[0001] Die Erfindung betrifft ein fehlersicheres Schaltmodul zum Schalten einer Last mit
einem ersten Schaltmittel, welches einen ersten Schaltkontakt aufweist, einem zweiten
Schaltmittel, welches eines zweiten Schaltkontakt aufweist, wobei zwischen einer ersten
Anschlussklemme und einer zweiten Anschlussklemme der erste Schaltkontakt und der
zweite Schaltkontakt in einer Reihenschaltung angeordnet sind, um einen Laststromkreis
durch Ansteuern der Schaltmittel zu schließen, wobei die Schaltmittel zwischen einer
ersten Ansteuerleitung und einer zweiten Ansteuerleitung angeordnet sind.
[0002] Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betrieb des fehlersicheren
Schaltmoduls zum Schalten einer Last.
[0003] Wenn ein Schaltmittel, beispielsweise ein Relais, einen Schaltkontakt schließt, kann
ein Lichtbogen am Kontakt entstehen. Aber auch bei einem Öffnungsvorgang eines Schaltkontaktes
kann ein Lichtbogen entstehen. Demnach kann von einem Einschaltlichtbogen und einem
Ausschaltlichtbogen gesprochen werden. Aufgrund dieser Lichtbögen bei den Schaltvorgängen
kann es nach einem häufigen Öffnen und Schließen des Schaltkontaktes zur Abnutzung
der Kontaktoberflächen und im schlimmsten Fall zu einem Verschweißen des Kontaktes
kommen. Ein Verschweißen des Kontaktes meint dabei, dass der Kontakt dauerhaft geschlossen
ist. Insbesondere bei fehlersicheren Baugruppen, wie z.B. bei einer Relaisbaugruppe
zum Schalten von Lasten, muss es unbedingt vermieden werden, dass sich ein Schaltkontakt
nicht mehr ausschalten bzw. öffnen lässt. Deshalb schaltet man in fehlersicheren Relaisbaugruppen
vorzugsweise zwei Schaltkontakte zweier Relais in Reihe, damit im Falle des Verschweißens
eines Schaltkontaktes immer noch durch den Schaltkontakt des jeweiligen anderen Relais
die Last abgeschaltet werden kann bzw. ein Kurzschluss unterbrochen werden kann. Um
bei einen Kurzschluss der Last ein Verschweißen zweier in Reihe geschalteter Kontakte
zu verhindern, ist zum Schutz der Kontakte in einem Laststromkreis eine Schmelzsicherung
vorgeschrieben.
[0005] Die Erfindung hat die Aufgabe das bekannte Schaltmodul derart weiter zu entwickeln,
dass ein Verschweißen beider Schaltkontakte vermieden wird.
[0006] Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass für das eingangs genannte fehlersichere Schaltmodul
das erste Schaltmittel in einer Reihenschaltung mit einem ersten Freigabemittel zwischen
den Ansteuerleitungen angeordnet ist, wobei das erste Freigabemittel ausgestaltet
ist, das Ansteuern des ersten Schaltmittels zu verzögern. Dabei sei das erste Schaltmittel
beispielsweise ein Relais. Nach der Erfindung ist in einem Stromkreis zum Ansteuern
des Relais ein zusätzliches Freigabemittel angeordnet, welches einen Stromfluss durch
das Relais unterbrechen kann und somit eine Einschaltverzögerung hervorrufen kann.
Das zusätzliche Freigabemittel kann beispielsweise als ein zusätzlicher mechanischer
Kontakt, als ein Leistungshalbleiter, als ein Transistor, usw. ausgestaltet sein.
Die Verzögerung der Ansteuerung des ersten Schaltmittels hat zur Folge, dass das erste
Schaltmittel später als das zweite Schaltmittel anspricht, damit wird aber auch der
erste Schaltkontakt später als der zweite Schaltkontakt geschlossen. Erst wenn der
zweite Schaltkontakt vollständig geschlossen ist, wird der erste Schaltkontakt geschlossen.
Durch diese zeitliche Abfolge des Schaltens ist sichergestellt, dass ein Lichtbogen
bei einem Einschaltvorgang oder einem Ausschaltvorgang vorzugsweise an dem ersten
Schaltkontakt auftritt. Das bedeutet, bedingt durch einen Laststrom und dem damit
hervorgerufenen Verschleiß an dem ersten Schaltkontakt würde zuerst immer das erste
Schaltmittel ausfallen. Das erste Schaltmittel wird in diesem Zusammenhang als Lastrelais
bezeichnet. Der zweite Schaltkontakt des zweiten Schaltmittels, welches einem zweiten
Relais entspricht, wird auch als lastfreier Kontakt bezeichnet. Der zweite Schaltkontakt
des lastfreien Relais wird damit geschont.
[0007] In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist das erste Freigabemittel mit einer ersten
Verzögerungsschaltung verbunden. Mit der Verzögerungsschaltung kann die Dauer der
zeitlichen Verzögerung beeinflusst werden.
[0008] In einer weiter optimierten Ausgestaltung ist das zweite Schaltmittel in einer Reihenschaltung
mit einem zweiten Freigabemittel zwischen den Ansteuerleitungen angeordnet, wobei
das zweite Freigabemittel ausgestaltet ist, das Ansteuern des zweiten Schaltmittels
zu verlängern. Da, wie bereits eingangs erwähnt, ein Lichtbogen sowohl bei einem Einschaltvorgang
als auch bei einem Ausschaltvorgang entsteht und somit die Kontakte, beispielsweise
eines Relais, schädigen kann, ist mit einem zweiten Freigabemittel auch eine Verlängerung
einer Ansteuerzeit des zweiten Schaltmittels realisiert. Am Beispiel eines Relais
für das zweite Schaltmittel kann also durch das zweite Freigabemittel ein Haltestrom
für das Relais eine gewisse Zeit aufrechterhalten werden, was zur Folge hat, dass
auch der entsprechende zweite Schaltkontakt später öffnet. Da bereits vor dem Öffnen
des zweiten Schaltkontaktes der erste Schaltkontakt schon geöffnet hat und den Lichtbogen
auf sich gezogen hat, wird auch bei einem Öffnungsvorgang der zweite Schaltkontakt
geschont.
[0009] Vorteilhafter Weise ist in einer weiteren Ausgestaltung auch das zweite Freigabemittel
mit einer weiteren Verzögerungsschaltung verbunden.
[0010] Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn zwischen den Ansteuerleitungen ein Energiespeicher,
insbesondere ein Pufferkondensator, angeordnet ist, um die Ansteuerung des zweiten
Schaltmittels zu verlängern.
[0011] In einer Weiterentwicklung des Schaltmoduls ist es von Vorteil, wenn das erste Schaltmittel
einen dritten Schaltkontakt und das zweite Schaltmittel einen vierten Schaltkontakt
aufweist, wobei der erste und der zweite Schaltkontakt als ein Schließer und der dritte
und der vierte Schaltkontakt als ein Öffner ausgestaltet sind. Mit den Schaltkontakten,
welche als Öffner ausgestaltet sind, kann ein Überwachungskreis gebildet werden, wodurch
ein Fehler des betroffenen Relais erkannt werden kann.
[0012] Zur Fehlererkennung ist es sinnvoll, wenn der dritte Schaltkontakt und der vierte
Schaltkontakt in einer Reihenschaltung zu einem Rückleseeingang eines Auswertemittels
angeordnet ist, wobei der Rückleseeingang als ein invertierender Eingang ausgestaltet
ist. Da die genannten dritten und vierten Schaltkontakte als Öffner ausgestaltet sind,
und bei einem Schaltvorgang zeitgleich mit dem ersten bzw. dem zweiten Schaltkontakt
schalten, kann ein Defekt, beispielsweise eines Relais, erkannt werden. Falls der
Öffner dauerhaft geöffnet bleibt und nicht wieder in seine geschlossene Position zurückfindet
liegt eine Verschleißung vor. Über den invertierenden Eingang am Rückleseeingang würde
dann dauerhaft ein Einsignal anliegen, welches im Zusammenhang mit der momentanen
Ansteuersituation ausgewertet werden kann und daraus ein möglicher Fehlerfall ermittelt
werden kann.
[0013] In einer weiter verbesserten Ausgestaltung weist das Schaltmodul einen Rückwandbus
auf, welcher ausgestaltet ist zum modularen Aufbau eines aus mehreren Elektronikmodulen
aneinandergereihten dezentralen Automatisierungssystems. Ein solches modular aufgebautes
Automatisierungssystem kann beispielsweise für fehlersichere Automatisierungssysteme
(F-Systeme) in Anlagen mit erhöhten Sicherheitsanforderungen eingesetzt werden. Dabei
dienen die F-Systeme der Steuerung von Prozessen mit einem unmittelbar durch Abschaltung
erreichbaren sicheren Zustand. Die dabei eingesetzten fehlersicheren Module unterscheiden
sich im Wesentlichen dadurch von den Standardmodulen, dass sie intern zweikanalig
aufgebaut sind.
[0014] Die eingangs genannte Aufgabe wird ebenso durch ein Verfahren zum Betrieb eines fehlersicheren
Schaltmoduls nach den Ansprüchen 1 bis 8 gelöst, wobei zum Schalten der Last an die
erste Ansteuerleitung und an die zweite Ansteuerleitung eine Schaltspannung angelegt
wird, dass Schließen des Laststromkreises dadurch vorbereitet wird, dass der zweite
Schaltkontakt durch Ansteuern des zweiten Schaltmittels mit der Schaltspannung geschlossen
wird und nach Abschluss eines Schließvorgangs des zweiten Schaltkontaktes das erste
Freigabemittel derart betrieben wird, dass es ebenfalls mit der Schaltspannung angesteuert
wird und daraufhin der erste Schaltkontakt schließt.
[0015] In einer Weiterentwicklung wird das Verfahren auch auf einen Abschaltvorgang ergänzt,
wobei zum Abschalten der Last die Schaltspannung von den Ansteuerleitungen getrennt
wird, das Öffnen des Laststromkreises dadurch erreicht wird, dass das erste Freigabemittel
derart betrieben wird, dass es das erste Schaltmittel von der Ansteuerleitung trennt
und nach Abschluss eines Öffnungsvorgangs des ersten Schaltkontaktes das zweite Freigabemittel
derart betrieben wird, dass es einen Stromfluss durch das zweite Schaltmittel aufgrund
des Energiespeichers aufrecht erhält.
[0016] Um eine Diagnosemöglichkeit zu erhalten, wird das Verfahren darin ergänzt, dass zeitgleich
mit dem Schließen des ersten Schaltkontaktes ein dritter Schaltkontakt geöffnet wird
und zeitgleich mit dem Schließen des zweiten Schaltkontaktes ein vierter Schaltkontakt
geöffnet wird, wobei mittels der Reihenschaltung des dritten und vierten Schaltkontaktes
ein Rücklesesignal für einen Rückleseeingang erzeugt wird.
[0017] Durch die so gesteuerten Schaltvorgänge kann das Verfahren mit Vorteil beim Schalten
und Ab-Schalten des Laststromkreises, welcher die Last, eine Spannungsquelle und eine
Sicherung aufweist, derart eingesetzt werden, dass anstelle einer Schmelzsicherung
ein Sicherungsautomat eingesetzt wird. Durch die Dauer des zeitlichen Versatzes des
Schaltens der Schaltkontakte, beispielsweise der beiden Relais, kann auf eine nach
den Sicherheitsbestimmungen vorgeschriebene Schmelzsicherung mit Vorteil verzichtet
werden, weil es nun nicht mehr möglich ist, das beide Schaltkontakte verschweißen
und somit dauerhaft geschlossen sind. Selbst bei einem Aufschalten auf einen bestehenden
Kurzschluss würde der zweite Schaltkontakt zuerst geschlossen haben und somit keinen
Lichtbogen hervorgerufen haben, der daraufhin schließende erste Schaltkontakt würde
einen Lichtbogen auf sich ziehen und bei einem Aufschalten auf einen Kurzschluss vermutlich
auch verschmelzen. Zum Zeitpunkt des Verschmelzens des ersten Schaltkontaktes hätte
aber bereits der Sicherungsautomat ausgelöst. Der zweite Schaltkontakt ist aber nach
wie vor in Takt, so wie es die Sicherheitsvorschriften für fehlersichere Schaltmodule
vorschreiben.
[0018] Anhand der Zeichnung wird die Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
- FIG 1
- eine Prinzipschaltung eines fehlersicheren Schaltmoduls und
- FIG 2
- ein Diagramm zum Schaltverhalten.
[0019] Gemäß FIG 1 ist ein fehlersicheres Schaltmodul 1 zum Schalten einer Last 50 dargestellt.
Um einen Laststromkreis 51 zu Schließen sind zwischen einer ersten Anschlussklemme
2 und einer zweiten Anschlussklemme 3 ein erster Schaltkontakt 11 und ein zweiter
Schaltkontakt 21 in einer Reihenschaltung angeordnet. Durch Ansteuern eines ersten
Schaltmittels 10 und eines zweiten Schaltmittels 20 mit einer Schaltspannung U können
die Schaltmittel 10,20 zum Schalten gebracht werden. Der erste Schaltkontakt 11 gehört
zu dem ersten Schaltmittel 10, welches über eine gestrichelte Wirklinie angedeutet
ist.
[0020] Der zweite Schaltkontakt 21 gehört zu dem zweiten Schaltmittel 20, welches ebenfalls
durch eine gestrichelte Wirklinie angedeutet ist. Dazu sind die Schaltmittel 10,20
zwischen der ersten Ansteuerleitung 4 und der zweiten Ansteuerleitung 5 angeordnet.
In einer Reihenschaltung zu dem ersten Schaltmittel 10 ist ein erstes Freigabemittel
31 zwischen den Ansteuerleitungen 4,5 angeordnet. Das erste Freigabemittel 31 ist
dabei dazu ausgestaltet, dass Ansteuern des ersten Schaltmittels 10 zu verzögern.
Zur Unterstützung der Verzögerung ist das erste Freigabemittel 31 mit einer ersten
Verzögerungsschaltung 31a verbunden.
[0021] Ebenfalls in einer Reihenschaltung zu dem zweiten Schaltmittel 20 ist ein zweites
Freigabemittel 32 zwischen den Ansteuerleitungen 4,5 angeordnet. Dabei ist das zweite
Freigabemittel 32 dazu ausgestaltet, das Ansteuern des zweiten Schaltmittels 20 zu
verlängern. Das zweite Freigabemittel 32 ist mit einer zweiten Verzögerungsschaltung
32a verbunden. Zum Einschalten der Last 50 wird an die erste Ansteuerleitung 4 und
an die zweite Ansteuerleitung 5 die Schaltspannung U angelegt. Das Schließen des Laststromkreises
51 wird dadurch vorbereitet, dass der zweite Schaltkontakt 21 durch Ansteuern des
zweiten Schaltmittels 20 mit der Schaltspannung U geschlossen wird und nach Abschluss
eines Schließvorgangs des zweiten Schaltkontaktes 21 wird das erste Freigabemittel
31 derart betrieben, dass das erste Schaltmittel 10 ebenfalls mit der Schaltspannung
U angesteuert wird und daraufhin der erste Schaltkontakt 11 schließt. Da jetzt erst
der Laststromkreis 51 vollständig geschlossen ist zieht der erste Schaltkontakt 11
einen Lichtbogen, welcher beispielsweise durch Schalten von induktiven oder kapazitiven
Lasten entsteht, auf sich.
[0022] Zum Ab-Schalten der Last 50 wird die Schaltspannung U von den Ansteuerleitungen 4,5
getrennt, dass Öffnen des Laststromkreises 51 wird dadurch erreicht, dass das erste
Freigabemittel 31 derart betrieben wird, dass es das erste Schaltmittel 10 von der
Ansteuerleitung 5 trennt und während eines Öffnungsvorgangs des ersten Schaltkontaktes
11 das zweite Freigabemittel 32 derart betrieben wird, dass es einen Stromfluss durch
das zweite Schaltmittel 20 aufgrund eines Energiespeichers C aufrechterhält. Damit
wird das Öffnen des zweiten Schaltkontaktes 21 verzögert, wobei bei dem Öffnungsvorgang
des zweiten Schaltkontaktes 21 im Laststromkreis 51 kein Strom mehr fließt und somit
am zweiten Schaltkontakt 21 kein Lichtbogen entstehen kann.
[0023] Weiterhin weist das fehlersichere Schaltmodul 1 einen dritten Schaltkontakt 13 und
einen vierten Schaltkontakt 24 auf, welcher in einer Reihenschaltung zu einem Rückleseeingang
6 eines Auswertemittels 7 angeordnet sind. Das Auswertemittel 7 ist dabei mit einer
Rücklesefunktion versehen, welche es ermöglicht zu erkennen, ob der erste Schaltkontakt
11 oder der zweite Schaltkontakt 21 verschweißt ist. Denn sollte ein Verschweißen
der Schaltkontakte 11,21 stattgefunden haben, so kann der jeweils zugehörige Öffnungskontakt
nicht mehr Öffnen, da am Beispiel des ersten Schaltmittels 10 der erste Schaltkontakt
11 mit dem dritten Schaltkontakt 13 in einer mechanischen Wirkverbindung steht. Gleiches
gilt für das zweite Schaltmittel 20 und dessen Schaltkontakte.
[0024] Sollte der Fehlerfall des "Verschweißen der Kontakte" aufgetreten sein, kann entweder
durch ein übergeordnetes Steuerungssystem (F-CPU) oder durch ein entsprechendes Überwachungssystem
in dem Schaltmodul 1 ein Wiedereinschalten der Schaltmittel 10,20 verhindert werden.
Das übergeordnete Steuerungssystem wäre in diesem Fall an einen Rückwandbus 8 angeschlossen,
dabei ist der Rückwandbus 8 mit dem Auswertemittel 7 verbunden und kann das Fehlersignal
an das übergeordnete Automatisierungssystem weiterleiten. Für eine Fehlersignalisierung
vor Ort, also direkt an dem Schaltmodul ist eine Leuchtdiode LED über eine Invertierungsschaltung
an die Reihenschaltung aus dem dritten Schaltkontakt und dem vierten Schaltkontakt
angeschlossen.
[0025] Beim Schalten des Laststromkreises 51, wobei der Laststromkreis 51 die Last 50 eine
Spannungsquelle 52 und eine Sicherung 53 aufweist, kann mit Hilfe des erfindungsgemäßen
Schaltmoduls 1 auf eine Schmelzsicherung als Sicherung 53 verzichtet werden und anstelle
der Schmelzsicherung ein Sicherungsautomat eingesetzt werden.
[0026] Das Schaltmodul hat einen redundanten Ausgang und ist in der Lage einen zweiten Laststromkreis
51', mit einer zweiten Last 50', einer zweiten Spannungsquelle 52' und einer zweiten
Sicherung 53' zu schalten.
[0027] Mit der FIG 2 ist ein Diagramm 60 zum Schaltverhalten dargestellt, welche die Verzögerung
der Ansteuerung des ersten Schaltmittels 10 bzw. die Verlängerung der Ansteuerung
des zweiten Schaltmittels 20 grafisch erläutert. Ein Ansteuerverhalten 63 symbolisiert
das Einschalten und das Ausschalten der Schaltspannung U zwischen der ersten Ansteuerleitung
4 und der zweiten Ansteuerleitung 5. Ein erstes Schaltverhalten 61 gibt die Schaltzustände
des Schaltmittels 10 wieder. Ein zweites Schaltverhalten 62 gibt die Schaltzustände
des zweiten Schaltmittels 20 wieder.
[0028] Die beiden eingekreisten Bereiche 64 kennzeichnen jeweils die Lichtbogenbildung.
Zu einem ersten Zeitpunkt T1 wird die Schaltspannung U, siehe Ansteuerverhalten 62,
eingeschaltet. Dabei wird über die zweite Verzögerungsschaltung 32a das zweite Freigabemittel
32 so betrieben, dass ein Stromfluss durch das zweite Schaltmittel 20 ohne Verzögerung
sofort möglich ist und damit der zweite Schaltkontakt 21 schließt. Im Verlauf des
zweiten Schaltverhaltens 62 ist dies durch eine ansteigende Flanke gekennzeichnet.
Während dem Zuschalten der Schaltspannung U wird das erste Freigabemittel 31 über
die erste Verzögerungsschaltung 31a so betrieben, dass es einen möglichen Stromfluss
durch das erste Schaltmittel 10 für eine Zeitdauer ΔT bis zu einem zweiten Zeitpunkt
T2 unterbricht. Zum zweiten Zeitpunkt T2 wird das erste Freigabemittel 31 so betrieben,
dass ein Stromfluss durch das erste Schaltmittel 10 möglich ist, damit kann der erste
Schaltkontakt 11 schließen. Da jetzt der Laststromkreis 51 vollständig geschlossen
ist, entsteht am ersten Schaltkontakt 11 ein Lichtbogen, welches im Diagramm durch
den Lichtbogenbereich 64 gekennzeichnet ist.
[0029] Bei einem Abschaltvorgang zu einem dritten Zeitpunkt T3 wird die Schaltspannung U
abgeschaltet, welches im Ansteuerverhalten 63 als fallende Flanke zu sehen ist. Dabei
wird das erste Freigabemittel 31 derart betrieben, dass es sofort einen möglichen
Stromfluss zwischen der ersten Ansteuerleitung 4 und der zweiten Ansteuerleitung 5
über das erste Schaltmittel 10 und das erste Freigabemittel 31 unterbricht. Damit
öffnet der erste Schaltkontakt 11 und zieht wiederum einen Lichtbogen auf sich, welches
wiederum als Lichtbogenbereich 64 gekennzeichnet ist.
[0030] Da gemäß FIG 1 zwischen der ersten Ansteuerleitung 4 und der zweiten Ansteuerleitung
5 ein Energiespeicher C als Pufferkondensator angeordnet ist, hält dieser Energiespeicher
C einen Stromfluss über das zweite Schaltmittel 20 und das zweite Freigabemittel 32
für eine Zeit ΔT bis zu einem vierten Zeitpunkt T4 aufrecht. Dabei wird das zweite
Freigabemittel 32 über die zweite Verzögerungsschaltung 32a so betrieben, dass für
die Zeit ΔT der Strom aus dem Energiespeicher C fließen kann.
[0031] Der Zeitraum ΔT liegt vorzugsweise im Millisekundenbereich, vorzugsweise dauert er
10 ms. Über eine entsprechende Ausgestaltung der ersten und zweiten Verzögerungsschaltungen
31a, 32a können die Zeitbereiche ΔT, welche in FIG 2 einheitlich dargestellt sind,
auch unterschiedlich angepasst werden.
1. Fehlersicheres Schaltmodul (1) zum Schalten einer Last (50) mit einem ersten Schaltmittel
(10), welches einen ersten Schaltkontakt (11) aufweist,
einem zweiten Schaltmittel (20), welches einen zweiten Schaltkontakt (21) aufweist,
wobei zwischen einer ersten Anschlussklemme (2) und einer zweiten Anschlussklemme
(3) der erste Schaltkontakt (11) und der zweite Schaltkontakt (21) in einer Reihenschaltung
angeordnet sind, um einen Laststromkreis (51) durch ansteuern der Schaltmittel (10,
20) zu schließen, wobei die Schaltmittel (10, 20) zwischen einer ersten Ansteuerleitung
(4) und einer zweiten Ansteuerleitung (5) angeordnet sind,
dadurchgekennzeichnet, dass das erste Schaltmittel (10) in einer Reihenschaltung mit einem ersten Freigabemittel
(31) zwischen den Ansteuerleitungen (4,5) angeordnet ist, wobei das erste Freigabemittel
(31) ausgestaltet ist, das Ansteuern des ersten Schaltmittels (10) zu verzögern.
2. Fehlersicheres Schaltmodul (1) nach Anspruch 1, wobei das erste Freigabemittel (31)
mit einer ersten Verzögerungsschaltung (31a) verbunden ist.
3. Fehlersicheres Schaltmodul (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei das zweite Schaltmittel
(20) in einer Reihenschaltung mit einem zweiten Freigabemittel (32) zwischen den Ansteuerleitungen
(4,5) angeordnet ist, wobei das zweite Freigabemittel (32) ausgestaltet ist, das Ansteuern
des zweiten Schaltmittels (20) zu verlängern.
4. Fehlersicheres Schaltmodul (1) nach einem der Ansprüche 2 oder 3, wobei das zweite
Freigabemittel (32) mit einer zweiten Verzögerungsschaltung (32a) verbunden ist.
5. Fehlersicheres Schaltmodul (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei zwischen den
Ansteuerleitungen (4,5) ein Energiespeicher (C), insbesondere ein Pufferkondensator,
angeordnet ist, um die Ansteuerung des zweiten Schaltmittels (20) zu verlängern.
6. Fehlersicheres Schaltmodul (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei das erste Schaltmittel
(10) einen dritten Schaltkontakt (13) und das zweite Schaltmittel (20) einen vierten
Schaltkontakt (24) aufweist, wobei der erste und der zweite Schaltkontakt (11,21)
als ein Schließer und der dritte und der vierte Schaltkontakt (13,24) als ein Öffner
ausgestaltet sind.
7. Fehlersicheres Schaltmodul (1) nach Anspruch 6, wobei der dritte Schaltkontakt (13)
und der vierte Schaltkontakt (24) in einer Reihenschaltung zu einem Rückleseeingang
(6) eines Auswertemittels (7) angeordnet sind, wobei der Rückleseeingang (6) als ein
invertierender Eingang ausgestaltet ist.
8. Fehlersicheres Schaltmodul (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, aufweisend einen
Rückwandbus (8) ausgestaltet zum modularen Aufbau eines aus mehreren Elektronikmodulen
aneinander gereihten dezentralen Automatisierungssystems.
9. Verfahren zum Betrieb eines fehlersicheren Schaltmoduls (1) nach einem der vorangegangenen
Ansprüche, wobei zum Schalten der Last (50) an die erste Ansteuerleitung (4) und an
die zweite Ansteuerleitung (5) eine Schaltspannung angelegt wird, das Schließen des
Laststromkreises (51) dadurch vorbereitet wird, dass der zweite Schaltkontakt (21)
durch Ansteuern des zweiten Schaltmittels (20) mit der Schaltspannung (U) geschlossen
wird und nach Abschluss eines Schließvorgangs des zweiten Schaltkontaktes (21) das
erste Freigabemittel (31) derart betrieben wird, dass das erste Schaltmittel (10)
ebenfalls mit der Schaltspannung (U) angesteuert wird und daraufhin der erste Schaltkontakt
(11) schließt.
10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei zum Ab-Schalten der Last (50) die Schaltspannung
(U) von den Ansteuerleitungen (4,5) getrennt wird, das Öffnen des Laststromkreises
(51) dadurch erreicht wird, dass das erste Freigabemittel (31) derart betrieben wird,
dass es das erste Schaltmittel (10) von der Ansteuerleitung (5) trennt und nach Abschluss
eines Öffnungsvorgangs des ersten Schaltkontaktes (11) das zweite Freigabemittel (32)
derart betrieben wird, dass es einen Stromfluss durch das zweite Schaltmittel (20)
aufgrund des Energiespeichers (C) aufrecht erhält.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, wobei zeitgleich mit dem Schließen des ersten Schaltkontaktes
(11) ein dritter Schaltkontakt (13) geöffnet wird und zeitgleich mit dem Schließen
des zweiten Schaltkontaktes (12) ein vierter Schaltkontakt (24) geöffnet wird, wobei
mittels der Reihenschaltung des dritten und vierten Schaltkontaktes (13,24) ein Rücklesesignal
für einen Rückleseeingang (6) erzeugt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, wobei beim Schalten und Abschalten des
Laststromkreises (51), welcher die Last (50), eine Spannungsquelle (52) und eine Sicherung
(53) aufweist, anstelle einer Schmelzsicherung ein Sicherungsautomat eingesetzt wird.