(19)
(11) EP 2 458 317 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.05.2012  Patentblatt  2012/22

(21) Anmeldenummer: 11182370.4

(22) Anmeldetag:  22.09.2011
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F41A 3/72(2006.01)
F41A 3/18(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 25.11.2010 DE 102010052536

(71) Anmelder: Blaser Finanzholding GmbH
88316 Isny im Allgäu (DE)

(72) Erfinder:
  • Klotz, Matthias
    88167 Gestratz (DE)

(74) Vertreter: Charrier, Rapp & Liebau 
Patentanwälte Fuggerstrasse 20
86150 Augsburg
86150 Augsburg (DE)

   


(54) Kammerstengelbefestigung für ein Repetiergewehr


(57) Die Erfindung betrifft eine Kammer (1) für ein Repetiergewehr mit einem zylindrischen Kammerkörper (2) und einem am Kammerkörper (2) lösbar befestigten Kammerstengel (3a, 3b). Erfindungsgemäß ist der Kammerstengel (3a; 3b) mit dem Kammerkörper (2) über eine von der Innenseite des Kammerkörpers (2) durch eine radiale Durchgangsöffnung (15) in einem hülsenförmigen hinteren Teil (14) des Kammerköpers (2) ragende und in eine Gewindebohrung (5) des Kammerstengels (3a, 3b) eingreifende Befestigungsschraube (18) verschraubt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Kammer für ein Repetiergewehr nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Repetiergewehre mit starrem Lauf weisen vielfach einen auch als Zylinderverschluss bezeichneten Kammerverschluss mit einer innerhalb einer Kammerhülse bewegbaren Kammer auf. Die zum Verschluss des Patronenlagers dienenden Kammern enthalten in der Regel einen mit Verschlusswarzen oder anderen Verriegelungselementen versehenen zylindrischen Kammerkörper und einen am Kammerkörper angeordneten Kammergriff oder Kammerstengel zum Drehen und Verschieben des Kammerkörpers. Üblicherweise sind derartige Kammerstengel einteilig an dem Kammerkörper angeformt, angeschweißt, angelötet oder auf andere Weise fest mit dem Kammerkörper verbunden. Es sind auch bereits Kammern bekannt, bei denen der Kammergriff über ein Gewinde mit dem Kammerkörper verbunden ist. In der Regel ist hier das Anschlussteil des Kammergriffs mit einem Außengewinde versehen oder der Kammergriff weist eine durchgehende Bohrung zur Aufnahme einer Befestigungsschraube auf.

[0003] Aus der DE 31 28 369 A1 ist eine gattungsgemäße Kammer für ein Repetiergewehr mit einem zylindrischen Kammerkörper und einem an dem Kammerkörper lösbar befestigten Kammerstengel bekannt. Bei dieser Kammer ist der Kammerstengel über ein Außengewinde in ein entsprechendes Innengewinde einer am Ende des Kammerköpers vorgesehen Gewindehülse eingeschraubt. Eine derartige Befestigung ist jedoch nicht für alle Formen von Kammergriffen geeignet.

[0004] In der DE 100 55 578 A1 ist ein Schloss einer Handfeuerwaffe mit einem axial verschiebbaren Bolzen und einem versetzbaren Griff offenbart. Damit der Griff an dem Bolzen zur wahlweisen linkshändigen oder rechtshändigen Bedienung festgelegt werden kann, weist der Griff einen gabelförmigen Ausschnitt auf, welcher in ein Loch auf der einen Seite des Bolzens oder in ein gegenüberliegendes Loch auf der anderen Seite des Bolzens eingesteckt werden kann.

[0005] Aus der US 2 085 812 A ist eine Kammer bekannt, bei welcher der Schaft eines Kammergriffs in eine durchgehende Querbohrung der Kammer eingesteckt und durch einen Querstift gehalten ist.

[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Kammer der eingangs genannten Art zu schaffen, die einfach hergestellt werden kann und die Verwendung unterschiedlicher Kammerstengel ermöglicht.

[0007] Diese Aufgabe wird durch eine Kammer mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Zweckmäßige Weiterbildungen und vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

[0008] Bei der erfindungsgemäßen Kammer ist der Kammerstengel mit dem zylindrischen Kammerkörper über eine von der Innenseite des Kammerkörpers durch eine radiale Durchgangsöffnung in einem hülsenförmigen hinteren Teil des Kammerköpers ragende und in eine Gewindebohrung des Kammerstengels eingreifende Befestigungsschraube verschraubt. Dadurch können unterschiedlich ausgestaltete Kammerstengel relativ einfach und sicher an dem Kammerstengel befestigt und bei Bedarf auch schnell und einfach ausgetauscht werden. Die Fertigung von Kammern mit unterschiedlich gestalteten Kammerstengel bzw. Kammergriffen kann dadurch erheblich vereinfacht werden. Da die Befestigung der Kammerstengel von der Innenseite des Kammerkörpers erfolgt, müssen an den Kammerstengeln auch keine optisch störenden und von der Außenseite sichtbaren Durchgangsöffnungen vorgesehen werden. Die in den Kammerstengeln vorhandenen Gewindebohrungen sind nach der Montage unsichtbar, wodurch die Gestaltung verbessert wird. Die Kammer ist flexibel einsetzbar, da der universell verwendbare Kammerkörper je nach Bedarf mit unterschiedlichen Kammerstengeln bestückt werden kann.

[0009] In einer besonders zweckmäßigen Ausführung der Erfindung ist an der zur Durchgangsöffnung diametral gegenüberliegenden Seite des hülsenförmigen hinteren Teils des Kammerkörpers ein z.B. als Bohrung ausgebildeter Durchgang oder eine Ausnehmung für die Einführung bzw. den Zugang eines Werkzeugs vorgesehen. Dadurch kann die Montage des Kammerstengels vereinfacht werden.

[0010] Die für die Befestigungsschraube vorgesehene Durchgangsöffnung weist in zweckmäßiger Weise an der Innenwand des hülsenförmigen hinteren Teils des Kammerköpers eine Einsenkung als Widerlager für einen Schraubenkopf der Befestigungsschraube auf.

[0011] In einer möglichen Ausführung enthält der Kammerstengel einen zapfenförmigen Anschlussbereich und einen abgekröpften Griffbereich. Der Griffbereich kann stangenförmig ausgebildet sein und ein zapfenförmiges Endteil zur Aufnahme einer Endkugel aufweisen. Der Griffbereich kann aber auch eine in Art eines Löffels gebogene Griffform enthalten oder kann auch anders ausgebildet sein.

[0012] Zur guten Verbindung des Kammerstengels mit der Kammerkörper enthält die Durchgangsöffnung an der Außenseite des hülsenförmigen Teils eine an die Außenkontur des Anschlussbereichs angepasste Vertiefung. Die Vertiefung und der Anschlussbereich sind zweckmäßigerweise oval ausgebildet oder weisen eine andere nicht kreisrunde Außenkontur auf. Dadurch kann eine gegen Verdrehung gesicherte formschlüssige Verbindung zwischen Kammerstengel und Kammerkörper erreicht werden. Der Anschlussbereich des Kammerstengels kann an seiner zur Außenseite des Kammerkörpers weisenden Stirnseite aber auch eine an die Außenkontur des Kammerköpers angepasste Anschlusskontur, z.B. eine an den Außendurchmesser des Kammerkörpers angepasste, nach innen gewölbte Rundung, aufweisen. Dann ist keine Vertiefung an der Außenseite des Kammerkörpers erforderlich.

[0013] Weitere Besonderheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. Es zeigen:
Figur 1
eine Kammer mit zwei unterschiedlichen Kammerstengeln in einer Explosionsdarstellung;
Figur 2
die in Figur 1 gezeigte Kammer mit einem Kammerstengel in einer Seitenansicht und
Figur 3
eine Schnittansicht entlang der Linie A-A von Figur 2.


[0014] In Figur 1 ist eine Kammer 1 eines Repetiergewehrs mit einem zylindrischen Kammerkörper 2 und zwei an dem Kammerkörper 2 lösbar befestigbaren Kammergriffen bzw.

[0015] Kammerstengeln 3a und 3b gezeigt. Die beiden als Ausführungsbeispiele gezeigten Kammerstengel 3a und 3b weisen jeweils einen zapfenförmigen Anschlussbereich 4 mit einer Gewindebohrung 5 auf.

[0016] Der Kammerstengel 3a ist einteilig ausgebildet und weist einen von dem Anschlussbereich 4 abgekröpften Griffbereich 6 mit einer gebogenen und in Art eines Löffels ausgebildeten Griffform auf.

[0017] Der Kammerstengel 3b ist dagegen zweiteilig ausgebildet und enthält an dem vom Anschlussbereich 4 ebenfalls nach hinten abgekröpften stangenförmigen Griffbereich 7 eine Endkugel 8, die auf ein zapfenförmiges Endteil 9 des Griffbereichs 6 aufgesteckt bzw. aufgeschraubt werden kann. An dem hier stangenförmigen Griffbereich 6 ist ein sich konisch erweitendes Anschlagteil 10 mit einer Anlagefläche 11 für die Endkugel 8 vorgesehen.

[0018] Der auch in den Figuren 2 und 3 dargestellte Kammerkörper 2 weist an dem in Figur 2 linken vorderen Ende in an sich bekannter Weise Verriegelungswarzen 12 zur Verriegelung in einer nicht dargestellten Kammerhülse auf. Der in Figur 2 rechte hintere Teil 13 des Kammerkörpers 2 ist hülsenförmig ausgebildet und weist gemäß der Figuren 1 und 3 eine innere Längsöffnung 14 auf. An der einen Seite des hinteren hülsenförmigen Teils 13 des Kammerkörpers 2 ist eine quer zur Längsachse des Kammerkörpers 2 verlaufende Durchgangsöffnung 15 mit einer inneren Einsenkung 16 als Widerlager für einen Schraubenkopf 17 einer Befestigungsschraube 18 vorgesehen. An der Außenseite des hülsenförmigen Teils 13 weist die Durchgangsöffnung 15 gemäß Figur 3 eine an die Außenkontur des Anschlussbereichs angepasste Vertiefung 19 auf. Die Außenkontur des Anschlussbereichs 4 am Kammerstengel 3a oder 3b und die Vertiefung 19 an dem Kammerkörper 2 können z.B. oval ausgeführt sein, so dass sich beim Anschrauben des Kammerstengels 3a oder 3b auch eine gegen Verdrehung gesicherte formschlüssige Verbindung zwischen dem Kammerstengel 3a bzw. 3b und dem Kammerkörper 2 ergibt. Die an der Innenwand 20 des hülsenförmigen Teils 13 angeordnete Einsenkung 16 ist beim gezeigten Ausführungsbeispiel als konische Einsenkung zur Aufnahme einer als Senkkopfschraube mit Innensechskant 21 ausgebildeten Befestigungsschraube 18 ausgeführt. Auf der zur Querbohrung 15 gegenüber liegenden Seite ist in dem hülsenförmigen Teil 13 des Kammerkörpers 2 ferner ein hier als Bohrung ausgebildeter Durchgang 22 für die Einführung eines Schraubwerkzeugs mit Außensechskantprofil vorgesehen.

[0019] Wie aus Figur 3 hervorgeht, kann der Kammerstengel 3a über die Befestigungsschraube 18 von der Innenseite des hülsenförmigen Teils 13 Kammerkörpers 2 her festgeschraubt werden. Hierzu kann ein Werkzeug durch den Durchgang 22 eingeführt werden.


Ansprüche

1. Kammer (1) für ein Repetiergewehr mit einem zylindrischen Kammerkörper (2) und einem am Kammerkörper (2) lösbar befestigten Kammerstengel (3a, 3b), dadurch gekennzeichnet, dass der Kammerstengel (3a; 3b) mit dem Kammerkörper (2) über eine von der Innenseite des Kammerkörpers (2) durch eine radiale Durchgangsöffnung (15) in einem hülsenförmigen hinteren Teil (13) des Kammerköpers (2) ragende und in eine Gewindebohrung (5) des Kammerstengels (3a, 3b) eingreifende Befestigungsschraube (18) verschraubt ist.
 
2. Kammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an der zur Durchgangsöffnung (15) diametral gegenüberliegenden Seite des hülsenförmigen hinteren Teils (13) des Kammerkörpers (2) ein Durchgang (22) oder eine Ausnehmung für die Einführung eines Werkzeugs vorgesehen ist.
 
3. Kammer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchgangsöffnung (15) an der Innenwand (20) des hülsenförmigen hinteren Teils (13) des Kammerkörpers (2) eine Einsenkung (16) als Widerlager für einen Schraubenkopf (17) der Befestigungsschraube aufweist.
 
4. Kammer nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Einsenkung (16) als konische Einsenkung zur Aufnahme einer als Senkkopfschraube mit Innensechskant (21) ausgebildeten Befestigungsschraube (18) ausgeführt ist.
 
5. Kammer nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Kammerstengel (3a; 3b) einen zapfenförmigen Anschlussbereich (4) und einen abgekröpften Griffbereich (6, 7) enthält.
 
6. Kammer nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Griffbereich (6) stangenförmig ist und ein zapfenförmiges Endteil (9) zur Aufnahme einer Endkugel (10) aufweist.
 
7. Kammer nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchgangsöffnung (15) an der Außenseite des hülsenförmigen Teils (13) eine an die Außenkontur des Anschlussbereichs (4) angepasste Vertiefung (19) enthält.
 
8. Kammer nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlussbereich (4) eine nicht kreisrunde Außenkontur aufweist.
 
9. Kammer nach einem der Ansprüche 5 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlussbereich (4) des Kammerstengels (3a; 3b) an seiner zur Außenseite des Kammerkörpers (1) weisenden Stirnseite eine an die Außenkontur des Kammerköpers (1) angepasste Anschlusskontur aufweist.
 
10. Kammer nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlusskontur an der Stirnseite des Anschlussbereichs (4) des Kammerstengels (3a;3b) als eine an den Außendurchmesser des Kammerkörpers angepasste, nach innen gewölbte Rundung ausgebildet ist.
 




Zeichnung








Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente