[0001] Die Erfindung betrifft eine Gelenkarmmarkise mit einer drehbar gelagerten Tuchwelle,
von der ein Tuch abwickelbar ist, dessen vorderes Ende an einem von Gelenkarmen getragenen
Ausfahrprofil befestigt ist.
[0002] Derartige Markisen sind bekannt.
[0003] Problematisch bei derartigen Markisen, die frei aufgespannt werden und deren Ausfahrprofil
von Gelenkarmen getragen wird, ist es, dass diese unter Windlast ausgelenkt werden,
d.h., dass das Ausfahrprofil und damit die gesamte aufgespannte Markise sich unter
einer angreifenden Windlast aus der Ruheposition herausbewegt und nach oben oder nach
unten ausschlagen kann. Hierdurch können Personen unter der Markise gefährdet werden.
Diesem Problem versucht man dadurch zu begegnen, dass an dem Ausfahrprofil Stützen
angeordnet werden.
[0004] Aus der
DE 10 2005 040 755 A1 ist eine Gelenkarmmarkise bekannt, bei der das Ausfahrprofil im ausgefahrenen Zustand
auf zusammenstauchbaren Stützstangen ruht, welche gegen den Boden abgestützt und federnd
zusammen stauchbar sind. Dies geschieht dadurch, dass durch das Gewicht von in der
Markise befindlichen Regenwasser die Federkraft überwunden und die Stützen zusammen
gestaucht werden, um das Wasser ablaufen zu lassen. Nachteilig bei dieser Anordnung
ist es, dass die Markise unkontrolliert nach unten ausgelenkt wird und hierdurch Personen
unterhalb der Markise gefährdet werden könnten.
[0005] Aus der
DE 92 07 428 U1 ist eine Hochschlagsicherung bei Gelenkarmmarkisen bekannt, die dadurch realisiert
wird, dass Seile oder Ketten, die am Ausfahrprofil angebracht sind, in am Boden angeordnete
Haken eingehängt werden. Besonders nachteilig bei dieser Anordnung ist es, dass zwar
ein Hochschlagen der Markise unter Windlast verhindert wird, jedoch bei dem Angreifen
einer zu großen Windlast die gesamte Markise beschädigt oder gar zerstört werden kann.
[0006] Aus der
DE 20 2009 001 663 U1 ist eine Markise bekannt, bei der Stützpfähle am Ausfahrprofil der Gelenkarmmarkise
angeordnet werden, wobei das Bodenende des Stützpfahls mit einem Riegelteil versehen
ist und ferner eine im Boden anzubringende und mit einer Aufnahme zum Empfangen des
Riegelteils versehene Stütze vorgesehen ist, sodass beim Ausfahren der Markise die
am Ausfahrprofil vorgesehenen Stützpfähle automatisch in die am Boden anzubringenden
Aufnahmen einfahren und darin verriegelt werden.
[0007] Nachteilig bei einer derartigen Anordnung Ist es, dass das durch die Anordnung von
Stützen am Ausfahrprofil angreifende Windlasten und Scherkräfte von der Markisenkonstruktion
aufgenommen werden müssen und diese nicht ausgeglichen werden können, da durch die
vorgesehenen Stützpfähle lediglich eine Hochschlagsicherung realisiert wird, respektive
ein unkontrolliertes Herunterschwingen der Markise verhindert wird. Es kann jedoch
nicht verhindert werden, dass bei dem Angreifen zu großer Windlasten und zu großer
Scherkräfte die Markise beschädigt wird.
[0008] Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine Markise der eingangs genannten Art derart
weiter zu bilden, dass diese auch beim Angreifen von Windlasten zuverlässig gegen
ein unkontrolliertes Auslenken aus der Ruhelage gesichert wird, wobei es ferner gewährleistet
sein soll, dass die Gesamtanlage eine höhere Sicherheit gegen Beschädigung bei Angreifen
von Windlasten oder sich auf dem Markisentuch sammelndem Regenwasser gegen Beschädigung
aufweist.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Markise gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildung der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0010] Besonders Vorteilhaft bei der erfindungsgemäßen Gelenkarmmarkise mit einer drehbar
gelagerten Tuchwelle, von der ein Tuch abwickelbar ist, dessen vorderes Ende an einem
von Gelenkarmen getragenen Ausfahrprofil befestigt ist, ist es, dass zumindest eine
bodenseitig befestigte Stütze angeordnet ist, gegen deren oberes freies Ende das Ausfahrprofil
bei vollständig ausgefahrener Markise fährt, wobei an dem Ausfahrprofil oder dem oberen
Ende der Stütze zumindest ein Magnet angeordnet ist, der mit einem entsprechenden
magnetischen Gegenstück an dem anderen Teil bei vollständig ausgefahrener Markise
eine lösbare magnetische Verbindung bildet.
[0011] Bei dem magnetischen Gegenstück kann es sich um ein magnetisierbares Metall handeln
oder auch um einen weiteren, umgekehrt gepolten Magneten, wodurch die magnetische
Haltekraft vergrößert und den Anforderungen an die zu erzeugende Haltekraft der magnetischen
Verbindung angepasst werden kann.
[0012] Dadurch, dass zumindest eine bodenseitig befestigte Stütze angeordnet ist und eine
magnetische Befestigung des Ausfahrprofils am oberen freien Ende der Stütze erfolgt,
ergibt sich gegenüber dem vorbekannten Stand der Technik eine deutlich erhöhte Diagonalsteifigkeit
der gesamten Anlage und es können durch Windlasten auftretende Scherkräfte besser
aufgenommen und ausgeglichen werden.
[0013] Die Erfindung lässt sich somit durch Nachrüstung in besonders vorteilhafter Weise
bei bereits vorhandenen Gelenkarmmarkisen nachrüsten, indem lediglich an dem Ausfahrprofil
ein oder mehrere Magnete oder magnetische Gegenstücke angeordnet werden und bodenseitig
ein oder mehrere Stützen montiert werden, gegen deren oberes freies Ende das Ausfahrprofil
bei vollständig ausgefahrener Markise fährt und die ihrerseits an ihrem oberen Ende
entweder ein oder mehrere Magnete oder entsprechende magnetische Gegenstücke trägt.
Hierdurch können bereits bestehende Anlagen in leichter Weise nachgerüstet werden.
[0014] Vorzugsweise fährt eine Positivform an dem Ausfahrprofil oder dem oberen Ende der
Stütze in eine Negativform an dem anderen Teil bei vollständig ausgefahrener Markise,
sodass ein Formschluss gebildet wird, wobei der Magnet und das entsprechende magnetische
Gegenstück derart angeordnet sind, dass ein Magnetkraftschluss bei vollständig in
die Negativform eingefahrener Positivform gebildet wird.
[0015] Durch den Formschluss zwischen Positivform und Negativform wird eine Absicherung
des Ausfahrprofils in vertikaler Richtung parallel zum Verlauf der senkrechten Stütze
sowie horizontaler Rechts- und Linksrichtung parallel zum Verlauf des Ausfahrprofils
geschaffen. Die Angaben rechts und links beziehen sich dabei auf die Ausfahrrichtung
des Ausfahrprofils der Markise.
[0016] Eine Sicherung des Ausfahrprofils in horizontaler oder nahezu horizontaler Einfahrrichtung
wird dabei durch den Magnetkraftschluss realisiert, da der Magnet derart angeordnet
ist, dass der magnetische Kraftschluss bei vollständig in die Negativform eingefahrener
Positivform, d.h. bei vollständig ausgefahrenem Ausfahrprofil realisiert wird. Die
Einfahrrichtung kann gegen die Horizontale geneigt sein. da Gelenkarmmarkisen üblicherweise
nicht exakt horizontal sondern leicht nach unten geneigt an einem Gebäude angeordnet
werden.
[0017] Besonders bevorzugt ist ein Vorsprung an dem Ausfahrprofil oder dem oberen Ende der
Stütze angeordnet, der in eine becherförmige Aufnahme an dem anderen Teil einfährt,
sodass ein Formschluss zwischen dem Vorsprung und der Aufnahme ausgebildet wird, wobei
am vorderen Ende des Vorsprungs und/oder am Boden der Aufnahme ein Magnet angeordnet
ist.
[0018] Durch eine becherförmige, insbesondere sich in Richtung auf den Boden der Aufnahme
verjüngende Form der Aufnahme als Negativform wird ein sicheres Einfahren des Gegenstücks
In Form eines Vorsprungs als Positivform gewährleistet. Es wird hierdurch einerseits
durch die formschlüssige Verbindung zwischen Vorsprung und Aufnahme sowie ferner durch
den Magnetkraftschluss ein sicherer Halt des Ausfahrprofils an der oder den Stützen
erzielt wird.
[0019] Das Ausfahrprofil wird in der vollständig ausgefahrenen Position dann durch eine
Kombination eines Formschlusses mit einem Kraftschluss gegen Auslenkungen aus der
Ruhelage gesichert.
[0020] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind zwei Stützen angeordnet, die
derart positioniert sind, dass die Enden des Ausfahrprofils jeweils gegen das obere
Ende einer Stütze fahren und die Stützen seitliche Begrenzungen bilden.
[0021] Bei ausgefahrener Markise wird hierdurch zum einen die Gelenkarmmarkise oder sonstige
frei tragende Markise gegen Wind und Regenlasten abgestützt und ferner bilden die
beiden vorgesehenen Stützpfähle seitliche Begrenzungen im vorderen Bereich, sodass
insgesamt die Atmosphäre einer pergolaartigen Einfassung des Terrassenbereiches geschaffen
wird.
[0022] Ferner stellt sich durch die Anordnung zweier Stützen, die jeweils die Enden des
Ausfahrprofiles abstützen, eine optimierte Statik der gesamten Anordnung ein.
[0023] Vorzugsweise weist jede Stütze am oberen freien Ende einen zur äußeren Kontur des
Ausfahrprofils korrespondierenden Aufnahmebereich auf.
[0024] Hierdurch ist ein zuverlässiges Einfahren des Ausfahrprofils in die korrespondierende
Aufnahme am oberen Ende der Stütze gewährleistet und es wird eine optisch ansprechende
Gesamtanordnung geschaffen.
[0025] Besonders bevorzugt weist jede Stütze am oberen freien Ende einen zur äußeren Kontur
des Ausfahrprofils korrespondierenden Aufnahmebereich auf, wobei in dem Aufnahmebereich
mehrere Magnete und/oder magnetische Gegenstücke in verschiedenen Winkellagen in Bezug
auf die Senkrechte angeordnet sind.
[0026] Magnetische Verbindungen haben die Eigenschaft, dass die magnetische Haltekraft senkrecht
zu der Kontaktfläche zwischen Magnet und Gegenstück maximal ist. Bei Zugrichtung parallel
zur Kontaktfläche beträgt die Haltekraft jedoch nur 40 % der maximalen senkrecht hierzu
auftretenden magnetischen Haltekraft.
[0027] Durch die Anordnung mehrerer Magneten und entsprechender magnetischer Gegenstücke
im Kontaktbereich zwischen Ausfahrprofil einerseits und Stütze andererseits, wobei
die Kontaktflächen zwischen den Magneten und Gegenstücke unterschiedliche Winkellagen
zur Senkrechten aufweisen, kann eine optimale Haltekraft zur Fixierung des Ausfahrprofils
auf den Stützen realisiert werden, insbesondere kann eine in horizontaler Richtung
andere, beispielsweise kleinere, Haltekraft realisiert werden, als in vertikaler Richtung.
[0028] Hierdurch wird ein Hochschlagen der Markise bei dem Angriff einer Windlast verhindert,
ein Lösen in Einfahrrichtung jedoch ermöglicht. Ferner ist es möglich, die Resultierende
der jeweiligen maximalen Haltekraft der verschiedenen Magnete in einem beliebigen
Winkel auszurichten. Die Resultierende ergibt sich dabei aus der Vektoraddition der
einzelnen maximalen Haltekräfte, die ihrerseits jeweils senkrecht auf den jeweiligen
Kontaktflächen der Magnete stehen.
[0029] Ferner können die Magnete bei Anordnung mehrerer Magnete gleich oder unterschiedlich
dimensioniert sein, um die gewünschten Haltekräfte in senkrechter Richtung sowie horizontaler
Richtung zu realisieren.
[0030] Hierdurch kann die Haltekraft in Einfahrrichtung der Markise so eingestellt werden,
dass diese einerseits durch einen elektromotorischen Antrieb der Tuchwelle überwunden
wird, und andererseits bei Auftreten zu großer Windlasten ein automatisches Lösen
der Magnetverbindungen erfolgt, um Beschädigungen der Markise vorzubeugen.
[0031] Es können auch mehrere gleiche Magnete in unterschiedlicher Winkellage zum Einsatz
kommen. In ihrer einfachsten Ausführungsform weist die Magnetverbindung zwischen Ausfahrprofil
und Stütze lediglich einen Magneten sowie ein entsprechendes magnetisches Gegenstück
auf.
[0032] Wenn lediglich ein einziger Magnet mit einer horizontal angeordneter Kontaktfläche
in jedem Kontaktbereich zwischen dem Ausfahrprofil und der Stütze angeordnet wird,
beträgt die erforderliche Scherkraft entsprechend der erforderlichen Zugkraft auf
das Markisentuch zum Lösen der magnetischen Verbindung in Einfahrrichtung somit wie
oben erläutert ca. 40 % der maximalen magnetischen Haltekraft in senkrechter Richtung.
[0033] Besonders bevorzugt ist die Haltekraft des oder der Magneten so gewählt, dass sie
von der mittels eines elektrischen Antriebsmotors zum elektromotorisch angetriebenen
Aus- und Einfahren der Markise auf die Tuchwelle übertragenen Drehmomentes und der
daraus resultierenden Zugkraft auf das Markisentuch und das Ausfahrprofil in Einfahrrichtung
überwunden wird und bei einem Einfahren der Markise die magnetische Verbindung des
oder der Magneten mit dem/den magnetischen Gegenstück/en selbsttätig löst.
[0034] Durch eine derartige Anordnung ist gewährleistet, dass die Markise nicht beschädigt
wird, wenn bei magnetischer Verbindung von Ausfahrprofil und Stützen der Elektromotor
zum Einfahren der Markise betätigt wird. Es ist heutzutage üblich Markisen mit Elektromotoren
zum Ein- und Ausfahren der Markise auszustatten, insbesondere sind diese vorzugsweise
mittels einer Funkfernbedienung ansteuerbar und betätigbar. Ein manuelles Lösen der
Verbindung ist jedoch dabei vor einem Einfahrvorgang nicht erforderlich.
[0035] Dadurch, dass die Haltekraft des/der Magneten so gewählt ist, dass die magnetische
Fixierung des Ausfahrprofils selbsttätig löst und freigegeben wird, wenn der Markisenantrieb
zum Einfahren der Markise betätigt wird, wird Beschädigungen der Markise zuverlässig
vorgebeugt.
[0036] Des weiteren ist besonders vorteilhaft bei einer derartigen selbsttätigen lösenden
Fixierung bei Überschreiten einer gewissen Zugkraft auf die Verbindung von Magneten
und Gegenstücken, dass auch bei einem Angreifen von übermäßigen Windlasten die Markise
nicht beschädigt wird, sondern dann, wenn eine Windlast an dem Markisentuch angreift,
hieraus automatisch eine Zugkraft auf die Verbindung in Einfahrrichtung resultiert
und sich das Ausfahrprofil infolge dieser angreifenden Kraft und des automatischen
Lösens der magnetischen Verbindung von dem freien Ende der Stützen wegbewegen kann.
[0037] Hierdurch wird Beschädigungen der Markise wirksam vorgebeugt.
[0038] In einer weiteren Ausführungsform ist ein Windsensor angeordnet, der bei Detektion
der Überschreitung eines Grenzwertes für die Windgeschwindigkeit automatisch den Motor
betätigt und ein Einfahren der Markise auslöst.
[0039] In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Stützen bodenseitig auf elastischen
Dämpfungselementen zum Ausgleich und Dämpfen von winderregten Schwingungen und dergleichen
montiert.
[0040] Die Stützen können somit auf Dämpfungselementen wie Gummiplatten oder dergleichen
montiert sein, um auftretende Schwingungen zu dämpfen, wie diese beim Angreifen von
Windlasten beobachtet werden.
[0041] Vorzugsweise weist die Markise eine im oder am Ausfahrprofil angeordnete Volantwelle
auf, von der ein Volant senkrecht nach untern abwickelbar ist, insbesondere eine mittels
eines Elektromotors angetriebene Volantwelle.
[0042] Durch ein derartigen Volant kann in vorteilhafter Weise ein vorderer Sichtschutz
und ein vorderer Abschluss des mit der Markise überspannten Terrassenbereiches geschaffen
werden.
[0043] Vorzugsweise sind zwei Stützen angeordnet, deren Abstand der Breite eines im oder
am Ausfahrprofil angeordneten Volants entspricht, wobei in die Stützen senkrechte
Führungen integriert sind, in denen ein Ausfahrprofil des Volants seitlich geführt
wird.
[0044] Durch derartige Führungen, die in etwa wie bekannte Rollladenführungen ausgebildet
sind, kann ein solcher Volant respektive das Ausfahrprofil des Volants seitlich geführt
werden, sodass dieser auch bei auftretendem leichten Wind in der gewünschten Position
verbleibt und einen vorderen optischen Abschluss des mittels der Markise überspannten
Terrassenbereiches bildet.
[0045] Vorzugsweise weisen die Stützen Aufnahmen zum Anbringen oder Einhängen von Sichtschutzelementen
und/oder Wandelementen auf.
[0046] Derartige Aufnahmen können durch Befestigungselemente oder Ausnehmungen oder dergleichen
in oder an den Stützenprofilen gebildet sein.
[0047] Hierdurch können Wandelemente zwischen den Stützen eingehängt oder aufgespannt werden.
Insbesondere können von einer Hauswand an der die Markise befestigt ist ausgehend
seitliche Sichtschutzwände abgerollt/aufgespannt werden, deren vorderes Auszugsprofil
im vorderen Bereich an entsprechenden Aufnahmen an den seitlichen Stützen eingehängt
wird.
[0048] Hierdurch können seitliche Begrenzungen sowie ein Sichtschutz realisiert werden.
[0049] Bevorzugt sind die Stützen teleskopierbar und oder mittels Verlängerungen in ihrer
Länge variabel und in gewählter Länge fixierbar.
[0050] Hierdurch lassen sich im Baukastenprinzip verschiedene Längen der Stützen realisieren,
um die erfindungsgemäße Markise den jeweiligen Maßanforderungen im Hinblick auf die
Montagebedingungen anzupassen, insbesondere Stützen bei Nachrüstung an bereits vorhandenen
Markisen anpassen zu können.
[0051] Zwei Ausführungsbeispiel der Erfindung sind in den Figuren dargestellt und werden
nachfolgend näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- Eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Markise;
- Figur 2
- einen Schnitt durch das Ausfahrprofil der Markise sowie den Aufnahmebereich am oberen
Ende eines Stützpfostens der ersten Ausführungsform gemäß Fig. 1 im vollständig ausgefahrenen
Zustand;
- Figur 3
- einen Schnitt durch das Ausfahrprofil einer Markise sowie den Aufnahmebereich am oberen
Ende eines Stützpfostens einer zweiten Ausführungsform im vollständig ausgefahrenen
Zustand.
[0052] In den Figuren sind identische Bauteile und Komponenten mit identischen Bezugszeichen
versehen.
[0053] In Figur 1 ist dargestellt eine perspektivische Gesamtansicht einer erfindungsgemäßen
Markise 1, die an einer nicht weiter dargestellten Gebäudewand montiert ist. Die Markise
1 weist ein Markisengehäuse 2 auf, in dem drehbar gelagert eine Tuchwelle angeordnet
ist, von der das Tuch 3 abwickelbar ist. Bei der Markise 1 handelt es sich um eine
Gelenkarmmarkise. Die Tuchwelle ist elektromotorisch angetrieben, um die Markise Aus-
und einzufahren. Die Markise 1 weist somit einen Elektromotor zum Antrieb der Tuchwelle
in Ausfahrrichtung und Einfahrrichtung auf.
[0054] Das vordere Ende des Markisentuches 3 ist an einem Ausfahrprofil 4 befestigt, welches
an den vorderen Enden der in dieser Perspektive nicht sichtbaren Gelenkarme 9 befestigt
ist.
[0055] Im vollständig ausgefahrenen Zustand wie in Figur 1 dargestellt fährt das Ausfahrprofil
4 gegen zwei bodenseitig montierte Stützpfosten 5.
[0056] Die Stützpfosten 5 sind bodenseitig fest montiert und bleiben auch bei eingefahrener
Markise 1 frei stehen.
[0057] Der Abstand der Stützpfosten 5 voneinander entspricht der Breite der Markise 1 und
bildet somit seitliche Begrenzungspfosten. Die freien Enden der Stützpfosten 5 weisen
konturierte Aufnahmebereiche auf, die zur äußeren Kontur des Ausfahrprofils 4 der
Markise 1 korrespondieren.
[0058] Wie in Figur 1 erkennbar ist, ist im Ausfahrprofil 4 der Markise 1 eine Volantwelle
angeordnet, von der ein Volant 6 senkrecht nach unten ausfahrbar ist. Das vordere
Ende des Volants 6 ist an einem Volantausfahrprofil 7 befestigt Das Volantausfahrprofil
7 ist seitlich geführt in entsprechenden senkrechten Nuten in den Stützpfählen 5.
[0059] Ferner weisen die Stützpfosten 5 Aufnahmeelemente auf, in die seitliche Sichtschutzelemente
8 eingehängt werden können. Die Sichtschutzelemente 8 werden von wandseitig montierten
Rollen abgewickelt und vorne in die entsprechenden Aufnahmen an den Stützpfosten 5
eingehängt. Somit bilden die Sichtschutzelemente 8 einen seitlichen Abschluss der
mittels der Markise 1 überdachten und abgeschatteten Terrasse.
[0060] Die Markise 1 wird elektromotorisch mittels einer Funkfernbedienung betätigt, d.h.
dass die in dem Markisengehäuse 2 drehbar gelagerte Tuchwelle in Ausfahrrichtung respektive
Einfahrrichtung elektromotorisch angetrieben wird.
[0061] Die im Ausfahrprofil 4 angeordnete Volantwelle wird ebenfalls mittels einer Funkfernbedienung
betätigt und elektromotorisch angetrieben. Hierzu ist ein weiterer Elektromotor als
Volantwellenmotor im Ausfahrprofil 4 angeordnet. Durch die Anordnung der beiden Stützpfähle
5 im vorderen Bereich wird somit ein vorderer und seitlicher Abschluss des mittels
der Markise 1 überdachten Terrassenbereiches gebildet.
[0062] Im ausgefahrenen Zustand der Markise 1 fährt das Ausfahrprofil 4 gegen die oberen
freien Enden der Stützpfosten 5 und wird mittels der Magnete 10, 11 fixiert, wie dies
in Figur 2 dargestellt ist. Figur 2 zeigt einen Schnitt durch das Ausfahrprofil 4
der Markise 1 sowie den Aufnahmebereich am oberen Ende eines Stützpfostens 5 im vollständig
ausgefahrenen Zustand gemäß Fig. 1.
[0063] Die Stütze 5 ist gebildet durch einen senkrechten Mast, der bodenseitig mittels einer
Platte am Terrassenboden montiert werden kann. Das Ausfahrprofil 4 ist an den vorderen
Enden der Gelenkarme 9 der Markise 1 angeordnet und wird von diesen getragen. In einem
Keder am Ausfahrprofil 4 ist das vordere Ende des Tuchs 3 der Markise 1 eingehängt.
[0064] An dem Ausfahrprofil 4 sind angeordnet mehrere Magnete 10, 11, die mit entsprechenden
magnetischen Gegenstücken 12, 13 am oberen Ende der Stützpfosten 5 magnetische Verbindungen
bilden. Der Aufnahmebereich des Stützpfostens 5 korrespondiert zu der äußeren Kontur
des Ausfahrprofils 4 der Markise.
[0065] Im Kontaktbereich sind mehrere Magnete 10, 11 und ihre entsprechenden magnetischen
Gegenstücke 12, 13 angeordnet, wobei diese unterschiedliche Winkellagen in Bezug auf
die senkrechte Richtung aufweisen.
[0066] Magnetische Verbindungen haben die Eigenschaft, dass die magnetische Haltekraft senkrecht
zu der Kontaktfläche zwischen Magnet und Gegenstück maximal ist. Bei Zugrichtung parallel
zur Kontaktfläche beträgt die Haltekraft jedoch nur 40 % der maximalen senkrecht hierzu
auftretenden magnetischen Haltekraft.
[0067] Durch die Anordnung mehrerer Magneten 10, 11 und entsprechender magnetischer Gegenstücke
12, 13 im Kontaktbereich zwischen Ausfahrprofil 4 und Stütze 5, wobei die Kontaktflächen
zwischen den Magneten 10, 11 und Gegenstücken 12, 13 unterschiedliche Winkel zur Senkrechten
aufweisen, kann eine optimale Haltekraft zur Fixierung des Ausfahrprofils 4 auf den
Stützen 5 realisiert werden.
[0068] Ferner können die Magnete 10, 11 unterschiedlich dimensioniert sein, um die gewünschten
Haltekräfte in senkrechter Richtung sowie horizontaler Richtung zu realisieren. In
dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Magnet 11 mit gekippter Kontaktfläche
kleiner als der Magnet 10, dessen Kontaktfläche horizontal verläuft, sodass die magnetische
Haltekraft dieses Magneten 10 in vertikaler Richtung maximal ist. Dadurch dass der
Magnet 11 mit gegen die Horizontale gekippter Kontaktfläche kleiner gewählt ist und
hierdurch eine kleinere maximale magnetische Haltekraft aufweist, kann die Haltekraft
in Einfahrrichtung der Markise 1 so eingestellt werden, dass diese einerseits durch
den elektromotorischen Antrieb der Tuchwelle überwunden wird, und andererseits bei
Auftreten zu großer Windlasten ein automatisches Lösen der Magnetverbindungen 10 -
12 und 11 - 13 erfolgt.
[0069] Es können jedoch auch mehrere gleichstarke Magnete in unterschiedlicher Winkellage
zum Einsatz kommen. In ihrer einfachsten Ausführungsform weist die Magnetverbindung
zwischen Ausfahrprofil 4 und Stütze 5 lediglich einen Magneten sowie ein entsprechendes
magnetisches Gegenstück auf.
[0070] In dem in Figur 2 dargestellten Ausführungsbeispiel sind Magnete 10, 11 am Ausfahrprofil
4 angeordnet, wobei in dem Aufnahmebereich der Stütze 5 die entsprechenden Gegenstücke
12, 13 angeordnet sind. Diese Anordnung kann jedoch auch umgekehrt oder wechselnd
hinsichtlich der Anordnung von Magnet und Gegenstück erfolgen. Es können auch mehr
als zwei Magnete angeordnet sein.
[0071] In Figur 3 ist eine zweite Ausführungsform der Erfindung dargestellt. Figur 3 zeigt
einen Schnitt durch das Ausfahrprofil 4 der Markise 1 sowie den Aufnahmebereich am
oberen Ende eines Stützpfostens 5 der zweiten Ausführungsform im vollständig ausgefahrenen
Zustand.
[0072] Der grundsätzlich Aufbau der Gelenkarmmarkise 1 entspricht bei dieser zweiten Ausführungsform
dem Aufbau gemäß Figur 2.
[0073] Im ausgefahrenen Zustand der Markise 1 fährt das Ausfahrprofil 4 gegen die oberen
freien Enden der Stützpfosten 5 und wird mittels der Magnete 21, 22 fixiert, wie dies
in Figur 3 dargestellt ist. Figur 3 zeigt einen Schnitt durch das Ausfahrprofil 4
der Markise 1 sowie den Aufnahmebereich am oberen Ende eines Stützpfostens 5 dieser
zweiten Ausführungsform im vollständig ausgefahrenen Zustand.
[0074] Die Stütze 5 ist gebildet durch einen senkrechten Mast, der bodenseitig mittels einer
Platte am Terrassenboden montiert ist. Das Ausfahrprofil 4 ist an den vorderen Enden
der Gelenkarme 9 der Markise 1 angeordnet und wird von diesen getragen. In einem Keder
am Ausfahrprofil 4 ist das vordere Ende des Tuchs 3 der Markise 1 eingehängt.
[0075] In Ausfahrrichtung vorderseitig sind am Ausfahrprofil 4 Vorsprünge 23 angeordnet,
die in korrespondierende becherförmige Aufnahmen 24 am oberen freien Ende der Stütze
5 einfahren. In der im Schnitt dargestellten Variante gemäß Figur 3 ist nur eine der
beiden endseitig angeordneten Stützen 5 sowie die Verbindung von Positivform 23 und
Negativform 24 sichtbar.
[0076] Durch den als Positivform wirksamen Vorsprung 23 am Ausfahrprofil 4 der Markise 1
und die als korrespondierende Negativform wirksame Aufnahme 24 wird ein Formschluss
realisiert, der einer Auslenkung des Ausfahrprofils 4 nach oben, nach unten sowie
in die Bildebene hinein oder aus der Bildebene heraus entgegenwirkt und das Ausfahrprofil
sichert.
[0077] Gegen die Einfahrrichtung der Markise 1 wird wirksam ein Magnetkraftschluss durch
die beiden Magnete 21, 22. Der erste Magnet 21 ist an der Spitze des Vorsprungs 23
angebracht. Der das Gegenstück zum ersten Magneten 21 bildende zweite Magnet 22 ist
am Grund der becherförmigen Aufnahme 24 der Stütze 5 angebracht. Bei vollständig in
die Aufnahme 24 eingefahrenem Vorsprung 23 kommt es zum magnetischen Schluss zwischen
den beiden Magneten 21, 22. Zum Einfahren der Markise ist der magnetische Kraftschluss
zwischen den Magneten 21, 22 zu überwinden. Hierzu sind die Magnete 21, 22 derart
dimensioniert, dass das mittels des Antriebsmotors der Markise 1 erzeugte Drehmoment,
welches durch Übertragung über das Markisentuch 3 auf das Ausfahrprofil 4 eine Zugkraft
gegen die Magnetverbindung der Magnete 21, 22 ausübt, ausreichend ist, um die Magnete
21, 22 zu trennen, d.h. die magnetische Haltekraft zu überwinden, und die Markise
einzufahren.
[0078] Auch in dem Fall, dass eine zu große Windlast an dem Markisentuch 3 angreift und
dieses aus seiner Ruhelage auslenkt, löst sich die magnetische Verbindung. Dies geschieht
dadurch, dass sich das Tuch 3 unter Windlast ausbeult und hierdurch eine Zugkraft
in Einfahrrichtung auf das Ausfahrprofil 4 ausgeübt wird. Bei zu großer Windlast resultiert
eine dementsprechend starke Beulung des Tuches 3, was wiederum zu einer vergrößerten
Zugkraft in Einfahrrichtung auf das Ausfahrprofil 4 führt. Infolgedessen löst sich
die magnetische Verbindung zwischen den Magneten 21, 22 und einer Beschädigung der
Markise 1 durch eine Windüberlast wird vorgebeugt. Bei nachlassendem Wind wird das
Tuch 3 entlastet und der Vorsprung 23 fährt wieder in die Aufnahme 24 ein. In vollständig
eingefahrener Position der Positivform 23 in die Negativform 24 kommt es dann erneut
zum magnetischen Schluss zwischen den Magneten 21, 22 und das Ausfahrprofil 4 ist
in ausgefahrener Position erneut gegen ungewollte Bewegungen gesichert.
1. Gelenkarmmarkise (1) mit einer drehbar gelagerten Tuchwelle, von der ein Tuch (3)
abwickelbar ist, dessen vorderes Ende an einem von Gelenkarmen (9) getragenen Ausfahrprofil
(4) befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine bodenseitig befestigte Stütze (5) angeordnet ist, gegen deren oberes
freies Ende das Ausfahrprofil (4) bei vollständig ausgefahrener Markise (1) fährt,
wobei an dem Ausfahrprofil (4) oder dem oberen Ende der Stütze (5) zumindest ein Magnet
(10, 11, 21) angeordnet ist, der mit einem entsprechenden magnetischen Gegenstück
(12, 13, 22) an dem anderen Teil bei vollständig ausgefahrener Markise (1) eine lösbare
magnetische Verbindung bildet.
2. Markise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Positivform (23) an dem Ausfahrprofil (4) oder dem oberen Ende der Stütze (5)
in eine Negativform (24) an dem anderen Teil bei vollständig ausgefahrener Markise
(1) fährt, sodass ein Formschluss gebildet wird, wobei der Magnet (21) und das entsprechende
Gegenstück (22) derart angeordnet sind, dass ein Magnetkraftschluss bei vollständig
in die Negativform (24) eingefahrener Positivform (23) gebildet wird.
3. Markise nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Vorsprung (23) an dem Ausfahrprofil (4) oder dem oberen Ende der Stütze (5) angeordnet
ist, der in eine becherförmige Aufnahme (24) an dem anderen Teil einfährt, sodass
ein Formschluss zwischen dem Vorsprung (23) und der Aufnahme (24) ausgebildet wird,
wobei am vorderen Ende des Vorsprungs (23) und/oder am Boden der Aufnahme (24) ein
Magnet (21) angeordnet ist.
4. Markise nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Stützen (5) angeordnet sind, die derart positioniert sind, dass die Endbereiche
des Ausfahrprofils (4) jeweils gegen das obere Ende einer Stütze (5) fahren und die
Stützen (5) seitliche Begrenzungen bilden.
5. Markise nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jede Stütze (5) am oberen freien Ende einen zur äußeren Kontur des Ausfahrprofils
(4) korrespondierenden Aufnahmebereich aufweist, insbesondere dass bei vollständig
ausgefahrener Markise (1) ein Formschluss zwischen Ausfahrprofil (4) und dem Aufnahmebereich
der Stütze (5) gebildet wird.
6. Markise nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jede Stütze (5) am oberen freien Ende einen zur äußeren Kontur des Ausfahrprofils
(4) korrespondierenden Aufnahmebereich aufweist, wobei in dem Aufnahmebereich mehrere
Magnete (10, 11) und/oder magnetische Gegenstücke (12, 13) in verschiedenen Winkellagen
in Bezug auf die senkrechte Richtung der Stütze (5) angeordnet sind.
7. Markise nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltekraft des/der Magneten (10, 11) so gewählt ist, dass sie von der mittels
eines elektrischen Antriebsmotors zum elektromotorisch angetrieben Ausund Einfahren
der Markise (1) auf die Tuchwelle übertragenen Drehmomentes und der daraus resultierenden
Zugkraft auf das Markisentuch (3) und das Ausfahrprofil (4) in Einfahrrichtung überwunden
wird und bei einem Einfahren der Markise (1) die magnetische Verbindung des/der Magneten
(10, 11) mit dem magnetischen Gegenstück (12, 13) selbsttätig löst.
8. Markise nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stütze/n (5) bodenseitig auf elastischen Dämpfungselementen zum Ausgleich und
Dämpfen von winderregten Schwingungen und dergleichen montiert sind.
9. Markise nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Markise (1) eine im oder am Ausfahrprofil (4) angeordnete Volantwelle aufweist,
von der ein Volant (6) senkrecht nach unten abwickelbar ist, insbesondere eine mittels
eines Elektromotors angetriebene Volantwelle.
10. Markise nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Stützen (5) angeordnet sind, deren Abstand der Breite eines im oder am Ausfahrprofil
(4) angeordneten Volants (6) entspricht, wobei die Stützen (5) senkrechte Führungsnuten
aufweisen, in denen ein Ausfahrprofil (7) des Volants (6) seitlich geführt wird.
11. Markise nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stütze/n (5) Aufnahmen zum Anbringen und/oder Einhängen von Sichtschutzelementen
(8) und/oder Wandelementen aufweist/aufweisen.