[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Hochdruckpumpe für eine Kraftstoffeinspritzeinrichtung
einer Brennkraftmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Stand der Technik
[0002] Zum Beaufschlagen des Kraftstoffs mit Hochdruck in einem Kraftstoffeinspritzsystem,
wie beispielsweise in einem Common-Rail-System, werden unter anderem Hochdruckpumpen
mit Radialkolben mit einem oder mehreren Pumpenkolben eingesetzt, welche von einer
Antriebswelle mittelbar beispielsweise über einen Nocken oder einen Exzenter in eine
Hubbewegung versetzt werden, um einen Saughub und einen Druckhub auszuführen. Während
des Saughubs wird Kraftstoff in einen Pumpenarbeitsraum der Hochdruckpumpe eingesaugt,
und während des Druckhubs wird der angesaugte Kraftstoff komprimiert und an den Hochdruckspeicher
des Common-Rail-Systems ausgegeben.
[0003] Bei den bekannten Hochdruckpumpen wird üblicherweise ein Rollennockenantrieb mit
einer in einem Rollenschuh angeordneten Laufrolle eingesetzt.
[0004] Beispielsweise ist in
DE 10 2008 043 429 A1 eine Radialkolbenpumpe mit einem Nockenwellenantrieb beschrieben. Dort ist in einem
Pumpengehäuse eine Antriebswelle drehbar gelagert. Die Antriebswelle weist zwischen
zwei Lagerbuchsen eine Nockenbahn auf, die einen Pumpenkolben in einer Hubbewegung
antreibt. Der Pumpenkolben ist im Pumpengehäuse in einer radial zur Drehachse der
Antriebswelle verlaufenden Zylinderbohrung verschiebbar geführt und stützt sich mit
einem Kolbenfuß über eine in einem Rollenschuh drehbar gelagerte Laufrolle an der
Nockenbahn ab. Der Rollenschuh ist wiederum in einen Stößelkörper eingepresst, der
in einer Stößelführungsbohrung des Pumpengehäuses hubbeweglich geführt und um seine
Längsachse frei drehbar gelagert ist. Eine Druckfeder drückt über den Stößelkörper
sowie den Rollenschuh die Laufrolle gegen die Antriebswelle, wodurch die Laufrolle
in Anlage an der Nockenbahn gehalten ist.
[0005] Aus dem Stand der Technik bekannte Rollenschuhe sind darüber hinaus üblicherweise
mit Bohrungen versehen, um während der Hubbewegung der kompletten Stößelbaugruppe
einen Ausgleich des Kraftstoffs zwischen dem darüber- und darunterliegenden Raum zu
ermöglichen. Außerdem verleihen derartige Bohrungen dem Rollenschuh ein gewisses elastisches
Verhalten.
[0006] Jedoch ist das durch die Bohrungen erzielte elastische Verhalten des Rollenschuhs
oft nicht ausreichend und darüber hinaus sind die bekannten Rollenschuhe aus einem
schweren Material, wie beispielsweise Stahl hergestellt, um den tribologischen Anforderungen
Stand halten zu können, was die gesamte Stößelbaugruppe schwer macht.
[0007] Daher ist es wünschenswert, eine Hochdruckpumpe mit einem im Gewicht reduzierter
Rollenschuh vorzusehen, welcher ein verbessertes elastisches Verhalten aufweist.
Offenbarung der Erfindung
Vorteile der Erfindung
[0008] Erfindungsgemäß wird eine Hochdruckpumpe für ein Kraftstoffeinspritzsystem einer
Brennkraftmaschine bereitgestellt, welche zumindest einen Pumpenkolben aufweist, welcher
durch die Drehung einer Antriebswelle um eine Drehachse herum über zumindest einen
an der Antriebswelle angeordneten Nocken und eine an dem Pumpenkolben angeordnete
Stößelbaugruppe in einer Hubbewegung in im Wesentlichen radialer Richtung zu der Drehachse
der Antriebswelle angetrieben wird, wobei die Stößelbaugruppe eine zumindest teilweise
in einem Rollenschuh angeordnete Laufrolle umfasst, wobei der Rollenschuh mit zumindest
einem Langloch ausgebildet ist. Durch die erfindungsgemäße Konfiguration, welche zumindest
ein Langloch anstelle der bekannten Bohrungen in dem Rollenschuh vorsieht, kann ein
Ausgleich des Kraftstoffs während der Hubbewegung der gesamten Stößelbaugruppe zwischen
einem darüber- und darunterliegenden Raum noch besser erfolgen, da größerer Strömungsquerschnitt
durch das zumindest eine Langloch ermöglicht wird. Außerdem wird durch Vorsehen eines
Langlochs die Masse des Rollenschuhs auf vorteilhafte Weise reduziert. Darüber hinaus
bietet das Vorsehen zumindest eines Langlochs eine größere Gestaltungsfreiheit für
den Durchmesser der Laufrolle und ermöglicht eine deutlich verbesserte elastische
Verformung des Rollenschuhs und dadurch des Triebwerks. Vorteilhaft ist darüber hinaus
eine gleichmäßige Verformung der Lauffläche der Laufrolle.
[0009] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das zumindest eine Langloch in dem Rollenschuh
im Wesentlichen parallel zu einer Längsachse der Laufrolle angeordnet.
[0010] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind zwei Langlöcher in dem Rollenschuh
ausgebildet, welche beidseitig der Laufrolle in dem Rollenschuh angeordnet sind. Diese
Konfiguration ermöglicht einen weiter vergrößerten Strömungsquerschnitt und daher
einen noch besseren Ausgleich des Kraftstoffs während der Hubbewegung. Auch kann hierdurch
eine weitere Gewichtsreduzierung des Rollenschuhs und ein noch weiter verbessertes
elastisches Verhalten realisiert werden.
[0011] Vorzugsweise weist die Stößelbaugruppe einen Stößelkörper auf, in welchem der Rollenschuh
angeordnet ist.
[0012] Gemäß noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das zumindest eine Langloch
ein Durchgangsloch, durch welches Kraftstoff von einem Triebwerksraum der Hochdruckpumpe
zu einem durch den Stößelkörper, den Rollenschuh und einen Zylinderkopf der Hochdruckpumpe
eingeschlossenen Raum hindurch passieren kann.
[0013] Darüber hinaus ist die Hochdruckpumpe vorzugsweise als Radialkolbenpumpe ausgebildet.
[0014] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Hochdruckpumpe zum Beaufschlagen
von Kraftstoff mit Hochdruck in einem Common-Rail-System ausgebildet.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0015] Im Nachfolgenden werden Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf die
beigefügten Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigt:
- Fig. 1
- einen Schnitt durch eine Hochdruckpumpe gemäß dem Stand der Technik;
- Fig. 2A
- eine perspektivische Ansicht eines Rollenschuhs gemäß einer Ausführungsform der Erfindung
von unten; und
- Fig. 2B
- eine perspektivische Ansicht des Rollenschuhs von Fig. 2 von oben.
Ausführungsformen der Erfindung
[0016] In Fig. 1 ist ein Schnitt durch eine Hochdruckpumpe 1 für ein Kraftstoffeinspritzsystem
einer Brennkraftmaschine gemäß dem Stand der Technik dargestellt. Die hier dargestellte
Hochdruckpumpe 1 ist eine Radialkolbenpumpe und wird in einem Common-Rail-System verwendet.
[0017] Die Hochdruckpumpe 1 gemäß dem Stand der Technik weist ein Gehäuse 2 mit einem Triebwerksraum
21 auf, in dem eine rotierend angetriebene Antriebswelle 3 angeordnet ist, die als
Nockenwelle ausgebildet ist. Die Hochdruckpumpe 1 weist wenigstens ein oder mehrere
in jeweils einem Zylinderkopf 4 angeordnete Pumpenelemente mit jeweils einem Pumpenkolben
5 auf, der durch einen Nocken 6 der Antriebswelle 3 mittelbar in einer Hubbewegung
in zumindest annähernd radialer Richtung zu einer Drehachse 7 der Antriebswelle 3
angetrieben wird. Der Pumpenkolben 5 ist in einer Zylinderbohrung 9 in einem Schaftabschnitt
10 des Zylinderkopfs 4 dicht verschiebbar geführt und begrenzt mit seiner der Antriebswelle
3 abgewandten Stirnseite in der Zylinderbohrung 9 einen Pumpenarbeitsraum 11. Um den
Schaftabschnitt 10 herum ist eine Feder 8 angeordnet.
[0018] Der Pumpenarbeitsraum 11 weist über einen im Gehäuse 2 verlaufenden Kraftstoffzulaufkanal
12 eine Verbindung mit einem Kraftstoffzulauf, beispielsweise einer Förderpumpe, auf.
An der Mündung des Kraftstoffzulaufkanals 12 in den Pumpenarbeitsraum 11 ist ein in
den Pumpenarbeitsraum 11 öffnendes Einlassventil 13 angeordnet. Der Pumpenarbeitsraum
11 weist außerdem über einen im Zylinderkopf 4 verlaufenden Kraftstoffablaufkanal
(nicht dargestellt) eine Verbindung mit einem Auslass auf, der beispielsweise mit
einem Hochdruckspeicher (nicht dargestellt) des Kraftstoffeinspritzsystems verbunden
ist. Mit dem Hochdruckspeicher sind ein oder vorzugsweise mehrere an den hier ebenfalls
nicht dargestellten Zylindern der Brennkraftmaschine angeordnete Injektoren verbunden,
durch die Kraftstoff in die Zylinder der Brennkraftmaschine eingespritzt wird. Dem
Pumpenelement ist eine Stößelbaugruppe 14 zugeordnet, über die sich der Pumpenkolben
5 am Nocken 6 der Antriebswelle 3 abstützt. Die Stößelbaugruppe 14 umfasst einen hohlzylindrischen
Stößelkörper 15, einen in dem Stößelkörper 15 angeordneten Rollenschuh 16 und eine
in dem Rollenschuh 15 drehbar gelagerte Laufrolle 17.
[0019] Bei Drehung der Antriebswelle 3 um die Drehachse 7 her die Drehbewegung somit über
den Nocken 6 und die Stößelbaugruppe 14 auf den Pumpenkolben 5 übertragen, um diesen
auf und ab zu bewegen, wodurch entsprechend ein Saughub zum Fördern des Kraftstoffs
in das Pumpenelement und ein Druckhub zum Verdichten des in das Pumpenelement geförderten
Kraftstoffs ausgeführt wird. Der verdichtete bzw. mit Druck beaufschlagte Kraftstoff
wird dann über ein hier nicht dargestelltes Auslassventil dem Hochdruckspeicher zugeführt.
[0020] Fig. 2A ist eine perspektivische Ansicht eines Rollenschuhs 16 gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung von unten. Wie hier erkennbar ist, ist in einer auf der Unterseite 19
des Rollenschuhs 16 eine zylindrische Laufrolle 17 drehbar in einer hier nicht sichtbaren
Ausnehmung, welche in der Unterseite 19 des Rollenschuhs 16 gebildet ist, gelagert.
In dem Rollenschuh 16 sind darüber hinaus zwei Langlöcher 20, 20' vorgesehen, welche
sich beidseitig der Laufrolle 17 parallel zu einer Längsachse 22 der Laufrolle 17
erstrecken. Die Langlöcher 20, 20' reduzieren deutlich die Masse des Rollenschuhs
16 und bieten darüber hinaus einen großen Strömungsquerschnitt, durch welchen Kraftstoff
während der Hubbewegung der Stößelbaugruppe14 von dem Triebwerksraum 21 (siehe Fig.
1) zu einem Raum oberhalb des Rollenschuhs 16, welcher im Wesentlichen durch den Rollenschuh
16, den Stößelkörper 15 und den Zylinderkopf 4 eingegrenzt wird, fließen kann. Darüber
hinaus verleihen die beiden Langlöcher 20, 20' dem Rollenschuh 16 eine bessere elastische
Verformungseigenschaft.
[0021] Fig. 2B ist eine perspektivische Ansicht des Rollenschuhs 16 von Fig. 2 von oben
betrachtet. Wie erkennbar ist, sind die Langlöcher 20, 20' als Durchgangslöcher mit
einem großen Strömungsquerschnitt ausgebildet. Die Langlöcher 20, 20' werden anstelle
der aus dem Stand der Technik bekannten Bohrungen in dem Rollenschuh 16 vorgesehen.
Dabei werden die Bohrungsachsen zur Positionierung verwendet und die Durchmesser der
Teilkreise werden verringert.
[0022] Mittels der erfindungsgemäßen Konfiguration kann somit auf konstruktiv und herstellungstechnisch
einfache Weise ein hinsichtlich seiner Masse und seiner elastischen Verformbarkeit
verbesserter Rollenschuh 16 realisiert werden.
1. Hochdruckpumpe (1) für ein Kraftstoffeinspritzsystem einer Brennkraftmaschine, welche
zumindest einen Pumpenkolben (5) aufweist, welcher durch die Drehung einer Antriebswelle
(3) um eine Drehachse (7) herum über zumindest einen an der Antriebswelle (3) angeordneten
Nocken (6) und eine an dem Pumpenkolben (5) angeordnete Stößelbaugruppe (14) in einer
Hubbewegung in im Wesentlichen radialer Richtung zu der Drehachse (7) der Antriebswelle
(3) angetrieben wird, wobei die Stößelbaugruppe (14) eine zumindest teilweise in einem
Rollenschuh (16) angeordnete Laufrolle (17) umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Rollenschuh (16) mit zumindest einem Langloch (20, 20') ausgebildet ist.
2. Hochdruckpumpe (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das zumindest eine Langloch (20, 20') in dem Rollenschuh (16) im Wesentlichen parallel
zu einer Längsachse (22) der Laufrolle (17) angeordnet ist.
3. Hochdruckpumpe (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwei Langlöcher (20, 20') in dem Rollenschuh (16) ausgebildet sind, welche beidseitig
der Laufrolle (17) in dem Rollenschuh (16) angeordnet sind.
4. Hochdruckpumpe (1) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
die Stößelbaugruppe (14) einen Stößelkörper (15) aufweist, in welchem der Rollenschuh
(16) angeordnet ist.
5. Hochdruckpumpe (1) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
das zumindest eine Langloch (20, 20') ein Durchgangsloch ist, durch welches Kraftstoff
von einem Triebwerksraum (21) der Hochdruckpumpe (1) zu einem durch den Stößelkörper
(15), den Rollenschuh (16) und einen Zylinderkopf (4) der Hochdruckpumpe (1) eingeschlossenen
Raum hindurch passieren kann.
6. Hochdruckpumpe (1) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass
die Hochdruckpumpe (1) als Radialkolbenpumpe ausgebildet ist.
7. Hochdruckpumpe (1) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass
die Hochdruckpumpe (1) zum Beaufschlagen von Kraftstoff mit Hochdruck in einem Common-Rail-System
ausgebildet ist.