[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Reinigungsvorrichtung für Kamine. Der Begriff
Kamin wird in der vorliegenden Anmeldung als Synonym für Abgasanlagen, insbesondere
auch für Schornsteine verwendet.
[0002] Es ist allgemein bekannt, dass bei der Feuerung in Feuerungsanlagen, wie z.B. Öfen,
Brennern usw., durch unvollständige Verbrennung Rußpartikel entstehen. Dies gilt insbesondere
bei der Verfeuerung von Festbrennstoffen wie Holz, Brennstoffpellets u. dgl. Während
für die feinen Rußpartikel (Feinstaub), aufgrund der von ihnen ausgehenden Gesundheitsgefahr,
Abscheidevorrichtungen in den Abgas abführenden Leitungen vorgesehen sind, werden
meist gegen die makroskopischen Rußpartikel keine weiteren Maßnahmen ergriffen, so
dass diese entweder über den an der Feuerstätte angeschlossenen Kamin ins Freie gelangen
oder sich auf den Kamininnenwänden absetzen. Darüber hinaus bilden die abgeschiedenen
feinen Rußpartikel an der Abscheidevorrichtung ebenfalls makroskopische Rußpartikel,
die ebenfalls ins Freie gelangen oder sich innerhalb des Kamins ablagern können. Die
Rußpartikelabscheidungen beeinträchtigen einerseits die Abgasabzugswirkung des Kamins
und können andererseits sogar einen Kaminbrand auslösen, so dass diese Ablagerungen
regelmäßig zu entfernen sind.
[0003] Die
WO 94/11676 betrifft eine Schornsteinreinigungsvorrichtung, die auf das obere Ende eine Schornsteins
aufgesetzt werden kann und bei der unter einer Kuppel ein Elektromotor mit einer Winde
angeordnet ist. Die Winde wickelt zur Reinigung des Schornsteins ein Seil ab, an dessen
Ende ein Gewicht mit einer Bürste angebracht ist, mit der der Schornstein gereinigt
wird. Der Motor und die Winde sind durch einen Temperaturschalter 90 geschützt, der
unter der Kuppel in der Nähe des Motors angeordnet ist und im Falle der Überhitzung
über ein Kabel ein Signal an eine entfernt angeordnete Steuereinrichtung gibt. Die
Bewegung der Bürste von ihrer Startposition in den Schornstein hinein wird durch Aktivierung
des Elektromotors erreicht, die durch die Steuereinrichtung bewirkt wird. Das Umkehren
der Bürste an einem tiefsten Punkt im Schornstein wird dadurch bewirkt, dass ein an
dem Seil befestigter Anschlag in der untersten Position der Bürste an ein T-förmiges
Schaltelement 96 anläuft, was wiederum einen Umschalter 100 betätigt, der die Laufrichtung
des Motors umkehrt. Die Bürste wird dann wieder in ihre Startposition zurückgezogen.
[0004] In der
GB 1905/26 184 A ist eine Schornsteinreinigungsvorrichtung beschrieben, die von dem oberen Ende aus
in den Schornstein abgelassen wird. Sie besteht aus zwei über ein Spannseil g miteinander
gekoppelten Elementen, nämlich einer oben angeordneten Reinigungsbürste und einem
unten angeordneten Auffangtrichter c. Das untere Ende des Auffangtrichters c ist über
einen Schlauch s mit einem Wasserfilter t verbunden, durch den mit Staub beladene
Luft aus dem Auffangtrichter abgezogen wird. Die Luft wird mit einer Vakuumerzeugungsvorrichtung
aus dem Wasserfilter gesaugt, so dass letztlich der gelöste Ruß aus dem Schornstein
in dem Wasserbad per Vakuum entfernt wird.
[0005] Die europäische Patentanmeldung
0 433 152 A1 betrifft eine Reinigungsvorrichtung für einen elektrostatischen Filter. In der Figur
2 ist zu sehen, dass ein Seil 32 von einer motorgetriebenen Trommel 31 abgewickelt
wird, um damit eine Reinigungseinrichtung 40 mit einem Kern und einer Bürste innerhalb
des elektrostatischen Filters zu bewegen. Der elektrostatische Filter besteht dabei
aus einem als Mittelelektrode gespannten Seil 35 und einem umgebenden Rohr 21. Um
sicherzustellen, dass gefährliche Stäube, die von dem Filter abgeschieden wurden,
nicht in die Abluft geraten können, ist an der Reinigungseinrichtung 40 eine Verschlussmanschette
41 vorgesehen, die um das Seil 32 gelegt ist und in der Startposition der Reinigungsvorrichtung
auf dieser aufliegt. Wird die Reinigungsvorrichtung in den Filter abgelassen, so legt
sich die Manschette 41 an einer trichterförmigen Einschnürung in dem elektrostatischen
Filter an die Trichterwand an, um den Filter in Richtung des Gasaustritts 4 zu verschließen.
Bei der Rückbewegung in die Startposition nimmt die Reinigungsvorrichtung 40 die Manschette
41 entsprechend wieder mit.
[0006] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Reinigungsvorrichtung für Kamine
vorzusehen, mittels welcher die vorstehend genannten Rußablagerungen in Kaminen einfach
und zuverlässig zu entfernen sind. Es ist außerdem Aufgabe der Erfindung, Teile der
Reinigungsvorrichtung vor Abgasen oder Umwelteinflüssen zu schützen.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch eine Reinigungsvorrichtung für Kamine
mit einer innerhalb eines Kamins beweglichen Reinigungseinheit, einer Antriebsvorrichtung
sowie einer Steuereinrichtung, die dazu eingerichtet ist, die Bewegung der Reinigungseinheit
innerhalb des Kamins mittels der Antriebsvorrichtung zu steuern. Bei einer derartigen
Reinigungsvorrichtung wird eine Reinigungseinheit, welche beispielsweise als eine
in ihrem Außenumfang dem Innenumfang des Kamins angepasste Bürste ausgestaltet sein
kann, im Innern des Kamins bewegt, um Rußablagerungen zu entfernen. Bei der die Bewegung
der Reinigungseinheit steuernden Steuereinrichtung kann es sich beispielsweise um
einen elektrischen Schalter oder eine Zeitschaltuhr handeln, welche in vorgegebenen
Zeitintervallen die Reinigung des Kamins veranlassen kann. Als Antriebsvorrichtung
eignet sich dabei insbesondere eine elektrisch betriebene Vorrichtung, die dadurch
in einfacher Weise durch die Steuereinrichtung steuerbar ist.
[0008] Beispielsweise kann der Aufbau derart sein, dass die Steuereinrichtung dazu ausgestaltet
ist, nach Maßgabe vorgegebener oder ermittelter Parameter die Bewegung der Reinigungseinheit
innerhalb des Kamins selbsttätig zu steuern. Hierbei kann eine programmierbare, auf
einem Mikrocontroller basierende Steuereinrichtung vorgesehen sein, die in bestimmten,
vorgegebenen Zeitintervallen selbsttätig einen Reinigungsvorgang veranlassen kann.
Zusätzlich kann nach Maßgabe zusätzlicher an die Steuereinrichtung übermittelter Informationen
die Bewegung der Reinigungseinheit gesteuert werden.
[0009] Hierbei kann in einer bevorzugten Ausgestaltungsform vorgesehen sein, dass wenigstens
eine Sensoreinrichtung vorgesehen ist, die dazu eingerichtet ist, zum Steuern der
Bewegung der Reinigungseinheit innerhalb des Kamins relevante Parameter für die Steuereinrichtung
bereitzustellen. Derartige Sensoreinrichtungen können beispielsweise als Temperatur-
oder Rauchsensoren ausgebildet sein, die einen Feuerungsbetrieb der am Kamin angeschlossenen
Feuerstätte anhand des damit verbundenen Temperaturanstiegs bzw. anhand der vermehrten
Abgasentwicklung erkennen, wodurch verhindert werden kann, dass im Feuerungsbetrieb
ein Reinigungsvorgang durchgeführt wird. Auf diese Weise wird einerseits die Abgasabführung
durch die Reinigungseinheit nicht behindert und andererseits wird eine etwaige Beschädigung
der Reinigungsvorrichtung durch die Abgase oder die erhöhte Temperatur vermieden.
[0010] Weiter kann vorgesehen sein, dass die Antriebsvorrichtung einen Motor und eine durch
den Motor längs des Kamins ausfahrbare Vorrichtung umfasst, die dazu eingerichtet
ist, die Reinigungseinheit innerhalb des Kamins zu bewegen. Hierbei ist es besonders
vorteilhaft, einen Elektromotor zu verwenden, wobei in einer bevorzugten Ausführungsform
die ausfahrbare Vorrichtung ein die Reinigungseinheit führendes und auf einer Seilwinde
aufgewickeltes Seil umfasst, wobei die Seilwinde zum Auf- und Abwickeln des Seils
mittels des Motors drehbar ist. Die Verwendung eines auf einer Seilwinde aufgewickelten
Seils ermöglicht insbesondere einen platzsparenden Aufbau bei gleichzeitig großem
Aktionsradius der Reinigungsvorrichtung.
[0011] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltungsform kann das Seil in Form eines flachen
Bandes ausgeführt sein, das vorzugsweise zumindest teilweise aus einem metallischen
Werkstoff besteht. Zusätzlich oder alternativ können Kunststoffe, insbesondere temperaturfeste
Kunststoffe, Gummi, Keramikfasern, Glasfasern, Kohlefasern oder natürliche Fasern
wie etwa Baumwolle, Kokosfaser, insbesondere mit einer hitzeschützenden Imprägnierung,
zum Einsatz kommen. Die Seilwinde ist in dieser Ausführungsform zur Aufnahme des flachen
Bandes ausgeführt. Ein Vorteil einer Ausgestaltungsform mit einem flachen Band besteht
darin, dass das Band besonders platzsparend auf einer entsprechenden Seilwinde bzw.
Trommel aufgewickelt werden kann. Außerdem sind aufgrund der breiten und flachen Verteilung
des Materials kleinere Biegeradien bei einer Biegung über die kleine Abmessung des
Bandes möglich. Bei gleichen Biegeradien eines Seils und eines flachen Bandes ergeben
sich in dem flachen Band geringere Biegespannungen, was verschieißmindernd wirkt.
Im Rahmen der Beschreibung dieser Erfindung soll die Ausgestaltungsform mit einem
flachen Band als gleich- oder höherwertige Alternative zu einer Ausgestaltungsform
mit einem Seil angesehen werden. Sämtliche Merkmale, in denen ein Seil oder eine in
Verbindung mit einem Seil wirkende Vorrichtung offenbart ist, soll entsprechend als
Offenbarung für ein flaches Band verstanden werden. In einer alternativen Ausführungsform
ist das Seil durch eine Kette ersetzt. Eine Kette hat den Vorteil, dass die Kettenglieder
keine Biegespannungen aufnehmen müssen. Für die Offenbarung gilt das oben Gesagte
entsprechend.
[0012] Besonders vorteilhaft erweist sich dabei in diesem Zusammenhang eine Kontrolleinrichtung
zur Überwachung der Reinigungseinheit auf Störungen in ihrem Bewegungsablauf. Hier
kann beispielsweise ein auf die Seilspannung sensitiver Drucksensor an der Seilwinde
vorgesehen sein, der bei die Seilspannung vermindernden Hindernissen im Kamin ein
entsprechendes Signal an die Steuereinrichtung übermitteln kann, um den Ausfahrvorgang
zu unterbinden, so dass ein Verklemmen der Reinigungseinheit im Kamin verhindert wird.
[0013] Im Hinblick auf eine selbsttätig arbeitende Reinigungsvorrichtung erweist es sich
als besonders vorteilhaft, eine autonome Energieversorgungseinrichtung vorzusehen,
die dazu eingerichtet ist, die Steuereinrichtung oder/und die Antriebsvorrichtung
mit Energie zu versorgen. Dabei kann eine derartige autonome Energieversorgungseinrichtung
beispielsweise als photovoltaische Anlage ausgeführt sein. Besonders vorteilhaft ist
es dabei zusätzlich eine durch die photovoltaische Anlage aufladbare Akkumulatorvorrichtung
zur Energieversorgung der Steuereinrichtung oder/und der Antriebsvorrichtung vorzusehen,
wodurch die Reinigungsvorrichtung jederzeit Reinigungsvorgänge selbsttätig vornehmen
kann.
[0014] Um die Reinigungsvorrichtung sowohl vor Umwelteinflüssen als auch vor Abgasen zu
schützen, ist der Aufbau erfindungsgemäß derart ausgeführt, dass auf dem Kamin an
dessen oberen Abgasaustrittsende ein Gehäuse zur Aufnahme wenigstens der Antriebsvorrichtung
vorgesehen ist, wobei das Gehäuse eine Verschlussvorrichtung aufweist. Die Verschlussvorrichtung
öffnet das Gehäuse vorzugsweise nur während Reinigungsvorgängen.
[0015] Um die Reinigungsvorrichtung auch vor aufgewirbelten Reinigungsrückständen während
eines Reinigungsvorgangs zu schützen, ist eine Ausgestaltungsform besonders vorteilhaft,
bei der die Verschlussvorrichtung dazu eingerichtet ist, das obere Abgasaustrittsende
des Kamins während eines Reinigungsvorgangs zu schließen, wobei in einer bevorzugten
Ausführungsform die Verschlussvorrichtung von der Reinigungseinheit betätigbar ist.
Dabei kann beispielsweise während eines Ausfahrvorgangs der Reinigungseinheit die
Verschlussvorrichtung aus einer das Gehäuse verschließenden in eine das obere Abgasaustrittsende
des Kamins verschließende Position überführt werden, so dass während eines Einfahrvorgangs
der Reinigungseinheit die Verschlussvorrichtung aus der das obere Abgasaustrittsende
des Kamins in die das Gehäuse verschließende Position durch die Reinigungseinheit
wieder überführt wird.
[0016] Erfindungsgemäß ist die Verschlussvorrichtung dazu eingerichtet, die Reinigungseinheit
getrennt von den übrigen Komponenten der Reinigungsvorrichtung innerhalb des Gehäuses
aufzunehmen. Hierdurch wird einerseits die Reinigungseinheit vor Abgasen oder Umwelteinflüssen
geschützt, wobei andererseits verhindert wird, dass an der Reinigungseinheit haftende
Reinigungsrückstände mit der Antriebsvorrichtung oder/und der Steuereinheit in Berührung
kommen.
[0017] Um die bei der Reinigung eines Kamins entstehenden Reinigungsrückstände einfach aus
dem Kamin entfernen zu können, kann der Aufbau derart sein, dass eine Behältervorrichtung
zur Aufnahme von Reinigungsrückständen vorgesehen ist. Überdies kann in einer bevorzugten
Ausführungsform daran gedacht werden, dass eine an dem Kamin angeschlossene Absaugvorrichtung
zum Absaugen von Reinigungsrückständen vorgesehen ist, wodurch die entstandenen Reinigungsrückstände
in besonders einfacher und sauberer Weise aus dem Kamin entnommen werden können.
[0018] Gegenstand der Erfindung ist auch eine Abgasanlage, insbesondere für Festbrennstofföfen,
mit einem Kamin und einer Reinigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1
- 14.
[0019] Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die anliegenden Figuren näher
beschrieben. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer auf einem Kamin angebrachten Reinigungsvorrichtung
mit ausgefahrener Reinigungseinheit.
- Fig. 2
- die in Fig. 1 dargestellte Reinigungsvorrichtung mit eingefahrener Reinigungseinheit.
- Fig. 3
- eine Abgasanlage mit einem Verbrennungsofen, einem Kamin und einer auf dem Kamin angebrachten
Reinigungsvorrichtung, bei der die Reinigungseinheit zu Beginn des Ausfahrvorgangs
ist.
- Fig. 4
- die in Fig. 3 gezeigte Abgasanlage mit ausgefahrener, in dem Kamin befindlicher Reinigungseinheit.
- Fig. 5
- den im Kreis V in Fig. 4 dargestellten Teilbereich vergrößert.
[0020] Fig. 1 stellt eine allgemein mit 10 bezeichnete Reinigungsvorrichtung dar, welche
auf einem Schornstein oder Kamin 12 an dessen oberen Abgasaustrittsende 14 angebracht
ist. Die Reinigungsvorrichtung ist in einem Gehäuse 16 untergebracht, welches eine
Gehäusekammer 18 umfasst und auf dem Schornsteinabschluss 20 aufsitzt. In der Gehäusekammer
18 sind eine Steuereinrichtung 22, eine Antriebsvorrichtung 24 sowie eine Akkumulatorvorrichtung
26 aufgenommen. Die Antriebsvorrichtung 24 umfasst einen Elektromotor 28 und eine
Seilwinde 30, auf der ein Seil 32 aufgewickelt ist, wobei eine als Bürste ausgebildete
Reinigungseinheit 34 an dem Seil 32 befestigt ist. Hierdurch kann durch Drehung der
Seilwinde 30 das Seil 32 auf-und abgewickelt werden, wodurch die Bürste 34 in dem
Kamin 12 zu Reinigungszwecken innerhalb des Kamins bewegt werden kann. Um eine gleichförmige
abwärtige Bewegung der Bürste 34 zu gewährleisten, ist zusätzlich an der Bürste ein
Gewicht 36 angebracht, wodurch das Seil 32 während des gesamten Reinigungsvorgangs
gespannt bleibt. Zur Überwachung der Seilspannung ist zusätzlich eine als Drucksensor
ausgestaltete Kontrolleinrichtung 38 an der Seilwinde vorgesehen. Als eine autonome
Energieversorgungseinrichtung 40 ist hier oberhalb des Gehäuses 16 eine photovoltaische
Anlage angebracht, die dazu eingerichtet ist, die Akkumulatorvorrichtung 26 aufzuladen,
so dass zur Reinigung des Kamins 12 stets genügend Energie zur Verfügung steht, unabhängig
von beispielsweise den Lichtverhältnissen.
[0021] In dem Schornsteinabschluss 20 ist eine Bodenöffnung 44 vorhanden, die einerseits
den Eintritt der Bürste 34 in den Kamin 12 ermöglicht und andererseits im Feuerungsbetrieb
den Austritt von Abgasen aus dem Kamin 12 gestattet, welche dann über in Seitenteilen
46 vorgesehenen Austrittsöffnungen 48 ins Freie geleitet werden. Um den Feuerungszustand
der Feuerungsanlage zu überwachen, sind in dem Schornsteinabschluss 20 Sensoreinrichtungen
50, die hier als Temperatursensoren ausgeführt sind, vorgesehen. Hiermit kann anhand
eines gemessenen Temperaturanstiegs in dem Schornsteinabschluss 20 der Sensoreinrichtung
signalisiert werden, die Initiierung eines Reinigungsvorgangs im Feuerungsbetrieb
zu unterlassen. Sensoren, die den Feuerungszustand der mit dem Kamin verbundenen Feuerungsanlage
überwachen, können auch an anderen Stellen im Abgasweg oder der Feuerungsanlage vorgesehen
sein.
[0022] In der Zwischenwand 52 zwischen dem Schornsteinabschluss 20 und der Gehäusekammer
18 ist für den Durchgang der Bürste 34 eine Zwischenöffnung 54 vorgesehen.
[0023] Das Gehäuse 16 umfasst überdies eine haubenförmige Verschlussvorrichtung 56, welche
durch Mitnahme durch die Bürste 34 bewegt werden kann. Für eine genaue Führung der
Verschlussvorrichtung 56 entlang des Seils 32 ist im oberen Bereich der Verschlussvorrichtung
56 eine entsprechende Durchführung 58 vorgesehen. Die Verschlussvorrichtung 56 wird
zu Beginn eines Reinigungsvorgangs durch die ausfahrende Bürste 34 oberhalb der Bodenöffnung
44 positioniert. Hierdurch soll verhindert werden, dass aufgewirbelte Reinigungsrückstände
in den Schornsteinabschluss 20 während des Reinigungsvorgangs eindringen.
[0024] Nach Beendigung des Reinigungsvorgangs wird die Verschlussvorrichtung 56 durch die
einfahrende Bürste 34 in Richtung der oberen Gehäusekammer 18 mitgenommen, wodurch
die Bodenöffnung 44 wieder freigegeben wird. In der gänzlich eingefahrenen Stellung
der Bürste 34 dringt die haubenförmige Verschlussvorrichtung 56 partiell in die obere
Gehäusekammer 18 ein.
[0025] Die Reinigungsvorrichtung mit gänzlich eingefahrener Bürste 34 ist in Fig. 2 dargestellt.
Durch die haubenförmig ausgestaltete Verschlussvorrichtung 56 ist es möglich, die
Bürste 34 in der oberen Gehäusekammer 18, aber dennoch getrennt von den dort fest
installierten Komponenten der Reinigungsvorrichtung 10, wie beispielsweise der Steuereinrichtung
22 oder der Antriebsvorrichtung 24, unterzubringen. Hierdurch soll verhindert werden,
dass noch an der Bürste 34 haftende Reinigungsrückstände mit anderen Komponenten der
Reinigungsvorrichtung 10 in Berührung kommen, wodurch ihre Funktionalität beeinträchtigt
werden könnte. Ferner wird durch die haubenförmig ausgestaltete Verschlussvorrichtung
56 auch die Bürste 34 wenigstens partiell vor äußeren Umwelteinflüssen oder austretenden
Abgasen 60 geschützt.
[0026] Die in Fig. 2 dargestellte Stellung der Bürste 34 entspricht dem im Feuerungsbetrieb
eingenommenen Zustand der Reinigungsvorrichtung 10. Durch die freigegebene Bodenöffnung
44 können nun Abgase 60 aus dem Kamin 12 über den Schornsteinabschluss 20 und die
daran vorgesehenen Austrittsöffnungen 48 ins Freie gelangen, wobei hier mit der die
Zwischenöffnung 54 verschließenden Verschlussvorrichtung 56 verhindert wird, dass
Abgase 60 in die Gehäusekammer 18 eindringen können.
[0027] Fig. 3 zeigt schematisch eine Abgasanlage 61 umfassend einen Verbrennungsofen 62,
der über ein Ofenrohr 64 mit einem Kamin 12 verbunden ist. Zum Auffangen der bei der
Verbrennung entstehenden feinen Rußpartikel (Feinstaub) ist in dem Ofenrohr eine Abscheidevorrichtung
66, die beispielsweise durch elektrische Aufladung feine Rußpartikel binden kann,
vorgesehen. Am oberen Abgasaustrittsende des Kamins 12 befindet sich eine erfindungsgemäße
Reinigungsvorrichtung 10 mit einer sich zu Beginn des Ausfahrvorgangs in dem Schornsteinabschluss
20 befindlichen Bürste 34, wobei durch Mitnahme der Verschlussvorrichtung 56 in der
hier dargestellten Phase des Ausfahrvorgangs sowohl die Zwischenöffnung 54 als auch
die Bodenöffnung 44 freigegeben sind. Zum Auffangen von bei der Reinigung entstehenden
Reinigungsrückständen ist im unteren Bereich des Kamins 12 eine Absaugvorrichtung
68 vorgesehen.
[0028] Fig. 4 zeigt die Abgasanlage aus Fig. 3 mit ausgefahrener, sich innerhalb des Kamins
12 befindlicher Bürste 34, wie beispielsweise während eines Reinigungsvorgangs. Hierbei
wird eine hohe Seilspannung durch das an der Bürste 34 befestigte Gewicht 36 erreicht,
wobei die Seilspannung mittels der in Fig. 5 vergrößert dargestellten Kontrolleinrichtung
38 überwacht wird. Die Kontrolleinrichtung 38 ist hier als Drucksensor ausgestaltet,
welcher an einem Seilwindenwellenende 70 angebracht ist und im Wesentlichen eine Feder
72 sowie einen Tastkopf 74 umfasst. Lässt im Reinigungsbetrieb die Seilspannung aufgrund
eines im Kamin vorhandenen Hindernisses nach, so verändert die Feder die Position
des Seilwindenwellenendes 70, was von dem Tastkopf 74 registriert wird. Hierdurch
kann der Steuereinheit 22 signalisiert werden, den Ausfahrvorgang der Bürste 34 zu
beenden, um beispielsweise ein Verklemmen der Bürste 34 zu verhindern. Die Kontrolleinrichtung
38 kann ferner zu einer automatischen Kalibration der Kaminhöhe verwendet werden.
[0029] Bei den dargestellten Ausführungsbeispielen ist die Reinigungsvorrichtung 10 oben
auf dem Kamin 12 angebracht. Gemäß nicht gezeigter Varianten der Erfindung können
Komponenten 24, 28, 30 usw. der Reinigungsvorrichtung nach der Erfindung auch an anderer
Stelle, etwa seitlich außerhalb des Kamins vorgesehen sein, wobei das Seil 32 über
eine Umlenkrolle oder dgl. geführt ist. Eine solche Lösung kann aus optischen Gründen
oder aus Gründen des Platzbedarfs für eine andere Vorrichtung auf dem Kamin, z. B.
Rauchabsaugvorrichtung, interessant sein.
1. Reinigungsvorrichtung (10) für Kamine mit einer innerhalb eines Kamins (12) beweglichen
Reinigungseinheit (34), einer Antriebsvorrichtung (24) sowie einer Steuereinrichtung
(22), die dazu eingerichtet ist, die Bewegung der Reinigungseinheit (34) innerhalb
des Kamins (12) mittels der Antriebsvorrichtung (24) zu steuern, wobei auf dem Kamin
an dessen oberen Abgasaustrittsende (14) ein Gehäuse (16) zur Aufnahme wenigstens
der Antriebsvorrichtung (24) vorgesehen ist, wobei das Gehäuse (16) eine Verschlussvorrichtung
(56) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verschlussvorrichtung (56) dazu eingerichet ist, die Reinigungseinheit (34) getrennt
von den übrigen Komponenten der Reinigungsvorrichtung (10) innerhalb des Gehäuses
(16) aufzunehmen.
2. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Steuereinrichtung (22) dazu ausgestaltet
ist, nach Maßgabe vorgegebener oder ermittelter Parameter die Bewegung der Reinigungseinheit
(34) innerhalb des Kamins (12) selbsttätig zu steuern.
3. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei wenigstens eine Sensoreinrichtung
(50) vorgesehen ist, die dazu eingerichtet ist, zum Steuern der Bewegung der Reinigungseinheit
(34) innerhalb des Kamins (12) relevante Parameter für die Steuereinrichtung (22)
bereitzustellen.
4. Reinigungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Antriebsvorrichtung
(24) einen Motor (28) und eine durch den Motor (28) längs des Kamins (12) ausfahrbare
Vorrichtung umfasst, die dazu eingerichtet ist, die Reinigungseinheit (34) innerhalb
des Kamins (12) zu bewegen.
5. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 4, wobei die ausfahrbare Vorrichtung ein die Reinigungseinheit
(34) führendes und auf einer Seilwinde (30) aufgewickeltes Seil (32) umfasst, wobei
die Seilwinde (30) zum Auf- und Abwickeln des Seils (32) mittels des Motors (28) drehbar
ist.
6. Reinigungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine Kontrolleinrichtung
(38) zur Überwachung der Reinigungseinheit (34) auf Störungen in ihrem Bewegungsablauf
vorgesehen ist.
7. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 5 und 6, wobei die Kontrolleinrichtung (38) dazu
eingerichtet ist, die Seilspannung zu überwachen.
8. Reinigungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine autonome,
insbesondere photovoltaische Energieversorgungseinrichtung (26, 40) vorgesehen ist,
die dazu eingerichtet ist, die Steuereinrichtung (22) oder/und die Antriebsvorrichtung
(24) mit Energie zu versorgen.
9. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Verschlussvorrichtung (56) dazu eingerichtet
ist, das obere Abgasaustrittsende (14) des Kamins (12) während eines Reinigungsvorgangs
zu verschließen.
10. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 9, wobei die Verschlussvorrichtung (56)
von der Reinigungseinheit (34) betätigbar ist.
11. Reinigungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine Behältervorrichtung
zur Aufnahme von Reinigungsrückständen vorgesehen ist.
12. Reinigungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine an dem Kamin
(12) angeschlossene Absaugvorrichtung (68) zum Absaugen von Reinigungsrückständen
vorgesehen ist.
13. Abgasanlage (61), insbesondere für Festbrennstofföfen (62), mit einem Kamin (12) und
einer Reinigungsvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.