[0001] Die Erfindung betrifft eine Kammer für ein Repetiergewehr nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
[0002] Repetiergewehre mit starrem Lauf weisen vielfach einen auch als Zylinderverschluss
bezeichneten Kammerverschluss mit einer innerhalb einer Kammerhülse bewegbaren Kammer
auf. Die zum Verschluss des Patronenlagers dienenden Kammern enthalten in der Regel
einen mit Verschlusswarzen oder anderen Verriegelungselementen versehenen zylindrischen
Kammerkörper und einen am Kammerkörper angeordneten Kammergriff oder Kammerstengel
zum Drehen und Verschieben des Kammerkörpers. Üblicherweise sind derartige Kammerstengel
einteilig an dem Kammerkörper angeformt, angeschweißt, angelötet oder auf andere Weise
fest mit dem Kammerkörper verbunden. Es sind auch bereits Kammern bekannt, bei denen
der Kammergriff über ein Gewinde mit dem Kammerkörper verbunden ist. In der Regel
ist hier das Anschlussteil des Kammergriffs mit einem Außengewinde versehen oder der
Kammergriff weist eine durchgehende Bohrung zur Aufnahme einer Befestigungsschraube
auf.
[0003] Aus der
DE 31 28 369 A1 ist eine gattungsgemäße Kammer für ein Repetiergewehr mit einem zylindrischen Kammerkörper
und einem an dem Kammerkörper lösbar befestigten Kammerstengel bekannt. Bei dieser
Kammer ist der Kammerstengel über ein Außengewinde in ein entsprechendes Innengewinde
einer am Ende des Kammerköpers vorgesehen Gewindehülse eingeschraubt. Eine derartige
Befestigung ist jedoch nicht für alle Formen von Kammergriffen geeignet.
[0004] In der
DE 100 55 578 A1 ist ein Schloss einer Handfeuerwaffe mit einem axial verschiebbaren Bolzen und einem
versetzbaren Griff offenbart. Damit der Griff an dem Bolzen zur wahlweisen linkshändigen
oder rechtshändigen Bedienung festgelegt werden kann, weist der Griff einen gabelförmigen
Ausschnitt auf, welcher in ein Loch auf der einen Seite des Bolzens oder in ein gegenüberliegendes
Loch auf der anderen Seite des Bolzens eingesteckt werden kann.
[0005] Aus der
US 2 085 812 A ist eine Kammer bekannt, bei welcher der Schaft eines Kammergriffs in eine durchgehende
Querbohrung der Kammer eingesteckt und durch einen Querstift gehalten ist.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Kammer der eingangs genannten Art zu schaffen,
die einfach hergestellt werden kann und die Verwendung unterschiedlicher Kammerstengel
ermöglicht.
[0007] Diese Aufgabe wird durch eine Kammer mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Zweckmäßige
Weiterbildungen und vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der
Unteransprüche.
[0008] Bei der erfindungsgemäßen Kammer ist der Kammerstengel mit dem zylindrischen Kammerkörper
über eine von der Innenseite des Kammerkörpers durch eine radiale Durchgangsöffnung
in einem hülsenförmigen hinteren Teil des Kammerköpers ragende und in eine Gewindebohrung
des Kammerstengels eingreifende Befestigungsschraube verschraubt. Dadurch können unterschiedlich
ausgestaltete Kammerstengel relativ einfach und sicher an dem Kammerstengel befestigt
und bei Bedarf auch schnell und einfach ausgetauscht werden. Die Fertigung von Kammern
mit unterschiedlich gestalteten Kammerstengel bzw. Kammergriffen kann dadurch erheblich
vereinfacht werden. Da die Befestigung der Kammerstengel von der Innenseite des Kammerkörpers
erfolgt, müssen an den Kammerstengeln auch keine optisch störenden und von der Außenseite
sichtbaren Durchgangsöffnungen vorgesehen werden. Die in den Kammerstengeln vorhandenen
Gewindebohrungen sind nach der Montage unsichtbar, wodurch die Gestaltung verbessert
wird. Die Kammer ist flexibel einsetzbar, da der universell verwendbare Kammerkörper
je nach Bedarf mit unterschiedlichen Kammerstengeln bestückt werden kann.
[0009] In einer besonders zweckmäßigen Ausführung der Erfindung ist an der zur Durchgangsöffnung
diametral gegenüberliegenden Seite des hülsenförmigen hinteren Teils des Kammerkörpers
ein z.B. als Bohrung ausgebildeter Durchgang oder eine Ausnehmung für die Einführung
bzw. den Zugang eines Werkzeugs vorgesehen. Dadurch kann die Montage des Kammerstengels
vereinfacht werden.
[0010] Die für die Befestigungsschraube vorgesehene Durchgangsöffnung weist in zweckmäßiger
Weise an der Innenwand des hülsenförmigen hinteren Teils des Kammerköpers eine Einsenkung
als Widerlager für einen Schraubenkopf der Befestigungsschraube auf.
[0011] In einer möglichen Ausführung enthält der Kammerstengel einen zapfenförmigen Anschlussbereich
und einen abgekröpften Griffbereich. Der Griffbereich kann stangenförmig ausgebildet
sein und ein zapfenförmiges Endteil zur Aufnahme einer Endkugel aufweisen. Der Griffbereich
kann aber auch eine in Art eines Löffels gebogene Griffform enthalten oder kann auch
anders ausgebildet sein.
[0012] Zur guten Verbindung des Kammerstengels mit der Kammerkörper enthält die Durchgangsöffnung
an der Außenseite des hülsenförmigen Teils eine an die Außenkontur des Anschlussbereichs
angepasste Vertiefung. Die Vertiefung und der Anschlussbereich sind zweckmäßigerweise
oval ausgebildet oder weisen eine andere nicht kreisrunde Außenkontur auf. Dadurch
kann eine gegen Verdrehung gesicherte formschlüssige Verbindung zwischen Kammerstengel
und Kammerkörper erreicht werden. Der Anschlussbereich des Kammerstengels kann an
seiner zur Außenseite des Kammerkörpers weisenden Stirnseite aber auch eine an die
Außenkontur des Kammerköpers angepasste Anschlusskontur, z.B. eine an den Außendurchmesser
des Kammerkörpers angepasste, nach innen gewölbte Rundung, aufweisen. Dann ist keine
Vertiefung an der Außenseite des Kammerkörpers erforderlich.
[0013] Weitere Besonderheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Kammer mit zwei unterschiedlichen Kammerstengeln in einer Explosionsdarstellung;
- Figur 2
- die in Figur 1 gezeigte Kammer mit einem Kammerstengel in einer Seitenansicht und
- Figur 3
- eine Schnittansicht entlang der Linie A-A von Figur 2.
[0014] In Figur 1 ist eine Kammer 1 eines Repetiergewehrs mit einem zylindrischen Kammerkörper
2 und zwei an dem Kammerkörper 2 lösbar befestigbaren Kammergriffen bzw.
[0015] Kammerstengeln 3a und 3b gezeigt. Die beiden als Ausführungsbeispiele gezeigten Kammerstengel
3a und 3b weisen jeweils einen zapfenförmigen Anschlussbereich 4 mit einer Gewindebohrung
5 auf.
[0016] Der Kammerstengel 3a ist einteilig ausgebildet und weist einen von dem Anschlussbereich
4 abgekröpften Griffbereich 6 mit einer gebogenen und in Art eines Löffels ausgebildeten
Griffform auf.
[0017] Der Kammerstengel 3b ist dagegen zweiteilig ausgebildet und enthält an dem vom Anschlussbereich
4 ebenfalls nach hinten abgekröpften stangenförmigen Griffbereich 7 eine Endkugel
8, die auf ein zapfenförmiges Endteil 9 des Griffbereichs 6 aufgesteckt bzw. aufgeschraubt
werden kann. An dem hier stangenförmigen Griffbereich 6 ist ein sich konisch erweitendes
Anschlagteil 10 mit einer Anlagefläche 11 für die Endkugel 8 vorgesehen.
[0018] Der auch in den Figuren 2 und 3 dargestellte Kammerkörper 2 weist an dem in Figur
2 linken vorderen Ende in an sich bekannter Weise Verriegelungswarzen 12 zur Verriegelung
in einer nicht dargestellten Kammerhülse auf. Der in Figur 2 rechte hintere Teil 13
des Kammerkörpers 2 ist hülsenförmig ausgebildet und weist gemäß der Figuren 1 und
3 eine innere Längsöffnung 14 auf. An der einen Seite des hinteren hülsenförmigen
Teils 13 des Kammerkörpers 2 ist eine quer zur Längsachse des Kammerkörpers 2 verlaufende
Durchgangsöffnung 15 mit einer inneren Einsenkung 16 als Widerlager für einen Schraubenkopf
17 einer Befestigungsschraube 18 vorgesehen. An der Außenseite des hülsenförmigen
Teils 13 weist die Durchgangsöffnung 15 gemäß Figur 3 eine an die Außenkontur des
Anschlussbereichs angepasste Vertiefung 19 auf. Die Außenkontur des Anschlussbereichs
4 am Kammerstengel 3a oder 3b und die Vertiefung 19 an dem Kammerkörper 2 können z.B.
oval ausgeführt sein, so dass sich beim Anschrauben des Kammerstengels 3a oder 3b
auch eine gegen Verdrehung gesicherte formschlüssige Verbindung zwischen dem Kammerstengel
3a bzw. 3b und dem Kammerkörper 2 ergibt. Die an der Innenwand 20 des hülsenförmigen
Teils 13 angeordnete Einsenkung 16 ist beim gezeigten Ausführungsbeispiel als konische
Einsenkung zur Aufnahme einer als Senkkopfschraube mit Innensechskant 21 ausgebildeten
Befestigungsschraube 18 ausgeführt. Auf der zur Querbohrung 15 gegenüber liegenden
Seite ist in dem hülsenförmigen Teil 13 des Kammerkörpers 2 ferner ein hier als Bohrung
ausgebildeter Durchgang 22 für die Einführung eines Schraubwerkzeugs mit Außensechskantprofil
vorgesehen.
[0019] Wie aus Figur 3 hervorgeht, kann der Kammerstengel 3a über die Befestigungsschraube
18 von der Innenseite des hülsenförmigen Teils 13 Kammerkörpers 2 her festgeschraubt
werden. Hierzu kann ein Werkzeug durch den Durchgang 22 eingeführt werden.
1. Kammer (1) für ein Repetiergewehr mit einem zylindrischen Kammerkörper (2) und einem
am Kammerkörper (2) lösbar befestigten Kammerstengel (3a, 3b), dadurch gekennzeichnet, dass der Kammerstengel (3a; 3b) mit dem Kammerkörper (2) über eine von der Innenseite
des Kammerkörpers (2) durch eine radiale Durchgangsöffnung (15) in einem hülsenförmigen
hinteren Teil (13) des Kammerköpers (2) ragende und in eine Gewindebohrung (5) des
Kammerstengels (3a, 3b) eingreifende Befestigungsschraube (18) verschraubt ist.
2. Kammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an der zur Durchgangsöffnung (15) diametral gegenüberliegenden Seite des hülsenförmigen
hinteren Teils (13) des Kammerkörpers (2) ein Durchgang (22) oder eine Ausnehmung
für die Einführung eines Werkzeugs vorgesehen ist.
3. Kammer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchgangsöffnung (15) an der Innenwand (20) des hülsenförmigen hinteren Teils
(13) des Kammerkörpers (2) eine Einsenkung (16) als Widerlager für einen Schraubenkopf
(17) der Befestigungsschraube aufweist.
4. Kammer nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Einsenkung (16) als konische Einsenkung zur Aufnahme einer als Senkkopfschraube
mit Innensechskant (21) ausgebildeten Befestigungsschraube (18) ausgeführt ist.
5. Kammer nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Kammerstengel (3a; 3b) einen zapfenförmigen Anschlussbereich (4) und einen abgekröpften
Griffbereich (6, 7) enthält.
6. Kammer nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Griffbereich (6) stangenförmig ist und ein zapfenförmiges Endteil (9) zur Aufnahme
einer Endkugel (10) aufweist.
7. Kammer nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchgangsöffnung (15) an der Außenseite des hülsenförmigen Teils (13) eine an
die Außenkontur des Anschlussbereichs (4) angepasste Vertiefung (19) enthält.
8. Kammer nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlussbereich (4) eine nicht kreisrunde Außenkontur aufweist.
9. Kammer nach einem der Ansprüche 5 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlussbereich (4) des Kammerstengels (3a; 3b) an seiner zur Außenseite des
Kammerkörpers (1) weisenden Stirnseite eine an die Außenkontur des Kammerköpers (1)
angepasste Anschlusskontur aufweist.
10. Kammer nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlusskontur an der Stirnseite des Anschlussbereichs (4) des Kammerstengels
(3a;3b) als eine an den Außendurchmesser des Kammerkörpers angepasste, nach innen
gewölbte Rundung ausgebildet ist.