[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Mischen von Pegeln von Audio-/Videosignalen.
Eine solche Vorrichtung wird auch "Mischpult" genannt.
[0002] Ein Mischpult dient dem Zusammenführen verschiedener elektrischer Signale, z. B.
Audio- und/oder Videosignale, und findet sich hauptsächlich im künstlerischen Bereich
und in der Musikproduktion. Beispielsweise dient ein Audio-Mischpult dazu, elektrische
Signale von verschiedenen Tonsignalquellen (z. B. Mikrofon oder elektronische Klangerzeuger)
auf zwei oder mehr Ausgangssummen oder Ausgangsbusse (Untersummen mehrerer Signale),
meistens nach Frequenzgangs- und Dynamikveränderungen, zusammenzufügen. Für Mischungen
in Stereofonie werden z. B. alle am Mischpult anliegenden Signale auf den Stereo-Kanälen
"Links" und "Rechts" zusammengeführt. Die Tonsignalquellen können digital oder analog
sein. Es gibt analoge, digitale und hybride (analoge mit digitaler Technik kombiniert)
Mischpulte. In Analogmischpulten ist das Signal immer ein elektrisches Abbild des
Schalls und wird auch so verarbeitet. In Digitalmischpulten dagegen wird der Ton in
ein digitales Signal umgewandelt und von Prozessoren (DSP) verarbeitet. Hybridpulte
besitzen eine digitale Steuerung und analoge Signalverarbeitung.
[0003] Die wichtigsten Merkmale eines Mischpultes sind die Anzahl der Eingangskanäle für
die Tonsignalquellen, die Anzahl der Ausgangsbusse, die Klangbearbeitungsmöglichkeiten
und die ergonomische Anordnung der Bedienelemente für den jeweiligen Anwendungsbereich.
Ein Eingangskanal im Sinn der Erfindung kann daher insbesondere ein Kanal mit einem
digitalen oder analogen Mono- oder Stereosignal sein. Der Begriff Eingangskanal wird
im folgenden funktionell verstanden, so kann beispielsweise ein einziger Glasfaserkabelanschluss
durchaus mehrere Eingangskanäle im Sinn der Erfindung darstellen.
[0004] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zielt unter anderem darauf ab, das manuelle Einstellen
des Pegels der verschiedenen Audiosignale zu verbessern. Eine Vielzahl parallel zueinander
angeordneter nebeneinander angeordneter Schiebepotentiometer, üblicherweise als Fader
bezeichnet, bilden das in diesem Bereich übliche Einstellmittel. Um Positionen der
Potentiometer abspeichern zu können bzw. Ein- und Ausblendvorgänge definiert und automatisiert
durchführen zu können, sind sogenannte "Motorfader" bekannt, bei denen über Motoren
die Schiebepotentiometer vollautomatisch in ihrer Position verfahren werden können.
Eine manuelle Bedienung durch Verschieben ist dennoch möglich. Es bestand offensichtlich
über Jahrzehnte kein Bedarf, die vorhandene Technik grundlegend zu verändern, obwohl
derartige Schieberegler eine Vielzahl von Nachteilen aufweisen: insbesondere kann
die Schiebeposition durch versehentliche Berührung verstellt werden, Motorfader sind
mechanisch und fertigungstechnisch anspruchsvoll und teuer. Die Regelmechanik und
die Schieberegler unterliegen ferner einem Verschleiß, sammeln Schmutz und sind schwer
zu reinigen.
[0005] Es sind ferner Computerprogramme zum Mischen von Audiosignalen bekannt, bei denen
mittels der Maus auf dem Bildschirm virtuelle Schieberegler betätigt werden können.
Es fehlt dabei an der taktilen Rückmeldung, was eine Bedienung ohne Sicht verunmöglicht.
Die gleichzeitige Bedienung mehrerer Fader, wie beim mechanischen Pendant, ist nicht
möglich. Es ist daher der Maus besonders schwer, die Fader auszuwählen. Dies gilt
auch bei Touchscreen Lösungen.
[0006] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Vorrichtung zum
Mischen von Pegeln von Audiosignalen zu schaffen.
[0007] Erfindungsgemäß wird zur Lösung dieser Aufgabe eine Vorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 angegeben. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0008] Erfindungsgemäß wird zunächst vorgeschlagen, dass bei einem Mischpult die Einstellmittel
ohne mechanisch bewegliche Bauteile lediglich durch das Detektieren der Fingerkuppe
ohne den Einsatz mechanisch beweglicher Bauteile des Bedieners erfolgen kann. Zu diesem
Zweck umfassen die Einstellmittel eine Führung für den menschlichen Finger, die vorzugsweise
an die Geometrie der Fingerspitze des menschlichen Fingers angepasst ist. Diese dient
dazu, dass der Finger des Bedieners zum einen ohne Hingucken nur taktil zuerst das
Einstellmittel ertasten und danach den Finger beim Verstellen des Pegels definiert
entlang der Führung führen kann. Die Führung erstreckt sich dabei vorzugsweise entlang
des Einstellmittels, oder des Detektionsmittels bzw. entlang des von letzterem überwachten
Bereichs. Vorzugsweise kann der Pegel also nur dann verstellt werden, wenn sich der
Finger im Wesentlichen entlang der Führung bewegt. Ein Führung kann eine Rille in
einer Oberfläche oder ein Steg auf einer Oberfläche sein. Wie der umfangreiche Stand
der Technik auf dem Gebiet der Mischpulte zeigt, besteht seitens der Fachwelt das
Vorurteil, dass stets ein mechanisch beweglicher Schieberegler mit gut greifbarem
hervorstehendem Schieber von Nöten ist.
[0009] Zur Realisierung eines nicht mechanischen Einstellmittels sind Detektionsmittel zum
Feststellen der Position des menschlichen Fingers in der Führung notwendig. Diese
Positionssignale dienen dazu, dass der Pegel des dem jeweiligen Einstellmittel zugeordneten
Audiosignals in Abhängigkeit von der detektierten Position des Fingers erfolgt. Geeignete
nicht mechanische Detektionsmittel stehen dem Fachmann in großer Anzahl zur Verfügung
und beispielhaft werden hier insbesondere optische (z. B. Kamera, Serien von Lichtschranken
oder Reflexionslichtschranken), resistive, thermische, induktive oder kapazitive Detektoren
erwähnt, die einzeln oder in Kombination zur Anwendung kommen können. Wenngleich die
Erfindung anhand der Pegeländerung von Audiosignalen beschrieben wird, so ist diese
sinngemäß auch ohne Weiteres auf Videosignale und deren Pegel (Helligkeit, Farbsättigung,
Position, etc.) übertragbar. Ein Videosignal ist also ein Audiosignal im Sinn der
Erfindung.
[0010] In einer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Führung in die Oberfläche eines Gehäuses
des Einstellmittels eingelassen ist, insbesondere, ohne dass Teile aus der Oberfläche
herausragen, z. B. als Rinne. Dadurch wird versehentliches Verstellen der Einstellmittel
verhindert. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Detektionsmittel derart unterhalb
der Führung angeordnet sind, dass ein Verstellen durch dieselben nur dann möglich
ist, wenn die Fingerspitze ausreichend tief in die Führung eingelegt ist.
[0011] Wenn die Führung ohne herausstehende Teile in die Oberfläche eingelassen ist, entstehen
keine schmutzfangenden Kanten und es ergibt sich ein optisch und taktil ansprechendes
Design.
[0012] Bevorzugt ist eine kapazitive Detektion des Fingers. Dies kann insbesondere durch
unterhalb der Führung angeordnete Leiter die vorzugsweise kammartig ineinander greifen,
realisiert werden. Es ist aber auch jede andere Ausgestaltung, die dem Fachmann geläufig
ist, möglich.
[0013] Bevorzugt wird das erfindungsgemäße Einstellmittel zum Verändern des Pegels von Audiosignalen
eingesetzt und ist aus diesem Grund linienartig um dem an die üblichen Schiebe-Poti-Fader
gewohnten Bediener entgegenzukommen. Grundsätzlich sind aber auch andere Anordnungen
der Führung, beispielsweise elliptoid / kreisartig oder ellipsen- oder kreissegmentartig
möglich, solange die Detektionsmittel dem Verlauf der Führungsmittel folgen. Kreisartige
Einstellmittel sind beispielsweise besonders geeignet, um Menüauswahlen durchzuführen.
Beim kreisartigen Durchlaufen der Führung mit dem Finger, kann der Benutzer beispielsweise
wie bei einem Stellrad, nacheinander einzelnen Menüoptionen aufrufen. Diese können
beispielsweise beliebige Funktionszuordnungen, z. B. Signalbearbeitungsfunktionen,
wie beispielsweise Frequenzgang oder Dynamik, oder auch die Zuordnung von Signalquellen
zu logischen Eingangskanälen, betreffen. Die Einstellmittel können ferner kontextabhängig
sein, d.h. je nach ausgewähltem Menüpunkt, kann das Einstellmittel für unterschiedliche
Funktionen genutzt werden, z. B. mal für den Raumeffekt, dann für die Höhen und Tiefen
oder den Pegel.
[0014] Vorzugsweise umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung auch ein oder mehrere Displays,
damit derartige Einstellungen ausgewählt und angezeigt werden können. Das Display
befindet sich dabei vorzugsweise benachbart zu den entsprechenden linienartigen, kreisartigen
oder kreissegmentartigen Einstellmittel, welche funktionsmäßig den Schiebe-oder Drehregler
entsprechen, damit der Nutzer den derzeitigen Betriebsmodus / Auswahlpunkte des Einstellmittels
im Auge haben kann.
[0015] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind entlang der Führung eine Vielzahl
von Leuchtmitteln, insbesondere LEDs angeordnet. Diese sind derart angesteuert, dass
die zuvor oder gerade vorgenommenen Einstellungen angezeigt werden. Beispielsweise
wird der zuletzt eingestellte Pegel durch die Leuchtdioden angezeigt. Wenn der Benutzer
die Einstellungen verändern möchte, wird er den Finger in die Führung bei der leuchtenden
LED bzw. an das Ende einer leuchtenden Reihe von LEDs setzen, die den zuletzt eingestellten
Pegels anzeigt. Nun kann der Nutzer mit in der Führung belassener Fingerkuppe deren
Position verändern und somit den Pegel des dem Einstellmittel zugeordneten Audiosignals
verändern. Dabei wird die Positionsveränderung auch von den Leuchtdioden angezeigt,
die den sich bewegenden Finger begleiten, also jeweils die von den Detektionsmitteln
erkannte Position des Fingers anzeigen.
[0016] Die seitlichen Leuchtmittel können auch derart von der elektronischen Schaltung angesteuert
sein, dass kontextabhängig verschiedene Betriebsparameter anzeigen können. Die Leuchtmittel
können beispielsweise im normalen Betrieb den tatsächlichen, gemessenen Pegel des
dem Einstellmittel zugeordneten Audiosignals anzeigen, beispielsweise den unveränderten
Eingangspegel oder den Eingangspegel unter Berücksichtigung des durch das Einstellmittel
eingestellten Pegels. Nur dann, wenn vorrübergehend die Pegelstärke am Einstellmittel
verändert wird, zeigen die Leuchtmittel, wie oben bereits beschrieben, die zuletzt
oder gerade eingestellte Position des Einstellmittels an. Die Umstellung zwischen
den verschiedenen Anzeigearten kann manuell, beispielsweise durch Antippen einer bestimmten
Schaltfläche oder Antippen einer zuvor bestimmten Zone in der Führung geschehen. Dieser
Vorgang kann aber auch automatisch dadurch erfolgen, dass beim Einlegen des Fingers
in die Führung in den Positionsmodus gewechselt wird und der tatsächliche Lautstärkepegel
des zugeordneten Audiosignals erst dann angezeigt wird, wenn für eine bestimmte Zeit
keine Eingaben am Einstellmittel erfolgt sind.
[0017] Durch den Einsatz von Multicolor-LED, beispielsweise RGB-LED, kann ein und dasselbe
Leuchtmittel je nach Betriebsart eine unterschiedliche Farbe abstrahlen. Um zum Beispiel
den tatsächlichen Pegel eines Audiosignals anzuzeigen, werden die LEDs so angesteuert,
wie man es von Mischpulten gewohnt ist, nämlich als Balkendiagramm mit roter Signalisierung
im obersten Pegelbereich. Wenn die LEDs jedoch beim manuellen Einstellen des Pegels
genutzt werden, können sie in einer anderen Farbe leuchten, zum Beispiel blau. Der
Bediener weiß daher anhand der Farbe, in welcher Betriebsart die LEDs gerade sind.
[0018] Ferner ist es auch möglich, dass lediglich über verschiedene Helligkeitsstufen die
beiden Betriebsarten unterschieden werden. So kann beispielsweise der tatsächliche
Pegel des Audiosignals in gewohnter Weise durch ein Balkendiagramm dargestellt werden.
Solange eine Veränderung der Pegeleinstellungen durch die Hand des Bedieners erfolgt,
wird die Position des Fingers dadurch angezeigt, dass die normalerweise lediglich
den Pegel anzeigenden LEDs im Bereich des Fingers wesentlich heller leuchten oder
blinken.
[0019] In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind weitere Signalmittel
vorgesehen, die lediglich dann aktiviert werden, wenn die Fingerkuppe des Nutzers
an einer vorbestimmten Position der Führung von den Detektionsmitteln detektiert wurde.
Diese Art des Feedbacks ermöglicht es den Nutzer wahrzunehmen, dass das Einstellmittel
nun bereit ist auf Positionsveränderungen des Fingers unmittelbar zu reagieren, bzw.
gerade auf solche Veränderungen reagiert. Ein bevorzugtes Signalmittel ist hier ein
Vibrationsmittel, wie man es von Mobilfunkgeräten kennt, da dieses einen sonst vom
Nutzer nicht benötigten Kommunikationskanal, nämlich das Tastgefühl, anspricht. Bei
Mischpultarbeiten ist nämlich in der Regel der Nutzer bereits optisch, beispielsweise
mit der Wahrnehmung einer Handlung auf dem Monitor oder Bühne, und akustisch ausgelastet.
Durch die Vibrationsmittel erhält er ein Feedback, dass sich sein Finger an der richtigen
Stelle liegt bzw. gerade Einstellungen vornimmt und diese von dem Mischpult auch registriert
werden. Das Vibrationsmittel ersetzt insofern die taktile Rückmeldung eines Schiebereglers.
Bei diesem kann der Nutzer nämlich ertasten, wo dieser liegt und wahrnehmen, dass
er diesen gerade bewegt. Diese beiden Funktionen wird durch das Vibrationsmittel simuliert.
Durch Versuche kann der Fachmann dabei sinnvolle Abläufe herausarbeiten, zum Beispiel
kurzes heftiges Vibrieren, sobald die zuletzt eingestellte Position vom Finger erreicht
wurde, leicht dauerndes Vibrieren, solange diese Position vom Finger beibehalten wurde
und kräftigere Vibration solange der Finger diese Einstellung verändert.
[0020] Sinngemäß kann die Erfindung auch durch einen modifizierten Touchscreenmonitor verwirklicht
werden. Dabei werden die Führungsmittel auf den Monitor aufgebracht, z. B. als besonderes
Gehäuse für den Monitor, als Blende oder aufgeklebte Schienen, Führungen, etc. Als
Leuchtmittel zum Darstellen der die zuvor vorgenommene Einstellung und/oder Position
der in die Führung eingelegten Fingerspitze, dient dann eine Bildschirmanzeige. Auch
das Feedback kann bei einer Vorrichtung mit Monitor realisiert werden.
[0021] Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Beschreibung und der beigefügten
Zeichnung. Ebenso können die vorstehend genannten und noch weiter ausgeführten Merkmale
erfindungsgemäß jeweils einzeln oder in beliebigen Kombinationen miteinander verwendet
werden. Die erwähnten Ausführungsbeispiele sind nicht abschließend zu verstehen und
haben beispielhaften Charakter.
[0022] Fig.1 zeigt den erfindungsgemäßen Mischer mit einer Vielzahl von Audioeingangskanälen
2a, 2b, 2c, an denen eine Vielzahl von Audiosignalen 21 a, 21 b, 21 c anliegen, welche
analog oder digitaler Art sein können. Eine Vielzahl von Audioeingangskanälen kann
auch als ein nicht dargestellter digitaler Eingang vorliegen, über den eine Vielzahl
von digitalen Signalen 21 a, 21 b, 21 c in den Mischer eingeleitet werden können.
Der Mischer 1 verfügt über eine elektronische Schaltung 5, die in der Lage ist, die
Vielzahl von Audiosignalen 21 a, 21 b, 21 c im Pegel zu verändern bzw. deren Pegelverhältnis
zueinander zu beeinflussen. Das durch die elektronische Schaltung 5 erzeugte gemischte
Ausgangssignal 31, welches dem in Pegelverhältnisse gesetzten Gesamtsignal aus den
Eingangssignalen 21 a, 21 b und 21 c entspricht, wird an einem Audiobus 3 des Audiomischers
1 bereitgestellt. Auch dieses Signal kann analog oder digital sein. Wie beim Stand
der Technik sind Einstellmittel 4a, 4b vorgesehen zum manuellen Verstellen des Pegels
der Audiosignale 21 a, 21 b, 21c. Diese werden beim Stand der Technik üblicherweise
durch linienartige Schieberegler mit Potentiometern gebildet und als "Fader" bezeichnet.
Erfindungsgemäß weist jedoch das Einstellmittel keine derartigen beweglichen mechanischen
Komponenten auf. Vielmehr sind vorliegend kapazitiv wirkende Detektionsmittel 42a,
42b vorgesehen, die derart wirken, dass sie die Position eines menschlichen Fingers
ermitteln können. Dies ist natürlich auch durch optische Sensoren, Widerstandsmessung
oder induktive Maßnahmen möglich. Eine an die Fingerspitze des menschlichen Fingers
angepasste rillenartige Führung 41 a ist im Gehäuse eingelassen. Die Führung 41 a
zusammen mit den Detektionsmitteln 42a ermöglicht eine bedienerfreundliche Einstellung
des erfindungsgemäß gebildeten "virtuellen Faders", d. h. eines Faders ohne mechanisch
bewegliche Teile zum Einstellen und/oder Anzeigen der Faderposition. Jedem Fader 4a,
4b ist ein Eingangskanal 2a, 2b zugeordnet. Vorliegend werden also zunächst zwei Eingangskanäle
geregelt. Dies ist eine Art Minimalanforderung an Mischpulte, welche mindestens zwei
Signale gleichzeitig in ihrem Pegel, d. h. Pegelmischungsverhältnis manipulieren soll.
Dies ist regelmäßig bei der sogenannten Kreuzblende nötig, bei eine gleichzeitige
gegenläufige Pegelmanipulation der beiden Signalquellen erfolgt zum Zweck einer "Übersendung".
Diese ist auch bei Videosignalen üblich,
[0023] Entlang der Führungen 41 a sind Reihen von Leuchtmitteln 43a, hier LEDs, angeordnet,
welche die zuvor vorgenommene Einstellung oder die Position der gerade in die Führung
eingelegten Fingerspitze anzeigen.
[0024] Rechts unten ist im Gehäuse 1 ein kreissegmentartiges Einstellmittel 4d vorgesehen,
welches ähnlich einem Drehregler zu bedienen ist. Dieses kann beliebigen Funktionen
zugeordnet sein, z. B. Signalbearbeitungsfunktionen, wie beispielsweise Frequenzgang
oder Dynamik, oder auch die Zuordnung von Signalquellen zu logischen Eingangskanälen.
Das Einstellmittel 4d kann auch kontextabhängig sein.
[0025] Fig. 4 erläutert näher die Konstruktion der Einstellmittel 4a: Das ausschnittsweise
im Schnitt dargestellte Gehäuse 10 weist eine fingerspitzenförmige Führung 41 a auf,
die als Rinne 411a ausgebildet ist. Diese bildet somit eine Rinne unterhalb der Oberfläche
101 des Gehäuses 10. Unterhalb der Rinne 411a sind ins Gehäuse 10 eingelassen oder
(nicht dargestellt) darunter verborgen befestigt die Detektionsmittel 42a angeordnet,
z. B. zwei parallel zueinander verlaufende kammartig ineinander gelegte kapazitiv
wirkende Leiter. Diese erstrecken sich entlang der Führung 41a. Diese sind derart
ausgebildet und Angesteert, dass sie nur dann pegeländernd wirken, wenn eine Objekt,
hier der Finger, tief genug in die Rinne 411a eingelegt wird.
[0026] Der Audiomischer 1 in Fig. 1 ist als kompakte Einheit, insbesondere mit der elektronischen
Schaltung 5, Ein- und Ausgängen und den Fadern 4a, 4b in einem kompakten Gehäuse 10
dargestellt. Es besteht hier ferner die Möglichkeit, weitere separate Fader 14 anzuschließen,
die zur Steuerung weiterer Kanäle 2c gedacht sind. Diese können auf beliebige Weise,
beispielsweise über eine elektrische Steckverbindung mit dem Mischer 1 verbunden werden.
Vorzugsweise ist diese Steckverbindung zugleich auch eine mechanische Verbindung,
so dass durch reines Anstecken des weiteren Faders 14 in den Mischer 1 gleichzeitig
ein elektrischer und eine mechanische Verbindung hergestellt werden kann. Der zusätzliche
Fader 14 kann natürlich auch über ein flexibles Kabel und eine separate mechanische
Befestigung mit dem Mischer 1 verbunden werden. Es kann aber auch ausreichend sein,
dass lediglich eine elektrische Verbindung über ein Kabel hergestellt wird und der
zusätzliche Fader 14 frei und unabhängig vom Mischer 1 auf dem Tisch aufgestellt wird.
Schließlich kann die Verbindung als elektronische Verbindung (Datenkabel) oder drahtlos
(z. B. Bluetooth, WLAN, Infrarot-Schnittstelle) realisiert werden. Der separate Fader
muss dann, wie im Computer-Peripherie-Bereich allgemein üblich, an dem Mischer angemeldet
und einem bestimmten Eingangskanal 2a, 2b, 2c zugeordnet werden. In Fig. hat also
vorzugsweise das kompakte Gehäuse 10 eine Vielzahl von Fadern und eine darüber hinausgehende
Anzahl von Eingangskanälen, von denen einige durch weitere separate nachträglich anschließbare
Fader geregelt werden können.
[0027] Fig. 2 und 3 zeigen eine Fortführung der oben dargestellten Anschlussmöglichkeiten
des zusätzlichen Faders 14: Dabei ist der Mischer bereits in der einfachsten Ausführung
mehrteilig aufgebaut und verfügt über separate, d. h. auf einfache Weise voneinander
trennbare Komponenten 1 1 , 12, 13, 14. Im Gegensatz zum Ausführungsbeispiel aus Fig.
1 , welches eine kompakte Vorrichtung 1 0 mit Ein- und Ausgangskanälen, elektronischer
Schaltung und Einstellmittel darstellt, sind hier die Einstellmittel in einem separaten
Gehäuse 12 von der elektronischen Schaltung 5 mit den Ein- und Ausgangskanälen 2a,
2b, 3 getrennt, welche zudem in einem separaten Gehäuse 11 untergebracht sind. Das
erste Gehäuse 11 kann also an einer anderen Stelle wie das zweite Gehäuse 12 mit den
Fadern 4a, 4b angeordnet werden. Das erste Gehäuse 11 kann daher an beliebiger Stelle,
z. B. an einem Schnittcomputer befestigt sein und liegt nicht im Weg. Der Bediener
muss lediglich die Einstellmittel 4a, 4b mit dem Gehäuse 12 auf dem Schreibtisch haben.
[0028] In Fig. 2 verfügt das separate Gehäuse 12 über genau zwei linienartige parallel zueinander
nebeneinander angeordnete Einstellmittel 4a, 4b. Dieses entspricht den Minimalanforderungen
an einMischpult und deckt die normalen Anwendungsfälle ab. Für Anwendungen, die mehr
Kanäle benötigen, besteht, wie bereits in Zusammenhang mit Fig. 1 erläutert, die Möglichkeit
des Anschlusses weiterer separater Gehäuse 14 mit Einstellmittein. Diese können Gehäuse
14 mit nur einem Einstellmittel oder aber weitere Gehäuse 12 sein, die jeweils über
mehrere Einstellmittel verfügen. Für die Erfindung macht es dabei keinen Unterschied,
ob diese Erweiterungsgehäuse 14 unmittelbar mit dem ersten Gehäuse oder einem anderen
separaten Gehäuse elektrisch und/oder mechanisch verbunden werden. Vorzugsweise sind
natürlich die separaten Gehäuse 12, 13, 14 miteinander kompatibel austauschbar und
zumindest mechanisch miteinander verbindbar zur Schaffung eines aus mehreren separaten
Gehäusen bestehenden Verbundes, der an einen Mehrkanalmischpult erinnert.
[0029] Der Mischer aus Fig. 3 unterscheidet sich lediglich darin von Fig. 2, dass ausschließlich
separate Einzelgehäuse 1 2, 1 3 mit jeweils nur einem Fader 4a, 4b vorgesehen sind.
Auch diese sind vorzugsweise miteinander austauschbar und mechanisch miteinander verbindbar
ausgestaltet, z. B. durch eine Steckverbindung.
1. Vorrichtung (1) zum Mischen von Pegeln einer Vielzahl von Audio-/Videosignalen (21
a, 21 b) mit
einer Vielzahl von Eingangskanälen (2a, 2b) zum Einspeisen der Vielzahl von Audio-/Videosignalen
(21 a, 21 b) in die Vorrichtung; mindestens einem Audio-/Videobus (3) zur Ausgabe
des gemischten Audio-/Videosignals (31);
Einstellmitteln (4a, 4b) zum manuellen Verstellen des Pegels der Audio-/Videosignale
und optional Einstellen von weiteren Einstellungen der Vorrichtung;
einer elektronischen Schaltung (5) zum Verändern der Pegel der Vielzahl von Audio-/Videosignalen
und optional anderer Eigenschaften der Audio-/Videosignale in Abhängigkeit von an
den Einstellmittel (4a, 4b) getätigten Eingaben eines Nutzers,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Einstellmittel (4a, 4b) eine Führung (41 a) und Detektionsmittel (42a, 42b) zum
Feststellen der Position eines menschlichen Fingers entlang der Führung aufweist,
derart, dass die Veränderung des Pegels der dem jeweiligen Einstellmittel zugeordneten
Audio-/Videosignale durch die elektronische Schaltung in Abhängigkeit von der detektierten
Position des Fingers erfolgt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Einstellmittel (4a, 4b) über keinerlei bewegliche
mechanische Bauteile verfügen.
3. die Führung (41 a) als Rinne (411a) in die Oberfläche (101) eines Gehäuses (10) der
Einstellmittel eingelassen ist, insbesondere ohne dass Teile aus der Oberfläche herausragen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Profil der Führung abgerundet, insbesondere
ellipsen- oder kreisausschnittartig ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Detektionsmittel (42a,
42b) unterhalb der Führung angeordnet sind, insbesondere so, dass die Detektionsmittel
so angeordnet und abgestimmt sind, dass ein Verändern des Pegels des dem jeweiligen
Einstellmittel zugeordneten Audio-/Videosignals nur bei in die Führung eingelegter
Fingerspitze erfolgen kann.
6. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei optisch, resistiv, thermisch,
induktiv und/oder kapazitiv wirkende Detektionsmittel (42a, 42b), einzeln oder in
Kombination vorgesehen sind, vorzugsweise kapazitive Detektionsmittel, die insbesondere
kammartig ineinander greifende parallel zueinander entlang der Führung verlaufende
Leiter umfassen.
7. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Führung sich linienartig,
kreisartig oder kreissegmentartig in der Oberfläche des Gehäuses erstreckt.
8. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei eine Vielzahl von Leuchtmitteln
(43a. 43b), insbesondere LEDs, entlang der Führung angeordnet sind, welche derart
sind, dass die zuvor vorgenommene Einstellung und/oder die Position der in die Führung
eingelegten Fingerspitze anzeigen.
9. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei alle Bestandteile der Vorrichtung
in einem kompakten Gehäuse (10) angeordnet sind, wobei das kompakte Gehäuse mindestens
ein Einstellmittel, vorzugsweise zwei oder drei linienartige parallel zueinander nebeneinander
angeordnete Einstellmittel aufweist, die jeweils einem Audio-/Videosignal zugeordnet
sind und mit denen der Pegel der zugeordneten Audio-/Videosignale verändert werden
kann.
10. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Vorrichtung mehrteilig
aufgebaut ist, mit separaten Einstellmitteln (4a, 4b,4c), wobei die Eingangskanäle,
der Audio-/Videobus und die elektronische Schaltung zum Verändern des Pegels und optional
anderen Eigenschaften der Audio-/Videosignale, in einem ersten Gehäuse (11) untergebracht
ist und die Einstellmittel (4a, 4b) in einem separaten Gehäuse (12) vorgesehen sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das separate Gehäuse (1 2) mindestens zwei linienartige parallel zueinander nebeneinander
angeordnete separate Einstellmittel (4a, 4b) aufweist, die jeweils einem Audio-/Videosignal
zugeordnet sind und mit denen der Pegel der zugeordneten Audio-/Videosignale verändert
werden kann.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vielzahl von separaten Gehäusen (1 2, 13) mit jeweils genau einem separaten
Eingabemittel mit einer linienartigen Führung und Detektionsmitteln vorgesehen ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 - 12, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich ein weiteres separates Gehäuse (14) mit genau einem separaten Einstellmittel
(4c) mit einer linienartigen Führung und Detektionsmitteln vorgesehen ist.
14. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei alle oder einige der separaten
Einstellmittel über flexible Kabel oder drahtlos mit der elektronischen Steuerung
(5) verbunden sind und zusammenwirken und vorzugsweise die separaten Gehäuse (12,13,14)
beweglich relativ zum ersten Gehäuse (11) ausgebildet sind.
15. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei Signalmittel, insbesondere
Vibrationsmittel, mit dem die Einstellmittel tragenden Gehäuse (12,13,14) vorgesehen
sind, welche dann aktiviert werden, wenn die Fingerkuppe an einer vorbestimmten Position
der Führung detektiert wird und/oder eine manuelle Verstellung des Pegels vorgenommen
wird.