[0001] Die Erfindung betrifft einen hydraulischen Rotationsantrieb zum Rotieren eines Lastaufnahmemittels
relativ zu einem Kranarm, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Weiters betrifft die Erfindung einen Kran mit einem erfindungsgemäßen Rotationsantrieb
und einen Harvester mit einem Kran mit einem erfindungsgemäßen Rotationsantrieb.
[0003] Gattungsgemäße Rotationsantriebe, wie zum Beispiel mit einem angebrachten Greifer
als Lastaufnahmemittel, finden in zahlreichen Gebieten Anwendung. Oftmals handelt
es sich bei dem zu bewegenden Ladegut um sperrige Gegenstände wie Baumstämme oder
Rohrleitungen oder Ähnliches. Besonders bevorzugt kommen derartige Rotationsantriebe
bei Kränen zum Einsatz, die auf Fahrzeugen montiert sind wie etwa bei Holzvollerntern,
aus dem Englischen übernommen auch Harvester genannt. Ebenfalls werden solche Rotationsantriebe
auch stationär eingesetzt, wie etwa in Müllverbrennungsanlagen oder in der Bauindustrie.
Der hydraulische Rotationsantrieb wird dabei über eine Hydraulikeinrichtung betrieben,
die meist von einem Kranarm zum Rotationsantrieb führt.
[0004] So zeigt etwa die
EP 1 889 808 B1 vom 20. Februar 2008 einen Kranarm mit einer Befestigungsvorrichtung für Arbeitsgeräte,
wobei die Befestigungsvorrichtung entlang einer vertikalen Achse beabstandete Drehgelenke
mit einem kranarmseitigen Drehgelenk und einem arbeitsgeräteseitigen Drehgelenk aufweist,
wobei vom Kranarm Schlauchleitungen zu Anschlüssen in einem zwischen Arbeitsgerät
und arbeitsgeräteseitigen Drehgelenk angeordneten hydraulischen Rotationsantrieb führen.
Dieser Rotationsantrieb ist in seiner Einsetzbarkeit auf solche Lastaufnahmemittel
beschränkt, die nicht auf eine elektrische Versorgung angewiesen sind.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, einen verbesserten hydraulischen Rotationsantrieb zum
Rotieren eines Lastaufnahmemittels relativ zu einem Kranarm anzugeben, der sich durch
eine breitere Einsetzbarkeit auszeichnet.
[0006] Dies wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0007] Dies heißt also, dass in der Welle und/oder im Wellenlager eine Ausnehmung vorgesehen
ist, in welcher die Gleitkontaktiervorrichtung zumindest teilweise aufgenommen ist.
Durch den erfindungsgemäßen hydraulischen Rotationsantrieb sind auch solche Lastaufnahmemittel
verwendbar, welche eine elektrische Versorgung benötigen.
[0008] Die Gleitkontaktiervorrichtung ist zumindest teilweise nicht außerhalb der Welle
oder dem Wellenlager angeordnet und trägt dadurch zu geringeren Abmessungen des hydraulischen
Rotationsantriebes bei, was zu einer kompakteren Bauweise eines hydraulischen Rotationsantriebs
führt.
[0009] Ebenfalls wird dadurch erreicht, dass die Gleitkontaktiervorrichtung gegen äußere
Krafteinwirkungen geschützt ist, da die Welle oder das Wellenlager die Gleitkontaktiervorrichtung
schützend umgibt.
[0010] Weitere vorteilhafte Ausführungen sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
[0011] Als besonders vorteilhaft hat es sich herausgestellt, wenn die Gleitkontaktiervorrichtung
im Wesentlichen vollständig in der Ausnehmung aufgenommen ist. Durch das vollständige
Einbringen der Gleitkontaktiervorrichtung in die Ausnehmung der Welle oder des Wellenlagers
wird eine noch kompaktere Bauweise für einen hydraulischen Rotationsantrieb erzielbar.
[0012] Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass die Stromzuführung
zur Gleitkontaktiervorrichtung im Wesentlichen axial in der Welle verläuft und/oder
im Wellenlager im Wesentlichen radial verläuft oder umgekehrt. Dadurch kann eine besonders
geschützte Verlegung der Stromzuführung erzielt werden.
[0013] Weiters kann bevorzugt vorgesehen sein, dass ein Schutzgehäuse für die - vorzugsweise
axiale - Stromzuführung und/oder die Stromabführung vorgesehen ist. Durch die Ausgestaltung
eines Schutzgehäuses kann die Beschädigung der Stromzuführung während des Betriebes
verhindert werden.
[0014] Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn die Welle an einem dem Lastaufnahmemittel
zugewandten Ende des Rotationsantriebs über das Wellenlager vorsteht. Dadurch wird
es ermöglicht, dass einerseits das Lastaufnahmemittel auf einfache Art und Weise an
einem der Befestigungsmittel befestigt werden kann und andererseits, dass die Stromabführung
von der Gleitkontaktiervorrichtung direkt durch die Welle erfolgen kann.
[0015] Besonders bevorzugt kann vorgesehen sein, dass die Stromabführung von der Gleitkontaktiervorrichtung
an dem dem Lastaufnahmemittel zugewandten Ende des Rotationsantriebs ausgebildet ist
und vom Rotationsantrieb seitlich wegführt. Durch die seitliche Wegführung der Stromabführung
kann diese unabhängig von einem an den ersten Befestigungsmitteln befestigten Lastaufnahmemittel
erfolgen.
[0016] Als besonders vorteilhaft hat es sich dabei herausgestellt, wenn die seitliche Stromabführung
von der Gleitkontaktiervorrichtung im Wesentlichen radial wegführt oder schräg in
Richtung des dem Lastaufnahmemittel zugewandten Ende des Rotationsantriebs verläuft.
[0017] Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass die Gleitkontaktiervorrichtung
an dem Lastaufnahmemittel zugewandten Ende der Welle ausgebildet ist. Dadurch kann
erzielt werden, dass die Gleitkontaktiervorrichtung - wie etwa für Wartungszwecke
- gut zugänglich ist.
[0018] Als vorteilhaft hat es sich weiters herausgestellt, wenn die Welle als Rotor und
das Wellenlager als Stator ausgebildet ist.
[0019] Als vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn die Gleitkontaktiervorrichtung mindestens
einen - vorzugsweise vier - Schleifring(e) und mindestens einen - vorzugsweise vier
- Schleifkontakt(e) aufweist. Die Ausbildung einer Gleitkontaktiervorrichtung mit
Schleifring und Schleifkontakten ist besonders stabil und wartungsfreundlich herstellbar.
[0020] Bevorzugt kann weiters vorgesehen sein, dass der - vorzugsweise die vier - Schleifring(e)
an einer Lagerung des Schutzgehäuses befestigt ist (sind) und dass der - vorzugsweise
die vier - Schleifkontakt(e) an der Welle befestigt ist (sind). Durch die Anordnung
des Schleifrings am stehenden Teil des Rotationsantriebs und andererseits durch die
Anordnung des Schleifkontakts am rotierenden Teil des Rotationsantriebs können geringer
bewegte Massen erzielt werden.
[0021] Gemäß einem möglichen Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass ein Anschluss
der Stromabführung an die Gleitkontaktiervorrichtung vorgesehen ist, wobei der Anschluss
der Stromabführung in der Ausnehmung ausgebildet ist. Durch den direkten Anschluss
der Stromabführung an die in der Ausnehmung befindlichen Gleitkontaktiervorrichtung
können ebenfalls geringer bewegte Massen erzielt werden, da man auf einen Stecker
oder Ähnliches am bewegten Teil des Rotationsantriebes verzichten kann.
[0022] Schutz wird auch begehrt für einen Kran mit einem hydraulischen Rotationsantrieb
zum Rotieren eines Lastaufnahmemittels relativ zu einem Kranarm, wobei ein Kranarm
mit dem zweiten Befestigungsmittel des hydraulischen Rotationsantriebes verbunden
ist.
[0023] Konkret wird auch Schutz begehrt für einen Harvester mit einem Kran nach Anspruch
13.
[0024] Weitere Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand der Figurenbeschreibung
unter Bezugnahme auf die in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele im Folgenden
näher erläutert. Darin zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines Harvesters
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht eines hydraulischen Rotationsantriebes an einem Kranarm
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht eines hydraulischen Rotationsantriebs
- Fig. 4
- ein Schnitt durch eine Vorderansicht eines hydraulischen Rotationsantriebs
- Fig. 5
- eine Untersicht des Rotationsantriebes von Fig. 4
- Fig.6
- eine Schnitt durch eine Vorderansicht eines weiteren Ausführungsbeispieles eines hydraulischen
Rotationsantriebs.
- Fig. 7
- eine perspektivische Explosionsdarstellung eines hydraulischen Rotationsantriebs wie
in Fig. 3
- Fig. 8
- eine perspektivische Explosionsdarstellung einer Welle
- Fig. 9
- eine Schnittdarstellung einer Welle im Wellenlager
[0025] Figur 1 zeigt die Seitenansicht eines Harvesters 100 auch als Holzvollernter bekannt.
Dieser Harvester 100 weist einen Kran 101 auf. Der Kran 101 wiederum hat einen Kranarm
102, an dem über eine Drehgelenksanordnung 103 das Lastaufnahmemittel 104, in diesem
Ausführungsbeispiel ein Holzbearbeitungsgerät zum Schneiden und Entasten von Bäumen,
befestigt ist. Zwischen der Drehgelenksanordnung 103 und dem Lastaufnahmemittel 104
ist der hydraulische Rotationsantrieb 1 zum Rotieren des Lastaufnahmemittels 104 relativ
zum Kranarm 102 angeordnet.
[0026] Figur 2 zeigt einen Kranarm 102, an dem eine Drehgelenksanordnung 103 angeordnet
ist. Ober die zweiten Befestigungsmittel 21 des hydraulischen Rotationsantriebs 1
ist dieser Rotationsantrieb 1 mit dem Kranarm 102 verbunden. Hier sind die zweiten
Befestigungsmittel 21 als mit Abstand zueinander angeordnete, doppelte Laschen ausgebildet,
zwischen denen jeweils ein am Kranarm 102 angeordnetes Gegenstück einführbar und durch
einen Bolzen drehbar verbindbar ist. Hierdurch wird die Drehgelenksanordnung 103 gebildet.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Drehgelenk 103 als geteiltes Drehgelenk 103
ausgebildet, sodass zwischen den Laschen ein Freiraum besteht. Dies müsste natürlich
nicht so sein. Auch vorstellbar wäre zum Beispiel ein durchgehender Bolzen.
[0027] Der hydraulische Rotationsantrieb 1 weist ein Wellenlager 20 auf, in dessen Inneren
eine Welle 10 ausgebildet ist. Die Welle 10 weist erste Befestigungsmittel 11, über
die das nicht dargestellte Lastaufnahmemittel 104 an der Welle 10 befestigt werden
kann.
[0028] Im Inneren der Welle 10 ist in diesem bevorzugten Ausführungsbeispiel die hier nicht
dargestellte Ausnehmung 5 und die darin angeordnete Gleitkontaktiervorrichtung 2 ausgebildet
(siehe dazu Figur 4 und Figur 5).
[0029] Zu der hier nicht sichtbaren Gleitkontaktiervorrichtung 2 führt einerseits die Stromzuführung
3 und andererseits die Stromabführung 4 (siehe dazu Figurenbeschreibung der Figur
4).
[0030] Figur 3 zeigt eine perspektivische Darstellung eines hydraulischen Rotationsantriebs
1, wie eben in Figur 2 beschrieben. Aus dieser Ansicht geht weiters gut hervor, dass
an der Welle 10 die Hydraulikanschlüsse 51 und 52 zur Versorgung des nicht dargestellten
Lastaufnahmemittels 104 angeordnet sind. Ansonsten gilt das unter Figur 2 bezüglich
des Rotationsantriebs 1 Erwähnte.
[0031] Figur 4 zeigt einen hydraulischen Rotationsantrieb 1 zum Rotieren eines hier nicht
dargestellten Lastaufnahmemittels 104 (siehe Figur 1) relativ zu einem hier nicht
dargestellten Kranarm 102 (siehe Figur 2) mit einer Welle 10 und einem Wellenlager
20, ersten Befestigungsmittel 11, an der dem Lastaufnahmemittel 104 zugewandten Ende
7 der Welle 10 zum Verbinden der Welle 10 mit dem Lastaufnahmemittel 104, und zweiten
Befestigungsmittel 21, welche am Wellenlager 20 ausgebildet sind, zum Verbinden des
Wellenlagers 20 mit dem Kranarm 102. In der Welle 10 sind Flügel 12 angeordnet, die
zur Übertragung eines Drehmoments auf die Welle 10 über eine Ölzufuhr und eine Ölabführung
mit Öl beaufschlagbar sind, wie hinreichend aus dem Stande der Technik bekannt. Die
Gleitkontaktiervorrichtung 2 ist mit einer Stromzuführung 3 und einer Stromabführung
4 elektrisch kontaktiert, wobei in diesem bevorzugten Ausführungsbeispiel die Gleitkontaktiervorrichtung
2 in der Ausnehmung 5 der Welle 10 im Wesentlichen vollständig aufgenommen ist.
[0032] Die Ausnehmung 5 wird in diesem bevorzugten Ausführungsbeispiel völlig von der Welle
10 ummantelt und somit wird auch die Gleitkontaktiervorrichtung 2 vollständig von
der Welle 10 ummantelt.
[0033] Zu Wartungszwecken ist die Gleitkontaktiervorrichtung 2 von unten frei zugänglich,
ebenso ist es natürlich vorstellbar, dass man hier eine Abdeckung anbringen kann,
um die Ausnehmung 5 auch nach unten hin zu verschließen.
[0034] Die Stromzuführung 3 verläuft in diesem bevorzugten Ausführungsbeispiel zuerst im
Wesentlichen radial zum Wellenlager 20 und anschließend im Wesentlichen axial in der
Welle 10 bis hin zur Gleitkontaktiervorrichtung 2. Bevorzugter Weise ist dabei ein
Schutzgehäuse 6 für die axiale Stromzuführung 3 vorgesehen. Ebenso natürlich ist auch
ein entsprechendes Schutzgehäuse für die radiale Stromzuführung möglich, in diesem
Ausführungsbeispiel aber nicht angedacht.
[0035] Die Welle 10 steht in diesem bevorzugten Ausführungsbeispiel an dem dem Lastaufnahmemittel
104 zugewandten Ende 7 des Rotationsantriebs 1 über das Wellenlager 20 hinaus. Dadurch
kann erzielt werden, dass die ersten Befestigungsmittel 11 leicht zugänglich sind,
um eine Verbindung des Lastaufnahmemittels 104 und der Welle 10 herzustellen.
[0036] Dabei wird das Lastaufnahmemittel 104 über die Befestigungsmittel 11 unmittelbar
unterhalb der Welle 10 an der Welle 10 befestigt.
[0037] Die Stromabführung 4 von der Gleitkontaktiervorrichtung ist in diesem bevorzugten
Ausführungsbeispiel an dem dem Lastaufnahmemittel 104 zugewandten Ende 7 des Rotationsantriebs
1 ausgebildet und führt von diesem Rotationsantrieb 1 seitlich 8 weg. Dabei weist
die seitliche Wegführung 8 der Stromabführung 4 hier einen Winkel von 30 bis 60° zu
der Längsachse L der Welle 10 auf.
[0038] In diesem Ausführungsbeispiel ist die Gleitkontaktiervorrichtung 2 an dem dem Lastaufnahmemittel
104 zugewandten Ende 7 der Welle 10 ausgebildet, ebenso ist es natürlich vorstellbar
- wie in der Figur 6 dargestellt - dass die Gleitkontaktiervorrichtung 2 im Wellenlager
20 ,ausgebildet ist oder an dem dem Kranarm 102 zugewandten Ende der Welle 10. In
der Praxis hat es sich jedoch gezeigt, dass die bevorzugte Bauweise so erfolgt, dass
die Gleitkontaktiervorrichtung 2 am unteren Ende der Welle 10 in der Ausnehmung 5
platziert wird. In dem in dieser Figur 4 dargestellten Ausführungsbeispiel als auch
in dem in der Figur 6 dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Gleitkontaktiervorrichtung
2 vier Schleifringe 31 und 32 auf und ebenso damit korrespondierende Schleifkontakte
41 und 42. Dabei sind die Schleifringe 31 und 32 an einer Lagerung 9 des Schutzgehäuses
6 befestigt und drehen sich somit nicht mit der Welle 10 mit, die Schleifkontakte
41 und 42 sind an der Welle 10 befestigt und drehen sich somit mit dieser mit. Dies
könnte natürlich auch umgekehrt erfolgen.
[0039] Der Anschluss 43 der Stromabführung 4 erfolgt hier im Inneren der Ausnehmung 5 der
Welle 10 und nicht über einen Anschlussstecker außen an der Welle 10.
[0040] Besonders bevorzugt kommt der hier dargestellte hydraulische Rotationsantrieb 1 bei
einem Holzvollemter 100 - wie in der Figur 1 dargestellt - zum Einsatz. Dabei wird
der hydraulische Rotationsantrieb 1 auf einem Kran 101 zum Rotieren des Lastaufnahmemittels
104 relativ zu dem Kranarm 102 angeordnet, wobei der Kranarm 102 über die zweiten
Befestigungsmittel 21 (siehe Figur 2) mit dem hydraulischen Rotationsantrieb 1 verbunden
ist.
[0041] Figur 5 zeigt die Untersicht des hydraulischen Rotationsantriebs 1, wie eben in dem
bei der Figur 4 erläuterten Ausführungsbeispiel.
[0042] Aus dieser Ansicht ist gut erkennbar, dass die Gleitkontaktiervorrichtung 2 rundherum
von der Welle 10 des Rotationsantriebs 1 umschlossen ist. Dabei ist die Gleitkontaktiervorrichtung
2 und all ihre Bestandteile, wie etwa die Schleifringe 31 und 32 als auch die Schleifkontakte
41 und 42 in der Ausnehmung 5 der Welle 10 angeordnet und werden von der Welle 10
umschlossen und ragen dabei bevorzugter Weise nicht über das untere Ende 7 (siehe
Figur 4) der Welle 10 bzw. des Rotationsantriebs 1 hinaus.
[0043] Figur 6 zeigt eine alternative Variante für einen hydraulischen Rotationsantrieb
1 zum Rotieren eines hier nicht dargestellten Lastaufnahmemittels 104 relativ zu einem
hier nicht dargestellten Kranarm 102, wie eben in den Figur 4 und 5 erläutert.
[0044] In dieser Schnittdarstellung ist gut erkennbar, dass sich die Gleitkontaktiervorrichtung
2 zwar ebenfalls in einer Ausnehmung 5 des Rotationsantriebes 1 ausgebildet ist, jedoch
ist diese Ausnehmung 5 in dieser Variante nicht in der Welle 10 angeordnet, sondern
im Wellenlager 20.
[0045] Somit ist die Gleitkontaktiervorrichtung 2 nicht von der Lastmittelseite her zugänglich,
sondern von der Kranarmseite.
[0046] Durch diese Anordnung ergibt sich, dass die Stromzuführung 3 zur Gleitkontaktiervorrichtung
2 radial erfolgt, die Stromabführung 4 hingegen erfolgt in diesem Ausführungsbeispiel
zuerst axial geschützt durch eine Schutzgehäuse 6 und anschließend - ebenso wie bei
dem Ausführungsbeispiel in Figur 4 und 5 dargestellt - seitlich 8 von der Welle 10
weg. Es wäre natürlich ebenso vorstellbar, dass die Stromabführung 4 nicht seitlich
8, sondern am unteren Ende 7 der Welle 10 erfolgt. Ansonsten gilt auch für dieses
Ausführungsbeispiel - wie in der Figur 6 dargestellt - sinngemäß das bezüglich des
in Figur 4 dargestellten Ausführungsbeispiels Erwähnte. Anders als in Figur 6 dargestellt,
kann die Gleitkontaktiervorrichtung 2 auch noch näher am kranarmseitigen Ende des
Rotationsantriebs 1 angeordnet sein, zum Beispiel zwischen den Laschen des geteilt
ausgebildeten Drehgelenks 103 (siehe dazu auch die Beschreibung zur Figur 2).
[0047] In den Figuren 7, 8 und 9 wird nun näher auf den Antrieb des hydraulischen Rotationsantriebs
1 eingegangen, der zur Übertragung eines Drehmoments auf die Welle (10) im Inneren
des Rotationsantriebs 1 ausgebildet ist.
[0048] Figur 7 zeigt eine perspektivische Explosionsdarstellung des hydraulischen Rotationsantriebs
1 wie in der Figurenbeschreibung der Figuren 2, 3, 4 und 5 beschrieben. Es gilt das
dort Erwähnte.
[0049] Wie in dieser Figur 7 gut erkennbar ist, ist die Welle 10 im Inneren des Wellenlagers
20 und im Inneren des Statorrings 50 ausgebildet. An der Welle 10 sind in diesem bevorzugten
Ausführungsbeispiel acht Flügel 12 ausgebildet, wie dies aus der Explosionsdarstellung
der Figur 8 hervorgeht.
[0050] Die Flügel 12 werden federbelastet (nicht dargestellt) aus der Welle 10 hinausgedrückt
und erstrecken sich bis zu der Innenwandung 30 des Statorrings 50, wobei die Innenwandung
30 des Statorrings 50 einen von der Kreisform abweichenden Querschnitt aufweist, wie
dies aus der Schnittdarstellung der Figur 9 ersichtlich ist. Durch die federbelastete,
axial bewegliche Ausbildung der Flügel 12 wird dadurch eine bevorzugte Führung der
Welle 10 in dem Statorring 50 erzielbar.
[0051] Angetrieben werden die Flügel 12 und damit die Welle 10 durch Öl, welches im Innenraum
40 zwischen der Welle 10 und dem Statorring 50 druckbeaufschlagt fließen kann.
[0052] Somit wird eine äußerst kompakte Bauweise eines hydraulischen Rotationsantriebes
1 erzielbar.
1. Hydraulischer Rotationsantrieb (1) zum Rotieren eines Lastaufnahmemittels (104) relativ
zu einem Kranarm (102), mit
- einer Welle (10), welche erste Befestigungsmittel (11) aufweist, zum Verbinden der
Welle (10) mit dem Lastaufnahmemittel (104) oder dem Kranarm (102),
- einem Wellenlager (20), welches zweite Befestigungsmittel (21) aufweist, zum Verbinden
des Wellenlagers (20) mit dem Kranarm (102) oder dem Lastaufnahmemittel (104),
- in der Welle (10) angeordnete Flügel (12), die zur Übertragung eines Drehmoments
auf die Welle (10) über eine Ölzuführung und eine Ölabführung mit Öl beaufschlagbar
sind,
- einer Gleitkontaktiervorrichtung (2), die mit einer Stromzuführung (3) und einer
Stromabführung (4) elektrisch kontaktiert ist,
dadurch gekennzeichnet, dass in der Welle (10) undloder im Wellenlager (20) eine Ausnehmung (5) vorgesehen ist,
in welcher die Gleitkontaktiervorrichtung (2) zumindest teilweise aufgenommen ist.
2. Rotationsantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitkontaktiervorrichtung (2) im Wesentlichen vollständig in der Ausnehmung
(5) aufgenommen ist.
3. Rotationsantrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Stromzuführung (3) zur Gleitkontaktiervorrichtung (2) im Wesentlichen axial in
der Welle (10) verläuft und/oder im Wellenlager (20) im Wesentlichen radial verläuft
oder umgekehrt.
4. Rotationsantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Schutzgehäuse (6) für die - vorzugsweise axiale - Stromzuführung (3) und/oder
die Stromabführung (4) vorgesehen ist.
5. Rotationsantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Welle (10) an einem dem Lastaufnahmemittel (104) zugewandten Ende (7) des Rotationsantriebs
(1) über das Wellenlager (20) vorsteht.
6. Rotationsantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Stromabführung (4) von der Gleitkontaktiervorrichtung (2) an dem dem Lastaufnahmemittel
(104) zugewandten Ende des Rotationsantriebs (1) ausgebildet ist und vorzugsweise
vom Rotationsantrieb (1) seitlich (8) wegführt.
7. Rotationsantrieb nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die seitliche (8) Stromabführung (4) von der Gleitkontaktiervorrichtung (2) im Wesentlichen
radial wegführt oder schräg in Richtung des dem Lastaufnahmemittel (104) zugewandten
Ende des Rotationsantriebs (1) verläuft.
8. Rotationsantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitkontaktiervorrichtung (2) an dem Lastaufnahmemittel (104) zugewandten Ende
(7) der Welle (10) ausgebildet ist.
9. Rotationsantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Welle (10) als Rotor und das Wellenlager (20) als Stator ausgebildet ist.
10. Rotationsantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitkontaktiervorrichtung (2) mindestens einen - vorzugsweise vier - Schleifring(e)
(31, 32) und mindestens einen - vorzugsweise vier - Schleifkontakt(e) (41, 42) aufweist.
11. Rotationsantrieb nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der - vorzugsweise die vier - Schleifring(e) (31, 32) an einer Lagerung (9) des Schutzgehäuses
(6) befestigt ist(sind) und dass der - vorzugsweise die vier - Schleifkontakt(e) (41,
42) an der Welle (10) befestigt ist(sind).
12. Rotationsantrieb einem der Ansprüche 1 bis 11, ge kennzeichnet, dass ein Anschluss
(43) der Stromabführung (4) an die Gleitkontaktiervorrichtung (2) vorgesehen ist,
wobei der Anschluss (43) der Stromabführung (4) in der Ausnehmung (5) ausgebildet
ist.
13. Kran (101) mit einem hydraulischen Rotationsantrieb (1) zum Rotieren eines Lastaufnahmemittels
(104) relativ zu einem Kranarm (102) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei der
Kranarm (102) mit dem zweiten Befestigungsmittel (21) des hydraulischen Rotationsantriebs
(1) verbunden ist.
14. Harvester (100) mit einem Kran (101) nach Anspruch 13.