungsvorrichtung in Schritten 40 bis
44 ist dabei insbesondere durch die separate Ausführung des Notauskreises bedingt,
da dieser aktiviert sein muss, bevor die Antriebsmaschine gestartet wird. Während
des laufenden Betriebs der Lastbewegungsvorrichtung kann deshalb aus Sicherheitsgründen
nicht mehr in den Fernsteuerbetrieb geschaltet werden. Zu dem wird, wenn in Schritt
40 der Fernsteuerbetrieb gewählt wird, die Kontrolle über die Bewegung der Lastbewegungsvorrichtung
zunächst der Fernsteuerung 20 zugewiesen, um sicherzustellen, dass Maschinenführer
mit der Fernsteuerung 20, welcher sich im Arbeitsbereich der Lastbewegungsvorrichtung
befindet, nicht gefährdet wird.
[0063] Im folgenden wird nun beschrieben, wie durch ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Verfahrens ein Kran erfindungsgemäß über zwei Maschinenführer angesteuert wird, um
eine Last entsprechend den jeweiligen Sichtverhältnissen durch Übertragung der Kontrolle
über den Kran erheblich sicherer und einfacher bewegt werden kann als nach dem Stand
der Technik über Einweiser und einen einzigen Maschinenführer.
[0064] Bei dem Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens wird dabei der Kran
solange vom Maschinenführer 1 vom Steuerstand aus gesteuert, wie die Last im Sichtfeld
des Maschinenführers 1 ist. Sobald die Last besser durch den zweiten Maschinenführer,
der sich mit der Fernsteuerung am Positionierungsort befindet, gesteuert werden kann,
übernimmt dieser mit der Fernsteuerung die Kontrolle des Kranes. Die Feinpositionierung
der Last erfolgt nun durch den Maschinenführer 2.
[0065] Sowohl der Maschinenführer 1 als auch der Maschinenführer 2 haben dabei alle notwendigen
und vorgeschriebenen Informationen des Kranes zur Verfügung, weil auch in der Fernsteuerung
ein Display eingebaut ist, das über einen Rückkanal vom Kran mit Informationen versorgt
wird. Wenn der Maschinenführer seine Positionierungsarbeit verrichtet hat, fährt er
das Lastaufnahmemittel in eine Position, die von Maschinenführer 1 aus der Krankabine
eingesehen werden kann und gibt durch die Betätigung des Stellteils an der Fernbedienung,
welches die Übertragungsfunktion steuert, die Kontrolle ab. Der Maschinenführer 1
übernimmt nun wieder die Kontrolle und kann sich dann falls notwendig dem Hub der
nächsten Last widmen.
1. Verfahren zum Steuern einer Lastbewegungsvorrichtung durch mindestens zwei Personen,
mit den Schritten:
- Steuern der Bewegung der Lastbewegungsvorrichtung durch eine erste Person
- Übertragung der Kontrolle über die Bewegung der Lastbewegungsvorrichtung an eine
zweite Person,
- Steuern der Lastbewegungsvorrichtung durch die zweite Person.
2. Verfahren nach Anspruch 1, mit dem weiteren Schritt:
- Rückübertragung der Kontrolle über die Bewegung der Lastbewegungsvorrichtung an
die erste Person.
3. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Steuerung der Lastbewegungsvorrichtung
durch die erste und zweite Person über eine erste, vorteilhafterweise fest installierte,
und eine zweite, vorteilhafterweise mobile, Bedieneinheit erfolgt, wobei vorteilhaft
die Übertragung der Kontrolle über Steuerbefehle der ersten und/oder zweiten Person
erfolgt, durch welche die Kontrolle über die Bewegung der Lastbewegungsvorrichtung
von der ersten auf die zweite oder von der zweiten auf die erste Bedieneinheit übertragen
wird und wobei besonders vorteilhaft zur Übertragung der Kontrolle über die Bewegung
der Lastbewegungsvorrichtung jeweils ein Steuerbefehl der Person erforderlich ist,
welche die mobile Bedieneinheit bedient oder wobei alternativ zur Abgabe der Kontrolle
über die Bewegung der Lastbewegungsvorrichtung jeweils ein Steuerbefehl der Person
erforderlich ist, welche aktuell die Kontrolle über die Bewegung der Lastbewegungsvorrichtung
ausübt, während vorteilhaft zur Übernahme der Kontrolle über die Bewegung der Lastbewegungsvorrichtung
jeweils ein Steuerbefehl einer Person erforderlich ist, welche die Kontrolle über
die Bewegung der Lastbewegungsvorrichtung übernehmen soll.
4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei die Übertragung der Kontrolle über die Bewegung der
Lastbewegungsvorrichtung jeweils durch einen Steuerbefehl der Person erfolgt, welche
eine mobile Bedieneinheit bedient.
5. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei von der ersten und/oder
der zweiten Person jederzeit ein Nothalt der Lastbewegungsvorrichtung ausgelöst werden
kann.
6. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei Informationen zur Lastbewegungsvorrichtung
auf die mobile Bedieneinheit übertragen und auf dieser angezeigt werden.
7. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, mit den Schritten:
- Steuern der Bewegung einer Lastbewegungsvorrichtung über eine fest installierte
Bedieneinheit durch eine erste Person, solange diese eine ausreichende Sicht auf das
Lastaufnahmemittel und/oder die Last hat,
- Übertragung der Kontrolle über die Bewegung der Lastbewegungsvorrichtung an eine
eine mobile Bedieneinheit bedienende zweite Person, wenn diese eine bessere Sicht
auf das Lastaufnahmemittel und/oder die Last hat,
- Steuern der Lastbewegungsvorrichtung über die mobile Bedieneinheit durch die zweite
Person,
und vorteilhaft folgenden weiteren Schritten:
- Zurückfahren des Lastaufnahmemittels durch die zweite Person in eine Position, in
welcher die erste Person eine ausreichende Sicht auf das Lastaufnahmemittel und/oder
die Last hat,
- Übertragung der Kontrolle über die Bewegung der Lastbewegungsvorrichtung an die
erste Person.
8. Steuerung einer Lastbewegungsvorrichtung mit einer ersten, insbesondere fest installierten
Bedieneinheit und einer mobilen Bedieneinheit zur Steuerung der Bewegung der Lastbewegungsvorrichtung,
wobei die mobile Bedieneinheit eine Übertragungsfunktion zur Übertragung der Kontrolle
über die Bewegung der Lastbewegungsvorrichtung von der mobilen Bedieneinheit an die
erste Bedieneinheit aufweist, wobei vorteilhaft zur Übertragung der Kontrolle über
die Bewegung der Lastbewegungsvorrichtung ein Steuerbefehl erforderlich ist, welcher
durch Betätigung der Übertragungsfunktion der mobilen Bedieneinheit erzeugt wird,
wobei besonders vorteilhaft die Übertragungsfunktion der mobilen Bedieneinheit auch
der Übertragung der Kontrolle über die Bewegung der Lastbewegungsvorrichtung von der
ersten Bedieneinheit auf die mobile Bedieneinheit dient, wobei ganz besonders vorteilhaft
die Kontrolle über die Bewegung der Lastbewegungsvorrichtung immer nur einer Bedieneinheit
zugewiesen ist, wobei ebenfalls ganz besonders vorteilhaft auch die erste Bedieneinheit
eine Übertragungsfunktion aufweist und wobei wiederum besonders vorteilhaft die Übertragungsfunktion
eine Abgabefunktion und/oder ein Übernahmefunktion zur Abgabe und/oder zur Übernahme
der Kontrolle über die Bewegung der Lastbewegungsvorrichtung aufweist.
9. Steuerung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die mobile Bedieneinheit
eine Nothalt-Funktion aufweist, welche auch dann aktivierbar ist, wenn die Kontrolle
über die Bewegung der Lastbewegungsvorrichtung bei der ersten Bedieneinheit liegt,
wobei vorteilhaft die Nothalt-Funktion der mobilen Bedieneinheit über die erste Bedieneinheit
nicht abschaltbar ist, wobei weiter vorteilhaft die erste Bedieneinheit eine Nothalt-Funktion
aufweist, welche auch dann aktivierbar ist, wenn die Kontrolle über die Bewegung der
Lastbewegungsvorrichtung bei der mobilen Bedieneinheit liegt und welche vorteilhafterweise
über die mobile Bedieneinheit nicht abschaltbar ist.
10. Steuerung nach einem der vorangegangenen Ansprüchen, mit einer Sicherheitsfunktion,
welche eine Übertragung der Kontrolle über die Bewegung der Lastbewegungsvorrichtung
nur dann zulässt, wenn der Bewegungszustand der Lastbewegungsvorrichtung in einem
vorbestimmten Bereich ist, vorteilhaft mit einer weiteren Sicherheitsfunktion, welche
zur Übertragung der Kontrolle über die Bewegung der Lastbewegungsvorrichtung die Bewegung
der Lastbewegungsvorrichtung anhält, wobei vorteilhaft die mobile Bedieneinheit eine
Anzeigeeinheit aufweist und ein Rückkanal vorgesehen ist, über welchen Informationen
zur Lastbewegungsvorrichtung auf die mobile Bedieneinheit übertragen und auf der Anzeigeeinheit
dargestellt werden, wobei weiter vorteilhaft auf der Anzeigeeinheit alle sicherheitsrelevanten
Informationen zur Lastbewegungsvorrichtung dargestellt werden, wobei weiter vorteilhaft
der Rückkanal und die Anzeigeeinheit auch dann aktiv sind, wenn die Kontrolle über
die Bewegung der Lastbewegungsvorrichtung bei der ersten Bedieneinheit liegt, wobei
weiter vorteilhaft auch die erste Bedieneinheit eine Anzeigeeinheit aufweist, welche
Informationen, insbesondere alle sicherheitsrelevanten Informationen, zur Lastbewegungsvorrichtung
anzeigt und wobei weiter vorteilhaft die Anzeigeeinheit der ersten und/oder der zweiten
Bedieneinheit anzeigt, ob die Kontrolle über die Bewegung der Lastbewegungsvorrichtung
bei der ersten und/oder der zweiten Bedieneinheit liegt, und vorteilhafterweise, ob
die Kontrolle übernommen werden kann.
11. Steuerung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Lastbewegungsvorrichtung
jeweils auch allein über die erste Bedieneinheit oder die mobile Bedieneinheit betrieben
werden kann.
12. Steuerung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die mobile Bedieneinheit
eine Funkfernsteuerung ist.
13. Steuerung nach einem der vorangegangenen Ansprüchen, mit einer zentralen Steuerungseinheit,
welche Daten von den Bedieneinheiten und von Sensoren erhält, die Aktuatoren der Lastbewegungsvorrichtung
ansteuert und vorteilhafterweise über einen Rückkanal Informationen zur Lastbewegungsvorrichtung
auf die mobile Bedieneinheit überträgt, wobei vorteilhaft die mobile Bedieneinheit
lediglich Bedienelemente, Sender und vorteilhafterweise Empfänger und Anzeigeelemente
umfasst, während die gesamte Ansteuerungselektronik in der zentralen Steuerungseinheit
angesiedelt ist.
14. Steuerung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei bei Inbetriebnahme der Lastbewegungsvorrichtung
zunächst die mobile Bedieneinheit aktiviert werden muss, bevor die Lastbewegungsvorrichtung
hochgefahren wird.
15. Steuerung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die erste Bedieneinheit
einen Vorwahlschalter aufweist, über welchen bei Inbetriebnahme der Lastbewegungsvorrichtung
zwischen einem Betrieb nur über die erste Bedieneinheit und einem Betrieb über die
erste und die zweite Bedieneinheit gewählt werden kann.