[0001] Die Erfindung betrifft eine Reinigungsvorrichtung für eine Palettenform zur Herstellung
von Betonfertigbauteilen, umfassend wenigstens ein Schabelement, mit dem Verschmutzungsgegenstände
von der zu reinigenden Oberfläche der Palettenform abschabbar sind und wenigstens
eine Bürste.
[0002] Insbesondere bei der Herstellung von Betonfertigbauteilen in Palettenumlaufanlagen
ist ein hohes Maß an Produktionseffízienz bei gleichzeitig hohen Anforderungen an
die Qualität der hergestellten Betonfertigbauteile gefordert. Eine in Form einer Fertigungsstraße
ausgebildete Palettenumlaufanlage umfasst dabei zumeist eine Abhebestation für die
ausgehärteten Betonfertigbauteile sowie eine Entschalstation zum Entfernen der Schalungen
und eine Reinigungsstation zum Reinigen der Palettenform, auf der das Betonfertigbauteil
hergestellt wird, und gegebenenfalls der Schalungen und des ausgehärteten Betonfertigbauteils.
Anschließend kann prinzipiell mit der Palettenform ein neuer Herstellungszyklus für
ein weiteres Betonfertigbauteil begonnen werden.
[0003] Dabei verbleiben nach Abheben der ausgehärteten Betonfertigbauteile und dem Entfernen
der Schalungen auf der Palettenform Verschmutzungsgegenstände verschiedener Art. Um
die Qualität des nächsten herzustellenden Betonfertigbauteils zu gewährleisten, muss
die Palettenform vor einer neuerlichen Belegung mit Schalungselementen und dem nachfolgenden
Herstellungsvorgang des Betonfertigbauteils von den Verschmutzungsgegenständen gereinigt
werden. Dies erfolgt üblicherweise von einer Reinigungsvorrichtung, die einer eingangs
erwähnten Reinigungsstation der Palettenumlaufanlage zugeordnet ist.
[0004] Dabei umfassen Reinigungsvorrichtungen des Standes der Technik eines oder mehrere
Reinigungsmittel, die durch eine Relativbewegung zwischen dem Reinigungsmittel und
der Palettenform zu einer Reinigung derselben führen. Ist die Reinigungsvorrichtung
grundsätzlich feststehend ausgebildet, bewegt sich die Palettenform "unter" der Reinigungsvorrichtung
und wird im Durchlaufverfahren gereinigt. Andererseits gibt es verfahrbar gelagerte
Reinigungsvorrichtungen bzw. Reinigungsvorrichtungen mit bewegbar gelagerten Reinigungsmitteln,
wobei sich die Reinigungsvorrichtungen bzw. die Reinigungsmittel relativ zur still
stehenden Palettenform bewegen und dabei die Reinigung durchführen. Dabei können die
Reinigungsvorrichtung und/oder die Reinigungsmittel in verschiedenen Bewegungsrichtungen
über die Palettenform bewegt werden.
[0005] Ein Schabelement dient zum Entfernen von festen Schmutzteilen, wie z.B. Betonresten,
Styroporstücken, Restteilen von Holzschalungen usw. Insbesondere die von dem Schabelement
nicht entfernten bzw. durch das Abschaben angefallenen feineren Verschmutzungsgegenstände
werden von einer Bürste entfernt, die beispielsweise um eine im Wesentlichen zur zu
reinigenden Oberfläche parallel angeordnete Achse rotiert. Diese Bürste kann sich
dabei über die gesamte Palettenform erstrecken und somit zur Reinigung der gesamten
Palettenform dienen. Üblicherweise ist die Palettenform horizontal angeordnet, sodass
die Bürste in diesem Fall im Betriebszustand um eine horizontale Achse rotiert.
[0006] Zusätzlich oder alternativ kann die Reinigungsvorrichtung weitere verschiedenartig
ausgebildete Bürsten umfassen, wie z.B. zumindest eine um eine senkrecht zur zu reinigenden
Oberfläche angeordnete Achse rotierende Tellerbürste, die z.B. eingetrocknete Betonmilchreste
von der Palettenform oder auch von den Schalelementen abreibt. Seitlich angeordnete
Formbürsten dienen zur Reinigung der fest angeordneten oder klappbaren Seitenschalungen.
[0007] Zur Herstellung der Betonfertigbauteile ist es nötig, Bereiche der Schalung und der
Palettenform einzuölen, um anschließend das ausgehärtete Betonfertigbauteil von der
Schalung bzw. der Palettenform zu trennen und vor Korrosion zu schützen. Die mit Schalöl
eingeölten Flächen stellen sich für die Reinigung problematisch dar, da durch den
Kontakt der eingeölten Flächen mit den oben beschriebenen feineren Verschmutzungsteilen
die rotierende Bürste verschmutzt wird und daher auf den Palettenformen, die eigentlich
gereinigt werden sollten, trotz Reinigung Ölreste in Längsrichtung der rotierenden
Bürste verbleiben. Diese Ölspuren werden dabei mit zunehmender Anzahl an Herstellungszyklen
immer stärker, da der Verschmutzungsgrad der rotierenden Bürste zunimmt.
[0008] Darüber hinaus ist es mit einer wie oben beschriebenen Reinigungsvorrichtung nur
schwer möglich, die in den Ölresten hinterlassenen Abdrücke, die durch Haftmagnete
entstehen, welche die Schalungen auf der Palettenform halten, zu entfemen.
[0009] Derart verschmutzte Palettenformen oder auch Schalungen sind insbesondere dann ein
Problem, wenn in einem nächsten Herstellungszyklus ein glattes Sichtbetonfertigbauteil
hergestellt wird, wobei nach dem Ausschalen dieses Sichtbetonfertigbauteils entsprechend
der Verschmutzungen mehr oder weniger stark ausgebildete Striche bzw. Abdrücke der
Verschmutzungen durch die Haftmagnete infolge der nicht ordnungsgemäß gereinigten
Palettenform erkennbar sind.
[0010] Um diese Verunreinigungen von Sichtbetonfertigbauteilen zu vermeiden, kann vorgesehen
sein, nach dem Reinigungsvorgang durch die Reinigungsvorrichtung die Palettenformen
und gegebenenfalls auch die Schalungen händisch nachzureinigen, wobei der verunreinigte
Ölfilm entfernt wird und eine neuerliche Ölung der Schalung und der Palettenform nötig
wird. Diese manuell auszuführende Tätigkeit ist mit einem hohen Arbeitsaufwand verbunden.
[0011] Darüber hinaus kann es bei der händischen Reinigung vorkommen, dass unter den in
verschiedener Form auf der Palettenform angeordneten Schalelementen kein Schalöl vorhanden
ist, sodass die Palettenform in diesen Bereichen oxidieren kann, insbesondere wenn
die Palettenform längere Zeit, beispielsweise während eines Wochenendes, in der Trockenkammer
verbleibt. Diese Oxidation verschmutzt ebenfalls die Palettenform. Derartige Verschmutzungen
sind wiederum an den hergestellten Betonfertigbauteilen sichtbar.
[0012] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Reinigungsvorrichtung zur Verfügung zu stellen,
mit der die oben angeführten Nachteile vermieden werden können und eine schnelle und
effiziente Reinigung von Palettenformen und gegebenenfalls auch von Schalungselementen
bei Palettenformen ermöglicht wird.
[0013] Dies wird durch eine Reinigungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0014] Mit der erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung kann eine zu reinigende Oberfläche
einer Palettenform zur Herstellung von Betonfertigbauteilen gereinigt werden. Darüber
hinaus können die Schalungen bzw. Schalungselemente mit der Reinigungsvorrichtung
gereinigt werden. Dazu kann vorgesehen sein, die Schalungselemente in eine zur zu
reinigenden Oberfläche der Palettenform parallele Ebene zu klappen.
[0015] Wenigstens ein Schabelement dient zur Abschabung von Verschmutzungsgegenständen von
der zu reinigenden Oberfläche der Palettenform. Es können dabei eines oder aber auch
mehrere, vorzugsweise parallel angeordnete Schabelemente vorgesehen sein. Die Schabelemente
können darüber hinaus zur Anordnung auf der zu reinigenden Oberfläche mittels einer
Verschwenkbewegung und/oder einer Vertikalbewegung auf die zu reinigende Oberfläche
gesenkt und von dieser weggehoben werden. Das Abschaben erfolgt durch eine Relativbewegung
der Palettenform und der Reinigungsvorrichtung insbesondere des Schabelements der
Reinigungsvorrichtung.
[0016] Eine im Betriebszustand rotierende Bürste, dient zur weiteren Reinigung der Oberfläche
von Verschmutzungsgegenständen, wobei die Reinigungsfläche der Bürste entsprechend
den Gegebenheiten, d.h. in Abhängigkeit von der zu reinigenden Oberfläche und den
Verschmutzungsgegenständen, ausgewählt sein kann und beispielsweise Borsten aufweist.
[0017] Erfindungsgemäß ist zwischen dem Schabelement und der Bürste eine Zuführvorrichtung
vorgesehen, von der ein schütt- und saugfähiges Gut auf die zu reinigende Oberfläche
zuführbar ist. Das schütt- und saugfähige Gut sind z.B. Hobelspäne oder auch spezielle
Kunststoffgranulate. Es kann dabei vorgesehen sein, bei jedem Reinigungsvorgang gegebenenfalls
in Abhängigkeit von der Größe der zu reinigenden Oberfläche eine bestimmte Menge an
schütt- und saugfähigem Gut zu verwenden. Das schütt- und saugfähige Gut saugt das
überschüssige Öl auf der zu reinigenden Oberfläche auf. Durch die rotierende Bürste
wird das saug- und schüttfähige Gut auf der zu reinigenden Oberfläche verrieben und
löst dadurch hartnäckigere Verschmutzungen auf.
[0018] Weitere vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen
definiert.
[0019] In einer ersten Ausführungsform der Erfindung rotiert die Bürste im Betriebszustand
um eine im Wesentlichen parallel zur zu reinigenden Oberfläche angeordnete Achse.
Ist die Palettenform horizontal angeordnet, so ist die Bürste um eine horizontale
Achse rotierbar und wird deshalb auch Horizontalbürste genannt. Die Bürste kann dabei
die gesamte Länge oder Breite der Palettenform einnehmen, sodass durch eine Relativbewegung
zwischen Bürste und Palettenform, indem die Bürste relativ zur Palettenform Quer-
oder Längsrichtung verfahren wird, die gesamte Palettenform und gegebenenfalls auch
abgeklappte Schalungselemente reinigbar sind.
[0020] In einer zweiten Ausführungsform der Erfindung ist die Bürste um eine im Wesentlichen
senkrecht zur zu reinigenden Oberfläche angeordnete Achse rotierbar und beispielsweise
als Tellerbürste ausgebildet. Eine derartige Bürste weist eine Reinigungsoberfläche
auf, die mit einem geeigneten Reinigungsmittel beispielsweise Borsten oder einer Filzschicht
versehen ist und hat den Vorteil, dass bei der Rotation ein hoher Druck auf die zu
reinigende Oberfläche ausgeübt werden kann, wodurch eine besonders gute Reinigung
realisierbar ist. Darüber hinaus haben derartige Bürsten den Vorteil, dass ein großer
Bereich der zu reinigenden Oberfläche gleichzeitig reinigbar ist. Dies trifft insbesondere
für kreisförmige Reinigungsoberflächen zu. Im Betriebszustand rotiert diese Bürste
im Allgemeinen um eine vertikale Achse, sodass die Bürste auch Vertikalbürste genannt
wird.
[0021] In einer Ausführungsform der Erfindung weist die Zuführvorrichtung eine Verteileinrichtung
auf, mit der das schütt- und saugfähige Gut auf der zu reinigenden Oberfläche zumindest
auf einem gewissen Bereich verteilt werden kann, damit eine möglichst gleichmäßige
Reinigung eines Großteils der zu reinigenden Oberfläche mittels des schütt- und saugfähigen
Guts möglich ist. Die Verteileinrichtung kann dabei durch eine spezielle geometrische
Ausbildung der Zuführvorrichtung oder durch weitere mechanische Hilfsmittel, wie z.B.
eine bewegliche Lagerung der Zuführvorrichtung realisiert werden. Es kann aber auch
vorgesehen sein, dass die Verteilung des schütt- und saugfähigen Guts durch ein Schütten
des Guts von der Zuführvorrichtung auf die zu reinigende Oberfläche automatisch erfolgt.
[0022] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Reinigungsvorrichtung
eine erste Bürste und eine zweite Bürste auf, wobei die erste Bürste um eine im Wesentlichen
senkrecht zur zu reinigenden Oberfläche angeordnete Achse rotierbar ist und wobei
die zweite Bürste um eine im Wesentlichen parallel zur zu reinigenden Oberfläche angeordnete
Achse rotierbar ist. Dadurch können die Vorteile beider obigen Bürstenarten kombiniert
werden. Insbesondere ist es möglich, verschieden grobe Reinigungsmittel auf der ersten
und der zweiten Bürste anzuordnen, sodass eine Grob-, und eine Feinreinigung möglich
sind.
[0023] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die erste Bürste,
die im Betriebszustand um eine im Wesentlichen senkrecht zur zu reinigenden Oberfläche
rotierbar ist, zwischen der zweiten Bürste, die um eine im Wesentlichen parallel zur
zu reinigenden Oberfläche angeordnete Achse rotierbar ist, und der Zuführvorrichtung
angeordnet. Dabei weist die erste Bürste eine Reinigungsoberfläche auf, mit der die
zu reinigende Oberfläche behandelbar ist. Die im Betriebszustand um eine im Wesentlichen
senkrecht zur zu reinigenden Oberfläche angeordnete Achse rotierende Bürste kann zum
Beispiel eine kreisrunde rotierende Metallscheibe aufweisen. Jene Seite der Metallscheibe,
die der zu reinigenden Oberfläche zugewandt ist, kann dabei speziell als Reinigurigsoberfläche
ausgebildet sein. Die Reinigungsoberfläche kann dabei mit gegebenenfalls feinen Borsten
oder einem Poliermittel versehen sein.
[0024] Von der rotierenden Reinigungsoberfläche wird das schütt- und saugfähige Gut auf
die zu reinigende Oberfläche gedrückt und entfernt durch die Rotation der ersten Bürste
Verschmutzungen auf der zu reinigende Oberfläche. Eine kreisrunde Reinigungsoberfläche
hat dabei den besonderen Vorteil, dass ein möglichst großer Bereich der zu reinigenden
Oberfläche gleichzeitig gereinigt werden kann, während die um eine im Wesentlichen
parallel zur zu reinigenden Oberfläche angeordnete Achse rotierende Bürste im Wesentlichen
nur eine linienförmige Auflage aufweist.
[0025] Prinzipiell kann auch vorgesehen sein, dass statt der um eine senkrecht zur zu reinigenden
Oberfläche angeordnete Achse rotierenden Bürste, wenigstens eine entlang der zu reinigenden
Oberfläche hin- und herbewegbare Bürste vorgesehen ist, wobei die Verreibung des schütt-
und saugfähigen Gutes auf der zu reinigenden Oberfläche statt durch eine Rotationsbewegung
der Bürste durch eine kleinräumige Hin- und Herbewegung realisiert wird.
[0026] Sowohl die Rotationsbewegung als auch die Hin- und Herbewegung werden von einer an
sich bekannten Antriebseinheit mit einem Motor getätigt. Darüber hinaus kann vorgesehen
sein, dass die Bürste relativ zur zu reinigenden Oberfläche verfahrbar ist, damit
mit der oder den Bürste(n) ein möglichst großer Teil der zu reinigenden Oberfläche
reinigbar ist.
[0027] Je nach Ausbildung der Reinigungsoberfläche dient die im Betriebszustand um eine
im wesentlichen senkrecht zur zu reinigenden Oberfläche angeordnete Achse rotierende
Bürste als Feinreinigung und kann als Polierelement verwendet werden, wobei in einer
Ausführungsform der Erfindung die Reinlgungsoberfläche als Filzschicht ausgebildet
ist, mit der die zu reinigende Oberfläche behandelbar ist. Die Filzschicht kann dabei
in einfacher Weise mit der Bürste verbindbar sein, sodass eine Auswechslung der Filzschicht
ohne Probleme möglich ist.
[0028] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind die im Betriebszustand um eine
im Wesentlichen senkrecht zur zu reinigenden Oberfläche angeordnete Achse rotierende
Bürste und zusätzlich oder alternativ das wenigstens eine Schabelement mittels mit
einer Verschwenkbewegung und/oder einer Vertikalbewegung auf der zu reinigenden Oberfläche
anordenbar. Eine entgegengesetzte Bewegung bewirkt ein Wegheben der Bürste bzw. des
Schabelements von der Oberfläche.
[0029] Befindet sich das schütt- und saugfähige Gut im Bereich der Bürste(n) können diese
auf die zu reinigende Oberfläche abgesenkt werden und durch ein Andrücken und eine
Rotations- oder kleinräumige Hin- und Herbewegungen das schütt- und saugfähige Gut
verreiben und dadurch die Feinreinigung ermöglichen.
[0030] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist ein Schmutzbehälter vorgesehen,
der im Bereich der um eine im Wesentlichen parallel zur zu reinigenden Oberfläche
angeordnete Achse rotierenden Bürste anordenbar ist und von dem Verschmutzungsgegenstände
aufnehmbar sind, die von der Bürste beispielsweise infolge deren Rotation von der
Oberfläche entfernt werden. Darüber hinaus werden von dieser Bürste auch das auf der
zu reinigenden Oberfläche verbliebene schütt- und saugfähige Gut, wie beispielsweise
die Holzspäne, entfernt und können ebenfalls in den Schmutzbehälter befördert werden.
Der Schmutzbehälter kann sich nach jedem Reinigungszyklus automatisch entleeren.
[0031] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Reinigungsvorrichtung wenigstens
eine Bürste auf, die im Betriebszustand um eine im wesentlichen senkrecht zur zu reinigenden
Oberfläche angeordnete Achse rotiert, wobei die Bürste als Tollerbürste ausgebildet
sein kann und die oben genannten Vorteile aufweist. Die Entfernung des auf der Oberfläche
verbliebenen schütt- und saugfähigen Guts samt der Verschmutzungsgegenstände kann
statt mittels der um eine parallel zur zu reinigenden Oberfläche angeordnete Achse
rotierenden Bürste auch mit einer Absaugvorrichtung erfolgen, welche die Verschmutzungsgegenstände
und das schütt- und saugfähige Gut von der nunmehr gereinigten Oberfläche absaugt
und in einen Schmutzbehälter überführt. Die Bürste ist in diesem Fall zwischen dem
Schabelement und der Absaugvorrichtung angeordnet. Eine derartige Absaugvorrichtung
kann aber auch zusätzlich zu der um eine im Wesentlichen parallel zur zu reinigenden
Oberfläche angeordnete Achse rotierenden Bürste vorgesehen sein.
[0032] Die Reinigungsvorrichtung kann weiters eine Vorbürste aufweisen, die auf der zu reinigenden
Oberfläche vor dem Schabelement zum Einsatz kommt und gröbere Verschmutzungsgegenstände
um dadurch das Schabelement zu schützen.
[0033] Die Erfindung betrifft weiters eine Palettenumlaufanlage zur Herstellung von Betonfertigbauteilen,
bei der die Herstellung der Betonfertigbauteile auf Palettenformen erfolgt, wobei
diese Palettenumlaufanlage eine Reinigungsstation mit einer wie oben beschriebenen
Reinigungsvorrichtung aufweist. Eine Palettenumlaufanlage, bei der Betonfertigbauteile
als Palettenformen in einer Fertigungsstraße erstellt werden, ist beispielsweise in
der österreichlschen Patentanmeldung
AT 506 748 A1 beschrieben. Neben einer Reinigungsstation sind dabei u. a. eine Schalstation, eine
Betonierstation, eine Endschalstation und eine Bewegungsstation sowie eine Härte-
und/oder Trockenkammer und eine Abhebestation Teil der Palettenumlaufanlage.
[0034] Bevorzugt ist dabei vorgesehen, dass die Reinigungsstation automatisiert ist, zumal
auch mehrere der restlichen Stationen automatisiert ausführbar sind, wodurch die Effizienz
der Herstellung der Betonfertigbauteile weiter erhöht wird.
[0035] Die Erfindung betrifft weiters ein Verfahren zur Reinigung einer Palettenform zur
Herstellung von Betonfertigbauteilen mit einer wie oben beschriebenen Reinigungsvorrichtung.
Dabei erfolgt eine Relativbewegung zwischen der Reinigungsvorrichtung und der zu reinigenden
Oberfläche, sodass die zu reinigende Oberfläche zunächst vom Schabelement durch Abschaben
von gröberen Verschmutzungsgegenständen behandelt wird. In weiterer Folge wird durch
die Zuführvorrichtung, die zwischen dem Schabelement und der zweiten Bürste, die um
eine im Wesentlichen parallel zur zu reinigenden Oberfläche angeordnete Achse rotiert,
das schütt- und saugfähige Gut auf die zu reinigende Oberfläche zugeführt und gegebenenfalls
mit der Verteileinrichtung auf der zu reinigenden Oberfläche verteilt. Es kann aber
auch vorgesehen sein, dass die Verteilung durch das Zuführen beispielsweise durch
einen Schüttvorgang automatisch erfolgt. Durch eine Bewegung des auf der zu reinigenden
Oberfläche angeordneten schütt- und saugfähigen Guts mittels der Bürste erfolgt das
Reinigen der zu reinigenden Oberfläche. Schließlich werden die angesammelten Verschmutzungsgegenstände
und die auf der Oberfläche verbliebenen Reste des schütt- und saugfähigen Guts beispielsweise
mit einer Absaugvorrichtung entfernt, sodass die zu reinigende Oberfläche nunmehr
gereinigt ist und in sauberem und trockenem Zustand ohne störende Ölspuren für einen
weiteren Herstellungszyklus zur Verfügung steht.
[0036] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst das Reinigen zwei Teilschritte,
nämlich ein erstes Reinigen mit der ersten Bürste, die zwischen der zweiten Bürste
und der Zuführvorrichtung angeordnet ist, wobei durch die Rotation der ersten Bürste
eine Bewegung bzw. Verreibung des auf der zu reinigenden Oberfläche angeordneten schütt-
und saugfählgen Guts erfolgt. Durch die im Betriebszustand um eine im Wesentlichen
parallel zur zu reinigenden Oberfläche angeordnete Achse rotierende zweite Bürste
erfolgt ein zweites Reinigen und gegebenenfalls eine Entfernung der angesammelten
Verschmutzungsgegenstände und der auf der Oberfläche verbliebenen Reste des schütt-
und saugfähigen Guts.
[0037] Weitere Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand der Figurenbeschreibung
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen im Folgenden näher erläutert. Darin zeigt:
- Fig. 1a und 1b
- eine perspektivische Ansicht einer Reinigungsstation einer Palettenumlaufanlage sowie
eine Detallansicht dazu,
- Fig. 2
- eine Querschnittsdarstellung einer erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung und
- Fig. 3a und 3b
- eine Seitenansicht und eine perspektivische Ansicht einer Zuführvorrichtung.
[0038] Fig.1a zeigt eine perspektivische Ansicht einer Reinigungsstation 13 einer Palettenumlaufanlage,
wobei in der Reinigungsstation 13 eine Reinigungsvorrichtung 1 angeordnet ist, mit
der die zu reinigende Oberfläche 3 der Palettenformen 2 gereinigt wird. Dazu werden
die einzelnen Palettenformen 2, 2', 2" nach der Entschalung und dem Abheben von ausgehärteten
Betonfertigbauteilen entlang der Pfeilrichtung A durch die Reinigungsstation 13 mittels
einer Transportvorrichtung 16 verfahren. Die Oberfläche 3 ist nach dem Durchlauf durch
die Reinigungsstation 13 gesäubert, während die Oberfläche 3 vor dem Durchlauf mit
Verschmutzungsgegenständen 11, insbesondere einem Ölfilm infolge der Herstellung der
Betonfertigbauteile verschmutzt ist. Insbesondere weist die Palettenform 2' eine bereits
vollständig gesäuberte Oberfläche 3' auf, während die zu reinigende Oberfläche 3"
der Palettenform 2" noch vollständig verschmutzt ist.
[0039] Fig. 1 b zeigt die Reinigungsstation 13 in einer vergrößerten Darstellung. Beim Durchlauf
der Palettenform 2 in Pfeilrichtung A werden zunächst mit einer Vorbürste 12 gröbere
Verschmutzungsgegenstände 11 entfernt. In weiterer Folge dient ein Schabelement 4
zum Abschaben weiterer Verschmutzungsgegenstände 11. Sowohl die Vorbürste 12 als auch
das Schabelement 4 sind mittels eines an sich bekannten Hebelwerkes 15 von der zu
reinigenden Oberfläche 3 abhebbar. An der Oberseite der Reinigungsvorrichtung 1 ist
ein Einfülltrichter 14 angeordnet, in den das schütt- und saugfähige Gut einfüllbar
ist.
[0040] Fig. 2 zeigt in einer Querschnittsdarstellung der Reinigungsvorrichtung 1 die mit
dem Hebelwerk 15 von der zu reinigenden Oberfläche 3 abhebbare Vorbürste 12 und Schabelement
4, das mittels eines separaten Hebelwerks 32 von der zu reinigenden Oberfläche 3 abhebbar
ist. Eine mit Rollen versehene Transportvorrichtung 16 dient zum Weitertransport der
Palettenform 2 in Richtung A. Die Zuführvorrichtung 6 weist unterhalb des Einfülltrichters
14 einen Vorratsbehälter 17 für das schütt- und saugfähige Gut auf, der in eine Zellradschleuse
18 mündet, die das Gut auf die zu reinigende Oberfläche 3 schüttet. In weiterer Folge
ist eine erste Bürste 9 angeordnet, welche mit einer rotierenden kreisförmigen Reinigungsoberfläche
20 versehen ist. Die Rotation wird durch einen Antrieb 19 ermöglicht, wobei mittels
eines weiteren Hebelwerkes 21 der Antrieb 19 und die mit dem Antrieb 19 verbundene
Reinigungsoberfläche 20 von der zu reinigenden Oberfläche 3 wegschwenkbar ist.
[0041] Für die Reinigung wird die Reinigungsoberfläche 20 auf die zu reinigende Oberfläche
3 gedrückt und verreibt durch die Rotation das saug- und schüttfähige Gut, wodurch
einerseits der Ölfilm aufgesaugt und andererseits feinere Verschmutzungsgegenstände
11 entfernt werden. Die Reinigungsoberfläche 20 ist dabei beispielsweise durch eine
Filzschicht gebildet, die an einem aus einem Metall bestehenden Teller angeordnet
ist.
[0042] In weiterer Folge dient eine um eine zur zu reinigenden Oberfläche 3 parallel angeordnete
Achse 22 rotierende zweite Bürste 5 zur weiteren Reinigung, wobei in Folge der Rotation
Verschmutzungsgegenstände 11 und das auf der Palettenform 2 verbliebene Gut in den
als Schmutzbehälter 10 dienenden Auffangbehälter befördert werden. Die Rotation der
zweiten Bürste 5 erfolgt ebenso durch einen an sich bekannten Antrieb.
[0043] Fig. 3a zeigt die Zuführvorrichtung 6 mit dem Vorratsbehälter 17 und dem Einfülltrichter
14 in einer Seitenansicht. Ein Schutzgitter 23 dient dazu, zur Reinigung ungeeignete
Körper von der Zuführvorrichtung 6 fernzuhalten. Die Zellradschleuse 18 weist ein
Zellrad 24 auf, welches zur Zuführung des Guts in den Austrittskanal 25 und in weiterer
Folge auf die zu reinigende Oberfläche 3 dient. Das Unterteil 26 ist mittels einer
Verriegelung 27 am Vorratsbehälter 17 befestigt, wobei eine Verschwenkung des Unterteils
26 um eine Drehachse 31 in nicht verriegeltem Zustand möglich ist. Zwischen Vorratsbehälter
17 und Unterteil 26 ist eine Abdichtung 28 angeordnet. Mittels eines Zuführkanals
29 und einer Abrisskante 30 wird das Gut zum Zellrad 24 geführt.
[0044] Die definierte Abrisskante 30 sorgt in Verbindung mit den umlaufenden Aussparungen
34 auf der Außenseite des Zellrads 24 dafür, dass sich im mittel- und langfristigen
Betrieb keine Verstopfungen beziehungsweise Verklemmungen zwischen dem Vorratsbehälter
17 und der Zellradschleuse 18 bilden können.
[0045] Fig. 3b zeigt die Zuführvorrichtung 6 in einer perspektivischen Ansicht. Ein Motor
33 dient zum Antrieb der Zellradschleuse 18, insbesondere des Zellrads 24.
1. Reinigungsvorrichtung (1) für eine Palettenform (2) zur Herstellung von Betonfertigbauteilen
(8), umfassend wenigstens ein Schabelement (4) mit dem Verschmutzungsgegenstände (11)
von der zu reinigenden Oberfläche (3) der Palettenform (2) abschabbar sind und wenigstens
eine Bürste (5, 9), dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Schabelement (4) und der Bürste (5, 9) eine Zuführvorrichtung (6) zur
Zuführung eines schütt- und saugfähigen Guts auf die zu reinigende Oberfläche (3)
vorgesehen ist.
2. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet die Bürste (5) um eine im Wesentlichen parallel zur zu reinigenden Oberfläche (3)
angeordnete Achse (22) rotierbar ist.
3. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet die Bürste (9) um eine im Wesentlichen senkrecht zur zu reinigenden Oberfläche (3)
angeordnete Achse (22) rotierbar ist.
4. Reinigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführvorrichtung (6) eine Verteileinrichtung zur Verteilung des schütt- und
saugfähigen Guts auf der zu reinigenden Oberfläche (3) aufweist.
5. Reinigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste Bürste (9) und eine zweite Bürste (5) vorgesehen sind, wobei die zweite
Bürste (5) um eine im Wesentlichen parallel zur zu reinigenden Oberfläche (3) angeordnete
Achse (22) rotierbar ist und wobei die erste Bürste (9) um eine im Wesentlichen senkrecht
zur zu reinigenden Oberfläche (3) angeordnete Achse rotierbar ist.
6. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Bürste (9) zwischen der zweiten Bürste (5) und der Zuführvorrichtung (6)
angeordnet ist.
7. Reinigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die um eine im Wesentlichen senkrecht zur zu reinigenden Oberfläche (3) angeordnete
Achse rotierbare Bürste (9) als Tellerbürste ausgebildet ist.
8. Reinigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die um eine im Wesentlichen senkrecht zur zu reinigenden Oberfläche (3) angeordnete
Achse rotierbare Bürste (9) eine Filzschicht aufweist, mit der die zu reinigende Oberfläche
(3) behandelbar ist.
9. Reinigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das das Schabelement (4) und/oder die um eine im Wesentlichen senkrecht zur zu reinigenden
Oberfläche (3) angeordnete Achse rotierbare Bürste (9) mittels einer Verschwenkbewegung
und/oder einer Vertikalbewegung auf die zu reinigende Oberfläche (3) zur Reinigung
anordenbar ist.
10. Reinigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein Schmutzbehälter (10) vorgesehen ist, von dem mittels der Bürste (5, 9) von der
zu reinigenden Oberfläche (3) entfernte Verschmutzungsgegenstände (11) aufnehmbar
sind.
11. Reinigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet eine Absaugvorrichtung vorgesehen ist, mittels der Verschmutzungsgegenstände (11)
von der zu reinigenden Oberfläche (3) absaugbar sind.
12. Reinigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vorbürste (12) vorgesehen ist, mit der die zu reinigende Oberfläche (3) grob
vorgesäubert werden kann.
13. Palettenumlaufanlage zur Herstellung von Betonfertigbauteilen, bei der die Herstellung
der Betonfertigbauteile (8) auf Palettenformen (2) erfolgt, wobei die Palettenumlaufanlage
eine Reinigungsstation mit einer Reinigungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche
1 bis 12 aufweist.
14. Verfahren zur Reinigung einer Palettenform zur Herstellung von Betonfertigbauteilen
mit einer Reinigungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
gekennzeichnet durch folgende zeitliche Abfolge von Schritten:
a) Abschaben von Verschmutzungsgegenständen (11) von der zu reinigenden Oberfläche
(3) mit dem Schabelement (4),
b) Zuführen eines schütt- und saugfähigen Guts mit der Zuführvorrichtung (6) auf die
zu reinigende Oberfläche (3),
c) Reinigen durch eine Bewegung des auf der zu reinigenden Oberfläche (3) angeordneten schütt- und
saugfähigen Guts mittels der Bürste (5, 9),
d) Entfernen der angesammelten Verschmutzungsgegenstände (11) von der zu reinigenden
Oberfläche (3).
15. Verfahren nach Anspruch 14 mit einer Reinigungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche
5 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Reinigen ein erstes Reinigen durch eine Bewegung des auf der zu reinigenden Oberfläche
(3) angeordneten schütt- und saugfähigen Guts mittels der ersten Bürste (9) und zweites
Reinigen durch die um eine im Wesentlichen parallel zur reinigenden Oberfläche (3)
angeordnete Achse rotierenden zweiten Bürste (5) umfasst.